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Fanfiction

Die Wanderungen der Minerva - Zamonien - 7

von käfer

Hildegunst von Mythenmetz starrt mich an, als wäre ich ein Gespenst.
Blicke bohren sich in meinen Rücken, während ich mein Tablett wegbringe und das Lokal verlasse. Als es endlich außer Hör- und Sichtweite ist, fühle ich mich erleichtert und atme tief durch. Zu früh, denn zwischen der Wegekreuzung und dem Feldweg, der zu der Scheune führt, lauert der Nattifftoffe auf mich und fordert meine Aufenthaltserlaubnis. Panik kriecht mir den Rücken hoch. Nicht im Traum habe ich daran gedacht, dass ich eine Aufenthaltserlaubnis brauchen könnte, also habe ich auch keine.
Der Elchling deutet mein Zögern richtig: „Haben Sie etwa keine? Das kostet eine Strafe von Fünftausend Goldstücken, sofort an mich zu zahlen.“
Etwas im Ton des Nattifftoffen lässt mich aufhorchen. Fünftausend Goldstücke ist eine Wahnsinns-Summe, nicht einmal Mythenmetz hat so viel verdient, dabei ist er momentan wirklich der Größtverdiener in Zamonien. Zahlbar sofort – glaubt der Elchkerl wirklich, irgendjemand läuft mit so viel Geld in der Tasche herum?
Mit einer raschen Bewegung, von der ich hoffe, dass sie theatralisch genug aussieht, ziehe ich meinen Zauberstab, mache Licht und fordere von meinem Gegenüber die Legitimation.
„Ich bin ein Nattifftoffe. Das genügt.“ Er macht eine Bewegung, als wollte er eine Waffe ziehen, die ich allerdings nicht sehe und auch vorhin im Lokal nicht sehen konnte. Vielleicht hat er gar keine, wahrscheinlich ist er auch nur ein Wegelagerer wie so viele hier in der Gegend. Auf ein Duell lasse ich es dennoch nicht gerne ankommen.
„Ich bin eine Hexe“, rufe ich, „ich brauche keine Aufenthaltserlaubnis.“ Sicherheitshalber mache ich einen magischen Sprung ins Feld hinein. Im Sprung lösche ich das Stablicht, lande als graue Katze und verdrücke mich zwischen den Ähren. Der Nattifftoffe schaut sich um, findet mich nicht und flucht.
Vielleicht eine Viertelstunde später habe ich mir in einem Winkel der Scheune aus Heu- und Strohresten ein einigermaßen erträgliches Lager zusammengezaubert, krieche hinein und rolle mich zusammen.

Bald finde ich mich in verwirrenden Träumen wieder, die teils wahre Begebenheiten widerspiegeln, teils irren Ängsten entspringen.
Ich gehe mit Patrick am Strand entlang. Wir sind barfuß, obwohl es kühl ist und der Wind mir das Haar ins Gesicht peitscht. Daran erinnere ich mich und auch an die gemeinschaftlichen Aufwärmebäder danach. Doch mein Traum nimmt eine furchtbare Wende: Das Meer schäumt plötzlich auf, ein Riesenkrake taucht auf, ein vorschnellender Schlangenarm packt Patrick und zerrt ihn vor meinen Augen in die Tiefe. Ich stehe wie gelähmt und sehe zu, unfähig, mich zu rühren und den Zauberstab zu ziehen. Der Krake grinst mich boshaft an und taucht schmatzend ab.
Ich trete durch die Tür, krampfhaft nach Worten suchend, mit denen ich meiner kränkelnden Schwiegermutter die Nachricht von Patricks Tod überbringen kann. Doch das Haus ist leer. Mir fällt ein, dass Patricks Eltern kurz nach unserer Hochzeit an einem Magen-Darm-Virus erkrankt und gestorben sind. Ein Rascheln lässt mich in Zeitlupe herumfahren. Vor mir steht, boshaft-lüstern grinsend, Tom Riddle. „Na, Magierin“, sagt er schleimig, „will sie endlich meine Gespielin werden? Sie hat keine andere Wahl.“ Riddles Zauberstab ist auf mich gerichtet. Ich will meinen ziehen, spüre ihn an meinem Bein, komme aber nicht heran. Riddle piekt mich in den Hals. Ich schreie auf und werde durch die Gegend gewirbelt.
Durch einen steinernen Schlot rutsche ich in eine riesige, heiße Höhle. Die Luft ist stickig, es müsste nach Schwefel riechen, tut es aber nicht. Von Ferne höre ich unheimliche Geräusche, Poltern und dumpfes Blubbern. Über allem liegt ein orangefarbener Schein wie von einem fernen Feuer. Undeutlich erkenne ich Seitengänge, aber ich weiß nicht, wohin ich gehen soll und sehne mich nach Patrick. Wie gerufen kommt er aus einem der Durchlässe. Seltsam blass sieht mein Mann aus, wie ein Geist. „Wo sind wir hier? Wo ist der Ausgang?“, frage ich flehend.
„Ohne mich bist du verloren“, erwidert Patrick, „findest nicht mal von der nächsten Straßenecke nach Hause, was?“
Der herablassende Ton irritiert mich. Patrick macht einen Schritt auf mich zu. Er ist viel größer als ich und sieht mitleidig lächelnd auf mich herab. Mit schraubstockfester Hand packt mein Mann zu und zieht mich in den nächstgelegenen Gang. Wir treten hinaus auf die Straße, in der wir wohnen. Der Feuerschein kommt genau von unserem Haus, die Feuerwehr ist beim Löschen. Sie verspritzen unheimlich viel Wasser, aber es bewirkt nichts. Ich will den Zauberstab ziehen, kann mich aber nicht rühren.
Patrick ist weg.
Wie betäubt stehe ich da. Zwei Feuerwehrleute schleppen ein schwarzes Ding aus den Ruinen und decken es zu. Jemand sticht mir mit einer Nadel in den Oberschenkel.
Ich irre im Nebel umher. Schemenhaft kann ich ein paar Baumstämme erkennen, als ich mich hinhocke, merke ich, dass ich auf einem gepflasterten Weg bin. Etwas daran erscheint mir vertraut. Auf allen Vieren folge ich dem Weg, bis ich mit dem Kopf an etwas sehr Hartes stoße. Es ist eine Steinsäule, die ein Tor hält. Es schwingt auf, ich robbe bis zur Haustür. Auch diese öffnet sich von allein, ich trete ein und finde mich in der Küche meiner Großmutter wieder. Es herrscht große Aufregung. Erwachsene hasten hin und her, ich sehe, dass sie reden, aber ich höre nicht, was sie sagen. In eine Ecke gedrückt kauern meine jüngsten Cousinen beieinander, mein Vater scheucht sie hinaus. Er gestikuliert wild herum und hat rote Flecken im ansonsten kreidebleichen Gesicht. Dann wird auf einem Türblatt mein Großvater hereingetragen. Eine Mistgabel steckt in seinem Bauch. Ich schreie tonlos auf und werde rückwärts durch die Wand gezogen.
Patrick ist wieder neben mir. Wir stapfen keuchend einen Berg in den Alpen hinauf. Unter unseren Füßen ist loses Geröll, die Steine kullern den Hang hinab. Ein größerer Brocken zerfällt unter meinem Gewicht zu Staub, ich gerate ins Straucheln und stürze ab, mich überschlagend. In meine linke Seite bohren sich spitze Steine. Am Fuße des Berges bleibe ich liegen, den Blick auf ein Murmeltierloch gerichtet. Was daraus hervorkommt, ist kein Murmeltier, sondern eine Maus. Aber was für eine! Der Nager vor mir kann es in Größe fast mit mir als Katze aufnehmen, steht aufrecht auf zwei Beinen, trägt einen Hut mit Feder, Hosen und eine Schärpe und hält in der Vorderpfote einen winzigen Degen! Damit piekt er mich in die empfindliche Stelle unter dem linken Arm. Es dauert ein Weilchen, bis ich realisiere, dass Maus und Degen echt sind und ich nicht mehr schlafe.
Die Maus sticht wieder und wieder auf mich ein und schimpft: „Du böse Kratze kriegst mich nicht!“
Ich schnappe kurz nach Luft und verwandle mich. Schneller als die Maus „Piep“ sagen kann, stehe ich in voller Lebensgröße da, in der Rechten den Zauberstab, mit der linken halte ich das erstaunlich schwere Tier am Schlafittchen hoch.
Die Maus schreit Zeter und Mordio. „Ich mache dich kalt, jawohl! Ich steche dich ab!“
Das reizt mich zum Lachen. „Das schaffst du doch gar nicht, du kleine Maus.“
Unvermittelt sticht die Maus zu. „Ich bin Riepischiep!“, schreit sie wütend, „Leibwache von Prinz Kaspian von Narnia!“
Ein Lacher gluckst noch in meiner Kehle. „Und wo ist dieser Prinz? Behaupte aber nicht, ich hätte ihn gefressen! Ich bin keine richtige Katze, ich bin eine Hexe, die sich manchmal in eine Katze verwandelt. Ich esse keine Mäuse.“
Während meiner Rede hat sich der stolze Leibwächter in ein Häufchen Elend verwandelt. Degen, Schwanz, Ohren, einfach alles hängt herab.
„Das ist es ja gerade“, sagt Riepischiep traurig. „Ich weiß nicht, wo Prinz Kaspian ist. Wir haben uns verloren.“
Normalerweise würde man sagen: ‚Na du bist vielleicht ein Leibwächter‘, aber ich spüre, dass es nicht einfache Unachtsamkeit war, die Riepischiep von seinem Dienstherrn getrennt hat.
Behutsam setze ich das Tier ins Stroh und hocke mich gegenüber.
Stockend erzählt Riepischiep „Wir waren auf einem Ausflug und haben gerastet. Jemand hat Geschichten erzählt und da bin ich eingeschlafen. Als ich aufgewacht bin, sah alles ganz anders aus. Von Prinz Kaspian habe ich keine Spur mehr gefunden, auch von den anderen nicht und unsere Feuerstelle war auch weg. Seitdem suche ich nach Prinz Kaspian, aber hier hat niemand etwas von Narnia gehört. Alle wollen mich nur fressen, als wäre ich ein gewöhnlicher kleiner Mäuserich. Dabei bin ich doch Riepischiep, einer der letzten aus der Sippe der Sprechenden Mäuse.“ Verstohlen wischt er eine Träne aus dem Augenwinkel.
Galadriels Worte von den Weltentoren fallen mir wieder ein. „Weißt du, Riepischiep, auf der Erde existieren viele Welten nebeneinander. Die Bewohner einer solchen Welt wissen nichts von den vielen anderen, aber es gibt Tore zwischen den Welten, die sich manchmal öffnen. Gerät man in ein offenes Tor, findet man sich in einer fremden Welt wieder. Vielleicht war der Platz, auf dem ihre gerastet habt, ein solches Tor, und du bist aus deiner Welt Narnia in diese hier gerutscht, nach Zamonien. Solche Verbindungen können überall sein. Ich selber bin schon durch mehrere solcher Tore geraten, zuletzt bin ich mitten in der Wüste aufgewacht.“
Riepischiep stößt einen Laut aus, der so sehr nach Maus klingt, dass ich glaube, unser Gespräch ist nur ein weiterer Traum.
„Weißt du, wo so ein Tor ist? Ich will wieder nach Hause.“
„Ich auch“, seufze ich unwillkürlich und frage mich im nächsten Moment, ob ich das wirklich will: nach Hause, zurück in die leere, zerstörte Wohnung. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter.
„Das Dumme an diesen Weltentoren ist, dass es fast niemanden mehr gibt, der Bescheid weiß. Man findet sie nur durch Zufall, aber wenn es hier in Zamonien jemanden gibt, der uns helfen kann, dann ist das der Käpt’n Blaubär, zu dem ich unterwegs bin.“
„Dann gehen wir gemeinsam hin!“
Leise Zweifel beschleichen mich. Soweit ich verstanden habe, haben sich die Zamonier von den Menschen abgeschottet und der Hafenmeister von Gralsund hat mir erklärt, dass seit Jahrhunderten kein Schiff der Menschen mehr nach Zamonien kam und umgekehrt. Wenn also dieses Zamonien eine Parallelwelt geworden ist oder immer schon war, dann müsste dieser famose Kapitän eingeweiht sein in die Geheimnisse der Weltentore oder aber ich käme nicht zurück zu den Menschen. Und Riepischiep nicht nach Narnia.

Nicht nur aus Rücksicht auf den Mäuserich behalte ich für den Rest der Nacht meine richtige Gestalt. In der Animagus-Form ist die Beweglichkeit eingeschränkt, man kann nicht zaubern und obwohl man die Anwesenheit des Zauberstabes spürt, kann man ihn nur in der eigenen Gestalt benutzen. Ich glaube, die vielen Stiche, die ich in meinem Traum gespürt habe, kamen von Riepischieps Degen. Die Sekunden, die ich brauche, um wach zu werden und mich zu verwandeln, können entscheidend sein, wenn es um Leben und Tod geht.
Ich richte uns ein halbwegs bequemes Lager und baue Schutzzauber um uns auf in der Hoffnung, dass die hierzulande auch wirken. Es entlockt mir ein verstohlenes Lächeln, als ich sehe, dass Riepischiep seinen Degen in der Hand behält. Ich habe mir schon längst angewöhnt, den Stab in der Hand zu behalten, wenn ich mich zur Ruhe begebe.

In stillschweigendem Einverständnis wandern wir anderntags gemeinsam weiter. Ich wage nicht, von meinen Zweifeln zu sprechen. Wenn ich nicht davon rede, dass wir scheitern könnten, wenn ich gar nicht daran denke, wenn ich fest glaube, dass Käpt’n Blaubär das Weltentor kennt, dann wird alles gut. Riepischiep hilft mit, unangenehme Gedanken im Zaum zu halten, indem er von Narnia, seiner Heimat, erzählt. Das muss ein idyllischer Flecken Land sein mit grünen Wäldern, saftigen Wiesen und glasklaren Bächen. Die Einwohner von Narnia sind ein buntes Gemisch aus dem, was man bei uns Fabelwesen nennt, und Menschen, wobei das Wort „Mensch“ gar nicht existiert. Sie sprechen von „Narnianen“ und Menschen, die von außerhalb kommen, werden als Adamssöhne und Evastöchter bezeichnet. Auf meine vorsichtige Frage hin erklärt mir Riepischiep, dass es in früheren Zeiten etliche magisch Begabte gegeben hat, diese sich aber im Laufe der Zeit auf Inseln rund um Narnia zurückgezogen haben.
Dann bin ich dran. Ich erzähle von dem Dorf, in dem ich großgeworden bin, von London und von Hogwarts. Vor allem von Hogwarts und ich fühle, wie ein Ziehen in meiner Brust immer stärker wird, ein Sehnen, ein Verlangen. Es ist doch nicht etwa Heimweh, was mich da plagt? Oh doch, ich habe furchtbares Heimweh. Ich sehne mich einfach nach der Ruhe der windgepeitschten schottischen Hochebenen, den grünen Ufern der Seen mit ihren geheimnisvollen Bewohnern und nach der Gesellschaft von meinesgleichen. Früher habe ich so etwas gehasst, doch im Moment würde ich mein einziges Kleid dafür hergeben, an einer Fachsimpelei über Haushaltszauber teilnehmen zu können.


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