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Fanfiction

Kinder des Zorns - Zurück ins Leben

von CyberneticNemesis

„Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich.“

- Friedrich Nietzsche



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Schüsse. Gewehrsalven hämmerten gegen die Mauer neben ihm.

„Rückzug! Deckt die Flanke!“

Die ratternden Maschinengewehre hämmerten sich in seinen Kopf. Schreie. Blutende und leblose Körper.

Inmitten dem Schrecken; Er.

Der Mann neben ihm wurde getroffen. Er warf sich zu Boden. Das Pfeifen von Mörsergranaten durchdrung die Luft. Einschlage auf der Straße.

Tote. Blut. Schreie. Hämmernde Gewehre. Ein Offizier der Befehle schrie. Sein Verstand war wie gelähmt.

„Los! Weiter! Wir müssen hier weg!“

Ein Kamerad zog ihn an seinem Rucksack nach oben als es geschah. Eine Kugel traf ihn. Zertrümmerte seine Kniescheibe.

Schwärze. Er würde hier sterben. Endgültig.

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Schweißgebadet schreckte Severus Snape, Private der Falcon-Kompanie, 65. Infanteriebatallion, aus dem Schlaf.

Nacht für Nacht kehrten die Bilder zurück. Und das schon seit geschlagenen vier Wochen.

Langsam beruhigte sich sein Körper wieder. Das Adrenalin verschwand, sein Herzschlag wurde langsamer.

Er lag im Militärkrankenhaus des Commonwealths in Moskau. Ein trister Sowjetbau mit tristen Zimmern und einem noch tristeren Alltag.

Da das Krankenhaus mitten in der Stadt lag und die Commonwealthsoldaten mit den Rotarmisten gemischt lagen war magische Kurierung eher schwierig, obwohl ihm sein Arzt ständig mit einer Tasse Skelewachs nervte. Er bekam mittlerweile einen ausgeprägten Brechreiz sobald er den Geruch der Substanz wahrnahm und so musste die Topfpflanze neben ihm alles ausbaden - im wahrsten Sinne des Wortes.

Sein Knie heilte dadurch nur schwierig. Zugegeben war das auch Severus Ziel, denn je eher er hier rauskam desto eher würden sie ihn zurück an die Front schicken. Würde er sein Bein jedoch absichtlich verkrüppeln indem er es natürlich heilen ließ würden sie ihn womöglich aussortieren, auch wenn er dadurch wohl nie wieder großartige Sprünge vollführen könnte.

Ihm war es so lieber. Ein kaputtes Knie war immer noch besser als zu sterben.

Severus warf die Decke von sich. Sein Knie war bandagiert. Dazu trug er noch eines dieser chicen Krankenhaushemden, die in Russland genauso dämlich aussahen wie Zuhause. Wenigstens ein Trost.

Er stieg aus dem Bett und humpelte zu seinen Krücken hinnüber. Der Russe im benachbarten Bett schlief tief und fest. Er würde der Nachtschwester nichts verraten können.

So leise wie möglich öffnete er die Tür und schlich sich auf den Flur. Die Nachtschwester war nirgends zu sehen. Gott sei dank. Das Weib war nicht nur ein elender Drache, sondern auch in Form und Gewicht eine wahre Dampfwalze, die ihn wenn nötig eigenhändig ins Bett zurückgetragen hätte.

Severus humpelte in Richtung des Gemeinschaftsraums der Station. Etwas Fernsehen würde ihn sicher beruhigen.

Der Raum war leer und so ließ er sich auf seinem angestammten Sessel fallen. In dessen Sitzfalte er obendrein ein kleines Wörterbuch versteckt hatte. Es war nie zu spät sein Russisch zu verbessern, welches, gelinde gesagt, grauenvoll war.

Das Ministerium schickte sie nach Russland ohne, dass sie auch nur einen Grundkurs in Russisch gehabt hätten. Mit Hilfe des Fernsehrs brachte er es sich selbst bei. Was alles andere als einfach war. Diese vielen, verschiedenen Dialekte machten ihn wahnsinnig. Und da die Sowjetunion ein extrem großes Land war gab es hier auch extrem viele Dialekte und keiner davon stand in seinem Wörterbuch! Hinzu kamen Betonungszeichen, kyrillisches Alphabet, die berüchtigten sechs Grammatikfälle und Wortvariablen sobald man die Betonung änderte.

Russisch war ein wahrer Alptraum! Er würde auch garantiert nie wieder meckern, dass Englisch eine Scheißsprache war. Gegen Russisch war seine ungeliebte Muttersrache Kinderkacke.

Severus zappte durch die Programme. Mitten in der Nacht blieb er zwangsläufig bei den russischen Pornos hängen. Offiziell nannte man sie zwar nicht Pornos, da Pornos in der Union offiziell gegen die Parteilinie waren und als kapitalistisch galten. Stattdessen nannte man sie hier erotische Aktfilme, die wegen ihres angeblichen Kunstanspruchs tolleriert wurden, doch am Ende blieben es Pornos.

Zugegeben ihn hatten Sexfilme noch nie sonderlich erregt. Dafür schlief er dabei immer wunderbar ein. Ein Film oder ein Bild konnten eine echte Frau eben nicht im geringsten ersetzen. Ganz zu schweigen von diesem hässlichen, russischen Holzfäller der da gerade seine Dalia auf einem Baunstumpf flach legte. Irgendwie stellte er sich das doch recht unbequem vor. Von den Tannennadeln in den Eiern ganz zu schweigen ...

Er zappte weg. Der Holzfällersexfilm beschwor jetzt doch ernsthafte, körperliche Schmerzen in seinem Unterleib herauf. Und landete bei einer Spätwiederholung von „Vier Panzerfahrer und ein Hund“. Das ließ er. Die Serie war recht amüsant, auch wenn der Hund die Panzerbrigade in jeder Folge rettete und den Zweiten Weltkrieg quasi im Alleingang gewann. Dagegen war Lessie ein talentloser Kläffer.

Zusammen mit seinem von Handnotizen überquellenden Wörterbuch erweiterte er sein Vokabular. Zumindest bis er zu Müde wurde, um zu folgen und sich wieder ins Bett schlich.


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Die Visite am nächsten Morgen durch Doktor Pavel Ignewitsch Alexandrowitsch war geprägt von einer neuen Tasse Skelewachs und der Verwunderung über den schlechten Heilungsprozess seines Knies.

Natürlich war Severus darüber ebenso verblüfft wie der Arzt selbst.

„Trinken Sie aus, Genosse!“, ermähnte ihn die Schwester, die ihn genau beobachtete, um zu kontrollieren, dass er seine Medizin auch nahm. Wie immer setzte er an, ließ etwas Flüssigkeit in den Mund laufen ohne allerdings zu schlucken, um den Rest dann in einem kurzen Augenblick der Ablenkung seiner geliebten Topfpflanze zu überlassen.

Diese zeigte im übrigen bereits erste Übelkeitserscheinungen indem sie anfing zu welken und zu seltsame Pilze auszubilden.

Severus setzte die Tasse geräuschvoll ab, woraufhin ihn die Schwester argwöhnisch beäugte.

„Was haben Sie eigentlich mit der Pflanze gemacht?“, fragte sie plötzlich und deutete auf das Fensterbrett neben ihm.

„Ich? Njet!“ Er schüttelte den Kopf, um seine Unschuld zu beteuern. Was konnte er schon dafür, dass das Gewächs so überreagierte?

Nachdem sich der Arzt noch um seinen Bettnachbarn gekümmert hatte verließ er samt Schwesternpulk das Zimmer.

Wie jeden Tag widmete sich Severus den Büchern, die er auf seinem Tischchen neben sich gestapelt hatte. Romane und Sachbücher. Allesamt in Russisch. Mit Hilfe seines Wörterbuchs versuchte er sie Seite für Seite zu übersetzen.

So verbrachte er die meiste Zeit. Er versuchte sich die Sprache beizubringen.

Bis zum Mittag schlug er damit die Zeit tot. Dann gab es Essen. Borschtsch. Jede Woche Borschtsch. Auch den konnte er langsam nicht mehr sehen!

Und gerade als die Monotomie überhand nehmen wollte klopfte es an der Zimmertür. Es trat jener Drachen von Schwester ein und jemand den er nicht erwartet hätte.

Lucius Malfoy. Er hatte ihn seit der Ausbildung und ihrer Versetzung nach Russland nicht mehr gesehen, da er in einer anderen Kompanie diente als er.

Er hatte in der Statur deutlich zugelegt und warb nicht mehr so mager wie sonst. Schultern und Arme waren deutlich kräftiger. Sein Haarschnitt streng militärisch an den Seiten rasiert und oben etwas länger. Ein militärischer Irokese wie man ihn bei den Marines fand. Und tatsächlich schien er nicht mehr bei der einfachen Infanterie zu dienen. Die Aufnäher auf seiner Uniform wiesen ihn als Lieutenant der Ministeriellen Garde aus. Eine Sondereinheit.
Ein schneller Aufstieg für einen Frischling, der gerade erst die Ausbildung hinter sich gebracht hatte. Andererseits war ihm auch klar, dass Lucius’ Rang nicht unbedingt etwas mit seinen Verdiensten zutun haben musste. Immerhin war er der Sohn eines ranghohen Offiziers.

„Lucius!“, sagte Severus erfreut. Jede Abwechslung war ihm willkommen.

Sein Freund lächelte und trat an sein Bett heran.

„Schön dich zu sehen.“ Es klang hölzern. Nicht so natürlich wie er es von ihm gewohnt war.

„Was führt dich her?“

„Eine her ernste Angelegenheit.“, antwortete Lucius. „Severus, es tut mir leid, aber ich wurde zu dir geschickt, um dir etwas mitzuteilen.“

Severus richtete sich auf. Gespannt darauf was es war.

„Das Kommando hat entschieden dich aufgrund deiner Verletzung ehrenhaft zu entlassen.“

Severus legte eine finstere Miene auf, obwohl sein Inneres jubelierte. Er hatte es geschafft. Auch wenn seine Topfpflanze das wohl gänzlich anders sah.

„Ich verstehe. Und nur deshalb bist du den weiten Weg aus Odessa hierher gekommen?“

Lucius schwieg einen Augenblick.

„Kannst du laufen?“

„Wenn du die Schwester überedest.“, meinte Severus.

„Mach ich. Zieh dich an. Wir gehen ein Stück im Park.“

Lucius verschwand aus dem Zimmer und Severus zog sich um. Eine blaue Trainungshose und ein blauer Pullover und schwarze Turnschuhe. Die Ausgehkleidung der Soldaten im Krankenhaus. Darüber zog er seine grüne Infanteriejacke und eine Wollmütze. Der Herbst bahnte sich in Moskau an und er hatte keine Lust auf eine Erkältung.

Einige Augenblicke später holte Lucius ihn wieder ab und sie verließen die Station und machten sich auf den Weg in den Krankenhauspark.

Draußen schien die Sonne. Ein milder Wind wirbelte das Laub durch die Grünanlage mit ihren Metallbänlen und einem sowjetischen Kriegsdenkmal im Mittelpunkt. Irgendein Rotarmist aus Kupfer, der mit einer Flagge nach vorn stürmte.

„Also, was ist los?“, fragte Severus.

Lucius antwortete nicht sofort. Er schien abwesend.

„Zissy ist schwanger.“

„Ist doch schön.“, antwortete Severus, der nicht so recht wusste, was er darauf sagen sollte.

„Ich werde Ende des Jahres zurück nach England versetzt und ich möchte gerne, dass du mitkommst, sobald es dir wieder besser geht. Ich meine, jetzt wo du sowieso entlassen wirst.“

„Ich verstehe bloß noch nicht so ganz, was ich damit zutun habe?“

„Ich will sie heiraten und ich dachte mir, dass du vielleicht mein Trauzeuge sein könntest.“

Severus blieb aprupt stehen, stützte sich auf seine Krücke und blickte seinen Freund für einen Augenblick verblüfft an.

Lucius würde Narzissia heiraten. Natürlich musste er das. Seine Familie würde ein uneheliches Kind niemals zulassen.

„Ich ... ich fühle mich geehrt.“

Lucius hingegen machte einen betrübten Eindruck. Ja, regelrecht zerknirscht.

„Liebst du sie denn?“, fragte Severus. Sein Freund wäre nicht den ganzen weg von Odessa hierher gekommen nur um ihn seine Kündigung zu überreichen und ihn zu seinem Trauzeugen zu erklären. Nein, es schien mehr ein Vertrauensbesuch zu sein.

„Ja, natürlich. Sie ist mein Leben, Sev, aber ich weiß nicht, ob ich das alles schaffe. Denkst du, ich wäre ein guter Vater?“

„Auf jeden Fall ein besserer als ich.“, gab Severus zu bedenken.

„Meinst du?“

„Ja klar! Du weißt doch, ich als als sozial isolierter Eisblock ...“

Das brachte das ehrliche Lachen zurück in Lucius’ Gesicht.

„Du bist bescheuert.“, gab er zu bedenken.

„Erzähl mir mal etwas, dass ich noch nicht weiß.“, sagte Severus grinsend.

Sie lachten beide.

„Kommst du nun mit?“, fragte Lucius’ nun wieder ernsthaft.

„Warum nicht. Ich bin froh darüber, um ehrlich zu sein.“

„Ich habe gehört wie du angeschossen wurdest.“

„Vielleicht krieg ich jetzt noch eine Medallie als einer der wenigen Überlebenden des Hinterhalts.“, antwortete Severus mürrisch. „Tja, ausgerechnet der Sani rennt einem Scharfschützen ins Visier.“

„Du kannst froh sein, dass er nur dein Knie erwischt hat.“, meinte Lucius.

„Bin ich auch. Ich dachte schon, ich sterbe in diesem Dreckloch.“

Das war die Wahrheit. Und jede Nacht durchlebte er die Todesangst jenes Moments. Das Grauen. Die Leichen seiner Freunde aus der Truppe. Sah ihre blutüberströmten Gesichter vor sich.

Die Akamer machten keine Gefangenen und ihre Angriffe verliefen wesentlich effizienter als das willkürliche Morden mit dem der Commonwealth versuchte die hiesigen Einwohner einzuschüchtern. Sie wussten nicht, was sie hier taten. Sie konnte weder die Sprache noch verstanden sie diesen Krieg. Nur Todesangst erfüllte sie wieder in einen Hinterhalt zu geraten und getötet zu werden. Der Krieg gegen Sharad Akam in Russland war zu einem wahren Alptraum geworden. Für die Führung ebenso wie für die Männer an der Front. Der Einzige, der das jedoch nicht einsehen wollte saß in London und nannte sich Lord Voldemort.

Ein militärischer Sieg war von vorherein unwahrscheinlich gewesen. Das sagten alle. Soldaten. Offiziere. Selbst einige der Fatzken im Ministerium. Keiner hatte jedoch den Mut es ihrem Führer ins Gesicht zu sagen, denn jeder von ihnen wusste, dass der mit der Wahrheit absolut nicht umgehen konnte.

„Was wird es eigentlich?“, fragte Severus.

„Wie jetzt?“

„Ein Junge oder ein Mädchen?“

„Wissen wir noch nicht. Dafür ist es noch zu früh. Zissy will natürlich, dass es ein Mädchen wird.“

„Aber du bist natürlich für einen Jungen?“, sagte Severus.

„He, das wird ja förmlich von mir erwartet.“ Lucius lächelte verlegen. „Aber ein Mädchen wäre schön. So käme endlich mal frischer Wind in die Familie.“

Wie wahr. Die Malfoys bestanden quasi nur aus Männern. Die Frauen der Familie waren grundsätzlich eingeheiratet.

Severus humpelte zu einer der Bänke hinüber und setzte sich. Sein Knie schmerzte schon wieder. Auch wenn er nicht sagen konnte, ob das an seinen medizinischen Sabotageversuchen lag oder es sich um einen bloßen Phantomschmerz handelte.

„Gehen wir also zurück ins Leben?“, fragte Lucius.

„Ja. Zurück ins Leben.“


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