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Die Wanderungen der Minerva - Großstadt - 7

von käfer

Über die vergangenen zehn Tage mag ich kein Wort verlieren. Es ist völlig unmöglich, auf ein Dach zu gelangen. Als ich es endlich geschafft hatte, in ein höher gelegenes Arbeitszimmer vorzudringen, musste ich feststellen, dass es keine Fenster hat. Keiner der unendlich vielen Arbeitsräume hat ein Fenster, kein Strahl Tageslicht fällt herein. Ich habe ein paar ausgesprochen ungemütliche und unruhige Nächte hinter mir, habe als Katze und unsichtbar in irgendwelchen Winkeln auf dem harten Boden gelegen, immer in der Angst, getreten und entdeckt zu werden.
Ich war schon so weit, getarnt in den Fluss zu springen und hatte von einem Boot aus Anlauf genommen. Doch ich fand mich am Ufer wieder – ohne einen Spritzer abbekommen zu haben.
Jetzt stehe ich hier, bekleidet mit einem grauen Overall, und beobachte die Leute. Immerhin weiß ich jetzt, wie die Menschen gesagt bekommen, was sie arbeiten sollen: Sie haben alle einen kleinen Knopf im Ohr, aus dem eine Stimme dringt, die Anweisungen erteilt. Ein weiterer Knopf sitzt an einem Bügel in der Nähe des Mundes; deshalb reden sie oft, ohne dass jemand in unmittelbarer Hörweite ist. Wahrscheinlich sind diese Dinger so etwas wie Funkgeräte.
Und die Hierarchie der Arbeiten und damit der Kleidung habe ich auch begriffen. Am weitesten unten stehen alle grün gekleideten Leute. Sie putzen und sind nahezu unsichtbar. Die weitaus meisten Menschen tragen braun in allen Schattierungen, sie bewegen mit Händen und Füßen irgendwelche Maschinen. Alle grau gekleideten sitzen vor Bildschirmen und klopfen auf Tasten herum.
Plötzlich spüre ich eine Energie, die ich schon Ewigkeiten nicht mehr gespürt habe: Magie. Wie elektrisiert schaue ich in der Gegend herum. Ein paar Schritte weiter vorn entdecke ich eine dunkelblau gekleidete Gestalt, die gerade um eine Ecke biegt. Mein Herz klopft zum Zerspringen, als ich der Person hinterherlaufe. Rücksichtslos schiebe ich einen braunen Mann beiseite. Die Türen des Aufzugs schließen sich bereits, als ich hindurchspringe, mich im Sprung verwandelnd. Ein lautes Pfeifen ertönt, die Türen fahren wieder auf. Der Magier – es ist ein Mann in den mittleren Jahren mit leicht angegrauten Schläfen – schnauzt eine Dame an, die mindestens zehn Jahre älter ist als er und an der goldenen Kragenverzierung als Obere und Kontrolleurin zu erkennen ist. „I-ich bitte ihn vielmals um Verzeihung, Magier. Es war keinesfalls meine Absicht, die Tür wieder zu öffnen. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte, bitte verzeihe er mir diese Unachtsamkeit.“
Der Magier knurrt: „Raus!“, die Obere verbeugt sich zitternd und verlässt den Aufzug. Auf dem Gesicht des Magiers erscheint ein selbstzufrieden-arrogantes Lächeln, er reckt sich und wird mir ausgesprochen unsympathisch.
Trotzdem bleibe ich ihm auf den Fersen. Es ist die pure Neugier, die mich dazu treibt, still hinter ihm herzulaufen. Eigentlich fühle ich mich in Versuchung, ihm die Schnürbänder seiner Schuhe aufzuhexen, so wie ich das damals gern bei Bernard Moody gemacht habe, diesem arroganten Schnösel. Moody hat nie herausgefunden, wer ihn da geärgert hat…
Anscheinend öffnen sich für den Magier Türen, die allen anderen verschlossen bleiben. Wir sind zumeist allein unterwegs. Betritt er einen öffentlichen Gang, schauen ihn alle Leute – ganz gleich welche Anzugsfarbe sie tragen – scheu an und weichen ihm weit aus; alle Gespräche verstummen. Der Magier würdigt sie keines Blickes, er trägt die Nase hoch erhoben.
