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Fanfiction

Das Vermächtnis der Schlange - Das Vermächtnis der Schlange

von LadyPeverell

Seine langen, schwarzen Haare, fielen ihm unordentlich über die Schultern, die langen, knochigen Finger glitten unablässig über das verblichene Papier. Um seine Schultern lag ein kohlefarbener Umhang, seine eisgrauen Augen wanderten gehetzt über die verschnörkelten, ineinander verschlungenen Buchstaben.
Das Zimmer war dunkel, lediglich von einigen Kerzen erleuchtet, die schon so weit abgebrannt waren, dass von den schwarzen, aus Zinn gegossenen, lilienartigen Kerzenleuchtern, welche an den Wänden der Kammer angebracht waren, das weißgoldene Wachs tropfte. Die Wände waren aus grobem Stein geschlagen und die Räumlichkeit erinnerte an ein Kellergewölbe, in dem ansonsten riesige Weinfässer lagern sollten. Neben ihm, an seinem ebenhölzernen Arbeitstisch lehnte ein langer Stab. Er war nicht minder dunkel, schien ebenfalls aus Ebenholz gearbeitet und an seinem oberen Ende lag der Kopf einer schlafenden Schlange. Sie war in das lange Holz geschnitzt, wand sich in einer überdimensionalen Länge um den mittleren Stab, der an einigen Stellen etwas von einem groben Ast hatte. Es war eine schlafende Kobra, deren Halsschild nicht zu sehen war und an ihrem Hals lag. Die Augen der hölzernen Schlange waren geschlossen, ebenso ihr Maul, welches fast täuschend echt auf dem oberen Ende des Stabes weilte.
Vor ihm bauten sich Berge von Büchern auf dem großen Tisch auf und die einst spiegelglatte Oberfläche war von den vielen Lektüren, die er seit einigen Tage über den Tisch zog, vollkommen zerkratzt und ihr Glanz war ermattet. Ein Bartansatz zeichnete sich auf seiner makellosen, weißen Haut ab und ließ ihn verwirrter wirken, als er es beabsichtigte. Das Klacken von Schritten auf der Treppe ließ ihn aufschrecken. Geistesgegenwärtig griff er ein loses Blatt Pergament, das auf seinem Schreibtisch herumflatterte und stopfte es noch zwischen die Seiten, bevor er das Buch panisch zuschlug. Eine, in ein dunkelgrün gehülltes Kleid gewandte Frau, betrat den Raum. Ihre spitzen Schuhe lugten nur kurz unter dem bodenlangen Kleid hervor, der Karree Ausschnitt war untypisch weit, die Ärmel des dunkelgrünen Samtkleides eng und reichten in einer Spitze über ihren Handrücken. Ab der Hüfte fiel das Kleid schlicht und elegant zu Boden und das einzige wirklich aufwändige daran waren die Schnürungen, die von der Hüfte zum Ausschnitt reichten. Silberne Fäden überkreuzten sich abwechselnd, vor einem hellgrünen Tuch, dass die samtenen, smaragdgrünen Seiten des Kleid Oberkörpers verband. Ihre lockigen, weißblonden Haare wirkten im Schein der Kerzen wie flüssiges Silber und auf ihrer Schulter hockte ein majestätisches Reptil. In dem dunklem, reinem Smaragd, der an einem silbernen Metallband in ihrer Stirn hing, spiegelten sich die orangeroten Flammen tausendfach und in schönen, großen Locken fielen ihre Haare über ihre linke Schulter, aus einer großen, mit Kristallen verzierten, lotusartigen Silberklammer, fast bis zu ihrem Becken.
Der schwarze Drache auf ihrer Schulter war im Original um einiges größer und lediglich auf diese minimale Größe gezaubert, was seiner Schönheit allerdings keinen Abbruch tat und auch in diesem Format strahlte er unvorstellbare Macht aus. Sein langer Schwanz hing über den Rücken der Lady, sein schwarzes Schuppenkleid schillerte im Schein der Flammen metallisch, seine Klauen wirkten, als seien sie aus Titan gearbeitet, seine giftig grünen Augen schweiften immerwährend im Raum herum, auf dass ihm nicht die kleinste Bewegung entging. Die riesigen Fledermausschwingen hatte er graziös angelegt und aus seinen langen, spitzen Nasenlöchern traten weiße Nebel. Sein Kopf war lang und schmal, sein Hals geschwungen und, ebenso wie der Rücken, mit einem angsteinflößenden, spitzen Knochenkamm geschmückt. Er war hager, drahtig und seine Schnauze war kantig, sein Kopf wirkte wie der einer Statue, wie er so unbeweglich auf ihrer Schulter thronte und lediglich seine wachsamen Augen verrieten, dass in ihm Leben schlummerte.
„Ach Ihr seid es nur.“, meinte der Schwarzhaarige kühl und musterte die Lady vor ihm. „Wen habt Ihr erwartet?“, erwiederte sie und ihre Augen schienen mit eisig blauen Flammen zu brennen. „Es ist also vollbracht? Ihr habt Euch auf die Suche nach einem Monster gemacht?“, stellte sie mit einem Blick auf seinen Sekretär fest, strich dem Drachen über den glatten Hals und lächelte frostig.
Die Hand des Mannes griff nach dem langen Stab und er nickte langsam. „Erwartet mich in einer Stunde vor Hogwarts Toren.“, sie neigte den Kopf. „Ich werde da sein.“, damit wandte sie sich um und schritt die Treppe, den dunklen, nur schwach erleuchteten Gang, wieder hinauf.
