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Fanfiction

Knowing much is not enough to be wise... - Hallo, Ween

von LadyPeverell

Hallo, Ween

31. Oktober, im Jahr 2022


Das Feuer im Kamin flackerte und durchflutete die dunkle, riesenhafte, hohe Halle mit schwachem Licht. An den sieben Säulen, die in gleichmäßigen Abständen an den Wänden des runden Raumes in die Höhe ragten, hockten gemeißelte Monster, die ihre Krallen aus Granit in die sonst so spiegelglatten Säulen schlugen und in den Raum starrten, mit Augen, die im Feuer so blutrot schienen, als seien sie durstig nach der Flüssigkeit, die durch die Adern der Lebewesen lief. Die Mäuler weit aufgerissen, scharfe Zähne, langen Schwertern gleichend, entblößt und lange, gespaltene Zungen, die aus ihren Rachen schossen, um sich genüsslich über die steinernen Lippen zu lecken und nach ihren Opfern zu züngeln. An jeder Säule saß am obersten Ende auf einer Empore ein riesiger Drache, den Kopf über den Rand der Empore geneigt, blickten sie allesamt hinab in den Raum und musterten mit ihren Augen aus purem Edelstein und den zu einem schauerlich gehässigen Lächeln verzogenen Mäulern die wenigen Personen, die im Kreis vor dem Kamin weilten und ebenfalls für solche Schreckensgestalten gehalten werden konnten, wie jene, die die schwarzen Säulen und den granitenen Boden säumten. Die sieben Drachen hatten ihre Flügel ausgebreitet und stützen mit ihren riesigen, teilweise zerfetzten Schwingen die schwarze, von goldenen und silbernen Todesgewächsen überwucherte, gewölbte Decke.
Im Raum war es trotz der flackernden Flammen eisig kalt und um den Kamin aus kohleschwarzem Stein saßen fünf Personen um einen gläsernen, von stählernen rabenfarbenen Lilienranken gestützten Tisch, auf dessen Platte sich die züngelnden orangeroten Flammen spiegelten. Rechts, am nächsten des Kamins, saß, zurückgelehnt in den dunkelroten Samtüberzug des Ebenholzstuhles, ein dunkelhäutiger Zauberer, der einen nachtschwarzen Umhang um die Schultern trug und dessen Augen so dunkel umrandet waren, dass er Teil der Dekoration des Raumes hätte werden können. Er war nicht wirklich furchterregend, hatte sich wahrscheinlich nur seiner Bälger zuliebe in diesen Aufzug geschmissen, doch es stand ihm. Unter dem schwarzen Samt des Umhangs sah man ein einfaches, schwarzes, seidenes Hemd und dazu trug er eine dunkle Hose. Die Dame zu seiner Linken wirkte im Gegensatz zu ihm sehr wild. Das schwarze Haar, in einer aufwendigen Frisur um ihren Hinterkopf gesteckt, hing in ihrer Stirn ein saphirblauer Edelstein , in dem sich die Flammen des Feuers zu vertausendfachen schienen. Auch in ihren dunklen, braunen Augen tanzten die Feuer und die metallen schillernde Maske, die lediglich aus drei Ranken auf der linken und zweieinhalb auf der rechten Seite bestand, die sich über ihre Wangen zu legen schienen wie ein Rüstung, konnte ihrer Schönheit keinen Abbruch tun. Ein Kleid, ein Traum aus dunkelblauem Satin, umhüllte ihren Körper, wie der tiefschwarze Ozean es vermochte, die Körper seiner Bewohner zu umspielen. Ihre Fingernägel, die ruhig auf den Lehnen ihres Stuhles lagen, glänzten stahlgrau und waren überdimensional lang, wie die eines Drachen, nur dünner und nicht so sehr gekrümmt.
Die Dame zu ihrer Linken wiederum trug ein schlichtes kohleschwarzes Gewand, das dem der Fräulein um das Jahr eintausend glich. Eine Kordel schwang sich um ihre Hüfte, in einem kunstvollen Knoten verschlossen, der von einer gekrümmten Nadel, die ebenfalls an eine Drachenklaue erinnerte, durchstochen wurde und glänzte mattsilber. Die dünnen Ärmel ihres Kleides endeten in einem langen Stachel, der sich über ihren Handrücken legte und einen sechsten Finger hätte bilden können. Ihre Haare schimmerten so warm und eindrucksvoll wie das Licht der Sonne und schienen im Schein des Feuers zu flüssigem Gold zu werden, das in einzelnen, gelockten Strähnen um ihr Gesicht floss, aus einem hohen Zopf über ihre Schulter fiel und an den Rippen in gleißendes Licht überzugehen schien. Ihre Augen glänzten eisgrau und strahlten eine Kälte aus, die die Temperatur in diesen Hallen nicht unbedingt anheben würden. Das Kleid lag in einem flachen Ausschnitt, der ihre weißen Schultern entblößte, um ihren Oberkörper und aus ihren Schulterblättern schienen spitze, metallene Steine zu sprießen, so wucherten hinter ihrem Kopf metallene, grob geschlagene Stacheln in die Luft, die einen Kragen zu bilden schienen, so wuchsen die jeweils äußersten über ihre Schultern, auf denen sie sich abstützten, um etwas höher in die Luft zu ragen als die anderen drei. Ihre Miene war steinern, wie die ihres Nebenmannes linkerseits.
Die platinblonden Haare waren kurz und schillerten wie der volle Mond in der Dunkelheit. Auf seiner Schulter hockte ein ebenso platinfarbener Drache, der seinen Schweif um die Schultern seines Herrchens gelegt hatte und seinen Kopf eingebildet und majestätisch in die Höhe reckte. Seine langen Klauen leuchteten wie Quecksilber und aus seinen Nüstern stiegen fast unsichtbare, lange, dünne Nebelschwaden. Sein Herr trug, wie der zweite Mann in dieser Runde, ein onyxfarbenes Seidenhemd und eine schlichte dunkle Hose, dennoch waren auch seine Augen mit Kohle umrandet und ließen ihn rachedurstig und blutrünstig wirken. Zuletzt saß auf der linken Seite des Kamins eine ebenfalls blonde Frau, eine spitze Nase, Augen umringt von dunklen Schuppen, die aus ihrer Haut zu sprießen schienen. Einige Ausläufer zogen sich noch über ihre Wangen und bis zu ihren Augenbrauen, bis sie wieder nahtlos in eine makellose schneeweiße Haut übergingen. Ihre Lippen waren benetzt von der blutroten Flüssigkeit, die auch den Rand ihres Glases, das sie auf zwei Fingern vor sich balancierte, überzog. Ihre Haare lagen offen über ihrer linke Schulter und fielen bis zu ihrer Hüfte in wunderschönen kleinen Spirallocken über den samtenen, dunkelgrün bis braunen Stoff ihrer Abendgarderobe. Passend zu den Reptilaugen, zogen sich Fetzen aus Schlangen-, Drachen- und Echsenleder durch den Stoff und durchrissen so die Eintracht der Farben, die ihren schlanken Körper umgarnten und über ihren Armen lag. Die Ärmel wurden an der Unter- und Oberseite mit einer weitgebundenen Kordel verbunden, die die zwei dünnen Stoff- und Lederbahnen an den Außenseiten des Armes eng zusammenzog. Jene übereinandergelegten Seile zogen sich auch über ihre Schulter, wo sie sich, jeweils ein Seil über den Rücken und eines an den Seiten des Dekolletés hinablaufend, trennten. Die beiden Seile, die den Karree-Ausschnitt verschönerten, liefen in dessen Mitte wieder zusammen und begannen wieder sich fortlaufend bis zum Becken zu überkreuzen, wo sie dann schlussendlich in einem Knoten endeten und, immer dünner werdend, über den Stoff des Kleides fielen. Die Seile, die sich an der Unterseite der Arme überkreuzt hatten, zogen sich in diesem Schema weiter, an den Seiten des Oberkörpers hinab, bis zum Beckenknochen, wo auch diese beiden sich verknoteten und ebenso wie die anderen beiden über das Kleid hinabfielen.
Die fünf schwiegen und versuchten, den Blickkontakt untereinander zu vermeiden, starrten zwangsläufig die Flasche Elfenwein an, die mit den geleerten Gläsern ein andächtiges Stillleben darstellte. Die Luft im Raum schien klirrend kalt und die Stimmung war so frostig wie ein Wintermorgen, sodass selbst das warme, knisternde Feuer des Kamins nicht vermochte die Gemüter zu heben und die kalten Blicke aufzutauen.
In eben dem Augenblick, als der Moment drohte komplett einzufrieren und in ewigem Winter zu versinken, flog die hohe Flügeltür zwischen zwei der Säulen auf und ein junger Mann, nicht viel älter als sechzehn Jahre, betrat den Raum. Sein Teint war etwas dunkler, etwa so, als sei er zu lange in der Sonne gewesen und hätte etwas von seiner wunderschönen Bleiche eingebüßt. In seinen smaragdgrünen Augen lag etwas Waches und er war recht großgewachsen. Aus seinem Rücken wuchsen riesige, schwarze Schwingen, auf die jeder Engel hätte neidisch sein müssen und seine kurzen schwarzen Haare standen in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Um seine Schultern lag ein schwerer, dunkler Umhang und über seine Nase zog sich eine lange, rotglänzende Wunde. „Ich darf zum Spektakel bitten, werte Lords und Ladys.“Seine Stimme war ruhig und dunkel, er sprach langsam und legte etwas Geheimnisvolles in seine Worte. Graf Dracula hätte es nicht besser gekonnt und wäre es möglich, dem Vampirlord noch mehr Farbe aus dem Gesicht zu treiben, so wäre er gerade mit größter Sicherheit vor Neid erblasst.
Die fünf erhoben sich und der Junge, der soeben hereingekommen war, bot nun der Dame mit den Echsenaugen seinen Arm an. Die andere Blonde hakte sich bei dem Platinblonden unter und auch das letzte Paar fand sich zusammen. Hintereinander wechselten die sechs aus der Gruselkammer in den langen, kühlen Gang, dessen Wände aus grobem Fels waren. Die Bodenplatten waren blank geputzt und so glatt wie eine Eisfläche, sodass die Damen aufpassen mussten, nicht auf ihren hochhackigen Schuhen auszurutschen. Der platinfarbene Drache hatte sich von der Schulter seines Herrchens abgestoßen und segelte nun im Gleitflug über den Köpfen der kleinen Karawane. Vereinzelt hingen Waffen an den Wänden, wirkten als seien sie kurz zuvor noch in Gebrauch gewesen, so klebte an den Klingen, metallen schillernd und so scharf wie es eine Obsidianklinge war, dunkles, weinrotes Blut. Teilweise tropfte es auch zu Boden und beschmutzte die Wand, oder verwandelte den glatten Boden in einen See, schillernd in der warmen und warnenden Farbe von Schneewittchens Apfel. Einige der Banner, die wie Wandteppiche die granitenen Wände verdeckten, waren zerrissen, aufgeschlitzt von monströsen Krallen, die jeden lebenden Menschen mit Freude auftrennen würden. Das Biest, zu dem solch üble Waffen gehörten, musste Freude daran haben, die Gedärme seiner Opfer aus seinem Bauch quellen zu sehen, musste sich an dem Anblick laben, den das zu allen Seiten spritzende Blut gab, das sich um den im Todeskampf krampfhaft zuckenden Körper verteilte und ihn umschloss wie das weiche Gras einer Wiese, wenn man sich in das saftige Grün legte. Der Schrei seiner Opfer, derer die erbarmungslos von den scharfen Krallen aufgeschlitzt wurden, angesetzt an den Rippen und langsam und qualvoll über den Bauch gezogen, immer tiefer in die Eingeweide grabend, musste Musik in den Ohren des Viechs sein, das mit einem Schlag solche Risse in die Banner geschlagen hatte und auch die Wand nicht vor tiefen Einkerbungen verschont hatte.
Der Zug bog nach rechts ab und am Ende dieses Seitenganges konnte man schon die riesige Türe erblicken- stählern, mit spitzen, kurzen Stacheln besetzt, von Tüchern, die dem Gewand des Todes glichen, verhängt und bewacht von zwei riesigen Rittern, auf deren Schultern ein Stierkopf saß- hinter welcher wohl die Hölle warten musste. Die beiden Krieger hatten jeweils eine Waffe bei sich, der linke, muskulösere war ganz aus Stahl und hielt in seiner Hand eine Sense, die über dem Weg zur Türe hing und bedrohlich zu wackeln begann, als sich die Karawane nährte, der andere Ritter war kleiner und dicklicher, auch sah sein Kopf eher dem einer Kuh gleich, als dass er dem eines Stieres gleichsah – einer hässlichen Kuh. Dem Vieh fehlte ein Ohr und ein marmornes Auge hing an einem dünnen Faden aus der Augenhöhle heraus. Insgesamt sahen die beiden Wächter ziemlich furchteinflößend aus, auch wenn der Wächter ohne Auge nur einen hölzernen Hammer in der Hand hielt, mit dem er sich eher auf den eigenen Wams, als in die geöffnete Hand klopfte, was wohl eine drohende Geste hätte sein sollen.
„Passwort.“Der Stier senkte seine Sense etwas weiter, sodass der Zug anhalten musste. „Fängt ja schon gut an“, murmelte der Platinblonde, woraufhin sich sein Vordermann umkehrte und ihn angrinste. „Ich denke unsere Sprösslinge haben sich einige Mühe hierbei gegeben. Die Dekoration ist wirklich perfekt gelungen. Habt ihr irgendwo einen Theaterfundus?“, der Platinblonde lächelte schelmisch und schüttelte verneinend den Kopf. „Zabini, du bist doch derjenige dessen Tochter unter allen Umständen Schauspielerin werden will.“, Blaise schnaubte kurz, dann kehrte sofort sein herausfordernder Blick zurück und er erwiederte etwas leiser als zuvor: „Nun ja, wenigstens hat sie nicht den Traum bis dreißig zuhause zu leben, Malfoy!“, Dracos Schultern zuckten und seine Mundwinkel schossen ebenfalls belustigt in die Höhe, doch ehe er etwas erwidern konnte, hatten die beiden Wächter eine Diskussion begonnen. „Es gibt kein Passwort du Hohlkopf!“, das war die Kuh gewesen, die wohl doch ein Bulle war, zumindest ließ es die tiefe Stimme vermuten. Auf seinen kurzen Beinen, den dicken Bauch vor sich her schiebend, wackelte der Wächter mit dem Hammer auf den mit der Sense zu. „Es ist ein Rätsel!“, der Stier wandte langsam seinen Kopf und es hätten nur noch brennende Augen gefehlt um seinen stählernen bissig bösen Gesichtsausdruck zu perfektionieren. „Passwort.“, schnaubte er und der kleine schüttelte den Kopf. „Nein Hohlkopf! Rätsel!“, „Passwort!“, „Rätsel!“
Die Frau neben Draco, der mit ihr zusammen das Schlusslicht bildete, wandte sich spöttisch lächelnd zu ihm. Sie war nur etwa einen halben Kopf kleiner als ihr Gatte und ohne das Licht des Feuers wirkten ihre blonden Haare wieder eher silbern und waren nun eher mit dem Mond, als mit der Sonne zu vergleichen. „Was denkst du, sind das die einzigen Worte die sie beherrschen?“, bevor Draco etwas erwidern konnte, meldete sich der Junge aus der ersten Reihe zu Wort, dessen schwarze Engelsschwingen fast den ganzen Blick nach vorne verdeckten. „Ja und Nein gehört auch noch zu ihrem Repertoire, aber damit hat es sich auch schon wieder.“
„Pascal, wärst du so freundlich uns an diesen zwei Ausgesprochen amüsanten Wegwächtern vorbei zu bringen?“, meldete sich die Frau neben Blaise zu Wort und wandte sich damit an ihren Sohn, dessen Flügel sich nun ausfächerten und wieder zusammenzogen. „Aber natürlich Mutter.“, antwortete er ohne zu zögern und räusperte sich vor den beiden Gestalten, die daraufhin ihre Diskussion unterbrachen und ihn bitterböse anblickten. Pascal zog eine Augenbraue nach oben und sah den Kuh-Wächter durchdringend an. Auf dessen steinerner Stirn bildeten sich Denkfalten und er schien wirklich angestrengt zu überlegen, bis ihm wohl ein Licht aufging und er einen auswendig gelernten Text herunter ratterte: „Wehe dir, Eindringling, der du zu wissen glaubst, was sich hinter dieser Pforte verbirgt. Vergesse all deine Vorstellungen von Angst, hier wirst du deines Lebens nicht mehr froh! Doch bevor ich dich, lebensmüden Eindringling passieren lassen kann, beantworte meine Frage: Wo ist meine Heimat?“
Pascal warf einen Blick über die Schulter zu den Erwachsenen, die allesamt zu schmunzeln begannen. „Das Labyrinth von Minos, Heimat des Minotaurus.“, antwortete er dann, woraufhin der Stier seine Sense aufrecht in den Boden rammte und monoton schnaubte: „Passwort!“, der kleine Kuhmensch war allerdings noch nicht fertig mit seiner Rede und so führte er fort, während die Karawane sich schon wieder in Bewegung setzte und sich auf den Weg zu der stählernen Tür begab: „Dies ist die richtige Antwort. Ich werde dich passieren lassen, naiver Eindringling – doch sei gewarnt, was dich hinter dieser Tür erwartet, ist schlimmer als all die Geschehnisse im Labyrinth des Minotaurus. Köpfe rollen und Blut wird fließen. Doch ich habe dich gewarnt Eindringling, ich habe dich gewarnt! Geh – Geh in deinen Tod, tritt ein in dein Verderben, willkommen im Labyrinth der Bestien!“
„Eine sehr nette Ansprache. Macht richtig Lust auf mehr.“, scherzte die Frau neben Pascal, woraufhin er schmunzelte und seinen Zauberstab zog. „Er hat nicht übertrieben liebste Tante. Er hat keineswegs übertrieben.“ Damit schwang er seinen Stab und die schwere Türe schwang langsam auf.

Zur Begrüßung strahlte den sechs erst einmal dunkelste Finsternis entgegen und man erkannte nichts, absolut gar nichts. Hatten auf dem Gang wenigstens noch ein Paar Fackeln mit blauem Feuer den Weg erhellt, so war es nun, als stürze man in eine endlos tiefe Nacht. Der Drache ließ sich nun wieder auf der Schulter seines Herrchens nieder, schwang seinen Schweif um dessen Hals und hockte sich auf seine Hinterbeine, sodass sein Kopf über die der Menschen um ihn herum ragte. Im Normalfall war diese Drachenart über zwanzig Meter lang und weit über fünfzehn hoch, weshalb es für die Echse immer etwas deprimierend war, seine Umgebung nicht um mindestens zwei Meter zu überschauen. „Hallo Sam.“, grinste Pascal einer jungen Frau entgegen, die nun aus der Finsternis herantrat. Auf ihrem Kopf saß ein düsteres Diadem, auf dem unzählige Kristalle funkelten. Um ihren Hals lag ein Lederband, aus ihrem Mundwinkel tropfte Blut, eines ihrer rehbraunen Augen war milchig weiß und ihre eigentlich lackschwarzen Haare fielen zerzaust und matt an ihrem Kopf herunter. Sie hatte ein schmales Gesicht, breite Lippen und war in ein Kleid gehüllt, dessen Farbe der von Blut auf einem steinernen Opfertisch sehr nahe kam. Um ihre nackten Arme wanden sich eiserne Schlangen unter denen ebenfalls Blut hervorquoll und um ihre rechte Hand lag ein straff gespanntes Lederband, dessen Ende irgendwo in der Finsternis hinter ihr verschwand. „Lords und Ladys,…“, Pascal wandte sich zu seinem Trupp um und breitete seine imposanten Flügel aus. „Dies hier sind eure Führer. Sam und Kronos.“, er warf einen prüfenden Blick über seine Schulter, wo Sam stand, den Blick ins nirgendwo gerichtet. Sie war wirklich eine perfekte Schauspielerin, selbst jetzt, wo seine Flügel die Blicke von ihr abschirmten, erwachte sie nicht aus ihrer Rolle. Samantha Zabini war wirklich die perfekte Besetzung für die Führung durchs Labyrinth. Wenn sich nun noch ihr Haustier aus der Dunkelheit trauen würde…
„Ich muss Kronos entschuldigen, er ist etwas Lichtscheu.“, Pascal grinste und stieß sich mit einem kräftigen Flügelschlag vom Boden ab. Flügel zu haben war wirklich nicht das schlechteste. Wie gut, dass sie diesen alten, noch in Runen geschriebenen Zauber in dem uralten Buch in der Bibliothek entdeckt hatten. Der Einband war so zerschunden gewesen, dass Scorpius schon nicht mehr daran geglaubt hatte eine der Seiten vor dem zerfallen zu Staub bewahren zu können. Sams Griff um die Lederleine verstärkte sich und etwas wiederwillig schob sich erst einer, dann zwei und zum Schluss der dritte Kopf in den ohnehin nur notdürftig beleuchteten Gang. Die drei Köpfe entsprangen ein und denselben Schultern und auf jedem der drei Hälse zeichnete sich eine knochige, hervorstehende Wirbelsäule ab, die am Rumpf alle zu einer dicken, extrem spitzen zusammen liefen. Das Vieh sah abgemagert aus, jeder einzelne Knochen stand hervor, die Rippen zeichneten sich unter dem schwarzen Fella ab und die Gelenke waren allesamt mit einem spitzen, langen, schmalen Stachel geschmückt. Die Pranken des Viehs waren riesig und die Krallen so spitz und scharf, dass sie aus Diamant hätten seien können, allerdings schillerten sie in einem metallischen grau. Die Köpfe glichen denen eines gehörnten Hundes und alle drei Köpfe hatten eine andere Augenfarbe. Der rechte, äußerste hatte dunkle, graue Augen, der in der Mitte hatte Augen von der Farbe des Geästs eines Nadelbaumes und der linke hatte dunkle grüne Augen, durchzogen von goldenen Adern. Allesamt knurrten sie, da man das Vieh aus dem Dunkel gezerrt hatte und entblößten dabei jeweils zwei Reihen langer Zähne, von denen die Eckzähne, oder auch Reißzähne, die längsten und dünnsten, aber sicher auch am tiefsten verwurzelten waren. Es war kein dreiköpfiger Hund wie Fluffy, er war anderst. Sein Schwanz war lang und das Vieh hielt ihn wie ein Gepard, am Ende saß ein Stachel, schmal und äußerst gefährlich wirkend, vor dessen Ansatz endete die über die Maßen lange Wirbelsäule, die zum Ende des Schweifes hin immer dünner wurde. Als Kronos nun die fünf Menschen und den schwebenden Pascal sah, legte er die Ohren an und alle drei Köpfe rissen an ihren Leinen, die, wie er selbst zu einem zusammenlief. Sam wandte sich wortlos von der Gesellschaft ab und kehrte in die Dunkelheit zurück, sehr zur Freude von Kronos, der sich auf der Stelle ebenfalls zum Gehen wandte und seiner Herrin folgte. So auch die Fünf Erwachsenen. Kaum war das Malfoy-Pärchen durch die Türe getreten, fiel diese hinter ihnen ins Schloss und die Finsternis griff mit ihren langen Fingern nach den Fünf, die sich suchend umblickten. Plötzlich wurde, wie aus dem Nichts, eine Fackel vor Blaise und seiner Ehefrau entzündet und die beiden zuckten erschrocken nach hinten, wo sie fast mit der Lestrange zusammen stießen, oder auch Pascal und Sams Tante. „Herrgott, Nyx nun pass doch auf!“, knurrte Zabini nach hinten, zu seiner alten Freundin, die in Durmstrang gewesen und Tochter des Rabastan Lestrange war. An sich konnte sie nicht das Geringste dafür, doch ihre Aufmerksamkeit galt Sam, die im Licht der Fackel die sie soeben entzündet hatte, wirklich bedrohlich dreinblickte. Kronos Augen funkelten in der Dunkelheit und entfernten sich so weit von dem Licht, bis es seine Leine nicht mehr zu ließ weiter nach hinten zu weichen. Auch die Augen des Drachen schienen Licht auszustrahlen und so sah man seine Pupillen durch den Raum huschen, als sähe er alles und jeden. Samantha wandte ihnen allen wieder den Rücken zu und ging in die Dunkelheit davon, geleitet von Kronos und mit ihr, entfernte sich auch das Licht. Ohne lang zu überlegen, beschlossen die Erwachsenen ihr zu folgen, schon allein weil sie erst durch die Fackel überhaupt erkannt hatten, wo sie sich befanden. Neben ihnen befanden sich hohe, steinerne Mauern, von Efeu und giftigen Pflanzen verdeckt, die sich in die Finsternis hinauf wanden. Ohne Sam oder Kronos würden sie hier nicht mehr herausfinden, zumindest wollten sie den Kindern den Spaß nicht verderben und so zückte niemand einen Zauberstab und sandte ein ‚Lumos Solem‘ gen Decke.
An den Wänden hingen einige SchauerlicheFratzen, ab und an waren auch Wasserspeier eingeschlagen, die über ihren Köpfen in die Nacht zu kreischen schienen, da nur aus wenigen Mäulern wirklich Wasser trat.
Nyx Kopf fuhr nach oben, als plötzlich ein Lufthauch über ihnen zu spüren gewesen war. Das letzte was sie sah, waren riesige, schattenhafte, nur schemenhaft zu erkennende Fledermausflügel, die sich, so schnell sie aufgetaucht waren, auch schon wieder der Dunkelheit anpassten und verschwanden. Draco und seine Gattin hingegen, ebenfalls eine Lestrange und Nyx Schwester, die auf den Namen Freya hörte, schienen sich in dem Irrgarten prächtig zu amüsieren. Blaise und Padma – Ja Blaise war ausgerechnet einer Patil treu geworden – hingegen staunten eher über denEinfallsreichtum den ihre Kinder hier bewiesen hatten und über die ganze Aufmachung des Gartens.
„Wir werden verfolgt.“, stellte Malfoy irgendwann fest, nachdem sie schon eine gefühlte Ewigkeit durch den Garten gewandert waren und sofort fuhr Nyx herum. Sie war nicht minder neugierig, was sich immer hinter dem nächsten Eck befand, als es die anderen waren, doch eines ihrer größten Defizite war, dass sie unheimlich schreckhaft war und es hasste, wenn etwasin hinter ihrem Rücken war, das ihr Schaden zufügen konnte. Doch kaum hatte sich die Aufmerksamkeit auf das Biest gerichtet, das hinter ihnen Schritt gehalten hatte, war es auch schon wieder wie vom Erdboden verschluckt und zurück war nur ein tiefer Schnitt in der Bodenplatte geblieben. Die Kinder hatten sich wirklich ins Zeug gelegt, zweifellos, diese Gruselhallen waren ihnen gelungen, auch wenn man die Erwachsenen Slytherins nicht mehr so einfach erschrecken konnte – nicht einmal an Halloween.

Die Gänge des Gartens schienen sich endlos zu ziehen und wenn man den Blick hinauf richtete, erblickte man kein Ende der gigantisch hohen Mauern. Wandte man den Kopf nach hinten, sah man eine Weggabelung und musste sich eingestehen dass, egal ob man versuchte sich zu erinnern, oder von vorneherein einsah, man hier hoffnungslos verloren war. Noch immer hatte Sam kein einziges Sterbenswörtchen gesagt und auch Kronos, der Hund mit Stacheln, war ruhig geworden, kein Knurren mehr und kein verächtliches Schnauben wegen der Fackel. Die Stille die die Gruppe umgab, war gespenstisch und legte sich schwer auf die Gemüter der Irrenden. Kein Ausweg. Es gab keinen Ausweg. Man konnte dem Labyrinth nicht entfliehen. Die Nebel die nun aufzogen, machten dieses Gefühl nicht gerade wett. Dichte, weiße, wabernde Nebelfäden zogen sich zwischen den Füßen der Karawane umher, krochen an den Säumen der Kleider hinauf und schienen an der Kleidung herunterzulaufen wie diamantweiße Wasserfälle. Undurchdringbar und nicht zu bändigen, zu sehen, aber nicht zu greifen, so waberten immer mehr der weißen, dichten Schwaden um die Gruppe herum, verdeckten die steinernen Wände, verbündeten sich mit den Gewächsen die sich die Mauern hinauf rankten und ließen sie so zu unsichtbaren Waffen werden. Ein Schlag aus dem Dunkel, ein Seil aus dem Nebel. Man sah die langen Arme des Nebels nur schwach im Schein der einzelnen Fackel, doch was man sah, ließ einen vor der Natur erzittern. Als würde die Nacht ihre Handlanger aussenden, auf das die Fänge der Nebel die Gruppe zu sich nahm, sie umschlangen, wie eine Würgeschlange sich um ihre Beute rollt, nur um im richtigen Moment noch einmal alle Muskel anzuspannen, wenn das Opfer um den letzten Atem ringt, kurz ein eine Starre fällt, in der sich der Griff lockert, nur um dann mit dem entscheidenden Zug den Brustkorb zerdrückt zu bekommen, zu fühlen wie die Rippen bersten und sich in die Lungenflügel bohren, den letzten Moment zu erleben, in dem noch einmal alles klar wird und dann das letzte Mal auszuatmen, den Hauch des Todes nicht nur zu spüren, sondern zu erleben, wie der Hauch zum Kuss wird und mit diesem Kuss das Feuer des Lebens ausgelöscht wird, die Asche im Winde verweht, der Kuss der das Feuer erstickt.
Malfoys Blick wanderte angestrengt herum. Wo waren sie? Es sah ohnehin alles gleich aus, doch irgendetwas beobachtete, verfolgte sie. Nochmals warf er einen Blick über die Schulter. Nebel. Nebel die im Schatten der Finsternis dunkler wurden und sich zu düsteren Fängen verwandelten, die nach allem Leben griffen und sich an den Ranken des Efeus festklammerten. Freya neben ihm wirkte kalt, als sei sie vollkommen aus Eis gemacht. Sie hatte Angst.
Nyx vor den Malfoys versuchte erst gar nicht zu verbergen wie viel Ehrfurcht sie diesem Irrgarten Zollte, schon allein die angstvollen Blicke die sie umher warf, müssten den Monstern die in diesem Labyrinth hausten eine wahre Wohltat gewesen sein. Humbug! Es existierten hier keine Monster, es war ein Irrgarten, von Kindern erschaffen, lediglich für eine kleine Runde „Gruseln wir unsere Eltern“ erschaffen und doch spannte sich schon seit geraumer Zeit jeder einzelne Muskel in Blaises Körper an. Padmas Fingernägel krallten sich um seinen Arm und sie versuchte ruhig auszusehen, doch ihre Haltung, ihr Blick und der überaus feste Griff, den Blaise ihr niemals zugetraut hätte. Verrieten etwas anderes.
Noch eine Weile ließen sie sich durch die Dunkelheit des Irrgartens führen, schraken bei jedem, noch so kleinen Geräusch zusammen und versuchten sich nicht zu sehr aufwühlen zu lassen, bis sie endlich auf einem steinernen Plateau ankamen. Nyx, die Frau die eigentlich das Reptil, den Drache, eines der mutigsten und mächtigsten Geschöpfe gewählt hatte Teil ihres Gewandes zu sein, atmeten fast schon erleichtert aus . In der Mitte des Plateaus, auf das der Zug über einige Treppenstufen steigen musste, brannte ein großes Lagerfeuer, dass die ganze Lichtung erhellte. Auch dieser Raum war von steinernen Wänden umschlossen, es gab zwei Ausgänge, durch einen davon waren sie gekommen, aus dem anderen trat nun Pascal, gefolgt von einem weiteren geflügelten jungen Mann, nur waren seine Schwingen nicht engelsgleich. Zwar ebenfalls kohlrabenschwarz, doch glichen sie den riesigen Fledermausflügeln eines Drachen, mit spitzen, schwarzen Krallen geschmückt und düsteren Häuten, die sich zwischen den, von Schuppiger Haut überzogenen Knochen spannten.
Draco musterte seinen Sohn kurz. In Scorpius Gesicht waren auf jeder Wange zwei lange Narben, über den Oberkörper trug er einen lederartigen Panzer, und als Draco die Schwingen erblickte, hätte er fast geschmunzelt. Dieses alte, verflixte Buch! Verbrennen hätte man es damals sollen, aber nein, es war ein uraltes Buch und so unglaublich wertvoll, dass es tatsächlich in der Bibliothek des Malfoy Manor gelandet war. Scorpius dunkelblonde Locken, die er augenscheinlich von seiner werten Mutter geerbt hatte, glänzten wie ihre im Schein des Feuers, so golden wie die Sonne selbst – Jedes Goldgelockte Christkind konnte neidisch auf diese Haarpracht sein! Die Augen des jungen Malfoy waren weiß, milchig und schienen, als sei er erblindet.
Die beiden jungen Geflügelten stiefelten auf die Plattform und hatten ein solch ausdrucksloses Gesicht, dass man wahrhaftig glauben konnte, sie seien von den Toten auferstanden. Zuletzt kam ihnen noch eine junge, schwarzhaarige Frau hinterher, deren Gebiss dem eines Wolfes glich, ihre Fingernägel waren lang und gekrümmt wie die Krallen eines Hundes. Nyx‘ Tochter Diana . Sie hatte die Haare ihres Großvaters, so dunkel wie das Gefieder eines Raben, lang und glatt, zu einem peitschenden, hohen Pferdeschweif gebunden. Sie trug ein orangenes Kleid, das sich fürchterlich mit ihrer perlenweißen Haut biss. Die beiden Damen standen nun vor den Ausgängen des Plateaus, die Herren links und rechts der kleinen Gruppe von fünf Erwachsenen. „Vielleicht habt ihr bemerkt…“, setzte Pascal an und gab das Wort zu Scorpius weiter wie einen Spielball. „... dass ihr schon eine ganze Weile verfolgt werdet“, vollendete er den Satz seines Vorgängers, ohne mit der Wimper zu zucken. Wirklich talentierte Schauspieler. Sie hatten es tatsächlich geschafft, ihren Eltern das Gruseln zu lehren.
„Wir haben, wie ihr vielleicht schon dank unserer Wächter erwartet habt…“, fuhr Sam fort, die das erste Mal, seit sie losgezogen waren, den Mund geöffnet hatte, „…ein Monster in diesem Labyrinth freigelassen“, vollendete Diana. „Passend zu unseren Festlichkeiten hier…“, „…wurde es auf einen speziellen Namen getauft“, vollendete Scorpius Pascals Satz. „Es wurde von uns trainiert…“, Sams Augen funkelten und Nyx vermochte nicht auszumachen, ob nun das Feuer diesen unbändigen Funken entstehen ließ, oder sie selbst. „... und wir haben es aufgezogen“, der Spielball wurde an Diana weitergereicht. „Und für heute Abend haben wir ihm…“, „…eine ganz besondere Aufgabe gegeben“, der Kreis hatte wieder von Neuem begonnen. „Sie soll, muss, euch das Fürchten lehren“, schloss Sam die Rede und sah zu Diana, deren Blicke schon gehetzt die Mauern absuchten und nach ein paar Sekunden des Schweigens hatte sie endlich gefunden, was sie gesucht hatte.
Auf der Mauer in Pascals Rücken, gegenüber von Scorpius, dessen Lippen nun ein hämisches Lächeln umspielte, hockte die scheußlichste Kreatur, die man sich nur vorstellen konnte.
Scorpius' Mundwinkel zuckten.
„Hallo, Ween.“


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