Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Wogen des Lebens - Kapitel 6

von atiaahmed

Das letzte Mal bei "Die Wogen des Lebens":
„Professor, ich wollte nur sagen: Danke!“, meinte Harry aus der Puste.
„Danke?“, fragte Snape verwirrt „Wofür denn?“
„Sie haben mit den anderen Hauslehrern gesprochen!“
„Ich habe mit Professor McGonagall gesprochen...“, korrigiert Snape.
„Es ist dasselbe!“, meinte Harry und grinste „Naja, danke jedenfalls. Bis Mittwoch dann!“
Mit diesen Worten schlüpfte er wieder aus dem Raum und rannte die Treppen zur großen Halle hinauf. Snape sah zur Tür, die er offen gelassen hatte und lauschte den schnellen Schritten, die sich entfernten. Er gab ein sanftes Lächeln in sein leeres Büro

---

„Hey Leute!“, rief Harry um die Aufmerksamkeit der DA-Mitglieder zu erlangen, langsam starb das Gemurmel der Gruppe aus und sie machten es sich in seiner Umgebung gemütlich „Also da die Fünft- und Siebtklässler sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten müssen, werden wir die nächsten Wochen kein DA mehr haben.“ Ein Raunen ging durch die Masse „Ich weiß, ich weiß! Aber ihr habt unter einander ein paar Leute kennengelernt und könnt euch sicher gegenseitig beim Lernen helfen. Ich werde mit den anderen auch oft in der Bibliothek sein und wenn ihr Hilfe braucht, könnt ihr gern zu mir kommen.“

Die Schüler nickten einander zu und versuchten mit denen Augenkontakt aufzubauen, von denen sie sich Hilfe erhofften.

„Potter!“, rief Tracey durch das Gemurmel hindurch und alle Augen hefteten sich auf sie, nicht wenige davon misstrauisch. Sie straffte die Schultern, auch wenn Harry bemerkte, dass ihre Wangen leicht rot wurden „Ich würde den anderen davon abraten diesen Raum hier zu benutzen, solange wir kein DA haben. Es könnte verdächtig wirken.“

Das Gemurmel wurde lauter und Harry konnte darin ganz klar Chos Stimme hören, ihr Ton war mehr als unfreundlich.

„Nein, du hast Recht, Tracey.“, erwiderte Harry, darauf bedacht ihren Vornamen zu benutzen „Das nächste Mal wenn wir uns hier treffen, werdet ihr auf euren Münzen sehen. Alles klar? Gut, ihr habt große Fortschritte gemacht und ich bin sehr stolz auf euch. Bis dann!“

Alle erwiderten seinen Gruß und er machte ein schmales Lächeln auf Traceys Lippen aus, als sie ihm zum Gruß zunickte und dann zwischen Hannah und Millicent nach draußen verschwand.

„Oh, oh.“, meinte Ginny neben ihm und er sah überrascht zu ihr. Er fühlte sich ertappt dabei Tracey beim Rausgehen zuzusehen, doch Ginny sah woanders hin. Es war Cho, die seinem Blick gefolgt war und nun wütend ihre Tasche packte „Sie ist eifersüchtig.“

„Worauf?“, fragte Harry genervt und bückte sich, um seine eigene Tasche zuzuziehen „Ich hab Tracey bloß eine Antwort gegeben.“

Ginny zuckte die Schultern „Es war eher wie du sie angesehen hast.“

„Wie hab ich sie denn angesehen?“, fragte Harry, plötzlich angriffslustig und Ginny zuckte zurück. Er fühlte sich sofort schlecht.

„Na ja... irgendwie als ob du sie magst.“

Harry starrte sie an „Das stimmt nicht! Also nicht so... Ich mag sie, aber nicht als Freundin.“

Ginny zuckte mit den Schultern und machte sich daran schnell den Raum zu verlassen. Um nicht allein mit Cho sein zu müssen, schulterte Harry seine Tasche und lief schnell raus.

„Potter!“, innerlich seufzend drehte er sich zur Quelle des Rufs zurück. Es war eine von Chos Freundinnen, die zielgerichtet auf ihn zukam „Kann ich mit dir reden?“

Na wenigstens ist es nicht Marietta, dachte Harry genervt und nickte.

„Willst du was von Tracey?“, fragte sie ohne Umschweife und überkreuzte ihr Arme. Ihr Gesichtsausdruck war abweisend, so wie ihre Haltung.

„Und wenn ich das wollte?“, fragte Harry genervt, es ging sie überhaupt nichts an.

„Dann bist du ein herzloser, blöder Idiot.“, schnaufte sie „Also?“

„Nicht, dass es dich überhaupt etwas angeht – oder Cho – aber nein, ich will nichts von ihr. Und ich will auch nicht automatisch etwas von irgendeinem anderen Mädchen, das ich ansehe oder mit dem ich spreche.“

Er hatte es laut genug gesagt, das Cho es auch hören konnte.

„Das ist echt lächerlich, ich hab was Besseres zu tun.“, schnaufte er und ging schnellen Schrittes aus dem Raum, bevor jemand anderes ihn aufhalten konnte. Er ging einige Schritte und zu seinem Erstaunen traf er auf Tracey mit ihren beiden Freundinnen. Er ging langsamer und die drei sahen zu ihm auf.

„Oh, Hey Potter!“, sagte Millicent und lächelte, er lächelte zurück. 'Wenn Cho das sieht denkt sie bestimmt ich will was von Millicent', dachte er säuerlich, aber das war nicht die Schuld des Slytherin-Mädchen, deshalb zeigte er seinen Unmut nicht.

