von LeonaLovegood
Drei dunkle Nebelsäulen schossen auf den Bahnhof Kings Cross zu.
Wenige Minuten später erschienen in einer abgelegenen Nische des Bahnhofs drei Gestalten.
Zwei dunkel gekleidete Männer, der eine klein und rundlich, der andere groß und schlank. Der Kleine trug einen kleinen Leinensack mit sich. Der Große hielt die Oberarme einer jungen Frau, vielleicht 16 Jahre alt, fest umklammert. Die Gesichter der Männer waren unter den grauen Masken nicht zu erkennen; die Frau aber hatte mandelförmige, dunkelbraune Augen und ein schmales Gesicht, dass von zerzausten schwarzen Haaren umrahmt wurde. Mit zusammengepressten Lippen und starrem Blick wartete sie darauf, dass der Große sie los liess.
" Viel Spaß in der Schule, Dreckstück!", höhnte der Kleine und warf ihr den Sack vor die Füße. Sein Kollege stieß sie zu Boden und die beiden disapparierten.
Wenn ich jetzt aufstehe, werde ich alles vergessen, was geschehen ist. Ich werde nicht an meinen Vater denken. Nicht an meine Mutter. Nicht an meine Vergangenheit. Ich werde ein neues Leben beginnen und die nächsten Sommerferien ausblenden.
Ich stand auf und schnappte mir den Sack. Nach dem Bahnsteig von Gleis 9 und 10 suchend irrte ich durch die Gänge. Schließlich gelangte ich zum Ziel und trat durch die Absperrung auf Gleis 9 3/4.
So viele Personen hatte ich noch nie an einem Ort gesehen. Überall lachten Menschen, Kinder rannten umher. Eltern umarmten ihre Großen. Ich fühlte mich wie ein unerwünschter Zuschauer.
Vorsichtig, darauf bedacht niemanden zu stören oder aufzufallen, bahnte ich mir den Weg durch die Menschenmenge. Im Zug suchte ich mir ein freies Abteil und ließ mich auf einen der Sitze am Fenster nieder. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, schloss ich die Vorhänge und zog mir meine Schuluniform an. Ich wollte raus aus diesem ärmellosen, schwarzen Kleid, dass mich an das Gemäuer, welches als mein Zuhause galt, erinnerte.
Der Zug setzte sich in Bewegung und ich öffnete die Vorhänge wieder. Gedankenverloren sah ich hinaus. Kleine Dörfer, Wiesen, Städte und Felder zogen an meinen Augen vorbei. Es wirkte alles so friedlich. So ruhig. Ich lächelte. Es fühlte sich gut an und brachte mich einen Schritt weiter weg von Zuhause. Meine Gedanken schweiften nach Hogwarts. An den vielen Abenden, die Mama und ich in unserer kleinen Kammer saßen kam das Gespräch oft auf jene alte Schule für Hexen und Zauberer. Mama war noch nie dort gewesen, denn sie war eine Squib. Sie hatte aber eine Freundin gehabt, eine Hexe, die dort zur Schule ging. Kelly Rupert, welche ihr alles über Hogwarts erzählt hatte.
Mama und Kelly waren beste Freundinnen gewesen. Nichts hatte sie trennen können. Eines Abends erzählte Mama mir, wie Kelly erfahren hatte, dass sie eine Squib war:
" Kelly, Kelly, etwas Schreckliches ist geschehen!", rief Kassandra, während sie tränenüberströmt zu ihrer Freundin lief.
" Was ist passiert?", fragte diese besorgt und umarmte ihre Freundin.
" Kelly, ich, ich bin eine Squib. Ich kann nicht zaubern, Kel!" Kelly drückte sie noch fester an sich.
" Das macht doch nichts, Kass. Wir bleiben trotzdem Freunde, auch wenn du nicht mit nach Hogwarts kannst.", flüsterte sie ihr beruhigend ins Ohr. " Ich werde dir Briefe schicken, mindestens dreimal die Woche. So viele, dass du dich vor lauter Eulen nicht mehr retten kannst. Du bist meine beste Freundin und das wird sich nie ändern. Nie, Kassie, hörst du?" Kelly sahniger Freundin eindringlich an. Jene nickte und lächelte erleichtert.
" Hallo!" Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. In der Abteiltür stand ein dunkelrot- haariges Mädchen. " Kann ich mich zu dir setzten?"Ich nickte und deutete auf den Platz mir gegenüber. Sie nahm Platz und stellte sich vor:
" Ich bin übrigens Lily und in der 5. Klasse in Gryffindor. Und du? Ich habe dich noch nie zuvor hier gesehen, aber du müsstest in meinem Alter sein."
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Sooo, das war Kapitel 1. Wenn ihr Fragen habt oder Ideen, was Charly in Hogwarts noch so erleben könnte, nur zu. Ich freu mich über Kommis ;)
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