von Elisabeth Adams
Fred
11.Oktober
Ich gehe gedankenversunken den Flur entlang, alles in meinem Kopf dreht sich um Lizzy. Sie ist zur Zeit extrem blass und müde. Sie sieht so aus, als wäre sie krank. Fragen will ich sie aber auch nicht. Was ist wenn sie bemerkt, dass ich sie beobachte? Vielleicht hält sie mich dann für komisch. Vieleicht geht sie mir dann aus dem Weg. Nein, es wird besser sein, sie nicht darauf anzusprechen.
Plötzlich laufe ich mitten in einen älteren Slytherin rein. „Du kleiner Blutsverräter von Weasley pass doch besser auf!“ brüllt er mich an. Die giftigen grünen Augen durchbohren mich geradezu. Da fällt mir ein, dass das derselbe Junge ist der Lizzy letztens als Schlammblüterin beschimpft hat.
Wut kocht in mir hoch und ich schlage dem aufgeblasenen Fünftklässler mitten ins Gesicht. Kaum ein Wanken seinerseits später bemerke ich schon, dass es ein Fehler war. Das Adrenalin pulsiert in meinen Ohren. Es gibt kein Ausweg aus dieser miserablen Lage, in die ich mich gerade gebracht habe. Die Slytherin sind zu viele und alle viel größer.
Während ich verzweifelt nachdenke wie ich mich hier rausbekomme, setzt der Slytherin schon an. „Die Ratte hat mich geschlagen. Dass sie sich das überhaupt traut.“
Er hat mich Ratte genannt. Ich öffne den Mund um ihn anzubrüllen, aber es kommt kein Ton heraus. Ein unglaublich widerliches grinsen macht sich im Gesicht eines schwarzhaarigen Freundes von ihm breit.
„Da hat uns der Knirps anscheinend nichts entgegenzubringen. Er ist halt einfach aus der Unterschicht.“
Jetzt bin ich so wütend, dass ich meine Stimme widerhabe. „WER GIBT EUCH DAS RECHT ÜBER MICH UND ANDERE ZU URTEILEN!“ brülle ich sie alle an.
Einer der Jungen tritt mir einfach in den Bauch. Seine Augen strahlen eiskalte Gleichgültigkeit aus. Ich bin hingefallen und jetzt packt er mich und stößt mich gegen eine Wand, aber das einzige was ich von ihm höre ist ein leises „renn“.
Wie er mir geheißen hat, renne ich wie verrückt zurück zum Gemeinschaftsraum. Ein höhnendes Gelächter ertönt hinter mir. Erst jetzt fällt mir auf, das mein Auge wehtut und anschwillt.
Als ich keuchend ankomme, sitzen Lizzy und Victoire da und sehen besorgt auf.
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