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Skyrim's Fire I - Dragon Quest - An Unrefusable Offer

von Julia*Jay*Brown

Es dauerte nur zehn Minuten, bis auch schlussendlich das Quidditchteam der Gryffindors seinen Weg in den Krankenflügel fand. Sie waren alle vollkommen durchnässt und Madam Pomfrey schickte sie, nach eigenen Angaben, nur nicht hinaus, weil Harry momentan ihre größte Sorge darstellte.
„Dieses halsbrecherische Spiel wird irgendwann zum Tode führen- das habe ich schon immer prophezeit“ wetterte sie, während draußen der Wind weiterhin umherpeitschte.
„Es waren Dementoren, Madam Pomfrey“ sagte Eliza zum wiederholten Male und wurde erneut von der Krankenschwester ignoriert.
„Es war verdammt knapp“ grummelte einer der Weasley- Zwillinge, der den Umhang auswrang und eine dreckige Wasserpfütze verursachte. Angelina, Alicia und Katie trockneten unterdessen die Haare mit einem entsprechenden Zauber.
„Wo ist eigentlich Oliver?“ fragte Eliza, als sie bemerkte, dass der Kapitän nicht dabeistand. Die Spieler zuckten reihum mit den Schultern.
„Vermutlich gibt er sich selbst die Schuld- keiner hätte vorhersehen können, dass diese Dementoren ausgerechnet heute das Feld stürmen würden“ erläuterte Katie nachdenklich, „Aber Wood macht sich immer gerne für alles verantwortlich. In dem Punkt sind er und Harry sich sehr ähnlich.“
„Sollen sich nicht so dranstellen“ grummelte Angelina, „Es ist nur ein verlorenes Spiel- noch können wir den Pokal holen. Ravenclaw wird Slytherin sowas von dermaßen in Grund und Boden spielen… Nichts gegen dein Haus, Eliza.“
„Geht schon klar- unsere Mannschaft hat sich wirklich nicht besonders mit Ruhm bekleckert.“
„Warum spielst du eigentlich nicht? Du bist doch mittlerweile alt genug, oder?“ hakte Fred nach und stellte sich hinter Alicia, um etwas von dem Trockenzauber abzubekommen.
„Schon, aber irgendwie war da die Motivation nicht so da. Megan wollte eigentlich vorspielen, aber naja…“
„Jones…Schreckliche Sache. Aber du solltest es vielleicht wenigstens versuchen. Flint ist nächstes Jahr sowieso weg und der hat noch nie ein Mädchen ins Team gelassen- davor war das auch dort Gang und Gebe.“
„Hört auf sie zu drängen, Jungs“ Katie schüttelte den Kopf, „Ah- da sind ja auch Ron und Hermine endlich.“
Just in diesem Moment war die Tür aufgekracht und die beiden Schüler stürzten hinein.
„Ein wenig spät, meint ihr nicht?“ fragte Fred mit einem halbherzigen Grinsen.
„Wir wurden von McGonagall aufgehalten- sie haben Harrys Nimbus aus der Peitschenden Weide gefischt“ rief Ron niedergeschlagen und hielt ein Bündel hoch, aus dem einige abgebrochene Holzstücke ragten.
„Verdammter Baum“ fluchte George, „Malfoy wird sich ein Loch in den Bauch freuen- der zweitbeste Besen der Schule wurde zu Kleinholz verarbeitet.“
„Seid froh, dass er nicht den besten Sucher zerhackstückelt hat“ mahnte Eliza und ein kollektiver Schauer lief über die Rücken der Anwesenden.
Hermine legte ihren Mantel, von dem das Wasser abperlte, beiseite und ließ sich auf einem der harten Holzstühle um das Bett nieder, auf dem Eliza saß.
„Sieht noch ein bisschen blass um die Nase aus, meint ihr nicht?“ fragte Ron besorgt und machte erneut der Krankenschwester Platz.
„Er ist um die sechzig Meter tief gefallen- was hast du erwartet?“
„Exakt, Ron. Wir können dich ja mal vom Astronomieturm werfen und sehen, wie du aussiehst.“
„Wahrscheinlich ein ganzes Stück besser als sonst“ kam es da unvermutet von Harry, seine Stimme war rau und er fasste sich an den Kopf, während er sich aufsetzte. Eliza reichte ihm seine Brille.
„Danke.“
„Wie geht’s dir?“ fragten Eliza und Hermine gleichzeitig.
„Blendend“ erwiderte Harry ironisch und Eliza war sich nicht sicher, ob sie ihn schlagen, umarmen oder lachen sollte, „Was ist passiert?“
„Na, du bist vom Besen gefallen“ meinte Ron und klang ein wenig unbekümmerter, als er vermutlich war.
„Ach was. Ich meine, wer das Spiel gewonnen hat.“
„Diggory hat den Schnatz gefangen, wollte aber sofort ein Wiederholungsspiel, als er gesehen hat, dass du gefallen bist“ erläuterte Fred mit bitterer Miene.
„Wir haben verloren?“ Diese Neuigkeit schien ihn schlimmer mitzunehmen als das Fallen selbst. Er fuhr sich durch die Haare.
„Mach dir keinen Stress, Harry“ kam es da von George, „Du hast bisher jedes Spiel für uns gewonnen- einmal musste der Schnatz dir ja mal durch die Lappen gehen. Selbst Wood hat zugegeben, dass du der Beste Sucher bist, den Gryffindor seit Jahren gehabt hat. Und den Pokal können wir immer noch gewinnen.“
„Wo ist Wood?“
„Noch unter der Dusche“ kam es da von der Tür her- Lee Jordan hatte soeben den Krankenflügel betreten.
„Ah- er wird wohl versuchen, sich zu ertränken“ kommentierte George mit wissendem Blick und alle schmunzelten ein wenig.
„Da ist noch etwas“ warf Hermine mit tief betrübtem Gesicht ein und biss sich auf die Lippe, offenbar unsicher, wie ihr bester Freund auf die Neuigkeiten reagieren würde, „Als Dumbledore dich weggebracht hat, ist dein Nimbus durch die Luft geschleudert worden und- oh es tut mir so Leid- die Peitschende Weide hat ihn erwischt.“
„Was?!“ rief Harry, richtete sich schlagartig auf, bis Madam Pomfrey ihn sanft auf die Kissen zurückbeförderte.
Ron hob das Bündel vom Boden auf und leerte die Überreste des Nimbus auf die Bettdecke aus.
„Es findet sich schon ein Ersatz“ beruhigte Eliza ihren Bruder und er schien sie zum ersten Mal aktiv wahrzunehmen.
„Das war mein erster Besen- nicht mehr der Neueste und auch nicht mehr der Beste, aber verdammt! Auf ihm habe ich jeden Schnatz gefangen! McGonagall hat ihn damals geholt, damit ich dem Team beitreten konnte.“
„Dein Geschick hängt nicht von diesem Besen ab“ erinnerte Eliza ihn, „Außerdem wäre seine Spieltauglichkeit sowieso irgendwann…Das ist kein Sauberwisch, der bekanntermaßen ewig hält.“
„Du hast vermutlich Recht“ Harry grinste sie an, die grünen Augen hinter den runden Gläsern funkelten.


„Du bist ein Schatz, Louise.“
„Das ist mir klar, danke Lucius.“
Eine junge Schülerin mit braunen Locken, zu einem strengen Zopf gebunden, und in Gryffindorroben drückte dem hochgewachsenen Lucius einen Kuss auf die Wange. Er hielt eine Pergamentrolle in seinen Händen- diese musste sie ihm wohl kurz vorher überreicht haben.
„Hast du schon Pläne für das Wochenende?“ fragte Lucius seine Begleitung, während das fahle Mondlicht durch die hohen Fenster des verlassenen Korridors fiel.
„Noch nicht, aber ich vermute, dir schwebt da bereits etwas vor. Ich kenne diese Funkeln doch…“
„Ganz Recht, meine Hübsche. Die Frage ist nur, wohin genau du willst- Barcelona, Paris oder Venedig? Es ist immerhin dein Geburtstag.“
„Wirklich? Du würdest…Wir müssen nach Barcelona- das steh außer Frage. Oh!“
Sie fiel ihm um den Hals, er legte seine Arme um sie, um sie noch näher an sich heran zu ziehen. Ihre Fußspitzen verließen den Boden, als er sie im Kreis herumwirbelte.
„Ich liebe dich“ flüsterte er in ihr Ohr und sie grinste ihn an.
„Du meinst das ernst?“
„Mir war noch nie etwas ernster als das. Ich kenne niemanden, der so wunderschön, intelligent und sympathisch ist, wie du. Du bringst mich zum Lachen, Louise. Allerdings muss ich jetzt wieder los- ich muss noch etwas mit der Schulsprecherin besprechen, sie wartet schon seit zwei Stunden.“
„Pass auf dich auf- bis morgen!“
Er küsste sie auf den Handrücken und verschwand durch eine Tür in den nächsten Gang, während Louise sich um die eigene Achse drehte.
„Louise?“ zischte da jemand und Anne McGonagall trat durch ein Portrait in den Korridor.
„Anne!“ rief diese erschrocken, „Was machst du denn hier? Hast du etwas gesehen?“
„Du hast dich wieder mit Lucius Malfoy getroffen, oder. Lüg mich nicht an- ich erkenne das sofort.“
„Es geht dich nichts an. Lucius ist kein schlechter Mensch- er hat gesagt, dass er mich liebt. Nur, weil du nicht einsehen kannst, dass jemand aus einer schlechten Familie gut sein kann…“
„Ich sehe das natürlich ein- schau dir Sirius an. Und von ihm weiß ich auch, dass Lucius zur übelsten Sorte gehört, die auf dieser Erde wandelt. Er und Bellatrix Black verstehen sich ausgezeichnet- und sie ist eine Ausgeburt der Hölle- sie verabscheut Muggel, foltert Menschen zum Vergnügen und ist in diesem Alter zu allem bereit!“
„Er tut nur so, damit er nicht verletzt wird.“
„Es herrscht Krieg, Louise! Voldemort sammelt seine Anhänger und nur Jemand, der sich Dumbledore anschließt, kann gegen ihn kämpfen. Selbst wenn Malfoy gegen ihn vorgeht, wird er ohne die Hilfe von Dumbledore das nicht überleben. Voldemort hat Mittel und kennt Magie, die wir uns nicht vorstellen können- Folter, Gedankenkontrolle, Erpressung. Ihm alleine ausgeliefert zu sein…es ist ein Teufelskreis, aus dem du nicht entkommen kannst. Es wird dir das Herz brechen, wenn Malfoy sich dafür entscheidet- entweder, weil er es will, oder weil er es muss. Für Dumbledore wird er jedenfalls niemals kämpfen- er hasst ihn!“
„Warum kannst du nur das Schlechte in Menschen sehen? Warum hast du die Hoffnung schon aufgegeben?!“
„Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben und ich sehe nicht nur das Schlechte in Menschen, aber ich werde in wenigen Monaten diese Schule für immer verlassen und dort draußen kann mich niemand mehr vor den Wogen der Gefahr beschützen, außer mir selbst. Sobald ich mich dem Orden angeschlossen habe, gibt es keine Neutralität mehr in diesem Krieg- die Todesser werden uns auf ihren Listen stehen haben und versuchen, uns einen nach dem anderen auszuschalten. Wenn ich keine Hoffnung hätte, würde ich nicht versuchen zu kämpfen, aber ich weiß, dass wir einige der besten Hexen und Zauberer unserer Zeit auf unserer Seite haben. Viele werden sich anschließen, aber es ist klar, dass nicht alle es zu uns schaffen, weil Voldemort eindeutig mehr und mehr Macht erlangt, je länger wir warten.“
„Ich kann dich nicht umstimmen, oder?“
„Nein- ich vertraue Malfoy erst dann, wenn er gezeigt hat, dass er nicht den Todessern angehört und auch nicht versucht, dich auszunutzen.“
„Und kämpfen wirst du wohl auch?“
„Zusammen mit Lily, Alice und den Rumtreibern kann ich mir gar nichts Anderes vorstellen.“

Madam Pomfrey scheuchte sie kurz darauf geschlossen, bis auf Ron und Hermine, aus dem Krankenflügel und das Team machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, während Eliza nachdenklich zur Bibliothek trottete.
Die alten Geschichten aus dieser Zeit wurden immer interessanter, je mehr sie darüber lernte. Wenn sie doch nur kontrollieren könnte, was sie sah und wann. Es könnte ihr so viel mehr offenbaren und sie war begierig darauf, alles über die Personen zu erfahren, von denen sie bereits einen Anflug erfahren hatte.
Dass Louise sich damals in Malfoy Senior verliebt hatte, war sehr offensichtlich, aber seine Hintergründe würden sie deutlich mehr interessieren. Hatte er sie wirklich geliebt oder war das Ganze ein abgekartetes Spiel gewesen, um sich Voldemort als würdig zu erweisen?
Was war mit Hettie und Tiberius weiterhin geschehen?
Wer war Galatea Noir und warum war sie von den Blacks verstoßen worden? Lebte sie heute noch? Wenn ja, wo?
Vor einer Woche noch hätte sie sich mit den Mädchen zusammengesetzt und beratschlagt. Sie wusste nicht, in wie weit die Jungs an diesen alten Geschichten interessiert waren und wie lange Draco diese Dinge vor seinem Vater verheimlichen konnte.
