Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Wogen des Lebens - Kapitel 2

von atiaahmed

Letztes Mal bei "Die Wogen des Lebens" erfuhr Harry bei seinem Besuch in Snape's Denkarium mehr als erwartet, bevor sein Lehrer zurückkehrt:

„Potter?"

„Ja, Sir?"

Sie standen mit dem Rücken zueinander und blickten sich über die Schultern an. Snape drehte Harry den Oberkörper zu und sah ihm forschend in die Augen.

„Haben Sie in das Denkarium gesehen?"

Harrys Herz setzte einen Schlag aus. Wie gerne würde er Snapes Blick entgehen, doch er wusste, dann würde der Erwachsene Bescheid wissen. Also setzte er alle Hoffnungen daran, dass er genug Okklumentik gelernt hatte, um Snape ungestraft anlügen zu können.


„Nein, Sir."

Snape sah ihm noch einen Moment forschend in die unschuldig dreinblickenden Augen und nickte dann kurz.

„Morgen um dieselbe Zeit dann. Ich erwarte, dass sie gut vorbereitet sind, Potter, sonst..."

Snape ließ die Warnung eindrucksvoll zwischen ihnen in der Luft hängen und Harry machte, dass er fortkam.

Sobald er sicher sein konnte Snape würde seine Schritte nicht ausmachen können, begann er zu rennen. Was auch immer Snape aufgehalten hatte, ob es Montagues Zustand oder sonst etwas war, es hatte Harry die Möglichkeit gegeben, mehr als nur eine seiner Erinnerungen zu sehen.

Er fühlte sich furchtbar. Snape hatte seinen Lehrmeister töten müssen. Er hatte eine eigene Familie, eine Frau und ein Kind, gehabt, die Voldemort getötet hatte. Tränen stiegen in Harrys Augen, als er sich an das Häufchen Elend im Büro des Direktors erinnerte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Snape erfahren, dass Lily gestorben war. Er hatte erfahren, dass alles, was er geliebt hatte, tot war.

Beim Portrait der fetten Dame blieb er schnaufend fette Dame fragte ihn mehrmals – immer genervter – nach dem Passwort, aber hörte er sie kaum. Sollte er Ron und Hermine davon erzählen? Und wenn ja, was? Er zerbrach sich den Kopf und wandte sich schließlich an die fette Dame, die sich mit aufgeblähten Nasenflügeln abgewandt hatte. Er musste ihr nicht nur das Passwort, sondern auch eine formvollendete Entschuldigung geben, um einzutreten, doch nachdem er das geschafft hatte, ließ er sich sofort zwischen seinen beiden besten Freunden nieder.

„Hört zu!", unterbrach er die beiden mitten in einer hitzigen Diskussion, ob R on die Geschichtsnotizen abschreiben durfte. Flüsternd erzählte er den beiden grob was er gesehen hatte, ließ peinliche Details weg und frisierte ein paar Szenen, um sie weniger schlimm erscheinen zu lassen. Dennoch saß Hermine am Ende der Erzählung mit runden Augen und die Hände vor den Mund geschlagen da und Ron konnte den Mund nicht schließen. Sie saßen eine Weile in Stille beieinander, keiner von ihnen verspürte das Bedürfnis jetzt näher auf Harrys Fund einzugehen. Nach einer Weile murmelte Hermine ein „Gute Nacht" wobei sich ihre Stimme ungewöhnlich belegt anhörte.

Harry konnte die Nacht kaum schlafen, seine Gedanken kreisten um jeden einzelnen Moment in dem er Snape gegenüber gestanden war. Nach gründlicher Prüfung war er der Meinung Snape hätte trotz allem doch weniger ein schleimiger Bastard sein können. Dennoch verließ ihn das drückende Gewicht auf seiner Brust nicht. Er sah langsam auch wie falsch seine eigenen Einstellung dem Lehrer gegenüber gewesen war und wie respektlos er zumal war. Er schloss die Augen. Zumindest er könnte sich ändern, auch wenn Snape weder jemals erfahren würde, dass er diese Erinnerungen gesehen hatte, noch sich jemals ändern würde. Harry wollte ein reines Gewissen ihm gegenüber haben.

Also begann er gleich damit zu versuchen, seinen Geist frei zu bekommen. Das war es schließlich was Snape nach jeder Stunde von ihm erwartete. Es war nicht einfach, denn immer wieder erschienen vor seinem geistigen Auge Szenen aus den Erinnerungen, die er gerade gesehen hatte und er musste sich hart konzentrieren, um sich von jedem Gedanken zu befreien. Harry versuchte es damit sich eine weiße Leinwand vorzustellen, die er anmalte. Nachdem sie voller Striche war versuchte er sich die letzten Striche wieder wegzudenken, bis sie wieder leer war. Doch vor seinen inneren Auge verschwand die Leinwand immer wieder und wurde mit anderen Bildern ersetzt.

Snape wie er vor dem Mörder seines Meisters in die Knie ging, um das dunkle Mal zu empfangen.

Snape wie er seine kleine Tochter gegen die Brust drückte.

Snape wie er seine tote Frau auf die Lippen küsste.

Snape in Dumbledores Büro, ein Schatten eines Menschen.