Er hat weder einen Ohrknopf noch ein Armband, dafür hält er in seiner Rechten einen erstaunlich kurzen Zauberstab, mit dem er dann und wann auf ein goldenes Dreieck an der Wand tippt – Türöffner, für ihn jedenfalls.
Nach einem schier endlosen Marsch gelangt er und ich mit ihm in einen Saal, in dem etliche dunkelgrau gekleidete Gestalten vor flimmernden Scheiben sitzen und auf Tasten herumdrücken. Goldene Ränder schimmern an den Kragen. Der Magier ist noch nicht ganz durch die Tür getreten, da springen alle hastig auf, vollführen eine eigenartige Bewegung und verharren in einer merkwürdig verrenkten Haltung neben ihren Plätzen: Sie beschreiben mit ausgestreckten Armen einen Kreis über ihren Köpfen, verharren kurz mit den Händen neben dem rechten Knie, nehmen dann den rechten Fuß hinter den linken und beugen die Knie nach vorn, während die Arme nach links bis auf Schulterhöhe schwingen und die ausgestreckten Finger auf die Flimmerscheiben zeigen. So erstarren sie.
Der Magier geht auf einen kleinen grauhaarigen Mann zu, dessen Kragen von fünf goldenen Fäden geziert wird, und nickt ihm herablassend kurz zu. Die anderen lösen sich geräuschlos aus ihrer verrenkten Haltung und setzen sich zurück an die Arbeit.
„Es ist ein bandloses Individuum in grau“, sagt der Graukopf mit leiser, aber fester Stimme. „Es wird immer dann und dort registriert, wo eine Mahlzeit mehr ausgegeben als Bänder gezählt wurden. Immer.“
Mir wird flau im Magen.
„Es ist nicht gelungen, das Individuum auf dem Schirm zu behalten. Es verschwindet einfach.“ Er drückt ein paar Tasten, weist auf die Scheibe. „Hier. Korridor 708 vor Raum 70821 , da…“
Mir sträubt sich das Fell. So ganz unbeobachtet ist man hier wohl doch nicht.
„… und zuletzt habe ich das Wesen vor drei Zett-Eh in Gang Pi-124 verloren, unmittelbar vor dem Lift O-815.“
Ohne mein Zutun richtet sich mein verlängertes Rückgrat auf und biegt sich vor Anspannung. Die Bezeichnung „O-815“ habe ich auf der Tür des Liftes gesehen, in den ich im letzten Moment gesprungen bin.
Der Magier wird bleich und schluckt. Für einen kurzen Augenblick wirkt er unsicher, dann kehrt seine arrogante Miene zurück, genau wie bei Professor Lockhart. Charles Lockhart war, abgesehen von Tom Riddle, der arroganteste Mensch, dem ich je begegnet bin. Lockhart stand über allem und allen, selbst den Rektor behandelte er so herablassend, als wäre er selber der Chef. Doch wehe, jemand fragte Lockhart etwas, das nicht direkt mit seinem aktuellen Lehrstoff zu tun hatte. Dann weiteten sich seine Augen vor Schreck, ihm brach der Schweiß aus und die Mundwinkel zitterten. Eine Sekunde später sah er wieder hochnäsig auf einen herab und man bekam einen überheblichen Spruch zu hören, aber nie die Antwort auf die Frage, die man gestellt hatte.
Der kleine graue Überwacher fragt: „Ehrwürdigster Magier, gestattet er, dass ich eine Vermutung äußere, wer dieses bandlose Individuum ist?“
„Nein!“, bellt der Magier und wendet sich zur Tür.
Kurzentschlossen folge ich ihm. Wieder geht es durch endlose Gänge, liftauf, treppab, linksherum, rechtsherum. Mein Katzenherz rast vor Panik. Wenn ich den Anschluss verliere, finde ich hier nie wieder raus.
Das Glück ist mir hold, ohne Zwischenfälle bleibe ich dem Magier auf den Fersen. Plötzlich stutze ich. An einem Aufzug mit der Nummer „O-916“ sind wir doch vorhin schon vorbeigekommen!
Eine Weile später wird es zur Gewissheit: Der Magier geht im Kreis. Seine Miene ist nicht länger arrogant, sondern wirkt mehr nachdenklich. Grübelt er etwa über mich nach?
Schließlich gibt er sich einen Ruck, betritt einen Aufzug mit schwarzen Türen, auf denen die Nummer „O-001“ in winzigen goldenen Zahlen angebracht ist, und fährt damit weit nach oben und ich mit ihm. Oben angekommen, schreitet er so schnell durch einen mit schwarzem Samt verkleideten Korridor, dass ich Mühe habe, ihm auf meinen vier Pfoten zu folgen. Und so passiert es: Vor meiner Nase schließt sich eine Tür, hinter meinem Schwanz auch – ich bin gefangen im Zwischenraum einer Doppeltür. Es ist völlig finster hier drin und selbst in Katzengestalt habe ich kaum Platz. Es ist also völlig unmöglich, mich zum Zwecke des Türöffnens zu verwandeln, ein Mensch passt einfach nicht in die Lücke. Ich muss warten, bis wieder jemand kommt, damit ich hier raus kann, egal in welche Richtung.
Durch die Tür dringen Stimmen. Der Magier klingt auf einmal gar nicht mehr überheblich, sondern ausgesprochen unterwürfig. „…Allerhöchster.“
Sieh an, es gibt ihn tatsächlich, diesen ominösen Allerhöchsten. Seine Antwort kann ich allerdings nicht verstehen, ich höre nur ein undeutliches Murmeln.
„…bin ganz sicher, dass das fragliche Individuum weiblich ist.“
Murmel, murmel.
„Es geht stets in die für Frauen bestimmten Ausscheidekammern.“
`Ausscheidekammern´?! Ich unterdrücke ein Lachen; ich weiß nicht, was passieren würde, wenn sie ein Miauen hören würden. Ich habe hier keine Katzen gesehen, überhaupt keine Tiere, nicht mal Insekten.
„Allerhöchster, das mysteriöse weibliche Individuum ist eine Magierin, auch wenn sie zur Zeit eine graue Hülle trägt.“
„Unmöglich!“ Die Stimme des Allerhöchsten ist laut und scharf geworden, endlich kann ich verstehen, was er sagt. „Völlig Unmöglich, Kuhso. Alle meine Gefährtinnen befinden sich unter meiner Kontrolle.“
„Allerhöchster, es gibt da eine Überlieferung…“ Die Stimme des Magiers zittert vor Angst. Ich stelle mir vor, dass der arrogante Kerl jetzt bebend und schwitzend vor seinem Chef steht, der ihn von einem Podest herab drohend ansieht. Doch der Magier redet weiter: „Es gibt eine alte Weissagung, die lautet so: ´Eine Magierin in weißen Kleidern wird von irgendwo kommen und sie wird dem Allerhöchsten entgegentreten und alles wird anders.´ Ich fürchte, die Fremde ist diese Magierin. Ich habe das weiße Gewand gesehen.“
Der Allerhöchste schnaubt wie ein wildgewordener Stier. „Dann schaff sie mir her!“, brüllt er. „Wir werden ja sehen, was dann anders wird! Du hast einen Umlauf Zeit, das Individuum zu bringen, sonst bist du derjenige, der bis an sein Lebensende weiß trägt!“
Sekunden später öffnet sich ohne Vorwarnung die Tür, der Magier rauscht um Fassung ringend hinaus.


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