Sie könnte natürlich mit Professor Snape darüber sprechen- er war immerhin eine Vertrauensperson. Mit Minerva und Anne wollte sie lieber nicht darüber reden und diskutieren, denn sie könnte es nicht ertragen, den beiden Schmerzen zu bereiten.
Zu guter Letzt könnte sie noch Dumbledore zu Rate ziehen.
Das war vermutlich die beste Idee, denn er hatte alle diese Menschen gekannt und genug Erfahrung mit außergewöhnlichen Dingen.
Eliza machte auf dem Absatz kehrt und wanderte strikt an den vereinzelten Schülern vorbei, überging die leicht geöffnete Tür des Lehrerzimmers und nannte dem Wasserspeier das Passwort zum Büro des Schulleiters, welches ihr Snape wie immer zu Beginn des Jahres mitteilte- für Notfälle.

„Herein“ sagte die Stimme des Schulleiters und Eliza öffnete vorsichtig die Tür. Dumbledore stand bei Fawkes Vogelstange und streichelte den Phoenix.
„Ah, Eliza. Schön dich zu sehen. Ich nehme an, Harry geht es wieder besser?“
„Ja, Sir. Er ist aufgewacht und muss sich jetzt von dem Shock erholen.“
„Der Verlust eines Besens und eines Schnatzes ist immer schlimm.“
„Sie wussten, dass er sich darüber mehr aufregen würde als über den Sturz?“
„Natürlich- ich kannte eure ganze Familie und Verwandtschaft und diese Dinge haben sich seit Generationen nicht verändert. Allerding gehe ich vermutlich recht in der Annahmen, dass du nicht deswegen gekommen bist?“
„Richtig, Sir. Es gibt da ein paar Dinge, über die ich mit jemandem sprechen muss, der mir helfen kann. Jemandem mit viel Erfahrung und- nennen wir es einer globalen Übersicht über die Dinge.“
„Verstehe- setz‘ dich. Ich werde unterdessen dieses Chaos ein wenig eindämmen“ er deutete mit seinem Zauberstab auf mehrere Pergamentrollen, die hastig und unordentlich bekrakelt waren und sich zusammenrollten.
„Nun?“
„Es geht mir im diese Skyrim Angelegenheit- wie sie wissen, ist Pyre seit diesem Jahr stetig kränklicher geworden und steht am Rande eines zweiten Todes. Die Skyrim in der Feuerfeste suchen mittlerweile nach Thales- dem ersten Skyrim- und dem Drachen Caesarion. Die beiden könnten uns helfen.“
„Es handelt sich dabei nicht zufällig um Thales von Alyzeia, oder? Er war ein berühmter Magischer Theoretiker und Forscher- er hat zum ersten Mal die Funktion verschiedenster Beschwörungsformeln verallgemeinert und sich mit Drachen befasst. Er war der Meinung, diese seien die höchsten magischen Wesen und nah mit Phoenixen verwandt. Abgesehen davon war er… äußerst machthungrig. Ein Vorläufer Voldemorts, aber erst nach seiner Studie der Nekromantie…“
„Vielleicht hat er damals den Kontakt zu Caesarion hergestellt…Sonst kann ich mir nicht vorstellen, wie ein einzelner Drache ein neues Konzept auf den Plan ruft, dass sozusagen eine neue Dimension kreiert, in der er und seine Nachfahren für die Ewigkeit leben. Er hat neue Gesetze geschaffen.“
„Wohl wahr, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Drachen zu damaliger Zeit noch mehr Macht und Eigenständigkeit besaßen als heute. Sie waren zahlreicher aber nur die Mächtigsten haben das Geschenk der wahren Unsterblichkeit erhalten. Deren Namen sind bekannt. Es geht mit einem bestimmten Symbol einher, aber dieser Zweig der Forschung ist weitgehend ausgegraut. Keiner interessiert sich mehr für diese Geschichte und mein Wissen ist daher bedauernswert kümmerlich.
Allerdings erscheint mir, dass dieser Caesarion es irgendwie geschafft hat, seinen eigenen Weg zu finden, ähnlich wie Voldemort auch.“
„Wie meinen?“ fragte Eliza irritiert.
„Es handelt sich um schwarze Magie, die eine Dreizehnjährige nicht begreifen würde. Sehr grausam und noch bin ich mir meiner Theorie nicht sicher. Deinem Bruder werde ich es wohl mitteilen müssen, denn es betrifft ihn noch mehr als dich.“
„Also glauben Sie, dass auch Voldemort noch irgendwo existiert und…kann er zurückkehren?“
„Das hat er bereits zweimal in den letzten zwei Jahren versucht. Einmal mit Hilfe des Steins der Weisen und ein weiteres Mal mit dem Tagebuch, das seine Erinnerung enthielt. Letzteres schlägt vermutlich den Bogen zu der Verbindung zwischen Pyre und dir. Sie hat sich an dich gebunden, wie die Erinnerung an Ginny Weasley nur ist sie weniger ein Schmarotzer als eine Unterstützung. Ich vermute, wenn Pyre wirklich sterben sollte- und das endgültig- bleibt deiner Seele nichts anderes, als sich von der ihren zu trennen. Geist und Seele sind bei euch von jeher getrennt, anders lässt sich das Phänomen der Feuerfeste nicht erklären.“
„Das ist der Grund, weshalb ich existieren werde, wenn Pyre verschwindet- mein Geist wird ewig in der Drachenfeste gefangen sein, aber meine Seele und mein Körper werden immer noch hier sein. Ich werde den Verstand verlieren- und bis dahin muss ich so viel wie möglich in Erfahrung bringen. Es gibt da noch ein paar Dinge, die ich erforschen möchte.“
„Es hängt sicherlich mit den Erinnerungsschnipseln zusammen, die du siehst?“
„Ja. Sie häufen sich um Louise McGonagall, die Schwester meiner Mum. Sie war in ihrer Jugend mit Lucius Malfoy zusammen, sein älterer Bruder Tiberius mit Hettie Potter.“
„Zwei sehr geheime Bekanntschaften. Es überrascht mich allerdings nicht im Mindesten- Tiberius und Hettie waren zwei sehr idealistische Persönlichkeiten und beide haben sich meinen Rat geholt, als sie fliehen wollten. Australien erschien mir der entlegenste Ort für die beiden. Tiberius schickt mir gelegentlich einen Brief- sein Sohn Demetrius wird bald in London studieren. Was Louise angeht können wir nur spekulieren.“
„Vielleicht gibt es einen Weg, dass ich mehr über Lucius Malfoy herausfinde?“
„Dazu bräuchtest du Macht über deine Erinnerungen und dabei kann dir vermutlich nur jemand aus der Feuerfeste helfen. Vielleicht Thales und Caesarion- sie kennen diese Magie besser als jeder andere.“