Mit aller Macht brachte er sich wieder daran, an die leere Leinwand zu denken und sie zu bemalen. Und tatsächlich schaffte er es mit dem Bild einer weißen Leinwand in den Schlaf zu schlüpfen.

Den ganzen nächsten Tag fürchtete Harry sich vor der Okklumentik-Stunde und dieses Mal unterstütze Hermine ihn dabei den Geist zu leeren. Als er sich darüber wunderte, erklärte sie nüchtern

„Wenn er sieht, dass du seine Erinnerungen gesehen hast, wird er dich lebendig häuten und konserviert neben die anderen Kreaturen in sein Büro stellen."

Harry stimmte ihr innerlich zu, was nicht dabei half seine Angst zu vertreiben. Aber seine Wut hatte er dafür unter Kontrolle. Jedes Mal wenn sein Temperament Snape gegenüber überschwemmen wollen würde, würde er sich einfach an die Tränen in den Augen des jungen Snape zurückdenken. Das würde ihn ernüchtern.

Als er schließlich am Abend die Kerkertreppen hinunterlief, hatte er das furchtbare Gefühl zum Henker zu laufen. Doch er erinnerte sich auch daran, es gestern geschafft zu haben, ihn erfolgreich anzulügen. Er klopfte laut an die Tür und wurde leise rein gebeten. Er sah wieder Snape mit dem Rücken zu ihm stehen und Erinnerungen ins Denkarium füllen. Harry schluckte hörbar.

„So, Potter. Gestern haben Sie noch eine Galgenfrist bekommen, heute jedoch", er wandte sich Harry zu „werden wir sehen wie gut Sie geübt haben. Legilimens!"

Der Angriff war so plötzlich erfolgt, dass Harry sich kaum wehren konnte. In einem Moment sah er das berechnende Gesicht des Lehrers und den Zauberstab, der auf ihn zielte, im nächsten sah er Bilder vor seinen Augen blitzen. Bilder, die er als seine Traumbilder erkannte. Sie handelten von seinem Vater und einem großem schwarzen Hund, die eine Fledermaus jagten. Harry erfüllte Dankbarkeit für den vergessenen Traum, da er nicht explizit genug war, um Snape zu verraten worum es ging. Harry war jedoch verzweifelt, denn er wusste nicht wie viel Zeit er hatte bis Snape zur nächsten Erinnerung springen würde und die wäre vielleicht tödlich für ihn. Bei dem Gedanken sah er ein Bild von Snapes Büro in seinem inneren Augen und Angst erfüllte ihn. Bitte nicht, bitte, bitte nicht. Doch es gelang ihm das Bild der Leinwand vorzuschieben und Snape abzublocken, indem er aktiv nur daran dachte die Leinwand zu bemalen, sodass Snape keine Möglichkeit hatte etwas anderes in seinen Gedanken zu sehen. Es war das erste Mal, das Harry bewusst volle Kontrolle über das hatte, was Snape sah und was nicht. Im nächsten Moment hatte Snape sich stirnrunzelnd aus seinem Geist zurückgezogen und blickte ihn misstrauisch an.

„Was war das für ein Bild?"

„Ähm...", machte Harry und erklärte dann „Es fiel mir gestern schwer, den Geist frei zu kriegen, also erinnerte ich mich an etwas, das ich einmal im Fernsehen gesehen hab. Da hat eine Frau erklärt, dass sie beim Joga machen versucht, ihren Kopf von Gedanken frei zu bekommen und... ähm..." Harry kam ins Stottern, als er sah wie Snapes Augenbraue amüsiert immer weiter hoch wanderte, doch er ließ sich nicht irritieren.

„Ja und sie sagte sie versuchte erst einmal, ihre Gedanken auf etwas Einfaches zu konzentrieren und das dann... uh... ‚wegzuschieben'"

„Aha.", machte Snape nur und sah dabei aus, als halte er ein Lachen nur schwer zurück. Doch Harry fand das nicht schlimm, denn zum ersten Mal hatte sein amüsiertes Gesicht keine Häme in sich. Es war nur amüsiert. Sonst nichts.

„Scheinbar hat das funktioniert.", meinte Snape, wieder der Alte und Harry überlegte gerade ob das ein Lob war, als er noch anfügte „Endlich"

Schleimiger Bastard, dachte Harry wütend, doch versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Jetzt war er Snape erst einmal für zwei Wochen los – die nächste Okklumentik-Stunde lag nach den Osterferien!

Jetzt da die Gefahr von Snape erwischt zu werden, weiter in die Ferne gerückt war, konnte Harry sich auf das konzentrieren, was er gesehen hatte. Den ganzen nächsten Tag hatte Harry nur Gedanken für eine der Erinnerungen. Alle anderen schob er in eine hintere Ecke seines überfüllten Gehirns, um sie später genauer zu betrachten. Langsam konnte er verstehen, wofür man ein Denkarium gebrauchen könnte.

Es ging um die einzige Erinnerung in der die Rumtreiber und seine Mutter vorkamen. Er konnte nicht verstehen wie alle Vaterfiguren, die er je hatte – einmal abgesehen von Dumbledore, der ihn lieber ignorierte – ihn so sehr auf einen Schlag enttäuschen konnten. Von James hatte er immer als strahlenden Helden gedacht, ein altmodischer Kavalier, ein Ehrenmann. Doch in einem Moment hatte er sich als engstirniger, egoistischer Tyrann entpuppt. Sirius fiel in dieselbe Kategorie und auch wenn Harry ihn nie so sehr auf ein Podest gehoben hatte, fühlte er sich tief enttäuscht. Lupin hatte sich einfach raus gehalten, für Harry war das das Verhalten eines Feiglings. Den ganzen Tag blieb er unruhig und unkonzentriert. Da morgen die Osterferien anstanden und die meisten Schüler hibbelig waren, fiel er nicht besonders auf. Sobald die Stunden des Tages beendet waren, rannte Harry in den Turm, schmiss seinen Ranzen in die Ecke und begann in seinem Koffer zu kramen.

„Hey Harry, was ist los?", schnaufte Ron, der ihm gefolgt war.

„Ich suche was.", murmelte Harry und zog dann ein in braunes Papier gewickeltes Paket heraus „Aha!"

„Was ist das?", fragte Ron, enttäuscht darüber wegen so etwas Belanglosem, den ganzen Weg gerannt zu sein „Ein Spiegel?"

„Es ist ein Zwei-Wege Spiegel.", erklärte Harry, nachdem er Sirius' Notiz gelesen hatte und begann zu grinsen „Ich kann damit mit Sirius sprechen."

Ron machte vor Verwunderung ein O mit seinen Lippen. Harry kramte weiter in seinem Koffer und zog dann seinen Unsichtbarkeitsumhang heraus.

„Wo gehst du hin?", fragte Ron stirnrunzelnd

„Auf den Astronomieturm.", antwortete Harry, während er den Spiegel und die Karte der Rumtreiber einsteckte. Ron sah enttäuscht aus.

„Oh, ich dachte...", doch er sprach nicht weiter, musste er auch nicht.

„Ron, tut mir leid, aber das muss ich alleine mit Sirius besprechen.", meinte er mit verständnisvollem Blick „Sag Hermine, wo ich bin."

Ron nickte und sah ihn an, bis er unter dem Umhang verschwand.

Harry machte es sich in einer der Nischen auf dem höchsten Turm gemütlich. Dann nahm er den Spiegel unter den Umhang und flüsterte leise den Namen seines Paten. Ein Bild einer Decke erschien, Harry erkannte den Grimmauldplatz und rief wieder den Namen seines Paten, dieses Mal lauter. Doch es war nicht Sirius, dessen Gesicht bald erschien, sondern Remus Lupin.

„Harry!", rief er erstaunt „Ist alles in Ordnung?"

„Ja, kein Notfall.", versicherte Harry schnell und die Sorgenfalten verschwanden aus Lupins Gesicht „Ist Sirius da?"

„Er ist oben bei Seidenschnabel, der Hippogreif ist nicht so glücklich, er will wieder raus in die Freiheit.", Lupin warf einen Blick an die Decke und fügte leise hinzu „So wie sein Herrchen."

Harry verzog mitleidig das Gesicht, bevor Lupin wieder sprach „Brauchst du etwas Harry?"

„Äh...", begann Harry und entschied sich dann einfach, sich Remus anzuvertrauen „Ich hatte Okklumentik mit Snape und als er kurz weg ist... ich hab in sein Denkarium gesehen."

„Harry!", tadelte Lupin sofort

„Ich weiß.", murmelte Harry sofort beschämt „Er hat mich Merlin sei dank nicht erwischt. Aber was ich gesehen habe..."

Harry schilderte Lupin in kurzen Worten das Ereignis und fragte dann „Was haben sie sich dabei gedacht?"

Lupin massierte sich den Nasenrücken und sagte dann „Harry, du musst verstehen, dass sie damals Kinder waren – nicht so wie du. Schon in jungen Jahren hast du vieles erlebt, von dem wir verschont geblieben sind. Harry, du bist in vielerlei Hinsicht sehr viel erwachsener, als deine Schulkameraden, deshalb fällt es dir schwer zu verstehen. Sie waren dumme Kinder, aber wuchsen zu verantwortungsvollen Erwachsenen heran."

„Sie waren furchtbar.", grummelte Harry enttäuscht, Lupin gab ihm ein bitteres Lächeln

„Ja, das waren wir. Aber sie haben aus ihren Fehlern gelernt und sie waren nicht stolz darauf. Harry, du wirst wie jedes andere Kind verstehen lernen, dass deine Eltern nicht perfekt waren. Sie sind deine Eltern und du liebst sie, aber das heißt nicht, dass sie niemals Fehler gemacht haben. Sie waren auch nur Menschen. Alles was zählt ist, dass sie dich von ganzem Herzen geliebt haben und am Ende beide standhaft auf der guten Seite kämpften..."

Harry hatte tausend Einwände, doch was er als nächstes hörte, ließ sie alle verstummen „Und dasselbe gilt für Snape."

Lupin drehte sich um und auch Harry streckte den Hals, um seinen Patenonkel sehen zu können. Bald kam er in Sichtweite und meinte mit ernsthaftem Blick:

„Später haben wir mit Snape zusammen im Orden gearbeitet, Harry. Wir sind über unsere kindischen Streitereien hinweg gekommen. Ich weiß nicht ob er uns jemals verziehen hat, aber ich habe mich entschuldigt."

