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Fanfiction

Erinnerungen bleiben - Überzeugung

von Savannah

Die Zeit flog nur so an mir vorbei. Die unbeantwortete Frage, ob ich dem Orden nun beitrat oder nicht, stand zwischen mir und meinen Freunden, ganz egal wie sehr sie auch beteuerten, mir immer bedingungslos zu vertrauen, ganz egal wie ich mich entschied.
Doch ich spürte das leise, kühle Misstrauen.
Man erwartete rebellische Heldentaten von der besten Freundin der engagiertesten Ordensmitglieder. Man erwartete Heldenmut von einer ehemaligen Gryffindor. Man erwartete selbstbewusste, schlagfertige Stärke von der Freundin von Sirius Black. Man erwartete beruflichen Erfolg von der Tochter von Jonathan Winter.
Doch welche Erwartungen hatte ich als Evangeline Winter wirklich zu erfüllen? Die Welt, in die ich einstmals so nahtlos hineingepasst hatte, erschien mir plötzlich fremd wie nie zuvor.
Sirius‘ blendendes Aussehen und seine anzüglichen Kommentare zerrten an meinen Nerven. Ebenso wie die perfekte Idylle zwischen Lily und James und Remus, der sich in Selbstmitleid ertränkte.
Vielleicht war ich neidisch, vielleicht spürte ich das Misstrauen, das man mir entgegenbrachte, vielleicht war es auch etwas ganz anderes.
So sehr es mein Leben vereinfachen würde, ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden, meine eigenen Bedürfnisse hintenan zu stellen, um die Erwartungen zu erfüllen, die in mich gesetzt wurden.
Ich könnte um eine höhere Stelle im Ministerium beten und sie würde mir gewährt werden. Mein Vater wäre stolz auf mich, meine Schwester wäre stolz auf mich und Sirius würde sehen, dass ich versuchte, etwas aus meinem Leben zu machen. Doch ich wollte die Karriereleiter nicht höher hinauf, denn mein Job gefiel mir.
Dem Orden beizutreten, wäre eine weitere Option, um mich zu beweisen. Ich müsste meinen Job aufgeben, denn die Missionen im Auftrag des Ordens fanden sehr spontan statt und beanspruchten einen Großteil der Zeit. Das wäre kein Problem, wie Sirius mir ständig versicherte, schließlich würde sein Erbe gut für uns beide reichen. Auch Lily und James arbeiteten nicht, sondern lebten von den Bergen an Galleonen, die James‘ Eltern in Gringotts gespart hatten.
Doch in mir sträubte sich alles dagegen, mich finanziell von Sirius abhängig zu machen. Es widersprach meiner Natur, es widersprach dem inneren Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit, das mich schon mein ganzes Leben lang antrieb und dem ich in letzter Zeit so wenig Beachtung schenkte.
Der geregelte Alltag, der zwischen Sirius und mir eingekehrt war, langweilte mich. Dem Orden beizutreten, würde mich noch enger an ihn binden und es gäbe kein Zurück mehr. Ich hasste Entscheidungen, die nicht kurzfristig wieder rückgängig gemacht werden konnten. Ich habe sie schon immer gehasst, denn sie schränkten ein.
Doch dann dachte ich an Sirius‘ lässiges Grinsen, daran wie er als Hund durch Blätterhaufen tobte. Ich dachte an meine rothaarige beste Freundin, die trotz des Krieges nie in ihrem Leben gelöster war als in James‘ Gegenwart.
Sie waren eine besten Freunde. Diese Menschen waren alles, was mich ausmachte und ich sah ein: wenngleich meine Beziehung zu Sirius nicht mehr so aufregend war wie am Anfang und wenngleich ich riskierte, einen großen Teil meiner Unabhängigkeit einzubüßen, ich würde es tun.
Ich würde einfach ja sagen. Es war so einfach. Es würde so vieles einfacher machen.
Ich würde dem Orden beitreten. Und ich nahm mir vor, es Sirius sofort zu verkünden, wenn er nach Hause kam. Und ich hätte es getan, ganz sicher. Wäre mir da nicht dieses Werbeplakat ins Auge gefallen. Es leuchtete kanariengelb, die Schrift war schwarz und schlicht, eine Wespe prangte in der rechten oberen Ecke. Für Muggel war dieses Schild ganz bestimmt unsichtbar.

Auswahlspiele für Ausnahmetalente
Sind Sie Fan der Wimbourner Wespen? Sind Sie in der Luft flinker als auf dem Boden? Hatten Sie schon zu Schulzeiten das Talent, einen Schnatz zu fangen, noch ehe das gegnerische Team wusste wie ihm geschieht? Dann besuchen Sie unsere Auswahlspiele am 24. November 1978 in Wimbourn, Dorset!
Wir freuen uns auf Sie!


Ich bemerkte erst, dass ich wie erstarrt stehen geblieben war, als Simon meinen Namen sagte.
„Alles in Ordnung?“, fragte er und sah sich um, als erwarte er einen Angriff. Die Straßenlaternen leuchteten gelb in der Dunkelheit. „Wir sollten weitergehen.“
„Alles okay.“, sagte ich, riss meinen Blick von dem Plakat los und folgte ihm durch die Straßen, bis wir einen geeigneten Ort zum Apparieren fanden. Er wollte schon wie jeden Abend meinen Arm greifen, um zusammen mit mir nach Hause zu apparieren, als ich mich kurzerhand um entschloss.
„Ich gehe heute nicht in die Winkelgasse, Simon.“, sagte ich. Es gab nur einen einzigen Menschen auf der Welt, dessen Abstand zu all den Geschehnissen groß genug war, dass ich offen mit ihm reden konnte. „Ich besuche meine Mutter.“

„Du lieber Himmel, Evangeline!“, rief Mum von der Haustüre. Ich hatte gerade erst das quietschende Gartentor geöffnet, da war die Türe auch schon aufgeflogen. Mum trug ihren bekleckerten Malkittel, vor der Türe türmten sich die Gummistiefel und vom Dachboden drangen die tiefen Bassklänge irgendeines Rocklieds nach draußen. Alles war wie immer und so wunderbar normal, dass mir ganz warm ums Herz wurde.
Wieso bei Merlin war ich nicht schon früher auf die Idee gekommen, meine Mutter um Rat zu fragen?
„Komm schnell rein!“, rief sie und winkte mich eilig durch die Türe, wobei sie einen argwöhnischen Blick nach draußen warf. „Wir leben in gefährlichen Zeiten, wie dein Vater immer wieder betont.“
Ich trat an ihr vorbei in die Wärme des Hauses. „Wieso hast du mir dann keine Frage gestellt?“, fragte ich und streifte meine Schuhe an der Matte ab. „Ich könnte Du-weißt-schon-wer höchstpersönlich sein.“
Meine Mutter schnaubte, schloss die Türe und sah mich an. „Du-weißt-schon-wer hätte ganz sicher nicht daran gedacht, einen großen Bogen um den Apfelbaum zu machen, weil deine gewalttätige Eule dort gerne ihr Nickerchen hält.“ Mum deutete anklagend auf die Küche. „Mir sind bei Pans letzten Besuch die Eulenkekse ausgegangen und er hat die Sitzpolster der Küchenstühle zerfetzt! Die bist du mir schuldig!“ Ihr Blick wurde von einer Sekunde auf den anderen weich. „Und jetzt komm her, meine Kleine, ich durfte dich schon viel zu lange nicht mehr ärgern.“
Sie schloss mich in die Arme und es kümmerte mich nicht, dass dabei Acrylfarbe auf meinen Mantel abfärbte. Und auch der chemische Gestank kam mir heute nur halb so schlimm vor.
Mum machte mir einen Tee, der unerklärlicherweise nach Bananen schmeckte, obwohl sie starrköpfig beteuerte, es wäre Pfefferminze. Dann stellte sie ein Tablett missratener Butterkekse auf den Tisch, die sie loswerden wollte und forderte mich hartnäckig dazu auf, es leer zu essen, ehe ich das Wort ergriff.
Ich erzählte ihr alles. Sogar, dass ich glaubte, zu feige zu sein für diesen Krieg. Sie unterbrach mich kein einziges Mal, sondern hörte aufmerksam zu und konnte ihre Besorgnis gut vor mir verbergen. Ich endete mit dem Plakat der Wimbourner Wespen, das mir heute aufgefallen war.
Mum wartete ab, ob ich noch weitersprechen würde, dann griff sie nach der Teekanne und füllte unsere Tassen auf. „Du solltest da hingehen.“
„Du meinst zu den Auswahlspielen?“, fragte ich und lehnte mich aufgeregt nach vorne. Selbstverständlich hatte ich mir diesen Rat erhofft. „Meinst du ich schaffe das?“
„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich verstehe nicht sonderlich viel von diesem Quidditch und um ehrlich zu sein habe ich auch noch nie verstanden, wie man sich für eine so gefährliche Sportart so begeistern kann. Aber ich weiß, dass dir das sehr viel bedeutet und wenn dir etwas was bedeutet, dann kämpfst du. Und du schaffst, was du dir in den Kopf setzt, darum habe ich dich schon immer beneidet.“
Ich war überrascht. Dieses Geständnis hatte ich nicht erwartet. Meine Mum war eine selbstbewusste Frau, die genau wusste, was sie wollte. Doch es stimmte. Sie hatte noch nie etwas wirklich zu Ende geführt.
„Was, wenn ich nicht aufgenommen werde?“, fragte ich.
Mum zuckte die Achseln. „Dann trittst du dem Orden bei. Oder du arbeitest weiter im Ministerium. Du hast mehr Möglichkeiten als die meisten anderen Menschen auf dieser Welt.“
„Ich weiß…“, seufzte ich. Und dennoch konnte ich diese Möglichkeiten nicht wertschätzen. Was war nur los mit mir?
Mum griff nach meiner Hand. „Das wird schon wieder, Eve.“
Wir sprachen noch stundenlang über Gott und die Welt und ließen auch das Thema Krieg nicht außen vor. Mum schwärmte außerdem wieder von diesem französischen Kunstsammler, der ihr die Werke praktisch von der Staffelei kaufte kaum dass der letzte Pinselstrich getan war. Sie hatte ihn zwar noch nie zuvor gesehen und er musste ziemlich verrückt sein wenn er solche Berge von Geld für Mums Gemälde zahlte, doch er hatte mir immerhin meinen neuen Nimbus finanziert und der würde mir womöglich bald den Weg für eine neue Zukunft ebnen.
Wir sprachen ernst, doch wir lachten ebenso viel und ich fühlte mich unglaublich erleichtert, als ich wieder aus der Türe trat und nach Hause apparierte.
Es war der zwanzigste November. Und in vier Tagen würde ich in den Süden Englands reisen, um mir einen Traum zu erfüllen, den ich seit Kindheitstagen hegte.

Der Winter stand vor der Türe. Weißer Frost bedeckte Wiesen und umkränzte Blätter. Eisblumen wuchsen auf den Fensterscheiben und der Atem verwandelte sich in kurzweilige Wolken.
Ich hatte Lily, James, Peter und Remus von meinem Vorhaben erzählt und sogar Simon und meinem Chef. Doch ich hatte mich nicht dazu durchringen können, Sirius gegenüber etwas zu erwähnen. Ich wusste, dass er noch immer auf meine Zusage für den Orden hoffte und dass etwas so Nichtiges wie ein Posten in einem Quidditchteam ihn nur zornig machen würde.
Wieso sollte ich ihn verärgern, indem ich ihm davon erzählte? Mit größter Wahrscheinlichkeit würde ich ohnehin nicht angenommen werden und dann würde das Leben einfach weiterlaufen und er würde bekommen, was er wollte.
Denn ich hatte meine Entscheidung gefällt: Bekam ich den Posten nicht, würde ich sofort dem Orden beitreten. Ohne zu zögern. Und ich würde es aus Überzeugung tun.
In kanariengelbem Quidditchumhang und geschultertem Besen betrat ich das Feld. Die Auswahlspiele fanden den ganzen Tag statt und ich hatte herausgefunden, dass es über vierzig Bewerber für den Posten des Suchers gab. Es war eine offene Auswahl, das heißt, man hatte außer einem Empfehlungsschreiben meines früheren Kapitäns keine weiteren Qualifikationen von mir erwartet. Hier wurden neue, frische Talente gesucht.
„Evangeline Winter?“, fragte mich unser Betreuer und ich nickte. Er reichte mir die Hand. „Du bist in zehn Minuten dran. Dort vorne kannst du warten.“ Er grinste. „Vielleicht bist du ja die Geheimwaffe, die uns den Sieg gegen die Arrows bringt. Viel Glück.“
Die Arrows waren seit Urzeiten schon die ärgsten Feinde der Wespen. Es würde mich mit unglaublichem Stolz erfüllen, dem Quidditchteam, das ich seit Ewigkeiten vergötterte zum Sieg gegen die Arrows helfen zu dürfen.
Ich war nervös, doch auf eine prickelnde, aufregende Art und Weise. Ich würde einfach mein Bestes geben. Mehr konnte ich nicht tun.
Ich setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz am Rande des Quidditchfeldes und beobachtete den Sucher, der gerade sein Können bewies. Ihm unterliefen einige vermeidbare Fehler und als er wieder auf dem Boden landete, war ihm die Verbitterung anzusehen. Ein einziger Fehler war hier fatal.
„Evangeline Winter!“, wurde ich mit magisch verstärkter Stimme angekündigt.
Ich erhob mich und ging mit unsicheren Schritten zur Mitte des Feldes. Der Spieler, der mir die Bälle zuwerfen würde, schüttelte mir die Hand und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Ich spürte die scharfen Blicke des Trainers, der mit seinem Notitzbuch auf der Tribüne saß und jede noch so kleine Bewegung mit seinen Adleraugen verfolgte.
Das Herz schlug mir bis zum Hals, doch sobald ich ein Bein über meinen Besen geschwungen hatte und vom Boden abhob, war meine Nervosität wie weggefegt.


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