von TatzeMoonyKrone
An Ginevra17: Vielen Dank für dein liebes Kommentar und das Lob! Ich schau mir deine FF auf jeden Fall auch gleich noch an! Es freut mich, dass dir meine FF gefällt und ich hoffe, ich kann dich auch mit diesem Kapitel ein wenig erfreuen.
Viel Spaß beim Lesen!
Rose betrachtete sich im Spiegel. Ihre langen roten Haare lagen in leichten Wellen über ihren Schultern. Es wäre eine Lüge gewesen zu behaupten sie freue sich auf ihre ersten Stunden im neuen Schuljahr. Natürlich hatte sie einige Bücher über den Stoff gelesen, aber mit Zaubertränke konnte sie beim besten Willen nichts anfangen. Da kam sie wohl nach ihrer Mutter..
Vielleicht hatte sie wenigstens eine Chance darauf Scorpius zu begegnen und ein paar Minuten mit ihm allein sein zu können. Keiner wusste bisher von ihrer geheimen Beziehung, aber es war klar, dass ihr Vater sie umbringen würde, sobald er herausfände, dass sie sich mit einem Jungen des Hauses Malfoy trifft. Wenn er nur endlich verstehen könnte, dass Scorpius anders war als sein Vater..
Seufzend ging sie in die Große Halle. Von weitem konnte sie ihn bereits erkennen. Seine blonden Haare und das markante Gesicht, das ihn so besonders machte. Als er sie entdeckte, lächelte er kurz kaum merklich, nur für sie bestimmt. Natürlich erwiderte sie das Lächeln sofort. Schnell brachte sie jedoch ihre gute Freundin Leah zurück auf den Boden der Tatsachen.
"Rose! Meine Güte, seit fünf Minuten stehe ich schon neben dir und du reagierst einfach nicht! Was ist los? Ich mein-", begann sie aufgeregt zu quasseln. Leah war in der Tat oft eine ziemliche Quasselstrippe, aber dafür auch mehr als loyal und sie hatte zudem ein Herz aus Gold.
"Ich wünsche dir auch einen guten Morgen.", antwortete Rose lachend.
Dadurch besänftigte sie ihre Freundin ein wenig und beide setzten sich an den Tisch. Während Leah von irgendeinem Vorfall erzählte, wanderten Rose Gedanken wieder zu Scorpius. Plötzlich fiel ihr ihre Cousine Victoire auf, die ein wenig geknickt und genervt ein paar Meter von ihr entfernt saß.
"Es muss ganz schön hart für sie sein..", murmelte Rose gedankenverloren.
"Für wen jetzt? Meine Schwester? Ich glaube eigentlich nich-", antwortete Leah verwirrt.
"Nein, ich meine für Victoire."
"Wieso? Was ist mit ihr?", fragte Leah ein wenig desinteressiert.
"Naja weißt du nicht mehr? Letztes Jahr, sie und Teddy waren das Traumpaar und jetzt gibt es doch diese Trennungsgerüchte und momentan ist sie ja wirklich von ihm getrennt.", erwdierte Rose mitfühlend, immer noch mit Blick auf Victoire.
"Ach komm schon! Seit wann kümmerst du dich so um deine Cousine? Du weißt nicht mal, ob diese Gerüchte stimmen und außerdem sieht sie ihn in den Ferien sowieso wieder.", meinte Leah mit wenig Verständnis.
"So viel Glück können nicht alle haben..", murmelte Rose erneut undeutlich mit Blick zu Scorpius, der am Slytherin Tisch saß. Wobei Leah es natürlich trotzdem hörte (wie immer).
"Wie meinst du das?"
"Was? Ach gar nichts, vergiss es.", beschwichtigte Rose und spürte wie das schlechte Gewissen in ihr aufloderte, weil sie ihrer besten Freundin immernoch nichts von ihrer geheimen Beziehung zu Scorpius erzählt hatte. Wie als hätte er ihre Gedanken gelesen, trafen sich jetzt ihre Blicke.
"Sag es! Irgendwas verheimlichst du mir! Was ist los? Ich will es wissen!", sagte Leah nun energisch.
"Was hältst du eigentlich von Scorpius?", fragte Rose stattdessen ausweichend.
"Malfoy? Ich kenne ihn kaum, aber das was mir berichtet wurde ist alles andere als positiv. Man sagt er sei genau wie sein Vater.", sprudelte es aus Leah heraus, während sie von ihrem Toast abbiss.
"Das ist nicht wahr!", entgegnete Rose wütend und versuchte sich im selben Augenblick zu beruhigen, aus Angst, sich jetzt verraten zu haben.
"Ok, tut mir leid! Ich wusste ja nicht, dass du plötzlich so eng mit den Malfoys bist, es wird nicht wieder vorkommon!", erwiderte Leah eingeschnappt.
"Ich bin nicht eng mit ihnen, ich weiß nur, dass er anders ist.", sagte sie kleinlaut.
"Wie auch immer, verlieb' dich besser nicht in ihn. Ich hab gehört er soll schon eine Freundin haben, ein Hexe die ihm sein Vater mehr oder weniger aufgezwungen hat. Er soll sich schließlich nicht mit jemanden abgeben der "unter" ihm steht.", erwiderte Leah sarkastisch. Schockiert sah Rose ihr ins Gesicht.
"Aber- .. wer hat dir das erzählt?", meinte sie verwirrt.
"Einige der Slytherin Schnepfen haben sich darüber lauthals auf dem Weg zur Großen Halle unterhalten. Aber gut, was wissen die schon.."
"Genau.. was wissen die schon.", wiederholte Rose leise mit einem beunruhigendem Gefühl im Magen. Würde sie jetzt das gleiche Schicksal wie ihre Cousine ereilen? Hatte Scorpius eigentlich eine andere? Sie fasste den Entschluss ihn gleich nach dem Frühstück zur Frage zu stellen. Gesagt, getan. Nach ein paar Bissen von ihrem Toast stand sie auf, sagte Leah sie würden sich gleich in den Kerkern treffen und wartete bis Scorpius vorbeiging. Sie hatten vereinbart sich in einem unbekannteren Nebengang zu treffen. Ein paar Augenblicke später kam auch er um die Ecke und strahlte sie an.
"Guten Morgen.", sagte er grinsend und küsste sie. Noch hatte sich Rose nicht daran gewöhnt, ihr Herz raste. Obwohl dieser Augenblick eigentlich wunderschön war, lag ihr das schwere Gefühl der Angst noch im Magen.
"Ich muss dich was fragen.", begann sie leise und starrte ihm tief in seine Augen. Er wartete bis sie fortfuhr.
"Es ist vermutlich nur eines dieser blöden Gerüchte, aber .. ist es wahr, dass dir dein Vater ein anderes Mädchen aufgezwungen hat, das seiner Meinung nach zur dir passt?", fragte sie noch leiser als zuvor und schaute sich kurz um.
"Wer hat dir das erzählt?", antwortete er mit plötzlich ernstem Ausdruck auf dem Gesicht.
"Also stimmt es?", erwiderte sie schockiert.
Einen furchtbar langen Moment sagte er nichts, dann holte er tief Luft.
"Ja. Aber es ist nicht wie du denk-"
"Nicht wie ich denke? Willst du mir sagen, du hattest die ganze Zeit eigentlich eine andere und ich sollte mich deswegen nicht aufregen? Ich meine, ernsthaft?", sagte Rose völlig entrüstet, wütend und verletzt zugleich.
"Rose! Beruhig dich! Wie du richtig gesagt hast, hat mein Vater mir dieses Mädchen aufgezwungen, aber ich habe ihm bereits gestanden, dass es nichts mit ihr wird, weil ich schon mit jemanden zusammen bin. Ich habe keinen Namen genannt und er war auch nicht unbedingt begeistert, aber er gibt dir eine Chance. Er ist nicht nur unmöglich, weißt du.", erklärte er ruhig.
"Also hast du sie nicht geküsst oder irgendwie so etwas in der Art?"
"Nein, natürlich nicht.", erwiderte er sanft und strich ihr zärtlich über die Wange.
"Es tut mir leid. Ich hätte nicht voreilig Schlüsse ziehen dürfen. Das passt eigentlich gar nicht zu mir.", sagte sie kopfschüttelnd.
"Ist schon gut. Ich habe sowieso darüber nachgedacht, ob wir unsere Beziehung nicht endlich bekannt machen sollten.."
"Nein, auf keinen Fall! Wenn mein Vater von irgendjemand etwas mitbekommt und sei es nur von Hugo, würde er mich und vor allem dich umbringen, das meine ich ernst!", entgenete sie schnell und schauderte bei dem Gedanken sich vor ihrem Vater deswegen rechtfertigen zu müssen. Er lachte.
"Das glaube ich einfach nicht. Wieso sollte er mich so ablehnen? Bin ich denn so furchtbar?", meinte er ironisch.
"Nein, aber du bist ein Malfoy. Unsere Väter hassen sich schon seit ihrer Schulzeit! Ich habe oft versucht ihm klarzumachen, dass du anders bist als dein Vater, unauffällig natürlich, aber keine Chance. Er ist eben ein absoluter Sturkopf.."
"Etwas das du geerbt hast."
"Hey! Das ist nicht wahr!", entgegnete sie gespielt entrüstet und lachte. Er legte seine Arme um sie.
"Wie wäre es wenn wir das Risiko in den nächsten Ferien einfach eingehen? Wenn er mich persönlich kennenlernt sieht er schließlich wie ich bin.", schlug Scorpius vor.
"Ich weiß nicht...", erwiderte Rose unsicher und wich seinem Blick aus.
"Komm schon, sei nicht immer so verkrampft! Geh mal ein Risiko ein, mit mir, zusammen. Genau genommen ist das, was wir jetzt tun auch schon ein Risiko.", erwiderte er verschmitzt.
"Was meinst d-", begann sie, wurde jedoch durch einen Kuss von ihm unterbrochen. Sie genoss es so eng mit ihm zusammen sein zu können. Etwas, das sie wegen der verschiedenen Häuser und ihrer Geheimhaltung nur sehr selten erlebten.
"Na schön. Du kommst in den Weihnachtsferien zu mir.", damit gab sie schließlich nach.
"Sehr gut. Wir bekommen das schon hin.", sagte er aufmunternd, aber Rose glaubte daran absolut nicht.
"Wie werden deine Eltern nur reagieren? Dein Vater erhofft sich auch etwas Besseres, als eine Weasley..", meinte Rose beunruhigt.
"Mach dir darüber noch keine Gedanken, Süße. Das wird schon.", antwortete er ruhig. Sie liebte es, wenn er sie so nannte.
"Oh nein! Ich komme zu spät! Die Stunde hat schon vor fünf Minuten begonnen!", entgegnete Rose plötzlich aufgebracht. Scorpius, der das alles wie immer viel lockerer sah, lachte nur. Sie gab ihm noch einen schnellen Kuss, bevor sie die Treppen mehr hinuntersprang als rann.
Er hatte alles versucht sie zu beruhigen, aber ganz wohl war Rose bei dem Gedanken es ihrem Vater beibringen zu müssen, überhaupt nicht. Das konnte was werden..
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