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Fanfiction

Kinder des Zorns - Peter Pettigrew

von CyberneticNemesis

Für Severus Snape war in dieser Nacht nicht an Schlaf zu denken. Er saß auf dem Sofa und trank ein Glas Whiskey nach dem anderen. Er bekam einfach diese Bilder nicht aus seinem Kopf; wie Riddle auf Kathrine einschlug und alle nur wie versteinert daneben standen. Auch er selbst war nicht fähig gewesen etwas zu tun. Der Schock saß zu tief. Diese völlig unkontrolliert herausbrechende Gewalt. Severus hatte soetwas noch nie gesehen. Zumal Riddle sonst so beherrscht wirkte.

Der bloße Gedanke daran, dass er am nächsten Morgen wieder dorthin zurück musste verursachte bei ihm Kotzreiz. Severus fragte sich worauf er sich hier bloß eingelassen hatte, doch es war zu spät. Es gab kein zurück mehr. Riddle würde ihn genauso töten wie Kathrine, wenn er sich ihm verweigerte. Er saß in der Falle. Dienen oder Tod.

Severus wurde nur langsam vom Alkohol müde und schlief schließlich in seinen Klamotten auf dem Sofa ein, wo ihn eine unruhige Nacht voller Alpträume erwartete.

Am nächsten Morgen schreckte er aus dem Schlaf und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er hatte völlig verpennt und so machte er sich ungewaschen und hungrig auf den Weg zur Arbeit. Dort erwartete ihn bereits Dolores.

„Na, über den Durst getrunken, mein Lieber?“, fragte sie zuckersüß. Gott, wie er das hasste!

„Klappe, du elende Fotze!“, grummelte er vor sich hin.

„Wie bitte?“ Dolores hatte ihn zum Glück akustisch nicht verstanden.

„Ich bin unten.“, antwortete Severus und machte sich auf den Weg in den Keller.

Er brachte es kaum fertig sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder tauchte der gestrige Abend vor seinen Augen auf. Schließlich gab er es auf und setzte sich frustriert auf einen der Hocker im Labor. Es war hier so leer ohne sie. Niemand mit dem er reden konnte war hier. Niemand außer er selbst, diesem Haufen Elend, der versuchte nicht daran zu denken, was Tom Riddle vielleicht noch alles mit ihm anstellen würde.

Gerade als er so in Gedanken versunken war öffnete sich die Tür und ebenjener trat ein. Severus erschrak als er sah, dass im Gesicht seines Chefs, obwohl er zweiffellos die Mittel dazu gehabt hätte, immer noch dieses Loch klaffte, welches bis gestern Abend noch seine Nase war. Riddle trug Hemd und Pullover und wirkte sehr geschäftsmäßig, doch durch sein verstümmeltes Gesicht sah es einfach nur absurd.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte er gelassen.

„Gut.“, log Severus.

„Sie sehen eher wie jemand aus, der sich auf einen Abgrund zubewegt, Severus. Nun, ich möchte mich entschuldigen.“

Severus klappte der Kiefer herunter. Er hatte sich doch hoffentlich verhört.

„Es war eine Affekthandlung.“, meinte Riddle weiter.

„Sie haben diese Frau brutal ermordet.“, war alles, was Severus sich zu sagen traute.

„Oh, ich weiß, was Sie jetzt von mir denken. Das, was jeder denkt, wenn er es mit dem großem Lord Voldemort zutun bekommt: Er ist ein armer Irrer, der sich nicht im Griff hat und wahllos Leute umbringt.“

Severus öffnete den Mund, doch Riddle brachte ihn mit seiner Handbewegung zum Schweigen.

„Wissen Sie, wie ich so weit gekommen bin? Nicht weil ich wie ein Berserker wüte und Leute umbringe. Die meisten dieser Todesser folgen mir nicht, weil sie es wollen, sondern weil sie Angst vor mir haben, dennoch hoffen sie natürlich ich würde sie beachten. Ich bin krank, Severus. Sie haben die Bilder gesehen. Mit mir geschieht etwas, dass ich mir nicht erklären kann. Es ist als würde sich mein Verstand von Zeit zu Zeit ausklinken.“

„Wollen Sie mir sagen, Sie töten Leute, wenn Sie gerade mal eine schlechte Phase haben?“, fragte Severus.

