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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Sieben ist eine magische Zahl

von LadyPeverell

… und so endete mein siebzehntes Lebensjahr mit meinem allesentscheidenden Kampf – Dem Kampf mit meinem ganz persönlichen Tod


Die Welt um mich herum verschwamm zunehmend und ich drohte jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Bitte nicht. Bitte, bitte, bitte, bitte nicht! Meine Atmung wurde von Minute zu Minute Flacher und meine Nasenflügel begannen zu zittern. Großartig. Wirklich äußerst großartig.
Ich würde die sieben Leben einer Katze alle auf einmal aufbrauchen und ich war allein. Vollkommen allein.

Bevor ich meine Augen schloss und versuchte mich auf irgendeine Erinnerung zu konzentrieren, die gerade vor meinem inneren Auge vorbei zog.
Und plötzlich fühlte ich mich frei. Ich war komplett aus dem Leben getreten, spürte den Sommerwind auf der irischen Wiese, fühlte Vics warmen Atem auf meiner Haut und nahm die Hände die sich auf meine Hüften legten deutlich war. Ich wusste nicht wer es war. Meine Augenlieder schillerten glutrot, ich musste draußen, im Freien stehen irgendwo, wo die Sonne meiner perlenweißen Haut schaden konnte, irgendwo mitten in Irland und es musste Frühling sein, denn überall um mich herum hörte ich ganz deutlich das Summen von Bienen und anderen Kriechtieren, vernahm das Rauschen der Blätter die sich sanft im Wind wogen.
War da ein Fluss? Ein Bach? Ich traute mich kaum meine Augen zu öffnen, wusste nicht wo ich war und plötzlich spürte sich, wie die Hände von meinem Hüftknochen auf meinen Bauch glitten. Ich vernahm Vics Hufschlag, die einen Schritt nach hinten trat und demjenigen Platz machte, der hinter mir stand.
Einen Moment genoss ich das Gefühl der angenehmen, warmen Hände, die auf meinem flachen Bauch ruhten, merkte wie meine Hände über die auf meinem Bauch fuhren. Es waren Männerhände, ich wusste nicht woher, aber ich kannte sie. Es waren nicht Regulus, so viel stand fest.
„Das ist…“, flüsterte mir plötzlich eine sanfte Stimme ins Ohr und ich riss die Augen auf. „Dein Ende.“, flüsterte er scharf und mit diesen Worten brach die komplette irische Landschaft um mich herum zusammen, fiel unter meinen Füßen weg und ich schreckte hoch. William.
Wie schon zuvor fuhr mir ein stechender Schmerz durch das Rückgrat und ich kniff die Augen zusammen, viel wieder zurück auf das lederne Sofa und fühlte zwei Hände, die sich um meine Schultern schlossen. Bella, Vera, Selene, Regulus… ich erkannte die Stimmen nur schwach und dumpf irgendwo weit entfernt und schon viel ich wieder irgendwo in eine andere Welt.
Vielleicht erleichterten mir diese Traumsequenzen das Ganze, doch diese war nicht einmal halb so schön wie die erste.
Diesmal fand ich mich in einer Wüste wieder, auf dem Boden kniend, in ein nachtblaues Kleid gehüllt, meine Zehen und die Knie von dem samtenen Stoff überdeckt gruben sich in den warmen, rostroten Sand und diesmal hatte ich die Augen nicht geschlossen. Durch meine Finger rieselte der Sand, blutig schienen meine Hände, doch kaum waren die Sandkörner von meiner Handfläche verschwunden, realisierte ich, dass der Sand mit Blut getränkt war, trockenes Blut, welches sich in die Körner gemischt hatte. Mir entgegen peitschte der Starke Wind der Sahara und meine goldenen Locken wurden von ihm zurück geworfen. Ich sah nichts. Es war ein komisches Dämmerlicht, das hier herrschte und mit dem Wind war es fast unmöglich etwas zu sehen. Der Himmel war goldrot, durchtränkt von zuckenden Lichtblitzen, die an Nordlichter erinnerten, wandte ich meinen Kopf, sah ich in die dunkelste Finsternis die ich jemals erblickt hatte und aus dieser Richtung peitschte mir ein unerbittlicher Sturm entgegen.
Auf meiner Stirn wackelte ein Edelstein leicht hin und her und so verrenkte ich die Augen nach oben, um einen reinen Saphir zu erkennen, der mir an einem goldenen Band in die Stirn hing.
Was tat ich hier? Was sollte das alles?
Der Sand, der sich zwischen meine Zehen drängte war warm, die Hitze pulsierte mir fast schon entgegen und abermals vergrub ich meine Hände in den weichen Körnern, die über meine perlenweiße Haut flossen wie lauwarmes Wasser.
Der Sturm, der mir aus der Nacht entgegen kam, blieb gleich stark, und umso mehr ich mich bemühte meine Augen offen zu halten, desto dunkler wurde es um mich herum.
Der zuerst rostrot geglaubte Himmel hatte nun die Schattierung des scheinenden saphirblaues des Sonnenuntergangs angenommen, wenn der Feuerball schon vollkommen hinter dem Horizont verschwunden war und trotzdem noch Licht in die aufziehende Dunkelheit strahlte.
Eigentlich liebte ich dieses Blau, doch der Sturm schien meine Augen magisch anzuziehen. Ich wollte unerklärlicher Weise direkt in die Dunkelheit laufen, mich unter dem Mantel der Nacht verstecken, umhüllt von den scharfen Winden, die mich wegtreiben wollten, meine Neugier damit aber nur umso größer wachsen ließen. Ich musste dorthin.
