von freedom_fighter
Sichtwechsel (Adrian):
„Also Vanessa, wie kommt es, dass du erst jetzt nach Hogwarts kommst?“, fragte ich. Meine Stimme war kühl, ich versteckte so die Neugierde gut.
Als Vanessa jedoch nichts sagte, blickte ich auf sie zurück. Sie hatte den Kopf gesenkt und die Lippen aufeinander gepresst.
„Antwortest du mir nicht?“, wollte ich nun wissen. Leicht verwundert darüber war ich schon. Schließlich dachte ich, dass sie mit ihren Hufflepuff-Anteil zumindest etwas Freundlichkeit in sich trug.
„Bist du schüchtern? Oder einfach nur kein Mensch der großen Worte?“, hakte ich nun nach.
Immer noch keine Antwort.
Langsam war ich genervt. Wenn sie nicht reden will, okay, aber das könnte sie doch einfach sagen!
Ich blickte auf meinen Stundenplan: Zauberkunst mit den Ravenclaws.
Innerlich stöhnte ich auf und verdrehte die Augen.
‚Genauso sollte ein neues Schuljahr nicht beginnen‘, dachte ich mir. Aber ich konnte ja sowieso nichts daran ändern. Deshalb suchte ich den Weg zum Klassenzimmer.
Sichtwechsel (Vanessa):
‚Der Junge scheint schon ziemlich genervt von mir. Man merkt, dass er keine Ahnung hat wer ich bin. Schade eigentlich, schließlich sieht der ziemlich gut aus. Vielleicht wird er es irgendwann wissen‘, dachte ich mir. Ich musterte den Jungen vor mir weiter. Jedoch konnte ich mir keine Meinung bilden. Er war verschlossen und geheimnisvoll. Was soll man bloß über so jemanden denken?
Bald begann meine erste Unterrichtseinheit hier in Hogwarts. Zauberkunst…
Ich habe natürlich damit gerechnet, dass mich jeder anstarren wird wie einen bunten Hund. Schließlich war ich ja interessant genug. Für viele wahrscheinlich viel interessanter als das Unterrichtsgeschehen.
„Nun, bevor ich mit dem Unterricht beginne, hat mich Professor Dumbelodore gebeten ihnen mitzuteilen, dass Mrs Parker stumm ist. Er hatte diese Tatsache gestern bei der Einweihungsfeier vergessen und wird auch die anderen Häuser davon wissen lassen. Ich hoffe, ihr werdet euch alle entsprechend benehmen und nun lasst uns in die wunderbare Welt der Zauberkunst eintauchen“, sagte der Lehrer. Er war wirklich nicht sehr groß, wie es wohl aussieht, wenn er wütend ist?
Interessant fand ich, dass der Schulleiter mich als stumm vorstellen ließ.
‚Reden ist also tabu. Schade eigentlich…‘, dachte ich mir.
Der Unterricht zog sich bis schließlich die Glocke ertönte und die Schüler in die nächste Stunde mussten. Auch in den Korridoren wurde ich von vielen gemustert und es schien, als wolle sich mir keiner nähern. Darauf konnte ich nur den Kopf schütteln. Aber eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet.
‚Wenn das so weiter geht, bringt sich Hogwarts für mich rein gar nichts! Wie soll man sich ablenken, wenn man die ganze Zeit fast auf sich alleine gestellt ist?‘ , fragte sich ein innere Stimme.
Ich wollte seufzen, konnte aber nicht. Wie sollte das alles bloß enden?
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