„Kathrine hat mir sehr viel bedeutet.“

„Das habe ich gesehen als Sie sie vergewaltigt haben.“, antwortete Severus erstaunlich ruhig. „Ich bin kein Idiot, wissen Sie.“

In Riddles Gesicht zeichnete sich der Anflug eines Lächelns ab. Ein widerliches, gemeines Lächeln.

„Ich hasse insubordination! Sie haben jedoch die Chance es besser zu machen als sie.“

„Dann sagen Sie mir, was Sie von mir wollen, Riddle!“, antwortete Severus nun nicht mehr ganz so ruhig.

„Ihre Aufgabe hat sich nicht geändert. Mein körperlicher- und geistiger Zustand bereitet mir Sorgen. Ich habe bei Kathrine die Kontrolle verloren. Ich habe es hinterher sehr bedauert und das müssen Sie mir glauben, Severus.“

Severus schüttelte den Kopf.

„Ich bin Alchemist, kein Psychiater. Vielleicht sollten Sie sich an jemanden wenden, der mehr davon versteht.“

„Ich brauche keinen Seelenklemptner.“, fuhr Riddle ihn an. „Ich habe Itaschenkows Berichte gelesen, die Aufnahmen meines Gehirns gesehen. Ich weiß, dass es mit mir zuende geht, Severus. Es ist nur eine Frage der Zeit bis mich dieses Ding in meinem Kopf umbringt.“

„Was wollen Sie von mir?“, wiederholte Severus seine Frage. Er war hierher gekommen als Alchemist, als assistierender Arzt. Sein Studium hatte er nicht abgeschlossen.

„Es ist kein Geheimnis, dass es auf das Ende zugeht. All diese Speichellecker um mich herum versuchen sich in Position zu bringen. Werde ich der neue Dunkle Lord, wenn der alte Riddle abkratzt?, fragen diese Würmer hinter meinem Rücken. Und der ein oder andere würde die Sache sicher gern beschleunigen. Itaschenkow sollte unter seinen Studenten Ausschau halten, ob er jemanden mit genug Hirn und Kenntnissen findet, der mein Vertreter sein könnte. Meine Rechte Hand und überdies jemand, der den ganzen Laden leiten könnte, falls es mit mir so weiter geht.“

„Warum glauben Sie, dass ich das könnte?“, fragte Severus ehrlich.

„Du warst im Krieg. Diese Heuchler haben noch nie gekämpft, sie haben keine Ahnung vom Krieg, ebensowenig wie von allen anderen Dingen.“

„Ich ... ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann.“, äußerte Severus vorsichtig.

Tom Riddle packte ihn am Kragen.

„Snape, das war keine Bitte!“

„Sie haben gestern Greed ernannt.“

„Pah, Greed.“ Riddle ließ ihn los. „Er ist der oberste Militärbefehlshaber, nicht meine Rechte Hand. Er mag gut genug für das Schlachtfeld sein, aber ich brauche jemanden, der weiß, was er tut, wenn der Kampf vorbei und die Leichen eingesammelt wurden.“

„In den Reihen des Zirkels gibt es doch hervorragende Diplomaten.“, warf Severus ein.

„Diplomaten. Politiker. Heuchler. Die würden doch als allererstes den Schwanz einziehen, wenn es eng wird, aber du nicht. Du setzt dich für diejenigen ein mit denen du verbunden bist, kannst Verantwortung übernehmen. Vielleicht noch etwas zu zurückhaltend, aber auch das wirst du überwinden. Nein, Severus, ich diskutiere nicht mit dir.“, sagte Riddle als er Severus zweifelnden Blick sah. „Vergiss dieses Labor. Dein Platz ist ab jetzt oben, an meiner Seite. Zieh dir was Vernünftiges an.“

Das war Riddles letztes Wort. Severus nickte. Er musste es akzeptieren. Es gab keinen Ausweg.