Entgegen des Sturms stand ich auf und machte mich, mit vor die Augen gehaltener Hand, auf den Weg in die scharfe Finsternis, die mir entgegenkam, als wolle sie mich mit jedem weiteren Schritt zerreißen, von den Schwertern des Windes zerschneiden lassen.
Die Situation gab mir das Gefühl von Freiheit, das Gefühl, das ich alles schaffen könnte, wäre da nicht das Wissen gewesen, nicht allein zu sein.
Natürlich nicht, nicht einmal in einem Traum war man allein.
Regulus? Die schwarzen, leicht welligen Haare, der aufrechte Gang, die leuchtenden Augen, so finster wie die Nacht um uns – es konnte nur er sein. Es war nicht möglich, dass es jemand anderes war.
Sein Blick ruhte auf mir, er schien unendlich weit weg sein und doch zum greifen nah. Seine Haare wehten ihm vor die Augen, doch es schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren, er stand einfach nur da, im Wind, im Sturm, trug eine schwarze Lederhose, ein ebenholzfarbenes Seidenhemd, bei dem er die ersten beiden Knöpfe offen gelassen hatte, um seine Hüfte hatte er zu meiner Verwunderung ein Tuch gebunden und er trug die selben Stiefel, die William immer trug – sie erinnerten an die Seefahrt, an Piraten – eine breite Krempe, eine eckige spitze. Im generellen erinnerte dieses Bild von ihm extrem an einen verkorksten, edlen, übermäßig gut aussehenden und sehr gepflegten Seeräuber.
Wäre das hier kein Traum gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich nicht halten können und wäre ihm um den Hals gefallen. Allein dieses Aussehen stellte ihn mit den Göttern gleich, jede Frau, ob Slytherin oder nicht, würde sich so in ihn verlieben, es blieb überhaupt keine andere Möglichkeit!
Und so blieb ich stehen, sah ihn an, spürte wie meine Haare mit dem Wind nach hinten flogen, im Sturm tanzten wie die herbstlich gelben Blätter, wenn sie im rauen Herbstwetter zur Erde sanken und der Saphir auf meiner Stirn schien zu leuchten zu beginnen, in einem dunklen Blau. Er erhellte die Umgebung ein Stück, auch wenn ich alles glasklar sah. Die Nacht war nun endgültig über die Wüstenlandschaft hereingebrochen und es gab keinen Unterschied mehr, ob man nach Norden oder Süden, Osten oder Westen ging, man war vollkommen orientierungslos und mit dem starken Monsun, sah ohnehin alles gleich aus. Der samtene, nachtblaue Stoff wurde, ebenso wie meine Locken, nach hinten gezerrt und dennoch blieb ich so grazil und aufrecht stehen, wie Regulus es tat.
Ich wagte nicht meine Hand nach ihm auszustrecken, stand einfach nur bewegungslos da, beobachtete und genoss.
Was auch immer dieser Traum hier zeigen sollte, er war wunderbar.
„Du warst jeden Tag eine andere.“, setzte Regulus plötzlich an und ich fühlte mich, als stießen seine Worte ein Schwert, so scharf und erbarmungslos wie der Wind der uns umgab, direkt durch meine Rippen. „Ich hatte keine Garantie mehr, dass du jemals wieder die sein würdest, die du wirklich warst.“ Seine Stimme war leise und dennoch klar und deutlich zu verstehen.
Mit jedem Wort, das über seine Lippen kam, fühlte ich das Schwert weiter zu meinem Herzen vordringen, spürte wie das dunkle Blut aus der feinen Wunde trat und sah, wie es die silberne Klinge hinabrannte.
Wieso sprach er in der Vergangenheit? War ich etwa tot?!
Bevor ich mir weitere dieser Fragen stellen konnte, begann Regulus sich zu verwandeln, seine strahlenden, schwarzen Augen nahmen einen blaugrünen Schimmer an, seine Gesichtszüge wurden markanter und die Haare färbten sich blond. William.
Schon wieder William.
Schon wieder!
Wieso musste er immer auftauchen, wenn man ihn nicht gebrauchen konnte? Regulus Worte hatten sich tatsächlich in ein Schwert verwandelt, welches nun in meiner Brust steckte. Trotz des metallenen Messers zwischen meinen Rippen blieb ich stehen. Welch ein verworrener Traum
Yaxley kam immer näher, war mit einigen großen Schritten und einem gehässigen Lächeln auf den Lippen bei mir und packte den Griff des Degens.
Doch anstatt ihn aus meinem Herzen und der Tödlichen Wunde zu ziehen, rammte er ihn mit voller Kraft direkt in mein Herz.
Immer noch stand ich, unbeweglich, starrte ihn mit steinernem Blick aus stählernen Augen an.
„Als Regulus hast du mir besser gefallen.“, meinte ich fest und er lächelte, so hässlich wie ich nie vermutet hatte, dass jemand lächeln könnte. „Wäre ich Regulus, würdest du morgen noch leben.“
Was hatte das denn wieder zu bedeuten?!
Abermals schreckte ich hoch, doch nicht auf dem Sofa – ich befand mich auf dem Wasser, treibend. Ich saß auf der Oberfläche des warmen, karibischen Ozeans, die Sonne brannte vom Himmel und wie immer, war ich allein.
Ich trug ein cremefarbenes, knielanges, luftiges Kleid, dessen Ärmel lediglich aus zwei durchsichtig weißen, seidigen Tüchern bestanden, die mit drei goldenen Ringen an jedem Arm, den selbigen vor Sonnenbrand schützten. Meine Haare waren mit einer großen, goldenen Klammer zusammen genommen, auf welcher weiße Ornamente prangten und sie um einiges royaler wirken ließen, als sie war.
Schuhe trug ich keine, ich realisierte kaum, dass keine Brise wehte, dass ich auf der Wasseroberfläche zwischen zwei kleinen Sandbänken, irgendwo mitten in der Karibik saß und dass etwa einen Meter unter der Oberfläche der spiegelglatten See der hell scheidende Meeresgrund lag.
War das die Ruhe nach dem Sturm? Oder erträumte ich mir so den Himmel? Nein, es war immer noch ein Traum.
Schon wieder eine Traumwelt.
Zum dritten Mal träumte ich etwas anderes verrücktes und es schien mir, als wollte ich um keinen Preis aufwachen und realisieren, was um mich herum passierte.
Weshalb auch? Abgesehen von den Enden hatten mir die beiden ersten Träume recht gut gefallen.
Und auch dieser hier war wirklich interessant und traumhaft schön.
Ein traumhaft schöner Traum. Zum Träumen… jetzt machte ich schon im Traum Wortspiele! Anderen Menschen würde so etwas im Traum nicht einfallen und ich träumte mich an die traumhaftesten Traumorte der Traumwelt, nur um zu träumen und das ganze wieder in einem Alptraum enden zu lassen.
Langsam ließ ich meine Finger über das glatte Wasser gleiten und spürte die Wärme der karibischen See auf der Haut. Wundervoll. Ein Traumurlaub.
Doch was wäre diese Landschaft hier gewesen, wenn nicht auch dieses Mal jemand vorbei gekommen wäre um mich zu stören? Diesmal war es erfreulicher Weise Bellatrix. Eine Verwandlung von ihr zu Yaxley konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, auch wenn es mit Vielsafttrank natürlich durchaus möglich gewesen wäre. Wie immer war sie in Schwarz gehüllt, trug ein hochgeschlossenes Kleid, einen Blumenstrauß aus den seltensten und schönsten Pflanzen in der Hand und machte ein so bedrücktes Gesicht, dass es schon fast wieder zu den komischen Ereignissen der letzten Träume passte. Ihre Haltung war eher gebückt und ihre wirren Haare, hatte sie zu einer ordentlichen Frisur zusammen gesteckt. Das ganze wirkte wie eine Szene aus einem Trauerzug.
Um wen sollte Bellatrix denn trauern? Und warum in meinem Traum?
„Bella?“, ich hatte mich erhoben und schritt nun, vom Wasser getragen, auf sie zu. „Bella!“, sie schien meinen Ruf zuerst nicht realisiert zu haben, nun da sie es tat, blickte sie zu mir auf.
„Sigyn?“ Zaghaft nickte ich und blieb ein paar Schritte vor dem Ufer stehen, als wollten meine Füße plötzlich nicht mehr weiter gehen. Bellatrix Lippen umspielte ein müdes Lächeln. „Der Winter ist da.“, stellte sie fest und das ganze wurde immer verworrener. Zuerst lief ich übers Wasser – weiß der Himmel wie ich in die Karibik gekommen war – und nun verkündete mir meine beste Freundin, dass der Winter eingesetzt hatte! Es herrschten Temperaturen von über fünfundzwanzig, wenn nicht dreißig Grad und sie sprach vom Winter? Von Schnee und Kälte?
So langsam wurde es mir zu viel.
„Pass auf dich auf, Schwester.“, meinte sie dann und bevor ich antworten konnte, verlor ich auch schon meine Fähigkeit auf Wasser zu laufen und das Wasser zog mich in seine Fluten. Dort wo zuvor noch der weiße Meeresboden gewesen war, war nun die endlose Tiefe, stille Gewässer, die mich umschlossen und niemals wieder freigeben wollten.
Gerade noch rechtzeitig hatte ich die Luft angehalten und suchte nun nach etwas Greifbarem, doch der Strand, die Sandbank, die Wasseroberfläche, der Untergrund – alles war weg.
Das Wasser war finster, ließ mir aber so viel Licht, dass ich sehen konnte, dass ich von Wasser umgeben war. Wunderbar.
Es war still, ich sank nicht, schwamm aber auch nicht nach oben, fühlte mich als schwebte ich und trotzdem drohte ich bald das Bewusstsein zu verlieren.
Bravo. Nicht nur in der Realität ohnmächtig, sondern auch im Traum – wunderbar. War das nun Traum Nummer vier?
Wie viel sollte ich denn noch träumen, bis ich endlich wieder aufwachte?!
Dunkel. Im generellen war es hier dunkel. Und ich sah so gut wie nichts. Meine Augen verfolgten die Luftblasen, die nach oben schwammen und sich dort irgendwo in der Finsternis des Wassers verloren. Es war gefährlich. Ich wusste nicht warum, aber das bestimmte Gefühl des Chaos beschlich mich, als ich plötzlich etwas an meinem Arm fühlte.
