von Minerva82
Tobias Snape atmete erleichtert auf, als er von der Wendeltreppe, die zum Büro der Direktorin führte, wieder auf festen Boden trat.
„So muss sich Alice gefühlt haben, als sie in den Kaninchenbau fiel...“, seufzte er und strich seinen Mantel glatt.
„Wie bitte?“, fragte Professor McGonagall, die ihm vorausgegangen war. „Sprechen Sie von einer Schülerin?“
Mr. Snape schüttelte lachend den Kopf.
„Du meine Güte...Nein. Aber sie hätte sich hier sicher wohl gefühlt.“ Er räusperte sich. „Verzeihen Sie, Professor. In meinem Alter ist es nicht so leicht zu akzeptieren, wenn das eigene Weltbild so vollständig auf den Kopf gestellt wird...“
Professor McGonagall lächelte verständnisvoll.
„Dann wappnen Sie sich besser gleich für das nächste Wunder.“ Sie klatschte zweimal in die Hände und im nächsten Augenblick erschien begleitet von einem lauten Plopp ein dürres kleines Männlein mit weit abstehenden Fledermausohren, kahlem Schädel und riesigen Kulleraugen.
„Dobby zu Diensten, Professor?!“, quiekte es mit schriller Stimme.
„Dobby, darf ich dir vorstellen: das ist Mr. Snape, Professor Snapes Vater.“
Die Augen des kleinen Männleins weiteten sich. Und für einen Moment standen sich beide staunend gegenüber. Dann machte das Männlein eine tiefe Verbeugung. So tief, dass seine krumme Nase beinahe den Boden berührte.
„Es ist mir eine große Ehre, Sööör! Dobby freut sich außerordentlich, den Vater des heldenhaften Professor Snape kennen zu lernen!“
Mr. Snape blickte verwirrt von Dobby zur Direktorin und wieder zurück.
„Und, was... oder wer bist du? Wenn die Frage erlaubt ist...“
„Selbstverständlich Sööör. Dobby ist ein Hauself. Ein freier Hauself.“
Doch noch bevor Mr. Snape weiter fragen konnte, wandte sich Prof McGonagall wieder an Dobby.
„Wärst du so freundlich und würdest unseren Gast in eines unserer Gästezimmer begleiten und ihm etwas zum Abendessen bringen?“
„Gerne Professor! Wenn Sie mir bitte folgen würden Sööör.“, quietschte der Hauself und watschelte den Gang entlang voraus.
Mr. Snape sah fragend zu seiner Gastgeberin.
„Dobby wird sich gut um Sie kümmern, keine Sorge. Ich wünsche Ihnen eine erholsame erste Nacht in Hogwarts. Und wenn Sie möchten, dann leisten Sie uns morgen beim Frühstück in die große Halle Gesellschaft. Meine Kollegen würden sich sicher sehr freuen, ihre Bekanntschaft zu machen. Gute Nacht.“
„Gute Nacht, Professor...“, erwiderte er, seufzte tief und folgte dann zögernd dem Hauself.
Die Direktorin sah ihm noch einen Moment lang nachdenklich nach. Was steckte wohl hinter seinem mysteriösen Verschwinden vor 18 Jahren? Und wie würde Severus auf das Erscheinen seines Vaters reagieren? Vorausgesetzt natürlich, dass er überhaupt das Bewusstsein wiedererlangt...
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