„Dann wäre das geklärt. Ich erwarte dich in einer Stunde.“


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Severus ließ die Laborkleidung im Keller liegen und apparierte nach Hause. Dort wusch er sich kalt ab und holte Anzug und Krawatte aus dem Schrank. Darunter ein weißes Hemd und Hosenträger. Das musste reichen.

Zurück in der Villa begab er sich ins erste Stockwerk. Bevor er in den großen Saal begab atmete er noch einmal tief durch. Er wusste nicht, was ihn erwarten würde. Schließlich öffnete er die Tür und trat ein. Tom Riddle saß auf seinem angestammten Platz und deudete mit einer Handbewegung an, dass er herkommen sollte.

„Hier, zieh das an.“ Riddle hielt ihm eine schwarze Robe entgegen. Anders als die Roben, die er noch aus seiner Schulzeit kannte war sie nicht aus Baumwolle, sondern aus Leinen. Ihr war anzusehen, dass sie für edlere Zwecke bestimmt war.

Severus nahm die Robe entgegen und zog sie an.

„So, nun bist du offiziell mein Stellvertreter.“, sagte Riddle ruhig. „Damit hast du die Ehre in meinem Namen zu sprechen und zu handeln.“

„Was soll ich tun?“, fragte Severus gerade heraus.

„Ein kleines Verhör durchführen. Die Wachen wissen bescheid. Bring den Wicht zum reden, mehr nicht.“

„Ich schätze, das ist ein Test.“, antwortete Severus.

Auf Riddels entstelltem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.

„Natürlich. Ich will mir nur meiner Sache sicher sein, Severus.“

Severus nickte und ging davon. Die Wachhabenden saßen im Erdgeschoss. Es war ein kleines Büro. Das Sicherheitspersonal war auf Patroullie und so saß nur ihr Chef hier und bearbeitete seinen Papierkram. Der Mann hinter dem Schreibtisch trug wie die anderen Wächter seine militärische Rüstung, den Helm hatte er jedoch auf einen Haken hinter sich gehangen. Er war ein Stiernacken wie er im Buche stand. Kurz rasiertes, langsam ergrautes Haar und eine Statur wie ein Rammbock.

„Sie sind wegen dem Gefangenen hier, nicht wahr?“, fragte er ohne aufzublicken.

„Der Meister möchte, dass ihn mir mal näher ansehe.“, antwortete Severus.

„Sie können ihr Glück gern versuchen, aber der redet nicht viel. Wir haben ihn schon mehrmals verhört.“

Der Stiernacken erhob sich von seinem Platz und führte Severus die Treppen hinter dem Büro herunter. Es gab viele voneinander getrennte Kellerbereiche. Die Verhörräume befanden sich hier. Es waren schlichte, fensterlose Zellen, gefließt und mit Abflussrinnen für Blut und sonstige Körperflüssigkeiten versehen.

Mit einem Wink seines Zauberstabs öffnete der Wachhabende die massive Eisentür zur Zelle, der armen Seele, die Severus zum Reden bringen sollte. Als er über die Schwelle trat erstarrte er für einen Augenblick. Unter all dem Blut und Schwellungen erkannte er den kleinen, pummeligen Jungen, der hier vor ihm in seinen eigenen Dreck saß. Das braune Haar klebte blutdurchtränkt an ihm. Die Hände waren gefesselt und mit massiven Eisenketten an der Wand befestigt.

„Ich rufe, sobald ich hier fertig bin.“, sagte Severus an den Wachhabenden gewandt. Dieser nickte und schloss die Tür hinter ihm.

„Peter Pettigrew.“, sagte Severus leise. Mehr zu sich selbst als zu ihm.

Der Junge sah auf und seine Augen weiteten sich.