Ich kannte das Gefühl von Algen, die sich um die Körperteile wanden und geistesgegenwärtig versuchte ich es abzuschütteln, was auch immer es war. Meine Augen suchten in dem schwarzen Wasser nach einem orientierungspunkt und ich fand – die grauen Augen von Veratrix, die neben mir schwamm. Sie lächelte, winkte mir zu, bevor sie, wie ein Geist nach der Dunkelheit griff und sich an einer imaginären Stange in eine stehende Position zog. Ihre roten Haare wallten wie Feuer um ihren Kopf und noch einmal verzog sie ihren Mund zu einem Lächeln und winkte mir leicht, bevor die Luft, die ich angehalten hatte vollkommen aufgebraucht hatte und mir – zum zweiten Mal heute, nur diesmal grotesker Weise im Traum – schwarz vor Augen wurde. Diese Farbe hatte es mir heute wohl wirklich angetan, auch wenn Schwarz genau genommen keine Farbe, sondern farblos war – aber warum machte ich mir über so etwas überhaupt Gedanken? Es war ein Traum! – Da konnte Schwarz auch schon einmal eine Farbe sein.
Trotz der Ohnmacht, die sich ankündigte, fühlte ich, wie ich den Fängen des Wassers entglitt und hart auf einem Boden ankam. Das Wasser, das durch meinen Mund in meine Lunge gedrungen war, wurde von dem Aufprall wieder hinaus gedrückt und ich musste, bevor ich realisieren konnte, was das hier nun wieder war, erst einmal kräftig husten. Ich merkte meine nassen Haare, die mir glatt und triefend schwer an meinem Kopf hingen, ebenso die, mit Wasser vollgesogene Lederjacke, die ich trug.
Untypischer Weise hatte ich sie mit einer hellblauen Jeans kombiniert und trug ein ganz und gar unpassendes, dunkles Shirt, auf dem irgendetwas geschrieben zu stand, zu was ich nun nicht den Nerv hatte es zu entziffern.
Ich drehte mich auf den Bauch und blieb kurz mit geschlossenen Augen liegen. Es war zu viel. Zu viel für einen Tag. Zu viele Träume, die mir im Kopf herum spukten wie Geister, zu viel. Einfach viel zu viel.
Ein warmer Regentropfen lief mir die Wange hinab und meine Atmung beruhigte sich allmählich. Der Boden unter mir, war Kopfsteinpflaster, er war aufgewärmt, von der Sonne die wohl bis gerade noch auf ihn geschienen hatte und an meinem ohnehin schon nassen Haar perlten dicke, weiche Regentropfen ab. Wollte ich wirklich wissen, wo ich war?
Wollte ich wissen, ob es wirklich Regen war, der meine Kleidung vom Trocknen abhielt, oder ob es Blut war, wie schon der Sand, ein paar Träume zuvor?
Das hier war die fünfte Etappe.
Langsam war es mir wirklich egal geworden, wie unnatürlich irgendetwas war und so schlug ich die Augenlider nach oben und sah auf meine Lederjacke – mein Arm lag vor meinem Gesicht. Jetzt erst realisierte ich die schlagenden Glocken, deren Klang die Luft um mich erfüllte und das vergleichsweise leise Orgelspiel, das mir ans Ohr drang. Zögerlich drehte ich mich zurück auf den Rücken und sah in den Himmel.
Es war kein Blut.
Es war Wasser - reiner, klarer, warmer Regen. Sommerregen.
Vergleichsweise faultierartig, setzte ich mich auf und genoss für den Moment das Gefühl des warmen Regens auf meiner Haut. Der Himmel weinte und jetzt, da ich mir bewusst wurde, wo ich mich befand, verschlug es mir fast die Sprache. Das ich meinen Träumen noch hier her gelangen würde, hätte ich mir auch nicht erträumt.
Endlich erklärte sich auch das Orgelspiel und das laute, melodische Schlagen der Glocken im Hintergrund – Notre Dame. Paris. Was zum Teufel machte ich in Frankreich?! Was dachte sich mein Traum dabei mich vor Notre Dame zu setzen, nachdem ich gerade eben noch in der Karibik meinen Urlaub genossen hatte?! Doch ich schüttelte nur den Kopf, wie ich mittlerweile gemerkt hatte, hatte es ohnehin keinen Sinn, wenn ich mir Gedanken über das Geschehen in meiner Traumwelt machte, mich verschlug es ohnehin in die unmöglichsten Situationen und solang William Yaxley nicht nochmal auftauchte, war alles in Ordnung.
An meinen Füßen trug ich die schwarzen, hohen Wildlederstiefeletten, die ich so sehr liebte und scheinbar meinte es dieser Traum recht gut mit mir, denn kein einziger Mensch hielt es für nötig mich zu stören. Wunderschöne Ruhe.
Hier sollte ich gerade bleiben.
Doch natürlich machte mir mein Kopf auch durch diesen Gedanken wieder einen Strich, denn kaum hatte ich mich auf meine Hände gestützt und den Kopf in den Nacken gelegt, um das warme Wasser etwas zu genießen, schwang, knarzend und extrem langsam, die große, schwere Eingangstüre auf. Bei dem Chaos durch das ich hier diese fünf Träume lang gewandert war, wäre es nun auch nicht weiter verwunderlich, wenn der Glöckner noch vorbei schauen würde, um mir irgendwelche Lebensweisheiten, garniert mit Lilien und Baldrian auftischen würde. Ein Pfefferminztee wäre vielleicht auch nicht das Schlechteste. Aber nein, es war nicht der Glöckner, der mich davon abhielt im Regen zu tanzen. Nun stand ich wirklich da wie ein begossener Pudel, war buchstäblich im Angesicht des weinenden Himmel stehen gelassen worden.
