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Fanfiction

Erinnerungen bleiben - Unrecht

von Savannah

Ich sah zu, wie die Särge in die Erde hinabgelassen wurden.
Es war ein so schöner Tag. Die Sonne wärmte meine Haut. Der Pfarrer sprach seine Worte und gewährte Mr. und Mrs. Evans den letzten Segen. Lily liefen stumme Tränen über die Wangen. James zog sie näher an sich und sie legte den Kopf auf seine Schulter. Ihr rotes Haar war zu einem strengen Knoten gebunden.
Es war die zweite Beerdigung von so vielen die noch kommen würden.
Lilys Eltern waren bei einem einfachen Autounfall ums Leben gekommen. Letzte Woche hatte Lily ihnen noch die Einladung zur Hochzeit geschickt und sie waren so aufgeregt gewesen. Eine magische Hochzeit!
Ihr Tod war so überraschend. Meine Augen brannten.
Sirius ergriff meine Hand und ich verschränkte meine Finger mit seinen.

Nach einem Mittagessen bei Lily und James kehrten wir in unsere gemeinsame Wohnung zurück. Es war Sirius‘ Wohnung in der Winkelgasse und ich fühlte mich wohl dort. Sie war hübsch eingerichtet und es fehlte uns an nichts, schließlich hatte Sirius einen so gewaltigen Berg von Galleonen geerbt, dass er sein Leben lang keine Minute würde arbeiten müssen.
Ich dagegen arbeitete im Ministerium in der Abteilung für magische Spiele und Sportarten. Eigentlich hatte ich bis zu meinem Schulabschluss heimlich den lächerlichen Traum gehegt, Profiquidditchspielerin zu werden, doch nach vielen erfolglosen Bewerbungen hatte ich einsehen müssen, dass mein Talent bei Weitem nicht ausreichte. Und so hatte es mich in die Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga verschlagen, wo ich mich Tag ein Tag aus damit beschäftigte, Quidditchspiele und andere Veranstaltungen vor Muggeln geheim zu halten, Besen und Bälle auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen und den Schreibkram meines Chefs Hamish MacFarlan zu erledigen.
Der Job war okay. Ich war zufrieden damit.
Sirius nicht.
„Ich versteh das nicht, Eve!“, sagte er zum hundertsten Mal, als wir gemeinsam unsere Spaghetti verspeisten wie ein altes, eingespieltes Ehepaar. „Du kannst mir nicht sagen, dass dieser Job das ist, was du dir immer für dein Leben vorgestellt hast! Du hattest immer so viele Träume!“
„Ich bin einfach erwachsen geworden, Sirius.“, sagte ich geduldig und blätterte eine Seite im Tagespropheten um. Mein Blick fiel auf eine Anzeige, die ich gestern selbst verfasst hatte. Der Shootingstar würde bald aus dem Programm genommen werden. Neueste Tests hatten bewiesen, dass er mit zunehmendem Alter an Schnelligkeit und Steigfähigkeit verlor. Mein Name stand darunter.
Sirius schnaubte abfällig. „Erwachsen geworden… So nennst du das also.“
Ich blickte von der Zeitung auf und sah ihn an. „Spuck aus, was du sagen willst oder halt die Klappe.“
Sirius funkelte mich an und schien einige Sekunden mit sich zu ringen. Dann sprach er aus, was ihm schon seit Tagen und Wochen auf der Zunge lag. „Wieso trittst du nicht dem Orden bei?“
„Weil ich nicht möchte.“, antwortete ich schnell, weil ich mit der Frage gerechnet hatte und trank einen Schluck Wasser.
„Aber wieso nicht?“, fragte Sirius verständnislos. „Der Orden ist die einzige Möglichkeit, etwas gegen Du-weißt-schon-wen zu unternehmen!“
„Das Zaubereiministerium tut, was es kann.“, erwiderte ich. „Ich kenne einige Auroren. Die sind sehr fähig und wissen genau was sie tun. Ich wüsste nicht, weshalb sich halb ausgebildete Zauberer in ihre Ermittlungen einmischen sollten.“
Sirius entglitten die Gesichtszüge. Er schien mit fadenscheinigen Ausflüchten gerechnet zu haben, nicht mit der Wahrheit.
„Wir tun unser Bestes, um zu helfen.“, sagte er und seine Stimme war merklich abgekühlt. Er sah mich an wie eine Fremde. „Wir kämpfen für das, was wirklich zählt und verkriechen uns nicht an einen Schreibtisch, um irgendwelche Artikel für den Tagespropheten zu schreiben!“
Ich schluckte, schaffte es jedoch, Sirius‘ funkelndem Blick standzuhalten. Der Schlag hatte gesessen. Er hatte meinen wunden Punkt getroffen. Ich fühlte mich feige, ich fühlte mich schwach. Ich hatte Angst. Ich war keine furchtlose Rebellin. Ich war achtzehn Jahre alt.
Doch mein Stolz ließ nicht zu, dass ich Sirius das erklärte. „Ich habe eben kein Vermögen geerbt wie du und James.“ Mit zitternden Händen schlug ich die Zeitung zu und stand auf, um die schmutzigen Teller in die Küche zu bringen. Sirius trug den Rest hinterher. Wir waren ein eingespieltes Team. Alles funktionierte perfekt und reibungslos. Wann waren wir nur so langweilig geworden?
„Wieso akzeptierst du meine Entscheidungen nicht einfach?“, fragte ich ohne ihn anzusehen. „Ich bin kein kleines Kind. Ich weiß, was ich tue.“

Im August liefen die Hochzeitsvorbereitungen bereits auf Hochtouren. Obwohl wegen der schweren Zeiten nur eine ruhige Hochzeit im kleinen Kreis anstand, wollte Lily, dass das wenige, was zu planen war, einfach perfekt wurde.
Sirius, der Trauzeuge, brachte sie fast zu einem Nervenzusammenbruch, weil er sich beharrlich dagegen sträubte, sich die Haare schneiden zu lassen. Lily sagte, er käme ihr sicher nicht in die Kirche solange er aussähe wie ein Sträfling und brachte James zunehmend in Bedrängnis, indem sie ihn aufforderte, auch mal etwas zu dem Thema zu sagen.
Ich nahm mein Brautjungfernkleid in Anbetracht der ohnehin schon angespannten Umstände mit gequältem Lächeln entgegen. Es passte farblich perfekt zur Dekoration. Sogar die Kerzen waren darauf abgestimmt. Und es bestand beinahe nur aus feinster Seide und Spitze. Überall Spitze. Und dann erst die glitzernde Perlenkette für die Haare. Ich würde aussehen wie ein in Watte gepackter Engel.
Wir suchten gerade von hunderten Exemplaren die passende Hochzeitstorte aus, als Lily tief seufzte und sich mit geschlossenen Augen zurücklehnte. Mir war schon aufgefallen, dass sie heute nicht ganz so motiviert bei der Sache war wie gewöhnlich. Ich schlug das Heft zu und sah sie an.
„Was ist los?“
Lily seufzte noch einmal, ehe sie die Augen wieder aufschlug. „Ich hab Petunia eine Einladung zur Hochzeit geschickt.“
„Und?“
„Sie hat abgesagt. Ohne Begründung.“
„Du kennst sie.“, sagte ich sanft. „Sie würde der einzige Muggel sein. Hast du was anderes erwartet?“
Lily presste die Lippen zusammen und schloss kurz die Augen. „Wenn Mum und Dad noch da wären…“
„Sie wäre auch dann nicht gekommen, das weißt du, Lily.“ Ich warf das Tortenheft auf den Tisch vor uns und stand auf. „Los komm, wir haben für heute genug für die Hochzeit geplant. Ich lasse nicht zu, dass Petunia dir die Laune verdirbt!“
Wir apparierten mit einem gut gefüllten Picknickkorb an die Westküste und genossen die letzten Stunden des Tages am Strand. Wir redeten und lachten und wir machten uns keine Sorgen. Das Wetter war wunderbar; die Sonne schien, kaum eine Wolke stand am Himmel und doch zog ein angenehmer Wind über das Meer heran und brachte das Efeu an den steilen Klippen zum rauschen. Lily bekam einen Sonnenbrand auf der Nase.
Wir waren so glücklich.

~.~.~.~.~

Die Hochzeit von Lily und James fand im tiefsten Norden von Schottland statt, in der Ruine einer abgelegenen Kapelle namens Balnakeil. Das Dach und große Teile der Außenfassade fehlten. Über die Natursteine rankte sich dichtes Efeu und der Boden war von saftig grünem Gras bedeckt. Draußen verwitterten in Ruhe einige schiefe Grabsteine. Die Gäste saßen auf herbeigezauberten Bänken und flüsterten leise miteinander, während man die Ankunft der Braut erwartete.
James stand dort, wo sich einmal der Altar befunden haben musste. Die Aufregung stand ihm ins Gesicht geschrieben und ich sah genau, wie er mit dem Drang kämpfte, sich vor Nervosität durch die mühsam geplätteten Haare zu fahren. Der Priester stand in nachtschwarzer Robe hinter ihm, mit ruhigem Blick, die Hände vor dem Bauch verschränkt.
Man hörte das Klatschen der Wellen auf die rauen Klippen, das Kreischen der Möwen und ein stetiger Wind trug den Duft nach Salz und Freiheit zu uns.
Schottland war die Heimat von Lilys Eltern gewesen.
„Hast du die Ringe?“, flüsterte ich Sirius zu.
„Nein, ich dachte du hast sie.“, flüsterte er zurück.
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Am liebsten hätte ich ihn vor versammelter Gesellschaft kräftig getreten.
Sirius‘ Gesicht blieb noch kurz todernst, dann grinste er. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen.“ Er deutete auf seine Hosentasche. „Natürlich hab ich die Ringe.“
Ich atmete erleichtert aus.
Dann ging ein Raunen durch die Menge und wir sahen uns zum Eingang um.
Lily war atemberaubend. Sie ging alleine, denn sie hatte den Platz ihres Vaters als Brautführer nicht neu vergeben wollen. Ihr Kleid war ein Traum aus hauchfeiner weißer Seide. Um die Taille und über den Rücken bis hinauf zu den Schultern rankte sich ein Muster aus winzigen silbernen Perlen und zarten weißen Stoffblumen. Ihr leuchtend rotes Haar war hochgesteckt, nur zwei Locken umrahmten ihr hübsches Gesicht und eine fein gearbeitete Kette betonte den schlanken Hals.
Sirius pfiff leise durch die Zähne und ich versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellenbogen. Peter warf uns einen amüsierten Blick über die Schulter zu und ich bemühte mich um eine anmutige Haltung. Als Lily an uns vorbeikam, setzten Sirius und ich uns in Bewegung und folgten ihr nach vorn bis zum Altar.
James konnte den Blick nicht von seiner Braut lösen und bekam wahrscheinlich überhaupt nicht mit, was der Priester eigentlich mit seinem schottischen Akzent rezitierte.
Schließlich kehrte Stille ein und alle Blicke lagen erwartungsschwer auf ihm. Er starrte nur mit seligem Lächeln Lily an.
„Alter, du musst was sagen!“, zischte Sirius zwischen zusammengebissenen Zähnen. Leises Gelächter der Anwesenden füllte die Luft.
James erwachte aus seiner Starre und stammelte: „J-ja. Natürlich.“
Der Priester nickte milde. „Und möchten Sie, Lily Evans, den hier anwesenden James Potter zu Ihrem Ehemann nehmen, ihn lieben, achten und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“
Lily lächelte sanft. „Ja, ich will.“
Sirius zückte im richtigen Moment die Ringe und ich nahm Lilys Brautstrauß entgegen, damit sie sich von James den Ring anstecken lassen konnte.
Der Wind fegte durch die Ruine und zerrte an meinem Kleid.
Sie küssten sich.
Ich hoffe der Priester hatte unrecht und nicht einmal der Tod vermochte es, sie zu scheiden.


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