„Nein, nicht du!“, begann er zu wimmern. „Was willst du tun? Mich umbringen? Ich hab euch doch schon alles erzählt!“

„Warum bist du hier?“, fragte Severus.

„Das weißt du nicht?“, sagte Pettigrew überrascht.

„Antworte einfach auf meine Frage.“, forderte Severus ihn auf. Es war ein Test. Sicher beobachtete man ihn und ebenso sicher wusste Riddle wahrscheinlich, dass sie zusammen zur Schule gegangen waren. Es war perfide. Vermutlich dachten sie er würde ihm mehr erzählen als den Gorillas, die ihn so zugerichtet hatten.

„Ich war im Auftrag des Ordens unterwegs als mich die Wachen geschnappt haben. Ich habe ihnen alles erzählt, was ich weiß.“

„Und das wäre?“, fragte Severus ungerührt.

„Dumbledore kommt zurück und dann macht er euch fertig!“ Pettigrew spuckte Severus vor die Füße.

„Das kann wohl kaum alles sein. Was hat er genau vor?“

„Er hat Leute in Sharad Akam angeheuert. Assassinen oder so. Profis.“

„Peter, halte mich nicht zum Narren. Du weißt genau wie das läuft. Sie haben mich geschickt, um nach der Wahrheit zu suchen und du warst schon immer ein schlechter Lügner. Warum bist du wirklich hier? Der Orden in England ist zerschlagen, eure Leute verstecken sich. Ihr habt keine Kampfkraft mehr. Und selbst wenn Dumbledore einen Anschlag vorbereitet, es gibt Dutzende die den Platz des Dunklen Lords mit Freuden einnehmen würden. Wenn du redest kommst du hier raus, wenn nicht, dann stirbst du hier. Hast du verstanden? Dann prügeln sie dir deine Gedärme heraus, lassen dich hier verbluten und verfüttern deine Reste an die Hunde.“

Pettigrew schluckte heftig und begann zu zittern. Er hatte Angst. Vermutlich sah er schon wie das Enden würde.

„Was hast du nützliches anzubieten, Peter? Das ist die entscheidente Frage. Fang an zu Verhandeln oder warte auf den Tod.“

„Anzubieten?“, fragte Pettigrew und schwieg nachdenklich.

„Ich kann es mir auch aus deinem Kopf hohlen, aber mir wäre es lieber, wenn ich das nicht müsste.“, sagte Severus.

Ja, er hätte in sein Bewusstsein eindringen und sein Gedächtnis zerpflücken können. Peter war ein miserabler Magier. Ganz gewiss hatte er nie ein Okklumentiktraining absolviert.

„Du hast recht, Snape, militärisch seid ihr nicht zu besiegen, aber es gibt noch etwas anderes. Ich habe es selbst gehört. Dumbledore hat ein Medium in seinem Besitz. Eine Frau. Sie hat eine Vorhersagung gemacht.“

Ein Medium? War das sein ernst oder verschaukelte er ihn nur? Vielleicht sollte er doch in Pettigrews Kopf nachsehen?

„Verarsch mich nicht, du würdest es nicht überleben.“, sagte Severus und kam näher an Pettigrew heran. Er zog seinen Zauberstab.

„Nein, bitte, keine Schmerzen! Es ist wahr! Ich habe alles mit eigenen Ohren gehört. Sie verfiel in Trance und hat eine Prophezeiung über den Dunklen Lord gemacht.“

„Wie heißt sie?“

„Sybill Trelawney.“

Bei dem Namen klingelte absolut nichts in Severus’ Gedächtnis. Vielleicht hatte er sie ja nur erfunden. Severus hob den Zauberstab und richtete ihn auf Pettigrews Kopf.

„Nein, bitte!“, wimmerte er.