Fassungslos sah ich dem Mann entgegen, der nun aus der Kathedrale trat. Schwarzes, langes Haare, ein anmutiger Schritt, der erhabene Blick, der mich auf den Boden zurück drücken wollte, ein dunkler Festumhang und ein angedeuteter drei-Tage Bart, der eindeutig nicht in dieses Gesicht gehörte.
„Vater…“, hörte ich mich selbst ungläubig in den Regen hauchen und der große, hagere, schlaksige Mann blickte verräterisch zu mir. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, das ich nicht genau zu deuten wusste. Es hatte einen Hauch des Verrückten an sich, aber auch etwas Trauriges. „Sigyn.“
Hatte er abgenommen? Oder war er jünger geworden? Nein, die Gesichtszüge waren noch immer dieselben, wie die des bösen, alten Zauberers, den ich umgebracht hatte – nebenbei, es tat mir immer noch nicht leid. Er war nur um sehr viel erhabener, als ich ihn in Erinnerung hatte.
„Meine kleine Sigyn…“, meinte er und reckte mir eine Hand entgegen. Klein?! Das wurde wirklich immer schöner! Trotz der Beleidigung wagte ich nicht, mich schmollend umzudrehen und doch noch durch den Regen zu tanzen, vielmehr hatten mich die giftig grünen Augen in den Bann gezogen. Sahen die schon immer so aus? Nicht dass ich mich erinnern konnte.
„Vater, ich…“, setzte ich an und machte einen Schritt auf ihn zu, während das Lächeln in seinem Gesicht um keinen Millimeter verrutschte. Zugegeben, der drei-Tage Bart stand ihm und so erinnerte er mich eher an meinen Urgroßvater mütterlicher Seits, eines erhabenen, arroganten Lestranges.
„Was tust du hier?“, kam die Frage über meine Lippen und verdrängte den Gedanken an eine Entschuldigung. Wieso sollte ich mich entschuldigen? Es tat mir nicht leid, also entschuldigte ich mich auch nicht.
Himmel! Ich wurde wahrhaftig mehr wie Bellatrix.
Zaghaft legte ich meine Hand in die Seine und kam die letzten paar Treppenstufen zu ihm hinauf. Das Innere der Kathedrale war düster, wie das Wasser indem ich einige Momente zuvor noch geschwommen hatte. „Siehst du das, meine Tochter?“, ich folgte seinem Blick über den leeren Platz, der mir im Schutz des Torrahmend um einiges größer vorkam, als er mir erschienen war, als ich noch darauf gelegen hatte. Er war riesig und nun, da ich alles etwas genauer betrachtete, fiel mir auf, dass es keineswegs das ‚moderne‘ Paris war. Vielleicht war ich wirklich in der Zeit gelandet, in der noch ein König Frankreich regierte.
„Vater, was ist das hier?“, eigentlich war mir die Antwort darauf klar – ein Traum, doch anscheinend hatte mein Unterbewusstsein eine andere Meinung als ich und hielt es für nötig mein Traum-Ich, diese Frage stellen zu lassen.
„Das, meine liebe Tochter, das ist Paris.“, ach ne, da wäre ich von allein sicher nicht drauf gekommen. Blödes Unterbewusstsein, erzählte mir auch nur das was ich schon wusste. „Und das ist ein Traum.“, die Erkenntnis war erschütternd. Wirklich? Ich träumte? Das war mir bis hierher gar nicht aufgefallen! Nein, ich hatte mich für eine ägyptische Königin gehalten, als ich Regulus in der Sahara begegnet war und natürlich hatte ich auch geglaubt ich könne ohne mein Zutun auf dem Wasser laufen. Natürlich. Dieses sarkastische Gedankenspiel hatte mein Unterbewusstsein wohl gehört, denn es ließ meinen Vater den Mund noch ein weiteres Mal aufmachen: „Der Tod ist ein Traum.“
Das war neu. Endlich einmal etwas, was mich wirklich interessierte!
Doch kaum hatte ich den Mund aufgeklappt, um etwas zu erwidern, drückte mein Vater meine Hand. „Denke immer daran, Sigyn, wer tot ist, schläft. Und wer schläft, der träumt.“
Mit diesem, mich vollkommen verwirrenden Schlusssatz, grollte ein Donner über Paris und ließ mich zusammen zucken, meine Augen schließen und ich spürte das Zittern des Bodens unter meinen Füßen.
Kaum das ich die Lider wieder aufschlug, war ich auch schon auf dem sechsten Schauplatz angelangt, auf Vics Wiese, hinter meiner Villa. Mittlerweile war es mir ehrlich egal, wohin es mich noch verschlagen würde, Fakt war, dass es zunehmend interessanter wurde.
„Sigyn!“, Selenes recht tiefe Stimme schallte vom Gatter aus zu mir und kaum war ich mir darüber klar geworden, dass ich nicht allein war, musterte ich mich automatisch von Kopf bis Fuß â€“ nun ja, zumindest das was ich aus meinen eigenen Augen sah. Diesmal trat ich in grün auf, die Farbe des jungen Frühlings, von hell und dunkelbraunen Adern durchzogen, die das Gewand wirken ließen, als sei es aus Baumrinde gefertigt – das erinnerte mich in unbestimmter Weise an mein Hochzeitskleid und irritiert wurde ich mir über die Mittelalterlichkeit des Kleidungsstückes bewusst. Es fiel leicht und unaufgeregt, weiche Falten schlagend in das weiche, saftige Gras der irischen Wiese und abgesehen von der auffällig unauffälligen Musterung, die sich über das Samt zog, war das aufregendste eine hellbraune Kordel, deren enden von einem goldenen Metallstück verschlossen waren. Der Knoten war groß und war mit einer kleinen Nadel gesichert, es hatte einen Karree Ausschnitt, in dem ein kleiner Smaragd an einer Goldkette hing und meine Haare fielen leicht von hinten her über meine Schultern. Das war definitiv kein Outfit, das ich freiwillig und in meinem vollen Bewusstsein auf die Koppel angezogen hätte!
Selene sah wie immer blendend aus – ich wusste nicht wie sie es machte, doch es gab scheins Menschen die sahen immer gut aus, egal was sie taten, in diesem Fall trug sie – fast noch unpassender als meine Wenigkeit – einen riesenhaften Hut, auf dessen breiter, beiger Krempe mehrere Blumen, in den Tönen von Rot bis weiß, festgesteckt waren gehalten von einem braunen Netz. Dazu hatte sie eine weiße Bluse kombiniert, sowie einen engen, knielangen, hellbraunen Lederrock und ihre Füße steckten in hohen Stiefeln, ebenfalls in Brauntönen gehalten. Ihre pechschwarzen Schnittlaulocken hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr über die Schulter fiel und auf dem weiß der Bluse etwas deplatziert wirkte, was ihrer Schönheit aber nur wieder einen Schubs in Richtung der unendlichen Göttlichkeit gab. Ihre vollen Lippen schillerten rosee und ihre bleiche Haut wirkte wie glitzernder Schnee im Licht der warmen Sonne, die auf uns herab schien. In meinem Nacken spürte ich den warmen Atem eines Pferdes und so wandte ich meinen Kopf langsam nach hinten, um in die rehbraunen, fast schwarzen Augen, eines riesigen, schwarzen Aethons zu blicken.
„Ikarus?“, erstaunt musterte ich den großen Hengst, dessen seidige Mähne über seine Nase fiel wie fließendes, finsteres Wasser. Er war extrem groß, wunderschön und hatte seine Mutter an Größe und Stärke weitaus übertroffen. Vic stand weiter hinten auf der Weide und sah zu uns her, sie wirkte alt, aber glücklich. Könnten Aethons lächeln, wäre das sicher das gewesen, was sie nun getan hätte. Ikarus drückte seine Schnauze gegen meine Schulter und rieb seinen großen Kopf an dem weichen Samt meines Kleides, während meine Finger durch seine schneeweiche Mähne glitten. Er war wohl nicht mehr ‚mein Kleiner‘.
„Sigyn, ich…“, schnell wandte ich mich zu meiner besten Freundin um und ließ den wunderbaren Hengst stehen. „Selene? Ist etwas geschehen?“, ein breites Grinsen hatte sich auf ihr Gesicht gedrängt und des sonstigen ernsten Ausdruck vertrieben. „Nun ja, ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass deine Tochter prächtig gedeiht. Alecto ist so ein wunderbares Mädchen!“
Weshalb sagte sie mir das? Schon wieder eine Frage, die mir mein Traum nicht beantworten konnte, denn ehe ich den Mund öffnen konnte um Selene Rosier diese Frage zu stellen, hörte ich von weither ein Rufen. Es klang dumpf, nach Regulus und drang aus irgendeiner der Wolken, die vor die Sonne gezogen waren.
Langsam brach das Bild meiner Traumwelt um mich herum weg und es wurde alles schwarz, als hätte Ikarus seine Schwarzen Flügel um die Sonne gelegt um mich langsam erwachen zu lassen und das tat ich nun auch.
„Ihre Augenlider! Ihre Lider zittern!“, hörte ich Bella gicksen und wusste, dass ich wieder zurück war. Das Erwachen war eindeutig schöner, als das Einschlafen. Ich fühlte Regulus weiche Hände, die um meinen Hals lagen und seinen Daumen, der immerwährend über meinen Kieferknochen strich.
„Sigyn?“, mein Name schien ihnen allen ja wirklich sehr ans Herz gewachsen zu sein. Vorsichtig hob ich ein Augenlid, nun um schnell zu blinzeln, da mich die plötzliche Helligkeit wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holte. Ich war im Arbeitszimmer meiner Vaters, lag auf dem Sofa und… meine Hand fuhr schnell zu meinem flachen Bauch. Und ich war Mutter! Ungläubig strich ich über meinen Bauch – dabei hatte ich mich in den letzten achteinhalb Monaten so sehr an die Kugel gewöhnt… Mir würde etwas fehlen – nichts!
„Regulus?“, meine Stimme klang etwas kratzig, doch immerhin konnte ich sprechen. Meine freie Hand fuhr zu seiner und etwas schwach drückte ich die Seine. Erst jetzt merkte ich, wie sehr mich diese Traumreise und die währenddessen stattfindende Geburt doch angestrengt hatten. Glücklicherweise hatte ich nicht wirklich viel davon mitbekommen und mein Körper hatte die Arbeit für mich übernommen, während mein Kopf mir die komischsten Szenen vorgespielt hatte. Sechs verschiedene Schauplätze, sechs Menschen die mir in irgendeiner Weise sehr am Herzen lagen – abgesehen von William – aber selbst der hatte ja eine entscheidende Rolle gespielt…. William…
Ich atmete ruhig und ließ die Augen noch einen Moment geschlossen, bevor ich sie vorsichtig öffnete, noch immer etwas geblendet, aber wenigstens nicht mehr die ganze Zeit durchzogen von diesem nerv tötenden Schmerz.
„Hey, wir sind alle da…“, lächelte mein Ehemann mich an und ich war in diesem Moment wirklich froh, dass sie sich für mich und nicht für ihren wunderbaren Auftrag entschieden hatten. Nur Bella war nicht anwesend. Zumindest erkannte ich sie nirgends. Veratrix hockte auf dem Tisch und grinste frech in den Raum, während Selene ein kleines Bündel mit sich durch den Raum trug. „S…Selene?“, die Schwarzhaarige sah mich grinsend an und kam langsam auf mich zu. „Hey Kleine… das ist deine Mama.“, plötzlich wieder hellwach, aber immer noch unheimlich schwach, reckte ich meinen Arm nach dem kleinen Bündel aus und Selene legte mir meine Tochter in den Arm. „Hallo Alecto…“, lächelte ich und sah sie müde an. So etwas Süßes! Natürlich hatte man sie in ein rosanes Tuch gewickelt, in dem sie nun unheimlich ruhig schlief. Ich hatte fast Angst etwas kaputt zu machen. Sie war meine Tochter. Ich konnte das überhaupt nicht richtig begreifen, es war eine so unrealistische Situation für mich, dass ich nicht wagte mich an den Gedanken zu gewöhnen, doch ich liebte sie schon jetzt. Regulus grinste und erhob sich aus der Hocke, in der er bis gerade vor mir geweilt hatte. „Wir haben auf jeden Fall etwas zu tun, in den nächsten Jahren. Zwei Kinder…“ Zwillinge?! So entgeistert es mir in meinem Zustand möglich war, blickte ich ihn an. „Guck nicht wie ein aufgescheuchtes Hühnchen, Liebling. Ihr Bruder schläft. Hier.“ Und wahrlich auf einem riesigen Kissen, direkt neben meinem Sofa, lag nochmal ein Kind. Hoffentlich war da nicht nochmal irgendwo eins. Ich wollte niemals Kinder, jetzt hatte ich gleich zwei! „Zwillinge…“, meinte ich fassungslos und musterte Alectos Bruder. Er war in Blau gekleidet und mindestens ebenso niedlich wie seine Schwester. Dennoch konnte und konnte ich mich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass die beiden MEINE Kinder waren. Sie waren so unglaublich klein, süß, verletzlich und … ich hätte noch hundert weitere Adjektive für sie gefunden, wäre ich nicht so vollkommen durch den Wind gewesen. Ich liebte die beiden, hatte sie schon geliebt, als ich sie noch mit mir herum getragen hatte, ich warb ihre Mutter, wie könnte ich auch nicht? „Scabior…“, lächelte ich übermüdet und reckte meinen Arm nach dem kleinen Mann aus, um ihm über die Stirn zu streichen. Die kleinen Härchen seiner Schwester waren so goldblond wie die Meinen, seine waren pechschwarz, ebenso wie die meines Vaters es gewesen waren.
„Das sind Deine Kinder, du Lackaffe!“, hörte ich Bella keifen, die im nächsten Moment überschwänglich und ziemlich zornig die Türe aufschlug und sich erst einmal umsah, bevor ihr Blick auf mich fiel.
„Sigyn!“, ja, mein Name war wirklich äußerst beleibt geworden. „Hallo Bella.“, lächelte ich und sie kam auf mich zu, um mich äußerst vorsichtig zu umarmen. Gerade klappte sie ihren Mund auf, um etwas zu sagen, da kam jemand zaghaft zur Türe herein, dem ich in dieser perfekten Szene keinen Gastauftritt gegeben hätte. Aber da ich mein Leben nicht aufschrieb, sondern es einfach passierte, konnte ich das wohl nicht verhindern. William Yaxley.
Regulus Augenbrauen entwickelten ein seltsames Eigenleben und rutschten so tief, dass ich befürchtete bald nichts mehr von seinen Augen zu sehen.
„Was will er hier?“, knurrte der Schwarzhaarige, eher zu Yaxley, als zu Bella, an die diese Frage gerichtet war. Unwillkürlich drückte ich meine Tochter enger an mich und sah Will etwas ängstlich entgegen. „Er ist der Vater!“, keifte Bellatrix und ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hätte es Regulus gesagt, doch er hatte ja nichts davon wissen wollen! Regulus ebenholzfarbenem Augen wanderten von mir zu William und noch zweimal hin und her, bevor er einen Entschluss für sich fasste. „Es sind meine Kinder. Ich mag nicht der Vater sein, aber es sind meine Kinder! Scabior und Alecto Black!“, seine Hand war zu seinem Zauberstab gefahren und William der mit der Situation wohl etwas überfordert war, funkelte Regulus nun böse an. „Sie ist eine Hure, und du nimmst sie auch noch in Schutz?“, er lachte hämisch. Die Information, dass er mit dieser Aussage nicht mehr Vater des Jahres werden konnte, verhob ich mir, aber dieser Titel gehört so oder so zu Regulus.
„Das sind wirklich meine Kinder?“, er sah etwas missbilligend und verängstigt zu mir. Ich schluckte. Mein Blick glitt von Bellatrix zu Vera, von der zu Selene, die sich neben Regulus gestellt hatte und den Zauberstab gezogen hatte. „Ja.“, meine Stimme wackelte. Wackelte entsetzlich.
Williams Reaktion wollte ich gar nicht sehen. Ich wollte nicht wissen, was er tun würde, wollte nicht hören, als was er mich in meinem Haus noch beschimpfen würde, wollte ich niemals wieder sehen.
„Wenn diese beiden…“, kurz fand er keine Worte, dann wurde sein Blick finster und mörderisch. „Du kannst mir keine Kinder anhängen, ich bin nicht der Vater.“, „Und ob du das bist! Ob du es wahrhaben willst oder nicht!“, brachte Bellatrix ihm entgegen und stellte sich neben Selene. „Ich bin nicht der Vater dieser Kinder, sonst…“, ich merkte wie die Angst und Müdigkeit zusammen spielten und mich meiner letzten Kräfte beraubten. Ich brauchte Schlaf. Ruhigen, traumlosen Schlaf. Vorsichtig platzierte ich meine Tochter auf dem Kissen neben ihrem Bruder und schloss einen Moment die Augen, während ich mir die Streitereien der anderen anhörte. Weshalb wollte Will nicht wahrhaben, dass er der Vater war? Das er Vater war, der Vater meiner Kinder?!
Ich hörte Regulus Stimme wie er sagte, er solle sich die beiden doch einfach ansehen und in diesem Moment, schlug ich meine Augen auf und reckte meinen schwachen Arm schützend über die beiden. Mit letzter Kraft warf ich Yaxley einen bösen Blick zu. „Fass sie nicht an.“ Ich wusste was er mit mir gemacht hatte und ich wollte nicht, dass er dasselbe mit meinen Kindern tat, sie verletzte, ihren kleinen Körpern Schaden zufügte. Nein! Wieso musste ich ausgerechnet jetzt so schwach sein? Wieso heute, wieso jetzt?!
Das Funkeln in Williams Augen bedeutete nichts Gutes, das hämische Lächeln aus meinen Träumen spielte um seine Lippen und trotz der Tatsache, dass Regulus ihm seinen Zauberstab entgegen hielt, sowie Selene und Bellatrix, hielt ihn nicht davon ab, mir noch einmal weh zu tun, um zu bekommen, was er wollte. Ab diesem Moment ging alles viel zu schnell. Zur einen Seite, gegen Regulus und die beiden Schwarzhaarigen stellte Yaxley einen ‚Protego Maxima‘ und zu meiner Seite schickte er einen Cruciatus. Zum zweiten Mal an diesem Tag durchzogen meinen Körper nicht enden wollende Schmerzen und ich spürte, wie sich noch einmal alles verkrampfte, wie mein Arm absackte und ich schließlich keine Luft mehr bekam. Wieso konnte ich nicht mehr atmen? Wieso konnte ich mich unter der Folter nicht mehr begegnen? Die Müdigkeit wich vollkommener Kraftlosigkeit und tödlichem Schnappen nach Luft. Doch ich konnte meinen Brustkorb nicht mehr heben. Der letzte Funken Energie, das letzte bisschen Kraft war aus meinem Körper gewichen und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Dann wurde ich abermals ohnmächtig, mit einem letzten Blick auf meine beiden Kinder, Scabior und Alecto und einem Blick in Regulus angsterfüllte, rabenschwarze Augen, bevor meine Welt in eben diesem Schwarz versank.

Ich weiß nicht, wie Yaxley den Fängen der vier, mit meinem Sohn entkommen ist, ich kann auch nicht nachvollziehen, was war, nachdem der Cruciatus von meinem Körper abgewandt worden war und ich weiß auch nicht, was mit meiner Tochter geschehen ist. Wie jede Mutter, wünsche ich mir für meine beiden Kinder nur das Beste, ich liebe sie bis in alle Ewigkeit, bis in den Tod. Ebenso wie Regulus Black. Wie Bellatrix Black. Wie Selene Rosier und wie Veratrix Greengrass.
Was ich weiß ist, dass ich nach dem ich meinen Zwillingen das Leben schenkte, und ich noch nicht einmal richtig verstanden hatte, dass ich Mutter war, diese Bürde auch schon gar nicht mehr zu tragen hatte. Der Cruciatus ist kein Todesfluch, doch ich war so geschwächt, dass mein Körper den Schmerz und die Wut, die William in den Zauber gelegt hatte, nicht standhalten hatte können.
Ich weiß, dass es meiner Tochter bei Regulus gut gehen wird und ich gehe davon aus, das Yaxley auf meinen Sohn Acht geben wird. Ich hoffe es zumindest, sonst wäre mein Tod umsonst gewesen.
Warum bin ich gestorben? Weil ich eben das verhindern wollte, was eingetreten ist, dass William meinen Kindern etwas antun kann.
Hat es sich gelohnt? Ich hoffe es inständig, doch mehr weiß ich nicht, denn an diesem Tag, in meinem siebten Traum, bin ich aus dem Leben geschieden und habe die Welt aus Licht verlassen.

Mein Name lautet Sigyn Peverell und dies war meine Geschichte…


Hey meine Lieben,
trotz dem, dass Sigyns Geschichte nun so, recht chaotisch endet, will ich euch allen noch ein wunderschönes neues Jahr wünschen, einen guten Rutsch und natürlich hoffe ich, dass wir uns bei anderen FanFictions wiedersehen werden - bevor ich die nächste veröffentliche, schreibe ich sie aber fertig, damit ihr nicht wieder so lange warten müsst. Ich werde auf jeden Fall weiter schreiben, ein paar OneShots liegen ja irgendwo hier auf Xperts noch unbeachtet herum und so wird es wahrschienlich weiter gehen. Für alle die es interessiert, die nächste FF wird kommen und ich freue mich schon, wenn ihr wieder die Geschichten aus dem Potter/Peverell-Universum weiter verfolgt.
Danke für alles und ein gutes, neues Jahr 2015!

Eure LadyPeverell


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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