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Die Wanderungen der Minerva - Zamonien - 4

von käfer

Isso hat mir eine Nacht und einen Tag Gesellschaft geleistet, dann hat ihn das Heimweh in die Gegenrichtung getrieben und ich bin wieder allein unterwegs. Die schnurgerade Allee ist sauber gepflastert und mit akkurat gestutzten Bäumen bestanden. Ab und an finde ich eine Bank, die letzte Siedlung – bewohnt von Leuten mit Dachsköpfen – habe ich vor ein paar Stunden hinter mir gelassen.
Es ist ziemlich warm und mir tun ein wenig die Füße weh. Ich setze mich auf eine Bank im Halbschatten, esse ein paar Früchte und strecke die Füße aus. In der Ferne zwitschern Vögel, direkt neben mir brummen ein paar dicke Hummeln. Meine Gedanken schweifen ab und purzeln durcheinander. Ich denke an eine Wanderung mit meinem Vater, an den Phönix, den Professor Dumbledore in seinem Büro hatte, an meine Großmutter und ihre Katzen…
„Ist es gestattet?“
Ich schrecke hoch. Ein schlanker Herr mit Fuchskopf steht vor mir und verbeugt sich.
„Bitte, nehmen Sie Platz!“ Ich versuche so zu tun, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, wenn sich ein sprechender Fuchs neben einen setzt.
Er zieht eine Flasche aus seiner Tasche, trinkt und seufzt erleichtert. „Ziemlich warm heute, nicht wahr?“
Höflich stimme ich zu.
„Gehen Sie auch zur Lesung von Hildegunst von Mythenmetz? Zeitiges Kommen sichert gute Plätze, nicht wahr.“
Dummerweise habe ich nicht die leiseste Ahnung, wer Hildegunst von Mythenmetz ist. „Ich muss gestehen, diesen Namen habe ich noch nie gehört. Ich bin nur als Gast hier, verstehen Sie?“
„Oh“, macht mein fuchsgesichtiger Gesprächspartner. „Sind Sie etwa eine Menschin? Von jenseits des Ozeans?“
Menschin! Ich nicke.
„Das ist aber auch die einzige Erklärung, die es dafür gibt, Mythenmetz nicht zu kennen! Schließlich ist er seit Jahren der erfolgreichste, beliebteste, meistgelesenste Schriftsteller Zamoniens.“
Vertraulich beugt der Fuchsmann seine Schnauze herüber zu meinem Ohr. „Allerdings glaube ich, dass ihn das Orm nicht mehr durchströmt. Er wiederholt sich in seinen Büchern, aber manchmal habe ich das Gefühl, ich bin der einzige, der das merkt. Und dann dauernd diese Abschweifungen! Hunderte Seiten geht es um Dinge, die mit der eigentlichen Geschichte gar nichts zu tun haben und dann macht er plötzlich mitten im Satz weiter.“
Klingt, als würde dieser wie-hieß-er - Hildegunst von Mythenmetz? – nicht gerade die Sorte von Büchern schreiben, die ich gern lese. Ich bevorzuge klar strukturierte Geschichten mit nachvollziehbarer Handlung. Trotzdem bin ich neugierig geworden. „Wo findet denn diese Lesung statt? Die Möglichkeit, einen solchen Star-Autoren kennenzulernen, sollte man sich nicht entgehen lassen!“
Das Fuchsgesicht grinst. „Sie haben Glück, Verehrteste! Sie sind an mich geraten und ich habe Vorzugskarten. Gestatten, Julunius Regenschein, Verleger. Übrigens, Colophonius Regenschein ist mein Vetter.“
Das Fragezeichen muss mir ins Gesicht geschrieben stehen. Während wir laufen, hält Regenschein einen nicht enden wollenden Vortrag über das zamonische Literatur- und Verlagswesen, von dem ich nur „Bahnhof“ verstehe. Endlich, nachdem wir drei Dörfer mit unterschiedlichsten Lebensformen passiert haben, schließt er mit den Worten: „Ich bin einer der wenigen Fuchslinge, die als Verleger erfolgreich sind. Ansonsten ist der Literaturbetrieb fest in der Hand der Wildschweinling-Mafia.“
Wenigstens etwas verstehe ich: Julunius Regenschein ist kein Alptraum, sondern ein Fuchsling. Einer, der sich gern reden hört, denn schon holt er zum nächsten Vortrag aus: „Mit dem Orm ist das so eine Sache! Wenn ein Schriftsteller im Ormrausch ist, schreibt er ohne Unterbrechung, bis ihm die Finger bluten…“
Als wir die nächste Siedlung erreichen, weiß ich immer noch nicht, was dieses Orm nun eigentlich ist. Es scheint nur so zu sein, dass ein Schriftsteller erst dann einer ist, wenn er einmal im Ormrausch ein Buch geschrieben hat.
Und weiter geht die Literatur-Lehrstunde: „Ich schreibe ja selbst auch gelegentlich. Das liegt bei uns sozusagen in der Familie. Mein Vetter Colophonius ist ein begnadeter Autor, besser als Mythenmetz, möchte ich meinen…“
‚Angeber‘, denke ich. Da ich Interesse heuchle, beginnt Regenschein, ein Werk seines Vetters vorzutragen, eine kleine Erzählung.
Es ist eine wirklich berührende Geschichte, doch Regenschein lässt mir keine Zeit, darüber nachzudenken. Am Horizont sind Berge aufgetaucht, für ihn ein Anlass, mich erst über die zamonische Landschaft aufzuklären und dann über die Bewohner. Das ist jedenfalls etwas, dem ich mit echtem Interesse folge. In Zamonien gibt es alle möglichen Lebensformen, nur keine Menschen. Am menschenähnlichsten sind wahrscheinlich noch Schrecksen und ihre Schrecksenmeister. Hildegunst von Mythenmetz ist wie viele seiner Schriftstellerkollegen ein Lindwurm. Für mich ein Grund mehr, seine Lesung zu besuchen, denn ich habe keinerlei Vorstellung davon, wie ein Lindwurm aussieht. In unserer magischen Welt gibt es jede Menge Lebewesen, die die Muggel nur aus Märchen kennen – Hippogreife, Thestrale, Basilisken, um nur einige zu nennen, aber Lindwürmer gehören auch für uns ins Reich der Sagen.