„Hi Harry, war 'ne gute Stunde.“, meinte Hannah und Tracey stimmte zu „Ja, ich habe viel gelernt, du bist ein guter Lehrer, Po- Harry.“

Sein Lächeln wurde breiter als Tracey ihn beim Vornamen nannte, sie lächelte halbseitig zurück. „Danke, es tut gut das zu hören. Wieso steht ihr hier?“

„Oh wir haben nur gerade ausgemacht, dass wir nächstes Wochenende was zusammen machen wollen und wollten sehen ob dort Hogsmeade-Ausflug ist.“, meinte Hannah, sie hatte einen Zettel in der Hand „Nein, es ist frei.“

Tracey nickte und wandte sich an Millicent „Du kommst mit oder?“

Millicent strahlte sie an und nickte, es wärmte Harry das Herz, dass sie nun Freunde hatte, die mit ihr Zeit verbringen wollten.

„Und du Harry?“, Harry blinzelte verwirrt als Tracey die Frage an ihn richtete „Ich weiß du verbringst deine Zeit gerne mit Weasley und Granger, aber willst du das Wochenende vielleicht mit uns verbringen? Wir wollten nur am See sitzen und einander abfragen.“

Harry konnte nicht umhin darüber nachzudenken welche Gerüchte über ihn kursieren würden, wenn er mit drei Mädchen zusammen am See saß. Es nervte ihn darüber nachdenken zu müssen. Außerdem hatte er gerade der DA gesagt sie sollte einander beim Lernen helfen.

„Ist es OK, wenn ich die beiden mitbringe?“

Tracey sah zu den anderen beiden Mädchen, die mit den Schultern zuckten „Ich nehme an Granger wird eine große Hilfe sein, also warum nicht?“

„Gut, ich frag die beiden ob sie wollen. Wir bringen dann was aus der Küche mit.“

Hannah lächelte „Hört sich gut an, bis dann.“

Die Mädchen verabschiedeten sich von ihm und Harry sah ihnen mit einem warmen, zufriedenen Lächeln nach. Er hätte nie gedacht, dass sich die DA zu einem Verein entwickeln könnte, der die Häuser zusammenbrachte, aber er war sehr zufrieden mit dieser Entwicklung.


27. Mai

Als Harry in zwei Tagen das Büro betrat, war er sich sicher, dass Snape in seinen Erinnerungen nichts weiter als Formeln und Tabellen sehen würde. Die letzten Tage hatte Hermine ihn und Ron so durch den Fleischwolf gedreht, er hatte kaum Zeit zwischen ihren Lernstunden und den Wiederholungen der Lehrer, einen anderen Gedanken zu fassen. Dennoch hatte er jeden Abend sein stürmisches Meer über seine wertvollen Erinnerungen gedeckt und sie somit vor äußerlichen Angriffen geschützt. Doch auch Snape wirkte fahrig und unkonzentriert, als er zu Harry aufblickte.

„Gut, gut.“, meinte er geistesabwesend und stapelte einige Pergamente übereinander, bevor er versuchte Harry seine Aufmerksamkeit zu schenken. Harry hatte nie darüber nachgedacht wie anstrengend es für die Lehrer sein musste, all die Wiederholungen mit ihren Schülern zu organisieren.

„Also, heute möchte ich, dass Sie eine Erinnerung auswählen und sie ständig wie einen Schutzschild vor die anderen stellen.“

„Wieso?“, fragte Harry stutzend. Er dachte Okklumentik hieß, seine Gedanken vor Angreifern zu verstecken.

„Einfach.“, begann Snape und trommelte mit seinem Zauberstab. Harry hatte schnell bemerkt, dass es eine unbewusste Angewohnheit von Snape war, mit seinem Zauberstab zu spielen, wenn er gedanklich woanders unterwegs war. Während dem Zaubertränke-Unterricht hielt er seinen Stab streng verschlossen, nur während diesem Privatunterricht erlaubte er diesen kleinen Einblick in seine Person. Harry wusste nicht wieso, aber es freute ihn irgendwie „Sie machen dem Angreifer vor, es sei die Erinnerung, die in Ihrem Geist gerade im Vordergrund war. Schieben Sie so immer weiter belanglose Gedanken und Erinnerungen hervor, die nicht gegen Sie verwandt werden können. Das ist auch eine Art, ihre geheimen Gedanken zu verstecken – lenken Sie den Angreifer ab. Folgen diese Erinnerungen einem Schema, so wird der Angreifer nicht umhin kommen sie sich ansehen zu wollen, um darin einen Sinn auszumachen.“

Harry blinzelte „Das erinnert mich an die Schach-Strategien, die Ron mir versucht beizubringen.“

Snape schien sichtlich beeindruckt „Sie sollten tatsächlich ihren Geist mit einem Spiel wie Schach schärfen, das ist ein sehr fruchtender Zeitvertreib.“

Harry gab ihm ein kleines Lächeln und Snape kam zurück ins Hier und Jetzt „Machen Sie sich bereit, ich greife auf drei an...“


Harry sah nach seiner Sortierungszeremonie zum Lehrertisch, an dem ein schwarzhaariger, hakennasiger Lehrer ihn mit Abneigung anstarrte.

Snape nahm Harry während ihrer ersten Lektion Punkte ab.

Es folgten weitere Erinnerungen von seinem unfairen Verhalten gegenüber Harry in schneller Abfolge.



Als Snape sich zurückzog, fühlte sich Harry angespannt. Er hatte nicht bewusst diese Erinnerungen auswählen wollen, aber da Snape nun einmal direkt vor ihm stand, war es automatisch passiert. Snape sah ihn nachdenklich an und nickte dann „Sehr gut. Sollte der dunkle Lord Sie angreifen würde diese Kette an Ereignissen sehr vorteilhaft sein.“

Harry sah Snape mit leicht geöffnetem Mund an – hatte er gerade ein offenes Kompliment von ihm bekommen?