„Außerdem habe ich noch eine Frage zu jemandem, den ich bisher nur kurz gesehen habe. Ihr Name war Galatea Noir. Ich weiß bereits, dass sie mit Sirius verwandt ist, aber vielleicht wissen Sie, was damals passiert ist?“
„Nur Bruchstücke, da die Black- Familie sich mir selten offenbart hat- von Sirius einmal abgesehen. Galatea wurde von ihren Eltern im Alter von ungefähr sieben verstoßen, als Sirius geboren wurde. Sie war ein Mädchen und im Hause der Blacks war es die Pflicht, das Anwesen an den Erstgeborenen zu vererben. Aber Orion und Walburga weigerten sich, einem Mädchen dieses zu Vermachen und schickten sie daher an ein Waisenhaus in Frankreich. Sie gaben ihr den Namen Noir, um sie immer wiedererkennen zu können. Ich vermute, sie ärgerten sich bald, dass sie das taten- spätestens als Sirius das Haus mit sechzehn verließ. Galatea war eine sehr ruhige und herzensgute Person- niemals auf Rampenlicht bedacht und immer sehr bestrebt, das Beste aus der Situation zu machen. Wir schickten ihr einen Brief, das Kollegium und ich, da wir der Meinung waren, dass zumindest sie es verdiente, die Wahrheit zu wissen und darüber zu entscheiden, was sie von ihrer Familie wollte und erwartete. Ich nehme an, ihre Zieheltern- die Familie Précieuse- waren sehr gut zu ihr, denn sie hat sich nie an uns oder an ihre Brüder gewandt. Sie kehrte alsbald zurück nach Frankreich und ist nun eine renommierte Politikerin. Letztes Jahr habe ich bei einer Gala mit ihr gesprochen und vor kurzem hat sie mich wegen Sirius Black kontaktiert.“
„Hat sie befürchtet, er könnte sie suchen?“
„Das weniger. Sie hatte über ihn gelesen und mich gefragt, was ich davon halte. Obwohl sie immer so getan hat, als ob es sie nicht interessiere, hat sie sich wohl immer über alle informiert- sie wusste, dass Sirius äußerst gut mit deinen Eltern befreundet war. Und Regulus hat sie ein Jahr lang kurz kennengelernt.“
„Sie glauben also auch nicht daran, dass Sirius meine Eltern verraten hat, oder?“
„Nach den Schilderungen von Anne fällt mir es schwer, die Geschichten zu glauben, die die Öffentlichkeit um ihn herum gesponnen hat. Was Pettigrew betrifft… es gibt unzählige Zeugen und er wurde für diesen Mord verhaftet. Meine damalige Aussage könnte ich nicht ohne schlüssige Beweise zurückziehen. Was man bräuchte, wäre Pettigrew selbst- lebendig, damit man Sirius Aussage beweisen könnte. Alles sehr vage, alles nicht sehr einfach zu bewerkstelligen.“
„Zusammen mit den Skyrim ist das vielleicht möglich…sie haben eine Übersicht über diese Welt und können Geschehnisse überall sehen. Wenn ich sie frage, können einige nach Pettigrew suchen.“
„Sie werden sich sicherlich freuen, nach endlosen Jahrhunderten des Herumsitzens etwas mit Sinn zu erledigen. Gibt es eine Möglichkeit, dir zu helfen, in die Feuerfeste zu gelangen.“
„Für gewöhnlich passiert es, wenn ich schlafe, aber irgendwie muss es doch möglich sein, dort auch so hinzukommen. Von mir aus, ohne die Hilfe der anderen.“
„Es gibt verschiedene Methoden, in einen Schlafähnlichen Zustand zu gelangen. Meditation ist eine davon und es funktioniert ähnlich wie das, was Professor Snape dir beibringen wollte. Konzentriere dich auf irgendeinen Gegenstand auf diesem Schreibtisch und komme innerlich zur Ruhe…“
Es war nicht so schwer, wie Eliza vermutet hatte. Es lag möglicherweise an ihrem dringenden Bedürfnis, endlich von sich aus die Feuerfeste betreten zu können.
„Regulus? Mercutio! Aricela?“ rief sie in den leeren Zirkel hinein. Um sie herum befand sich fast nur Dunkelheit, abgesehen von einigen wenigen Flammen. Die Throne waren verlassen und niemand schien weit und breit zu sein.
Eliza erinnerte sich kurz an den Weg zu Pyres Ruhestätte und bahnte sich vorsichtig einen Weg durch die Säulen und Flammen. Die Pforte zu dem erkrankten Drachen war noch immer fest verschlossen und niemand antwortete auf ihre Rufe.
Mit gerunzelter Stirn und einem unguten Gefühl in der Magengegend schlich sich die junge Potter weiter den Weg entlang, flache mit Mosaiken gespickte Steinstufen hinab und durch einen neuerlichen Durchgang im Fels hindurch. Er sah aus, als wäre er erst vor kurzem hereingesprengt worden und lag abseits von dem Hauptweg. Sie hatte ihn nur gesehen, da eine einsame Fackel in einem Baum ein seltsames Licht verbreitete.
Als sie den Durchgang verließ fiel ihr Blick auf ein flaches Tal, welches von einer Art Kuppel umschlossen zu sein schien. Ein einzelner Lavastrom schlängelte sich einen der hohen Berge auf der anderen Seite herab und an dem See, den er bildete, erkannte Eliza ein paar kleine Gestalten sowie die eindrucksvollen Silhouetten zweier Drachen.
Vorsichtig und zugleich schnell rannte Eliza über den steinigen Untergrund, bis sie gegen die magische Barriere stieß, die sich ihr in den Weg stellte.
Sie klopfte dagegen, hämmerte so fest sie konnte und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Sie lief am Rand entlang in das Tal hinab, bis sie kaum zweihundert Meter von den Gestalten entfernt stand.
Eine davon war unverwechselbar Aricela- sie trug ihr auffälliges Gewand und hatte etwas wie eine kleine Gestalt in den Armen. Neben ihr ragte Mercutio auf und vor den beiden stand Regulus und sprach eindringlich mit einem Skyrim, den Eliza nicht kannte.
Er hatte eine sonnengebräunte Haut und trug ein purpurnes, mit Gold besticktes Gewandt aus Seide. Auf seinem Kopf, der von einem langen weißen Bart und Glatze geziert wurde, trug er eine Art Lorbeerkranz- ebenfalls aus purem Gold. Hinter ihm saß sein Drache, feuerrot, mit schwarzen Augen ohne Pupillen. Seine Klauen und Stacheln glänzten Bronze und seine gesamte Haltung gebat Achtung und Furcht zugleich. Er starrte den Drachen ihm gegenüber an, welcher weiß-bläulich schimmerte und dessen Mitternachtsblauer Schwanz nur wenige Meter vor Elizas Füßen endete.
