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Die Bernsteinhexen - Aller Anfang ist schwer

von kleio

Am nächsten Morgen herrschte in der grossen Halle reges Treiben. Der erste Schultag war angebrochen und die Schüler verglichen heftig diskutierend ihre Stundenpläne.
Jenny und Elina sassen am Tisch der Gryffindors und rauften sich die Köpfe über den Listen, die sie vorher von Professor McGonagall erhalten hatten. Sie sollten ihre Fächer wählen, welche wichtig für ihre spätere Berufswahl waren.
Hermine und Ron waren schon im letzten Schuljahr in der Berufsberatung gewesen und sassen nun neben ihnen und versuchten, sie so gut es ging zu beraten - was sich als schwierig herausstellte.
Elina und Jennifer hatten bei ihren ZAGs kein Fach unter „Erwartungen übertroffen“ abgelegt und waren sich überhaupt nicht sicher, auf was sie sich nun für ihre UTZe spezialisieren sollten.
Professor McGonagall, die Vertrauenslehrerin der Gryffindors und stellvertretende Schulleiterin, ging währenddessen von Schüler zu Schüler des siebten Jahres um den Stundenplan zu besprechen.

Als die Schwester die Halle zuvor betreten hatten, waren sie von Ron und Hermine wild winkend an den Tisch gelotst worden. Nachdem Elina und Jenny sich gesetzt hatten und mit Ron und Hermine angefangen hatten, ihre Fächer auszuwählen, war Harry Potter, der schwarzhaarige Junge vom Bahnhof, zu der Gruppe hinzugestoss und augenblicklich hatten alle am Gryffindortisch aufgeschauten. Er setzte sich und grüsste seine Freunde - ohne es zu beabsichtigen zog er sogleich die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Elina blickte von ihrer Liste auf und bemerkte, dass er sie und ihre Schwester vollkommen ignorierte.
„Guten Morgen!“ grüsste sie so laut sie konnte.
Überrascht schaute sich Harry nach ihr um.
„’Morgen“ grüsste er zurück. Elina stellte sie beide vor:
„Elina und Jenny Jonathan. Wir sind neu hier. Und wie heisst du?“
Er murmelte seinen Namen, wobei er in eine andere Richtung schaute. Harry erwartete jetzt mit Schrecken, dass die Mädchen in Geschrei ausbrechen und ihm viele Fragen stellen würden. Aber nichts der Gleichen geschah, im Gegenteil: Elina deutete sein Verhalten als ein Zeichen der Abneigung.
„Aha. Erfreut, dich kennen zulernen!“ erwiderte sie schnippisch und drehte sich zu Hermine, um sich wieder auf ihre Liste zu konzentrieren.
Jennifer bemerkte Harrys verwirrten Blick und fragte freundlich:
„Könntest du uns vielleicht helfen? Wir müssen unsere Fächer wählen und haben keine Ahnung!“
Er schaute sie interessiert an und schnappte sich die Liste.
„Was möchtest du denn später werden?“ fragte er, wobei er die aufgezählten Fächer durchging. Jennifer errötete und schaute auf ihre Finger.
„Nun ja“, druckste sie herum, „eigentlich würde ich gerne Aurorin werden!“
Elina, die Jennifers Worte gehört hatte, sah ihre Schwester erstaunt an.
„Ach echt? Ich auch, aber wenn ich ehrlich bin bevorzuge ich den Kampf in der Politik. Drum geh ich ins Ministerium, am liebsten in die Abteilung zur Aufsicht magischer Geschöpfe. Da kann ich mich für deren Rechte einsetzen!“
Ron lachte und meinte prustend:
„Du bist ja genau wie Hermine! Kannst ja bei B.ELFE.R mitmachen! “ Hermine warf ihm einen bösen Blick zu,
„Aurorin ist da cooler - solange du am Schluss nicht aussiehst wie Mad Eye Moody ist alles ok!“
Alle stimmten in sein Lachen ein, nur Elina und Jennifer schauten sich fragend an, ließen sich dann aber anstecken und kicherten einfach mit.

Mitten in die gute Stimmung platzte Draco Malfoy mit seinen Handlangern:
„Schon neue Freunde gefunden?“ wandte er sich an Elina, wobei er Jennifer mit Absicht nicht beachtete.
„Siehst du doch“, antwortete Elina, wobei sie auf Hermines Rat hin das Fach Zauberkunst ankreuzte.
„Du scheinst dich aber immer noch mit den gleichen abzugeben, wahrscheinlich weil niemand anderes deine Angeberei erträgt!“ Sie sprach, ohne ihn anzusehen, was Malfoy vor Wut zittern liess. Er zückte seinen Zauberstab - doch Ron, Harry und Hermine, welche Draco schon gut genug kannten, waren aufgesprungen. Er steckte seinen Zauberstab zurück und ging wortlos davon, wobei er Harry noch einen wütenden Blick zuwarf.
„Du solltest aufpassen, mit wem du dich anlegst!“ riet Harry Elina, Hermine unterstütze ihn dabei:
„Genau“, meinte sie, „mit Malfoy ist nicht zu spaßen!“
Harry strich sich über die Innenseite seines Handgelenks, wobei er für kurze Zeit einen nachdenklichen, fast abwesenden Blick hatte, und schaute Elina dann direkt in die Augen.
„Am besten haltet ihr euch von ihm fern.“ Riet er zum zweiten Mal.
Elina verschränkte trotzig die Arme und schaute Harry missgelaunt an; sie hasste es, bevormundet zu werden.
„Ich spaße nicht und überhaupt, euer bester Freund ist er ja auch nicht – und ihr lebt ja noch, soweit ich das beurteilen kann.“ Nach diesen Worten blickte sie in die Runde.
Auf Rons Gesicht zeichnete sich ein schiefes Lächeln ab.
„Ist ok, du hast gewonnen.“ Er klopfte seinem Freund Harry beschwichtigend auf die Schultern.
„Zeigt jetzt mal eure Listen, da muss noch so einiges getan werden.“
Er wechselte geschickt das Thema und so geriet die Auseinandersetzung mit Draco schnell in Vergessenheit.

Als Professor McGonagall mit den Gryffindors durch war, kam sie zu Elina und Jennifer. Jenny war zuerst an der Reihe und nestelte nervös an ihrem Pullundersaum herum, während Professor McGonagall ihre ZAG-Noten mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
„Miss Jonathan, ich entnehme Ihrem Notenblatt, dass Sie als Berufswunsch Aurorin angegeben haben. Ich denke, von Ihren Noten her ist das überhaupt kein Problem!“
Jenny nickte schüchtern und versuchte, einen Blick auf das Merkblatt zu erhaschen – anscheinend stand da so einiges über die drauf.
„Nun, wenn das so ist bin ich erfreut, jemanden mit einem ‚Ohnegleichen’ in Verwandlung begrüssen zu können. Neben Miss Granger sind sie die einzige dieses Jahr.“
Jennifer grinste zu Elina herüber.
„Wart ab,“ sollte ihr Blick verraten.
„Ich würde auch noch gerne Wahrsagen belegen, Professor!“ richtete sie sich nun wieder an Professor McGonagall.
Diese zog wiederum die Augenbrauen hoch und mit einem knappen, gepressten „Gut“ erhielt Jenny ihren Stundenplan und verabschiedete sich auch gleich von Elina, denn ihre Wahrsagestunde begann gleich. Sie rannte aus der Grossen Halle und Elina sah noch aus dem Augenwinkel, wie sie sich zu Parvati Patil gesellte.
„So, Miss Jonathan, ich habe keine Informationen zu ihren Berufswünschen erhalten…“
Professor McGonagalls Augen flogen über die Liste und ihre Augenbrauen rutschten noch ein Stücken höher, so dass Elina erwartete sie würden jeden Moment unter der Hutkrempe verschwinden.
