Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Erinnerungen bleiben - Schlüssel

von Savannah

Die Türe öffnete sich und Sirius musterte mich überrascht. „Was machst du denn schon so früh hier, Prinzessin? Wollte dein Chef dich loswerden?“
„Ich war heute nicht arbeiten.“, sagte ich ohne Umschweife, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und hob meinen Nimbus in die Höhe. „Ich hab mich bei den Wimbourner Wespen für den Posten eines Suchers beworben.“
„Du hast was?!“, fragte Sirius und konnte sein Entsetzen nur schlecht verbergen, während ich mich an ihm vorbei in die Wärme des Hauses drängte. „Was… Wieso erfahre ich das erst jetzt?“
Ich streifte meine nassen Stiefel ab, hängte Mantel und Schal an die Garderobe und ging ins Wohnzimmer. Sirius folgte mir verdattert und ich seufzte.
„Genau deshalb.“, sagte ich. „Weil du dich aufgeregt hättest. Ich hatte keine Lust, schon wieder mit dir zu diskutieren. Außerdem musst du nicht über jedes Detail meines Lebens ganz genau Bescheid wissen.“
Ich biss mir auf die Lippe. Eigentlich hatte ich ganz ruhig mit ihm reden wollen, doch Sirius würde meine Worte als Provokation werten und einen neuen Streit vom Zaun brechen.
„Ich will nicht über jedes Detail aus deinem Leben Bescheid wissen, Eve!“, legte er sogleich los. Er war ungewöhnlich reizbar in letzter Zeit, wo er doch früher stets Herr seiner Gefühle gewesen war. „Tu nicht so als wäre ich anhänglich!“, fauchte er. „Ich versuche nur, an dich ranzukommen! Du erzählst nichts mehr, du schaust mich nicht mal mehr an!“
Ertappt sah ich auf und blickte in seine Augen.
„Wir sind nicht er seit gestern zusammen, Eve. So etwas Wichtiges wie eine Bewerbung für einen Quidditchposten in deiner Lieblingsmannschaft würde ich schon gerne mitbekommen!“
„Okay, okay.“, versuchte ich abzuwiegeln und setzte einen versöhnlichen Gesichtsausdruck auf. Die Falten auf Sirius‘ Stirn glätteten sich nur leicht. „Ich hätte es dir sagen sollen. Aber es ist sowieso nichts draus geworden.“
Gespannt beobachtete ich Sirius‘ Reaktion und ich hätte nicht enttäuschter sein können. Er freute sich. Mein Misserfolg erleichterte ihn. Er hätte mir diesen Posten nicht gegönnt, weil es sein perfektes Leben durcheinander gebracht hätte.
War er schon immer so egoistisch gewesen?
„Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass sie dich annehmen, oder?“, fragte Sirius, ein dünnes Lächeln auf den Lippen, das man fälschlicherweise als tröstlich interpretieren könnte. Er kam einen Schritt auf mich zu. „Ich meine, klar, du spielst ganz gut und für ein Hogwartsteam vielleicht sogar herausragend, aber du gehörst doch nicht in die oberste Liga.“
„Du denkst, ich hatte keine Chance.“, sagte ich und hörte selbst wie meine Stimme vor Kälte klirrte.
„Nein, so hab ich das doch nicht gemeint.“, sagte Sirius, doch das feine Lächeln blieb. Er belächelte mich wie man ein kleines Kind belächelte, das behauptete, Mond und Sterne wären mit Fäden am Himmel befestigt. Er nahm mich nicht mehr ernst.
„Du hast mal gut gespielt und vielleicht hattest du damals eine Chance. Aber du hast seit zwei Jahre nicht mehr richtig trainiert. Es war doch klar, dass sie dich nicht nehmen. Und vielleicht ist es gar nicht so schlecht. So bleibt mehr Zeit für den Orden.“
Das war alles, woran er noch dachte. Das war alles, worüber wir noch sprachen. Der Orden, der Orden, der Orden, der Orden. Ich konnte es nicht mehr hören. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, damit er endlich wieder einmal mich ansah und nicht das dumme, naive Mädchen, das einfach den Ernst der Lage nicht verstehen wollte.
Ich verstand die Situation doch viel besser als er dachte. Die Gefahr war mir vielleicht sogar bewusster als ihm. Schließlich war meine Mutter Muggel. Ich hatte Menschen, um die ich mich sorgen musste. Es gab Menschen, die in Gefahr gebracht wurden, wenn ich auf der Abschussliste der Todesser weiter nach oben stieg, indem ich aktiv kämpfte.
Sirius dagegen war alleine. Er hatte keine Familie. Keine Verantwortung für irgendein anderes Leben als sein eigenes.
Nur mit Mühe gelang es mir, meine Stimme zu beherrschen. ich musste ruhig bleiben. „Wann ist denn das nächste Ordenstreffen?“
„Morgen.“, antwortete Sirius sofort. „Hast dich denn entschieden? Wirst du beitreten?“
„Ja.“
„Bist du dir wirklich sicher?“, hakte er nach. „Es ist sehr gefährlich. Sag danach bloß nicht, ich hätte dich überredet. Diese Entscheidung sollte man ganz unabhängig treffen.“
Ich sah ihn zuerst ungläubig an, dann schlich sich ein ebensolches Lächeln auf mein Gesicht, wie es auf Sirius‘ Gesicht lag. Mein Lächeln war ein wenig verächtlich, ein wenig ungläubig und ein wenig galt es auch mir selbst. Ich belächelte mich selbst dafür, dass ich nicht schon viel früher verstanden hatte, wie Sirius tickte.
Er war wahnsinnig geschickt darin, seine Worte so zu formulieren, dass er bekam, was wer wollte und niemals dafür zur Verantwortung gezogen wurde. Er tat dies so geschickt, dass man sich am Ende noch schuldig für das fühlte, was er einem eingebrockt hatte. Schon in der Schulzeit war mir das aufgefallen. Schon damals hatten einige für ihn gelogen, damit McGonagall ihm kein Nachsitzen aufbrummte. Ein paar schmeichelnde Worte und in verschmitztes Augenzwinkern, schon hatte Sirius Black was er wollte und er musste niemals etwas dafür geben.
Irgendwie hatte ich diese Gabe immer bewundert, ihn vielleicht sogar darum beneidet. Denn ich hatte geglaubt, darüber zu stehen und nicht selbst betroffen zu sein.
Ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück und war erschrocken über mich selbst. Zurückzuweichen war nicht meine Art und ich war mir nicht ganz sicher, was mich dazu bewogen hatte. Ein Teil von Sirius war schon immer dunkel und bedrohlich gewesen. Dieser Teil hatte mich früher fasziniert, er war aufregend und hatte mein Interesse geweckt. Und jetzt plötzlich fürchtete ich mich und das verstörte mich zutiefst.
„Was ist los, Prinzessin?“, fragte Sirius und hob eine Augenbraue. „Hast du ein Gespenst gesehen?“
Ich schüttelte den Kopf. Ich reagierte über. Ich war müde, ich dramatisierte. Ich war doch sonst nicht so sensibel und emotional. Sirius war eben Sirius und ich war Eve. Eine Beziehung voller Gegensätze. Das war schon immer so gewesen und es würde immer so bleiben. Diese Gegensätze waren der Grund, weshalb wir ständig aneinander gerieten und nie einer Meinung sein konnten und sie waren auch der Grund, weshalb wir uns ergänzten wie Pech und Schwefel.
Wir wanderten stetig auf einem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe. Wir waren geschickt, aber wir kamen gelegentlich ins Wanken.
Heute wankte ich gewaltig. Meine Stimme klang brüchig und ich wich Sirius‘ Blick aus. Ich konnte plötzlich nicht mehr in diese grauen, nebligen Augen sehen, die ich so gut kannte und die mich doch immer wieder von neuem überraschen konnten.
„Ich bin einfach müde, Sirius. Gute Nacht.“, murmelte ich und als ich mich an ihm vorbeischob, hoffte, nein, erwartete ich beinahe, er würde mich aufhalten. Mich mit seinen starken Händen an den Schultern packen, mich auffordern ihm in die Augen zu sehen und mich fragen, was los sei. Ich wollte sein Lächeln sehen, so wie er früher gelächelt hatte, um ich aufzumuntern. Dieses schelmische Lächeln, das für eine Sekunde jeden trübsinnigen Gedanken aus meinem Kopf verbannen und mich zum Grinsen bringen konnte. Ich hatte es schon so lange nicht mehr gesehen und ich vermisste es so sehr.
Sirius hielt mich nicht fest, er lächelte mich nicht an, er sah mir nicht in die Augen. Er sagte nur: „Gute Nacht.“
Und ich lag lange wach, lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen und fragte mich, ob ich diesen Menschen wirklich kannte, der da neben mir lag.

Heute denke ich manchmal, dass ich mir diese misstrauischen Gefühle gegenüber ihm später nur eingeredet habe, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich brauchte eine einigermaßen sinnvolle Begründung dafür, dass ich später einfach zugesehen habe, wie Sirius ohne Verhandlung verhaftet und für dreizehn Jahre seines Lebens in Askaban eingekerkert wurde.
Ich habe es hingenommen. Ich habe nichts getan. Und dafür gibt es nur eine einzige Begründung.
Ich muss damals jedes Fünkchen Vertrauen in Sirius verloren haben. Andererseits wäre alles anders gekommen.
Wann genau es verschwunden war und wieso, darüber denke ich heute noch nach. Ich versuche es zu verstehen und ich weiß, dass der Schlüssel – wie bei den meisten Rätseln und Geheimnissen – in der Vergangenheit liegt. Irgendwo tief in meinen Erinnerungen verborgen.
Und obwohl ich die Erinnerungen an diese Jahre vor Voldemorts Fall stets gemieden habe, da sie kälter und dunkler sind als jede Winternacht, rufe ich sie mir noch ein letztes Mal ins Gedächtnis.
Ich brauche den Schlüssel.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Nur manche Wortspiele lassen sich nicht eins zu eins übertragen, aber das ist bei anderen Übersetzungen genauso.
Klaus Fritz