von silver1122
Cassie:
Die restliche Zeit bis zum Hogsmeade-Wochenende war ziemlich ereignislos vergangen. Ich hatte keine Gelegenheit mehr, mich mit Mason zu unterhalten und wurde langsam doch etwas nervös wegen unseres Treffens.
Um nicht von vornherein einen falschen Eindruck zu erwecken, hatte ich mich relativ schlicht gekleidet und nur ganz dezent geschminkt.
Nun saß ich mit Daphne vor dem großen Spiegel in unserem Schlafsaal und ließ mich frisurentechnisch von ihr beraten. „Wie wäre es mit einer Hochsteckfrisur?“ schlug sie vor. „Mit deinen langen Haaren geht das doch super.“ Zweifelnd schaute ich sie an, hielt meine Haare probeweise hoch und drehte meinen Kopf hin und her. „Ich weiß nicht, das sieht doch dann viel zu schick aus, meinst du nicht? Ich will nicht, dass er glaubt, ich hätte mich seinetwegen stundenlang zurechtgemacht.“ gab ich zu bedenken. Daphne verdrehte die Augen und kicherte dann: „Du bist vielleicht lustig. Machst du dich denn nicht schon seit einer geschlagenen Stunde fertig?“
„Schön dass ich dich amüsiere.“ bemerkte ich und sah sie trotzig an.
„Nur weil ich wirklich so lange brauche, muss er das ja nicht gleich wissen.“
Meine Freundin lachte und kniff mir in die Wange: „Du bist zum Knutschen wenn du beleidigt bist, weißt du das?“ Ich brummte nur etwas Unverständliches, musste dann aber doch grinsen. „Okay, mach mir so eine Hochsteckfrisur. Ich kann dir ja doch nichts abschlagen.“ Daphne quietschte erfreut auf und klatschte in die Hände, bevor sie sich eifrig ans Werk machte. Die ganze Zeit über saß ich nur still da und ließ sie an mir herumzerren, bis sie endlich zufrieden war und mir einen zweiten Spiegel gab, damit ich mich von hinten betrachten konnte. „Wow, das sieht klasse aus Daphne!“ entfuhr es mir beeindruckt, während sie hinter mir stolz nickte.
„Elegant, aber nicht übertrieben und dadurch, dass nicht alle Haare hochgesteckt sind und du noch diesen seitlich geflochtenen Zopf hast, sieht es locker und niedlich zugleich aus.“ strahlte Daphne, während meine Miene sich kurz verdüsterte. Ich hasste es als niedlich bezeichnet zu werden, nur leider hörte ich das, aufgrund meiner kaum vorhandenen Körpergröße, viel zu oft.
Dankbar drückte ich Daphne kurz an mich und verließ den Schlafsaal. Bis zu meiner Verabredung blieb mir noch eine halbe Stunde, aber ich war im Moment zu aufgeregt, um weiter mit Daphne herumzusitzen. Deswegen lief ich sicheren Schrittes durch den Gemeinschaftsraum und trat hinaus auf den spärlich beleuchteten Gang im Kerker; wo ich bereits erwartet wurde.
Ein Schwall eiskalten Wassers ergoss sich über mich und ich stieß einen spitzen Schrei aus, der einige meiner neugierigen Mitschüler hinauslockte. Während ich immer noch wie erstarrt da stand, hörte ich hinter mir bereits hämisches Gelächter, das mich wieder in die Wirklichkeit zurückholte.
Ruckartig blickte ich nach oben an die Decke des Kellergewölbes und sah:
„PEEVES!!“
Wutschnaubend starrte ich den Poltergeist an, der sich gackernd den Bauch hielt und hin und her hüpfte:
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