Am späten Nachmittag, nach Julunius Regenscheins Meinung die beste Zeit, anzukommen und ein Quartier zu beziehen, erreichen wir Gralsund, die Universitätsstadt. Hier wimmelt es von Schriftgelehrten, Verlegern und Literaturkritikern. Einer der letztgenannten ist Regenscheins bester Freund, was stimmen dürfte, denn Laptantidel Lattuda nimmt mich ohne weiteres in sein Haus auf.
Ich bekomme ein gemütliches kleines Gästezimmer und ein heißes Bad – welche Wohltat. Und ganz selbstverständlich bin ich zum Abendessen eingeladen.
Lattuda meint, in Gralsund gäbe es auch in normalen Zeiten nur wenige gute Zimmer in Hotels und Pensionen, aber wenn solche Großereignisse wie eine Mythenmetz-Lesung, ein Trompaunenkonzert und das Gastspiel einer bekannten Buchhaimer Theatergruppe zusammenkommen, ist jede noch so miese Absteige überfüllt und die Wirte verlangen bis zum Fünffachen des gewöhnlichen Preises.
Der Hauptgang wird aufgetragen, ein Ragout aus undefinierbaren Zutaten, das aber vorzüglich schmeckt. Eine Weile esse wir schweigend, dann fragt Regenschein: „Gehst du morgen auch zur Lesung?“
„Klar doch“, erwidert Lattuda grinsend, „ich brauche noch einen guten Verriss. – Obwohl“, das Grinsen schwindet, „obwohl es immer schwerer wird, Mythenmetz zu verreißen. Weißt du, eine ordentliche Kritik – egal ob man das Werk in höchsten Tönen lobt oder nach allen Regeln der Kunst niedermacht -, kann man nur schreiben, wenn man es vom ersten bis zum letzten Wort gelesen hat. Und das wird immer schwieriger, weil Mythenmetz‘ Ergüsse inzwischen einen solchen Umfang haben, dass Aufwand und Honorar in keinem Verhältnis mehr stehen. Wenn es mir nicht ein inneres Bedürfnis wäre, jedes neue Werk mit Schmäh zu überziehen, hätte ich längst damit aufgehört.“
„Was glaubst du, Laptantidel, wird Mythenmetz noch vom Orm durchströmt?“
Bedächtig erwidert der Kritiker: „Ich glaube nicht. Die ersten Bücher waren in Inhalt und Stil richtig gut, aber sobald er bekannt war in ganz Zamonien, hat er nachgelassen. Ich habe sogar schon Beweise gefunden, dass er bei sich selber abschreibt.“
Regenschein prustet: „So lange er nur bei sich selber abguckt…“


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