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Die Wanderungen der Minerva - Großstadt - 2

von käfer

Au! Ich höre jeden einzelnen Knochen, als ich aufpralle. Die Brücke ist vor dem Apparieren geschützt, ich liege bäuchlings auf dem Fußweg darunter.
Mühsam rappele ich mich hoch. Zum Glück ist niemand in Hörweite, denn das, was mir jetzt über die Lippen kommt, fällt unter die Rubrik „So was sagt man nicht!“ Frustriert mache ich mich auf den Weg. Ich will weg aus dieser garstigen Stadt.
Früher hat mich das pulsierende Leben der Großstädte immer fasziniert und angezogen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich Landei das erste Mal nach London kam. Elf war ich damals, es war im Sommer, bevor ich nach Hogwarts sollte. Mutter hatte sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Hinzu fahren wir wie die Muggel mit der Eisenbahn, dann schauen wir uns die Muggelstadt an und am zweiten Tag gehen wir ins magische Viertel. Den Rückweg machen wir wie es sich gehört mit Flohpulver.“
Ganz fest habe ich die Hand der Mutter umklammert, als wir aus dem Zug stiegen. Ich hatte Angst, in dem Gewühl verloren zu gehen. Wie habe ich gestaunt, als wir auf dem Bahnhofsvorplatz die vielen doppelstöckigen Busse gesehen haben. Ich konnte kein Wort sagen, habe nur mit großen Augen um mich geschaut und versucht, alles aufzunehmen: die vielen fremden Menschen aller Hautfarben, Geschäfte mit verlockend bunten Auslagen, Cafés, Restaurants und überall herrschte Bewegung.
Mutter hatte für uns ein Hotelzimmer gebucht. Bis dahin hatte ich nur unseren Dorfgasthof mit seinem dunklen, niedrigen Schankraum und dem schmuddeligen Wirt gekannt; das Hotel kam mir vor wie ein riesiger luxuriöser Palast. Viel später erst habe ich begriffen, dass seine beste Zeit längst vorbei war. Die Farbe blätterte von den Wänden, Teppiche und Möbel waren abgenutzt und das Personal stand samt und sonders kurz vor der Pensionierung. Einem kleinen Mädchen vom Lande fällt so etwas jedoch nicht auf.
Auch während der Stadtrundfahrt am nächsten Tag stand mir vor Staunen der Mund offen. Diese endlosen Straßenzüge, diese unglaublich großen Gebäude, Bürgerhäuser, Adelspaläste, Museen und Theater, in denen richtige Künstler auftraten und nicht wie bei unseren Wohltätigkeitsveranstaltungen daheim gelangweilte Damen, die so taten als ob sie singen könnten und das Publikum mit schiefen Tönen quälten. Dieses schier unerschöpfliche Angebot an Kultur und Zerstreuung habe ich von Anfang an geliebt und genossen, bis Patrick getötet wurde…
Mit einem Seufzer kehre ich in die Gegenwart dieser hässlichen grauglänzenden Stadt mit ihren rasenden Automobilen und hastenden Menschen zurück. Ob es hier so etwas wie Museen, Theater und Tanzsäle überhaupt gibt?

Mir knurrt der Magen, der Durst ist schlimmer. Wo und was essen die Leute?
Kurz entschlossen appariere ich auf die andere Straßenseite, als ich die nächste Einmündung entdecke. Vielleicht finde ich eine Stelle, an der ich Essen und Trinken mopsen kann, wenn ich tiefer in die Stadt eindringe.
Diese Straße sieht aus wie alle anderen auch – Gebäude mit glänzenden Fassaden aus grauem Stein, Stahl und Glas, rasende Automobile und Buchten, in denen sie anhalten, ein- und aussteigende Menschen, die ohne nach links und rechts zu sehen in den Gebäuden verschwinden. Irgendjemand hat einmal behauptet, man könne eine Stadt an ihrem Duft erkennen – diese hier riecht wie ein ungelüfteter Schlafsaal. Doch plötzlich dringt der Geruch von Essbarem in meine Nase. Ich schnuppere und mache als Quelle des Geruches einen Eingang schräg gegenüber aus. In dem Durchgang zu meiner Linken entdecke ich zu meiner Verblüffung eine Treppe, die nach unten führt, darüber ein Schild mit einem Symbol, das zweifelsfrei einen gefüllten Teller darstellt und einen Pfeil nach unten. Aufatmend mache ich mich auf den Weg, zusammen mit etlichen der grau gekleideten Menschen und noch mehr Leuten, die in diesen grün-grauen Overalls stecken. Von mir und meinem weißen Brautkleid nimmt niemand Notiz.
Tatsächlich steige ich auf der anderen Straßenseite wieder nach oben und finde mich in einer geräumigen Halle wieder. Auf der rechten Seite haben sich kleine Schlangen gebildet. Sie bewegen sich auf Durchgänge mit Schranken zu, hinter denen, soviel kann ich erkennen, schmale Korridore tiefer ins Gebäude führen. Jeder einzelne steckt seinen rechten Unterarm bis zur Hälfte in ein Loch neben der Schranke. Erst jetzt fällt mir auf, dass alle ein Armband am rechten Handgelenk tragen. Vermutlich sorgt dieses Armband dafür, dass man durchgelassen wird und öffnet den richtigen Weg, denn die grünen Overall-Leute gehen stets einen anderen Weg als die Grauanzug-Träger. Kurz entschlossen versehe ich mich mit einem Desillusionierungszauber und verwandele mich. Vielleicht kann ich in meiner Katzengestalt hindurchschlüpfen und etwas Essbares finden.
Ich hänge mich an ein offenbar weibliches Wesen, das am Rollkragen einen schmalen goldenen Streifen trägt. Hoffentlich ist das nur Schmuck und kein Rangabzeichen. Die Frau steckt den rechten Arm ins Loch, die Schranke gleitet gerade so lange zur Seite, wie ein Mensch zum Durchgehen braucht. Ungehindert schlüpfe ich durch. Im Anzug der Frau piepst etwas. Sie verlangsamt ihren Schritt, zieht ein Kästchen aus der Tasche und tippt darauf herum. Dann fasst sie sich hinters Ohr und sagt: „Hier Keh zwo-drei-fünnef. Ich bin in 10 Zett Eh bei dir. Ende.“ Darauf tippt sie wieder auf dem Kästchen herum. Hinter uns räuspert sich ein Mann und sagt: „Keine Verzögerungen, bitte!“ Die Frau dreht sich kurz um und sieht den Mann an, der zuckt zurück und hebt abwehrend die Hände: „Verzeihung, Obere.“ Also ist das Gold doch ein Rangabzeichen. Ohne eine Antwort geht die Frau weiter, ich folge ihr.
Ein paar Schritte weiter kommen aus einem Schacht Wagen gerollt, auf jedem befinden sich ein gefüllter Teller und ein großer Becher. Ich drücke mich an die Wand, beobachte und warte. Als sich zwischen den Leuten eine Lücke auftut, verwandle ich mich in eine graue Anzugträgerin, reihe mich ein und greife einen Wagen. Der Gang mündet in einen riesigen grauen Saal voller Stuhlreihen. Man schiebt einfach seinen Wagen vor einen Stuhl, setzt sich darauf und isst vom Wagen. Der Becher enthält klares lauwarmes Wasser, auf dem Teller befindet sich ein undefinierbarer gelbgrauer Brei, der nach nichts schmeckt.
Kein Wunder, dass die Leute um mich herum das Zeug rasch hinunterlöffeln, den Becher in einem Zug leeren und dann gleich wieder aufspringen. In dieser tristen Umgebung solches Zeug zu essen macht wirklich keinen Spaß. Vermutlich bin ich in eine Betriebskantine geraten.

Ziellos wandere ich durch Straßen und Gebäude. Auch wenn das Essen nicht geschmeckt hat, bin ich einigermaßen satt geworden und mein Durst ist gelöscht. Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Schlafplatz. Zwar könnte ich jedes Blatt in ein Zelt und jeden Stein in einen Schlafsack verwandeln, aber erstens liegt in dieser glatten glänzenden Welt nichts herum und zweitens lässt das Hasten und Reden keine Sekunde lang nach.
Ich fühle mich beobachtet.
In dieser irren Stadt scheint es nur Arbeitsräume zu geben. Dann und wann habe ich einen raschen Blick durch eine geöffnete Tür werfen können. An schier endlos langen Tischreihen sitzen graue und braune Gestalten, drücken auf Knopfbrettern herum und starren auf Minileinwände *).
Da kommt mir eine Idee: verwandelt und getarnt laufe ich nach draußen und reihe mich in die Schlange der Braunträger ein, die jeweils zu zehnt in die größeren Fahrzeuge steigen. Auch hier wird wieder das Armband an eine bestimmte Stelle gehalten, nur geht diesmal keine Schranke hoch, sondern ein Lichtstrahl wechselt die Farbe. Mit Katzen als blinden Passagieren rechnet man hier nicht, ungehindert gelange ich in das Fahrzeug hinein und quetsche mich in den hintersten Winkel. Zu meiner Verblüffung hat der Bus keinen Fahrer. Mein Herz rast. Hier ist Zauberei im Spiel. Soweit ist man bei uns daheim nicht – der Fahrende Ritter, die Fliegenden Retter und erst recht der Hogwartsexpress werden von Menschen gesteuert.
Lautlos setzt sich das Gefährt in Bewegung. Die einzigen Geräusche, die an meine Ohren dringen, sind das Piepsen der allgegenwärtigen Kästchen und gedämpft-unverständliche Worte. Ab und an hält der Bus, nach und nach steigen die Leute aus. Ich hefte mich an die Fersen des letzten Mannes und erschrecke. Ringsum ist alles betongrau – der Boden, auf dem ich stehe, die Häuser, die Gesichter der wenigen Menschen, die unterwegs sind. Ich schleiche dem Fremden nach und frage mich, woran er sich orientiert; alles sieht gleich aus. Schließlich geht er auf eine der vielen identischen Haustüren zu und steigt in den zweiten Stock hinauf. Mit seinem Armband öffnet er eine der vier Türen. Ich husche rasch mit hinein. Die Wohnung ist sparsam möbliert und besteht aus zwei kleinen Räumen und einer Nasszelle. Der größere der beiden Räume dient offenbar als Diele, Wohnzimmer und Küche. Es gibt einen Tisch, zwei Stühle, eine Liege, von der aus man auf eine graue Scheibe schauen kann, die schräg an der Wand hängt, etwas, das aussieht wie ein Herd, ein Spülbecken und ein paar kleine Schränke. In das zweite Zimmer passen gerade so ein Bett und ein schmaler Schrank. Es ist nichts da, was wie ein persönlicher Wohlfühl- oder Ziergegenstand aussieht. Was für ein trostloses Leben müssen die Menschen hier führen!

Ich verkrieche mich unter der Liege und hoffe, dass der Mann meine Anwesenheit nicht spürt. Er verschwindet in der Schlafkammer, kommt kurze Zeit später nackt wieder hervor und geht in die Nasszelle. Ganz kurz höre ich die Dusche rauschen, dann kommt er auch schon wieder. Anscheinend habe ich ein Geräusch gemacht, er sieht kurz zu mir herüber, schüttelt den Kopf und murmelt etwas. Ich halte die Luft an, bis er die Tür hinter sich geschlossen hat. Mir wäre es am liebsten, der Kerl würde sich ins Bett packen und laut schnarchen, dann könnte ich es mir auf der Liege bequem machen. Wenn ich auch wie eine Katze aussehe, spüre ich doch meine Knochen so, als hätte ich meine menschliche Gestalt. Der Boden unter mir ist hart und kalt.
Doch mein Gastgeber tut mir nicht den Gefallen, sich jetzt schon schlafen zu legen. Er wirft einen dunkelblauen Umhang auf den Stuhl und sich selber auf die Liege, dass es kracht. Zwei Sekunden darauf wird eine Stimme laut, Lichtreflexe zucken durch das dämmrige Zimmer. Ich robbe unter der Liege hervor, bis ich sehen kann, dass das Licht von der Scheibe an der Wand kommt. Dort zucken Bilder auf, es sieht aus wie die Brücke, von der ich mich stürzen wollte. Es ist die Brücke, von der ich mich stürzen wollte. Die Stimme verkündet, dass es wieder gelungen sei, einen Lebensflüchtling daran zu hindern, ein Ende zu machen, bevor er die Lebensleistung erbracht hatte. Auf der Scheibe sehe ich, wie ein zappelndes Etwas in das fliegende Ding gezogen wird und ganz am Rand des Bildes erkenne ich etwas Weißes – mich. Mmpf!
Der Ort wechselt, ein in einen hautengen weißen Anzug gequetschter Mann wird zu einer Apparatur geführt und auf einem Sitz festgeschnallt. Seine Füße werden auf Pedalen festgemacht und die Arme mit Riemen so fixiert, dass er die Hände noch bewegen kann. Vor dem Mann kommen zwei Transportbänder an. Auf dem einen liegen Brettchen mit Knöpfen, auf dem anderen schwarze Schalen. Der Mann wehrt sich. Der Sprecher, der nicht im Bild ist, erklärt den Zuschauern, dass es sinnlos ist, sich zu wehren, denn der Weißling werde erst wieder vom Stuhl losgemacht, wenn er eintausend Komms montiert habe. Wahrscheinlich hat man das auch dem Sträfling erklärt, denn er bewegt mit den Füßen die Pedale und tritt wie bei einem Fahrrad. Die Bänder setzen sich in Bewegung, die Teile gelangen in die Reichweite seiner Hände, er setzt eine Schale auf ein Brettchen und legt es auf ein grünes Band, das in einer Wand verschwindet.
Der Mann auf der Liege macht ein undefinierbares, ablehnendes Geräusch. Etwas piepst. Sein Kästchen liegt auf dem Tisch, er springt auf und ich hechte unter die Liege. Er spricht nicht in das Kästchen hinein, sondern tippt darauf herum. Dann wirft er den Umhang über, schaltet das Ding an der Wand ab und verlässt die Wohnung. Ich kann hören, wie ein Riegel einschnappt.
Ich bin gefangen.
Nach einer Weile verwandle ich mich und mache mich im Schutz der Dunkelheit daran, die Wohnung zu inspizieren. Aufs Klo muss ich auch mal. Wenigstens stinkt es hier nicht so wie auf dem öffentlichen Donnerbalken in der Stadt.
Viel gibt es nicht zu entdecken in der Wohnung, also strecke ich mich auf der Liege aus und hänge meinen Gedanken nach. Die erste Wohnung, die ich mit Patrick gemeinsam hatte, war nicht viel größer als diese hier, und wir hatten so gut wie kein Geld, aber es war viel wohnlicher und gemütlicher mit Blumen auf dem Fensterbrett, selbstgemalten Bildern an den Wänden und Kissen auf der alten Couch. Was haben wir auf diesem Ding nicht alles angestellt…
Ich muss wohl fest eingeschlafen sein und es dauert eine Weile, bis ich begreife, wo ich bin und zu wem die Stimme gehört, die da ruft: „He, aufwachen! – Was soll das?!“
Jemand rüttelt mich an der Schulter. Endlich gelingt es mir, die Augen aufzumachen. Ich schaue geradewegs in das kreidebleiche Gesicht des Wohnungsinhabers.

*) Dass sind Computerbildschirme, aber das weiß Minerva nicht.


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