Keiner schien sie wahrzunehmen, als die Menschen noch immer miteinander sprachen.
„Als Skyrim gebiete ich Einlass!“ rief Eliza, nun immer wütender, zückte zum wiederholten Male den Zauberstab und tappte gegen die Membran.
„Das wird nicht funktionieren“ hörte sie die Stimme von Ignatia hinter sich. Die alte Frau sah aus, als hätte sie einen harten Marsch hinter sich.
„Der Zirkel versucht schon seit mehreren Wochen, durch den Wall zu kommen- ohne Erfolg. Sie verwenden unsere eigene Magie gegen uns, vermutlich ist das Thales‘ Werk. Allerdings haben wir eine Vermutung, was sie da treiben.“
„Was sie tun, weiß ich auch…“
„Hör auf zu Schnappen, Eliza. Wir haben ein gemeinsames Problem, wenn sie Thales und Caesarion aus der Verbannung zurückholen.“
„Sie machen das wegen Pyre und mir- ich habe sie darum gebeten. Wir dachten, dass die beiden uns vielleicht helfen können.“
„Nicht sehr unwahrscheinlich, aber trotzdem gefährlich“ meinte Ignatia, den Zauberstab durch die Finger drehend, „Sie kennen die Macht, werden aber aus Motiven handeln, die wir nicht erkennen.“
„Die anderen haben mich bereits gewarnt, aber das Risiko ist mir zunächst nicht wichtiger als Pyres Überleben.“
„Du betrachtest das ganze aus einem zu sentimentalen, zu sterblichen Blickpunkt.“
„Das…“
„Warte- lass mich ausreden. Du bist noch ein Mensch, ein junger noch dazu, und als solcher erkennst du das große Ganze nicht, in dem du steckst. Das Überleben der Welt hängt nicht von dir ab, du bist lediglich ein einzelnes Individuum mit einer Gabe, die dir eine Macht verleiht, die die Geschicke leiten soll. Das Schicksal lenkt dich und du lenkst das Schicksal- so formuliert es zumindest Mercutio immer gerne. Wenn Pyre stirbt, dann verlässt du die eine Ebene und kehrst in die andere zurück. Dies musst du akzeptieren, denn es kommt ein Tag, an dem es unweigerlich passieren wird und du kannst Nichts dagegen tun. Manchmal müssen wir den Lauf der Dinge akzeptieren.“
„Aber was ist mit diesem ganzen Skyrim- Kodex, dieser Tatsache, dass Pyre ausgewählt wurde, wenn es bisher nur Fragen aufgeworfen hat? Mir ist jetzt seit drei Jahren klar, dass ich zu euch gehöre, und seitdem ist so viel passiert. Die Erinnerungen, die ich gesehen habe, wirbeln viel Staub auf und haben Dinge an die Oberfläche befördert, die Manche vergessen wollten. Meine Freunde schaffen das ohne mich, aber…“
„Du wirst nicht mit dem Kämpfen aufhören, das ist klar. Aber ich warne dich vor den Konsequenzen. Thales hat wahrscheinlich eine genaue Vorstellung davon, wie er dich an sich bindet und seine eigenen Interessen durchsetzt. Er ist kein guter Mensch, aber wie sooft ist seine Persönlichkeit umso einnehmender.“
„Wie sooft?“
„Viele, die die Macht an sich gerissen und mit unlauten Methoden die Menschen auf ihre Seite gezogen haben, waren auf ihre Weise charmant und haben es verstanden, Leute mit Worten zu überreden. Gellert Grindelwald zum Beispiel war, bevor sein dunkler Ruf sich verbreitete, äußerst höflich, gallant und wusste es, sein Gegenüber mit geschickten Worten für sich zu gewinnen. Er hatte viele Freunde in hohen Positionen.
Das ist auch der Grund, weshalb viele Slytherin für das Haus der Schwarzen Magie halten. List und Tücke sind nur dann nützlich, wenn man sie gut verstecken kann. Die Kunst der Rhetorik schnappt man während seiner Zeit in dem Haus fast automatisch auf. Dazu kommt der Ehrgeiz, sich zu beweisen, und schon ist man der schwarzen Magie und ihren Verlockungen sehr nahe. Natürlich tragen auch diejenigen, die einst Slytherins waren zu dem Bild bei, aber hierbei handelt es sich um einen Teufelskreis.
Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass du gefährdeter bist den Worten von den beiden zu verfallen als beispielsweise ein Hufflepuff und doch weniger gefährdet, da du ein Slytherin bist.“
„Ich bin mehr als nur ein Haus in Hogwarts. Ich bilde mir ein, mehr Charakter zu haben als ein paar ähnlich scheinenden Adjektive.“
„Es war auch nur ein Vergleich, damit du verstehst was ich meine. Von Natur aus kannst du einfacher auf den falschen Weg geraten als viele andere in deinem Alter. Außerdem musst du etwas noch verstehen, was viele bis zum höchsten Alter noch nicht begreifen können. Etwas, was mit den Häusern zu tun hat.“
„Willst du es mir erklären, damit ich nicht so lange warten muss? Meine Zeit, die ich möglicherweise nicht habe, damit zu verplempern erscheint mir nicht besonders ratsam.“
Ignatia lachte und Eliza war hin und hergerissen zwischen Verachtung und Zuneigung für die alte Dame.
„In Ordnung. Keine Garantie auf Verständnis, aber hier kommt die Erklärung: Die Häuser sind eine Philosophie- so viel dürfte klar sein. Du wirst nicht in einen Rahmen gezwängt oder definiert, sondern dir wird die Möglichkeit gewährt mit Leuten zusammen zu sein, die eine ähnliche Vorstellung haben. Der Sprechende Hut ist kein Stück Stoff, dass nach oberflächlichen Kriterien beurteilt, ob jemand besonders schlau ist, oder besonders mutig. Er hat einen Teil der Gründer in sich und kennt diese vier Menschen wie seine eigene nicht vorhandene Westentasche. Der Hut gibt dir das, was du brauchst, nicht das, was du bist. Du hast deine eigene Maxime, aber ein Teil von dir wird immer den Weg zur Spitze suchen, den nicht so offensichtlichen Weg.“
Eine Antwort blieb der sprachlosen Eliza erspart, denn in jenem Moment öffnete sich ein Tor vor den Beiden. Es zeigte ihnen einen direkten Weg zu den beiden Gruppen in der Mitte der Kuppel.
„Tretet ein“ sagte eine dunkle Stimme mit heftigem Akzent und die schwarzen Augen Caesarions richteten sich direkt auf Eliza, durchbohrten sie und es kam ihr so vor, als würde er ihre Gedanken lesen.
