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Fanfiction

Die Bernsteinhexen - Verkehrte Welt

von kleio

Elina sass am Tisch der Gryffindors. Sie konnte nichts essen – Jenny war noch nicht aus dem Krankenflügel zurück, Professor Bernstein sass nicht an ihrem Platz und in gut einer halben Stunde würde sie Draco treffen.
Sie spürte ihr Herz fremdartig schlagen und sie warf einen prüfenden Blick in ihren noch unberührten Teller. Was sie sah, gefiel ihr überhaupt nicht. Sie fühlte sich nicht sonderlich hübsch mit ihrem schmalen Gesicht, den Sommersprossen, der spitzen Nase mit dem kleinen Hügel auf dem Nasenrücken … Wie gerne hätte Elina mit Hilfe von Zauberei ihrem Äusseren nachgeholfen – doch ihre Mutter unterstütze sie nicht darin und sie selbst war noch zu unerfahren für Verwandlungen an Menschen. Das einzige, was sie an sich mochte waren ihre grünen Augen die von langen Wimpern umrandet wurden und ihre glänzenden, braunen Haare die ihr seidig über die Schultern fielen.

Elina sah gedankenverloren von ihrem Teller hoch und erblickte Jenny, die zögerlich die Grosse Halle betrat. Elina winkte ihr zu, liess die Hand aber sinken, als sie Professor Bernstein hinter ihr auftauchen sah, die Jenny aufmunternd auf die Schultern klopfte.
Misstrauisch beäugte Elina die Szenerie und fragte sich, was Jenny wohl mit Professor Bernstein zu besprechen gehabt hatte. Im selben Augenblick kam es ihr lächerlich vor wie misstrauisch sie war und als Jenny sich neben sie setzte, lächelte sie ihr aufmunternd zu.
„Wie geht es dir?“ fragte Elina immer noch mit einem etwas besorgten Unterton.
Jenny dagegen strahlte sie an.
„Mir geht es wieder grossartig, danke. Hermine hat mir vorhin alle Unterlagen von Zaubertränke und Verwandlung gebracht – hier …“ Sie tippte zweimal mit ihrem Zauberstab auf die Unterlagen und eine Kopie für Elina erschien daneben.
Elina nahm sie dankend an sich und meinte, sie würde versuchen sie nach ihrem Treffen mit Draco durchzulesen. Plötzlich verdüsterte sich Jennys Miene wieder. Es war spät und die Grosse Halle leerte sich langsam. Sie ergriff die Gelegenheit und beschloss, ihre Schwester auf ihre Zweifel anzusprechen:
„Hör mal, wegen Draco, ich persönlich denke-“
„Hallo ihr zwei!“ Wurde sie von einem schwarzhaarigen Hufflepuffmädchen unterbrochen.
„Oh, hallo Megan!“ antwortete Jenny leicht verärgert.
„Stör ich?“
„Nein, überhaupt nicht.“
„Ich wollte nur fragen, was Hagrid wegen Cleo gesagt hat?“
Elina entfuhr ein erschrockener Ton – sie hatte Megans trächtige Katze vollkommen vergessen!
„Megan, es tut mir ehrlich leid, aber ich hatte so viel Stress … ich verspreche dir, ich werde Hagrid gleich morgen fragen! Wie geht es Cleo eigentlich?“ fragte Elina zerknirscht.
Megan merkte, dass Elina ihre Entschuldigung ehrlich meinte und war deswegen auch nicht sauer.
„Schon o.k – ich wäre dir aber dankbar, wenn du dich beeilen würdest. Ich könnte natürlich selbst fragen, aber alle sagen, dass er auf dich so grosse Stücke hält. Cleo geht’s immer noch gut, ich glaube sie hat nur noch eine Woche!“ Megans Wangen röteten sich vor Aufregung, als sie über die zukünftigen Katzenbabys sprachen.
Plötzlich schreckte Elina hoch und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war Viertel nach Acht!
Hastig und ohne auf Megans erstaunte Blicke zu achten, warf sie alles in ihre Tasche und stürmte aus der Halle. Jenny, die ebenfalls erschrocken war, blickte nun auch auf ihre Armbanduhr und ihre Miene gefror zu Eis - sie lächelte nicht mehr als sie auf Megans fragenden Blick hin die Situation erklärte.

Währenddessen war Elina aus der Grossen Halle in die Eingangshalle gestürmt und hatte sich suchend umgesehen. Sie warf einen verzweifelten Blick in Richtung Kerker und sah gerade noch, wie Draco Malfoy um die Ecke bog. Sie rannte los und, da sie ihre Tasche schlampig geschlossen hatte, verlor dabei ihre neue Feder, die Aufzeichnungen der verpassten Stunden und einige leere Pergamente.
„Draco – warte!“ rief sie ihm hinterher und strauchelte, als sie einer Gruppe Zweitklässlern auswich. Draco, der stehen geblieben war und auf sie gewartet hatte, fing sie am Arm ab, ehe sie zu Boden stürzte.
Überrascht schaute ihm Elina in die Augen und murmelte:
„Tut mir leid, ich hatte die Zeit vergessen …“ Draco liess sie nun, da sie wieder fest auf beiden Füssen stand, los – seine Miene war unergründlich.
Als Elina nicht aufgetaucht war, hatte es ihn mehr verletzt als er es sich je hätte träumen lassen. Sein Ego, welches er sich in den vergangenen 17 Jahren sorgfältig zugelegt hatte, hatte einen gewaltigen Knacks erhalten und auch ihr plötzliches Erscheinen konnte den kleinen Kratzer nicht sofort heilen. Natürlich war er erleichtert, dass sie doch noch gekommen war und als er ihr zerzaustes Haar sah und sie so schwer atmend vor ihm stand, konnte er ihr nicht böse sein. Er lächelte sie zaghaft an.
„Kein Problem. Ich …“ er räusperte sich umständlich, „… ich wollte eigentlich mit dir reden. Privat.“
Er warf einen bedeutenden Blick zu der Gruppe Zweitklässler, die stehen geblieben waren und neugierig die Köpfe nach ihnen reckten und tuschelten. Elina nickte. Ihr Herz hatte bei dem Wort ‚privat’ einen kleinen Aussetzer gehabt und ihre Hände zitterten leicht.
Auf der Suche nach einer ungestörten Ecke sammelten sie Elinas Sachen wieder auf – doch es war wie verhext, in allen Winkeln und Ecken schienen sich heute Abend Schüler zu tummeln. Alle genossen noch die kurze Zeit, die ihnen auf den Korridoren blieb ehe sie in ihre Gemeinschaftsräume zurückkehren mussten – und so kam es, dass sich Elina und Draco in der Eingangshalle wieder fanden.
Die letzten Schüler kamen aus der Grossen Halle und mehr beiläufig versuchte Draco die Tür zu den Ländereien zu öffnen. Zu seiner grossen Überraschung gab sie nach.
„Filch muss wohl vergessen haben sie abzuschliessen…“ murmelte er und sah Elina schief an. Er errötete etwas, doch in seinen Augen lag ein verräterisches Glitzern.
„Ich weiss nicht, ob wir das tun sollten …“ antwortete Elina zögerlich. Es behagte ihr überhaupt nicht, nachts durch die Gegen zu streichen. Wahrscheinlich würde sie es niemals zugeben, doch sie fürchtete sich ein wenig in der Dunkelheit, die für sie etwas Ungewisses, Bedrohliches und Geheimnisvolles hatte.
Hin und her gerissen zwischen Vernunft und Furcht, Neugier und Versuchung, stand sie da und starrte durch den Spalt der geöffneten Tür.
Draco hatte Elinas Zweifel gespürt – doch auch ihre Neugier. Kurz entschlossen nahm er ihre Hand, drückte die Tür auf und zog sie mit sich hinaus in die dunkle Nacht.

Als sich das schwere Eichenportal hinter ihnen schloss, zuckte Elina kurz zusammen. Hier stand sie also in der Dunkelheit, die Fenster des Schlosses spendeten etwas Licht doch ansonsten waren da nur die Sterne und der Mond, der kurz vor Vollmond stand. Es war kalt und Elina fröstelte.
Draco, der immer noch Elinas Hand gehalten hatte, lies diese mit einem beschämten Räuspern los.
„Gehen wir ein Stück?“ fragte er leise, fast schüchtern. Elina blickte ihn erstaunt an und folgte ihm.
Sie gingen schweigend neben einander her – Draco spielte mit seinem Zauberstab, dessen Spitze ihnen Licht schenkte. Elina musterte ihrerseits sein Gesicht.
Es hatte sich seit ihrer ersten Begegnung verändert, das war ihr schon früher aufgefallen, doch dieser beschämte, schüchterne Ausdruck der sich nun auf Dracos Gesicht zeigte, war ihr vollkommen neu.
Der Anführer, der „Prinz“ des Hauses Slytherins, der reiche, verwöhnte Malfoy-Sohn wurde in ihrer Gegenwart verlegen … Elina blinzelte um festzustellen, ob das auch kein Traum war. Sie kniff sich in den Arm und verzog kurz darauf das Gesicht – es hatte wehgetan. Sie träumte also nicht.
„Was ist?“ fragte er sie auch prompt. Er war stehen geblieben und musterte ihr Gesicht.
„Nichts. Ich habe nur getestet ob ich nicht … aaahh!!“ Eine Eule hatte einen Tiefflug über den beiden eingelegt und Elinas Kopf gestreift. Sie war zu Tode erschrocken und machte einen Satz vorwärts auf Draco zu, der sie wieder einmal auffing. Diesmal war es Elina, die tief errötete.
„’Tschuldigung. Ich weiss auch nicht was in mich gefahren ist …“ Sie trat eilig einen Schritt zurück und fröstelte wieder. Draco sah sie immer noch schweigend an und gerade als sich Elina fragte, ob er seine Zunge verschluckt hätte, zog er seinen Umhang aus und legte ihn ihr um die Schultern.

Elina war so verblüfft über diese höfliche Geste, dass sie keine Chance hatte sie abzuwenden. Sie stand einfach da, in zwei Umhänge gehüllt und sah einem frierenden Draco Malfoy in die Augen. Doch plötzlich sah sie noch ein anderes Gesicht vor ihrem inneren Auge. Ein Mopsgesicht das schrie „Tu es Millicent, tu es!“
Traurig wandte sie das Gesicht ab.
„Was ist denn?“ fragte Draco sie noch einmal, diesmal mit deutlich ungeduldiger Stimme.
„Das sollte ich dich eigentlich fragen, oder? Du wolltest mit mir reden – also, was willst du?“ Fragte sie auffordend und schaute ihn direkt an und hatte dabei das Gefühl, irgendwo in diesen grauen Augen, die oft so kalt und unnahbar wirkten, einen Blick auf einen Teil Dracos' Seele zu erhaschen, der sensibel und verletzbar war. Er verspannte sich augenblicklich, brach den Blickkontakt aber nicht ab. Die Härchen auf Elinas Haut stellten sich auf und sie fühlte, wie die Luft zwischen ihnen förmlich elektrisch aufgeladen war und all diese kleinen Elektronen schienen ein unsichtbares Band zwischen ihnen zu weben. Elina hielt die Luft an, sie hatte Angst dass dieses Band zerreissen würde und wieder nichts als Ablehnung zwischen ihnen war. Schliesslich begann Draco leise zu reden:
„Es ist wegen Hogsmeade. Blaise hat zufällig mitbekommen, dass du wahnsinnig wütend auf mich warst.“
Elina seufzte. Blaise bekam sehr viel „zufällig“ mit, wie es ihr schien.
„Und deswegen wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich dachte, als Ersatz für die verpassten Butterbier könnte ich dir …“ Er tastete die Taschen seiner Hose ab und errötete wieder. Elina schaute ihn verständnislos an, als er einen Schritt auf sie zu machte, immernoch seinen Blick in ihren verwoben.
„Darf ich?“ fragte er höflich und da er ein ganzes Stück grösser war als sie, beugte er sich leicht vor. Elina holte tief Luft und wollte schon die Augen schliessen – als sie spürte, dass Dracos Gesicht an ihrem vorbei ging und er etwas aus seiner Umhangtasche holte. Sie spürte seinen Atem nahe an ihrem Ohr und ihre Gänsehaut verstärkte sich. Enttäuscht atmete sie aus und schaute beschämt zu Boden.
Draco hatte Elinas Reaktion bemerkt, als er so nahe bei ihr stand, nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt und ihm war es nicht anders ergangen, auch er spürte die Spannung die zwischen ihnen lag. Nun öffnete er das kleine Kästchen, das er gerade aus seiner Umhangtasche geholt hatte, und reichte es Elina.
Sie starrte auf eine wunderschöne, silberne Kette. Sie hob sie vorsichtig aus der Schachtel und liess die feinen Glieder durch die Finger gleiten. Wie eine funkelnde Schlange glitt die Kette durch ihre Finger und als Elina genauer hinsah, entdeckte sie dass sie wirklich wie eine Schlange gearbeitet war und der Verschluss ein winzig kleiner Schlangenkopf mit Smaragdaugen darstellte.
Draco beobachtete gespannt Elinas ungläubiges Gesicht. Wie gebannt folgten ihre Augen der Kette und das Glitzern spiegelte sich in ihnen wieder.
"Draco, was soll das ... das kann ich nicht annehmen!" Hauchte sie atemlos und als sie zu ihm aufsah, nahm er ihr die Kette vorsichtig aus der Hand und legte sie mit zitternden Fingern um ihren Hals. Zum Glück liess sich der Verschluss sehr leicht schliessen.
Als er fertig war streifte seine Hand wie zufällig ihr Gesicht und er liess sie auf ihre Schulter sinken, während Elina ihn nur sprachlos anstarrte. Wieder hackte er seinen Blick in ihren, versuchte in ihren Augen irgendeine Antwort, ein Zeichen zu lesen. Doch vor ihm lagen nur zwei unendlich tiefe Waldseen, so grün und unergründlch. Als sie immer noch nichts sagte, ergriff er die Initiative:
„Elina, ich-“ Doch weiter kam er nicht, denn sie hatte sich ihm in die Arme geworfen und ihn leidenschaftlich geküsst. Überrumpelt war er da gestanden, hatte dann aber seine Arme um sie geschlungen und sie enger an sich gezogen.

Im Nachhinein wusste keiner von beiden mehr, wie lange der Kuss gedauert hatte oder wie lange sie aneinander gelehnt in der Dunkelheit standen. Irgendwann hatten sich ihre Lippen von einander gelöst und Elina hatte sich an Draco geschmiegt. Sie war so überwältigt von seinem Geschenk gewesen und sie wusste, dass er die Kette niemals zurück genommen hätte – und das hätte sie auch eigentlich nicht gewollt. Sollten doch alle wissen, dass sie jetzt Frieden geschlossen hatten, ihr war es egal, denn sie war so glücklich darüber!
In diesem Moment war ihr wirklich alles gleichgültig, bis auf sie beide - es war ihr egal, dass es auf Mitternacht zuging und Filch das Portal mittlerweile sicherlich geschlossen hatte. Es war ihr egal, dass Draco eigentlich ein arroganter Fiesling war und es war ihr egal, dass die Temperaturen stark gesunken waren. Es gab für sie keinen schöneren Ort als hier hinter den Gewächshäusern, keinen besseren Jungen als Draco und ihr war noch nie so warm gewesen, wie gerade in diesem Moment.
Sie hatte es schon vor einiger Zeit gesehen, doch jetzt war sie sich ganz sicher: Draco Malfoy war mehr, als er der Welt preisgab, hinter seiner arroganten Fassade lag etwas, das entdeckt werden wollte - und sie wollte diejenige sein, die das tat. Ein Gefühl aus Zärtlichkeit, Neugier und Abenteuerlust packte ihr Herz und sie schmiegte sich noch enger an Draco.

Nachdem sie sich aus ihrer Umarmung gelöst hatten, hatte Elina Draco seinen Umhang zurückgegeben. Er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt und sie waren weiter über die Ländereien geschlendert. Obwohl Elina sich fürchtete, wusste sie, dass sie in Dracos Nähe keine Angst zu haben brauchte – er schien sich in der Dunkelheit überraschend gut orientieren zu können und auch überhaupt keine Angst zu haben.
Seit ihrem Kuss hatte er einen Teil seiner alten Sicherheit wieder gefunden und spielte nun gerade mit der Kette um Elinas Hals. Sie ergriff seine Hand und schaute ihm tief in die Augen.
„Warum hast du mir diese Kette geschenkt? Woher hast du sie überhaupt?“ fragte sie neugierig.
Beider Schüchternheit war verflogen und sie konnten vollkommen ehrlich und zwanglos miteinander umgehen, wie es die letzen Wochen nie der Fall gewesen war.
„Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen Hogsmeade und wollte dich für mich gewinnen.“
Elina boxte ihn empört in die Seite.
"Du dachtest ich bin die Sorte Mädchen, die sich mit einer hübschen Kette kaufen lässt?" Entrüstet schob sie seinen Arm weg und wollte davon stapfen.
Doch Draco hielt sie am Arm fest und zog sie wieder zu sich heran. Sein Gesicht und seine Haare leuchtete blass im Mondschein und Elina verlor sich in seinem Blick, in dem keine Spur der Arroganz mehr zu finden war, die er eben noch an den Tag gelegt hatte.
"Ich glaube, dass du die Art von Mädchen bist, die Sicherheit brauchen, ehe sie ihr Herz öffnen. Und ich wollte dir zeigen, wie ernst es mir ist, denn ich bin mir sicher, dass ich kein Mädchen mehr finde, das so ist wie du. Schlagfertig, klug und hübsch und gleichzeitig so fürsorglich und liebevoll - und leidenschaftlich!" Er zwinkerte ihr zu und Elina wurde rot.
Beschämt wich sie seinem Blick aus.
"Ich habe keine Ahnung was da vorhin über mich gekommen ist ..." Murmelte sie verlegen.
Draco hob ihr Kinn sachte an und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
"Ich bin froh, dass du es getan hast."
"Normalerweise bin ich nicht so..." Flüsterte sie.
"Nein, du bist nur frech und dickköpfig, das stimmt." Bemerkte er grinsend. Sie schnappte empört nach Luft.
"Aber gerade das mag ich!" Fügte er hinzu.
Draco lächelte Elina versonnen an und als sie ihn auf Grund seiner Worte glücklich anstrahlte, nahm er sie noch einmal an beiden Händen und zog sie an sich. Seine linke Hand lag in ihrem Nacken, mit seiner rechten strich er über ihre Wange und gab ihr einen zarten Kuss. Elina schloss die Augen und versank vollkommen in dem Augenblick, als sie plötzlich ein Räuspern hinter sich hörten.

„Professor Hagrid!“ rief sie erschrocken und auch Draco starrte Hagrid entgeistert an. Sie hielten sich immer noch an der Hand und Elina drückte sie leicht, um Draco, der sich sichtlich verkrampfte und eine wütende Miene aufsetze, zu beruhigen.
„Professor, wir … ähm … haben nur einen kleinen Abendspaziergang gemacht, nach dem Essen – wir wollten gerade wieder zurück ins Schloss!“ versuchte sie sich rauszuwinden.
Doch Hagrids Gesicht zeigte keine Regung, nur eine Spur der Trauer. Traurig darüber, dass seine Lieblingsschülerin einen Slytherin küsste und enttäuscht darüber, sie zu so später Stunde auf dem Schulgelände zu erwischen.
„Weisste eigentlich wie spät s’is? Hm?“ fragte er brummend und wandte seinen Blick nicht von Malfoys Gesicht, das eine unergründliche Maske aufgesetzt hatte. Elina hingegen fühlte sich sichtlich unwohl und man erkannte sogar im Mondlicht die leichte Röte ihrer Wangen. Verstohlen warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und ihr stockte der Atem: Mitternacht! Hatte sie wirklich dreieinhalb Stunden hier draussen verbracht?
Sie musste bei dem Gedanken an diesen Abend verstohlen lächeln.
„Tut mir Leid, Professor. Wir haben die Zeit vollkommen vergessen!“ gab sie zerknirscht zu.
„Und mir tut’s auch leid, aber ich kann leider nicht anders, als euch zum Schulleiter zu bringen.“ Nun blickte Hagrid nur noch trauriger.
„Dann kommt mal mit – aber keine faulen Tricks!“ brummte er noch, als er Dracos Zauberstab sah. Mit seiner Laterne machte Hagrid genug Licht, so dass Draco ihn widerwillig wegsteckte. Elina schaute ihn bittend an und er beruhigte sich ein wenig.

Schweigend gingen sie hinter Hagrid her. Draco hielt immer noch Elinas Hand als sie durch das Schlossportal traten. Wärme und Licht strahlten ihnen entgegen und die Magie, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, verflog.
Ihnen wurde klar, dass sie jetzt mächtig Ärger hatten und ihnen wurde auch klar, was sie eben getan hatten. Wie aus einem Traum wachten sie auf, doch sie lächelten sich trotzdem verlegen an und ließen ihre Hände nicht los.
So betraten sie auch Professor Dumbledores Büro.
Elina war begeistert von den vielen Instrumenten und auch von Fawkes, dem Phoenix. Er ließ ein wohliges Klackern hören und reckte den Kopf um Elina besser zu betrachten. Für einen Moment vergass sie ihre missliche Lage und bestaunte ihr verzückt.
Ein Räuspern hinter ihr liess sie erschrocken herum fahren und sie blickte direkt in Professor Dumbledores weise Augen. Er hatte die Fingerspitzen aneinander gelegt und lächelte das junge Glück an, sein Blick, den er ihnen über seine Halbmondbrille zuwarf, blieb an ihren umschlossenen Händen liegen.
Elina wollte sich von Draco lösen, doch er hielt ihre Hand fest – fast ein wenig trotzig schaute er sie an und bedachte dann auch Dumbledore mit einem solchen Blick.
„Nun, Mister Malfoy, Miss Jonathan – ich muss sie nicht daran erinnern, dass ihr Verhalten zu so einer Zeit sehr leichtsinnig ist und sie gegen mehrere Schulregeln verstoßen haben?“
Sein Blick ruhte weiterhin unverändert auf ihnen. Elina war es unangenehm und sie trat von einem Fuss auf den anderen, wobei sie Draco hilflose Blicke zuwarf. Dumbledore lächelte unentwegt.
„Wir müssen uns nicht fürchten, nachts rauszugehen.“ sagte Draco leise.
„Dass wir Slytherin für ihr Verhalten 50 Punkte abziehen müssen, Mister Malfoy, haben sie sich sicher bereits gedacht - trotzdem,“ er quittierte Dracos wütendes Schnauben mit einem belehrenden Blick, „denke ich, können wir von Strafarbeiten absehen. Wie ich zufällig weiss, haben Sie übermorgen Nachsitzen bei Professor Snape, Miss Jonathan. Sehen Sie dieses Nachsitzen auch als Strafe für heute Abend, da ich ihnen ja keine Punkte abziehen kann. Im Allgemeinen bin ich aber froh, dass Hogwarts trotz bedrohlicher Zeiten immer noch ein Ort ist, an dem junge Liebe entfachen kann. Sie dürfen nun gehen!“
Er schmunzelte, als Draco Elina hastig aus dem Büro zog und er konnte seine Freude über das Paar kaum verbergen. Er wusste, dass Draco ein dunkles Geheimnis hatte und eine schwere Zeit durchmachte – durch die Verbindung zu Elina, hoffte Dumbledore, würde er zur Vernunft kommen und sich helfen lassen.

Draco rannte mit Elina durch die Eingangshalle und sie liess sich lachend mitziehen.
„Da haben wir richtig Glück gehabt, hm?“ fragte sie, als sie am Fusse der Treppe standen, die in den ersten Stock hinauf führte. Hier trennten sich ihre Wege: Draco musste hinab in die Kerker, Elina in den ersten Stock.
„Ja, das haben wir,“ sagte er zärtlich und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr:
„Schlaf gut, bis morgen früh am Slytherintisch!“ Mit diesen Worten löste er sich von ihr und als sie zum dritten Mal an diesem Abend ein Räuspern hinter sich hörten, verdrehte Elina genervt die Augen. Diesmal war es Snape, der Malfoy einen eisigen Blick zuwarf, ehe er mit kalter Stimme sagte:
„Ich komme, um sicher zustellen, dass Mister Malfoy auch wirklich in sein Bett im Slytherinschlafsaal findet.“ Er warf Elina ein spöttisches Lächeln zu, die leicht errötete. Draco starrte ihn einfach nur wütend an, und als er mit ihm in die Kerker verschwand, warf er Elina einen entschuldigenden und sehnsüchtigen Blick zu.


Wie auf Wolken schwebend eilte Elina in ihr Zimmer. Jenny war noch wach – sie hatte besorgt auf ihre Schwester gewartet.
Doch als Elina mit glühenden Wangen und strahlenden Augen das Zimmer betrat, war ihr sofort klar, was passiert sein musste. Jennys Blick fiel auf die silberne, filigrane Kette um Elinas Hals.
„Ihr habt euch also geküsst, ja?“ fragte Jenny und versuchte, locker und fröhlich zu klingen. Elina strahlte sie an.
„Ja, es war wie … wie als wäre ich in einer verkehrten Welt. Er war so nett, einfühlsam und – ja – fast schüchtern. Es war unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt!“ Ihre Hand wanderte zu der Kette um ihren Hals. Vorsichtig löste sie den Verschluss und zeigte sie Jenny.
„Ist sie nicht hübsch?“ fragte Elina mit einem verschleierten Blick. Jenny nickte nur und betrachtete das dünne Kettchen.
Sie stellte fest, dass es unheimlich fein gearbeitet war, aus reinem Silber bestand und auch die kleinen Smaragde echt waren. Sie hatten ein dunkles, tiefes Grün und verliehen der Kette etwas Mysteriöses.
„Sie ist wirklich schön – und wertvoll. Wieso hast du so etwas angenommen? Wollte er dich kaufen oder bestechen?“
Die letzten Worte waren ihr rausgerutscht und sie schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Elinas Lächeln verschwand und sie wurde blass.
„Ich … nein … du … wie kannst du so etwas sagen?“ Wütend entriss sie ihrer Freundin die Kette und legte sie behutsam auf ihren Nachttisch.
Jenny antwortete nicht – würde sie leugnen, dass sie so dachte, würde sie lügen.
Elina warf ihrer Schwester einen wütenden und verletzten Blick zu und löschte mit einem Fingerschnipsen das Licht.

Elina lag noch lange wach. Ihr Blick ruhte auf der kleinen, silbernen Schlangenkette und den Smaragden, die im Mondlicht funkelten. Die letzten Stunden waren wie aus einer anderen Welt gewesen und sie hatte Angst, wieder in der Realität zu landen, wenn sie jetzt einschlafen würde. Doch die Müdigkeit gewann Oberhand und so schlief sie mit einem versonnenen Lächeln auf den Lippen ein.
Auch Draco lag noch lange wach, nachdem er die Jungs aus seinem Schlafsaal abgewimmelt hatte.
Blaises anzügliches Lächeln hatte ihn genervt und Crabbe und Goyle verstanden sowieso nichts davon. Theodore hatte sich wissbegierig auf ihn gestürzt, was er von ihm nicht kannte. Erst seit Voldemorts Rückkehr hatte er sich seinem Freundeskreis angeschlossen, war aber weiterhin sehr still gewesen.
Nun lag Draco in seinem Bett und dachte über die letzten Stunden nach. Zum ersten Mal hatte er seine Aufgabe und seinen Meister vergessen können. Er hatte sich zum ersten Mal seit langem entspannt und glücklich gefühlt – er betrachtete seine blasse Hand, mit der er so lange Elinas Hand gehalten hatte.
Er lächelte glücklich, auch wenn ihre Verabschiedung nicht so verlaufen war, wie geplant. Mit einem finsteren Blick liess er seine Hand sinken und verschränkte sie hinter dem Kopf.
Snape hatte sich mal wieder eingemischt, Gott, wie er das hasste! Früher hatte er Snape bewundert, doch heute … seit sein Vater in Askaban sass, konnte Snape keine Gelegenheit auslassen, ihn zu belehren und von ihm Rechenschaft zu fordern – als wäre er ein kleiner, dummer Junge. Doch auch in diese düstere Erinnerung klang eine helle, fröhliche Stimme.
„Elina Jonathan, sehr erfreut dich und deinen Fanclub kennen zu lernen.“
Draco musste lächeln als er an seine erste Begegnung mit Elina zurück dachte. Wie sie mit einem kecken Grinsen vor ihm stand und ihn musterte, wie ihre grünen Augen blitzen … schon damals im Zug hatte er diese Augen heimlich bewundert. Sie hatten ein frisches Grün das an schöne, unbeschwerte Sommertage erinnerte. Er mochte auch ihre unerschrockene, ehrliche Art, ihren Humor und ihren Verstand - und dass sie trotz allem nicht belehrend war. Elina war so frei von aller Arroganz und sie hatte keine Ahnung, wie schön sei war. Seufzend schloss er die Augen und grinste breit; der heutige Abend war das Beste gewesen, was ihm seit langem passiert war!


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