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Die Wanderungen der Minerva - 40 - Zamonien 2

von käfer

Nachdem ich die Hügelkette mit der verlassenen Siedlung überquert hatte, bin ich fünf Tage lang auf einem schnurgeraden Pfad durch eine grasige Ebene gelaufen. Die größten Tiere, die ich dabei gesehen habe, waren ein paar fette Hummeln. Keine Spur von einem menschlichen Wesen, dabei müssen es doch Menschen gewesen sein, die diesen Pfad angelegt haben. Kein Tier geht so schnurgerade. Oder?
Jetzt wird die Landschaft langsam welliger. In einer Senke entdecke ich, umstanden von schlanken Birken, einen Tümpel mit kristallklarem Wasser. Endlich kann ich mich wieder einmal richtig sauber machen und endlich kann ich meine Wurzeln und Champignons als Eintopf kochen statt sie immer nur am Feuer zu rösten.
Ich trinke und fülle meinen Kochtopf, dann ziehe ich das Kleid aus und steige in den Tümpel. Das Wasser ist eiskalt, ich halte gerade lange genug darin aus, um mein Kleid durchzuspülen und mich selber mit Sand abzurubbeln. Nach Luft schnappend steige ich wieder ans Ufer und trockne mich und mein Kleid. Es ist erstaunlich, dass dieses empfindliche blütenweiße Dings nach all den Strapazen immer noch aussieht wie neu, wie am Tag der Hochzeit.
Die Wirklichkeit verschwimmt vor meinen Augen. Der Tag der Hochzeit… Der schönste Tag in meinem Leben…
Dabei war der Tag unserer Hochzeit ein Tag voller Pech und Pannen. Anfangs sah es so aus, als könne sie gar nicht erst stattfinden. Ich hatte in der Nacht vor lauter Aufregung nicht geschlafen und war mit bohrenden Kopfschmerzen und Schwindelgefühl aufgestanden. Mein Magen drehte sich um, sobald etwas Ess- oder Trinkbares vor meinen Augen erschien, meine Füße trugen mich nicht. Das Haar, das am Vortag dank einer Spezial-Eier-Haarkur mit ein paar geheimen Mixturen meiner Großmutter noch locker-seidig glänzte, klebte nun fettig-strähnig am Kopf.
Beim Anblick meines Spiegelbildes bekam ich einen Schreikrampf. Natürlich eilten sofort alle weiblichen Personen der Welt zu mir, um mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich kam mir vor wie ein Wurm auf dem Hühnerhof. Als jemand Kleid und Schleier präsentierte und ich die Worte hörte: „Du wirst die schönste Braut sein, die es je gegeben hat“, drehte sich alles um mich herum und ich rutschte in einem schwarzen Trichter ins Erdinnere.
Meine Großmutter hat damals alles gerettet. Oma war immer lieb und sanft, aber wenn sie wollte, konnte sie befehlen wie ein General. Und an jenem Tag war so ein strenger General bitter nötig. Großmutter hat die aufgescheuchten Hühner wieder in Frauen verwandelt und zurück an ihre Arbeit geschickt und mich mit einer ihrer berühmt-berüchtigten Rosskuren nicht nur wieder auf die Beine gestellt, sondern auch mein Inneres und Äußeres gerade gerückt. Ich habe bis heute keine Ahnung, was genau sie mir da eingeflößt hat und mit welchen Zaubern sie mich bearbeitete, Fakt ist, dass ich nach der Behandlung frisch und munter war.
Die Friseuse, die versprochen hatte, mein Haar von Hand zu richten, verspätete sich so, dass sie doch den Zauberstab zu Hilfe nehmen musste. Dazu kamen noch ein gutes Dutzend kleinere Katastrophen, aber irgendwie schafften wir es, pünktlich vor der Kirche zu erscheinen. Patrick und die restlichen Gäste waren auch schon da; wer fehlte, war der Pfarrer. Nach vierzig bangen Warteminuten kam er endlich an, nicht mehr ganz nüchtern und mit der Ausrede, er habe draußen auf dem Land eine Nottaufe vollziehen müssen.
An die Zeremonie selber erinnere ich mich überhaupt nicht mehr, im Orgelgebraus rauschte alles an mir vorbei. Mein Erinnerungsvermögen setzt erst draußen wieder ein, als ich auf der Kirchentreppe ins Stolpern geriet. Patrick fing mich auf und stützte mich, wie so oft. „Du hättest dir fast auf der Kirchentreppe das Genick gebrochen“, sagte er später immer wieder. Jetzt frage ich mich, ob ich wirklich so schlimm gefallen wäre. Ich war doch nur ein bisschen ins Straucheln geraten, oder?