„Die jüngste Skyrim tritt auf den Plan, welch eine Freude“ sagte die höfliche Stimme von Thales und mit einem Lächeln schritt der alte Mann auf sie zu, verbeugte sich tief und betrachtete sie mit funkelnden braunen Augen: „Mein Name ist Thales von Alyzeia.“
„Eliza Potter“ erwiderte diese, ein wenig überrumpelt von dem Gebaren des Mannes. Es widersprach allem, was sie bisher über ihn gelernt hatte.
Unter seiner Präsenz fühlte sie sich unwichtiger als je zuvor, kleiner und machtloser als noch vor wenigen Minuten. Seine Persönlichkeit strahlte wie eine Aura um ihn herum und als er sich recht schwungvoll umdrehte, um erneut Regulus gegenüber zu treten, bewunderte sie ihn unwillkürlich.
Erst Ignatias Hand auf ihrer Schulter ließ sie aus der Trance zurückschrecken. Die Frau warf ihr einen Blick zu, der so viel sagte wie: Was habe ich dir gesagt?
Eliza schluckte und ließ sich von neben Regulus geleiten, der angestrengt und wütend aussah.
„Wie du siehst, haben wir sie gefunden. Es war nicht besonders einfach und auch nicht sonderlich schön, aber immerhin.“
„Nun kann sie ihr Anliegen selbst darlegen“ erwiderte Thales, scheinbar unbeeindruckt von dem sich bietenden Schauspiel. Mit einer simplen Handbewegung forderte er Eliza auf, ihre Rede zu beginnen. Regulus lächelte sie schwach, aber zusichernd an.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Eliza, dass Aricela die kleine Pyre- Figur festhielt. Ihr Wille festigte sich.
„Ausgezeichnet“ dröhnte der rote Drache, jede ihrer Bewegungen genauestens beobachtend.
Eliza wandte sich erneut den beiden zu und erwiderte den Blick Caesarions ohne einen Funken Furcht.
„Als jüngste Skyrim, Auserwählte eurer Macht, fordere ich euren Rat und eure Unterstützung in dieser Angelegenheit, die das Fortbestehen eurer Kreation bedeutet.“
„Drache und Skyrim sterben von Zeit zu Zeit- auch in jungen Jahren und ohne jemals Einfluss auf die Geschehnisse genommen oder ihre Prophezeiung gesehen zu haben“ wedelte Thales ihr Argument weg.
„Sicherlich, aber“ Eliza ordnete ihre Gedanken, „ich nehme an, dass ihr es selten mit jemandem zu tun hattet, der euch so gefährlich werden könnte.“
„Du?“
„Nein, Thales- lass sie ausreden. Sie selbst wird noch nicht so einfach uns herausfordern wollen“ unterbrach der Drache und als Thales erzitterte, konnten die Skyrim sehen, dass es nicht der Skyrim war, der hier die Macht hatte, sondern wahrlich Caesarion.
„Sprich weiter, Mädchen.“
„Es mag euch vielleicht in dieser Dimension entgangen sein, aber seit eurem Verschwinden gab es mehrere dunkle Herrscher, welche alle Menschen vergessen lassen, wer die ursprünglichen Tyrannen waren. Euch mag ebenfalls entgangen sein, dass mein Bruder den bisher grausamsten und schlimmsten von ihnen in einem Alter von einem Jahr durch eine unbekannte Macht besiegen konnte. Pyre erzählte mir, dass sie ihn erwählen wollte, doch sein Schicksalsweg ihr so dunkel erschien, dass sie ihn nicht noch mehr belasten konnte. Er braucht meine Unterstützung, um diesen selbsternannten Lord Voldemort vernichten zu können, wenn dieser seine Macht wiedererlangt.“
„Du widersprichst dir selbst“ erwiderte Thales, doch Caesarion grummelte und erneut verstummte der Skyrim in Mitten des Satzes.
„Lord Voldemort ist auf der ganzen Welt bekannt für seine Grausamkeit- er ist auf eine Weise unsterblich geworden, die euren Weg in den Schatten zu stellen droht. Wollt ihr wirklich zulassen, dass ein einfacher Mensch, der es nicht wert war, in den Kreis der Skyrim aufgenommen zu werden, eure Taten in Vergessenheit geraten lässt? An euch erinnert sich kaum jemand, doch wenn Voldemort zurückkehrt, wird er dies für immer tun. Damit wäre er machtvoller als jemals ein Mensch zuvor- machtvoller als selbst ein Drache, der neue Naturgesetze erschaffen hat.“
„Was erwartest du als Antwort? Einen Spruch, der Pyre heilt- den gibt es nicht. Es gehört zu diesen Naturgesetzen, die du selbst erwähnt hast: Wenn ein Drache stirbt, stirbt sein Skyrim mit ihm. Somit halten wir die Unwürdigen fern.“
„Pyre war nicht unwürdig- sie ist noch immer deine Nachfolgerin.“
„Und zugleich schwach. Sie hätte niemals erwählt werden dürfen, ihre Seele wurde durch die eigenen Selbstzweifel und Trauer so rasch aufgelöst, dass sie schon bei ihrer Reise über die Erde so schwach war, dass nur die Bindung an dich sie überhaupt errettet hat.“
„Ihre Trauer und Selbstzweifel sind nun geringer- als Tochter und Schülerin von Alcar höchstselbst wurde sie geheilt, als sein Grabmal im Schwarzen See gefunden wurde.“
„Sie kann nicht geheilt werden, Skyrim. Sie schwindet zusehends dahin- ihre Macht lässt sie zerfallen und überträgt sich gleichzeitig auf dich. Binnen einiger Monate wird sie sich vollkommen aufgelöst haben und sobald dich eine Erinnerung übermannt, wird sie deinen Geist mit in die Feuerfeste reißen. Wir haben gespürt, als sie es versuchte- Nichts kann an dieser Welt unbemerkt vorbeiziehen. Du kannst nicht ohne Pyre leben, aber mit ihr ebenso wenig. Der letzte Ausweg, den ich damals zu meinem Schutz und meiner Erhaltung in dieses System gebaut habe ist so schmerzhaft, dass der Körper des Skyrim ihn bisher nie überlebt hat, Geist und Seele daraufhin auf ewig dazu verdammt, die Erde als Gespenst heimzusuchen.“
„Würde er Pyre retten?“
„Nicht für deinen Geist. Ihr würdet sauber getrennt, sie würde hier in die Drachenfeste zurückkehren und nach einigen Jahrhunderten wieder vollkommen hergestellt werden. Ihr könntet einander nur hier begegnen, falls du weiterlebst.“
„Wie soll das funktionieren? Du hast gerade gesagt, dass ich nicht ohne Pyre überleben kann.“
„Du musst eines verstehen- Pyre ist eine Art Medium, durch welches Erinnerungen Zugang in dich erhalten. Ein Drache, der selbst bereits in der Feuerfeste ist, kann ihre Position einnehmen.“
„Warum wird uns erst jetzt davon berichtet?“ erzürnte sich Mercutio, „Wir haben Jahrhunderte auf eine Lösung zu vielen Problemen gewartet und nun präsentiert ihr uns sie?“
„Ruhig, Mercutio. Ihr war zu gemütlich und zufrieden mit eurer Situation hier, dass ihr niemals geforscht habt. Uns habt ihr nicht gesehen, aber jeden Vorgang konnten wie genauestens beobachten. Außerdem kann nicht jeder beliebige Drache das tun- der Vorgang ist allein für mich und meine Rückkehr bestimmte und nur ich weiß, wie man von hier in den Körper eines Skyrim gelangt. Die anderen Drachen kennen nur einen Pfad, die Seelenwanderung, ich kenne alle.“
„Also wäre der Plan, dass du Pyre ersetzt, nachdem sie mich verlassen, aber bevor mich die Erinnerung entreißt?“ überlegte Eliza, die Stirn massierend.
„Theoretisch ja.“
„Verrückt- aber welche Wahl habe ich schon.“
„Schmerzen, oder keine Schmerzen. Der Tod steht dir so oder so gegenüber“ sagte Ignatia.
„Es hat noch nie funktioniert, sagst du?“
Caesarion schnaubte: „Keiner war bisher stark genug. Aber sie wussten auch nicht, was ihnen geschieht und hatten keinerlei Unterstützung aus irgendeiner Welt oder Dimension, wie du es so simpel nennst.“
Einige Minuten überlegte Eliza mit geschlossenen Augen. Konnte sie es riskieren, dass einer der gefährlichsten Drachen wieder zurück auf die Erde kehrte, nur um selbst weiterleben zu können. Er hatte selbst gesagt, dass die Chancen gering waren, aber ein gewisses Unbehagen angesichts der Ungewissheit und Gefährlichkeit des Unterfangens regte sich in ihr.
‚Harry wird dich vor dem Ende noch einmal brauchen‘ sagte eine vertraute Stimme in ihrem Kopf. Ihr war klar, dass es egoistisch war, aber zugleich konnte sie nicht zulassen, dass all diese Dinge umsonst geschehen waren. So viele Informationen steckten in ihrem Kopf und der Drang, weiterhin zu leben und etwas zu erleben waren so stark in ihr, dass sie davor zurückschreckte.
Mit vielleicht vierzehn alles zu verlassen, was sie kannte, und all ihren Freunden Schmerzen zu bereiten… eigentlich gab es nur eine Möglichkeit.
Mit dem Bild von Anne, Remus, Harry und Minerva vor dem inneren Auge erwiderte sie nun erneut Caesarions Blick mit sturer Gewissheit.
„Wir werden das versuchen. Koste es was es wolle.“
„Ausgezeichnet.“
„Aber ich habe eine Bedingung und eine Frage.“
„Stelle beide vor.“
„Die Frage ist: Was geschieht mit dem Schicksal und der Prophezeiung, die Pyres Erbschaft für mich bereithalten?“
„Das Schicksal wird sich vielleicht ändern, oder auch nicht. Die Prophezeiung gehört immer zu dem Skyrim, nicht zum Drachen. Jener ist lediglich der Bewahrer und Beschützer. Pyre wird mir ihr Wissen anvertrauen müssen, wenn es soweit ist und dann werden wir beide diese Dinge erforschen müssen. Was genau ist nun jedoch deine Bedingung? Du bist von mir abhängig, vergiss das nicht.“
„Und du solltest nicht vergessen, dass du ohne mich keinen Einfluss auf die Geschehnisse hast. Daher stelle ich klar, dass ich mich von dir zwar beraten lasse, aber nicht zwingend jeden deiner Befehle ausführen werde. Ich will nur leben, nicht die Macht über irgendjemanden an mich reißen oder unsterblich werden. Grausamkeit zählt nicht zu meinen Absichten.“
„Keine Sorge- deine Ideale werde ich möglichst nicht korrumpieren, doch musst du dich auf verquere Meinungsbilder einstellen. Ich weigere mich, meine Meinung zu Gunsten deiner Naivität in den Schatten zu stellen. Du wirst mit mir mehr Macht tragen, als jeder Skyrim zuvor- das kommt durch mein Alter und mein Wissen. Deine Fähigkeiten als Magier werden sich möglicherweise schlagartig verändern, andere Fähigkeiten wirst du für immer verlieren. Durch Thales hier sind meine Fähigkeiten noch weiter gewachsen, du wirst mich ebenso stärken.“
„Was wird auf mich zu kommen?“
„Zu alten Zeiten nannte man es noch Brandmarkung- du wirst jeden Verstand, der sich dir in den Weg stellt benutzen können: Lenken, zerstören, stärken.“
„Das ist schwarze Magie…“
„Was hast du erwartet? Die Fähigkeit ein Paar prächtiger Flügel zu besitzen, mit Einhörnern zu sprechen und Regenbögen aus deinen Augen zu schießen? Das gehört nicht zu dem, was ich dir zeige- du wirst vieles für schwarze Magie halten, doch möglicherweise lernst du schon bald, was es heißt, wahre Macht zu haben.“
„Was nicht bedeutet, dass ich es benutzen werde. Was noch?“
„Zwei weitere Dinge. Ersteres wird einige Zeit nach der Verknüpfung in Anspruch nehmen- du wirst mit viel Übung einen Schatten beschwören können, der, ungesehen und ungehört von allen, jeden deiner Befehle ausführt. Er ist Assassine, Furcht und Zerstörung in einem. Er nährt sich von seinem eigenen Verlangen nach Verwüstung und ist Teil deines Unterbewusstseins. Du kannst sehen, was er sieht, er sieht, was du willst, das er sieht. Gleichzeitig geht sein Zerstörungswille auch zum Teil auf dich über. Du kontrollierst ihn, aber er wird versuchen, seinen Willen durchzusetzen. Es gibt zugleich Nichts, was den Schatten vernichten kann.“
„Er ist wie ein Dementor?“
„Mächtiger und zugleich kontrollierter- du kannst ihn lenken und er wird niemanden angreifen, wenn du es nicht zulässt. Mit genug Zeit und Gewandtheit kannst du ihn vielleicht zu einem weniger destruktiven Diener formen.“
„Eine Sache fehlt noch…“
„Korrekt- diese Eigenschaft ist mein direktes Geschenk an jeden, der meine Seele und meinen Geist beherbergt. Daher ist ein Teil der Drachenmagie der alten Tage. Ein Teil davon ist Drachenhaut: Zauber die dich Treffen werden entweder zurückgestoßen oder ihre Energie in dich aufgesogen, sodass du sie in einem Konter gegen den Gegner verwenden kannst. Als Preis werden deine Hände, Nacken und ein Teil deines Oberkörpers mit einer Art Drachenhaut überzogen- dünner als unsere Schuppen und etwas kleiner. Sie werden sich deinem Körperbau anpassen und einer zweiten Haut ähneln- sie können nicht verheimlicht werden, sie werden nicht unsichtbar oder verblassen.
Ein weiterer Teil ist das Drachenfeuer: Nein, du wirst kein Feuer spucken, aber es wird dich nicht mehr verletzten. Seine Hitze ist für dich nicht schädlich. Du wirst Gegner mit einem Gedanken in Flammen aufgehen lassen können, doch mit jedem weiteren Mal wirst du immer abhängiger von Flammen und Toten- du wirst nur in Feuer zur Ruhe kommen und jeden, der dir widerspricht, wird dein Unterbewusstsein sofort töten, wenn du es zu weit treibst.
Zuletzt wirst du den Drachentot erhalten: Wenn Drachen im Gefecht sterben, fallen sie nicht nur zu Boden und behindern jeden Weg- sie gehen mit ihrem letzten Atemzug in einer Explosion aus Magie, Feuer und Gift aus dieser Welt. Sie erlangen somit vielleicht einen Vorteil für ihre Seite, doch ist es das Gewissen, was über das Schicksal der umstehenden entscheidet. Das Gewissen des Drachen wohlgemerkt. Ein Gewissensloser wird jeden töten, ein Gutherziger wird die Seinigen Heilen und das Gift wird die Gegner mit schwachem Enthusiasmus auf die eigene Seite ziehen.“
„Ist es überhaupt möglich, mit diesen Fähigkeiten eine gutherzige Explosion auszulösen? Alles diese Dinge sind zweischneidige Schwerter- wenn ich die Kräfte einsetzte, werde ich selbst immer abhängiger von dunkler Magie und werde jeglichen Ankerpunkt zum Guten verlieren.“
„Es ist möglich, aber nicht sonderlich einfach. Andere Drachen geben dir andere Kräfte, die weniger korrumpierend aber auch weniger mächtig sind. Das ist der Preis: Dein Leben gegen die Versuchung der absoluten Herrschaft.“
„Bist du dir absolut sicher, dass du das noch immer willst, Eliza?“ fragte Regulus mit einem besorgten Blick. Ihm war klar, was ein Herrscher mächtiger und grausamer als Voldemort bedeuten würde.
„Die andere Wahl ist, gar Nichts zu tun. Ich denke, mein Gewissen ist stark genug und da ich euch niemals werde töten können, werdet ihr mir immer den Spiegel der Wahrheit vorhalten. Die Versuchungen sind nicht so stark- hoffe ich.“
„Es gibt keine Absicherung, dass du nicht ihnen nicht verfällst“ erinnerte Caesarion, „Es folgt womöglich ein Krieg, in dem du gezwungen sein wirst, deine Grenzen vollkommen auszunutzen. Ich darf dich nicht dazu zwingen, meinen Willen auszuführen. Aber diese Kräfte werden das tun und dann wirst du sehen, was es wirklich bedeutete, ein Skyrim zu sein.“
„Oder aber ich werde dich umkehren…“
„Darüber“ warf Thales ein, die Stirn ein wenig in wütende Falten gelegt (vermutlich weil die bildliche Reinkarnation Caesarions und somit sein eigener Statusfall sich näherten), „Solltet ihr erst diskutieren, wenn es wahrhaft funktioniert hat. Mit der bisherigen Erfolgschance ist es wahrscheinlicher, dass du einfach nur stirbst und Caesarion dann zwei Skyrim zu seiner Verfügung hat. Vergiss nicht, Eliza Potter, wer der mächtigere Zauberer von uns beiden ist- ich war der erste Skyrim überhaupt und meine Macht übertrifft deine um vieles, so wird es auch bleiben, nachdem Caesarion sich deiner bemächtigt hat. Es wird auf ewig mein Erbe bleiben und du wirst auf ewig mein Untertan in der Drachenfeste sein.“
„Ich dachte, es wäre immer der jüngste Skyrim, der als ‚König‘ die Dinge hier oben regelt- sprich wäre das entweder Regulus oder ich selbst.“
„Regulus hat aber sein Recht nicht angenommen und es gab seit Ewigkeiten keinen König hier“ korrigierte Thales, „Bis du dich dazu ernannt hast. Die Skyrim wissen, dass nur jemand mit genügend Arroganz es wagen kann, meinen rechtmäßigen Platz einnehmen zu können…“
„Beruhige dich, Thales“ befahl Caesarion, seine Stimme gefährlich und Rauch stieg aus seinem Mund, „Ihr seid alle nur Werkzeuge- die Drachen sind die wahren Herrscher der Feuerfeste, nicht ihr lächerlichen kleinen Figuren. Euer Wissen reicht wenige Generationen zurück, während wir alles in uns tragen, was diese und jene Welt bieten können. Wir sind euch in jedem Punkt überlegen und ihr seid nur aufgrund des Flehens der Drachen noch hier: Sie würden sich ohne eure Kabbeleien nur langweilen.“
Eliza verbarg ein Grinsen. Caesarion klang tatsächlich gelangweilt, als wäre er dieser Diskussion müde.
„Kannst du sagen, wann Pyre Elizas Seele verlässt?“ fragte Aricela und der alte Drache wandte seine Augen der Gestalt in dem Armen der Frau zu.
„In einigen Monaten.“
„Wenn wir uns vorbereiten sollen und Eliza nicht vor Schock in den See fällt, wenn die Schmerzen beginnen, solltest du etwas präziser sein“ warnte Regulus, Eliza legte ihm eine Hand auf den Arm.
Caesarion schloss die Augen, ehe er sprach: „Leg Pyre zwischen meine Klauen, Aricela.“
Sie tat wie ihr geheißen und alle traten mehrere Meter zurück.
Caesarion beugte seinen Hals und stupste die Gestalt mit seiner Nase an. Diese rührte sich, rollte auf den Rücken und beide Drachen starrten einander an. Caesarion öffnete sein Maul, bespickt mit großen goldenen und diamantenen Zähnen, und spie eine kleine, aber stetige Feuersalve über den kleinen Drachen. Dieser erwiderte das Feuer mit aller Kraft und beide Flammen gingen alsbald nahtlos ineinander über.
Die Zeremonie dauerte an und als Caesarion seinen Kopf erneut hob, hielt Eliza den Atem an, das Urteil erwartend.
„Ihre letzte Kraft wird Anfang Juni schwinden. In der Nacht vom sechsten auf den siebten- innerhalb eines dreizehn- Stunden- Fensters.“


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck