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Fanfiction

Die Wanderungen der Minerva - Die dritte Welt - 4

von käfer

Allmählich ändert sich die Landschaft. Ich finde mehr grüne Inseln, die Pflanzen werden dichter und vielfältiger. Von den früheren Häusern ist mehr stehengeblieben als weiter oben; die Siedlungen sind dichter beisammen. Ich finde sogar einen ganzen Ort mit Straßen, die einst gepflastert waren.
Erstaunlicherweise spukt es hier nachts viel weniger, es ist manchmal ganz und gar still. Die Einsamkeit macht mir zu schaffen, ich sehne mich nach menschlicher Gesellschaft und würde jetzt wohl sogar mit Tom Riddle vorlieb nehmen, obwohl der absolut keiner war, mit dem man gerne die Zeit verbracht hätte. Riddles so hochgelobtes gutes Benehmen war nichts als zweckgebundene Höflichkeit den Lehrern gegenüber. Seine älteren Mitschüler aus Slytherin behandelte er herablassend und arrogant, Jüngere ignorierte er völlig, Mädchen schienen für ihn nur Studienobjekte zu sein, er beobachtete uns so wie man Tiere beobachtet. Er war gierig darauf, nackte Mädchen zu sehen; ich habe ihn einmal erwischt, als er durch ein Astloch in die Kabine spähte, in der ich mich nach dem Baden umzog. Zum Glück hatte ich meinen Zauberstab dabei… Riddle behauptete zwar, er habe sich das Veilchen beim Quidditchspiel im Sportunterricht geholt, aber ich habe rasch dafür gesorgt, dass die halbe Schule erfuhr, dass Riddle ein Spanner war. Was ihn allerdings nicht davon abgehalten hat, der körperlich frühreifen, aber geistig unterbelichteten Cecilia Lestrange anzubieten, ihren Kräuterkundeaufsatz zu schreiben, wenn sie ihm einen Blick zwischen die Beine gewährte. Riddle bekam seinen Einblick, Cecilia aber nicht ihren Aufsatz…
Dennoch würde ich jetzt lieber mit Riddle streiten als noch länger alleine durch diese gottverlassene Gegend zu wandern.
So tief bin ich also schon gesunken, dass ich jemanden wie ihn als Weggefährten akzeptieren würde. Puh!
Meine Hoffnung auf belebtere Gegenden stirbt rasch. Das Gelände steigt an, die grünen Inseln werden weniger, die Ruinen seltener. Ich erklimme den höchsten Hügel und muss feststellen, dass ich lediglich eine Senke durchquert habe. Anscheinend sammelt sich dort das letzte bisschen Wasser, aber verlassen ist alles weit und breit. Also laufe ich einfach geradeaus und gelange in ein weitläufiges Tal. Auch hier gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass noch Menschen da sind. Die Reste der Häuser lassen erahnen, dass einst ziemlicher Wohlstand geherrscht haben musste. Überbleibsel einer Uferbefestigung zeigen an, wie breit der Fluss früher war. Dagegen ist die Themse in London ein schmales Bächlein.
Doch jetzt war alles ausgetrocknet, kein Hälmchen sprießte hier unten, es gab keine Tiere und kein Wasser. Ich wandere flussabwärts, in der Hoffnung, irgendwo auf Leben zu stoßen. Die Soldaten oben mussten doch eine Heimat haben und einen Grund, warum sie gerade da stationiert waren!
Ich verstehe das alles nicht.
Schon bald wird klar, dass es wenig Sinn macht, in dieser Richtung weiterzugehen. Knöcheltief wate ich im Sand. Vor mir erstreckt sich eine unendlich scheinende Wüste. Wenn es hier einmal menschliche Siedlungen gab, dann sind sie unter dem Sand begraben.
Ich appariere zurück zur letzten großen Siedlung und verbringe dort eine unruhige Nacht. In allen Häusern spukt es laut. Wenn man nicht wüsste, dass es nur Geister sind, würde man sagen, hier tobt das pralle Leben. Musik spielt, es wird getanzt und geschmaust. In den Wirtshäusern grölen die Zecher, Betrunkene torkeln durch die Straßen, Huren bieten ihre Dienste an. In der Hoffnung, ein ruhigeres Plätzchen zu finden, wandere ich herum und werde so Zeuge einer Szene, die auch dann eine Gänsehaut verursacht hätte, wenn sie real gewesen wäre.
Ein Reiter kommt in die Stadt. Pferd und Mann sind sichtbar erschöpft, das Pferd bricht am Tor zusammen und bleibt regungslos liegen, der Reiter liegt stöhnend im Staub. Die Stadtwächter eilen hin und helfen dem Mann auf die Beine.
„Bringt mich zum Großen Rat!“, verlangt der Bote. Die Wächter schleppen ihn zum größten, prächtigsten Gebäude der Stadt. Nach einer Ewigkeit öffnet sich die Tür einen Spalt, eine Hand winkt die Besucher ins Innere. Keiner der Geister nimmt Notiz von mir, als ich mit hineinschlüpfe. Ich folge den Männern durch dunkle Gänge in einen großen Saal, in dessen Mitte eine wuchtige Tafel und dreizehn reich mit Schnitzereien verzierten Stühle stehen. Bedienstete eilen herum und zünden Lampen an. Im heller werdenden Lichtschein erkenne ich ein Podium, auf dem sich ein mit purpurnem Samt bezogener Thronsessel befindet.
Der Bote wird zu einem etwas abseits stehenden Stuhl gebracht. Eine verhüllte Gestalt versorgt ihn mit Essen und Trinken.
