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Fanfiction

Die Bernsteinhexen - Blanche

von kleio

Am nächsten Morgen sassen die Schwestern wieder bei den Gryffindors. Professor Bernstein hatte ihnen zwar einen missbilligenden Blick zugeworfen, aber zu den Slytherins wollte Elina auf keinen Fall zurück und Jenny hatte freundlich angeboten, dass sie sich zum Mittagessen gemeinsam zu Megan an den Hufflepufftisch setzen könnten.
„Dann können wir mit ihr besprechen, was wir gegen Filch unternehmen!“ Meinte sie. Elina nickte und antwortete:
„Ich habe mir gestern was überlegt. Wir wissen nicht wie viele Junge sie kriegt und von daher können wir noch gar keine feste Bleibe suchen. Ich habe heute in der ersten Stunde 'Pflege magischer Geschöpfe', da werde ich Hagrid fragen ob er die Jungen solange nimmt – dann sind sie aus dem Schlafsaal raus und Filch gibt erstmal Ruhe.“ Jenny überlegte eine Sekunde, fand aber auch dass dies eine gute Idee sei.

Als Elina nach einem leckeren Frühstück aus dem Schloss auf die Ländereien hinaus trat, packte sie jemand oder etwas am Umhang und zog sie grob nach hinten. Sie landete schmerzhaft auf dem Rücken, ihre Schultasche war aufgesprungen und ihre Bücher lagen zerstreut herum. Sie rieb sich den Kopf, mit dem sie ebenfalls hart aufgeschlagen war und blinzelte gegen die Morgensonne an.
Als sich ihre Augen nach dem Schock an das Licht gewöhnt hatten, sah sie auch, wer da so imposant vor ihr stand: Pansy Parkinson und drei weitere Slytherinmädchen aus ihrem Jahrgang. Elina erkannte Millicent Bullstrode und Daphne Greengrass, das dritte Mädchen kannte sie nicht.
Pansys gackerndes Lachen riss sie aus ihren Gedanken.
„So, Prinzesschen, jetzt bist du nicht mehr so mutig wie gestern am Tisch, was? Fehlt wohl der edle Prinz der dich raushaut!“ Die letzten Worte hatte sie mit tiefer Verachtung ausgesprochen und die anderen drei Mädchen waren dichter auf Elina zugegangen. Diese hatte sich bereits aufgesetzt und musterte jede von ihnen – alle vier wirkten nicht so, als würden sie nur spaßen.
Elina liess langsam ihre Hand zu ihrer Tasche wandern, aus der ihr Zauberstab herausschaute. Sie tastete sich Zentimeter für Zentimeter vor.
„Was glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du meinen Freund anbaggern kannst?“ fragte Pansy zischend.
„Aber Pansy, du und Draco seid doch noch gar nicht-“ warf Millicent Bullstrode ein.
„Halt die Klappe!“ Fuhr Pansy dazwischen. Sie hatte rote Flecken in ihrem mopsigen Gesicht. „Wir wären, wenn dieses kleine Luder sich ihm nicht an den Hals werfen würde! Mal sehen, was sie ohne ihr hübsches Gesicht und die schönen Haare bei ihm auslösen kann!“ Entgegnete sie zudem.
Daphne Greengrass ging einen Schritt auf Elina zu, wobei sie ihr schon auf den Umhangsaum trat und zischte:
„Und wenn schon! Alleine die Tatsache dass ein dahergelaufenes Halbblut uns die Jungs ausspannt, ist Grund genug ihr eine Lektion zu verpassen!“ Ihr eisiger Blick war auf Elinas Hand gefallen, die nur noch ein kleines Stückchen von ihrem Zauberstab entfernt war.
„Das könnte dir so passen!“ Und mit voller Kraft trat sie Elina auf die Hand. Sie schrie vor Schmerzen auf.
„Spinnt ihr total, oder was?“ Elina hielt ihre pochende Hand, während nun vier Zauberstäbe auf sie gerichtet waren.
„Ich habe doch gar nichts gemacht! Draco hat mich eingeladen, nicht ich ihn…“ Sie suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Doch Pansy kam ihr zuvor:
„Los, Millicent, du hast gesagt, du tust es! Mach schon!“ Millicent sah sie aus ihrem bulligen Gesicht an. Sie strahlte etwas Brutales aus – Elina fand, sie wäre die perfekte Freundin für Crabbe oder Goyle.
Millicent trat einen Schritt auf sie zu. Hastig versuchte Elina aufzustehen, wobei ihr Umhang einriss, weil Daphne immer noch darauf stand und Millicent hob ihren Zauberstab.
Mit einem Ruck wurde sie vornüber zu Boden gerissen und Fang stand knurrend auf ihrem Rücken. Die anderen Mädchen schrien auf und plötzlich stand Hagrid bei ihnen.
„Was glaubt’n ihr, was ihr hier macht, he?“ Er wirkte sehr bedrohlich und sein Gesicht war finster.
„Haut bloß ab, oder ich brumme euch ne Strafarbeit auf! Haut ab!“ Pansy zuckte erschrocken zusammen und ging mit vorgerecktem Kinn davon. Sie konnte es aber nicht lassen, noch zu murmeln:
„Ist ja klar, dass dreckige Halbblüter zusammenhalten!“

Elinas Anspannung löste sich und sie schluchzte kurz auf, fasste sich aber schnell wieder. Fang hatte sich neben sie gesetzt und lehnte seinen schweren Körper gegen ihr Bein, wobei er ihren Umhang voll sabberte. Sie lachte bei diesem Anblick, tätschelte Fang den Kopf und bedankte sich bei Hagrid:
„Danke, Professor. Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn Sie nicht gekommen wären! Millicent hat … sie wollte …“ Elina schluchzte noch einmal kurz auf, wischte sich dann aber mit dem Umhang übers Gesicht und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
Hagrid klopfte ihr aufmuntern auf die Schultern, sein Gesicht blieb finster.
„Jetzt kommst du erstmal zu mir in die Hütte und kriegst einen Tee zur Beruhigung. Den Unterricht können wir jetzt eh vergessen. Komm, Fang!“
Hagrids Miene war immer noch griesgrämig als Elina seine Hütte betrat. Ihr gefiel der einfache Bau sofort und sie nahm auch begeistert die Tasse Tee entgegen.
Der Tee schmeckte zwar grauenvoll, aber trotzdem bewirkte das warme Getränk, dass sie sich besser fühlte. Fang hatte seinen grossen Kopf auf Elinas Schoss gelegt und sabberte ihren Umhang weiterhin voll.
„Wenn Fang so weiter macht, hinterlasse ich eine Sabberspur, wohin ich auch gehe!“ sagte sie lächelnd zu Hagrid.
„Ja, hab das noch nie gesehen bei ihm. Dass er Schüler angreift, meine ich. Fang ist sonst ein ziemlicher Feigling. Mir gefällt’s gar nicht, dass er jetzt mit so was anfängt!“ Elina schaute ihn verwundert an.
„Aber, Professor… Er hat mich doch nur verteidigt! Ich meine, die wollten mich sonst wie zurichten!“ Hagrid schaute sie fest an, stand dann auf und schenkte ihr noch Tee nach.
„Ich glaube nicht, dass die das gewagt hätten. Wenn die’s wirklich hätten tun wollen, hätten die das doch schon lange gemacht, ehe Fang und ich gekommen wären – das Risiko, erwischt zu werden ist höher, je länger man wartet!“ Elina dachte an die Situation zurück.
„Sie waren wahrscheinlich zu beschäftigt, mich zu beschimpfen. Ehrlich gesagt ist es mir auch egal – ausserdem glaube ich nicht, dass die so weit denken!“ Hagrids Miene wurde sanfter.
„Die bilden sich halt viel drauf ein, dass sie Reinblüter sind – vollkommener Stuss. Unter uns gesagt, die Bullstrodes und die Davis sind keine Reinblüter.“ Elina schaute ihn überrascht an. Das vierte Mädchen hiess also Davis zum Nachnamen.
„Warum tun sie dann so? Ich meine, was bringt ihnen das?“ Hagrid seufzte.
„Nun, in diesen Zeiten ist es praktischer, Reinblüter zu sein, das rettet einem notfalls den Kopf, wenn du verstehst, was ich meine. Ausserdem sind das Mitläufer.“ Elina nippte an ihrem Tee und trank ihn dann in grossen Schlucken aus.
„Danke für den Tee, Professor. Ich muss jetzt gehen, ich habe Verwandlung.“

Als Elina sich vom Tisch hochstemmte, war ihr Gesicht schmerzverzerrt. Ein Blick auf ihre geschwollene Hand, und Hagrid war klar, dass die so nicht bleiben konnte.
„Bleib sitzen, wir verarzten erstmal deine Hand. Dann gehen wir rauf in den Krankenflügel, lassen das mal durchchecken und dann gehen wir zu Professor McGonagall!“
„Professor McGonagall?“ fragte Elina verdutzt.
„Na, wenn du lieber zu Professor Snape möchtest…“
„Professor Snape?“
Hagrid grinste.
„Dein Kopf hat auch ganz schön gelitten, was? Na, der Vorfall muss gemeldet werden und ehrlich gesagt muss auch irgendjemand dein Fehlen in Verwandlung entschuldigen.“
Als Elinas Hand bandagiert und die Bandage mit Einhornschweifhaar fixiert war – worüber Elina mehr als entzückt war – machten sie sich auf zum Schloss. Gerade, als Hagrid die Tür hinter sich schloss, hörte Elina ein helles, melodisches Wiehern das sanft in den Ohren nachklang. Sie blieb abrupt stehen, lauschte und bildete sich ein, das Scharren von Hufen zu hören. Sie drehte sich um, hinter ihr stand Hagrid mit besorgter Miene.
„Professor, haben Sie gerade auch…“ Hagrid nickte.
„Jaja, das Einhorn ist unruhig, wahrscheinlich muss der Verband gewechselt werden.“
Elina strahlte.
„Einhorn – hier??“ Sie wollte sich schon an Hagrid vorbei drängen um an die Rückseite seiner Hütte zu kommen, doch er hielt sie zurück: „Zuerst gehts in den Krankenflügel!“

Auf dem Weg zum Schloss berichtete Hagrid Elina, wie er vergangene Nacht ein verletztes Einhorn gefunden hatte. Sein Bein hatte sich in einer Schlinge verhackt, der Draht hatte tief ins Fleisch geschnitten und Muskeln und Sehnen verletzt.
Er hatte das Einhorn hier her bringen müssen und da es ein besonders scheues Tier war, mit viel Mühe einen Auslauf gebaut, der neugierige Blicke fern hielt.
Elina war begeistert, vor allem weil Hagrid sie um Hilfe bat - sie war immerhin seine einzige UTZ-Schülerin in Pflege magischer Geschöpfe.
Den restlichen Weg zum Schloss strahlte Elina wie ein Honigkuchenpferd und ihre pochende, mittlerweile violette Hand hatte sie vollkommen vergessen.
Nachdem sie mit Hagrid im Krankenflügel bei Madame Pomfrey gewesen war, fand sie sich in Professor McGonagalls Büro wieder.
Elinas Hand war bandagiert. Der Mittelfinger war gebrochen und der Rest nur verstaucht, das würde schnell wieder heilen – dank einem Heiltrank könnte man den Verband in vielleicht einer Stunde schon wieder abnehmen.
„So, Miss Jonathan, wie ich sehe haben Sie eine gute Entschuldigung dafür, meinen heutigen Unterricht verpasst zu haben? Wie ist denn das passiert?“ Hagrid holte schon Luft um zu antworten, als Elina sagte:
„Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit ein paar Slytherinmädchen, Professor. Es war nichts Ernstes…“ Professor McGonagall zog ihre Augenbrauen hoch und blickte streng durch ihre Brillengläser auf Elina.
„Nichts Ernstes? Ihre Bescheidenheit ehrt Sie, Miss Jonathan, doch eine blau angeschwollene Hand und ein zerrissener Umhang …“ Ihr Blick wanderte zu Elinas Umhangsaum, Elina selbst wurde heiss vor Peinlichkeit, denn sie hatte ihren zerrissenen Umhang völlig vergessen!
Stumm richtete sie ihren Zauberstab darauf und der Umhang war wieder ganz. Professor McGonagall lächelte über Elinas Fähigkeit, ungesagte Zauber so selbstverständlich anzuwenden.
„Meiner Meinung nach ist das nicht einfach nur ‚nichts’. Auch wenn wir schon viel schlimmere Verletzungen durch Streitigkeiten hatten, wundere ich mich darüber, dass Sie so schnell Feinde haben, Miss Jonathan. Und ich wundere mich auch darüber, dass Sie auf dermassen – erlauben Sie mir das Wort – primitive Weise angegriffen wurden, denn ihre Verletzung zeugt nicht von Magie, sondern von körperlicher Gewalt.“
Diesmal schaltete sich Hagrid ein.
„Ich hab die Bande überrascht, ehe es ernst werden konnte. Millicent Bullstrode hatte bereits ihren Zauberstab auf sie gerichtet.“ Professor McGonagall nickte und bemerkte Elinas gerötetes Gesicht.
„Geht es Ihnen gut?“ fragte sie daher besorgt. Elina nickte.
„Ja, das schon. Es ist mir nur so peinlich, dass ich mich nicht wehren konnte! Mein Zauberstab war in meiner Tasche, Professor, wenn ich ihn gehabt hätte, wäre die Situation vielleicht nie in diesem Ausmass zustande gekommen und beide Seiten hätten jetzt weniger Probleme!“ Professor McGonagall lächelte nachsichtig.
"Ihre Einstellung ehrt Sie. Sie rechtfertigt aber nicht das Verhalten ihrer Kontrahentinnen. Ich werde den Vorfall auf jeden Fall Professor Snape melden, er wird dafür sorgen, dass die Schuldigen eine angemessene Strafe erhalten."

Mittags trafen sich Elina und Jenny vor der Grossen Halle.
„He Elina, was hast du denn mit deiner Hand gemacht? Ist Pflege magischer Geschöpfe so gefährlich?“ Sie grinste ihre Schwester frech an - als sie jedoch deren Gesicht sah, verstummte sie und ihr Grinsen wich einer besorgten und fragenden Miene.
Doch als Elina Jennys Gesichtszüge erschlaffen sah, musste auch sie grinsen. Sie nahm ihre Schwester etwas zur Seite und erzählte ihr von dem hinterhältigen Angriff.
„Wie kommen die auf so einen Schwachsinn?“ Jennifer war ehrlich entrüstet.
„Die müssen irgendwie mitgekriegt haben, wie mich Draco eingeladen hat.“ Erklärte Elina nun im Flüsterton.
„Aber keine Sorge, das lasse ich nicht mit mir machen!“ Jenny schaute sie weiterhin besorgt an.
„Und wie willst du dich genau rächen?“ fragte sie zweifelnd.
„Wart’s ab!“ Elina zwinkerte ihr zu, nahm eine aufrechte Haltung an, löste ihren Pferdeschwanz und warf die Haare in den Nacken.
„Du wirst heute auf meine Anwesenheit verzichten müssen, Jenny. Gryffindor und Hufflepuff können warten – heute ruft Slytherin nach mir!“ Und mit einem letzten Winken stolzierte sie in die Grosse Halle – Jenny folgte ihr skeptisch.
Als sie die Halle betraten, winkte ihnen Hermine und Neville schon entgegen, Jenny winkte zurück und gesellte sich zu ihnen. Elina hob kurz die Hand und stolzierte dann zum Slytherintisch. Mit erhobenem Haupt und grazilen Schritten näherte sie sich der Gruppe aus ihrem Jahrgang und liess sich elegant neben Blaise und gegenüber von Draco nieder.
„Hallo Leute,“ sagte sie mit zuckersüsser Stimme und zwinkerte Pansy und Daphne zu, welche mit offenen Mündern dasassen.
„Pansy, Daphne, ihr könnt eure Mäuler wieder zumachen, sonst landet noch was drin!“ Bemerkte sie mit einem Augenzwinkern - und wie zur Bestätigung flog eine Eule in die Halle und eine Feder landete neben Pansys Teller. Sie machte den Mund zu und zischte zurück: „Wir haben Nachsitzen. Dieses Wochenende!“
Elina zuckte die Schultern.
„Was habt ihr denn angestellt?“ fragte sie gespielt ahnungslos und mit einem unschuldigen Augenaufschlag bat sie Blaise, ihr etwas Saft einzuschenken.
„Meine Hand ist verletzt, ich kann den schweren Krug nicht halten, und,“ sie seufzte theatralisch, „mit der linken bin ich so ungeschickt. Nicht meine Zauberstabhand, weißt du!“ Sie lächelte Blaise an.
„Kein Problem!“ Erwiderte dieser, schenke ihr Saft ein und bot ihr auch etwas zu essen an. Nun mischte sich auch Draco ein.
„Was hast du denn gemacht?“ Seine Stimme klang ehrlich besorgt.
„Och, ich hatte Pflege magischer Geschöpfe …“ Mehr sagte sie nicht, sondern warf Pansy und Daphne einen bedeutenden Blick zu.
Auf diesen Satz hin beugte sich Draco vor und erzählte ihr lang und breit, wie er in seinem dritten Schuljahr von einem Hippogreif angegriffen wurde. Pansy und Daphne hingen an seinen Lippen, obwohl sie – wie Elina vermutete – diese Geschichte schon hundertmal gehört hatten. Gelegentlich rissen sie die Augen auf oder liessen ein lang gezogenes „Ooohhhh…“ ertönen. Falls Draco gehofft hatte, Elina mit dieser Geschichte zu beeindrucken, war er schief gewickelt gewesen:
„Das war ziemlich dumm von dir!“ Sagte sie, als er mit seiner Geschichte fertig war. Ihre Reaktion wirkte so, dass Draco aussah, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Alle sahen Elina verwirrt an. Sie errötete kurz, fasste sich aber wieder.
„Nun, einen Hippogreif darfst du doch nie so offen herausfordern. Man muss ihnen mit Respekt und Zurückhaltung begegnen. Aber wenn du ihnen so kommst, verwundert mich gar nichts …“ Sie warf Draco einen abwertenden Blick zu, dieser verteidigte sich gleich:
„Ich wusste es nicht!“ Elina zog die Augenbrauen hoch und glich so sehr Professor McGonagall.
„Hagrid hat es euch sicher gesagt, aber wenn du nicht zuhörst – selber Schuld, würd’ ich sagen.“ Sie zuckte mit den Schultern und widmete sich ohne ein weiteres Wort ihrem Essen.
Draco schaute Blaise an, der wie so oft schief grinste. Pansy und Daphne ihrerseits schauten Elina mit einer Mischung aus Abschätzung und Verblüffung an.

Nach dem Mittagessen machte sich Elina auf den Weg in die Kerker, als sie schnelle Schritte hinter sich hörte. Mittlerweile kannte sie diese Schritte, blieb stehen und drehte sich lächelnd um.
„Auch auf dem Weg zu Zaubertränke?“ fragte Draco sie, als er sie eingeholt hatte. Elina lachte.
„Nein, weißt du, ich gehe in die Kerker um das schöne Wetter zu geniessen.“ Er schaute sie von der Seite an.
„Mensch, Draco, das war ein Witz!“
Elina lachte und als auch er entspannter wirkte fühlte sie sich schon viel wohler in seiner Gegenwart, als die letzten Wochen. Sie musterte ihn interessiert: Sein Gesicht war spitz und fahl, er hatte tiefe Schatten unter den Augen und sein hellblondes Haar wirkte schlaff und glanzlos.
„Geht’s dir gut?“ fragte sie deswegen etwas besorgt. Er schaute sie verwirrt an und seine Miene versteifte sich augenblicklich wieder.
„Ja, natürlich. Hab halt viel Stress, wie alle anderen auch!“
„Ja, das stimmt. Aber du, hör mal, wenn wir uns wirklich am Wochenende treffen wollen, dann musst du um einiges lockerer werden!“ Er wurde etwas rot und sie lachte.
„Also wegen Hogsmeade, weißt du, das klappt leider nicht. Professor McGonagall hat mir Nachsitzen aufgebrummt weil ich meine Hausaufgaben vergessen hatte und … ähm … ja…“
Er schaute sie an und wirkte dabei wie das Elend persönlich. Elina bekam - obwohl sie natürlich enttäuscht und ein Bisschen wütend war - Mitleid.
„Nene, das ist vollkommen in Ordnung, kein Problem!“
Die gute Stimmung, die sich zwischen den beiden aufgebaut hatte, war verflogen.
Den restlichen Weg zu den Kerkern legten sie schweigend zurück und ihre verschlossenen Mienen, als sie gemeinsam das Klassenzimmer betraten, erweckten bei niemandem nicht den Anschein, als hätte sich irgendetwas zwischen den beiden geändert.
Den ganzen restlichen Vormittag war Elina beleidigt. Enttäuschung und Ärger hatten sich in ihr breit gemacht. Während der gemeinsamen Stunden mit den Slytherins hatte sie sich nichts anmerken lassen, aber sie war durchgehend unkonzentriert gewesen – an diesem Tag war jeder froh, dass Elina nicht in seinem Haus war, sonst hätten sie sicher einige Punkte verloren. Die Lehrer mussten sie oft zur Konzentration mahnen, wenn sie mal wieder ihren Gedanken nachhing.
„Komm schon, was ist los mit dir? Du kannst den Typ doch eh nicht ausstehen! Vergiss es am besten, der wollte dich doch sowieso nur reinlegen.“ Versuche Jenny beim Abendbrot ihre Schwester zu trösten, doch damit schürte sie nur deren Wut.
„Ich weiss, er hat mich verarscht! Und ich war zu blöd, das zu erkennen – tja, eins zu null für ihn, würde ich sagen!“
Innerlich wusste Elina, dass Draco sie nicht absichtlich getäuscht hatte und dass es ihm ehrlich leid tat. Doch es tat gut, die Enttäuschung in Wut umzuwandeln. Zudem war ihr Ärger darüber, dass ihm ihre Verabredung so egal war, dass er es riskierte Nachsitzen zu bekommen, noch grösser.
„Und Nachsitzen hat er sicher bekommen, weil er keine Zeit für seine Hausaufgaben hatte, weil er mit der Parkinson rumgemacht hat!“ Bemerkte sie verbittert. Jenny seufzte nur und sagte nichts.

Nachdem es den ganzen Tag so weitergegangen war, war sogar Jenny froh, dass sich ihre Wege trennten. Wenn Elina schlechte Laune hatte, war sie einfach unausstehlich.
Und so machte sich Jenny auf den Weg zu Professor Trelawney und Elina ging zu Hagrid – ihren Zauberstab wohlweisslich in der Umhangtasche.
Als sie bei Hagrid klopfte, antwortete ihr niemand, stattdessen kam Fang um die Hütte herum auf sie zugelaufen und wedelte freudig mit dem Schwanz.
„Na Du, wo ist denn dein Herrchen?“ fragte sie liebevoll und kraulte Fang hinter den Ohren.
Sie folgte dem Hund um die Hütte herum und stand plötzlich vor einer Wand aus Holzbrettern. Dahinter hörte sie Schnauben und Scharren von Hufen und Hagrids tiefe Stimme.
„Ruuhig, ruhig! Ich will dir doch helfen, verdammt!“
„Ähm, Hagrid?!“ rief Elina, woraufhin ein helles Wiehern und ein Fluchen Hagrids zu hören waren. Elina biss sich auf die Unterlippe.
Plötzlich klappten ein paar der Bretter zur Seite und Hagrid kämpften sich durch eine schmale Tür.
„He Elina, sollst doch ruhig sein! Unsere feine Dame dahinten ist ein Bisschen aufgekratz. Hat wohl Angst vor mir… warten am besten bis sie sich ein Bisschen beruhigt hat und dann gehst du mal rein. Auf junge Mädchen hörn die Einhörner einfach besser.“
Elinas Augen strahlten und während sie warteten bis hinter der Holzwand das Scharren und Schnauben nachliess, grinste sie Hagrid unentwegt an. Die Sache mit Draco war schlagartig vergessen.
„So, jetzt isse glaub ich ein Bisschen ruhiger. Hier haste die Bandage und mit den Schweifhaaren hier machste die fest. Aber nicht zu fest, s’darf nicht drücken. Ne Schale mit Zinnkrautsud zum Auswaschen steht schon bereit – es sei denn sie hat sie umgeworfen!“
Hagrid gab Elina, die zuerst zögerlich mit Bandage und Schweifhaaren in der Hand dastand, einen kleinen Schubs durch die Öffnung und schloss sie hinter ihr.
Nun stand sie da und vor ihr ein wunderschönes Einhorn! Vom ersten Blick an war Elina wie verzaubert. Sie vergass Draco, sie vergass Hagrid und sie vergass den Zinnkrautsud. Alles was für sie zählte war das wunderschöne Wesen vor ihr!
Das helle Wiehern des Einhorns, das jetzt nervös hin und her ging und Elina nicht aus den Augen liess, weckte sie aus ihrer Trance. Entschlossen steckte sie die Schweifhaare und die Bandage in ihre Umhangtasche und packte die Schale mit Zinnkrautsud und das Tuch, welches daneben lag.
Mit kleinen Schritten näherte sie sich dem Einhorn, das nun nervös den Kopf hochwarf und mit den Vorderhufen scharrte. Elina entdeckte die ungesäuberte und schon halb verkrustete Wunde am Bein und ihr wurde klar, dass es Hagrid nicht gelungen sein musste, an das Tier ranzukommen – obwohl es so stark verletzt war, dass jeder Schritt für es Höllenqualen sein musste!
„Ruhig, meine Schöne, ruuhig…“ Dass das Einhorn eine Stute war, hatte ihr Hagrid gesagt. Elina wunderte sich über das Verhalten des Einhorns: sein reinweisses Fell verriet ihr, dass es schon sehr alt und erfahren sein musste und daher schon einige wenige Begegnungen mit Menschen gehabt haben musste. Es zeigte sich nicht mal mehr ein Perlmutschimmer auf dem Fell.
„Ruuuhig, meine Schöne, ganz ruhig, schau, ich tu dir nichts.“ Elina ging leicht in die Knie und hielt dem Einhorn die Handfläche hin, während sie mit ihrem Singsang fort fuhr. Das Einhorn stand nun ganz still und betrachtete Elina interessiert. Langsam setzte Elina einen Fuss vor den andern und als sie vor dem Einhorn stand, richtete sie sich auf. Das Einhorn schnupperte an ihrer Hand.
Aus der Nähe war das Tier nicht mehr so strahlend weiss. Blut- und Schweissspuren am Bein und an den Flanken wiesen auf seine Qualen hin.
Elina ging in die Hocke und hielt das Bein des Tieres fest, sie spürte wie es zitterte, liess aber nicht los. Als sie das Tuch in den Zinnkrautsud tunkte und begann, die Wunde auszuwaschen, wollte das Tier das Bein wegziehen. Doch Elina hielt es fest und wusch die Wunde gründlich aus.
„Ruuuhig, meine Schöne, ruuhig … ich weiss, das brennt ein Bisschen.“
Sie wickelte nun die Bandage um das Bein und machte sie fest.
„Siehst du Blanche, das war doch halb so wild!“ Elina lächelte, als das Einhorn bei dem Klang des Namens ‚Blanche’ mit den Ohren spielte.
Als Elina zu Hagrid hinaus kam, strahlte dieser sie an.
„Ist alles gut gelaufen?“
Elina lachte.
„Natürlich. Oder strahlten Sie schon so, weil Sie froh waren, dass ich nicht von Einhornhufen zermalmt wurde?“ Sie grinsten beide.

Als Elina abends wieder am Gryffindortisch sass, erzählte sie den anderen von ihrem Erlebnis mit dem Einhorn, das sie aufgrund seiner Fellfarbe Blanche genannt hatte. Hermine, Ginny, Parvati und Lavender strahlten sie an und Jenny grinste nur.
„Und du durftest ihm einen Namen geben?“ fragte Parvati beeindruckt.
„Nicht direkt, ich hab ihn ihr einfach gegeben. Sie muss bei Hagrid bleiben, bis die Wunde verheilt ist – und das dauert noch eine ganze Weile. Ich darf sie pflegen und versorgen!“ Elina lächelte glücklich.
„Dürfen wir es auch mal sehen?“ fragten Ginny und Hermine neugierig.
„Ja, aber erst in ein paar Wochen. Im Moment ist es sehr verstört und braucht absolute Ruhe – die Schmerzen müssen sehr gross sein.“ Erklärte Elina wahrheitsgetreu.
„Mensch Elina, hast du ein Glück, dass du Pflege magischer Geschöpfe belegt hast!“ seufzte Lavender unglücklich.
Elina lächelte nur undurchsichtig und dachte, was für ein Glück es war, dass sie das Einhorn nicht mit Lavender teilen musste!


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