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Fanfiction

Die Wanderungen der Minerva - Die dritte Welt - 2

von käfer

Ich habe eine schreckliche Nacht hinter mir.
Zuerst sackte die Turnmatte unter mir zusammen, in ihrem Inneren bildeten sich steinharte Klumpen. Sobald ich einen von ihnen mit dem Zauberstab beseitigt hatte, wuchsen zwei neue nach, bis ich schließlich aufgab, die Matte beiseite warf und eine neue Unterlage aus einem Faden machte, den ich aus meinem Kleid zog.
Kaum war ich etwas zur Ruhe gekommen, schreckte ich wieder hoch, weil draußen ein paar Soldaten in Panik vorbeirannten. Starr und steif blieb ich liegen und lauschte, aber alles, was ich hörte, war das galoppierende Hämmern meines eigenen Herzens.
Schließlich forderte die Erschöpfung doch ihren Tribut, ich schlummerte ein. Im Traum wollte mir Patrick gerade galant die Hände reichen, um mir über einen kleinen Felsspalt hinwegzuhelfen, da ertönte im Inneren der Erde ein gewaltiger Gongschlag. Dem folgte ein eisiger Wind, der heulend durch das Haus fegte. Vor Kälte zitternd lag ich unter der dünnen Decke. Erst jetzt, da ich die Nacht Revue passieren lasse, komme ich auf den Gedanken, dass ich es mir hätte warmhexen können. Wie dumm bin ich nur?
Die tiefe Stille nach dem Eissturm wurde unterbrochen von Lachen und Musik. Unzählige sehr menschlich anmutende Geister bevölkerten das verlassene Haus. Sie lustwandelten auf dem Gang, besetzten die Räume. Der Saal, in dem ich mich befand, schien ein Gymnastikraum oder etwas Ähnliches zu sein. An einer Stirnseite übten zwei Männer Fechten, in der Mitte hopsten ein paar junge Mädchen zum Klang eines Tamburins im Kreis und in meiner Nähe spielten zwei Frauen eine Art Tennis. Doch sie schlugen den Ball nicht hin und her, sondern ließen ihn mit runden, unglaublich eleganten, fließenden Bewegungen fliegen. Fasziniert sah ich ihnen zu, bis sie lachend aus dem Saal liefen.
Eine ganze Gruppe gleich aussehender Gestalten kam herein, sie stellten sich in meiner Nähe auf und vollführten eine Art Tanz.
Die Fechter wurden durch Kämpfer mit langen Stangen abgelöst, die Mädchen durch Akrobaten. Dann verließen die Tänzer den Saal, gefolgt von den Kämpfern und den Akrobaten. Für einen Moment war Ruhe, ich legte mich wieder hin, doch bevor ich einschlafen konnte, jagte mich das Schreien von vielen spielenden Kindern wieder hoch. Kinder aller Altersgruppen jagten durch die Halle, durch meine Ruhestätte hindurch, aber um mich herum.
Ich wagte nicht, mich zu bewegen. Mir taten alle Knochen weh, die Augen brannten. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und legte mich hin. Keiner nahm Notiz von mir.
Erneut ertönte ein Gong; eine tiefe Männerstimme rief: „Auf zur Prozession!“ Die Kinder rannten hinaus, neugierig geworden folgte ich ihnen. Im ersten Stock, auf Höhe des Haupteinganges formieren sich die Geister zu einem Festzug. Vorn stand ein Paar in prächtigen Gewändern mit Federschmuck, danach folgten einige junge Geister, die nicht ganz so prächtig gekleidet waren, flankiert von Leuten, die ich für Diener hielt. Danach nahmen all die anderen Aufstellung, umringt von Bewaffneten drängten sich die Kinder aneinander.
Vorhin hatten sie gelacht und gesungen, jetzt standen alle still. Mit dem dritten Gongschlag schwangen die Flügel der Haupttür auf, die Geister erstrahlten in blendendem Weiß, während die Waffen rot glühten. Das prächtige Paar voran, schritten sie die Treppe hinunter und wandten sich nach links, dorthin, wo der große Platz mit der Treppe war. Als würde ich dazugehören, folgte ich den letzten Bewaffneten. Wieder nahmen sie keinerlei Notiz von mir.
Auf dem großen Platz am Fuße der Treppe liefen vier Soldaten. Ich glaube, es waren die vier, die auf der Suche nach Frauen gewesen waren. Als sie die Geisterprozession sahen, schrien sie auf und versuchten zu fliehen, aber die Geister mit ihren glühenden Degen waren schneller. Mühelos durchbohrten sie die Rüstungen der Soldaten, die tot zu Boden sanken.
Schließlich führte der Geisterfürst sein Volk die Treppe hinauf und entschwand meinen Blicken.
Mit pochendem Herzen rannte ich wieder zu dem Haus zurück, in dem ich mein Lager aufgeschlagen hatte. Die Tür war zu, ich musste wieder als Katze durch einen Luftschlitz im Erdgeschoss hineinspringen. Da ich schon einmal hier unten war, trank ich aus der Zisterne, ehe ich nach oben stieg. Als ich zu meinem Nachtlager zurückkam, musste ich feststellen, dass es nur noch aus einem Häufchen Sand bestand, der von einem unfühlbaren Wind nach draußen befördert wurde. Erschöpft und unfähig, auch nur den kleinsten Zauber zu wirken, sank ich auf den nackten Boden und verbrachte den Rest der Nacht in einem Dämmerzustand.
Nun stehe ich neben der Zisterne, mit schmerzenden Gliedern, nichts im Magen als kaltes Wasser und den Kopf so leer wie ein Kürbis an Halloween. Ich strecke den Kopf vor, suche mein Spiegelbild und finde nichts als ein paar Lichtreflexe auf der Wasseroberfläche. Gut so; wenigstens habe ich es geschafft, mich unter dem Desillusionierungszauber zu verwandeln. Das einzig Magische, was ich jetzt noch tun kann, ohne mich zurückzuverwandeln, sind magische Sprünge.
In der Hoffnung auf Essbares mache ich mich auf den Weg in das Lager der Soldaten. Wie am Vortag marschieren sie durch die Straßen der verlassenen Stadt. Ich gehe ihnen entgegen, entweder im Schatten der Durchgänge oder dicht an die Wand gedrückt. Am Stadtrand befindet sich ein übermannshoher, endloser Palisadenzaun – woher kam das Holz? -, unterbrochen von einem Tor, das sich von Zeit zu Zeit öffnet und eine Gruppe Soldaten durchlässt. Ich springe rasch hindurch und befinde mich in einer riesigen Zeltstadt. So weit das Auge reicht, stehen grau-grüne Zelte in Reih und Glied, an jedem Zelt hängt ein Wimpel. Es herrscht geschäftiges Treiben; Befehle werden gebrüllt, Soldaten springen aus den Zelten, nehmen Aufstellung, marschieren, machen Leibesübungen. Von den Frauen, die die vier gestern erwähnt haben, ist weit und breit nichts zu sehen, auch eine Verpflegungsstelle finde ich nicht. Ist das etwa eine Geisterarmee?
Geister stinken nicht.
Die Sonne steht senkrecht am Himmel, ehe ich das andere Ende des Lagers erreiche und mich nach links wende. In der Mitte befindet sich der Exerzierplatz. Mehrere Gruppen von Soldaten marschieren, getrieben von den Befehlen ihrer Offiziere, darauf herum, von einer Tribüne herab beobachtet von einem prächtig in Grün, Rot und Gold gekleideten fetten Mann. Und vor dem Oberbefehlshaber steht ein Tisch mit mehreren Schalen, in die er ab und zu hineinlangt und sich etwas in den Mund steckt. Essen!
Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Zwischen den Soldatenkolonnen hindurch flitze ich zu der Tribüne und klettere die steilen Stufen hinauf. Meine Enttäuschung ist riesengroß. Gerade als ich es endlich auf den Tisch geschafft habe, greift der Mann zu und holt den allerletzten Happen aus der Schüssel. Mir knurrt der Magen so laut, dass der Kerl etwas hört. Ich suche lieber das Weite.
Und nun? Da sitze ich am Rande der Tribüne, zittere vor Schreck und Schwäche und weiß nicht weiter. Verhungern ist nicht gerade die Todesart, die ich mir wünsche.
Mein Blick fällt auf einen Wachturm. Ich versuche einen Magischen Sprung, aber weit komme ich nicht. Können echte Katzen eigentlich Leitern hochklettern? Ich kann es jedenfalls nicht. Ratlos stehe ich da. Mir fällt nicht einmal etwas ein, was Patrick in so einer Situation sagen würde. Wir waren nie in so einer Lage: hungrig in einer fremden Welt.
„He, guckt mal dort! Eine Katze!“
Ach du Schreck! Ich bin sichtbar geworden! Vor Schwäche oder Aufregung oder Unachtsamkeit oder warum auch immer wirkt der Desillusionierungszauber nicht mehr.
„Wo kommt die denn her? Ich hab hier noch nie was anderes gesehen als räudige Köter.“ – „Ha, ha, die Miezi zittert ja.“ – Mäuse gibt´s hier bestimmt nicht, ist ja nix da, was die wegfressen könnten.“
„Iiiiin Maaarschoorrdnung aaangetreeeten!“, brüllt einer, dem die Natur ein lautes Organ verwehrt hat, mit aller Kraft. Es ist ein schmächtiges Bürschlein noch fast ohne Bartwuchs, aber in der Uniform eines ranghohen Offiziers, falls ich meine Beobachtungen richtig deute.
Die Soldaten, allesamt älter als der Brüllende, gehorchen widerwillig und murrend.
„Waaas ist looos?“, schreit das Kerlchen.
Da entdeckt er mich. „Iiiih! Bringt das Viiiieh weg!“
Ehe ich irgendwie reagieren kann, werde ich am Schwanz gepackt und hochgehoben. Es tut höllisch weh und ehe ich einen klaren Gedanken fassen kann, reagiere ich instinktiv, krümme mich und kratze ihm das nackte Schienbein auf. Der Soldat lässt mich los, ich falle entgegen der Katzenart auf den Rücken. In Todesangst springe ich auf die Füße und rase auf allen vieren davon. Wenige Sekunden später gibt es keine Marschordnungen mehr, Befehle verhallen ungehört, unzählige Soldaten jagen mich durch das ganze Lager. Mir brennen bald die Lungen, ich weiß nicht mehr, wo ich hinrennen soll. Sie haben mich eingekreist. Wenn sie mich wenigstens erschießen würden! Aber nein, keiner greift zur Waffe, niemand spannt den Bogen, wirft einen Speer. Sie haben mich eingekreist und treiben mich weiter in die Enge. Mir bleibt nur noch ein Ausweg: zurückverwandeln und in die Stadt apparieren. Doch bevor ich dazu komme, fühle ich mich am Genick gepackt, werde hochgehoben und plötzlich fliege ich in hohem Bogen über den Palisadenzaun. Das letzte, was ich von dem Soldatenlager sehe, ist eine dralle Frau, die sich die Hände an der Schürze abwischt, während sie etwas zu den Soldaten sagt.
Jenseits der Palisaden geht es steil in die Tiefe. Ich falle, falle, falle, überschlage mich mehrmals, klatsche irgendwo auf und verliere das Bewusstsein.


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