Wieder hocke ich am Feuer und röste Wurzeln. Immer noch bin ich keinem Menschen begegnet, aber die Landschaft wirkt nicht mehr ganz unbewohnt. Ich bin heute an mehreren abgeernteten Feldern und gemähten Wiesen vorbei gekommen und die winzige Siedlung heute Mittag wirkte wie winterfest gemacht; alles war ordentlich aufgeräumt und abgeschlossen. Wenn ich mich aus meiner Rastmulde erhebe, kann ich in der Ferne die Silhouetten von Städten erkennen und sehe Rauch aufsteigen. Allerdings ist es viel zu weit, um heute noch weiter zu gehen. Außerdem muss ich entscheiden, in welche Richtung ich gehen will – ich sitze an einer Wegekreuzung. Der verführerisch breite Pfad links von mir führt lediglich auf die flache Kuppe des benachbarten Hügels. Vor mir winden sich aber zwei Wege den Hang hinab und beide scheinen gleichweit von jeglicher Behausung entfernt zu sein.
Ich kann mich einfach nicht entscheiden, welchen von ihnen ich nehmen soll, um an mein Ziel zu kommen. Welches Ziel eigentlich? Ich habe keins.
Patrick kannte immer sein Ziel und er wusste stets den Weg dahin – im wahren wie im übertragenen Sinne des Wortes, wenn wir gemeinsam wandern gingen genauso wie damals, als meine Squib-Schwester diesen Mr. Figg geheiratet und ein Leben als Muggel begonnen hat. Die ganze Familie hat sich von ihr abgewandt. Mr. Figg – ich kenne bis heute seinen Vornamen nicht – Mr. Figg war wegen Diebstahls angeklagt worden, wurde aber freigesprochen. Trotzdem warf sein Chef ihn raus und trotzdem wollte niemand mehr etwas mit Arabella zu tun haben. Patrick war ganz schnell auf der Seite meiner Verwandten und Bekannten, er hatte hunderte gute Argumente, warum man besser keine Kontakte mehr mit Mr. und Mrs. Figg pflegte. Ich hatte einige Zweifel, es tat weh, denn Bella und ich waren als Kinder immer ein Herz und eine Seele gewesen. Aber da Patrick es richtig fand, wie es war, sagte ich nichts. Letztendlich führte das zu jenem furchtbaren Streit, in dem mir Arabella vorwarf, keine eigene Meinung zu haben, sondern nur Patricks Worte nachzuplappern. Damals habe ich habe mich wütend dagegen gewehrt, heute, aus der zeitlichen und räumlichen Entfernung und den vielen Stunden einsamen Grübelns beim Wandern denke ich, dass meine Schwester Recht hatte. Vielleicht, wenn es mir absolut nicht gelingen sollte, in den Tod zu gehen, vielleicht sollte ich nach Australien gehen und sie suchen?
Ich muss dringend herausfinden, wo ich gerade bin. Doch jetzt werde ich mich in meiner Kuhle zur Ruhe begeben und morgen nehme ich den Pfad, auf dem ich ein lebendes Wesen erblicke. Letztendlich ist es egal, ob ich links gehe oder rechts.


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