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Fanfiction

Die Bernsteinhexen - Versöhnungen

von kleio

@Viola Lily, danke dass dir meine Story immernoch gefällt! Ich hab im Moment viele Prüfungen und deshalb viel zu lernen, deshalb komm ich nicht wirklich zum schreiben.
Harry wird ein Nebencharakter bleiben, ja.

*******

„Wo warst du? Blaise hat gesagt, du wärst nicht mit zum Quidditchspiel gegangen.“ Fragte Draco, als Elina in den Gemeinschaftsraum kam. Es war spät und die meisten Slytherins waren schon zu Bett gegangen. Die tragische Niederlage gegen Gryffindor hatte ihnen schwer zugesetzt.
„Das gleiche wollte ich dich fragen – immerhin warst du nicht im Krankenflügel!“ Sie sah wie seine Gesichtszüge ihm entglitten, doch er fasste sich schnell wieder.
„Du warst im Krankenflügel? Aber ich hatte doch ausdrücklich gesagt …“ Klatsch. Elina hatte ihm eine Ohrfeige verpasst.
„Du hast ausdrücklich gesagt, ich soll nicht kommen – na und!? Dir hätte doch klar sein müssen, dass ich mich um dich sorge! Doch was machst DU?“ Sie funkelte ihn böse an. Er packte sie am Arm und schob sie aus dem Gemeinschaftsraum auf den kühlen Korridor des Kerkers, damit die anderen ihre Auseinandersetzung nicht mitbekamen.
„Hast du dich mit Pansy getroffen?“ fragte Elina zischend. Draco konnte nicht anders – er musste grinsen. In seinen Augen erschien diese Möglichkeit dermassen abwegig. Elina deutete sein Lächeln falsch.
„Du hast sie … du Schuft!“ Sie wollte schon wieder zu einer Ohrfeige ausholen – doch er hielt ihre Hand fest.
„Hörst du mir bitte zu? Ich musste etwas Wichtiges erledigen – ich kann dir nicht davon erzählen, du musst mir einfach vertrauen. Ich möchte nicht, dass du in die Sache hineingezogen wirst!“ Er schaute sie ernst an. Elina wusste nicht, ob es eine Ausrede sein sollte oder nicht – zuviel Schlechtes hatte sie über ihn gehört. Doch konnte dieser Blick lügen? Sie schloss für einen Moment die Augen. Nein.
„Ich werde dir vertrauen, Draco – aber du machst es mir nicht leicht.“ Sie seufzte und schaute ihn treuherzig an. Er lächelte und schloss sie in die Arme.
„Darf ich trotzdem erfahren, wo du gewesen bist?“ fragte er leise. Seine Arme hatte er um ihre Taille geschlungen und seine Wange ruhte an ihrer Schläfe.
„Ich war bei Snape.“ Sagte sie ruhig, den Augenblick geniessend – doch er richtete sich schlagartig auf.
„Snape?!“
„Ja, ich musste doch nachsitzen.“ Sie schaute ihn verwirrt an, doch er schien verstimmt.
„Komm, wir gehen wieder rein.“ Er zog sie mit sich in den Gemeinschaftsraum. Er hielt sie an der Hand, als sie eintraten, und liess diese auch nicht mehr los.
Pansy warf ihnen einen bösen Blick zu, doch zu Elinas Erstaunen war Daphnes eher gleichgültig – anscheinend hatte sie sich mit der Tatsache abgefunden, dass Elina und Draco zusammen waren. Die Tatsache, dass Elina nun eine Slytherin war, spielte dabei sicher auch eine grosse Rolle. Tracey schaute Draco sehnsüchtig hinterher und Millicent - Elina staunte - hatte ein kleines Lächeln aufgesetzt. Anscheinend freute sie sich ein Bisschen über das junge Glück. Elina folgte Draco zu der Ecke, wo sie gestern Nacht mit Kate gesessen hatten. Sie sah sich suchend nach Kate um, konnte sie aber nirgends entdecken.
„Komm, setz dich.“ Draco zog sie auf einen Sessel und setzte sich ebenfalls. Elina schaute ihn fragend an. Was kommt jetzt?
„Hör zu, es ist wichtig dass du gegen Snape Okklumentik einsetzt – er könnte versuchen, durch dich an Informationen über mich zu gelangen, und das ist das Letzte, das ich will. Snape versucht sich in etwas einzumischen und ich möchte das nicht.“ Er schaute sie durchdringend an. Sie lächelte.
„Kein Problem – in Okklumentik bin ich gut.“ Er schaute sie dankend und erleichtert an. Sein Blick wanderte von ihren Augen über ihren Mund, ihren Hals bis zu der Kette, die er ihr geschenkt hatte.
„Sie steht dir verdammt gut,“ sagte er stolz. „Sie ist nur so schlicht …“ Er hing seinen Gedanken nach. Elina betrachtete ihn wieder einmal eingehend – er sah müde aus. Die Schatten unter seinen Augen wurden immer tiefer und er verlor immer mehr an Farbe. Sie hoffte, dass ihm die Weihnachtsferien gut tun würden.
„Was machst du über Weihnachten?“ Riss sie ihn aus seinen Gedanken.
„Ich fahre nur über die Festtage nach hause. Ich muss etwas besorgen – ich würde dich gerne mitnehmen nach Malfoy Manor, aber leider …“ Er seufzte. „Es steht nicht gerade günstig.“
Elina lächelte ihn strahlend an.
„Keine Sorge – ich habe nicht deswegen gefragt, aber dass du mich mitnehmen wolltest, das ist unglaublich. Erzähl was von deinem Zuhause!“ Sie schaute ihn an wie ein kleines Kind, dem man ein exotisches Tier gezeigt hatte, und das nun alles darüber wissen wollte.
Und so erzählte ihr Draco von seiner Familie und ihrem Anwesen. Besonders stolz war er darauf, dass Malfoy Manor seit Generationen in seiner Familie war. Er beschrieb das riesige Haus, das Elina wie ein Schloss vorkam, mit all den vielen Zimmern, Hallen und Erkern. Er hatte sich richtig begeistert und erzählte nun auch die Geschichte der Familie Malfoy – reinblütig, reich und angesehen. Elina schwieg beeindruckt – so etwas konnte sie nicht bieten. Die Malfoys schienen zu einer Art „Adel der Zaubererwelt“ zu gehören und hatten nicht nur Vermögen, sondern auch Einfluss – jetzt verstand sie auch die Haltung der anderen Mädchen ihr gegenüber. Draco war so etwas, was ihre Grossmutter eine „gute Partie“ nennen würde, er hatte alles, was ein Slytherinmädchen sich wünschen würde: Macht, Einfluss, Reichtum und den Reinblüterstatus.
Draco las an Elinas Gesicht ab, dass sie schwer beeindruckt war. Es rührte ihn ein wenig, dass sie so naiv gewesen war – hatte sie wirklich nichts über seine Familie gewusst? Er hingegen wusste, warum ihn die anderen Mädchen mochten. Doch ihr bewundernder Blick tat seinem angeknacksten Seelenheil sehr gut und er setzte langsam wieder ein hochnäsiges, selbstgefälliges Gesicht auf.
War es das gewesen, was ihn so zu Elina hingezogen hatte? Dass sie ihn nicht deswegen mochte? Er dachte daran, dass im Schloss noch viele andere Mädchen waren, denen Geld und Macht nicht so wichtig war, doch ob diese an ihm interessiert waren? Ironischerweise glitten seine Gedanken zu Hermine Granger und er musste sich ein spöttisches Lächeln verkneifen. Ganz sicher nicht – Elina war etwas Besonderes.
„Woran denkst du?“ fragte er sie schliesslich. Sie schreckte auf und er blickte in ihre wunderschönen Augen.
„Ich habe daran gedacht, dass du so eine tolle Familiengeschichte vorzuweisen hast und ich – na ja – ich komme ja aus bescheidenen Verhältnissen. Deine Familie ist zwar ein Bisschen düster,“ sie grinste ihn an, „aber das ist doch total interessant, oder nicht? So eine lange Familiengeschichte? Ich weiss nicht viel über meine Familie, ich weiss eigentlich gar nichts über sie.“ Sie schaute ihn traurig an, doch sie lächelte trotzdem. Es verwirrte Draco.
„Aber du bist trotzdem zufrieden, oder?“ fragte er. Elina nickte bestimmt.
„Sehr sogar – den Teil der Familie, den ich hab, würde ich für nichts in der Welt hergeben! Sie bedeutet mir alles. Ich glaube, sollte ich je eine eigene Familie haben, wäre ich wohl sehr darauf bedacht, alles zusammen zu halten,“ sie lachte, „typisch Familienmensch eben!“
Draco sah sie leidenschaftlich an. Er hatte bisher viel auf die Familienehre gegeben und er liebte seine Eltern – doch wirkliche Familienliebe hatte er nie erfahren. Es fesselte ihn, wie Elina über ihre Familie sprach.
„Ja, ich denke ich wünsche mir auch eine Familie die zusammenhält.“ Sagte er schliesslich. Elina lächelte unergründlich.

Als Elina am nächsten Abend des nächsten Tages in Professor Dumbledores Büro eintrat, warf sie wieder einen verzückten Blick auf Fawkes.
„Guten Abend, Sir.“ Sagte sie höflich.
„Guten Abend, Miss Jonathan. Setzen Sie sich!“ Forderte er sie freundlich auf und Elina setzte sich mit einem verlegenen Lächeln.
„Sie fragen sich sicher, warum ich sie heute Abend zu mir bestellt habe?“ Elina nickte neugierig. „Ja, Sir.“
„Nun, ich wollte Sie fragen, was sie dazu bewegt hat, sich für Slytherin zu entscheiden?“ Elina setzte eine verblüffte Miene auf, damit hatte sie nicht gerechnet. Dumbledores direkte Art, ohne Vorwarnung, überraschte sie ein wenig.
„Ich – ich weiss es eigentlich nicht genau. Ich glaube, ich fühle mich dort verstanden, jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt.“ Sie errötete leicht und Dumbledore lächelte sie freundlich an.
„Nun, hat ihnen der Sprechende Hut also eine Wahl gelassen?“ fragte er neugierig. Elina dachte einen kurzen Moment lang nach.
„Nicht direkt. Er hat mir Slytherin vorgeschlagen und ich habe ihm zugestimmt, ich hätte zwar auch widersprechen können wie beim ersten Mal,“ sie räusperte sich, „aber ich sah keinen Grund mehr darin.“ Dumbledore nickte verständnisvoll.
„Was war denn beim ersten Mal ihr Grund?“ fragte er. Elina überlegte kurz.
„Ich wollte mir meine eigenen Schwächen wahrscheinlich nicht eingestehen, ich meine, ich musste mein ganzes Leben stark sein, meine Familie unterstützen. Jetzt bin ich hier in Hogwarts, weit weg und na ja, vielleicht bin ich auch das erste Mal wirklich ich selbst.“ Sie lächelte ihn unsicher an, doch er schaute nachdenklich an ihr vorbei.
„Nun, das ist sehr interessant, aber der eigentliche Grund für ihr kommen ist, dass ich ihnen persönlich einen Brief von Professor Bernstein überreichen soll. Sie hat ihn vor ihrer überraschenden Abreise bei mir hinterlegt.“ Er reichte Elina einen Brief, den sie mit neugierigem Blick entgegen nahm.
„Ist das alles, Sir?“ fragte sie. Dumbledore nickte.
„Sie dürfen gehen!“ Sagte er mit einem freundlichen Zwinkern in seinen Augen.
Als Elina gegangen war, blickte Dumbledore schmunzelnd auf den Sprechenden Hut und wieder zurück zu der Tür, hinter der Elina verschwunden war.
Schon auf dem Weg in ihren Gemeinschaftsraum öffnete Elina den Brief. Sie setzte sich in einen der vielen Erker und las mit gerunzelter Stirn:

Liebe Elina,
leider haben wir in Hogwarts sehr wenig Zeit zusammen verbracht. Ich habe gehört, dass du dich liebevoll um ein verletztes Einhorn kümmerst – was ich gar nicht anders von dir erwartet hätte. Du hattest schon immer ein viel zu grosses Herz!
Ich hoffe es geht dir gut und du bist mit deiner Auswahl zufrieden, in welches Haus bist du gekommen? Antworte mir doch bitte so schnell wie möglich!
Ich weiss, dass du in Hogwarts auch weniger Zeit für Jenny hast, aber ich hoffe du kommst auch ohne sie zurecht – zwar hast du das grössere Mundwerk von euch beiden, doch deine Selbstzweifel, die immer an deinen Gedanken nagen, sind für mich ein grosser Grund zur Sorge.
Für deinen weiteren Schulweg möchte ich dir noch etwas auf den Weg geben:
Wenn du in dein Herz siehst, dann siehst du ein mutiges Mädchen. Du musst keine Angst vor dir selbst oder dem, was du bist, haben. Solange du dir selbst treu bleibst und in deiner Seele forschst, werden auch deine Zweifel verfliegen.
Liebe Grüsse,
Professor Bernstein


Nachdenklich schaute Elina von dem Brief auf und sah aus dem Fenster, wo sie Hagrid mit Fang über die Ländereien streifen sah. Sie lächelte traurig.

Die nächsten Wochen waren für Elina die Hölle. Alle Slytherins um sie herum waren nach der Niederlage gereizt und unwirsch und der Quidditchmannschaft wurde zusätzliches Training aufgebrummt. Sie sah Draco fast gar nicht und wenn nur im Unterricht wo sie nicht mit einander reden konnten, oder ganz kurz auf dem Korridor, wo er ihr einen schönen Tag wünschte, ihr einen Kuss gab und sich dann wieder verabschiedete. Jede längere Pause ging er weg und seine Gedanken waren oft abwesend. Die restliche Zeit verbrachte er bei der „Nachhilfe“, wie er seine Unternehmungen gegenüber anderen nannte.
Elina wusste dass es auf keinen Fall Nachhilfe war, dafür wurde er einfach immer schlechter im Unterricht. Mittlerweile erledigten Kate und sie auch seine Hausaufgaben, was ihnen ein doppeltes Arbeitspensum einbrachte – doch etwas Gutes hatte das Ganze: Elinas Leistungen stiegen gewaltig und Kate wirkte glücklicher denn je. Elinas Gesellschaft tat ihr gut und auch Elinas einzige Lichtpunkte in diesen Tagen waren die Stunden mit Blanche und Kate.
Gerade sassen die beiden wieder über einer Hausaufgabe für Kräuterkunde, als Elina etwas einfiel.
„Sag mal, wo warst du eigentlich neulich nach dem Quidditchspiel?“ fragte sie neugierig. Kate errötete leicht und schaute dann konzentriert auf ihre Hausaufgabe.
„Ich? Och, ich war nur kurz mit Blaise bei den Gewächshäusern.“ Bemerkte sie gespielt beifällig, doch an ihrem Blick erkannte Elina, wie sie gespannt auf ihre Reaktion wartete. Sie selbst wusste ja, was man machte, wenn man ‚zufällig’ in Begleitung eines jungen Mannes zu den Gewächshäusern kam.
„Seid wann läuft dass denn zwischen euch beiden?“ fragte sie schelmisch. Diesmal verlor Kate ihre Fassung.
„Da läuft gar nichts, Eli!“ Kate war die einzige ausser Jenny, die sie ‚Eli’ nannte. „Wir haben über dich und Draco diskutiert, als wir zum Quidditch runter gelaufen sind. So kam es dann, dass ich während des gesamten Spiels neben ihm stand und als wir verloren, war er total fertig. Ich weiss auch nicht, aber ich interessiere mich nun mal nicht wirklich für Quidditch, deswegen habe ich ihn getröstet und dann, na ja…“ Sie errötete noch mehr.
„Also, ich weiss ja nicht was du unter ‚trösten’ verstehst, aber ich verstehe darunter ganz sicher nicht ‚küssen’. Weißt du, das eine Beziehung aus Mitleid nie funktioniert?“ Stellte Elina sachlich fest. Kate winkte ab.
„Ach was, Beziehung. So kann man das wirklich nicht nennen – seit dem haben wir ja kaum ein Wort miteinander geredet. Es war einfach ein netter Abend, mehr nicht. Es endete nicht so wie bei dir und Draco, dass wir jetzt ein Paar sind. Blaise brauchte nur jemanden zum reden.“ Elina seufzte. Kate war einfach zu gut für diese Welt, sie selbst hätte sich nie als Trost für einen Jungen zu so etwas hinreissen lassen … oder? Ihr fiel Dracos flehender Blick ein, seine tiefen Schatten unter den Augen – und sie erschrak über sich selbst. Hatte sie sich nur aus Mitleid mit ihm eingelassen? Nein, natürlich nicht. Sie liebte ihn, sie liebte die Art wie er sie küsste und wie er sie in den Armen hielt. Sie liebte auch seine Angebereien und seine Schüchternheit, wenn sie sich nahe kamen.
„Elina? Bist du noch auf der Erde oder schwebst du schon auf Wolke Sieben?“ fragte Kate mit einem frechen Grinsen. Elina schrak auf.
„Sorry, was ist?“ fragte sie leicht irritiert. Kate lachte sie wissend an.
„Du scheinst ja mächtig verliebt zu sein – was hat der liebe Draco denn, was dich so fesselt?“ Sie zwinkerte ihr schelmisch zu. Elina lehnte sich geniesserisch in ihrem Sessel zurück.
„Ach Kate, wenn du wüsstest – er ist einfach umwerfend, wenn wir alleine sind. Ansonsten ist er ziemlich arrogant. Aber auch das ist irgendwie süss, es hat was.“ Sie lachte. „Wenn wir älter wären …“ Sie liess das Ende des Satzes offen im Raum stehen.
„Du hast Glück – ich war noch nie verliebt.“ Seufzte Kate. „Aber mal was anderes: Blaise hat von einer Weihnachtsparty von Sluggi erzählt – gehst du mit Draco hin?“ fragte sie interessiert. Elina schüttelte den Kopf.
„Nicht dass ich wüsste. Draco hat Nachhilfe und Slughorn gibt anscheinend auch nicht allzu grosse Stücke auf ihn.“ Der Gedanke an Slughorn hatte sie an Jenny erinnert. Wie lange hatte sie ihre Freundin nicht mehr gesehen? Ging sie zu dieser Party?
Plötzlich hörte sie ein kratzendes Geräusch und sah sich um. Ein kleines Käuzchen klopfte mit seinem Schnabel gegen das Erkerfenster des Gemeinschaftsraumes und eine Drittklässlerin öffnete das Fenster, um dem Käuzchen den Brief abzunehmen. Sie las den Namen, der darauf stand und kam dann auf Elina zu.
„Elina Jonathan?“ fragte sie schüchtern. Elina nickte und bedankte sich, als das Mädchen ihr den Brief übergab. Als sie die Schrift erkannte, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Kate sah sie fragend an.
„Von Jenny!“ erklärte Elina aufgeregt und las die Zeilen:

Hey Elina,
gerade hat Cleo ihre Jungen bekommen. Wir sind unten bei Hagrid – komm und schau sie dir an!
Es sind ein grauer Kater und zwei grau getigerte Kätzchen. Wir müssen ihnen Namen geben, und du sollst dabei nicht fehlen.
Kate kannst du auch mitbringen.
Liebe Grüsse,
Jenny & Megan


Elina sah grinsend zu Kate auf.
„Cleo hat gerade die Jungen bekommen! Auf, wir gehen rüber.“ Schnell packten sie ihre Sachen zusammen und eilten aus dem Gemeinschaftsraum.
Auf dem Weg durch die Kerker erzählte Elina ihrer neuen Freundin die ganze Geschichte und als sie die Eingangshalle durchquerten, machten sie sich schon Gedanken darüber, welche Namen in Frage kämen.

Als Elina an Hagrids Tür klopfte, hörte sie von drinnen ein helles Mädchenlachen und kurz darauf schwere Schritte.
„He Elina, Kate, kommt rein!“ grüsste Hagrid. Fang sprang an Elina hoch und riss sie fast von den Füssen – Kate war ihr gerade noch rechtzeitig zur Seite gesprungen. Die beiden Freundinnen traten nun ein und sahen Cleo, mit ihren drei frisch geborenen Jungen neben sich, auf einer Decke auf Hagrids Tisch liegen.
„Megan und Jenny waren grad da, als es passierte – war ne ganz schöne Aufregung, aber die Cleo da, die ist zäh.“ Brummte Hagrid. Jenny und Megan sahen verzückt den Katzenbabys zu, wie sie mit noch geschlossenen Augen nach den Zitzen der Mutter tasteten. Elina und Kate kamen leise und vorsichtig näher. Sie grüssten, wobei Elina Jenny nur einen kurzen Blick zuwarf. Sie beiden hatten sich wieder einigermassen vertragen – Jenny hatte Elinas Beziehung zu Draco akzeptiert und Elina hatte Jennifer versichert, dass sie Dracos radikale Ansichten niemals teilen würde, dennoch war eine tiefe Kluft zwischen ihnen entstanden die sich nicht so leicht schliessen liess.
„Habt ihr schon ein paar Namen?“ fragte Kate aufgeregt flüsternd. Megan nickte.
„Ich habe beschlossen, dass wir den kleinen Kater ‚Grey’ nennen.“ Sagte sie grinsend. Elina musterte das winzige Ding auf dem Tisch. Grey passte einfach perfekt. Sein Fell hatte wirklich ein sehr angenehmes, gleichmässiges Grau ohne irgendwelche Zeichnungen. Sie lächelte zustimmend und Kate befand auch, dass der Name super passte.
„Für die beiden Mädchen brauchen wir noch Namen … wir haben aber noch nichts gefunden, was passt.“ Elina überlegte lange, doch ihr fiel auch nichts ein. Auch die anderen sahen sich ratlos an – deshalb beschlossen sie, die Kätzchen genauer unter die Lupe zu nehmen, um vielleicht irgendwelche Merkmale zu finden, die sie als Eselsbrücken für einen Namen verwenden konnten.
Mit aufmerksamen Gesichtern schlichen die Mädchen um den Tisch herum, um die Kätzchen von jeder Seite zu betrachten. Hagrid sah ihnen dabei amüsiert zu und Fang legte seinen Kopf schief.
„Hier, ich hab was. Schaut mal, dieser Streifen sieht doch wie ein ‚Z’ aus – ein Name mit Z?“ fragte Megan. Jenny nickte begeistert und eine steile Denkfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen.
„Zoe? Das bedeutet ‚Leben’.“ Sagte Kate. Megan sah sie jubilierend an.
„Perfekt, super Kate! Das passt wirklich gut – immerhin ist es wirklich ein Wunder, dass sie leben. Wenn ich da an Filch denke…“ Sie schauderte und lächelte Kate strahlend an, deren Wangen sich vor Freunde und Glück noch mehr röteten.
Plötzlich liess das noch namenlose Kätzchen einen komischen Ton erklingen, worauf ihre Geschwister mit einem einstimmigen, krächzigen Miauen antworteten. Jenny grinste.
„Sollte das ein Miauen sein?“ fragte sie.
„Ist wohl sehr misslungen. Vielleicht sind die Stimmbänder noch nicht gut genug ausgebildet …“ überlegte Megan laut.
„Cheyenne!“ rief Elina aus. Alle blickten sie fragend an.
„Das ist was Indianisches. Es bedeutet auf Sioux soviel wie „fremd“ oder „fremdartig sprechend“ – passt doch?“ Ihre Wangen glühten als sie ihren Namensvorschlag erläuterte. Die anderen sahen sich mit einem einstimmigen Grinsen an.
„Ja, das passt wirklich gut!“ meinte Megan. „Danke, Elina.“
„Nachdem wir das Problem der Namensgebung hinter uns hätten, müssen wir nur noch eine Bleibe finden!“ sagte Jenny optimistisch – doch da mischte sich Hagrid ein:
„So Mädels, jetzt ist Feierabend. S’gibt gleich Abendessen oben im Schloss und die Katzen brauchen jetzt Ruhe. Wir sehen uns oben!“ Und mit diesen Worten schmiss er sie aus der Tür.

Als die Mädchen über die Länderein schlenderten, kam es Elina und Jenny schon fast wie früher vor. Sie warfen sich gelegentlich vielsagende Blicke zu und überraschender Weise war es, als könnten sie die Gedanken des jeweils anderen lesen. Sie lächelten sich an und da war er wieder: Dieser magische Moment völligen Einverständnisses.


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