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Fanfiction

Kinder des Zorns - Eine folgenreiche Begegnung

von CyberneticNemesis

Die Tage bis zum Untersuchungstermin mit Riddle vergingen wie im Flug. Leider.

Severus’ Nervosität hatte sich in den letzten 24 Stunden sogar bei seinen Mitstudenten breit gemacht. Alle bemerkten, dass etwas nicht mit ihm stimmte.

„Was ist denn los?“, fragte Wassili am Morgen des großen Tages entnervt.

„Nix.“, antwortete Severus, dessen Hände mehr zitterten als sonst.

„Jetzt hör aber auf. Du rennst hier schon seit Tagen rum als müsstest du zu einer Hinrichtung. Prüfungsangst?“

Wenn es das doch wäre! , dachte Severus.

„Es ist alles okay, ja!“, beteuerte Severus.

Die anderen, die mit am Frühstückstisch saßen hielten wohl demonstrativ die Klappe. Vielleicht hatten sie sich auch abgesprochen, wer ihn darauf ansprechen sollte.

Egal. Er trank seinen Kaffee aus, erhob sich und machte sich auf den Weg zur Universität.

Dort angekommen wartete bereits Itaschenkow auf ihn.

„Nun, sind Sie bereit für den Dienst an der Wissenschaft?“, fragte der Professor.

Severus nickte nur nervös.

Itaschenkow klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Keine Sorge, Riddle frisst Sie schon nicht. Und wenn doch muss ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden.“

Severus war überhaupt nicht nach Spaß zumute. Schon gar nicht auf seine Kosten.

Itaschenkow ging mit seinem Lehrling im Schlepptau zum Parkplatz, wo er einen schwarzen Wolga aufschloss. Severus hätte nicht gedacht, dass sie auf normalem Wege ihren Probanten besuchen würden.

„Warum so?“, fragte Severus als er im Wagen saß.

„Riddle bevorzugt Häuser, die via Magie nicht aufspürbar sind. Da machen sich konservative Fortbewegungsmittel besser. Ich habe schließlich keine Lust von einer magischen Barriere in kleine Stücke gehakt zu werden. Und ich denke, Ihnen geht es ähnlich.“

Worauf Itaschenkow Gift nehmen konnte.

Sie fuhren über den Innenstadtring hinaus aus Prag. Ins Grüne sozusagen. Zumindest wenn da kein halber Meter Schnee gelegen hätte.

Sie ließen die Vororte hinter sich und Severus wurde sehr bald bewusst, dass Voldemort ein Landhaus - eine Datscha, wie es hier hieß - besitzen musste.

Ebenjes fiel bescheidener aus als Severus erwartet hätte. Es handelte sich um einen kleinen Bauernhof.

Itaschenkow parkte den Wagen vor dem massiven Holztor. Die Mauern, die den Hof umgaben waren aus moosüberwachsenem Schiefer.
Das Gut selbst bestand aus zwei Gebäuden. Das eine war ein traditionelles Fachwerkhaus und das andere die Scheune, die zugleich wohl als Stall diente.

Auf dem gepflasterten Hof pickten Hühner Körner auf. Ein Berner Sennenhund hielt Wache und einige Katzen tummelten sich auf der Mauer und beäugten die Neuankömmlinge misstrauisch.

Der Hund kam mit dem Schwanz wedelnd auf Itaschenkow zugerannt, bellte und holte sich bei dem alten Magier einige Streicheleinheiten ab.

Severus fiel es derweil immer schwerer sich vorzustellen, dass einer der größten und gefährlichsten Schwarzmagier der jüngeren Geschichte hier leben sollte. Andererseits; konnte er sich bis er Itaschenkow leibhaftig getroffen hatte, auch nicht vorstellen, dass einer der größten Alchemisten so ein schrulliger Zausel war.

Sein Mentor läutete an der Tür und eine alte Haushälterin mit Kopftuch und Blümschenschürze öffnete ihnen.

„Guten Tag Professor Itaschenkow.“, sagte sie höflich.

„Guten Tag Greta.“, antwortete dieser ebenso höflich.

„Der Chef ist oben. Wie immer. Und wer ist das?“, fragte sie.