„Legilimens!“

Mit einem Sog zog es Severus in Pettigrews Kopf. Er sah wie die Wachen ihn folterten, wie sie ihn fortschleiften und weinend in seinem eigenen Blut zurückließen. Severus arbeitete sich in den Erinnerungen vor. Pettigrews Weg führte zu einem Hinterzimmer in einer Kneipe. Dumbledore war dort, ebenso Potter und Black. Vor ihnen saß eine Frau mit übergroßem Brillengläsern, zerzausten, blondem Haar und einem grünen Kleid. Sie redeten mit ihr als sie plötzlich in eine Art starre verfiel. Severus versuchte die Erinnerung zu schärfen. Er spürte wie sich Pettigrews Geist dagegen wehrte, doch er war zu schwach. Severus hörte, was sie sagte:

Der eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen naht heran,
jenen geboren, die drei Mal die Stirn geboten haben,
geboren, wenn der siebente Monat stirbt,
der Dunkle Lord ihn als sich ebenbürtig kennzeichnen,
aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt,
und der eine muss von der Hand des anderen sterben,
denn keiner kann Leben, wenn der andere überlebt.

Langsam zog sich Severus aus dem brüchtigen Geist Pettigrews zurück. Das half jedoch nichts. Er war bereits ohnmächtig geworden und lag einmal mehr in seinem Blut.

Severus klopfte an die Tür. Es dauerte einen Augenblick bis der Stiernacken ihm wieder öffnete.

„Bringen Sie mir eines der Reagenzgläser aus dem Labor.“, forderte er ihn auf.

Ohne zu fragen wofür er das brauchte stiefelte der Wachhabende los. Einige Minuten später tauchte er mit dem Reagenzglas in der Hand wieder auf. Severus nahm es an sich und hockte sich neben Pettigrew, der noch immer sabbernd auf dem Boden lag. Er setzte den Zauberstab an dessen Schlefe an, fühlte sich erneut in der Erinnerung ein und zog sie aus ihm heraus. Ein silbern schimmernder Faden trat aus Pettigrews Kopf aus und er legte ihn in dem Reagenzglas ab.

„Ich habe hier etwas, dass den Meister interessieren wird.“, sagte Severus zu dem Wachhabenden und verschwand nach oben.

Tom Riddle wartete bereits auf ihn als habe er gewusst, dass Severus sein Ergebnis präsentieren würde. Der Dunkle Lord war Herr in seinem Haus und er wusste immer, wenn etwas passierte. Es wäre töricht zu glauben er habe Severus nicht überwacht hätte.

„Gut gemacht.“, sagte Riddle ruhig und nahm Severus das Reagenzglas aus der Hand. Er zog seinen Zauberstab und zog die silberne Erinnerung heraus. Mit einem Finger berührte er den schimmernden Faden und wickelte ihn wie eine Schlange um seine Finger. Sie versuchte wegzukriechen, sich Riddle zu entziehen. Wie ein lebendiges Wesen, dass aus Angst fortkriechen wollte.

Severus folgte Riddle in sein Büro wo er den Faden in eine Schüssel gab, die bereits voller silberner Flüssigkeit war. Ein Denktarium. Severus hatte von solchen Artefakten gehört. Darin konnten Magier ihre Erinnerungen aufbewahren und immer wieder abrufen, wenn sie sie brauchten.

Tom Riddle tauchte in sie ein. Sein Körper zuckte und nach einigen Minuten schreckte er unter einem Schrei zurück. Schwer atmend stützte sich Tom Riddle auf seine Knie.

„Das ist unmöglich.“, hauchte er. „Niemand wird mich herausfordern ohne dafür zu bezahlen!“

„Es ist nur eine Prophezeiung.“, wandte Severus ein. Er wusste nicht, ob das klug war, doch schließlich sollte er sein Berater sein also sagte er, was er dachte. „Ich weiß nicht, ob es nötig ist sie zu beachten.“

Tom Riddle baute sich vor ihm auf.

„Du glaubst nicht an Wahrsagerei.“, stellte Riddle trocken fest.

„Sagen wir einfach, ich halte mich lieber an die Stränge der Magie, die auf Fakten basieren.“

„Sie ist ein starkes Medium. Unterschätze das niemals. Das ist etwas anderes als mit Tarotkarten zu lesen oder in Kristallkugeln zu blicken, um auf dem Jahrmarkt für Erheiterung zu sorgen. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder große Seher und immer traf ein, was sie vorhersagten. Der Fall Roms, der Tod Slytherins, der Aufstieg von König Arthus. Keine bloßen Legenden, mein Freund, sondern wahrhaftig echt. Wir müssen dieses Zigeunerweib finden.“

„Pettigrew nannte sie Sybill Trelawney, aber der Name sagt mir nichts.“

„Trelawney?“ Riddle lachte hohl. „Dieses Geschlecht hat so einige fähige Seher hervorgebracht, doch ihre Kraft ist schon vor langer Zeit erloschen. Soll das etwa bedeuten, dass diese eine die Macht der Seher wiedererlangt hat?“

Riddle sprach mehr mit sich selbst als mit Severus. Offenbar glaubte er wirklich an diesen Hokuspokus.

„Vielleicht sollten wir nichts überstürzen.“

„Sei still!“, schnitt Riddle ihm das Wort ab. „Mir ist egal, was du denkst! Ich will, dass sie gefunden wird. Bring sie hierher.“

Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Severus nickte und ging aus dem Raum. Wo zum Teufel sollte er anfangen zu suchen? Pettigrew war dabei, er würde wissen, wo sie sich aufhielt.

So ging Severus erneut mit dem Wachhabenden im Gepäck in den Keller zu Pettigrews Zelle. Der hatte sich wieder halbwegs erholt und saß erschöpft vor ihm.

„Nein!“, hauchte er und schüttelte den Kopf. „Nicht schon wieder!“

„Sag mir wo ihr die Seherin versteckt habt!“

Pettigrew schwieg. Severus hatte nicht vor seine Antworten ihm wie Popel aus der Nase zu ziehen. Er packte den Jungen am Kragen.

„Ich hab keine Lust hierrauf, aber wenn du mir keine Wahl lässt, dann wirst du dir wünschen, du seist niemals geboren worden?“

„Ich weiß es nicht, ihr Aufenthaltsort wechselt ständig. Außerdem wird sie von diesen Killern bewacht.“

Severus schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Es überraschte ihn selbst wie leicht es ihm fiel. Er gehörte zwar damals zu Potters Clique, doch von allen hatte er ihn am allerwenigsten drangsaliert. Der kleine Mitläufer, der sich immer hinter Potter und Black geduckt hat.

„Sag es mir!“, fauchte er ihn an. „Oder soll ich es mir lieber wieder aus deinem Kopf holen?“

Pettigrew spuckte ihm ins Gesicht.

Na schön, dann halt auf die harte Tour, du elende Quappe!

Severus trat ihm mit den Stiefeln in den Bauch. Pettigrew schrie, konnte sich durch die Ketten an seinen Armen jedoch nicht wehren.

„Sag es!“

Pettigrew schwieg.

Wieder trat er ihn. Wieder schrie er.

„Jetzt sag es, verflucht!“

Wieder keine Antwort. Severus trat ihm mit voller Wucht auf das Knie. Es knackte erbärmlich. Wahrscheinlich hatte er ihm die Kniescheibe gebrochen. Und wieder schrie der Junge vor ihm wie am Spies.

„Aufhören!“, schluchze Pettigrew. „Bitte!“

„Sag mir, was ich wissen will und es ist sofort vorbei.“

„Die Aufenthaltsorte kennt nur Dumbledore. Er bringt sie persönlich hin. Sie wechseln jeden Tag den Standort. Sie apparieren. Ihr könnt sie über das Flohnetzwerk orten, wenn sie springen.“, wimmerte Pettigrew.

„Warum nicht gleich so?“

„Du bist ein Schwein!“, sagte Pettigrew unter Tränen.

„Und du ein Verräter.“, entgegnete Severus kalt.

Er klopfte. Der Wachhabende öffnete die Tür.

„Versorgt seine Wunden.“, befahl Severus. „Und wascht ihn mal, er riecht als hätte er sich eingepisst.“


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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