„Die nächste Lektion“, begann Snape und lehnte sich tief in seinen Sessel zurück „müssen Sie alleine in ihrem Geist üben. Nehmen Sie sich eine Erinnerung vor und wandeln Sie die Gefühle, die sie verspüren um.“

Harry blinzelte verwirrt, er war so gut in der vorausgegangenen Übung, dass sie zur nächsten übergingen? Es fiel ihm schwer sich auf das Thema zu konzentrieren, so überrascht war er. „Sie spüren meine Gefühle, wenn Sie meine Erinnerungen sehen?“

„Ein Echo davon, korrekt.“

Harry lief ein wenig rot an, überspielte seine Scham aber „Aber wie soll mir das helfen?“

„Die spürbaren Gefühle sind ein Indikator darüber wie die Person das Erlebte einschätzt. Wenn ich als Außenstehender mir beispielsweise die Erinnerung Ihrer Einsortierungszeremonie in einem Denkarium ansehe, könnte ich nicht viel erkennen. Ich würde Sie auf einem Hocker sehen, wie Sie auf die Entscheidung des Hutes warten. Ihre Gefühle sind es, die mir eine Interpretation der Vorgänge ermöglichen. Sind sie erfreut, erwartungsvoll oder ängstlich und nervös? Sind Sie vielleicht wütend oder spornen Sie den Hut an, sich für ein gewisses Haus zu entscheiden? Verstehen Sie?“

Harry nickte „Und ich soll diese Gefühle... ändern. Wie?“

„Suchen Sie sich eine Erinnerung aus, die Ihnen nicht besonders wichtig ist und assoziieren Sie in Ihren Gedanken ein ähnliches, aber weniger kraftvolles Gefühl mit der Situation. Waren Sie beispielsweise euphorisch, als Sie das erste Mal in einem Meer geschwommen sind, versuchen Sie Ihre Gefühle, auf eine leichte Freude zu reduzieren. Wenn Sie das schaffen, versuchen wir die Gefühle komplett umzukehren.“

„Aber wie mache ich das?“

„Es erfordert Konzentration.“, erwiderte Snape „Vielleicht hilft Ihnen eine praktische Übung.“

Damit stand Snape auf und kam auf ihn zu, er stellte sich hinter Harry und sagte „Nicht umdrehen!“

Harry fühlte sich unwohl ihn so nah hinter sich stehen zu haben und noch unwohler als er sich zu ihm hinunter beugte.

„Wie fühlen Sie sich?“, flüsterte Snape, neben seinem Ohr. Ein Schauer lief Harry den Rücken runter 'Ugh, ist das gruselig!', dachte er und hielt sich davon ab sich zu schütteln.

„Äh... unwohl.“

„Gut.“, erwiderte Snape „Nicht erschrecken.“, doch Harry erschreckte dennoch, als er ihm die Hände sanft auf die Schultern legte „Besser?“

„Äh... nein.“, meinte Harry. Es war gut zu wissen wo die Hände des Lehrers waren, aber auf ihm gefielen sie ihm auch nicht.

„Schließen Sie die Augen und folgen Sie meinen Anweisungen.“, verlangte Snape ruhig, Harry schloss die Augen und nickte „Stellen Sie sich vor ich wäre... Sirius Black.“

Harry versteifte sich unter seinen Fingern „Spielen Sie mit! Black, der hinter Ihnen steht und Ihnen die Hände auf die Schultern legte. Nach einem Quidditch-Spiel. Sie haben gewonnen, er gratuliert Ihnen.“

Harry entspannte sich unter den Fingern und fühlte es nicht mehr merkwürdig, dass Snape hinter ihm stand, dass seine Hände auf seinen Schultern lagen oder dass seine Daumen ihn leicht streichelten. Das war Sirius, das war normal. Er lehnte sich in die Berührung. Das tat gut.

„Harry.“, kam die wohl bekannte Stimme, von der er wusste, dass sie zu seinem Zaubertränkemeister gehörte, aber die Worte gehörten zu Sirius „Ich bin so stolz auf dich, Harry. Du bist so gut wie dein Vater, nein, sogar besser! Er wäre so glücklich dich so zu sehen, so stolz. Er hätte dich auf seine Schultern gehoben. Ich liebe dich so sehr, Harry.“

Harry seufzte ein wenig „Ich liebe dich auch, Sirius.“

Die Finger auf seiner Schulter zuckten, aber natürlich, er hatte Sirius nie gesagt wie sehr er ihn gern hatte.

„Ich würde so gern bei dir leben, Sirius. Wir könnte ein Haus haben und es wäre irgendwo wo die Sonne scheint, damit du Azkaban vergisst. Wir würden jeden Tag Spaß haben und wir würden Remus einladen, damit er auch froh ist. Und Ron und Hermine würden kommen. Es wäre so schön bei dir. Ich wünschte wir könnten zusammenleben.“

Die Daumen streichelten noch immer „Das wünsche ich mir auch, von Herzen, Harry.“

Dieses Mal hielt seine Vorstellungskraft nicht stand. Es war nicht, dass Sirius das nicht sagen würde, es war der Ton in dem es gesagt wurde. Es war so viel Sehnsucht darin, dass Harry die Augen des Mannes sehen musste. Abrupt drehte er sich um und starrte zu Snape hinauf, der einen Moment traurig wirkte, bevor er seine Miene unter Kontrolle bekam und die Hände von Harry nahm.

„Sehr gut, Mr. Potter. Verstehen Sie jetzt?“

Harry sah dem Mann in die Augen, auf der Suche nach einem Indiz, dass er die Worte gemeint hatte, die er sagte. Doch nein, er hatte seine Gefühle verschlossen und Harry nickte nur und wandte sich wieder um. Lächerlich. Natürlich meinte er es nicht! Er war kein kompletter Idiot mehr zu ihm, aber wieso sollte er das Gesagte meinen? Das war ein bisschen viel des Guten oder? Er hatte nur Sirius' Rolle gespielt, alles für die Übung!

Ich liebe dich so sehr, Harry.

Die Worte gingen ihm dennoch nicht aus dem Kopf, auch als die Okklumentik-Stunde schon längst vorüber war und er zum Turm lief. Er konnte sie nicht abschütteln. Sie erinnerten ihn an Priori Incantatem und die Geister seiner Eltern.



Als Harry den Gemeinschaftsraum betrat, sah er etwas was sein Herz erwärmte. Hermine lag auf der Couch, Arithmantik-Buch neben ihr auf dem Boden und Ron legte ihr gerade vorsichtig eine Decke über. Harry lächelte bei dem Anblick und als er näher kam, sah Ron hoch. Obwohl er etwas rot anlief, legte seinen Zeigefinger an seinen Mund und hob dann das Buch auf.

„Sie übertreibt vollkommen.“, flüsterte Ron „Es ist fast schon so schlimm wie im dritten Jahr.“

Harry nickte und setzte sich dann auf einen Sessel, Ron gegenüber.

„Wie lief Okklumentik?“

„Gut, gut...“, meinte Harry abwesend und nahm ein Pergament aus seiner Tasche.

„Was schreibst du?“

„Oh! Ich schreibe Sirius...“, meinte Harry und errötete ein wenig „Heute bei der Okklumentik... es war irgendwie komisch. Snape hat so getan als wäre er Sirius.“

Ron sah ihn verwirrt an.

„Es war 'ne Übung, damit ich mich nicht unwohl fühle, sondern... na ja.“, Ron nickte „Und da hat er so getan als wäre er Sirius und ein paar Sachen gesagt...“

„Glaub ihm kein Wort!“, meinte Ron sofort.

„Oh nein! Nein, er sagte so was wie... Dass er mich gern hat und so.“, murmelte Harry und sah konzentriert in die Tasche, um Tinte herauszufischen. Ron gab ein neutrales „Ah!“ von sich.

„Ich dachte nur... Sirius ist die ganze Zeit auf der Flucht und wir können uns kaum sehen. Ich wollte ihm bloß schreiben und sagen, dass ich... na ja, dass ich es schätze, das er für mich da ist und so.“, sobald Harry es aussprach hörte es sich kindisch an, in seinem Kopf war der Satz so erwachsen und verantwortungsvoll gewesen...

„Hm.“, machte Ron und einen Moment später ergänzte er, ohne aufzusehen „Ich hab dir das nie gesagt, aber im ersten Schuljahr hab ich meiner Mum jeden Tag eine Eule geschrieben, weil ich sie so vermisst habe.“ Rons Ohren waren knallrot, aber er fuhr fort „Ich hab sie erst richtig geschätzt, als ich sie nicht mehr jeden Tag bei mir hatte. Weihnachten war furchtbar, ich meine die Zwillinge und Percy waren auch hier in Hogwarts, aber es war das erste Weihnachten an dem ich nicht Zuhause war... Ich hab meine Eltern so vermisst, sogar Ginny! Aber ich wollte nichts vor dir sagen... er hat sich so kindisch und egoistisch angehört. Vor allem weil du zu der Zeit auch den Spiegel Nerhegeb gefunden hast und so...“

Harry fühlte seine Zuneigung und seinen Respekt Ron gegenüber steigen und lächelte ihn schüchtern an. Ron lächelte ebenso zurückhaltend zurück. Harry dachte bei sich, dass es wohl das Beste wäre, wenn er sich jetzt auf seinen Brief konzentrierte und Ron stimmte ihm wohl zu, denn bald darauf ging er mit einem falschen Gähnen hinauf in den Schlafsaal. Harry schrieb seinen Brief und las ihn vorm zusammenrollen noch einmal durch.



„Hey Remus,

ich bin mir sicher, du weißt, dass du diesen Brief jedem zeigen darfst, den er etwas angeht.

Mir ist aufgefallen, dass ich dir schon lange nicht mehr geschrieben hab. Ich wollte dir erst einmal danken, dass du so unterstützend warst, als die Sache mit Snape aufkam. Meine Zaubertranknachhilfe läuft besser denn je und ich bin mir sicher, dass das mit deinem Rat zu tun hat.

In letzter Zeit habe ich viel über meine Eltern nachgedacht und ich wollte dir sagen, dass ich sehr froh bin, dich in meinem Leben zu haben. Es ist als hätte ich einen Teil von ihnen bei mir. Danke für alles und du bedeutest mir sehr viel.

Dein Harry“



Ja, Remus wüsste, dass er den Brief mit Sirius zu teilen hätte. Harry runzelte die Stirn. War das über Snape und Zaubertränke vielleicht ein wenig viel? Sollte er das ausstreichen? Umbridge kontrollierte noch immer alle Briefe aus und nach Hogwarts. In diesem Moment sah er aus dem Augenwinkel wie sich Hermine aufsetzte und die Augen rieb.

„Hermine.“, meinte er und sie sah ihn schläfrig an „Ich hab Sirius geschrieben, kannst du das durchlesen und sehen ob es so in Ordnung ist?“

Hermine gähnte und nahm das Pergament. Sie überflog es, runzelte kurz die Stirn und nickte dann „Ist OK. Ich geh hoch schlafen, solltest du auch.“, meinte sie und gähnte noch einmal. Harry lächelte ihren schlaftrunkenen Schritten nach, bevor er auch ins Bett ging. Kurz bevor er einschlief fiel ihm ein, dass er sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht hatte bei welcher Erinnerung er die Emotionen verschleiern wollte. Erschöpft vom Tag versprach er sich, sich morgen darüber den Kopf zu zerbrechen. Gleich nachdem er den Brief an Sirius abgeschickte hatte...



1. Juni

Harry stand unsicher vor Snape. Er hatte sich eine relativ unverfängliche Erinnerung ausgesucht und die letzten Tage versucht, ein anderes Gefühl mit ihr zu verbinden. Es fühlte sich eigenartig an, sich bereit zu machen, Snape die Erinnerung zu zeigen, statt sich dagegen zu wehren. Er schloss kurz die Augen, sammelte sich und öffnete sie dann wieder. Er nickte entschlossen und ging in Abwehr-Position. Snape griff ohne weitere Vorwarnung an. Es überraschte Harry ein wenig mit welcher Leichtigkeit Snape in seinen Kopf eindringen konnte. Es machte ihm klar, dass er noch lange nicht gut genug war, um sich erfolgreich gegen Voldemort wehren zu können.


Harry war acht Jahre alt und lag im Hintergarten der Dursleys, es war Abenddämmerung und der Wind fuhr durch seine wirren Haaren. Er hatte die Augen geschlossen und genoss das Gefühl allein zu sein. Doch im nächsten Moment flogen seine Augen auf und er krümmte den Rücken durch, als er liegend nach hinten ins Haus sah.

„Aufstehen!“, zischte Petunia genervt und kam auf ihn zu. Sie hatte ein matschiges Mountainbike für Kinder in der Hand „Mach das sauber, ich hab keine Zeit.“

Sie stellte das Rad vor ihm ab und zeigte auf den Gartenschlauch, dann wandte sie sich um und ging zurück ins Haus. Harry starrte auf das Rad und fühlte sich ungerecht behandelt und genervt. Er stand dennoch auf und begann, das Rad vorsichtig zu säubern.



Snape schlüpfte aus seinen Gedanken und zählte dann auf „Ruhe, dann Alarmbereitschaft, Vorsicht, dann Anspannung. Richtig?“

Harry grinste triumphierend „Stimmt, aber das Wichtigste fehlt.“

Snape zog eine Augenbraue hoch und drehte geistesabwesend seinen Stab in seiner Hand „Unfairness?“

Harry schüttelte noch immer grinsend den Kopf.

„In Ordnung.“, gab Snape nach und lehnte sich vor „Was war es?“

„Eifersucht.“, meinte Harry zufrieden und lehnte sich mit einem selbstgefälligen Lächeln zurück. Snape zog die andere Augenbrauen hoch – er wirkte überrascht und zufrieden. Harry hätte schwören können, dass er unter diesem Blick gerade zwei Zentimeter gewachsen war.

„Gut.“, meinte Snape knapp „Dann können wir ja direkt weitermachen.“

„Soll ich das Gefühl komplett umkehren?“, fragte Harry bereitwillig „Vielleicht zu Freude?“

Snape schüttelte den Kopf mit einem kleinen arroganten Lächeln „Nein, ich denke Sie haben das Prinzip verstanden. Sie werden es allein am besten anwenden können.“

Harry ließ die Schultern leicht hängen, er war gut in diesem Bereich der Okklumentik und er hatte gehofft, Snape weiter beeindrucken zu können.

„Ich möchte, dass Sie sich eine andere Erinnerung vornehmen und sie manipulieren.“

Harry zog die Augenbrauen hoch.

„Sie nehmen dazu am besten eine Erinnerung, die weit zurückliegt. Etwas bei dem Sie sich unsicher sind, was tatsächlich geschehen ist. Schmücken Sie es so aus, dass es einen bestimmten Eindruck vermittelt.“

„Okay...“, meinte Harry langsam. Er hatte das Gefühl, als verstehe er nur die Hälfte. Snape blickte einen Moment in die Ferne.

„Nehmen Sie Ihre erste Zaubertrankstunde. Sie erinnern sich sicherlich nicht mehr sehr gut an sie. Aber sie erinnern sich sicherlich an unseren... Austausch...?“

Harrys Ausdruck wurde bei der Erinnerung steinern, er nickte steif.

„Verändern Sie die Erinnerung so, dass ich Sie lobe, statt...“

„...mich vor allen lächerlich zu machen?“, beendete Harry den Satz abweisend.

„Seien Sie nicht so sensibel, Potter!“, herrschte Snape „Sie wissen, dass ich keine Wahl hatte. Und noch immer nicht habe.“

Harry zuckte genervt mit den Schultern „Ich soll mir also vorstellen, ich hätte alles gewusst und Sie hätten mir Punkte gegeben.“

Snape lächelte amüsiert „Bleiben Sie auf dem Boden der Tatsachen, Potter.“

Harry schnaufte belustigt, obwohl er noch weiter wütend auf Snape sein wollte. Der Gedanke, dass Snape ihm Punkte verlieh, war so absurd, dass man darüber nur lachen konnte. Und das Snape es offen zugab, nahm der Sache irgendwie den bitteren Beigeschmack.

„OK, jetzt gleich?“, fragte Harry.

„Nein, nehmen Sie sich bis zur nächsten Stunde.“

„Oh, äh... war's das jetzt schon?“, fragte Harry, leicht enttäuscht, dass die Stunde schon vorbei war. Zu seiner Freude wutschte Snape mit seinem Zauberstab und ein Tee Service erschien. Harry lächelte leicht, während Snape ihm einschenkte.

„Ich hatte Ihnen versprochen, etwas von Ihrer Mutter zu erzählen, angenommen Sie würden sich weiter bemühen. Das ist der Fall.“, begann Snape, während er Zucker in den Tassen verteilte. Harry bemerkte, dass er ihm die genau richtige Menge gab „Was möchten Sie wissen?“

„Ich äh... ich hab Fotos von ihr, also weiß ich wie sie aussah... was mochte sie so? Was hat sie gern in ihrer Freizeit gemacht?“

Snape rührte in seinem Tee, während er nachdachte „Sie liebte Hula Hoop Reifen und versuchte ständig ihren Rekord zu brechen. Sie hat gerne Karten gespielt – Muggel und magisch.“ Er lächelte leicht bei der Erinnerung „In einem der Sommer hat sie eine Leidenschaft für Murmeln entwickelt, ich denke es war unser drittes Jahr hier. Ich hab ihr Koboldstein beigebracht, meine Mutter hatte noch ein Set aus ihrer Kindheit.“

Harry saugte die Informationen auf und fragte interessiert „Und in der Schule, was mochte sie?“

„Zauberkunst und -tränke.“, antwortete Snape und sah ihn mit einem Ausdruck an, den man wohl am besten mit entspannt beschreiben konnte.

„Mochte sie Quidditch?“

„Zu meinem Leid hatte sie keine Liebe für das Spiel. Sie ging zu den Gryffindor-Spielen, aber es war immer ein Leid, sie zu den Slytherin-Spielen zu zerren. Ich musste sie immer mit etwas ködern, das ich sonst nie tun würde.“

„Zum Beispiel?“, fragte Harry amüsiert, Snape schien es ihm nicht übel zu nehmen und antwortete mit leidender Stimme.

„Einmal musste ich ihr erlauben, meine Haare zu flechten.“

Harry lachte auf, als er sich seine Mutter neben einem jungen Snape vorstellte. Snape als Sauertopf und mit steinernem Gesichtsausdruck, seine Mutter mit Schadenfreude gerade am Flechten seiner schwarzen Haare.

Snapes Mundwinkel zuckten bei der Erinnerung „Sie hat nur solche Zöpfe gemacht, die sie 'Wikinger-Zöpfe' nannte. Sie war der Meinung, dass es sehr männlich und nobel aussah. Ich wollte meine Haare lieber verbrennen, als von irgendwem so gesehen zu werden.“

Harry lachte wieder und nickte „Mädchen! Hermine sagt mir und Ron auch immer wir sollen unsere Haare wachsen lasst. Wenn das bedeutet sie will sie flechten, verzichte ich dankend.“

Snape gab ein kleines Lachen von sich und schüttelte den Kopf „Nein, ich denke nicht, dass Miss Granger sie flechten würde. Es wird eher einfach der Fall sein, dass es ihrem Geschmack in Männern entspricht.“

Harry schnaufte belustigt „Warum sollte sie dann mich bitten?“

„Vielleicht möchte sie nicht, dass es zu sehr auffällt, dass sie Mr. Weasley bittet?“

Harry blinzelte, das machte ungewöhnlich viel Sinn „Oh... hm...“

Harry nahm einen Schluck Tee und verschluckte sich an Snapes nächster Frage

„Und haben Sie jemanden an dem Sie interessiert sind?“

Als Harry sein erschrockenen Husten unter Kontrolle hatte, blickte er Snape fassungslos an „Ich... äh... nein, Professor.“

Harry hoffte, dass die Erwähnung des Titels Snape zeigen würde, was er von solch privaten Fragen hielt. Snape neigte bloß den Kopf und kommentierte „Sie schienen an Miss Chang interessiert... für eine Weile sah es so aus als ob sie beiden...“

„Nein.“, unterbrach Harry, ein wenig schlecht gelaunt „Ich meine, wir sind nicht mehr zusammen.“

„Oh, schade.“, meinte Snape und es schien ihm tatsächlich egal ob sie nun zusammen wären oder nicht, was ungewöhnlich war, denn wieso fragte er dann? Er schenkte sich seelenruhig mehr Tee ein und fragte weiter „Ich dachte nur, vielleicht haben Sie ein Interesse an Miss Davis oder...“

„Wieso denkt das jeder?“, fragte Harry genervt und setzte seine Tasse etwas heftiger auf als beabsichtigt „Sorry.“

„Es gibt noch andere, die das denken?“, fragte Snape zurück „Ich dachte nur, ich frage ob Ihre Absichten Ihr gegenüber ehrenhaft sind... Sie ist meine Schülerin.“

Harry spürte wie seine Wangen rot wurden „Ich hab gar keine Absichten ihr gegenüber, wie wär's damit?“

„Wieso sind Sie auf einmal so defensiv?“

„Na weil Cho dasselbe denkt und meint sie hätte ein Recht sich einzumischen! Es geht sie gar nichts an. Auch wenn ich Tracey in der Großen Halle knutschen würde, würde es sie nichts angehen. Nicht, dass ich das will... Aber es geht so oder so keinen was an!“

Snape schien amüsiert über seinen Ärger und das ärgerte Harry nur noch mehr.

„Nein, es geht niemanden etwas an, aber wenn alle um sie herum das Gefühl haben, sie hätten ein Interesse an ihr, vielleicht...“

„Nein.“

„Nun gut...“, meinte Snape und trank einen weiteren Schluck. Harry war sicher, dass er hinter der Tasse ein Grinsen versteckte, was Harry unermesslich ärgerte.

„Wirklich nicht! Wieso glaubt das denn jeder?“

„Es war eine Vermutung, nichts weiter.“, beruhigte Snape „Ich wollte nur sichergehen, dass ich mit keinem meiner Schüler ein ernsthaftes Gespräch führen muss.“

„Was für ein Gespräch?“

Snape hob eine Augenbraue „Na, wenn Sie ernsthafte Absichten Miss Davis – oder irgendeiner anderen jungen Frau aus meinem Haus – gegenüber hegen, wäre es meine Pflicht mit ihr und Ihnen ein Gespräch über Verhütung zu führen.“ Harry spürte wie sein Gesicht in Rekordtempo Farbe annahm „Ich nehme an, Professor McGonagall und Poppy würden auch dabei anwesend sein wollen.“

Harry starrte ihn bestürzt an und meinte dann unsicher „Sie nehmen mich auf den Arm.“

„Nein, es ist die Pflicht der Hauslehrer an Eltern statt dieses Gespräch zu führen oder die Eltern einzuladen, falls sich eine ernsthafte Beziehung zwischen zwei Schülern entwickelt. Miss Granger wird Ihnen das bestätigen, Professor McGonagall führte letztes Jahr das Gespräch mit ihr. Ich weiß es, da sie unsicher war ob sie Mr. Krum ansprechen oder sich an Karkaroff wenden sollte.“

„Oh.“, meinte Harry und stellte sich vor McGonagall würde die Dursleys bitten mit ihm das Gespräch zu führen oder es selbst führen – er wusste nicht was schlimmer wäre „Sie meinen das wirklich ernst?“

Snape rollte mit seinen Augen „Ich hab so einige dieser Gespräche führen müssen, ja ich meine es ernst.“

„Wow... ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als so ein Gespräch mit Madam Pomfrey und Professor McGonagall zu führen.“

„Ich biete Ihnen an, es mit mir allein zu führen, falls Sie möchten.“, meinte Snape leicht „Die beiden Damen werden das sicher verstehen und ich nehme an sie vertrauen mir, es ordentlich und ausführlich zu machen.“

Harry versuchte verzweifelt, das Erröten seiner Wangen zu verhindern „Ich komme darauf zurück... irgendwann.“ 'Wenn die Hölle zusammen friert oder wenn McGonagall versucht, dieses Gespräch mit mir zu führen', ergänzte er in Gedanken und auf einmal fiel ihm auf, dass er es viel lieber mit Snape besprechen würde, als mit seiner Hauslehrerin. Vielleicht lag es daran, dass er ein Mann war. Vielleicht lag es daran, dass McGonagall für ihn eine Mischung aus Großmutter und unnahbarer, bissiger Löwin war. Aber zu diesem Zeitpunkt wollte er nichts lieber als zu fliehen, also stürzte er seinen Tee herunter und verabschiedete sich hastig. Er hasste das wissende kleine Lächeln auf Snapes Gesicht mit ungekannter Leidenschaft.

Als Harry aus dem Büro lief und versuchte noch vor der Ausgangssperre in seinen Turm zu kommen, hörte er laute Stimmen im Korridor nebenan. Er spähte hinein und versteifte sich als er Tracey, Millicent und Malfoy dort stehen sah.

„Und du glaubst ich hab eine Wahl?“, schrie Malfoy gerade und Tracey zuckte zurück.

„Für was würdest du dich denn entscheiden, wenn du eine hättest, hm? Du bist nichts weiter als ein dummer, kleiner Schulhoftyrann.“, Tracey stellte sich zwischen Millicent und Malfoy, auf eine Weise, die Harry klar machte, dass sie das andere Mädchen beschützte „Die logische Weiterentwicklung ist doch wohl ganz klar.“

„Meinst du das macht mir Spaß? Meinst du ich will so werden wie er?“, fragte Malfoy und schien ernsthaft beleidigt „Ich dachte du kennst mich besser als das!“

„Das dachte ich auch Draco.“, meinte Tracey und Harry fühlte eine Stich in seinem Herzen, als er das Zittern in ihrer Stimme hörte „Aber du hast dich entschieden, du hast dich schon letztes Jahr entschieden, als du mit Pansy zum Ball gegangen bist.“

„Es geht wieder Pansy, ja?“, fragte Malfoy angriffslustig „Was hätte ich deiner Meinung nach sonst tun sollen, hm?“

„Ist mir egal.“, spukte Tracey wütend „Tu doch was du willst! Aber bleib weg von Milly, klar?“

Malfoy hob sein Kinn in die Höhe und ließ die beiden Mädchen hinter sich stehen, als er herumwirbelte und davon stolzierte. Tracey sah ihm einen Moment nach, bevor sie sich umwandte und zu Millicent sanft sagte „Kümmer' dich nicht um den Idioten. Bist du OK?“

Das schien Harrys Stichwort, denn er kam um die Ecke und fragte laut „Alles in Ordnung?“

Die beiden Slytherin sahen ihn überrascht an und nickten „Malfoy hat sich bloß wie Malfoy benommen.“

Harry nickte ernsthaft „Ich hätte nie gedacht, dass er auch zu Slytherins eklig ist.“

„Er ist eklig, er kann nicht anders.“, meinte Tracey bitter und erntete einen mitleidigen Blick von Millicent.

„Was...?“, fragte Harry und sah zwischen den beiden hin und her. Tracey seufzte.

„Ich war in ihn verschossen.“, gab sie leise zu „Schon immer, schon seit dem ersten Schuljahr. Aber sein Vater will, dass er mit Pansy zusammen ist, so politisches Zeug. Ich fühl' mich furchtbar deswegen, aber weil ich ihn mochte habe ich mich nie für Millicent eingesetzt“, sie wandte sich dem anderen Mädchen zu und sagte unsicher „Es tut mir leid.“

„Ist schon OK, ich versteh's.“, meinte Millicent leise

„Na ja, als er Pansy zum Ball letztes Jahr mitnahm, war alles für mich klar. Er hatte so getan, als ob er mich mochte und in Wirklichkeit war er genau wie sein schleimiger Vater. Er wollte mich als... Gelegenheitsschlampe oder so was. Ich respektiere mich zu sehr dafür.“

Harry sah sie stirnrunzelnd an „Vergiss den Spinner, du hast was Besseres verdient.“

Millicent und Tracey lächelten ihn an und Harry freute sich, ihre Launen gebessert zu haben.

„Er hat dir nicht weh getan oder?“, fragte er Milly und sie schüttelte nur den Kopf.

„'Stock und Stein brechen mein Gebein doch Worte bringen keine Pein'“, zitierte Harry und die beiden sahen ihn blank an „Äh... Muggelsprichwort, es heißt, dass Worte einem nicht wehtun können.“

Millicent schüttelte darüber den Kopf und scherzte dann „Ich glaube du bist der Letzte, der das sagen sollte.“

Tracey grinste „Ich sag nur 'Umbridge'“

Harry fasste sich automatisch an die Hand mit den Narben und gab ein bitteres Lächeln. Ja, die Ironie des Lebens... „Hm, stimmt... Soll ich euch zu euren Gemeinschaftsraum begleiten?“

Die beiden lachten „Wir zeigen dir doch nicht den Weg zu unserem Gemeinschaftsraum!“

Harry grinste „Müsst ihr nicht, ich weiß wo's langgeht.“

Selbstbewusst führte er die beiden zu ihrem Gemeinschaftsraum und meinte dann mit einer ausladenden Handbewegung „Tada!“

„Ich will nicht einmal wissen woher du den Weg kennst.“, meinte Milly und ergänzte „Jetzt verschwinde, das Passwort kriegst du nicht.“

Harry lachte und winkte ihnen zu, bevor er sich spielerisch die Ohren zuhielt, laut pfiff und davonlief. Er konnte die beiden noch einige Schritte später lachen hören.

Seine eigene Freude hielt nicht lange an, als er um die nächste Ecke bog und direkt in eine schwarze Wand hineinlief.

„Mr. Potter!“, kam eine überraschte Stimme „Ich habe Sie vor einiger Zeit entlassen, was tun Sie noch hier?“

Snape hielt Harry an den Oberarmen fest, um ihn vorm Fallen zu retten.

„Oh äh... Da waren ein paar Slytherin-Mädchen und sie schienen Hilfe zu brauchen.“

„Gehe ich recht in der Annahme, diese beiden Mädchen heißen 'Millicent Bulstrode' und 'Tracey Davis'?“

Harry lief ertappt rot an und meinte „Es war ein Zufall, wirklich!“

Snapes Mundwinkel zuckten und er ließ Harry los „Ein glücklicher Zufall? Ich hoffe Sie konnte die Damen mit einer Heldentat beeindrucken.“

Harry fühlte seinen Nacken heißer werden und schüttelte den Kopf.

„Dann ist das Strafe genug – ab in ihren Gemeinschaftsraum, keine Heldentaten mehr für heute.“

Harry nickte, erfreut einer Strafe oder Punktabzug entkommen zu sein, und rannte die Treppen hoch.

Als Harry in seinen Schlafsaal kam fand er dort Hedwig, die mit einem Brief auf ihn wartete. Er riss ihn auf und las eine Antwort von Lupin.


„Hallo Harry,

entschuldige die späte Antwort, ich war sehr beschäftigt.

Ich freue mich wie immer von dir zu hören und hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.

Als ich dich das erste Mal sah, da warst du für mich wie ein Zeitumkehrer, ein Blick in die Vergangenheit. Ich sah Lily und James. Doch je länger ich dich kenne, umso mehr respektiere und liebe ich dich um deinetwillen. Du bist ein herausragender und herzensguter, junger Mann. Dein Vater, wo immer er ist, ist sehr stolz auf dich. Vergiss niemals, dass deine Eltern dich mehr als ihr Leben geliebt haben und das es noch heute Menschen gibt, die ohne weiteres für dich sterben würden.

Keine Sorge, ich plane für dich zu leben.

Der beste Freund deiner Eltern

Remus“

Harry las den Text mit einem Lächeln, er wusste sofort, dass Remus Sirius' Worte wiedergegeben hatte und eine gewisse Ruhe breitete sich in ihm aus. Als er heute zu Bett ging träumte er seit langem wieder einfach von etwas Schönem.

---

So, wir kommen der Aktion mit jedem Kapitel näher. In den nächsten Kapiteln gibt's ne große Annäherung zwischen Harry und Snape, also darauf könnt ihr euch schon mal freuen und bald nimmt die Geschichte richtig fahrt auf: Ich sag nur - Mysteriumsabteilung!

---

Das nächste Mal bei "Die Wogen des Lebens":
Snape vertraute seinen Okklumentik-Schilden genug, um etwas mit ihm zu teilen, das sie beide potentiell in Gefahr bringen könnte. Er vertraute ihm sein Leben an. Harry lächelte daraufhin und nickte. Das alleine fühlte sich schon wie ein Geschenk an.

---

Kommentarantworten:

Legolas: Hey vielen Dank für die Blumen! Ich hoffe sehr dir gefällt dieses Kapitel auch. Langsam wird die Geschichte mehr Fahrt aufnehmen und ich hoffe sehr, dass sie dann immer noch gefällt :)

MagicMarlie: Danke! Hoffe dieses Kapitel hat auch Spaß gemacht? Wir sind nicht mehr weit vom ersten großen Showdown entfernt. Ich hoffe sehr, dass der große 'Reveal' euch nicht abschreckt... Ugh, nervös!


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung über ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe