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Die Wanderungen der Minerva - "Blumenland" - 3

von käfer

Sasu hat mich in ihr Haus aufgenommen, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Es IST das selbstverständlichste für sie. Sie hat die Entscheidung des Rates völlig gleichmütig hingenommen, hat weder besondere Freude gezeigt, den Gast aus der anderen Welt aufnehmen zu dürfen, noch hat sie sich dagegen gewehrt.
Auf dem Weg zu ihrem Heim erklärte mir Sasu, wer wo wohnt und was derjenige am besten kann. Sie tat das mit dem Enthusiasmus einer altgedienten Museumsführerin, die genau weiß, dass sie Schulkinder nicht für alte Stühle begeistern kann. Und wie eine Herde Schulkinder im Stühlemuseum habe ich die Erklärungen an mir vorbeirauschen lassen. Wozu soll ich mir das alles merken? Ich springe bei nächster Gelegenheit von der Klippe, und zwar mit dem Kopf voran, Genickbruch ist tödlich.
Nur hat sich die Gelegenheit bis jetzt noch nicht ergeben, immer wieder lenkt mich jemand ab. Mir bleibt weiter nichts übrig, als das Leben im Dorf einfach mitzumachen, obwohl ich vieles befremdlich finde. Am meisten erstaunt es mich, dass es keinerlei Eigentum gibt. Die Leute pflücken ihre Blumen, wo es ihnen einfällt, lediglich der Platz um die Linde herum ist tabu. Wer ein kaputtes Kleidungsstück zum Reparieren bringt, nimmt sich einfach ein fertiges und alles ist erledigt. Niemand macht sich die Mühe, selbst Essen zu kochen, sie gehen alle ins Speisehaus. Wenn man eine Bleibe braucht, sucht man einfach ein Haus, an dessen Tür weniger Blumenkränze hängen als darauf gemalt sind, hängt einen Kranz auf und zieht ein. Abgesehen von der Toilettentür wird nichts abgeschlossen. Verbrechen gibt es nicht. Traumhaft.
Was mir auf die Nerven geht, ist das ständige Lachen. Immerzu wird gelacht, auch wenn es gar nicht lustig ist. Begegnen sich zwei, wünschen sie sich guten Tag und guten Weg, lachen und gehen weiter. Nimmt sich jemand ein repariertes Kleidungsstück, lacht er laut, egal ob ich da bin oder nicht.
Da sie keine Bücher besitzen, hätte ich erwartet, dass sie ihr Wissen wenigstens mündlich weitergeben, aber davon ist nichts zu bemerken. Sie erzählen keine Geschichten, reden nicht über das, was am Tage geschehen ist (es passiert allerdings auch nur ganz selten etwas Außergewöhnliches) und sie stellen keine Fragen. Ich gestehe, ich bin froh, dass sie mich nicht über mein Leben in der anderen Welt aushorchen, aber dass absolut niemand fragt, wie es bei uns zugeht, wundert mich dann doch.

Heute regnet es. Irgendwann in der Nacht hat es angefangen. Sanft rieseln die Tropfen nieder, wässern die Blumen ohne sie zu knicken, tauchen alles ringsum in fahles graues Licht. Anscheinend regnet es hier öfters, niemand verliert ein Wort darüber.
In der Nähstube hocken ein paar vielleicht zehnjährige Kinder, rollen Wollknäuel herum und langweilen sich. Vorhin habe ich versucht, ihnen eine Geschichte zu erzählen, aber dummerweise ist mir nichts anderes eingefallen als „Frau Holle“. Als ich von der hässlichen, faulen Tochter sprach, protestierten sie und riefen: „So was gibt’s doch gar nicht!“ Was ein Brunnen ist, wussten sie nicht und als ich bei dem Backofen mit den rufenden Broten angekommen war, stellte sich heraus, dass die Kinder hier mit dem Begriff „Märchen“ gar nichts anfangen können. Es interessierte sie auch nicht, wie die Kinder bei uns ihre Tage verbringen. „Wozu solltest du uns das erzählen? Wir kommen doch eh nicht dorthin.“
Hilfe!
Da kommt mir eine Idee. Rasch laufe ich hinüber zum Holzbauer, suche und finde unter den Resten geeignete Stücke. Auf einem Stück Stoff, das eigentlich als Flicken dienen sollte, male ich den Spielplan auf, mit Blumen als Startplatz für die Spielfiguren, kleine Klötzchen, denen ich verschiedene Blumen aufgemalt habe. Die Kinder beobachten meine Vorbereitungen mit Interesse und Neugier, die Erwachsenen mit Skepsis.
Die Kinder sind bereit, ein „Spaßiges Spiel“ zu spielen, aber wie soll ich ihnen die Regeln von Mensch-ärgere-dich-nicht erklären, wenn sie das Wort SpielREGEL gar nicht kennen, „man muss“ bei ihnen nur mit dem Toilettengang verbunden ist und „gewinnen“ und „verlieren“ verpönt sind? Außerdem können sie nicht wirklich zählen. Also zeige ich ihnen den Würfel, den ich gemacht habe, und beweise, dass es reiner Zufall ist, welche Seite oben liegen bleibt. Doch wie soll ich ihnen beibringen, dass man erst mit dem Spielen beginnen durfte, wenn man eine 6 (die ich mit allen Farben des Regenbogens verziert habe) gewürfelt hat? Schier unmöglich! Ich wandele die Spielregeln ein bisschen ab, jeder darf mit der Zahl beginnen, die er gewürfelt hat, niemand muss gegnerische Steine rauswerfen, keiner muss von vorn anfangen, wenn er herausgeworfen wurde, aber man darf es. Immer wieder betone ich, dass das Ganze ein Zeitvertreib ist, weil es so regnet und sie nicht draußen herumlaufen und Blumen anschauen mögen.
Es dauert ein Weilchen, dann machen es alle richtig, sie entwickeln erstaunlichen Ehrgeiz, ihre Klötzchen zu den Bienen zu bringen. Die ersten beiden Runden spiele ich mit, dann überlasse ich sie sich selbst. Das Würfelklappern, Zählen und Lachen hält an, die Skepsis weicht aus den Gesichtern der Mütter.


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