„Und mein Vater?", fragte Harry, ein eigenartiger Ausdruck flog über Sirius Gesicht, aber im nächsten Moment war er verflogen und ein mildes Lächeln legte sich darauf.

„James war sehr viel erwachsener als ich. Ich bin mir sicher Lily musste ihn nicht drängen und schubsen wie mich, um sich zu entschuldigen."

Harry lächelte bei der Erwähnung seiner Mutter. Er konnte sich vorstellen, dass sie einen guten Einfluss auf die Rumtreiber hatte. Sie war noch genauso rein und wunderbar wie in seiner Traumvorstellung.

„Danke.", meinte Harry „Ich musste das hören."

Sirius nickte und fragte woher die Neugier plötzlich kam, er hatte offensichtlich nicht das ganze Gespräch mitgehört. Harry klärte ihn in knappen Worten auf und wieder überraschte Sirius Harry und Lupin „Ich möchte, dass du Okklumentik übst und ich möchte, dass du Snape Respekt entgegen bringst. Ich finde es eine gute Idee, dass du dich ihm gegenüber anständig verhalten möchtest. Ich bin stolz auf dich und James wäre es ganz sicher auch."

Lupin blinzelte überrascht, lächelte dann jedoch breit und schien genauso stolz auf Sirius wie auf Harry, als er ihm zustimmte. Beruhigt durch die Worte der beiden Rumtreiber, seufzte Harry tief und steckte den Spiegel ein. Als er dann auf die Karte blickte, erstarrte er. Snape kam gerade die Treppen zum Astronomie-Turm hinauf. Harry verhielt sich still und sah wie sein Punkt und der von Professor Sinistra sich am anderen Ende der Plattform trafen, einen Moment zusammen standen und dann in dem Raum 'Professor Sinistras Gemächer' verschwanden.

Harry grinste den ganzen Weg hinab zum Gryffindor-Turm, als er sich alle möglichen Szenarien vorstellte in denen Snape und Sinistra zusammentrafen. Einige von ihnen kamen der Wahrheit auch gefährlich nahe. Als er zurück in den Gemeinschaftsraum kam, spiegelten seine beiden Freunde sein Grinsen.

„Was ist passiert?", fragte Hermine „Hast du was Schönes gehört?"

„Nein.", antwortete Harry belustigt und flüsterte dann „Aber ich habe was gesehen."

Er breitete die Karte vor ihnen aus und zeigte auf Professor Sinistras Räume, in denen sich Snape noch immer befand.

„Was glaubst du was die beiden dort tun?", fragte er grinsend.

„Harry!", meinte Hermine belustigt und empört zugleich, sie schlug ihm auf den Arm, Ron lachte und machte dann ein Würgegeräusch.

„Ich fand Professor Sinistra eigentlich immer ganz hübsch, was will sie mit dem?", fragte Ron, noch immer grinsend.

„Und ich finde sie ist nett, wenn auch etwas streng.", meinte Hermine nachdenklich „Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass die beiden..."

„Aber wieso sind sie dann um diese Uhrzeit zusammen?", fragte Harry spielerisch, die Antwort interessierte ihn nicht wirklich.

„Na ja", begann Hermine schulterzuckend „vielleicht sind sie Freunde."

„Oder vielleicht...", begann Ron und tanzte mit seinen Augenbrauen auf und ab. Wieder lachten die Freunde bei der Vorstellung. Ron und Hermine freuten sich vor allem darüber, dass Harry über etwas so Belangloses lachen konnte. Er wirkte endlich wieder wie der sorglose, neugierige Elfjährige mit dem sie sich angefreundet hatten.

Hermine versuchte die Jungen wie immer zum Lernen zu bewegen - „Nur noch sechs Wochen bis zu den Prüfungen!" - doch Harrys Gedanken schweiften nur um die restlichen Erinnerungen, die er gesehen hatte. Hermine verteilte gerade ihre Lernpläne, als Harry plötzlich sagte „Snape ist wie ich." Hermine und Ron sahen ihn verwundert an „Ich meine, wir haben beide unsere Familie an Voldemort verloren."

Ron zuckte mal wieder bei dem Namen des dunklen Lords zusammen. Hermines Auge gab ein kleines Zucken von sich, aber sie reagierte sonst nicht darauf „Es muss furchtbar gewesen sein."

„Er hat seine Tochter gehalten...", murmelte Harry in Gedanken verloren „Er sah so... verlassen aus. Als habe er alles verloren, was je etwas für ihn bedeutet hat... Es war für mich genauso. Ich hab es nur damals nicht verstanden."

Ron und Hermine wechselten einen unwohlen Blick. Das ganze Jahr über hatte Harry Zeichen von Posttraumatischem Stress-Syndrom gezeigt. Kein Wunder, nach dem was er am Ende des letzten Schuljahres erlebt hatte. Hermine hatte alles darüber gelesen, was sie zwischen die Finger bekam. In diesem Bereich konnten ihre Eltern ihr eine große Hilfe sein. Obwohl sie Zahnärzte waren, waren sie auch in anderen medizinischen Bereichen kundig. Sie empfahlen, dass Harry mit jemandem sprach; jemand der eine professionellen Ausbildung genossen hatte. Hermine hatte Professor McGonagall gefragt und diese hatte sie an Madam Pomfrey weitergeleitet. Doch die Heilerin hatte nur hilflos mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass normalerweise nur die Eltern oder Erziehungsberechtigten die Erlaubnis hatten eine solche Untersuchung anzuordnen. Hermine bezweifelte, dass die Dursleys so freundlich wären und Harry würde sie niemals fragen. Da die Hauslehrer in Eltern statt dazu berechtigt waren einige gesundheitliche Untersuchungen anzufordern, ging Hermine wieder zu Professor McGonagall. Sie konnte sich nicht länger darüber ärgern wie ein Ping-Pong Ball hin und herzuspringen, als sie den Gesichtsausdruck der Lehrerin sah.

„Es tut mir leid, Miss Granger.", sagte sie leise und reichte ein offiziell aussehendes Pergament hinüber. Es war ein Ministeriums-Erlass, der Umbridge volle Kontrolle über alle gesundheitlichen Anordnungen übergab, sie musste darüber informiert werden und sie erlauben. Hermine fluchte, als sie es las – diese Frau ruinierte aber auch alles! Sie gab geschlagen das Pergament zurück und verließ das Büro ihrer Lieblingslehrerin. Erst später fiel ihr auf, dass McGonagall sie nicht für ihren Wutausbruch getadelt hatte.

Harrys Niedergeschlagenheit, nachdem er die Erinnerungen von Snape gesehen hatte, zog sich jetzt schon einige Tage hin. Nur kurz nachdem er mit Lupin und Sirius gesprochen hatte, hatte sich seine Laune gehoben. Aber sobald die eine Erinnerung aussortiert war, fielen die anderen über ihn her. Zuerst hatte Hermine gedacht es wäre gar nicht so übel, dass Harry sich um etwas anderes, als seine Probleme mit Umbridge und der Presse ärgerte. Jetzt musste sie zugeben, sorgte sie sich um ihren besten Freund.

„Harry...", begann sie, entschloss sich dann jedoch einen anderen Weg einzuschlagen, als Mitleid „Hast du darüber nachgedacht warum Vol- Voldemort das Kind seines eigenen Todessers töten würde?"

Harry sah auf „Snape hatte seine Tochter vor ihm geheim gehalten. Sie war so alt wie ich. Voldemort dachte sie wäre eine Bedrohung, so wie er dachte ich wäre eine.", Harry zuckte mit den Schultern und endete bitter „Wer weiß schon was in seinem wahnsinnigen Hirn vor sich geht?"

Hermine nickte und sah zu Ron, der hilflos mit den Schultern zuckte „Harry... Sollte Snape erfahren, dass du seine Erinnerungen gesehen hast..."

Harry sah plötzlich auf, ein ängstlicher Ausdruck auf seinem Gesicht. Er würde Snape nach den Ferien wieder gegenüberstehen und dann... Sollte Snape jemals erfahren, dass Harry einen Ausflug in seine Gedankenwelt gewagt hatte, wäre Harry schneller tot, als er „Sorry" sagen könnte. Er schluckte schwer.

„Ich hab es geschafft, ihn am Donnerstag anzulügen.", murmelte Harry hoffnungsvoll.

„Es ist ein Anfang.", meinte Hermine, aber er konnte sehen, dass sie nicht überzeugt war.

„Dann muss ich eben üben! Ich werde jeden Tag üben, jede Nacht.", meinte Harry überzeugt, Hermine strahlte plötzlich.

„Ich schaue ob ich in der Bibliothek etwas finde, was dir helfen könnte!", meinte sie glücklich und sprang sofort auf. Es tat gut, etwas tun zu können.

Ron sah ihr nach, als sie aus dem Portrait-Loch stieg „Da siehst du mal was du angerichtet hast, sie wird wieder die halben Ferien in der Bibliothek verbringen. Sie sucht doch bloß nach Ausreden..."

Harry lächelte schmal, das erste Mal seit Tagen.

Hermine verbrachte fast den ganzen Tag in der Bilbiothek und kam begeistert mit einem Arm voll Bücher zurück. Sie setzte sich sofort an die Aufgabe und schrieb alle praktischen Übungen heraus, die man alleine durchführen konnte. Damit Harry sich nicht so blöd vorkam, übte Ron mit ihm. Beide schlossen nach Hermines Anweisung die Augen und stellten sich einen leeren Korridor vor. Dann sollten sie sich Türen im Korridor vorstellen. Jede Tür versteckte ein Geheimnis. Sie sollten versuchen die Türen so sicher zu verschließen, dass keiner eindringen konnte. Harry stellte sich ein Schloss und einen Riegel an der Tür vor und war ein wenig eifersüchtig, als Ron mit fantastischen Ideen von magischen Wesen kam, die seine Tür vor Eindringlingen bewachten. Hermine schüttelte jedoch nur den Kopf.

„Ihr lenkt die Aufmerksamkeit des Eindringlings auf eure Geheimnisse!", tadelte sie „Am besten ist es ihr legt eure Fallen und Schlösser vor Türen mit weniger wichtigen Geheimnissen, um den Eindringling von der wichtigen Tür abzulenken."

Ron grinste „Das heißt für Harry, wenn er Snape gegenübersteht, soll er einfach nicht an das Denkarium denken, sondern an seinen feuchten Kuss mit-"

Ron konnte nicht fortfahren, denn Harry hatte ihm ein Kissen ins Gesicht gedrückt. Hermine versteckte ihr Grinsen hinter ihrem Buch, aber sie konnten beide Rons gedämpftes Lachen hören.

„Ha ha!", meinte Harry mit hochrotem Kopf und versuchte dann abzulenken „Kein Wunder, dass Snape so gut in Okklumentik ist, das hört sich sehr nach Slytherin-Taktik an."

Hermine nickte „Ja, es ist ziemlich ausgefuchst."

Und so übten sie zwischen ihren Hausaufgaben und Besuchen bei Hagrid jeden Tag. Abends leerte Harry seine Gedanken mit der Joga-Übung und zu seiner Verwunderung hatte er die ganzen Ferien über keine einzige Vision. Er fühlte sich jeden Tag besser. Seine ständigen Kopfschmerzen und die Übellaunigkeit gingen zurück. Wie viel davon Voldemort und wie viel Harrys eigene Gefühle gewesen waren, konnte er nicht sagen. Denn den dunklen Lord aus seinen Gedanken zu bannen, hieß auch durch die Okklumentik seine eigenen Gefühle in Schach zu kriegen. Hermine bemerkte zufrieden, dass die neue Aufgabe Harry genügend beschäftigte, um seine Gedanken von Voldemort, Umbridge und dem Tagespropheten zu entfernen.

27. April

Harry starrte resigniert auf Professor McGonagall und Umbridge, die sich lauthals anschrien und seufzte genervt. Wann würde Snape endlich zur nächsten Erinnerung springen? Anstatt wie sonst von einer Erinnerung zur nächsten zu wechseln, ohne sich die einzelnen besonders genau anzusehen, verweilte der Lehrer dieses Mal und sah sich das komplette Ereignis von Harrys gescheiterter Karriere-Stunde mit seiner Hauslehrerin an. Harry konnte sich vorstellen, dass Snape es außerordentlich genoss aus erster Hand mitanzusehen, wie McGonagall der Untersekretärin des Ministers die Meinung geigte. Der Professor für Zaubertränke war genauso schlecht auf die halbe Portion Giftqualle zu sprechen, wie die anderen Lehrer und Schüler. Vor allem nachdem sie die Nerven gehabt hatte, seinen Unterricht zu kritisieren – während seiner Stunde, vor seinen Schülern! Harry wunderte sich noch immer wie es sein konnte, dass ihr Kopf noch richtig herum auf ihren Schultern lag. Er presste schon lange nicht mehr gegen den Eindringling in seinem Gehirn an, doch jetzt fühlte er wie der Druck in seinem Kopf leichter wurde. Snape würde zur nächsten Erinnerung wechseln. Harry machte sich in Gedanken bereit und Panik erfasste ihn plötzlich, als er Snapes Büro vor dem inneren Auge sah. Er tat das Erste was ihm einfiel...

Er wurde aus seinen Gedanken geschleudert und landete hart auf dem Boden.

„Wie oft muss ich es Ihnen noch sagen, Potter? Wann wird die Nachricht endlich in Ihren Dickschädel eindringen? Sie müssen mich mit Ihrem Geist bekämpfen, nicht mit Ihrer Magie oder Ihrem Körper.", schnarrte Snape über ihm, er massierte sich gerade das Handgelenk und Harry hoffte, egal welchen Zauber er unbewusst ausgeführt hatte, dass es weh tat.

„Ja, Sir.", presste er hervor und zog sich an Snapes Schreibtisch hoch. Er war zwar darauf vorbereitet, sofort wieder angegriffen zu werden, aber nicht auf diese Art. Snape griff blitzartig nach seinem Handgelenk und zog ihn halb über den Tisch zu sich. Harry dachte für einen Moment er wolle sich für den Zauber rächen, mit dem Harry ihn unbewusst belegt hatte.

„Was ist das?", spuckte er und warf Harrys Hand vor sich, als wäre sie kontaminiert.

„Meine Hand.", fauchte Harry zurück und massierte sein Handgelenk wie Snape zuvor. Jeder Vorsatz respektvoll zu sein, war für den Moment vergessen.

„Auf Ihrer Hand, Sie Idiot! Was sind das für Narben?"

Harrys Innerstes gefror, Snape hatte Umbridges Narben entdeckt. Sofort versteckte er seine Hand in der anderen und murmelte „Es ist nichts."

„'Ich darf keine Lügen erzählen'?", zitierte Snape fragend und aus irgendeinem Grund zitterte seine Stimme vor unterdrückter Wut. Er wirkte enttäuscht und empört, so als habe Harry sein Vertrauen missbraucht und ihn verletzt. Harry bekam seinen Gesichtsausdruck vor Überraschung kaum unter Kontrolle. Was kümmerte das alles Snape überhaupt? „Haben Sie etwa mit schwarzer Magie gespielt und sich die Finger verbrannt?"

Harry weitete die Augen vor Schreck und antwortete hastig „Nein!"

Snape blickte einen Moment auf ihn herab und dann schien die Erkenntnis, von dem was er gerade gesehen hatte, ihn einzuholen. Wie Harry weitete er die Augen in Unglauben. „Umbridge.", flüsterte er zweifelnd. Harry schrak zurück, als Snape um den Tisch rauschte und an ihm vorbei zum kleinen Kellerfenster lief. Er murmelte etwas und Harry sah wie weißer silbriger Nebel Snapes Zauberstab verließ und sich außerhalb des Fenster zu einem Patronus formte. Harry konnte nur dessen grazile Beine sehen, als er auch schon davon rannte. Snape wandte sich zurück an Harry und sah berechnend auf ihn hinab.

„War das ein Patronus?", fragte Harry interessiert.

„Sind Sie so vergesslich Potter? Sie nennen mich Sir oder Professor.", antwortete Snape abweichend.

„War das ein Patronus, Sir?", wiederholte Harry, sein Ton war leicht genervt.

„Ja.", antwortete Snape und ihm wurden weitere Fragen dadurch erspart, dass es mitten in seinem Büro zu brennen begann. Snape schien davon komplett unberührt, während Harry vor Schreck auf dem Hosenboden gelandet war. Einen kurzen Moment später stand Dumbledore türmend über ihm. Harrys Mund öffnete sich lautlos.

„Harry?", rief Dumbledore verwirrt und wandte sich sofort von ihm ab „Severus, eine Erklärung!"

„Seine Hand, Dumbledore!", rief Snape genauso außer sich vor Wut wie Dumbledore. Harry war unterdessen auf seinen Füßen zum Stehen gekommen. Dumbledore wandte sich sofort um und ergriff Harrys Hand. Es dauerte nur einen kurzen Moment, dann hauchte Dumbledore entsetzt „Umbridge!"

„Ihn mit schwarzer Magie, in Berührung zu bringen!", brauste Snape, er zitterte vor Wut „Deswegen habe ich das alles nicht gemacht! Sie haben es versprochen, Direktor!"

„Severus.", mahnte Dumbledore und blickte streng „Nicht vor dem Jungen."

Harry sah überrascht und neugierig zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. Snape schien mit unglaublicher Mühe, die Augen zu schließen und tief durch zu atmen. Währenddessen wandte sich Dumbledore Harry zu. Er blickte noch immer auf Harrys Hand.

„Wieso haben Sie nichts gesagt, Mr. Potter?", seine Stimme war weich und fürsorglich und Harry schämte sich für all die Gedanken, die ihm dieses Jahr bereits durch den Kopf gegangen waren. Er senkte den Blick und murmelte: „Wem denn?"

„Professor McGonagall!", fauchte Snape aus seiner Ecke, Harry warf ihm einen kurzen Blick zu und schüttelte den Kopf.

„Umbridge hätte sie gefeuert...", antwortete er leise.

„Mir?", fragte Dumbledore leise und Harry schüttelte den Kopf.

„Sie haben soviel zu tun... und dann sind Sie geflüchtet...", er vermied es dem Direktor in die Augen zu sehen, er hatte das unbestimmte Gefühl, dass der Direktor ein genauso guter Legilimens war wie Snape. Er hörte Dumbledore tief aufseufzten:

„Ich vermute, nicht einmal das wird Cornelius' Augen öffnen."

„Sie foltert Schüler!", schrie Snape und Harry zuckte zusammen, er hatte Snape nie so laut brüllen hören. Snape ging drei lange Schritte und stellte sich neben den Stuhl in den sich Harry hatte sinken lassen. Er legte eine Hand auf die Rückenlehne und blickte zu Dumbledore „Das ist nicht nur illegal, das ist..."

Dumbledore nickte „Ich weiß, Severus. Doch Cornelius wird es nicht glauben. Er wird sofort Umbridge Glauben schenken, egal wie schwach ihre Ausreden wären. Das Einzige, das wir tun können, ist zu vermeiden, dass Harry in weiterem Nachsitzen landet."

Harry blickte auf und fragte zeitgleich mit Snape „Wie?"

Dumbledore lächelte auf eine Weise die verriet, dass er gerade einen Scherz verstand, der sich den anderen beiden nicht eröffnete.

„Was Cornelius kann, können wir schon lang", grinste Dumbledore und zog ein Pergament von Snapes Schreibtisch „wir informieren den Elternbeirat, dass es einen Verdacht auf Misshandlung gäbe." Harry zuckte bei dem Wort „Misshandlung" kaum merklich zusammen „Wir möchten, dass ein Verbot an alle Lehrer ergeht, weiteres Nachsitzen zu verteilen. Wir werden natürlich die Frau Untersekretärin höflich bitten, diesen Verdacht zu verfolgen. Derweil soll Nachsitzen nur noch beim Hausmeister absolviert werden. Mr. Filch wird sich über die Hilfe freuen."

Während er erklärte, schrieb er einen Brief zu Ende und kopierte ihn dann mit dem Zauberstab.

„Severus, würdest du diesen Brief senden? Ich denke übrigens ein wenig Murtlap Essenz dürfte hilfreich sein. Hattest du nicht einmal diese wundervolle Salbe hergestellt...?"

Snape verstand und nickte. Der Direktor griff in seine Tasche und zog seinen langen Zauberstab hervor. Harry sprach ihn an:

„Sir?"

Dumbledore nickte dem Pergament zu, das er gerade noch Snape überreichte.

„Gehen Sie mir aus dem Weg?"

Dumbledore antwortete nicht, Snape ging einen Schritt zurück, um Dumbledore Platz zu machen. Aber die Stille war Antwort genug für Harry. Dumbledore drehte sich einmal und verschwand mit einem leisen „Plopp".

„Man kann nicht innerhalb Hogwarts apparieren...", murmelte Harry.

„Es hat seine Vorteile, Albus Dumbledore zu heißen.", antwortete Snape und nahm einen Tigel aus einer Schublade im hinteren Teil des Raumes. Er zauberte sich einen Stuhl neben Harry und nahm seine Hand in die eigene. Harry war so vertieft darin darüber nachzudenken, wieso der Direktor ihn mied, dass er vergaß sich vor der Berührung Snapes zu ekeln. Snape war bald mit der Behandlung fertig und verschloss den Tigel mit der Heilsalbe.

„Nehmen Sie das.", meinte Snape und reichte Harry die Salbe, das riss Harry aus seinen Gedanken und er nahm sie entgegen.

„Das wird nicht reichen.", murmelte Harry und Snape sah ihn verwundert an.

„Sind Sie noch an anderen Stellen verletzt?", fragte der Lehrer forschend, sein Blick ging über die Uniform des Schülers, als könne er durch die Kleidung blicken.

„Nein!", versicherte Harry „Ich meine, es wird nicht für alle reichen. Allein in Gryffindor gibt es ein Dutzend Schüler mit diesen Narben – von denen ich weiß."

Snape blickte ihn ungläubig an „Ein Dutzend?"

Harry nickte, Snape schien zu überlegen und stand dann auf.

„Ich werde mehr davon brauen müssen...", murmelte er „oder..."

Harry sah neugierig zu, wie sich ein Plan in Snapes Kopf formte und er halbseitig lächelte.

„Sehr gut.", murmelte er schließlich und blickte Harry an „Sie sind entlassen."

Als Harry am nächsten Tag beim Abendessen saß, bekam er ein Gespräch zwischen Lavender Brown und Parvati Patil mit.

„Snape hat den Viertklässlern diese Murtlap-Salbe beigebracht und sie durften sich die Reste mitnehmen, nachdem sie eine Phiole zur Benotung abgegeben hatten.", sagte Lavender und fügte leiser hinzu „Sie soll bei den Wunden aus der Blutfeder helfen."

Parvati nickte „Ja, meine Schwester hat es mir auch vorhin gesagt, sie haben heute dieselbe Salbe durchgenommen."

„Aber sie ist doch auch in der fünften Klasse!", meinte Lavender stirnrunzelnd und Parvati nickte „Seit wann bringt Snape zwei Klassenstufen dasselbe Material bei?"

Auch den Rest der Woche lernten alle Schüler in Tränke, wie man die Salbe herstellte und so viel dieser Salbe verteilte sich auf diesem Weg in Hogwarts, dass jeder mit diesen Narben eine Behandlung bekam. Für Harry kam die Hilfe etwas zu spät, denn obwohl der Schmerz durch die Essenz zurück ging, waren die Worte schon so tief in seinen Handrücken geritzt, dass die Narben für immer dort bleiben würden. Es gab ihm aber ein sehr gutes Gefühl Umbridges zusammengekniffene Lippen und die selbstgefällige Gesichtsausdrücke der anderen Lehrer zu sehen. Eines morgens sah er wie Professor Sprout einem verdutzten Snape eine Topfpflanze in die Arme drückte und erklärte „Ich nehme an, deine Murtlap Essenz muss zu Ende gehen. Diese Pflanze nennt man 'Falsche Murtlap', sie gibt ein Sekret ab, das als Ersatz für Murtlap Essenz dienen kann."

Sie drücke eine der Wölbungen am Stunk und eine hellgrüne Masse trat aus, die Snape fasziniert beobachtete. Harry musste sein Grinsen verbergen.

HPHPHPHP

So! Wir haben die Osterferien und die erste Okklumentik-Stunde hinter uns. Was haltet ihr von der Story bisher? Macht alles Sinn? Was gefällt euch und was nicht? Ein Kommentar wäre sehr erwünscht!

Kleiner Ausblick ins nächste Kapitel (PS: habe den Ausblick geändert, da sich meine Kapitelaufteilung zwischenzeitlich geändert hat, sorry):

„Severus.“, schnarrte sein Meister, zu Snapes Verwunderung war er vollkommen allein „Wie läuft deine Mission?“
„Ich hoffe Ihr habt bemerkt wie sehr der Geist des Jungen für euch geebnet wurde, mein Lord.“, flüsterte Snape mit gesenktem Blick.
„Nichts dergleichen, mein treuer Diener.“, war das Spott in seiner Stimme oder meinte er es ernst?
„Er schließt nun unwillentliche Visionen eures Geistes ab, mein Herr. Er erhält keine Informationen, die ihn nichts angehen.“
„Oh ja, das habe ich bemerkt.“, flüsterte Voldemort „Solche Informationen erhält Dumbledore aus anderer Quelle.“
Severus Herz setzte einen Schlag aus „Mein Herr?“
„Wir haben einen Spion in unserer Mitte, Severus..."


---

@ MagicMarlie: Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe sehr lange an dieser Geschichte geschrieben und hoffe sie erhält auch bald ein wenig mehr Aufmerksamkeit ;)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson