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Die Wanderungen der Minerva - Großstadt - 5

von käfer

Aufhängen klappt nicht.
Gestern habe ich versuchsweise ein selbstgefertigtes Seil um den hohen, dicken Ast eines gesund aussehenden Baumes geschlungen und mich mit einem Ruck daran gehängt. Das Seil hat gehalten, doch der Ast brach ab wie ein Streichholz. Auch ein zweiter Versuch an einem dickeren Ast scheiterte.
Heute schleiche ich deprimiert im Dorf herum, hadere mit mir und zweifle an allem. Meine Bemühungen, den Aussteigern zu helfen, unabhängig von dem Gehetze in der Stadt zu werden, haben dazu geführt, dass nur noch zwei Armbänder existieren. Drei Männer und eine Frau sind vom Stadteinsatz nicht zurückgekehrt. Aus welchem Grund, kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich lebte man trotz der Hetze in der Stadt sorgloser, man musste sich keine Gedanken darüber machen, woher die nächste Mahlzeit kommt, man musste nicht abends nach dem Feuer schauen.
Einige der Älteren, denen ich Werkzeuge gegeben hatte, haben daran so viel Freude, dass ich sie schon wieder ermahnen musste, damit sie nicht den ganzen Wald zerstören.
Und Rah-Lieh, die Chefin oder Schamanin oder wie auch immer, sieht mir arrogant lächelnd bei allem zu. Was ich von ihr halten soll, weiß ich überhaupt nicht. Anfangs habe ich versucht, ihr zu erklären, dass ich bestimmt nicht die Magierin der Weissagung bin, doch sie hat immer wieder geantwortet: „Doch, doch, sie ist es, weiße Magierin, sie wird sich dem Allerhöchsten stellen.“
Dann jedoch verfiel sie in Schweigen und beobachtete alle meine Zaubereien mit argwöhnischem Misstrauen und dass ich die Älteste, die ihren Namen vergessen hat, weil sie schon so lange hier draußen lebt, zur „Hüterin der Flamme“ gemacht habe, nimmt Rah-Lieh mir richtig übel. Ich habe mitbekommen, wie sich die beiden Frauen deswegen gezankt haben. Die Älteste hat ganz ruhig und mit einem kleinen Lächeln geantwortet: „Die Weiße ist die Magierin, die uns das Heil bringt. Es steht dir nicht zu – und mir auch nicht -, ihre Entscheidungen in Frage zu stellen.“ Daraufhin drehte sich Rah-Lieh um und stapfte wütend davon. Seither fragt sie mich beinahe jeden Tag, wann ich denn gehen und den Allerhöchsten aufsuchen will.
Ich habe keine Lust, irgendeinen „Allerhöchsten“ zu ärgern. Ich mag nicht in diesem Dorf bleiben. Es treibt mich in den schwarzen Abgrund des Todes, nur – wo finde ich den?
Ich begreife es nicht. Eigentlich hätte ich schon den Sprung in die Schlucht nicht überleben dürfen, so tief, wie sie war und mit dem reißenden Fluss am Grund. Stattdessen bin ich auf einer Wiese vor dem unerträglich fröhlich-oberflächlichen Blumenland zu mir gekommen, trocken und unversehrt. Auch der Sprung von den Klippen dort – das kann man unmöglich überleben. Und doch bin ich auf der Insel der Jungfrauen aufgewacht. Jetzt bin ich hier. Wie kann das sein? Vielleicht muss ich einfach etwas anderes versuchen, Gift zum Beispiel. Ich bräuchte etwas, das schnell und sicher wirkt, ohne ewige Quälerei und vor allem ohne die Gefahr, vorzeitig gefunden und in die Klapse gebracht zu werden. Dummerweise habe ich von Giften überhaupt keine Ahnung. Ich habe Zaubertränke nach der fünften Klasse abgewählt, weil ich Horace Slughorn nicht mehr ertragen konnte. Am Ende der vierten hat er mich umschmeichelt und gefördert, eingeladen und hofiert, als wäre ich eine Prinzessin. Ich habe es genossen, bis ich erfuhr, dass Professor Slughorn weiter nichts wollte als kostenlose Logenplätze für die Londoner Oper, wo meine Mutter damals als Platzanweiserin arbeitete. Brav habe ich Mom nach Tickets gefragt, aber keine bekommen. Stattdessen hat meine Mutter einen bitterbösen Brief an Slughorn geschrieben, was dazu führte, dass er mich mit Missachtung strafte. Und mir kam jedesmal die Galle hoch, wenn ich Slughorns schleimiges Dauerlächeln sah.
Jetzt bedaure ich, dass ich auch später nichts in Sachen Zaubertränke getan habe. Ich weiß, dass es Mixturen gibt, die einen binnen drei Sekunden umbringen, aber das hilft mir nicht weiter.
„Nun, Magierin, wann wird sie die Weissagung erfüllen?“
Rah-Lieh mal wieder. „Wann geht sie zum Allerhöchsten? Oder ist sie doch nur eine Betrügerin? Oder gar eine Spionin?“
Langsam drehe ich mich zu ihr um, sehe dabei in angespannte, lauernde, drohende Gesichter. Rah-Lieh hat sie aufgehetzt, wie konnte ich das nur verdrängen? Ich habe es doch gemerkt, ich habe gesehen, wie sie die Köpfe zusammensteckten, habe gehört, was sie gemurmelt haben. Jetzt stehen sie da, bereit, sich auf mich zu stürzen.
In der Ferne braut sich ein Gewitter zusammen. Ob sie das bemerkt haben? Es hat noch nie geregnet, seit ich hier in diesem komischen Land angekommen bin. Das ist die Gelegenheit für einen spektakulären Abgang. „Ich warte auf ein Zeichen. Seht den dunklen Himmel! Bald wird ein Lichtblitz zucken und mir die Richtung weisen, in die ich gehen soll.“
Sie murren, tun aber nichts.
Ein erster Donner grollt. Die Blicke gehen nach oben.
Es wird beinahe schlagartig dunkel, Wind macht sich auf, erste dicke Tropfen fallen.
Sie rücken näher. Jeder von ihnen hält ein von mir gemachtes Werkzeug in den Händen, gut als Waffe zu gebrauchen. Mein Herz klopft bis zum Hals.
Da zuckt der Blitz, begleitet von einem ohrenbetäubenden Donner. „Lebt wohl!“, rufe ich laut und gehe in die Richtung, in der ich den Blitz gesehen habe. Sie starren mich an und weichen zurück. Ich bemühe mich um eine aufrechte Haltung und gehe mitten ins Gewitter hinein.


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