„ … doch um rein nach ihren Noten zu urteilen, stehen Ihnen ja fast alle Türen offen.“
Elina griff nach der Liste, die zu zuvor mit Ron und Hermine durchgegangen war, und zeigte sie Professor McGonagall.
„Sie möchten also im Ministerium arbeiten? Nun, die Fächer die sie sich ausgesucht haben sind da sicher sehr ratsam. Oh, sie haben ja auch ein ‚Ohnegleichen’ in Verwandlung. Darf ich fragen, wer ihr Lehrer war?“
Elina antwortete schnell:
„Professor Bernstein, unsere damalige Schulleiterin hat Verwandlung und Zauberkunst selbst unterrichtet!“
Professor McGonagall nickte vielsagend und flog noch einmal über die Liste.
„Ihre Schwester und Sie legen beeindruckende Zeugnisse vor, wie ich sehe haben Sie auch ein ‚Ohnegleichen’ in Pflege magischer Geschöpfe und Zaubertränke.“
Bei ‚Pflege magischer Geschöpfe’ zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und sie stutze für einen Moment, ehe sie Elina ihren Stundenplan aushändigte.

Nachdem sie mit Professor McGonagall alles besprochen und zu Ende gefrühstückt hatte, genoss Elina eine Freistunde und beschloss daher, sich auf den Weg zum Turmzimmer zu machen und zu warten, bis Jenny mit ihrem Kurs fertig war.
Auf dem Weg zu ihrem ersten, gemeinsamen Fach - Verteidigung gegen die dunklen Künste - besprachen Elina und Jenny ihre neuen Fächer.
Die beiden Schwestern folgten der Gruppe Gryffindors mit etwas Abstand, denn sie wollten sich nicht allzu sehr an die anderen binden, solange nicht sicher war in welches Haus sie kommen würden.
„Harry meinte, ich sollte auf jeden Fall Verteidigung gegen die dunklen Künste nehmen!" erklärte Jenny. Elina verdrehte dabei genervt die Augen.
„Also wenn du Aurorin werden willst, ist das doch klar. Darauf wärst du auch alleine gekommen. Hält der dich für blöd, oder was?“
Jenny verdrehte daraufhin ebenfalls die Augen. Elina umarmte ihre Schwester.
„Tut mir leid, dass ich mich dauernd streite, aber du bleibst für mich immer die Beste!“
Jenny befreite sich lachend - Elinas Bemerkung über diesen Harry Potter schluckte sie einfach runter, so war ihre Schwester eben: stürmisch und unüberlegt.
„Dann habe ich noch Kräuterkunde, Zaubertränke, Zauberkunst, Verwandlung und Wahrsagen ausgewählt, “ fuhr sie fort. Elina schaute sie überrascht an.
„Ach, ist das alles?“ neckte sie, „Ok, wenn du Aurorin werden willst, versteh ich das ja - aber Wahrsagen…?“
Jenny lächelte errötend und erklärte:
„Ich finde diesen ungreifbaren Zweig der Magie interessant. Ich liebe Mythen und Legenden!“
„Ach so, aber warum hast du dann nicht Astrologie, Arithmantik oder Zaubereigeschichte oder so was genommen? Ich fände Astrologie bei weitem interessanter als Wahrsagen!“ Elina schüttelte verständnislos den Kopf.
„Also ich habe Zaubertränke, Zauberkunst, Kräuterkunde, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Verwandlung und Pflege magischer Geschöpfe.“ Elina lachte auf, ihre Liste war lang, das lag daran, dass Hermine immer wieder ein Grund eingefallen war, warum sie das Fach belegen sollte. Auch Jenny lachte und entgegnete neckend:
„Ach, nur die paar kleinen Fächer? Wenn du Hilfe brauchst sagst du mir aber Bescheid, ja? Aber Wahrsagen enthält ja viele Elemente der Arithmantik und der Astrologie – ehe ich meinen UTZ in Arithmantik mache, werde ich doch eher eine Squib, ist mir einfach zu kompliziert ... Aber wir sind schon zwei, was? Noch mehr Arbeit konnten wir uns echt nicht aufhalsen!“
Elina lachte nun auch.
„Ja, sechs UTZ-Kurse sind nicht wenig… aber als ich Pflege magischer Geschöpfe ausgewählt hatte, haben sich Ron und Hermine so komisch angeguckt. Meinst du, das Fach oder der Lehrer sind mies? Aber das weiss ich ja nach dem Mittagessen...“ Sie warf noch einmal einen prüfenden Blick auf ihren Stundenplan. „Jetzt erzähl mal von Wahrsagen! Wie war’s?“
Jennifer seufzte.
„Die Lehrerin hat ehrlich gesagt keine Ahnung, sie stellt dieses Fach in ein total esoterisches Licht. In diesem Zimmer kann man überhaupt keinen klaren Gedanken fassen – ich glaube auch ehrlich gesagt, dass sie uns mit diesen Räucherstäbchen und all dem Humbug in eine Art Trance versetzten will, wie man sie nach Drogen hat. Das sind Schamanentechniken, die haben nur entfernt etwas mit dem eigentlichen Fach zutun. Es ist schade, aber Professor Trelawney stellt wenigstens das richtige Material zur Verfügung.“
Elina kicherte, als Jennifer ihr Professor Trelawney beschrieb und schwor sich nachzufragen ob sie an der nächsten Unterrichtsstunde auch mal teilnehmen könnte. Sie zeigte aber auch grosses Interesse, als Jennifer ihr erzählte, dass Professor Trelawney ihr mit deutlicher Verbitterung geraten hätte, sich mit dem Zentauren Firenze zu unterhalten, als Jenny eine Frage zur Auffassung der Sternendeutung in anderen Kulturen stellte.

Schwatzend betraten die Freundinnen das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Zu spät bemerkten sie, dass die Gruppe vor ihnen angehalten hatte. Mit einem lauten Knall lief Elina in Harry rein, während Jenny noch rechtzeitig auswich.
„’tschuldigung, “ murmelte Elina und drängte sich mit knallrotem Kopf an der Gruppe vorbei, als der Lehrer die Schüler eintreten liess. Jenny folgte ihr.
Als sie sich einen Platz in der Mitte des Raumes ausgesucht hatten, drehte sich Elina um und musterte ihre Umgebung: Es war ein düsterer Raum mit von schweren, dunklen Vorhänge verdeckten Fenstern und Bildern von entsetzlichen Szenen verletzter oder entstellter Menschen an den Wänden. Viele Kerzen gaben dem Raum eine besondere Atmosphäre.
Sie verloren jegliches Gefühl für Zeit.
„Setzen Sie sich, bitte!“ rief Professor Snape. Jenny erkannte den schwarzhaarigen Lehrer vom Abend vorher wieder.
Alle Schüler setzten sich rasch, wobei Harry und seine Freunde besonders langsam und mit entsetzen Mienen der Aufforderung folgten.
„Du, wir sitzen auf der falschen Seite!“ flüsterte Jenny Elina plötzlich zu.
Diese drehte sich um und bemerkte, dass um sie herum nur Slytherins sassen, die nun eilig ihre Federhalter und Pergamentrollen auspackten. Sie zuckte gelassen mit den Schultern und flüsterte zurück:
„Wir können gar nicht falsch sein, denn wir sind auf gar keiner Seite!“
Jenny schaute sie unsicher an. Plötzlich ertönte die ölige Stimme des Lehrers:
„Ich habe Sie nicht angewiesen, ihre Bücher hervorzuholen!“
Jenny schrak auf und war froh, noch gar nichts ausgepackt zu haben. Elina packte ihr Exemplar von „Im Angesicht des Gesichtslosen“ sofort wieder ein.
Professor Snape erklärte nun der Klasse, die anscheinend öfter Lehrerwechsel gehabt hatte, wie wichtig und schwierig ihr Pensum für die UTZe waren. Er knüpfte auch gleich eine Definition der Dunklen Künste an, die Elina und Jenny sehr gut fanden, am liebsten hätten sie sie aufgeschrieben, trauten sich aber nicht, sich zu rühren.
„Die dunklen Künste sind zahlreich, vielgestaltig, in ständigem Wandel begriffen und unvergänglich. Der Kampf gegen sie ist wie der Kampf gegen ein vielköpfiges Ungeheuer, dem jedes Mal, wenn ihm ein Hals durchschlagen wird, ein weiterer Kopf nachwächst, noch wilder und gerissener als der alte. Sie kämpfen gegen das Unberechenbare, das sich Wandelnde, das Unzerstörbare.“
Er erklärte nun, wie wichtig Kreativität und Flexibilität im Kampf gegen die Dunklen Künste waren und verwies auf ein paar der grauenvollsten Bilder an der Wand, um ihnen eine Idee davon zugeben, wie es ist, wenn man Verteidigung nicht beherrschte.
Als er zu dem Bild eines Inferi-Opfer kam, schrie Parvati Patil auf. Elina zuckte zusammen.
„Setzt er sie ein, setzt er Inferi ein? Ist ein Inferius gesichtet worden?“ fragte Parvati mit ängstlich bebender Stimme.
„Der Dunkle Lord hat in der Vergangenheit schon Inferi eingesetzt, Sie täten gut daran, wenn Sie davon ausgehen würden, dass er sie wieder einsetzen könnte.“
Jennifer atmete tief ein und schaute Elina geschockt an. Die dunkle Atmosphäre des Raums unterstütze das Gänsehautgefühl, das sich nun unter den Schülern breit machte.
Snape kam jetzt zum eigentlichen Thema der Stunde: ungesagte Zauber.
Er fragte, was der Vorteil an unausgesprochenen Zaubern wäre, und als Hermine antwortete, hörte Elina hinter sich ein Kichern. Plötzlich hörte sie eine bekannte Stimme, die ihr ins Ohr flüsterte:
„Habt ihr euch verlaufen oder die Seite gewechselt?“
Elina drehte sich um und blickte in die stahlgrauen Augen von Draco Malfoy – wandte sich dann aber wortlos ab. Jenny nickte ihrer Schwester zu und war froh, dass sie sich nicht mehr provozieren liess.

Nach der Stunde tauschten Elina und Jenny ihre Eindrücke aus:
„Das Niveau ist deutlich höher als auf unserer alten Schule!“ stellte Jenny fest.
Elina lachte auf und hackte sich bei ihrer Schwester unter.
„Aber es ist erstaunlich gut gelaufen, nicht?“
Elina wirbelte ihre Schultasche herum, während sie kleine Pirouetten auf dem Gang drehte und dabei glücklich auflachte. Jenny packte sie ebenfalls lachend am Arm und zog sie mit sich.
„Das Fach ist klasse - aber der Lehrer echt gruselig.“ Bemerkte sie noch.
Elina hatte sich nun weitgehend beruhigt:
„Mir ist der Typ auch suspekt, aber sein Unterricht ist wirklich gut! Was steht denn als nächstes an?“ fragte sie gut gelaunt.
Sie stellten fest, dass es nun zum Mittagessen ging. Es gab Kürbispastete, Bratkartoffeln und gebackene Hühnerschenkel.
Elina ass etwas von der Kürbispastete und schaute dann angewidert auf die knusprigen, goldbraunen Schenkel auf Jennys Teller - die gerade genüsslich ein Stück abbiss - und verabschiedete sich sogleich von ihr.
„Du, allein von dem Geruch wird mir schon schlecht. Ich gehe raus - ich hab nachher eh Pflege magischer Geschöpfe. Holst du mich ab?“
Jennifer nickte und beschloss für sich, nach dem Essen die Bibliothek zu erforschen.
Als Elina gegangen war und sie fertig gegessen hatte, machte sie sich auf den Weg und als sie in das Reich aus Büchern eintrat, fühlte sie sich gleich zuhause. Der Geruch von Staub, Leder und Pergament lag in der Luft. Es war still und sie sah kaum Leute, doch wenn sie an den Regalen vorbei ging, hörte sie gelegentlich das Kratzen einer Feder auf Pergament und entdeckte Sekunden später die dazugehörige Person dahinter.
Sie ging in die Abteilung für Astronomie, suchte und fand ein Buch mit Sternkarten und begann, mit Hilfe dieses Buches und ihrem Astrologieband, ein Lebenshoroskop zu erstellen, welches sie für den Wahrsageunterricht brauchte.

Währenddessen schlenderte Elina über die Ländereien hinab zu einer rund gebauten Hütte. Sie hatte sich durchgefragt und erfahren, dass hier der Unterricht für Pflege magischer Geschöpfe statt fand. Entzückt musterte sie den grossen Kürbisgarten und als sie einen angebunden Hippogreif entdeckte, konnte sie nicht mehr an sich halten und rannte die letzten Meter.
Sie blieb stehen und musterte das silber-graue Gefieder und ihr Blick blieb an den orangefarbenen Augen hängen. Der Hippogreif scharrte mit den Krallen, doch Elina schaute ihm weiterhin in die Augen bis der Hippogreif sich nicht mehr regte. Nun verbeugte sie sich tief und als sie aus dem Augenwinkel sah, wie der Hippogreif sich ebenfalls verbeugte, stand sie auf und ging zu ihm. Sie streichelte glücklich sein Gefieder.
„Das ging aber schnell, “ dachte sie.
Während sie den Hippogreif streichelte, rieb dieser seinen Kopf an ihrem Umhang. Sie zupfte ihm ein paar Kletten aus dem Gefieder und strich es mit der flachen Hand glatt. Dankbar klackerte der Hippogreif mit dem Schnabel.
„Was machst’n du da??“ hörte Elina plötzlich eine Stimme hinter sich donnern. Sie drehte sich erschrocken um und der Hippogreif stieg vor Schreck leicht auf die Hinterbeine.
„Ich… er… er war so schön und da dachte ich…ähm…“ sie stotterte verlegen, während sie sich zu der Stimme umdrehte.
Sie erkannte den grossen Lehrer von ihrer Ankunft wieder und gleich löste sich ihre Anspannung. Er hatte einen sehr netten Eindruck auf sie gemacht und tatsächlich: Er lächelte.
Elina schlüpfte durch den Zaun und stellte sich vor:
„Elina Jonathan, ich bin neu an der Schule. Erinnern Sie sich? Ich suche den Unterricht für Pflege magischer Geschöpfe.“
Der grosse Mann stellte sich als Professor Hagrid vor.
„Du bist ganz richtig hier, wird ne tolle Stunde, was ganz besonderes so zum anfangen. Wo sind denn die anderen, sind die alle zu spät?“

Als Jennifer Elina nach ihrer Stunde abholte, wirkte ihre Schwester leicht durch den Wind.
„Wie war’s denn?“ fragte sie.
Elina schaute sie an und antwortete: „Seltsam…“
Jennifers Gesicht nahm einen verwirrten Ausdruck an.
Elina lachte auf und erklärte: „Rate mal wie viele Schüler in meiner Klasse sind?“
Jennifer schaute nur noch verwirrter.
„Ich bin die Einzige!“ rief Elina aus.
„Ist nicht wahr!“ antwortete Jenny noch überraschter.
„Doch! Stell dir vor, ich bin die Einzige aus unserem Jahrgang, die ihren UTZ in Pflege magischer Geschöpfe ablegt! Wahnsinn! Und die Stunde war wirklich fantastisch! Nun ja, anfangs haben wir lange auf die anderen gewartet - die es ja nicht gibt … Professor Hagrid war sehr enttäuscht, aber er ist wirklich sehr nett und hat enorm viel Wissen! Er kann’s aber nicht so gut ausdrücken, also ich meine, er ist nicht wie die anderen Lehrer, so geschwollen, meine ich. Er spricht mit starkem Dialekt, ich hab ihn fast nicht verstanden, aber meinem Englisch tut es gut!“ Jennifer konnte nicht verstehen, wie Elina einen solchen Unterricht gut finden konnte, das hörte sich für sie nach einer Katastrophe an.
„Was habt ihr denn dann gemacht, wenn du die einzige <schülerin bist?“
Elina schaute sie an und lächelte glücklich.
„Ich bekomme sozusagen Einzelunterricht, cool, nicht? Wir waren in der Küche – ja, guck nicht so ungläubig – Hogwarts beschäftigt um die hundert Hauselfen! Wir waren in der Küche und ich durfte mit ihnen reden, Fragen stellen und so. Na ja, und neben bei… weil ich ja kein Hühnchen mag…“
Sie errötete und gestand, dass die Hauselfen ihr sofort eine Suppe angeboten hatten, als ihr Magen plötzlich laut geknurrt hatte.
„Jedenfalls ist es unglaublich toll, denn im UTZ-Jahr besprechen wir alle humanen magischen Geschöpfe und ihre Rechte. Das ist genau das, was ich will! Auf die nächste Stunde muss ich einen Aufsatz über die Gewohnheiten der Hauselfen, den Zauber, der sie an ihre Herren bindet und ihre Rechte schreiben – und meine eigene Meinung soll ich auch einbringen. Und Hagrid, das ist der Lehrer, hat gesagt, ich darf jederzeit vorbeikommen und ihm helfen. Er hat einen Hippogreif! Stellt dir vor! Er heisst Federflügel und ist sooo schön.“
Jenny konnte nur über die Begeisterung ihrer Schwester lächeln. Sie selbst liebte alle nichtmagischen und magischen Geschöpfe genau wie Elina und versprach, sich den Hippogreif auch einmal anzusehen.

Nachdem sie festgestellt hatten, dass ihr nächstes Fach Zaubertränke war, machten sie sich auf den Weg in die Kerker. Sie sassen alleine an einem Tisch, da es nur vierer Tische gab und alle anderen schon in Gruppen waren. Als der Lehrer eintrat, bemerkte Jenny entsetzt:
„Er sieht aus wie eine babygesichtige Qualle!“
„Quallen haben keine Gesichter!“ antwortete Elina trocken.
Es gefiel ihr nicht, dass sich ihre Schwester über einen Lehrer lustig machte. Diese verdrehte aber nur genervt die Augen.
Vor ihnen standen nun einige Kessel mit Zaubertränken. Der Lehrer erklärte ihnen, dass sie diese Tränke am Ende des Schuljahres herstellen können sollten. Er fragte, ob jemand die Tränke kannte und Jenny schaute sich um. Sie selbst hatte zwar einige der Tränke schon gesehen, erinnerte sich aber nicht an ihre Namen.
Der Lehrer zeigte nun auf eine klare, wasserartige Flüssigkeit in dem Kessel der in der Nähe der Slytherins stand und sie bemerkte nicht gerade erfreut, dass Draco Malfoy diesen Kurs auch besuchte.
Hermine Grangers Hand schoss in die Höhe und Jennys Achtung vor ihr hob sich augenblicklich.
„Das ist Veritaserum, es zwingt denjenigen, der es trinkt, die Wahrheit zu sagen“, antwortete Hermine auf seine Frage.
Auch alle anderen Tränke konnte Hermine identifizieren, Elina und Jenny schauten sich an: Wahnsinn!
Es handelte sich bei dem Trank, der nahe der Ravenclaws stand, um Vielsaft-Trank. Der Kessel zwischen dem Tisch, an dem Harry, Ron, Hermine und ein Hufflepuff-Junge sassen, blubberte ein perlmutfarbener Trank, dessen spiralförmiger Dampf einen herrlichen Duft verströmte. Elina zog den Duft frischen Strohs und Erde nach einem Regenschauer ein, sie bemerkte aber noch einen anderen Duft, den sie nicht kannte, er erinnerte sie in entfernter Weise an den Geruch von Melisse. Er roch aber nicht unangenehm...
Sie war einen Moment unkonzentriert gewesen und bemerkte nun erschrocken, dass Professor Slughorn bereits über einen Trank sprach, der in einem kleinen Kessel auf seinem Pult stand. Sie musterte den Trank interessiert: Er war intensiv goldfarben, als wäre es geschmolzenes Gold und kleine, goldfarbene Tropfen spielten über der Oberfläche – ohne aus dem Kessel zuspringen.
„… es ist flüssiges Glück, er bewirkt, dass man Glück hat!“ hörte Elina Hermine aufgeregt sagen.

Als sie ihren Auftrag erhalten hatten, nämlich den Sud des lebenden Todes herzustellen, hörte man schon nach dem Lesen der Angaben gelegentliches, leises Stöhnen im Raum. Für alle war es eine echte Herausforderung und deswegen war es ansonsten vollkommen still im Raum, die Konzentration wurde fast greifbar.
„Gar nicht so einfach…“ flüsterte Jenny, während sie über die Kante ihres Buches auf die vor ihr auf dem Tisch ausgebreiteten Zutaten blickte.
„Von alleine kommt nichts, Miss Jonathan!“ brummte Slughorn amüsiert, wobei er Jenny väterlich auf die Schultern klopfte.
Elina blickte auf und bemerkte wie Jenny sich angewidert den Umhang an der Stelle abklopfte, an welcher Slughorn sie berührt hatte. Elina lächelte kopfschüttelnd und konzentrierte sich dann wieder auf ihren Trank.
Es war ein Wetteifern wie es im Buche steht, alle warfen zwischendurch verstohlene Blicke auf des Nachbarn Werk, denn jeder wollte das Glück haben, "das Glück" zu gewinnen.
Als Slughorn die Tränke am Ende der Stunde begutachtete, fiel auf, dass es bisher keine geschafft hatte, die Tränke herzustellen. Hermines Trank war gut geworden, hatte jedoch statt klar zu werden seine purpurne Farbe behalten.
Als Slughorn zum Tisch von Elina und Jenny kam, sah er mit prüfendem Blick in Jennys Kessel.
„Gar nicht schlecht, doch beim nächsten Versuch wird es sicher besser, Miss Jonathan!“ meinte er aufmunternd. Ihr Trank war dunkel violett.
Als sich Professor Slughorn Elinas Trank widmete, schaute Jenny genervt weg und schnitt eine Grimasse, während er den Trank interessiert prüfte, denn Slughorn war ihr unsympathisch. Ihr Trank glich in der Farbe stark verdünntem Erdbeershake.
„Ausgezeichnete Arbeit Miss Jonathan, die zweitbeste heute.“
Harrys Zaubertrank dagegen war mit Abstand der Beste und zu Recht bekam er auch das Fläschchen Felix Feliciti. Mit diesem Erfolg machte er nicht nur einige Punkte bei Slughorn gut, auch Elinas Achtung zu ihm wuchs.

Beim Abendessen waren Elina und Jenny ganz ruhig, sie achteten auch nicht auf die heftige Diskussion am Gryffindortisch, welche sich ihre neuen Freunde lieferten. Da sie ein paar Mal zufällig das Wort ‚Zaubertrankunterricht’ aufgeschnappt hatten, nahmen sie einfach an, dass sie über die letzte Stunde diskutierten.
Die Schwestern waren einfach nur entsetzlich müde.


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