von käfer
Das Entsetzen stand Minerva McGonagall ins Gesicht geschrieben, als sie das Büro des Schulleiters verließ. Wie betäubt blieb sie neben dem Eingang stehen. Severus Snape sah seine Kollegin fragend an, wagte aber nicht, das Wort an sie zu richten. Er würde die schlechten Nachrichten, die Albus Dumbledore erhalten hatte, ohnehin gleich von ihm selbst hören.
„Honigkonfekt.“ Wie durch Watte hindurch hörte Minerva das Passwort. „Honigkonfekt“ – nichts passte weniger zu dem gerade gehörten als dies. Immer noch halb betäubt ging Minerva auf den Schulhof. Es war ein strahlend schöner Juli-Ferientag, Vögel zwitscherten, Bienen summten, alles war so ruhig und friedlich, und doch…
Entschlossen machte Minerva kehrt und lief in ihre Privaträume. Sie schloss die Tür hinter sich ab und stellte den Zeiger auf „Keinesfalls ansprechbar“, was bedeutete, dass einzig und allein der Schulleiter stören durfte. Rasch durchquerte Minerva das Wohnzimmer und betrat ihre Privatbibliothek. Sie zog die Tür hinter sich zu und schloss die Vorhänge, ehe sie sich ihrem Sekretär zuwandte. Für einen kurzen Moment legte sie die Hände auf die Abdeckung und schloss die Augen. Sollte sie wirklich? Mit einem tiefen Atemzug öffnete sie schließlich den Deckel, zog rechts das Kästchen mit den Büroklammern heraus und tastete nach dem ersten Riegel. Die Verschlussmechanismen funktionierten tadellos, obwohl sie 35 Jahre lang nicht mehr benutzt worden waren; keine Minute später hatte Minerva gefunden, was sie suchte: ein unscheinbares Pappschächtelchen. Sie öffnete es und legte den Ring auf ihre Handfläche.
Die Erinnerungen überfielen Minerva mit aller Macht. Sie starrte auf den Ring und erlebte alles noch einmal.
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