Seine Finger fuhren über den Schlangenkopf und er blickte ihr noch kurz nach. In das hölzerne Reptil kam Leben und die schlafende Schlange schlug die Augen auf, welche aus reinen, dunklen Smaragden bestanden. Eine ebenso schwarze Zunge schoss aus ihrem Maul hervor und sie züngelte.
Er wandte sich ab und schritt noch einmal zurück zu dem dünnen, alten Buch, dessen lederner Einband abgegriffen war und an einigen Stellen von Wasserflecken verunstaltet.
Er ließ seine Finger über den Einband gleiten, über die Seiten und schlug dann eben jene Seite auf, auf welcher er zuletzt gelesen hatte.
Das Monster, das auf dem gelblichen Papier abgebildet war, war ihm bis dato nur aus Sagen und Mythen bekannt, doch nun, endlich hatte ein Zauberer es geschafft, wieder eine dieser Kreaturen zu erschaffen, er hatte es gewagt.
Nach so vielen Fehlversuchen, bei denen er mit unzähligen Mixturen und auf viele Art und Weisen versucht hatte jenen König zu erschaffen, war es ihm endlich gelungen dem Monster wieder eine Gestalt zu geben, dass seit der antiken Welt in Vergessenheit geraten war. Bislang war es so unklar gewesen, wie es nun wirklich aussah, ob der König der Monster nun doch eher einem Drachen ähnelte, der die Füße eines Hahnes besaß oder ob er wirklich jene riesenhafte Bestie war, die den Kriechtieren das Fürchten lehrte.
Er klopfte mit seinem Stab einmal auf den Boden, zweimal, dreimal, beim vierten Mal setzte sich die Wand neben seinem Sekretär in Bewegung. Von den großen Steinen, bröckelten kleine Körner ab, welche den Boden wie einen Streuselkuchen säumten. Seine schwarzen Stiefel, mit der Breiten Krempe, knirschten auf dem Boden, als er durch das Portal schritt und die Treppe hinabstieg. Die Schlange an seinem Stab wand sich nochmals zu der vermeintlichen Türe um, welche sich daraufhin, wieder genau so langsam zurück in die ursprüngliche Steinformation schob. Mit jedem Schritt, den er tat, entflammte eine neue Fackel auf seinem Weg in die Tiefe. Paradoxer Weise brannten die Flammen nicht feuerrot, sondern eisig blau, ein Feuer, das weitaus gefährlicher war, als das rote – die Flamme war kälter und tödlicher, vermochte sie es doch, einen Körper binnen Sekunden in Asche zu wandeln. Die Treppe war lang, wand sich um eine Mittelsäule und auf einigen Stufen hatte sich Moos angereichert. Der schwarze Lederstiefel trat direkt in eines dieser Moospolster, welches unter seinem Gewicht in sich zusammen sank und Wasser ließ, das den Schuh benetzte.
Je weiter er hinab in die Tiefe stieg, desto kühler und nasser wurde es. Die Stufen schienen nicht enden zu wollen, bis er sich plötzlich in einem großen Raum wiederfand. Er war höher als die kleine Kammer oben, um ein vielfaches größer und ausgestattet mit unzähligen Tischen, auf denen die verschiedensten Flüssigkeiten brodelten. Unzählige Kessel standen auf steinernen Platten, unter denen sich ein geschlossener, ebenfalls steinerner Behälter befand, in denen heiße Feuer loderten und die Kessel beheizten. Neben uralten Holztischen, den Steinplatten und Kräutern, die von der vierfach gewölbten Decke hingen, befanden sich unzählige Krüge, Karaffen, kleine Beutel und Säcke im Raum – in allen lagerten zum einen höchst seltene, aber auch weniger absonderliche Zaubertrank Zutaten. Gifte von Schlangen, Drachen, Echsen, Fischen und Pflanzen, gemahlene Hörner von alten, vom Aussterben bedrohten magischen Wesen, sogar die Hörner einer erlegten Chimära hingen an der Wand – diese jedoch nur zur Zierde. Die teilweise vollständig mit Pflanzen überwucherten Wände, waren aus dem Gestein des Felsens geschlagen, auf dem auch die alte Burg thronte.
Unmittelbar über der stürmischen See, die gegen die Steilklippen schlug, erhob sich die riesige Festung, von drei Seiten geschützt durch des Meeres Gischt, auf der vierten von Englands Wiesen umwachsen.
Die Schlange um seinen Stab schien sich suchend umzublicken, erkannte allerdings keine Gefahr und legte ihren Kopf etwas entspannter wieder auf ihren Schlafplatz. Es schein immer mehr so, als sei die Schlange wahrhaft lebendig und nicht nur eine verzauberte Verzierung an einem Stab. Der Schwarzhaarige steuerte auf ein großes Tor am Ende der Halle zu, welche auf einen Wink mit dem Stab knarzend aufschwang. Hinter ihr befand sich ein langer Gang, welcher sich in einer leichten Windung noch weiter hinab in die Tiefen des Gesteins bohrte. An beiden Seiten waren große Zellen angebracht, die alten Gitter, die hier vor etwa einem Jahrhundert eingebaut worden waren, rosteten bereits und die meisten der in den Fels geschlagenen Zellen waren leer. Er lief zielstrebig und mit großen Schritten auf eines der Gitter an der linken Seite zu und machte demonstrativ davor halt. Die Türe war fest verschlossen, im Inneren lag, auf dem eiskalten Boden verteilt Heu und einige Tierkadaver. Das Geweih eines Hirsches war noch zu erkennen, so wie die Überreste eines Keilers.
Das Heim der Bestie.
Seine Augen starrten gebannt durch die rostroten Gitterstäbe, welche unter der hohen Luftfeuchtigkeit, die in den Gefängnissen herrschte, sichtlich litten. Etwas unter der Schicht aus getrocknetem Gras begann sich zu regen und die Gleichförmigen Bewegungen verrieten, dass das Monster erwacht war. Die Hand des Mannes glitt über die Schlange an seinem Stab, welche sich zu dem Schloss hinunter beugte. „Alohomora.“, zischte sie, als hätte sie für ihn das Sprechen übernommen und das Klacken in dem alten, kunstvoll geschmiedeten Schloss verriet, dass man die Türe öffnen konnte.
Seine Hand griff nach einem der Stäbe und zog schwungvoll die Türe auf, bei deren quietschenden Angeln, das Biest kurz inne hielt. Er starrte ins Leere, während es sich an ihm vorbei, aus seinem Käfig schob.
Neben dem Monster, schritt er hinaus in seine Zaubertränke Halle, wo er erneut über die Schlange fuhr. Das hölzerne Reptil zischte einige Male und mit der Bewegung des schwarzen Schlangenkopfes, wendete das Vieh und suchte sich seinen Weg, in einen Beutel, der offen auf dem Tisch lag. Es war ein Glück, dass das Monster noch so klein war und vor allem, dass es ihm gehorchte. Kaum war die Schwanzspitze des Tieres in dem ledernen Beutel verschwunden, fasste er nach jenem und zog ihn zu.
Noch einmal blickte er sich um, hakte das Leder dann an seinen schweren, schwarzen Gürtel und nahm den gleichen Weg zurück nach oben, den er gekommen war.

Der schwarze Besen landete vor den Ebern von Hogwarts und er war noch etwa eine halbe Stunde zu früh, doch allein würde er hier nicht sein. Das riesenhafte Schloss, überschattete die Wälder, die es säumten und wirkte eindrucksvoll, über dem schwarzen Wasser des Sees. Die Sonne war bereits dabei am Horizont zu sinken und verwandelte das schwarze Wasser in einen Tanzfläche für Farbige Flammen. Die Bäume wurden langsam orange, einige braune und rote Blätter, säumten bereits den Weg, der zum Schloss hinauf führte. Ein kühler Luftzug wehte ihm durch die Haare und er beschloss nicht so lange auf die Lady zu warten, sondern später nochmals hierher zurück zu kehren, um sie abzuholen. Sie gehörte schließlich ihm – war sie doch seine Ehefrau. Vor vier Jahren hatten sich die beiden vermählt, doch waren die beiden nie verliebt gewesen. Sie teilten sich ein Schlafgemach, verbrachten die Nächte zusammen, aßen zusammen, doch ansonsten ging jeder seiner eigenen Tätigkeit nach. Ihre Aufgabe war es die Burg zu verwalten, als Hausherrin hatte sie Gäste zu empfangen und zu kochen, für‘s Putzen hatte man Hauselfen. Sie dürfte die Burg nicht verlassen – wo käme man denn da hin? Der einzige Freund, der ihr gestattet war, war ihr Drache, der auf den Namen Blutritual hörte und der einzige Grund, warum sie heute hatte ihre Gemächer verlassen dürfen, war der, dass er ihr seine neuste Errungenschaft präsentieren wollte. Eigentlich brauchte er sie für rein gar nichts mehr – vor drei Jahren, hatte sie ihm seinen Erben geschenkt, ein würdiger junger Knabe, der das Wappen der Familie würde weiter führen können und sie war nur noch für ihren Sohn da, ansonsten aber zu nichts mehr zu gebrauchen. Dennoch hatte sie ihn gebeten, ihr das Schloss, die Schule einmal zu präsentieren und er hatte eingewilligt, da er ihre Anwesenheit, als Tarnung vor seinen Mitstreitern gebrauchen konnte, von denen zwei Damen dachten, die Frauen würden ohnehin viel zu ungerecht behandelt. Eine unpassende Meinung in diesem Zeitalter.
Schnell schritt er den langen Weg hinauf, auf die riesige Eingangspforte zu. „Was macht Ihr denn hier?“, ein großer Mann, mit einem Bart und hellbraunen Stiefeln trat vor ihn. Um seine Schultern lag ein Löwenfell und seine Augen waren haselnussbraun. Eine verabscheuungswürdige Person, doch wenn der Schwarzhaarige in etwas gut war, dann darin gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Ich erwarte meine Gattin, welche darauf brannte einmal die Schule kennen zu lernen.“, „Löblich. Wirklich, sehr löblich.“, meinte der andere und sah sich um. „Wirklich ein phänomenales Meisterwerk, das hier geschaffen wurde.“, Er nickte nur und die Schlage an seinem Stab zischte gefährlich. „Na, haltet Euer Biest zurück!“, ein Lachen entfuhr seiner Kehle und er warf der Schlange einen belustigten Blick zu. „Ihr wisst gar nichts. Das hier ist kein Biest, sie ist wunderschön – entgegen eures Bettvorlegers! Was ist das? Habt Ihr den Numerischen Löwen ein zweites Mal erlegt?“, spottete er und der andere verzog ernst das Gesicht.
„Spottet nicht über der Helden der Antike, hättet Ihr mit ihren Waffen kämpfen müssen, wärt ihr kläglich untergegangen!“, warf ihm der Braunhaarige entgegen und starrte ihn an. Mit Leichtigkeit hielt er seinem Blick stand und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Ihr müsst es ja wissen, werter Lord.“, mit verachtender Miene und einer gespielten Verbeugung, ließ er den Löwen hinter sich und trat durch die Türe in die Schule ein. Oh wie er ihn doch hasste. Diesen aufgeblasenen Lord, der die Schlammblüter in dieser Schule befürwortete, der sich mit Hufflepuff und Ravenclaw zusammengeschlossen hatte und jedes Mal aufs Neue begann darüber zu philosophieren, wie wichtig doch die Gleichberechtigung aller Zauberer und Hexen war. Humbug! Nichts als Humbug! Wie konnte ein solcher Hornochse einen Löwen im Wappen führen, der doch eigentlich nicht einmal ein verachtenswertes Tier war. Nein, ein Löwe stand für Mut, für Treue und für Herrschaft. Ein brüllender Löwe, mit einer Mähne so golden wie die Sonne selbst, mit mächtigen Pranken, mit spitzen Zähnen – das war ein Tier, ein Löwe, dem man die Eigenschaften zuschreiben konnte, die die Schüler und der Hausherr Gryffindors sich aneignen wollten. Doch leider hatten sie überhaupt nichts davon! Sie waren weder mutiger als die anderen Häuser, noch waren sie stärker als die anderen Häuser, noch hätten sie es verdient mit dem mächtigen Brüllen eines Löwen in Verbindung gebracht zu werden! Und allen voran nicht dieser Einfallspinsel!
Die Schüler die Ravenclaw zugeteilt werden sollten, sollten laut Rowena außergewöhnlich und klug sein. Zu diesen Eigenschaften passte allerdings kein Rabe, eher eine einfältige Spitzmaus, oder besser noch eine Ratte. Rowena wollte die klugen Schüler? Nun, Ratten waren faszinierend, schlau und noch dazu konnten sie die außergewöhnlichsten Farbkombinationen aufweisen! Auf Helgas Haus, wollte er gar nicht erst näher eingehen – ihm schauderte es schon bei dem Gedanken an ihre Grundsätze, wie Loyalität und sonstigen Quatsch. Kochen konnte sie allerdings, daran gab es keinen Zweifel und die Rezepte, die sie in den Schulküchen zubereiteten stammten, eindeutig aus ihrem Besitz.
Zu guter Letzt das Haus der Schlange. Das Beste kam wie immer zu Schluss. ‚In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden.‘ Einen passenderen Spruch gab es für das grün silberne Haus nicht.
Sein Umhang wehte nach hinten, als er eine scharfe Kurve bog und in das hohe Treppenhaus eintrat. Eine rundliche, blonde Frau, stand auf einer der Treppen und dirigierte Bilder an die Wand. Es waren hauptsächlich Porträts von Rittern und Königen, sowie Baronen und Herzogen, deren Söhne und Töchter, hier durch die Hallen wandeln würden. In mitten einer Wand, hatte sie vier riesenhafte Porträts gehängt, schön in einer Linie und mit viel Abstand zu weiteren Kunstwerken, auf dass man auch ja merkte, dass diese Bilder etwas Besonderes darstellten und das taten sie in der Tat. Zu sehen waren die vier Gründer des Schlosses.
In Gold gerahmt, hing ganz rechts außen Helga Hufflepuff, porträtiert mit dem goldenen Hufflepuff Kelch, auf schwarzem Hintergrund. Unter dem Oberkörper der korpulenten Dame, die in einem butterblumengeleben, hochgeschlossenen Kleid posierte, war am Boden des Bildes ein gelbes Banner gezeichnet, auf dem in verschnörkelter Schrift die Worte ‚Hufflepuff – In Hufflepuff ist man gerecht und treu. Man hilft dem anderen wo man kann und hat vor Arbeit keine Scheu.‘, der Spruch prangte in kleineren Lettern unter der Betitelung des Hauses und unter diesem Banner sah man das Wappen des Hauses, der Dachs auf schwarz-gelbem Hintergrund.
Kopfschüttelnd ließ er seinen Blick weiter schweifen. Neben Helgas Bild, hing nun auf dunklem, rotem Hintergrund Godric Gryffindor, unter seinem Bild war ebenfalls ein Banner gezeichnet, nur war das Wappen über jenem angebracht. ‚Gryffindor – Vielleicht bist du ein Gryffindor, sagt Euer alter Hut, denn dort regieren, wie man weiß, Tapferkeit und Mut.‘, ihm entfuhr ein verächtliches Schnauben und schnell musterte er im vorbei gehen noch die letzten beiden Porträts. Rowena Ravenclaw, hatte sich mitsamt ihres Diadems zeichnen lassen, der gute Godric hatte es wohl versäumt sein Schwert neben sich zu stellen und es nicht vom Gürtel abgenommen, welch ein Dummkopf! ‚Ravenclaw – Bist du geschwind im Denken, gelehrsam und auch weise, dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.‘, wer hatte nochmal die Idee gehabt, es einem Hut zuzumuten Sprüche an die Häuser zu verteilen? Sicher Gryffindor, sonst wäre etwas Sinnvolleres dabei herausgekommen als jener Kauderwelsch. Bei Rowenas Porträt, war das Wappen wieder unter den Spruch gepinselt.
Und zum glorreichen Ende, hing auf der ganz linken Seite das Bildnis des Salazar Slytherin und zu diesem Haus, war diesem Staubfänger als einziges etwas passendes eingefallen, das sich zur Abwechslung auch einmal nach etwas anhörte – trotz des grauenhaftes Talentes des Hutes, zu reimen. ‚Slytherin – In Slytherin weiß man List und Tücke zu verbinden, doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden.‘, wie bei Gryffindor schwebte das Wappen des Hauses wieder über dem Spruchbanner.
Die Schlange an seinem Stab wandte sich nach dem Bild um, nur um dann beim Anblick der anderen drei, verächtlich zu züngeln. Sie hatte ja so Recht. Er zwängte sich an der blonden Vorbei, die die Bilder mit großer Begeisterung ihren Plätzen zu wies und bahnte sich einen Weg an weiteren Gemälden vorbei, die die Treppe fast unbegehbar zustellten und wohl auch noch irgendwo an diesen hohen Wänden einen Plätzchen bekommen sollten. „Hängt doch nicht zu viele dieser alten Werke auf, bei Merlin – wer braucht so viele Bilder?“, warf er ihr über die Schulter zu, woraufhin sie sich mit einem verächtlichen Schnauben abwandte. In ihrem Kopf reihten sich gerade sichtlich etliche Beschimpfungen an, denn sie blickte drein wie ein erbostes Nashorn. Böse lächelnd ließ er sie hinter sich und bahnte sich endlich einen Weg durch die vielen Dinge, die noch von den Aufräumarbeiten verstreut herum lagen. Sein Ziel war das stille Örtchen im zweiten Stock. Eigentlich als Mädchenklo gedacht, war es das beste Versteck für einen Eingang, einen Eingang für Lebende, oder einen Ausgang für Mörder.
Alles war still. Würden hier erst, die Schüler ein und aus gehen, würde die Legende in Vergessenheit geraten, doch eines Tages würde wieder ein würdiger Schüler durch die heiligen Gewölbe wandern und das Monster rufen – auf diese Schule gehörten einfach keine Schlammblüter – Godrics Wunsch hin, Helgas Anliegen her.
Seine Finger durchschnitten die Luft um den Stab und die Schlange türmte sich auf. Ihr Halsschild entfaltete sich, und sie riss ihr schmales Maul auf, um die zwei ausgeklappten Giftzähne zu entblößen. Zischende Laute drangen aus ihrer Kehle, dem Wasserhahn entgegen, aus dem fortschrittlicher Weise sogar Wasser drang, die Becken aus grobem Stein geschlagen und kunstvoll verziert. Langsam fuhr das Becken zu ihm heran, löste sich von den anderen Waschschalen und kam kurz vor ihm zum Stehen. Eine feine Erfindung diese Geheimgänge.
Ohne Scheu trat er an den tiefen Gang hinan, an dessen Wand sich eine schmale Treppe in die Tiefe wand. Seine Stiefel knirschten auf dem Sandgestein und wenn er Glück hatte, würde diese Treppe spätestens in dreihundert Jahren verfallen. Die Schlange an seinem Stab begutachtete die Umgebung genauestens, ihre Augen funkelten in der Dunkelheit. Nach einigen hundert Stufen war er endlich auf dem Boden angekommen und vor ihm erstreckte sich ein langer Gang. Wie das Gestein einzuschätzen war, würde auch er binnen weniger Jahrhunderte in sich zusammen gefallen sein, oder zumindest nicht mehr als von Menschenhand gebauter Weg erkennbar sein. Der Boden war glatt geschliffen und fiel zu den Seiten etwas ab, an den Sandsteinsäulen, die den Gang säumten, hingen Fackeln, welche wohl zuerst abfallen würden. Mit großen Schritten durchquerte er Eilens den Gang, vorbei an unzähligen Fackeln, auf denen, mit einem Blick der hölzernen Schlange, ein Feuer entbrannte.
Der Gang war lang, wirkte oval und an seinem Ende, konnte man im schwachen Licht der Kerzen ein Portal erkennen. Zwei riesige, in Stein gemeißelte Schlangen, bäumten sich links und rechts der Pforte auf. Ihre smaragdenen Augen schillerten ebenso wie die der Ebenhölzernen und auch dieses Hindernis konnte nur durch einen Befehl in der Sprache der Schlange gelöst werden.
Das Reptil züngelte die Worte, die ihm sein Meister übertrug, woraufhin sich die beiden schweren Köpfe langsam in Bewegung setzten und ihre scharfkantigen Giftzähne in die steinerne Türe schlugen. Mit Leichtigkeit zogen sie das Portal auf und kehrten dann wieder in ihre Ursprüngliche Position zurück, auf dass sie wieder auf einen würdigen Erben des Salazar Slytherins warten sollten. Ohnehin war es immer der Zauberer, der den Schlangenstab führte, der sprach, das Tier führte nur seine Gedanken aus und Sprach, was er ihm befahl. Auf seinen Wunsch hin, konnte sie auch Französisch züngeln, wenn es ihm denn beliebte.
Er hob die Hand und zog mit einer Fingerbewegung das stählerne Portal auf. Ein kühler Luftzug schlug ihm entgegen und mit einem eisigen Lächeln auf den Lippen trat er in die Kammer ein.
Vor ihm tat sich eine lange Halle auf, deren Mittelweg von Säulen abgegrenzt war, um die sich unzählige Schlangen wanden. Die in Stein gemeißelten Reptilien schienen den Laufsteg in der Mitte zu bewachen, der auf eine riesenhafte Statue des Salazar Slytherin zuführte.
Er lächelte und lief stolz den Gang entlang. Der große Zauberer am Ende der Halle blickte versteinert zur Tür auf der anderen Seite. Wahrlich ein würdiges Zuhause für das Monster, bis es wieder gerufen würde.
Er griff nach dem Beutel an seinem breiten, schwarzen Ledergürtel und strich beruhigend über das Biest, das sich im Inneren wand. Er löste den Ledersack und ging in die Knie. Noch einmal atmete er kurz durch, legte seinen Stab neben sich auf den kalten Boden und öffnete die Bande, mit denen der Lederbeutel verschlossen gewesen war. Mit einem langgezogenen, verächtlichen Zischen, wand sich das, schon wieder gewachsene Biest aus dem Beutel. Sein Blick ruhte auf der schuppigen Haut, die sich in gleichförmigen Bewegungen immer weiter von ihm wegbewegte und schließlich das steinerne Gewand der Statue hinauf kroch, über eine Falte in der Hose zu dem etwas weiter ausgeschnittenen Ärmel kroch und in das Loch, dass dort versteckt lag, verschwand.
Kurzerhand nahm er seinen Zauberstab wieder auf und knüllte das Leder zusammen, um es in seine Hosentasche zu stopfen. Damit verließ er für den Moment die Kammer, doch sollte es nicht sein letzter Besuch hier gewesen sein.

Etwa eine Viertelstunde später, fand er sich wieder bei den Statuen der Eber ein, um seine Gattin abzuholen. Sie wartete schon, in einen schwarzen Pelzmantel gehüllt, an eine der Statuen gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Der Drache auf ihrer Schulter hatte den Kopf wie eine Eule nach hinten verdreht und sah ihn warnend an, während er sich ihr langsam von hinten nährte. Der Schwanz des Viehs peitschte hinter ihrem Rücken durch die Luft und ein kalter Luftzug zerrte an ihren Haaren. „Es tut mir Leid, könnt Ihr mir meine Verspätung entschuldigen?“, langsam schlug sie ihre Augenlieder auf und sah über die dunklen Nadelwälder, zwischen deren Kronen ab und an eine orangene Laubkrone hervor stach.
„Natürlich kann ich es Euch verzeihen. Ist dies nicht meine Aufgabe, als euer Eheweib?“, sie war eine gute Ehefrau, daran konnte selbst er nichts aussetzten, doch fiel sie ihm zurzeit nur zunehmend zur Last. „Kommt, meine Liebe. Ihr hattet das Begehren geäußert die Schule zu besichtigen, die unser Sohn, mein Erbe, einmal besuchen wird. Nun denn.“, er bot ihr seinen Arm an, welchen sie mit einem letzten Blick auf die weite Landschaft und einem leisen Seufzen ergriff.
Mit Stolz gewällter Brust führte er sie hinauf, zu dem Schloss der vier Gründer, welches gerade in das letzte Licht der schon fast verschwundenen Sonne getaucht wurde. Es schien, als brenne die Fassade, was durch die herbstlich roten Farben, die das Schloss umgarnten, noch verstärkt wurde. Ab nächster Woche würden hier Schüler ein und ausgehen, Schüler von reinem Blut, die es zu fordern gab, Schüler von halbblütiger Herkunft, welche sich aufgrund der Eltern verdienst höchstwahrscheinlich nur ein oder zwei Jahre auf der Schule würden halten können und zu Letzt noch die Muggelgeborene, die hoffentlich alle ausgerottet würden.
„Was macht Ihr denn hier?“, eine schwarzhaarige, verhältnismäßig junge Lehrerin, hatte das Paar von der Seite erkannt und kam nun mit elfengleichem Schritt auf sie zugeschwebt. „Es ist eine Weile her, seit Ihr uns zum letzten Mal mit eurer Anwesenheit beehrt habt, Lady…“, „Meine Gattin wird nicht lange bleiben.“, unterbrach er die Schwarzhaarige barsch und warf ihr einen warnenden Blick zu. Seine Gattin hingegen neigte angenehm überrascht den Kopf. „Es freut mich ebenfalls Euch endlich einmal wieder zu begegnen. Mein Gatte hat mir viel von eurer Arbeit hier berichtet, ihr sollt großes geleistet haben. Ich hörte noch nie, dass einer seiner Familie so gut von einer Ravenclaw spricht. Ihr müsst wirklich einiges getan haben, um sein Ansehen zu erringen.“, klirrte die Stimme der blonden zu der Ravenclaw, woraufhin diese dankend den Kopf neigte. Sie machte zwei Schritte nach hinten und blickte das Paar dann direkt an. „Es gibt noch viel zu tun, die Bibliothek sieht aus wie ein einziges Schlachtfeld. Es wäre zu gnädig, wenn Ihr mir die alten Schriften wieder bringen würdet, die ihr euch geborgt habt. Es klafft eine große leere Stelle in einem der Regale, die Ich gerne noch vor Mitternacht gefüllt wüsste.“, er neigte den Kopf, woraufhin sie sich umwandte. Ihre langen, glatten Haare peitschten durch die Luft und sie schwebte eilig wieder davon.
„Ihr mögt sie?“, meinte die Blonde und der schwarze Drache auf ihrer Schulter warf einen prüfenden Blick nach der Elfendame, die sich jedoch kein weiteres Mal umwandte. „Wie kommt Ihr darauf?“, „Nun, selbst eurer eigenen Mutter hättet Ihr barsch eure Meinung an den Kopf geworfen, doch vor dieser Ravenclaw kriecht die Schlange lieber davon, wie mir scheint.“, sie hatte nicht vor gehabt, ihn damit zu provozieren, auch wenn es durchaus so aufgefasst werden konnte. „Mit Nichten, meine Liebe. Ich weiß lediglich in Gegenwart einer Dame mein Gesicht zu wahren.“, es blieb nun ihren Gedanken überlassen, ob er damit sie oder die Ravenclaw meinte, wobei eher auf die Schwarzhaarige zu schließen blieb, da sie als seine Frau ihm gerade einen Vorwurf gemacht hatte.
Der Braunhaarige blockierte mit der rundlichen Haushälterin nun die Treppe. Sie hatte ihre Tätigkeit unterbrochen und so schwebten einige Bilder haltlos zwischen den vielen Treppen umher, wo sie gleichzeitig in Gefahr schwebten, von den steinernen, eigenwilligen Treppen zerschmettert zu werden.
„Ach, habt Ihr Eurer Gattin endlich einmal Zutritt gewährt?“, fragte die Dicke schnippisch woraufhin er die Lippen zu einem falschen Lächeln verzog. „Ihr seid nicht einmal vermählt, so habt Ihr ja niemandem, dem Ihr eure Arbeit vorführen könnt.“, feixte er und für die Blonde war nun geklärt, welche Dame er vorhin gemeint hatte. „Züngle nicht so, du altes Reptil.“, mischte sich der Braunhaarige ein und blickte ihn mit rügendem Blick an. Nun musste er tatsächlich lachen. „Ihr könnt vielleicht einen Löwen erlegen, doch eine Schlange werdet Ihr niemals zu fassen bekommen. Löwen mögen mutig und loyal sein, doch sind sie auch dumm und treten jedem Gegner offen entgegen. Steht ihnen nun eine Schlange gegenüber, hat das Reptil leichtes Spiel. Es ist schneller und wendiger. Zuerst täuscht es den Löwen, in dem sie sich zischend vor ihm aufbaut, wenn der Löwe dann allerdings mit seiner Pranke nach ihr schlagen will, taucht sie einfach unter der Pfote des Tieres hindurch und bohrt ihre Giftzähne in seine Schulter. Und urplötzlich, wird aus dem gefährlichen, majestätischen Löwen, ein winselndes Hauskätzchen, dass sich unter Qualen am Boden windet, um dann elendig am Staub der Savanne zu ersticken.“, die Augen des Braunhaarigen hatten Feuer gefangen, allerdings war auch Furcht in ihnen zu sehen. „Eine wirklich schöne, kleine Geschichte, allerdings…“, „Allerdings müsst Ihr uns nun entschuldigen. Ich will meiner Gattin noch weiter das Schulgelände erklären, bevor sie hier an meiner Seite einnickt.“, unterbrach er den Löwen und drängte sich ohne ein weiteres Wort, zwischen Dachs und Löwe hindurch, seine Gattin hinter sich her ziehend.
„Meine Liebe, Ihr müsst die Unannehmlichkeiten entschuldigen.“, sie lächelte und versuchte krampfhaft mit ihm Schritt zu halten. „Es war höchst amüsant. Vor allem behaltet Ihr Recht. Die Schlange wird über den Löwen siegen, schon allein aufgrund dessen Trägheit. Nicht der Löwe kämpft, sondern die Löwin jagt.“, er lachte und nickte zustimmend, diesmal war es kein falsches Lachen, sondern ein wirklich belustigtes.
Sie hatte Recht. Immerhin war der Braunhaarige seines Zeichens ein wahrer Löwe. Doch was waren die Raubkatzen schon? Ein Löwe ohne seine Weibchen konnte doch keine zwei Tage überleben, so träge und einfältig wie der König der Savanne war.
Glücklich über den kleinen Teilerfolg, folgte sie ihrem Gatten weiter und schließlich gelangten sie in das Mädchenklo des zweiten Stockwerkes. Die Einrichtung war wahrhaftig gewöhnungsbedürftig, doch sie kümmerte sich nicht darum, denn auf einige Worte ihres Mannes, die er in einer ihr unbekannten Sprache züngelte, setzte sich das grobe, steinerne Becken, ein weiteres Mal an diesem Tag in Bewegung. Erstaunt in der Mitte der Becken einen Durchgang zu finden, ließ sie sich nicht lange anflehen und folgte ihm hinab in die Tiefen.
Über ihnen rauschte das Wasser des Sees, welches vom Wind an die Steilküste getrieben wurde und die Wellen zerbrachen mit einem lauten Donnern an den Klippen, welches hier unten, nur als dumpfes Grollen wahrgenommen werden konnte. Von Neugier gepackt, was er ihr zeigen wollte, folgte sie ihm mit pochendem Herzen. Schon so lange hatte er sie in seiner Burg eingesperrt, hatte sie von all seinen Aktivitäten nur notgedrungen und nur vom Wichtigsten in Kenntnis gesetzt. Als sie ihm vor drei Jahren seinen Erben schenkte, war seine Zuneigung immer mehr verflogen und er hatte mehr und mehr Abstand zu ihr genommen. Erst als sein Sohn das Sprechen und Laufen erlernt hatte, war er und zum Teil auch sie, wieder interessanter für ihn geworden.
Mittlerweile stand er zum zweiten Mal vor dem Portal zu seiner Kammer, sie hatte sich an seinen Arm gedrückt, ob aus Furcht vor dem was kommen mochte, oder vor Aufregung war ihm gleich. Auf dem Weg hier in die Tiefe, war es ihm klar geworden. Sie war seine Frau, doch was bedeutete sie ihm?
Langsam traten sie in die lange Halle ein. Er führte sie langsam in die Mitte. Aufmerksam betrachtete sie all die Säulen, erfreute sich an den fein gemeißelten Reptilien, die sich um den schwarzen, glatten Stein wanden und blieb abrupt stehen, als sie die Staue des Salazar Slytherin an der hinteren Wand entdeckte. Eingeschüchtert ließ sie ihren Blick über den steinernen Mann wandern. Ihre Augen begannen zu leuchten und sie schreckte aus ihrer Trance auf, als ihr Mann neben ihr begann in Parsel etwas zu flüstern. „Was tut Ihr?“, fragte sie ihn ängstlich, doch er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und starrte unablässig auf die Statue. Mit von Angst erfülltem Blick, presste sie sich enger an ihn und blickte zu der Statue. Zuerst entdeckte sie nichts, dann aber fiel ihr Blick auf die überdimensional große Schlange, die sich so leise wie der Tod höchst selbst, aus der Statue schälte und daran hinab glitt. Kurz atmete sie auf, hatte ihr Gatte doch schon immer etwas für jene Reptilien übrige gehabt, doch waren sie bisher meist kleiner gewesen und hatten nicht einen solch gehörnten Kopf, der eher dem eines Drachen glich. Der Schwarze auf ihrer Schulter fauchte bedrohlich und krallte sich fester in ihre Schulter. Er starrte die Statue an, von der die Schlange nun wegschlängelte. Er vermied es sichtlich das Reptil anzusehen, was ihr aber nicht auffiel. Von einer Plötzlichen Lähmung ergriffen, starrte sie das Biest wie gebannt an, welches sich nun langsam vor ihnen aufbaute. Seine Augenlieder waren geschlossen, als schliefe es. Es stellte sich ihr die Frage, ob er es mit seinem Gezische in einen Trancezustand gesetzt hatte und der Griff um seinen Arm verstärkte sich.
Er machte eine kurze Pause, atmete tief durch und zischte dann einmal lang. Auf diesen Ton riss das Vieh Augen und Mund auf, entblößte ein ganzes Gebiss giftiger Zähne und starrte sie aus seinen giftig gelben Augen an. Auch sie riss ihre Eisgrauen Augen weit auf, der Drache stieß sich von ihrer Schulter ab und spie einen dünnen, heißen Feuerstrahl auf die Schlange, doch es war zu spät. Der Griff um seinen Arm lockerte sich, die Hand glitt ganz von dem seidenen Hemd und der Körper neben ihm, sackte in sich zusammen. Zuerst knickten ihre Knie ein, ihre Augen verdrehten sich nach hinten, ihr Rücken knallte auf den Boden und zuletzt schlug ihre Hand mit einem dumpfen Ton auf den Boden. Ihr Mund war zu einem erstickten Luft holen noch einmal weit aufgerissen, doch nun senkte sich ihre Brust noch ein letztes Mal und so blieb sie liegen. Auf dem kalten Boden ruhte der weiße Körper, von grünem Samt umhüllt, auf weiches Fell gebettet. Ihre weißblonden, großgelochten Haare fielen über ihre Schulter und wirkten wie goldene Ringe, die sich über sie legten. Ihre Rechte lag am Griff ihres Stabes, nach dem sie hatte noch greifen wollen, doch es war zu spät, sie war tot.
Sein Blick glitt zu der Leiche seiner Frau und ohne mit der Wimper zu zucken, wandte er sich ab. Der Drache hingegen ruderte in der Luft und spie ein weiteres Mal nach dem König der Schlangen. Dann sank er schockiert zu Boden und hockte sich vor die Leiche seiner Herrin. Traurig stupste er sie mit seiner hakigen Nase, doch auch er konnte nichts mehr ändern. Die Schlange kroch auf die Leiche zu, woraufhin er seinen Kopf herum riss und dem Biest einen Feuerstrahl direkt auf die Brust versetzte. Die Schlange zuckte zur Seite und wurde so von der heißen Flamme nur leicht geschrammt. Dann stieß das Biest vor und bohrte seine giftigen Zähne in den langen, schlanken Hals des Schwarzen Hebriden, der aufschrie und den Hals der Schlange mit seinem Schanz umwickelte, um sie zu würgen, doch schon war er nicht mehr stark genug und seine Flügel zuckten nervös. Der Griff um die Schlange lockerte sich und als letzte Tat in seinem Leben, vergrub das Tier seinen Kopf unter dem Arm seiner Herrin, um dann ebenfalls nervös zuckend, zum letzten Mal auszuatmen.
Mit einer Handbewegung wies er die Schlange zurück und ging vor seiner Gattin in die Knie. Mit der Hand fuhr er über ihre weiße Haut, um die Lieder ihrer Augen auf ewig zu schließen. Nun konnte man tatsächlich denken, die beiden, Drache und Herrin, schliefen selig, auf dem eisig kalten Boden, doch weder dieses Bild, noch das Wissen, dass er seine Gattin ermordet hatte, schienen sein kaltes Herz zu erwärmen.
Er erhob sich und ließ die Kammer hinter sich. Er verschloss die Türe und schritt langsam den langen Gang zurück, mit jeder Fackel, die er passierte, erlosch ein weiteres Licht. Noch einmal warf er einen Blick über die Schulter, zurück in die Dunkelheit des Ganges, der unter dem See lag.

Er hatte ein Monster erschaffen, das irgendwann die Schule von Schlammblütern befreien würde.
Er hatte seine Gattin dem Tod übergeben.
Er hatte den Basilisken gezähmt, den König der Schlangen.
Er hatte die Kammer des Schreckens erschaffen.
Sein Name war Salazar Slytherin – Er war einer der vier Gründer von Hogwarts, Schule für Hexkraft und Zauberei.


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