„Mein neuer Assistent.“ Itaschenkow trat ein und klopfte sich die Schuhe ab. Severus tat es ihm nach.

„So so.“, antwortete die Haushälterin und schloss die Tür hinter ihnen.

Innen war das Haus so ländlich wie von außen. Kalkwände mit Holzpanelen und romantischen Gemälden von provinzieller Idylle. Eine enge Holztreppe führte nach oben. Unten lebte allen anschein nach die Frau.

Severus folgte Itaschenkow nach oben. Dort bot sich ein ähnliches Bild, nur dass hier Teppisch aus dem eisigen Steinboden auslag. An den Wänden im Flur hingen Jagdtrophäen. Schädel mit Geweihen von Hirchen, sowie ein präperierter Kopf eines Schafsbocks mit einem ungewöhnlich großen Hörneraufsatz.

Besonderes Interesse erweckte bei Severus ein großes Terrarium, dass in verschiedene Teile abgegrenzt war. In jedem Teil saß eine andere Schlangenart. Einige davon erkannte er. Etwa die ortsüblichen waren Kreuzottern. Die anderen waren afrikanischen oder südamerikanischen Ursprungs. Er sah eine Klapperschlange und verschiedene Gift- und Würgeschlangen, deren Namen er allerdings nicht kannte.

„Faszinierende Tiere, nicht wahr?“, schallte eine ruhige, aber bestimmte Stimme durch den Flur.

Severus sah auf. Ein überraschter Gesichtsausdruckt huschte über seine Mine.

Thomas Riddle, ganz anders als in den Zeitungen.

Er war groß, hager und trotz seiner Mutationen gutaussehend. Er besaß schwarzes Haar, dass er sich zu einem langen Irokesen geschnitten hatte, den er zu mehreren Zöpfen zusammen gebunden hatte. Eine Art indianischer Kultschnitt wie Severus ihn schon bei einigen Todessern sah. Bis heute hatte er nie verstanden, was das sollte, aber jetzt war ihm alles klar.
Er trug mehrere Ohrringe. Hinzu kam eine eigenwillige Schlangentätowierung an seinem Hals.
Riddles Kleidung wirkte ähnlich leger. Er trug einen blau-rot karierten Morgenmantel, dazu eine lange, schwarze Trainingshose, ein weißes Unterhemd und Pantoffeln.

Zugegeben; er hätte von Voldemort ja vieles erwartet, aber keine Pantoffeln!

„Wladimir, lass dich anschauen!“ Riddle umarmte Itaschenkow herzlich und klopfte ihm auf die Schulter. „Dein neuer Assistent?“

Severus nickte bloß.

„Etwas schüchtern der Gute?“

„Das gibt sich noch.“, beteuerte Itaschenkow.

Severus räusperte sich, unsicher ob es angebracht war den Mund aufzumachen.

„Ja?“ Riddle wandte sich ihm zu.

„Nun, Sie sind also der große, böse ...“

„Wer sagt, dass ich böse bin?“

„Die Presse.“, antwortete Severus.

„Welche Presse? Meine kanns nicht gewesen sein.“, antwortete Riddle mit einem Lächeln von dem Severus nicht wusste, ob er es fürchten sollte. Unnahbar. Undurchdringlich.

„Ich lese auch internationale Presse.“

„Oh, ein Kosmopolit, was? Mal sehen wie weit die Gelehrtheit deines neues Lehrlings geht, Wladimir.“

Riddle drehte sich um und sie folgten ihm in sein Arbeitszimmer. Ebenjenes war für Severus wohl die größte Überraschung, da die Regale erstaunlich wenig verbotene, schwarzmagische Literatur enthielten. Er hätte erwartet, dass das Arbeitszimmer des größten, dunklen Magiers aller Zeiten nur so vor antiken, okkulten Schriften überquellen würden. Stattdessen waren die Regale wild durchmischt. Es gab kein offensichtliches Ablagesystem, dem Riddle folgte. Kein Buchformat, Themen oder Alphabet - es stand alles da wie es dem Meister sprichwörtlich aus den Händen fiel.

Das Zimmer bestach ansonsten durch seine Gewöhnlichkeit. Ein Schreibtisch mit allerhand Papierkram. Eine Couch, die sichtlich abgenutzt war. Er hielt offenbar des öfteren ein Nickerschen. Einzig auffällig war ein Plattenspieler auf einem Tischchen gleich neben dem Sofa und die in einem Koffer gestapelten Vinylplatten.
Severus warf aus den Augenwinkeln einen Blick darauf. Für einen Muggelhasser stapelte sich erschreckend viel Jazz, Swing und Klassik. Oder er musste das ewige Klischee des Dunklen Lords aus den Medien vergessen. Die Privatperson Riddle und seine Figur, Lord Voldemort, schienen sich dermaßen zu unterscheiden - Severus hätte für einen Moment schwören können Thomas Riddle sei Schauspieler.

Riddle legte seinen Morgenmantel ab. Auf seinen Armen kamen weitere Tätowierungen zum Vorschein. Auf Severus machten sie jedoch nicht den Eindruck lediglich als Körperschmuck zu fungieren.

Er setzte sich auf die Couch und überschlug die Beine, während er seinen Gästen die beiden Stühle ihm gegenüber anbot.

„Wollen wir beginnen?“, fragte Itaschenkow.

„Noch nicht.“, beschwor ihn Riddle. „Zuerst möchte ich mir deinen Lehrling genauer anschauen.“

„Thomas, bitte.“, unterbrach ihn Itaschenkow. „Wir sind hier, um zu arbeiten.“

„Wlad, du bringst so selten Besuch mit. Lass mir das Vergnügen, ja?“

Riddle musterte Severus und dieser versuchte sich seine Nervosität so wenig wie möglich anmerken zu lassen.

„Wo kommst du her, Junge?“

„Ich kann dir auch seine Bewerbung kopieren, wenn du willst?“, mischte sich Itaschenkow ein.

„Wlad, halt die Klappe!“, erwiederte Riddle trocken und wies mit der Hand auf Severus.

„Bristol, Sir.“

„Südenglische Provinz.“, sagte Riddle gelassen. „Ich würde ja ministerielle Schulbildung vermuten, aber deine Haltung verrät mir Hogwarts. Regiert da immer noch dieser Waschlappen Dumbledore?“

„Hat regiert. Sie haben ihn abgesetzt.“, antwortete Severus.

„Oh ja, das wär mir glatt entfallen. Danke. Welches Haus?“

„Slytherin.“

„Ich vermute, dann hattest du wenig zu lachen unter diesem Gryffindorliebhaber.“ Riddle amüsierte sich sichtlich über etwas. Worüber genau konnte Severus nicht sagen. Vielleicht darüber, dass sich seit seiner Zeit nicht viel geändert hatte?

„Sagen wir, es hätte besser sein können.“

„Und dein Hauslehrer?“

„Professor Slughorn, aber wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf; welche Rolle spielt das?“, fragte Severus, dem das Kreuzverhör mehr wie ein Bewerbungsgespräch vorkam. Die Frage war nur wofür.

„Jede Rolle, mein Junge.“ Riddle und Itaschenkow tauschten einen flüchtigen Blick aus. „Wladimir, hat mir von dir erzählt. Ich war sofort begeistert und wollte mir selbst ein Bild machen.“

„Tatsächlich, und ich dachte wir wären hier um uns ein Bild von Ihnen zu machen?“, fragte Severus ohne den Blick von Riddle abzuwenden.

„Natürlich, das auch. Meine Transformation ist zu fortgeschritten, um nicht das Interesse eines Wissenschaftlers zu wecken. Zumal ich selbst diese Untersuchungen initiert habe. Ich kann mich ja schlecht selbst untersuchen. Dafür ist die Prozedur zu aufwendig.“

„Und ich dachte Sie wären nur Politiker.“, antwortete Severus.

Riddle lachte vergnügt.

„Politiker? Gott bewahre! Dann säße ich ja von früh bis spät im Ministerium und würde mir den Kopf über Richtlinien für die Dicke von Kesselböden und Magieemissionen zerbrechen. Ich bin Wissenschaftler, kein Bürokrat.“

Riddle nahm seinen Morgenmantel und suchte in den Taschen nach irgendwas - das er allerdings nicht fand.

„Was habe ich dir neulich über die Untersuchung und den Nikontinpegel im Blut gesagt?“, fragte Itaschenkow.

„Wladimir, du bist nicht mein Kindermädchen! GRETA!“

Einige Augenblicke später kam die Haushälterin ins Zimmer.

„Ja, Tom?“

„Wo haben Sie meine Zigaretten?“, fragte Riddle ernsthaft erbost.

„Sie sagten ich sollte alles, was man rauchen kann in den Müll werfen.“

„Wirklich alles?“

„Ja.“

„Wie bin ich nur auf so eine blöde Idee gekommen!?“, giftete Riddle. „Rauchverbote sind tödlich für Kopfarbeiter.“

„Nun, wenigstens ist mein wissenschaftlicher Rat nicht an deinem Unterbewusstsein komplett vorbei gegangen.“, kommentierte Itaschenkow die Szene.

„Mein Unterbewusstsein, hm? Mit dem muss ich noch ein ernstes Wort wechseln!“

„Thomas, ich würde es begrüßen, wenn wir endlich zur Sache kommen könnten.“, sagte Itaschenkow.

„Greta, gehen Sie! Diese alte Nörgelgusche wird ohnehin nicht aufhören mich zu nerven, von daher ...“ Riddle sprang auf, warf seinen Morgenmantel im hohen Bogen quer durch das Zimmer, so dass dieser auf der Lehne seines Arbeitsstuhls landete, ließ sich theatralisch auf das Sofa fallen und warf die Pantoffeln mit einem wilden Schlenker seiner Füße fort, wobei diese um ein Haar Severus am Kopf getroffen hätten.

„Willst du ein paar Beruhigungspillen?“, fragte Itaschenkow.

„Deine Tabakdose wäre mir lieber.“, antwortete Riddle.

Itaschenkow ignorierte den Satz und verschwand für einen Augenblick im Nebenzimmer. Er kam mit einem großen Metallkoffer zurück und öffnete ihn. Darin befanden sich allerhand medizinische Gerätschaften. Spritzen, Lösungen, Infusionen, Skalpelle, Scheren, verschiedenes Verbandsmaterial, Reagenzgläser. Alles, was man für das mobile einsammeln von Proben brauchte.

„Severus, nehmen Sie ihm das Blut ab, während ich den Rest vorbereite.“, wies Itaschenkow ihn an und verschwand in den Flur.

Severus, war nervös. Er hatte Spritzen bisher nur an Ratten und Kaninschen gesetzt, jedoch an keinem Menschen und erst recht nicht am Dunklen Lord.

„Nur die Ruhe. Ich beiße nicht. Nimm die Hauptschlagader am Handgelenk, die geht am besten.“, sagte Riddle ruhig.

Severus folgte der Empfehlung.

„Ich vermute du bist ein richtiges Alchemiegenie, sonst würde mein alter Feund Wlad, dich wohl kaum mitbringen.“, sagte Riddle und nahm den Faden von vorhin wieder auf.

„Ich würde mich nicht so bezeichnen, aber ich schätze ich bin recht gut.“

„So bescheiden? Andere würden vor Stolz platzen.“, gab Riddle zu bedenken. „Ich vermute du bist dir deiner Fähigkeiten nicht bewusst.“

„Doch, Sir, die Sache ist nur die, dass ich nicht gerne prahle.“

„Es hat nichts mit Prahlen zutun, wenn man sich seines Könnens und Wissens bewusst ist. Ich fürchte da schlägt wieder Dumbledores Schule durch.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte Severus, während er weitere Blutproben nahm.

„Dumbledore hat nie die Talente seiner Schüler gefördert. Er wollte immer gefügige, loyale Schafe, die ohne ein Wort für ihn in den Tod gehen würden. Er hat es nie angestrebt das Potential seiner Schüler zu entfachen. Und weißt du warum? Weil er ein Politiker war und wie alle Politiker hatte er Angst sein bisschen Macht zu verlieren.“

„Und Sie nicht?“, fragte Severus.

„Deine Offenheit gefällt mir, Junge. Nein, weltliche Macht hat mich nie interessiert. Sie war lediglich ein Nebenprodukt meiner Arbeit. Schafsköpfe gibt es schließlich nicht nur unter den ach so Lichten.“

„Sie sagten, Sie seien Wissenschaftler. Woran arbeiten Sie genau?“, fragte Severus.

„Ah, jetzt kommt endlich der interessante Teil unseres kleinen Plauschs.“, antwortete Riddle vergnügt. „Ich weiß, dass es viele Gerüchte über mich gibt und die meisten sind frei erfunden. Ich war allerdings schon immer ein Fan experimenteller Magie. Ein unterschätzes Feld, wenn man mich fragt.“

„Experimentelle, schwarze Magie vielleicht?“, fragte Severus.

„Ah, Wladimir, war nicht untätig. Wie immer.“

„Ich habe die Röntgenbilder Ihres Gehirns gesehen und meine Schlüsse gezogen.“

„Faszinierend, nicht wahr? Ich war selbst ganz verblüfft.“ Riddle machte eine kurze Pause. „Was ist deine Idee dazu?“

„Nun, genau genommen gibt es ja weder helle noch dunkle Magie. Es sind bestimmte Frequenzbereiche auf der magischen Skala, die wir bedienen. Und in manschen dieser Bereiche antwortet unser Körper mit direkten genetischen Mutationen.“, antwortete Severus wie aus dem Lehrbuch.

„Sehr gut. Endlich mal jemand, der nicht an diesen Quatsch mit lichter und schwarzer Magie glaubt. Ich wette Dumbledore würde das anders sehen.“ Riddle wollte in die Hände klatschen, vergaß dabei aber die Spitze und zucke vor Schmerz zusammen als er seinen Arm anspannte. „Was noch?“

„Nun, ich vermute Sie haben irgendetwas Außergewöhnliches versucht.“

„Weiter!“

„Ähm ... Horcruxe?“, fragte Severus unsicher.

„Das die Wladimirs Theorie, aber was denkst du?“

„Horcruxe wären wahrscheinlich, allerdings bin ich bei dem Thema sehr grün hinter den Ohren ... na ja, es heißt man würde die Seele auseinander reißen.“

„Wer sagt, dass die Seele im Gehirn sitzt?“, fragte Riddle herausfordernd.

„Niemand. Vielleicht gibt es sie auch gar nicht, sondern ist nur ein Streich den uns unser Verstand und die Religion gespielt haben.“

„Ich tippe auf die Religion.“, gab Riddle zum besten. „Horcruxe sind kaum erforscht. Ein weites Feld, aber eher was für Archäologen, da die meisten Aufzeichnungen darüber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden sind.“

„Wenn keine Horcruxe, was dann?“, fragte Severus offen neugierig.

„Sagen wir es so; ich habe einen Bereich der Magie betreten, den ich selbst noch nicht definieren kann. Vielleicht stimmen die Legenden ja.“

„Welche Legenden?“

„Die über Magier, die in den Strömen der Magie aufgegangen sind. Die so mächtig wurden, dass sie eins wurden mit der Kraft, die sie durchströmt.“

„Klingt schmerzhaft.“, kommentierte Severus.

„In der Tat hatte auch ich nicht vor auf diese Weise aus der Welt der Lebenden zu scheiden. Daher will ich meinen Zustand analysieren, um zu wissen, wann ich diesen Punkt erreiche.“

„Um vorsorgen zu können?“, fragte Severus.

„Um es verhindern zu können.“, berichtigte Riddle ihn.

„Und wie genau wollen Sie das machen?“

„Tja, das ist meine aktuelle Baustelle. Wladimir hilft mir mit seiner Arbeit hier und da die Löcher zu verkleinern, aber es geht zu langsam.“

„Also denken Sie, dass sie bald sterben werden ... also, sich auflösen ...?“

Riddle reagierte auf diese Frage nicht.

„Ich weiß genug, um zu wissen, dass die Magie nicht die Ursache für meine Veränderung ist. Irgendetwas anderes zerstört meinen Körper und früher oder später auch meinen Verstand.“

Langsam ging Severus ein Licht über seine Anwesendheit hier auf.

„Sie glauben Professor Itaschenkow findet die Lösung nicht?“ Severus nahm die letzte Blutprobe an sich und verband die blutende Stelle an Thomas Ridlles Arm.

„Ich mag deine Aufgeschlossenheit. Andere würden mir sonstwas verkaufen, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sie falsch lagen. Ich brauche einen wachen Verstand. Eine neutrale Meinung bei dieser Suche. Jemanden, der sich nicht scheut unkonventionell zu denken.“

„Sir, ich bin noch in der Lehre, was kann ich tun?“, fragte Severus.

„Das ist kein Hindernis. Ich mag Gehirne, die noch nicht durch das Schulsystem deformiert worden und ihre eigenen Schlüsse ziehen. Du sorgst dafür, dass Itaschenkow die Lösung findet und ich gebe dir einen Schubs auf der Karriereleiter, was sagst du?“

„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich möchte nicht begünstigt werden.“, sagte Severus.

„Jemanden die Schinderei der Assistenz in einem Magierhospiz zu ersparen ist keine Begünstigung. Es ist viel eher eine gute Tat. Tu dir den Gefallen und denk in Ruhe darüber nach.“ Riddle lehnte sich zu dem Tischschen beim Plattenspieler hinüber und griff sich dort Zettel und Stift. Er schrieb etwas auf. „Meine Nummer, nur für den Fall, dass du es dir überlegt hast. Ganz unverbindlich.“

Severus nahm den Zettel, den Riddle ihn gab. Es war keine tscheschische Nummer, sondern eine Britische. Vermutlich sein Büro in London.

In diesem Augenblick kam Itaschenkow zurück.

„Du bist fertig? Gut. Machen wir uns auf den Weg zurück.“

„Aber wollten Sie nicht ...“

„Nein, nein, alles Bestens. Pack den Kram zusammen. Wir gehen.“, wimmelte Itaschenkow seine Frage ab.

Severus packte zusammen und nahm die Blutproben mit. Sie verabschiedeten sich von Riddle und seiner Haushälterin, stiegen wieder in den Wolga.

Auf der Fahrt zurück nach Prag schwieg Severus lange bevor er den Mut fand seinen Mentor endlich zu fragen.

„Was war das eigentlich? Eine Bewerbung?“

„Ich muss mich entschuldigen, nicht ganz ehrlich gewesen zu sein. Ja, seit du aus dem Armeedienst an die Uni gegangen bist hatte Thomas Riddle ein Auge auf dich.“

„Und Sie haben ihm von mir erzählt?“, fragte Severus.

„Gott nein! Er hat seine eigenen Mittel und Wege ihm gefällige Talente zu finden. Womöglich bist du ihm durch irgendetwas aufgefallen und er will mehr davon.“

Severus schwieg. Er ahnte was es war. Seine ehrenhafte Entlassung. Ein Orden wegen besonderer Tapferkeit, dabei hatte er in diesem Hinterhalt etwas unsäglich dummes getan. Wer brauchte schon einen Sanitäter, der sich im Kugelhagel vor seine Kameraden wirft um diese zu schützen? Er war eben doch ein Herzmensch oder besser ein Idiot!

„Er will einen impulsiven Trottel mit wissenschaftlicher Ausbildung?“, fragte Severus.

Itaschenkow lachte laut los.

„Ich fürchte ihr seid da Seelenverwandte. Thomas ist impulsiv, dickköpfig, ehrgeizig. Das sehe ich auch in dir. Wahrscheinlich denkt er du würdest ihn besser verstehen als ich.“

„Ich kenne ihn doch gar nicht.“, gab Severus zu bedenken.

„Dann wirst du ihn in den nächsten Jahren noch richtig kennen lernen.“

Darauf war Severus nun wirklich nicht scharf. Sicher, er hatte einen Mann kennen gelernt, der sehr viel anders war als er gedacht hätte, doch es war auch der Dunkle Lord. Der Herr über den Commonwealth. Der Mann, der wahrscheinlich unzählige Unschuldige auf dem Gewissen hatte. Ein Mann, der behauptete Wissensdurst und nicht Machtgier würden ihn treiben.

Severus überforderte das, was er heute gesehen hatte. Es musste ersteinmal darüber schlafen.


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