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Fanfiction

Die Bernsteinhexen - Professor Bernstein

von kleio

@Viola Lily, danke für dein Kommi! Hab mich super gefreut! Die Fragen werden ganz bestimmt beantwortet, eine schon etwas in diesem Kapitel. Zu ,Pflege magischer Geschöpfe kann ich sagen, dass ich die Tatsache, dass niemand das Fach belegt hat, aus dem Buch (Halbblutprinz) übernommen habe. :-)

*************

Den Rest der Woche waren Elina und Jenny vollauf damit beschäftigt, ihren gewaltigen Berg an Hausaufgaben zu bewältigen.
Zwar hatten sie einen enormen Vorteil gegenüber den anderen Schülern, denn sie beherrschten ungesagte Zauber fast vollkommen - was nun auch in Zauberkunst und Verwandlung verlangt wurde - doch Jenny kämpfte dafür hart dagegen an, in Zaubertränke nicht den Anschluss zu verlieren. Mit jeder weiteren Unterrichtsstunde wurde sie lustloser. Vor und nach der Stunde genoss sie es, mit Ron über Professor Slughorn abzulästern – Hermine und Elina regten sich mittlerweile nicht mehr darüber auf, sondern ignorierten es, denn beide waren damit beschäftigt, in Zaubertränke gegen Harrys Erfolge anzukämpfen.
Elina hatte schulisch kaum Probleme, nur war ihr genau wie Jenny Professor Snape sehr unheimlich. Manchmal ertappte sie sich dabei, wie sie sich einbildete, dass er sie beobachtete und ihre Konzentration in dem Fach litt darunter. Dafür liebte sie Pflege magischer Geschöpfe und rannte in jeder Freistunde zu Hagrid und auch Zaubertränke machte ihr viel Spass, denn Slughorn lobte sie oft.
Doch auch Jenny hatte gute, schulische Erfolge zu verzeichnen: In Professor Snapes Unterricht blühte sie trotz ihrer Angst vor ihm geradezu auf und machte den anderen ehrliche Konkurrenz. Auch in Kräuterkunde strahlte sie jedes Mal, mittlerweile arbeitete sie mit Hermine zusammen und gemeinsam stellten sie alle anderen Schüler in den Schatten - wobei ihnen Elina, die mit Neville Longbottom ein Team bildete, dicht auf den Fernsen folgte.
In Verwandlung und Zauberkunst hielten sich Jennifer und Elina sehr gut und hätten so manche Punkte verdient, wären sie einem Haus zugeteilt gewesen. Hermine übertraf die beiden allerdings weiterhin mit unglaublicher Brillanz.

Als Elina und Jenny am Samstagmorgen zum Gryffindortisch kamen, waren alle in heller Aufregung. Hermine, Harry und Ron führten gerade eine Diskussion über Hagrid und seinen Unterricht – der sich bekanntlich unheimlich gebessert hatte - als sich Elina neben Ron setzte.
„Guten Morgen“, sagte sie und nahm sich einen Toast.
„Hallo, Elina!“ rief ihr jemand über den Tisch hinweg zu. Sie reckte sich über Rons Kopf hinweg und sah Neville Longbottom, der ihr strahlend zuwinkte. Sie winkte lächelnd zurück und setzte sich wieder.
Jenny schüttelte missbilligend den Kopf und wollte gerade eine freche Bemerkung machen, als in diesem Moment die Post kam. Die Eulen verursachten mit dem Rascheln der Briefumschläge und Packpakete einen grossen Lärm, so dass sie zuerst gar nicht bemerkten, wie ein grosser Uhu ihren Tisch ansteuerte. Erst als er vor Jenny landete, fuhren sie erschrocken auf.
Der Uhu hatte ein langes Paket getragen und wirkte sichtlich erschöpft. Mitleidig nahm Elina ihn zu sich und gab ihm etwas Wasser und ein paar Stückchen ihres Toasts. Sie streichelte den Uhu, während sie gebannt zuguckte wie Jenny mit vor Aufregung strahlenden Augen ihr Paket aufriss.
„Ich weiss, was es ist!“ Flüsterte sie atemlos und als der letzte Fetzen Packpapier entfernt war, lag ein Besen vor ihnen!
Alle um sie herum wandten sich Jenny zu, die verzückt über den glatten Stiel strich. Er hatte bereits einige Kratzer und an seinem Stiel war „Blocksbergbesen TS“ eingeprägt. Daneben hatte jemand Jennys Namen eingeritzt.
„Hey, ist das dein Besen?“ fragte Ron und betrachtete staunend den Kastanienstil, der schmal und sportlich war, und dessen Reisigenden stromlinienförmig geschnitten waren. Jenny nickte:
„Ja, meine Mutter hat ihn mit geschickt! Ich wollte ihn nicht im Flugzeug und im Hogwarts Express mitschleppen.“
„Wir haben gerade über die Quidditch Auswahlspiele für unser Gryffindorteam gesprochen. Wenn du so einen Sportbesen hast, spielst du doch sicher Quidditch?“ Fragte Harry.
Jennifer lächelte nervös.
„Nun ja, für ein richtiges Quidditchfeld war bei unserer alten Schule kein Platz, drum haben wir immer nur mit einem alten Quaffel und einem Tor gespielt… wir haben es einfach ‚Flugball’ genannt.“ Sie wurde rot. Ron grinste.
„Ist doch egal! Man, mit so einem Besen! Komm doch trotzdem! Ist eine deutsche Marke, oder? Für was steht das TS?“ Jennifer grinste nun auch und antwortete: „Typ Sport.“
„Aber Jenny kann doch gar nicht zu eurer Auswahl kommen!“ rief nun Hermine aus.
Elina nickte bestätigend. Der Uhu sass mittlerweile auf ihrem Arm und knabberte an dem Saum ihres Umhangärmels herum.
„Sie ist keine Gryffindor," erklärte sie den fragenden Gesichtern.
„Na klar… hatte ich total vergessen!“ sagte Ron lahm.
„Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Welche Position spielst du?“ fragte er an Jenny gewandt.
„Jäger, bisher.“ Antwortete diese. Nun sah er fragend Elina an.
„Und du? Spielst du auch?“ Elina grinste und antwortete:
“Nein! Das ist definitiv nichts für mich!“

Eine halbe Stunde später machten sich Elina und Jennifer auf den Weg zum Quidditchfeld. Ihre Umhangsäume waren bereits klitschnass, denn es nieselte. Aus diesem Grund hatte Elina ihren Zauberstab über sich und Jenny gerichtet und „Impervius!“ gemurmelt, so erhielt sie mit einem einfachen Imprägnierzauber eine Art unsichtbaren Regenschirm über sich aufrecht. Bei heftigerem Regen wäre der sicher zusammengebrochen, dafür hätte sie einen stärkeren Schutzzauber benötigt.
Sie setzten sich auf die Tribüne zu Hermine, um bei dem Auswahlspiel zuzusehen. Es war ein riesiges Chaos, denn ausser Gryffindors tummelten sich auch noch Leute aller anderen Häuser auf dem Feld - natürlich nur um Harry Potter sehen zu können, wie Elina genervt feststellte. Sie verdrehte die Augen und Jenny hatte ehrliches Mitgefühl, als Harry versuchte das Chaos zu bewältigen.
Es dauerte seine Zeit bis er dies geschafft hatte.
Harry begann mit dem testen der Grundkenntnisse und Jenny bemerkten sofort, dass sie das locker geschafft hätte. Sie stammte zwar aus einem kleinen Provinznest in Deutschland, mit nicht mehr als einem Spielfeld in Grösse eines Fussballfeldes als Spielmöglichkeit, aber trotzdem war sie eine geschickte Besenfliegerin.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Geschehen auf dem Spielfeld, wo es mittlerweile interessanter zuging, da jetzt die richtigen Testspiele begannen.
Jennys anfängliches Hochgefühl stellte sich wieder ein: Auch im Besenfliegen schafften es die Hogwartsschüler, sie in den Schatten zu stellen. Trotzdem jubelte sie für jeden Treffer, den Ginny, Rons kleine Schwester, erzielte und als endlich die Hüter dran kamen, feuerte sie Ron lauthals an!

Als die Quidditchauswahl fertig war, waren alle zufrieden. Ron und Hermine wollten noch zu Hagrid, doch als Elina sich schon erfreut den dreien anschliessend wollte, gab ihr Jenny einen Stoss in die Rippen, woraufhin sie die anderen alleine gehen liess.
„Was war denn das gerade?“ fragte sie etwas erbost.
„Ich habe beim Frühstück mitbekommen, dass sie sich mit Hagrid aussprechen wollen, anscheinend haben sie sich mit ihm verkracht. Ich vermute mal, dass er sauer auf sie ist, weil sie sein Fach nicht belegt haben – du hast ja gesagt, du wärst die einzige aus unserem Jahrgang. Komisch, dass sie mit einem Lehrer befreundet sind…“ Elina antwortete darauf beiläufig:
„Hagrid ist auch noch nicht lange Lehrer, erst seid 3 Jahren – und er ist ein super netter Typ, wenn auch anfangs etwas Furcht einflössend. Was unternehmen wir jetzt?“
Sie beschlossen, in die Bibliothek zu gehen, und zu lernen.
„Aber sollten wir nicht auch noch den ‚Aquamenti’-Zauber für Zauberkunst lernen? Das geht ja schlecht, wenn wir damit die Bibliothek unter Wasser setzen!“ meinte Elina zweifelnd.
„Ach komm, den übern wir einfach auf der Mädchentoilette! Wir können das Wasser ja in die Waschbecken laufen lassen, wenn wir vorsichtig sind, klappt das bestimmt. Oder willst du hier draussen im Regen üben und selber klitschnass werden?“ Entgegnete Jenny mit einem breiten Grinsen.

*********************

Abends gingen sie in die Grosse Halle. Als sie sich gerade setzen wollten, kam Professor Slughorn angewuselt und sprach Elina geschäftig an:
„Miss Jonathan, gut, dass ich sie antreffe, ich habe sie schon überall gesucht!“ Bei diesen Worten verdrehte Jenny affektiert die Augen und griff sich dramatisch ans Herz. Slughorn bemerkte es nicht, weil er Jenny vollkommen ignorierte.
„Wissen Sie, heute Abend veranstalte ich eine Dinnerparty in kleinem Kreise. Nur für die künftigen Stars, versteht sich. Miss Granger und Mister Potter werden sicher auch kommen. Ich würde mich freuen, Sie dabei zu haben!“
Jenny wurde ganz schlecht bei dem Geschnulze, drum setze die sich schon mal. Ron, Hermine und Harry kamen auch – doch Slughorn, der sich eilig auf die drei zu bewegte, versperrte ihr die Sicht.
„Und, gehst du hin?“ fragte Jenny, als sich Elina wenige Sekunden später setzte.
„Zu dieser Party ‚im kleinen Kreis, nur für die künftigen Stars’!“ äffte sie Slughorns Tonfall nach. Elina lachte.
„Ja, ich denke schon. Es wird aufschlussreich sein, neue Kontakte in Hogwarts zu knüpfen. Schade, dass du nicht eingeladen bist – tut mir echt leid. Was machst du jetzt?“
Jenny warf ihre Serviette in den Teller vor sich.
„Ich hab keinen Hunger mehr. Geh du doch zu deiner Party, ich gehe am besten auf die Mädchentoilette und übe ‚Aquamenti’ – was wir ja eigentlich zusammen machen wollten!“ Sie stand auf und ging.

Am nächsten Tag sassen Elina und Jenny wie jeden Morgen am Tisch der Gryffindors. Sie hatten sich wieder vertragen, denn Elina hatte Jenny in der vergangenen Nacht noch zur Rede gestellt und sie hatte eingesehen, dass Elina nichts für ihre Fähigkeiten und Slughorns verdrehte Denkweise konnte.
Nun waren sie wieder beste Freundinnen und studierten den Tagespropheten. Ron hatte wie immer gefragt „Jemand gestorben, den wir kennen?“ und als diese Frage mit „Nein“ beantwortet wurde, hatten sie alle erleichtert aufgeatmet. Dennoch war die Stimmung bedrückt.
„Diese Geschichten mit den Todessern sind schrecklich!“ meinte Jenny plötzlich.
„Wem sagst du dass…“ antwortete Elina bitter, ohne von der Zeitung aufzublicken.
Plötzlich wurde die Tür zur Grossen Halle mit einem Knall aufgestoßen, so dass alle Schüler und Lehrer aufschreckten.
Eine Frau mit langem, roten Haar, das ihr in wirren Strähnen über die Schultern fiel, betrat mit grossen Schritten die Halle. In ihrer Hand hielt sie einen Besen älteren Models und ihr langer Reiseumhang gab bei jedem Schritt den Blick auf ihre außergewöhnliche Kleidung frei: hohe, braune Lederstiefel mit breiten Schnallen, ein knalliger, violetter Rock und eine schlichte, braune Bluse bildeten einen lustigen Kontrast zu ihrem ansonsten eher ernsten und hoheitsvollen Auftreten.
Während sie den Mittelgang entlang schritt folgte ihr eine bernsteinfarbene Katze, die elegant ihren zierlichen Kopf in Richtung der Schüler wandte. Elina und Jenny schauten sich entsetzt an, denn sie erkannten ihre ehemalige Schuldirektorin wieder. Schnell versteckten sie ihre Köpfe hinter den Tagespropheten.
„Was ist denn los?“ flüsterte Hermine ihnen zu, während sie gespannt den Kopf nach der fremden Frau reckte.
„Och nichts, der Tagesprophet ist nur so unheimlich spannend!“ antwortete Elina schnell.
Als die rothaarige Hexe vor dem Lehrertisch angekommen war, erhob sich Dumbledore.
„Guten Morgen, Anastasia, schön dass Sie den Weg zu uns gefunden haben. Wir haben sie eigentlich erst gegen Abend erwartet.“ Die Hexe lachte auf und antwortete gespielt belehrend:
„Sie wissen doch, Dumbledore, wir Deutschen fliegen schnell wie der Blitz und ich möchte doch meinen, dass ich für meine Mädchen ganze zwei Nächte durchfliegen kann, wenn es darauf ankommt.“ Sie stemmte die Fäuste in die Hüfte und schaute sich in der Halle um: Alle Augen waren auf sie gerichtet.
„Guten Morgen“, rief sie daher fröhlich in die Runde, „mein Name ist Professor Bernstein, Schulleiterin der Bernstein Akademie aus Deutschland, bitte, lasst euch nicht stören und setzt euer Frühstück fort!“ Mit diesen Worten eröffnete sie das allgemeine Getuschel und Geraune, das nun die grosse Halle erfüllte. Auch Hermine stürzte sich sofort auf Elina:
„Ihr wart auf der Bernstein Akademie? Warum habt ihr das nie gesagt? Ich dachte, ihr wärt auf irgendeinem, kleinen Provinzinternat gewesen… Die Geschichte der Akademie ist erstaunlich und unheimlich traditionsreich. Ich habe darüber in „Die Geschichte magischer Zusammenarbeit“ gelesen!“ Elina und Jennifer waren mittlerweile knallrot angelaufen, ihre Tagespropheten hatten sie nun weggelegt und starrten auf ihre Teller. Der Auftritt ihrer Lehrerin war oberpeinlich gewesen!
Elina drehte sich um und flüsterte:
„Ja, die Schule ist immer in der Familie der Bernsteins geblieben. Es war wirklich toll dort, aber vom Niveau her kann sie sich einfach nicht mit Hogwarts, Beauxbatons oder Durmstrang messen.“
„Setzen Sie sich doch zu uns!“ forderte Professor Dumbledore Professor Bernstein in diesem Moment auf, nachdem Filch eilig einen Stuhl herangeschafft hatte.
Als sich Professor Bernstein erstmal gesetzt hatte, beruhigte sich die Situation und auch die Lehrer fanden die Zeit, die Kollegin eifrig zu mustern.
Anastasia Bernstein wirkte erstaunlich jung für eine Direktorin eines Hexeninternats, sie war jedoch durchaus fähig dafür. Ihre freundliche, lockere Art gewann schnell die Sympathien der Schüler und gleichzeitig konnte sie streng, aber fair sein und Regelmissachtungen hart bestrafen. Sie führte ihre Schule ohne grosses Ansehen, brachte aber erstaunliche Talente in Besenflug, Kräuterkunde und Zaubertränke hervor.

Nach dem Frühstück trafen Elina und Jennifer Professor Bernstein in dem Hinterzimmer, in dem schon ihre Aufnahmezeremonie statt gefunden hatte.
„Schön, euch zu sehen! Ihr seht prächtig aus!“ Anastasia Bernstein umarmte ihre ehemaligen Schülerinnen und musterte ihre Kleidung:
„Ihr habt etwas Farbe verloren. Aber ihr seht so chic aus! Richtige, kleine Ladys!“ Sie nahm Jenny an der Hand und liess sie eine kleine Pirouette drehen, indem sie sie herumwirbelte, dann setzte sie sich gemeinsam mit den Mädchen.
Die bernsteinfarbene Katze sprang geschickt auf Jennifers Schoss.
„Oh, Ambra. Du hast mir gefehlt!“ rief diese entzückt und streichelte das seidige Fell der Katze.
„Und sie hat dich vermisst, Jennifer! Sowie alle anderen Mädchen, ich soll euch liebe Grüsse ausrichten.“
In Jennys und Elinas Augen war kurz ein Anflug von Heimweh zu erkennen. Professor Bernsteins Augen blitzten jedoch, als sie die Mädchen aufforderte, ihr alles was sie bisher erlebt hatten genau zu berichten. Jennifer begann:
„Also, zuerst haben wir uns auf dem Londoner Bahnhof verlaufen!“
„Aber dann haben wir das Gleis 9 ¾ doch noch gefunden! Und im Zug haben wir auch gleich die ersten Freunde kennen gelernt.“ ergänzte Elina.
„…und die ersten Feinde! Elina hat sich gleich mit so einem arroganten Typen angelegt – der bildet sich viel auf seinen „Reinblüterstatus“ ein,“ warf Jenny dazwischen.
„Ach, das war doch gar nichts! Das Beste war als man uns dann noch lange hat warten lassen und wir vor Angst fast einen Herzinfarkt gehabt hätten…“
So fuhren sie fort.
Jennifer und Elina ereiferten sich richtig, ihrer Ex-Lehrerin alles genau zu beschreiben: Ihr Zimmer, den Unterricht, die Lehrer…
Nach einiger Zeit hob Professor Bernstein abwehrend die Hände:
„Stopp, Mädchen! Mir brummt schon der Kopf! Ihr müsst nun zum Unterricht, wir reden heute Abend auf dem Fest weiter!“ Elinas und Jennys Augen wurden gross vor Erstaunen:
„Welches Fest?!“ fragten sie im Chor. Doch Professor Bernstein scheuchte sie lachend aus dem Raum.

Als die Mädchen gegangen waren, setzte sich Anastasia Bernstein erschöpft in einen der grossen, purpurnen Sessel und streichelte Ambra, die sich nun auf ihrem Schoss zusammen gerollt hatte.
„Wie war die Reise, Anastasia?“ fragte plötzlich Professor Dumbledore, der das Zimmer lautlos betreten hatte. Professor Bernstein schreckte nicht auf.
„Anstrengend, ich bin beide Nächte durchgeflogen und habe einen halben Tag Pause an der Küste eingelegt. Über dem Meer hat mich dann ein Gewitter überrascht. Aber auf meine Schildzauber kann ich mich Gott sei Dank immer verlassen… Sie wissen ja, ich appariere ungern. Da bin ich noch von der altmodischen Sorte und ziehe den Besen vor.“ Sie schaute ihn nun direkt an. „Aber kommen wir zur Sache, Albus!“ forderte sie ungewohnt ernst.
„Wie Sie wollen, verehrte Kollegin. Es geht um die Jonathan-Mädchen, wir wissen nicht ob Hogwarts der richtige Platz für sie ist oder besser gesagt: Ob wir ihnen überhaupt einen Platz an unserer Schule anbieten können.“
Professor Bernstein nickte kurz und er fuhr fort:
„Wir konnten die beiden nicht einteilen, sie scheinen in keines der Häuser zu passen. Der sprechende Hut hat bisher - Jahrhunderte lang - zuverlässig eine Entscheidung treffen können. Wir wissen, dass es eine schwierige Zeit und schwierige Umstände sind, ich selber zweifle manchmal doch auch an dem Sinn und Zweck unserer Häuser – doch unsere Schule lebt von der Tradition.“
Professor Bernstein räusperte sich nachdem sie einen Augenblick nachgedacht hatte. Ihr Gesicht war ernst, doch konnte man eindeutig Sorge darin lesen.
„Traditionen, der Grundstein unserer magischen Gesellschaft, wie es scheint … Nun, ich weiss, dass die beiden sehr begabt sind und ich sie an meiner Schule nicht fördern kann. Hier in Hogwarts wird ihnen der passende Rahmen geboten, um ihre Fähigkeiten zu entfalten. Elina sowie Jennifer haben sich im Unterricht nie überdurchschnittlich talentiert gezeigt, eine gewisse Arbeitsmoral, Eifer und nicht geringes Talent kann man ihnen zwar mit Sicherheit nachsagen – doch worauf ich hinaus will, Albus, ist, dass wir schon früh gewisse Talente an ihnen entdecken konnten, die sich im Laufe ihrer Schulzeit immer stärker ausbildeten. Jennifer hat - neben einem ungewöhnlich vernünftigen und verständnisvollen Wesen - ein Talent für Abwehrzauber, schon in ihrem dritten Schuljahr zeigte sich das ganz deutlich. Elina wiederum scheint weniger direkte Begabungen zu haben, es ist ihr Charakter, der so vielen Lehrern auffiel! Sie ist unglaublich willensstark, klug und hilfsbereit. Auch hat sie einen gewissen Draht zu magischen Geschöpfen – besonders zu equidaen Wesen.
Die Mädchen sind in einem schwierigen Alter, eine Einteilung braucht in diesem Fall mehr Zeit als bei einem elfjährigen Kind. Die Reinheit der Kinderseele ist nicht mehr in diesem Masse vorhanden, sie befinden sich in der Pubertät. Sie wissen, Albus, wie empfindsam die Seele in dieser Zeit ist. Und wir wissen doch beide, welch grosse Rolle die Seele bei der Bildung der Persönlichkeit spielt. Und ist es nicht die Persönlichkeit, die unsere Taten und Entscheidungen beeinflusst? Die uns sagt, wer wir sind? Und möchten Sie nicht genau das bei ihrer Einteilung berücksichtigen?“
Sie machte eine Pause um Dumbledore, der die ganze Zeit schweigend dagesessen hatte, eine Gelegenheit zu geben ihr zu widersprechen oder etwas hinzuzufügen. Er aber schwieg, daher fuhr sie fort:
„Elina und Jennifer haben ihre ZAG- Prüfungen herausragend abgelegt. Ich bitte Sie, Albus, geben Sie den beiden bis Halloween Zeit. Dann können Sie die Aufnahmezeremonie noch einmal wiederholen!“
Sie schaute ihn eindringlich an und wirkte nun einige Jahre älter. Sogar Ambra hatte ihren Kopf gehoben und schien Dumbledore mit ihren grossen, dunklen Augen zufixieren. Dieser schaute über seine Halbmondbrille von der Katze zu Professor Bernstein und erklärte:
„Ja, ich sehe die beiden auch als ungeahnte Talente und ich nehme sie gerne auf, unter der Bedingung, dass sie einem Haus zugeteilt werden können. Um auf ihre Einwände zu dem Alter von Miss Tears und Miss Jonathan zurück zukommen: Ja, ich sehe das genauso. Deswegen hielt ich es für angebracht, die Zeremonie von Anfang an von den anderen Schülern getrennt durchzuführen, dennoch: Ein Leben ausserhalb des Schulsystems wäre beiden nicht zumutbar. Zudem sollen die Schüler in den Häusern ganz nach ihren Neigungen und Stärken gefördert werden. Aber warten wir ab bis Halloween … doch ich habe das ungemeine Gefühl, dass da noch etwas anderes ist, das Sie mit mir besprechen wollen?“
Professor Bernstein nickte knapp.
„Ich habe ihnen geschrieben, dass es auch um familiäre Gründe geht. Wie Sie wissen, wurde die Familie Jonathan nach dem Sturz von … Lord Voldemort,“ ihr Gesicht verzog sich kurz, „verfolgt. Ihr Vater war ein Todesser, der kurz zuvor einen Verrat begangen haben soll. Ihre Mutter verließ ihn zusammen mit ihren zwei Töchtern, er selbst hielt sich versteckt, wurde aber tot aufgefunden. Ermordet, Albus! Miss Jonathan schwor der Zauberei ab, Elina und Jenny besuchten später meine Schule.“ Als sie fertig war, schaute sie Dumbledore abwartend an und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten.
„Ich verstehe … nun, nicht wenige Familien haben unter Lord Voldemort gelitten, vor, während und nach seiner Herrschaft. Ich verstehe nur nicht, warum … ah, sie wollen die Mädchen unter meinen Schutz stellen?“ Schlussfolgerte er.
Professor Bernstein errötete einen Augenblick.
„Aber liebe Anastasia, dazu haben Sie doch gar keinen Grund! Ihre magischen Fähigkeiten stehen meinen nur in sehr wenigen Dingen nach!“
Professor Bernstein räusperte sich und entgegnete:
„Ich möchte, dass sich die Mädchen an einer grösseren Schule die Hörner abstossen, denn sie bringen sich immer wieder selbst in Gefahr – vor allem Elina. Albus, die Familie musste dauernd umziehen und jetzt, wo er zurück ist … ich habe das Gefühl, dass er kein geringes Interesse an ihnen hat!“

*********************

Auf dem Weg zu ihrer ersten Unterrichtsstunde spekulierten Jennifer und Elina über das Fest, welches Professor Bernstein angekündigt hatte.
„Meinst du es gibt auch Tanz?“ fragte Elina aufgeregt. Sie liebte das Tanzen sehr.
„Nein, ich glaube eher es ist ein Bankett, wahrscheinlich wird einfach nur besonders gutes Essen aufgetischt, “ vermutete Jenny, „du interpretierst immer viel zu viel hinein!“
Elina seufzte enttäuscht, musste Jenny aber zustimmen.
Als sie das Klassenzimmer für Verwandlung betraten, erklärte Professor McGonagall gerade wie wichtig die heutige Lektion für die abschliessenden Prüfungen war.
„Setzen Sie sich bitte schnell!“ forderte sie. Elina und Jenny setzten sich zu einer Gruppe Ravenclaws und packten lautlos Federhalter und Pergament aus.

In der nächsten Stunde, in Kräuterkunde, arbeitete Elina wieder mit Neville zusammen.
„Elina, wann wisst ihr in welches Haus ihr kommt?“ fragte er sie plötzlich.
Elina schaute ihn überrascht an und hielt weiterhin einen dicken Ast fest an dem rote, runde Früchte hingen die Neville vorsichtig und mit Drachenzehhandschuhen geschützt abzupfte.
„An Halloween, hat Professor Bernstein gesagt. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, in welches Haus ich komme!“ Nun war es Neville, der sie überrascht anschaute, ehe er bestimmt sagte:
„Ihr zwei kommt nach Gryffindor, ganz bestimmt!“
„Wieso bist du dir so sicher?“ fragte Elina etwas zweifelnd. Neville liess von den roten Beeren ab und schaute sie an. Er wurde rot, als er antwortete:
„Das spürt man einfach.“ Elina überlegte kurz, antwortete dann aber:
„Also, ich weiss nicht … ich habe keine Vorstellung wohin ich gehöre. Jenny ist da ganz anders, mittlerweile gehört sie richtig zu den Gryffindors und ich gehöre halt irgendwie zu ihr, wenn du verstehst, was ich meine.“ Neville nickte.
„Ich hätte auch nie gedacht, dass ich nach Gryffindor komme.“
Elina schaute ihn verblüfft an. Sie waren gerade dabei, die Früchte nach Reifestadien zu sortieren und als Neville eine besonders reife Frucht in der Hand hielt und sie mit gerunzelter Stirn musterte, legte ihm Elina ihre Hand auf den Arm. Er schaute auf und sie sah ihm fest in die Augen, während sie sagte:
„Neville, ich habe von eurem letzten Abenteuer gehört, Ron hat mir davon erzählt. Egal, was irgendjemand zu dir oder über dich sagt: Es zählt nur, wer du bist, tief in dir drin. Und das kann dir keiner wegnehmen, kein Hut der dich irgendwo einteilt und kein Idiot, der etwas anderes behauptet“ - sie liess seinen Arm los - „es ist doch so, dass angeblich alle, oder wenigstens die meisten, Slytherins fies und hinterhältig sind, alle Gryffindors mutig und alle Ravenclaws schlau“, sie lachte, „aber das sind doch alles nur Vorurteile! Ich meine, glaubst du wirklich, jeder Gryffindor ist so mutig wie du? Und was ist mit den Hufflepuffs, sind das alles Waschlappen? Nein! Es ist unwichtig, woher du kommst – es ist nur wichtig, wer du bist!“
Die letzten Worte hatte sie so nachdrücklich betont, dass sie Neville noch die ganze restliche Stunde im Ohr nach klangen.

Abends fanden sich Jenny und Elina in ihrem Zimmer wieder.
„Also, was ziehen wir an?“ fragte Elina enthusiastisch.
„Unsere Schuluniformen natürlich! Es ist kein offizielles Fest, sonst hätte man uns informiert.“ Stellte Jennifer sachlich fest und sagte es so bestimmt, dass Elina nichts dagegen einzuwenden hatte – trotzdem konnte sie es nicht lassen, etwas an ihr zu verändern.
„Komm schon, Jenny, wir könnten doch wenigstens andere Frisuren machen – bitte!“
Jenny musste bei dem Hundeblick ihrer Schwester lachen und stimmte zu.
Elina flocht Jenny einen seitlichen Zopf, nachdem sie das hüftlange, goldblonde Haar sorgfältig gebürstet hatte. Da Jenny es immer offen trug, hatte es viele kleine Knoten.
„Ich weiss, warum ich einen Pferdeschwanz trage!“ sagte Elina, als sie ihr Werk bewunderte. Vorsichtig drückte sie einen mit Strasssteinen und Kunstblüten besetzten Kamm in Jennys Zopf.
„Du meinst diesen verfilzten Haarschopf?“ Jenny zupfte sachte an Elinas Haaren und wandte sich ihr zu: „Jetzt bist du dran!“ Mühsam löste sie den Haargummi und kämmte Elinas hellbraunes Haar durch.
„Lass es doch einfach offen, das sieht schön aus! Ich sprühe noch ein bisschen Perlenglanztinktur darauf,“ meinte Jenny, als sie Elina musterte. Diese zuckte nur mit den Schultern und grinste.

Als die beiden kurz darauf die grosse Halle betraten, beachtete sie niemand, erst als sie zum Tisch der Gryffindors gingen, schauten einige Mädchen auf. Elina bemerkte, dass alle anderen Mädchen auch etwas Besonderes zu ihren Schulumhängen trugen: eine schöne Kette, eine neue Frisur,… Auch Hermine hatte ihre Locken mit einer hübschen, roten Spange gebändigt.
„Hey ihr zwei, kommt hier her! Ihr seht toll aus!“ rief sie ihnen zu. Elina und Jenny setzen sich.
„Wisst ihr, was es heute zu feiern gibt?“ fragte Jenny an Ron und Harry gewandt.
„Es gibt ein Festessen zu Ehren eurer ehemaligen Direktorin,“ antwortete Ron, der schon gespannt auf das Essen wartete. „Hoffentlich fängt’s bald an – ich bin am verhungern!“ Und wie zur Bestätigung knurrte sein Magen. Nachdem sie aufgehört hatten zu lachen, fragte Elina:
„Woher wisst ihr das eigentlich?“
„Das war am Schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum ausgehängt,“ berichtete Harry unbeteiligt.
„Welcher Gemeinschaftsraum?“ fragten Jenny und Elina aus einem Munde.
„Der in Gryffindor, jedes Haus hat einen!“ erklärte Ron.
„Na toll, wir haben keine Informationen weil wir kein Schwarzes Brett in einem Gemeinschaftsraum eines Hauses haben, da wir in keinem Haus sind das einen Gemeinschaftsraum hätte in welchem ein Schwarzes Brett hängen würde auf welchem Informationen ausgehängt wären – Ich beantrage ein eigenes Brett!“ beschwerte sich Elina, wofür sie einige Lacher erhielt.
„Antrag abgelehnt!“ hörten die fünf Freunde eine höhnische Stimme rufen.
Elina drehte sich um, obwohl sie bereits wusste, wem diese Stimme gehörte: Draco Malfoy.
Er stand dich hinter Elina und als sie sich umdrehte, rammte sie aus Versehen ihren Ellenbogen in seinen Bauch. Er verzog das Gesicht, liess sich aber sonst nichts anmerken, obwohl es höllisch wehgetan haben müsste. Elina wurde knallrot und nahm einen Schluck Wasser, woran sie sich verschluckte weil sie aus den Augenwinkeln Pansy Parkinson mit ihrem stark geschminkten Gesicht gesehen hatte. Sie erinnerte Elina an einen schlecht bemalten Zirkusclown.
Als Draco sah, wie Elina hustete, musste er lachen. Doch es war ein aufrichtiges Lachen mit keiner Spur von Spott. Trotzdem meinte Ron, als Elina beschämt auf den Tisch sah:
„Hau ab, Malfoy! Du hast hier nichts zusuchen!“ Draco sah Ron hasserfüllt an:
„Als ob du hier etwas zu melden hättest, Wieselby!“ entgegnete er beleidigend.
„Ich bin ein Vertrauensschüler, Malfoy, und das hier ist der Gryffindortisch – falls du so geblendet von dir selbst bist, dass du es noch nicht bemerkt hast! Hau ab, oder du darfst Flubberwürmer bei Hagrid pflegen!“
Eine schrille Stimme unterbrach die Auseinandersetzung:
„Draco! Komm doch mal bitte!“ flötete Pansy Parkinson, die gerade herüber kam. Draco schien plötzlich noch genervter und Harry fragte sich langsam, ob irgendeine ausserordentliche Slytherin Versammlung an ihrem Tisch stattfand.
Pansy zog Malfoy mit einem abwertenden Blick auf Elina mit sich.
„Malfoy tut noch immer so, als ob ihm der Laden hier gehört!“ regte sich Ron genervt auf und Elina pflichtete ihm mit einem bedeutenden Nicken bei.
In diesem Moment erschien das Essen und Rons finsteres Gesicht erhellte sich mit einem Mal. Verzückt betrachtete er die Leckereien vor sich und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
„Typisch Ron!“ lachte Hermine. Die Stimmung war wieder gelockert und gerade wollten sie sich bedienen, als Professor Bernstein zu ihnen trat.
„Na, Mädchen, alles klar bei euch?“ fragte sie an Jenny und Elina gewand.
„Warum sitzt ihr immer hier bei den Gryffindors? Knöpft doch neue Kontakte, schliesslich ist es nicht sicher, in welches Haus ihr kommt!“ sagte sie gespielt vorwurfsvoll.
„Jenny, geh mal zu den Hufflepuffs und Elina, du gehst zum Slytherintisch!“
Bei diesen letzten Worten zogen alle scharf die Luft ein und Elina starrte Professor Bernstein mit grossen Augen an. Jenny zog besorgt die Stirn kraus.
„Kann ich nicht lieber zu den Ravenclaws…?“ fragte Elina kleinlaut.
„Ich habe euch nicht nach eurer Meinung gefragt! Los, Abmarsch!“
Elina und Jenny standen sofort auf und befolgten Professor Bernsteins Anweisungen. In diesem Moment waren alle freundschaftlichen Gefühle zu ihrer ehemaligen Direktorin verschwunden und den beiden wurde wieder klar, dass Professor Bernstein ihre Lehrerin war und immer sein würde.
Jenny klopfte Elina aufmunternd auf die Schultern und setzte sich neben ein schwarzhaariges Mädchen am Hufflepufftisch. Sie begannen gleich ein ein Gespräch.
Elina stand immer noch unschlüssig herum. Sie spürte ein paar Blicke anderer Schüler im Nacken und auch ihr Magen machte sich deutlich bemerkbar. Sie kam sich gerade ziemlich veralbert vor, denn der einzige freie Platz am Slytherintisch war einer in der Nähe von Malfoy und seinen Freunden - und da sie keine andere Wahl hatte, schlich sie, in der Hoffnung dass man sie nicht bemerken würde, zu dem freien Platz.
„Na, sieh mal einer an! Wen haben wir denn da?“ fragte Pansy gackernd. Elina drehte sich langsam zu ihr um und lächelte sie freundlich an.
„Das sieht du doch!“ Sie blickte in die Runde Slytherins, die alle ein fieses Grinsen auf den Lippen hatten. Nur Malfoy hatte die Stirn fragend gerunzelt.
„Was hast du denn hier verloren?“ wollte er wissen.
„Ich wurde hierher geschickt,“ antwortete Elina wahrheitsgetreu mit einem Schulterzucken – innerlich verfluchte sie ihre ehemalige Direktorin.
„Wurdest du weggeschickt, weil keiner deine Anwesenheit ertragen kann?“ feixte Pansy.
„Hey, lasst’s gut sein!“ meinte Malfoy plötzlich und sah Elina kurz an. Blaise Zabini grinste frech.
Auf einmal hatte es Elina eilig, nach dem Essen zu greifen. Gerade wollte sie eine Schüssel zu sich heranziehen, um zu sehen was darin an Köstlichkeit verborgen war, da entriss Pansy ihr diese wieder.
„Lass die Finger von unserem Essen, Prinzesschen!“ Pansy zupfte an einer von Elinas glänzenden Haarsträhnen und lachte schrill auf.
„Willst du Streit? Kannst du gerne haben!“ entgegnete Elina, durch ihren knurrenden Magen und die offensichtliche Feindschaft Pansys gereizt, und zückte ihren Zauberstab. Pansy stellte die Schüssel ab und Elina zog sie zu sich heran.
„Du bist doch die grösste, mieseste …“ wollte Pansy zu einem neuen Schlag ansetzen, als Draco Malfoy aufstand.
„Pansy! Hab ich nicht gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen?!“ meinte er scharf.
Elina starrte ihn überrascht an.
Nachdem Pansy sich beleidigt ihrem Essen zugewandt hatte, blickte Malfoy noch einmal zu der offensichtlich verwirrten Elina rüber. Sie konnte seinen Blick nicht deuten.

Der Rest des Abends verlief für Elina im Stillen, bis sie schliesslich nachdenklich aufstand und in ihr Zimmer gehen wollte. Als sie aus der grossen Halle trat, hörte sie eilige Schritte hinter sich und drehte sich, in der Hoffnung es sei Jenny, um. Doch stattdessen sah sie, wie Draco Malfoy ihr nachhastete.
„Elina, warte!“
Sie blieb stehen und schaute ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier an. Ihren Zauberstab hielt sie fest in der Hand.
„He, ich komme in friedlicher Absicht!“ rief Draco mit erhobenen Händen, als er Elinas Zauberstab sah.
„Was willst du?“ fragte sie, anstatt ihren Stab wegzustecken.
„Nachdem ich dich gerade vor Pansy Parkinson gerettet habe, könntest du ruhig etwas netter sein!“ er grinste frech. Als er aber Elinas Gesicht und ihren Zauberstab sah, überlegte er es sich anders.
„Schon klar, ja, du wärst auch alleine klar gekommen, aber - kommst du nächstes Wochenende mit mir nach Hogsmeade?“ fragte Draco schnell.
„Wie bitte?!“ Elina war nun total perplex. Harry hatte ihr erzählt, dass die Schüler manchmal in das nahe gelegene Zaubererdorf Hogsmeade gehen durften – doch auf so eine Einladung war sie nicht gefasst gewesen.
„Treffen wir uns in Hogsmeade in den Drei Besen?“ fragte Draco nun drängender. Elina schaute ihn immer noch an, als wäre er von einem anderen Planeten.
„Ähm … ja … können wir schon machen …“ stotterte sie. Draco klatschte in die Hände.
„Na dann, klasse. Bis dann!“

Als Elina in ihr Zimmer kam, liess sie sich auf ihr Bett fallen. Nach einer halben Stunde kam auch Jenny.
„He, warum liegst du denn hier im Dunkeln? War’s so schlimm?“ fragte sie mitfühlend. Elina setzte sich auf.
„Ne, eigentlich nicht! Nur Parkinson hat tierisch genervt. Stell dir vor, Draco Malfoy hat mich gefragt, ob ich mit ihm nächstes Wochenende was trinken gehe!“
Jenny setzte sich überrascht auf ihr Bett.
„Ehrlich? Wie das? Dieser Schleimbrocken? Und was hast du …?“
Elina grinste verlegen.
„Ich hab ‚Ja’ gesagt. Schlimm?“
Jenny schnappte nach Luft, schüttelte aber den Kopf.
„Überhaupt nicht, vielleicht hören dann dieser ständigen Streitereien auf!“
Elina nickte.
„Genau das dachte ich mir auch. Und was hast du so erlebt?“
„Ich habe mich mit einem total netten Mädchen unterhalten. Sie heisst Megan Jones und ist in unserem Jahrgang – du weißt schon, die mit den schwarzen Haaren. Stell dir vor, ihre Katze kriegt bald Junge!“
„Ehrlich? Wie süss!“
Jenny erzählte ihr, dass Megan deswegen aber Ärger mit Filch bekommen hat.
„Er will keine ‚Katzenplage’ in Hogwarts, Megan muss die Jungen loswerden, ansonsten macht er das. Scheusslich, nicht wahr?“ Jennys Augen zeigten eine Mischung aus Wut und Traurigkeit. Elina war nicht weniger schockiert.
„Ja, schrecklich! Dabei dachte ich, Filch mag Katzen! Er schwänzelt doch auch die ganze Zeit um seine Miss Norris herum - Fiesling! Wir sollten Megan helfen, eine Bleibe für die Jungen zu finden – bevor Filch sie im See ertränkt!“ Jenny nickte zustimmend.
„Aber wir müssen uns beeilen, Megan meinte, es könnte schon nächste Woche soweit sein.“


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Zitat
Ich war völlig panisch. Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.
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