Nach und nach erscheinen Männer, deren Gewänder mit schimmernden Goldfäden durchwirkt sind, und nehmen an der Tafel Platz. Frauen und Männer in weniger prunkvoller Kleidung stellen sich auf Stufen, die an den Wänden entlang verlaufen. Erwartungsvolles Raunen füllt die Luft.
Als alle dreizehn Stühle besetzt sind, schließt sich die Tür. Aus dem Schatten hinter dem Thron tritt ein stattlicher Mann, dessen Umhang ganz aus Goldfäden besteht. Er hebt die Arme; gespannte Stille senkt sich herab. „Nun, Reitides, welche Nachrichten bringst du, dass du den Großen Rat zu dieser Stunde forderst?“
Der Bote tritt vor und verneigt sich tief. „Großer Rat, ehrwürdige Herren. Es sind furchtbare Nachrichten, die ich zu überbringen habe. Im Großen Becken gibt es kein Wasser mehr. Der Boden der Teiche hat sich in Stein verwandelt, kein Fluss, in dem noch ein Rinnsal fließt, keine Quelle, aus der auch nur ein Tropfen dringt. Die Weinstöcke sind verdorrt, die Bauern fort. Von den Bergen herab wälzt sich Sand.
Wir müssen fliehen! Müssen so schnell wie möglich weit in den Norden gehen, wo es noch Regen gibt.“
Reitides will weitersprechen, aber der Herr auf dem Thron gebietet ihm mit einer knappen Geste, zu schweigen. „Es ist nicht deine Sache, uns zu sagen, was wir tun sollen. Nun, die Herren des Rates?“
„Unsere Brunnen sind tief, die Zisternen voll“, sagt der erste Mann am Tisch. „Was soll uns schon passieren?“
„Wir haben gar nicht die Möglichkeit, wegzugehen, weil wir keine Transportmittel für unser Hab und Gut besitzen“, vermeldet der zweite.
„Wenn es regnet, ist der Fluss wieder voll.“
„Im Norden warten nur die Speerwerfer auf uns.“
So geht es weiter. Jeder der Herren am Tisch hat ein Argument für das Bleiben. Ich kann es nicht mit ansehen. „Auch eure Brunnen werden austrocknen! Es wird nicht regnen!“, schreie ich. „Ihr müsst hier weg!“
Niemand reagiert. Ungerührt sagt der dreizehnte Herr des Rates: „…gibt also keinen Grund, etwas zu unternehmen.“
Mir gegenüber wird es unruhig. In eine Gruppe einfach gekleidete Frauen kommt Bewegung. Eine von ihnen tritt vor. „Großer Rat, ehrwürdige Herren, darf ich etwas sagen?“
Der Große Rat auf dem Thron winkt gnädig.
„Es scheint nur so, als ob wir genug Wasser haben. Tatsächlich jedoch sind die Zisternen längst nicht mehr so voll wie sie sein müssten. Die Felder an den Rändern verdorren bereits! Drei Regenzeiten sind ausgefallen und seit einem ganzen Jahr hat der Fluss kein Wasser mehr. Ihr dürft euch dem nicht verschließen! Wir müssen gehen!“
„Wie willst du denn deinen Hausrat transportieren?“, fragt einer der Ratsherren. „Auf dem Buckel?“
Die Ratsherren lachen abfällig.
„Meine Herren!“, ruft der Große Herr von seinem Thron herab. „Wie lautet eure Entscheidung? Wollt ihr behalten, was ihr habt? Oder wollt ihr euer Hab und Gut den Räubern aus dem Süden überlassen?“
„Die sind längst tot“, wirft Reitides ein. „Auch wir werden bald verdursten.“
„Genug!“, ruft der Große Ratsherr laut. „Abstimmung. Meine Herren, wer ist dafür, dass wir bleiben?“
Dreizehn Hände fliegen in die Luft.
„Einstimmig.“
„Einstimmig für den Untergang!“, schreit Reitides. „Ich habe gesehen, wie im Osten und Süden alles vertrocknet, wie die Menschen sterben! Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir sofort gehen.“
„Dir steht es nicht zu, etwas anzuordnen!“, wird er vom Thron her zurechtgewiesen. „Bringt ihn nach draußen und enthauptet den Aufwiegler!“
Schreie der Empörung werden laut. Die Frau von vorhin tritt wieder vor: „Blind seid ihr alle! Blind und nur auf eure eigene Bequemlichkeit bedacht! Wer schlau ist, der packe sein Bündel und mache sich auf den Weg in den Norden!“
„Schweig, Weib! Enthauptet sie als Warnung für alle Aufwiegler!“
Du meine Güte! Sind das brachiale Sitten! Kein Wunder, dass es hier so spukt.
Beinahe gegen meinen Willen folge ich der Prozession nach draußen. Trommeln dröhnen durch die Nacht. Auf einem Platz vor der Stadt strömen die Bewohner zusammen. Reitides und die Frau werden in die Mitte geführt, wo ein paar Blöcke liegen, die ich am Tage für Sitzgelegenheiten gehalten hatte. Nun sind es Richtblöcke, auf die die Verurteilten die Köpfe legen müssen. Ich möchte gern weglaufen, doch ich bin unfähig, auch nur einen Finger zu bewegen. Nur die Augen kann ich schließen, damit ich dieses unwürdige Schauspiel nicht mit ansehen muss. Als die Richtschwerter sausen, trifft helles Licht meine Lider. Ich öffne die Augen und finde mich ganz allein auf dem Platz wieder.
Von Panik getrieben, drehe ich mich um die eigene Achse. Ich will in den Norden apparieren, in die Nähe des Soldatenlagers.

Etwas ist schiefgegangen. Ich drehe mich um mich selbst, drehe mich, drehe mich und drehe mich, werde durch einen feurigen Tunnel gepresst. Tauche in ein schwarzes Loch.
Vielleicht ist das das Ende.
Hoffentlich.



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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit