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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Der hellste Schein trügt in der immerwährenden Finsternis

von LadyPeverell

[cnter]Das Licht in der Nacht zeigt uns, was wir sehen wollen, nicht was wirklich existiert.[/center]

All meine Muskeln verkrampften sich, mein Körper spannte sich vollkommen an und mir war, als fiele ich in einen endlos tiefen Abgrund, in eine Felsspalte. Der Boden unter mir hatte sich plötzlich auseinander gezogen und gespalten, hinterließ nur noch einen riesigen Riss im Krankenflügel und im letzten Licht das ich sah, blickte ich in Madam Tycos Katzenaugen, die in der Dunkelheit schienen wie die dämonisch bösen Blicke, die einen in der Dunkelheit der Nacht immer zu verfolgen schienen. Und neben ihr, neben ihr, schier unendlich weit weg blickte mich Bella an und versuchte irgendwie zu mir durchzukommen. Meine Augenlieder fielen zu und ich ließ meine Gedanken fliegen. Ich merkte nichts, sah nichts, hörte nichts, ich fühlte nichts. Langsam begann sich die Dunkelheit in meinem Kopf auszubreiten, nur um sich dann zusammenzuziehen und in einer endlosen Bilderflut meine Gedanken zu überschwemmen. Vic, Ikarus, Merlin, mein Vater, Regulus, Walburga, Bella, Vera, Selene, Zabini, Flint, ja sogar Epsilon und Misses Arthurs zogen einmal, wie auf Papier gedruckt, einem magischen Foto gleichend, von gleißendem goldenen Licht umhüllt, durch die Finsternis vor meinem inneren Auge und sie alle schienen durcheinander zu reden. Es waren so unendlich viele, von überall her kamen sie und entschwanden im nächsten Moment auch schon wieder, um mich in meinem Kopf allein zu lassen, unzählige Stimmen, von denen ich keinen einzigen zusammenhängenden Satz hatte nachvollziehen können.
„Sigyn!“, Ich spürte von weit her, wie mich jemand an beiden Armen griff und schüttelte. Jemand rief nach mir. Regulus? Nein. Jack? Auch nicht. Vera, Selene, Misses Arthurs, Madam Tyco – Bella!
Ich schlug die Augen auf und blickte meine beste Freundin fest an. Madam Tyco stand noch immer neben mir, Bella wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum und nahm meinen Kopf in ihre Hände. „Sigyn! Rede mit mir!“, ich wusste nicht was. Was sollte ich schon mit ihr reden? Ich hatte doch nichts wofür ich mich verantworten müsste, kam mir eher vor, als sei ich gerad aus einem Sekundenschlaf erwacht. Ich war wohl auch nur einige Sekunden einfach abwesend gewesen, denn es hatte sich noch niemand anderes hier eingefunden, Bella oder Madam Tyco, geschweige denn Miss Pomfrey hatten bislang Zeit gehabt jemanden zu informieren. Ich klappte den Mund auf und wollte etwas zu Bellatrix sagen, doch ich brachte keinen Ton heraus. Ich war wie gelähmt. Konnte nichts denken, mein Kopf war wie leer gefegt, als sei eine Hauselfe hindurch getanzt und hätte all meine Gedanken hinweg gefegt.
„Ich gehe den Vater benachrichtigen.“, diese Aussage von Miss Pomfrey war ausschlaggebend. Sofort kehrten all meine Lebensgeister zurück und ich richtete mich so abrupt auf, dass ich Bella von mir stieß, die mich etwas irritiert betrachtete und säuerlich ansah. „Nein!“, rief ich eiskalt und so bestimmt zu Miss Pomfrey, dass diese zusammen zuckte wie ein erschrockenes Reh. „Niemand informiert hier irgendjemand.“, meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich schwang die Beine aus dem Krankenbett. Madam Tyco wollte mich zurück auf das weiße Bettlaken drücken, doch ehe sie sich versah, hatte ich ihre Hand weggeschlagen und sie mit einem schlangengleichen, giftigen Blick, auf den sogar der australische Inlandtaipan neidisch gewesen wäre, angewiesen von mir Abstand zu halten. „Bella, kommst du mit mir? Wir gehen!“, fauchte ich die beiden Krankenschwestern an und wusste in diesem Augenblick selbst nicht, weshalb ich so feindlich auf Madam Tyco und Miss Pomfrey reagierte, doch sicher war, dass ich sie momentan nicht um mich herum ertragen konnte. Ich war mir noch nicht einmal meiner Situation richtig bewusst geworden und da wollten sie schon irgendeinen beliebigen Mann informieren, der vielleicht zufällig mit mir verheiratet war ! Bellatrix sah mich etwas verstört an, dann folgte sie mir aber schnell aus der Tür, nur um mich, gleich nachdem die Flügeltüre des Krankenflügels ins Schloss gefallen war, nochmal an der Schulter zu packen und zu schütteln. „Sigyn Valeska Rania Pev…Black!“, schnauzte sie mich kurzzeitig verwirrt an und war versucht mich zu ohrfeigen. „Hast du eigentlich nicht verstanden, was man dir da gerade gesagt hat?!“, hielt sie mich etwa für blöd?! Ja, doch, natürlich hatte ich es verstanden… nur zu realisieren weigerte ich mich! „Ja.“, Bella blickte mich verständnislos und zugleich auffordernd an. „Ja. – Was?!“
Ja, ich hatte verstanden. Nein, ich wollte nicht darüber sprechen. Ja, ich brauchte Zeit das alles zu verarbeiten. Ja, nun einfach Ja. „Ja, ich habe verstanden.“, antwortete ich stattdessen nüchtern und Bella biss die Zähne aufeinander. „Wenn du das verstanden hast, Sigyn – du bist schwanger! – warum sagst du es Regulus nicht?!“, der Randsatz, oder zumindest die Bemerkung, die als solcher hatte gelten sollen, traf mich härter als ich es gedacht hatte . Erst jetzt wurde mir wirklich der ganze Umfang, das gesamte Ausmaß meiner Situation bewusst. Bella hatte nicht so drum herum geredet wie Madam Tyco gerade, nein, sie hatte die Sache schlichtweg auf den Punkt gebracht und nun stürzte eine ganze Welt zusammen. Ich war schwanger. Schwanger. Mit anderen Worten, ich erwartete ein Kind. Ein Kind. Ein Kind! Ich , die ich doch überhaupt keine Kinder ausstehen konnte! Ich, die ich niemals eine Hausfrau, Ehefrau oder sonstiges werden wollte! Ich, die einfach niemals Mutter werden wollte! Aber das war nur die halbe Wahrheit. Ich wollte nicht nur niemals die Plage eines Kindes, sondern war verheiratete mit dem Mann, der unter keinen Umständen der Vater meines Kindes sein konnte! Außer Regulus hatte sich in den Mädchenschlafsaal geschlichen und mich dort im Schlaf vor Bella, Vera, Selene, Zabinis Schwester und einem leeren Bett übermannt! Ich konnte es Regulus nicht sagen, weil es in diesem Punkt nichts zu sagen gab! „Erde an Sigyn!“, Bella fuchtelte wieder vor meinem Gesicht herum und ich erwachte erneut aus meinem Gedankengang. „Komm von deinem schwebenden Aethon runter und rede mit mir!“, Bellatrix klang ziemlich gereizt und andererseits immer noch schockiert. Bildete ich mir das ein oder hatte sie diese Nachricht noch mehr aufgewühlt als mich selbst? „Bella, es…“, setzte ich an und fragte mich, wie ich ihr am schonendsten beibringen wollte, dass Regulus nicht der Vater sein konnte. „Überleg doch mal. Regulus und ich, wir haben niemals miteinander das Bett geteilt. Wir sind zwar verheiratete, aber wenn du dich entsinnst, Regulus hat eher eine Vorliebe für Männer.“, ich sagte es so rational, das Bella fast das Gesicht herunterfiel und andererseits schien auch sie sich wieder etwas zu beruhigen. In mir wuchs ein Kind, nicht in ihr und ich wollte es immer noch nicht glauben. „Aber wer…“, plötzlich weiteten sich Bellas Augen und ihre Augäpfel schienen herauszutreten. „Etwa… Pucey?!“ Ich wich einen Schritt zurück und musste ein weiteres Würgen unterdrücken. Alles, aber nicht das! Vor allem war er glücklich mit Vera zusammen und das nun schon drei Jahre! Alexander Pucey… der mit Veratrix zusammen war, Alexander Pucey, der seine Freundin auf Händen trug und Alexander Pucey, der mich damals durch Juliet Gaunt ersetzt hatte. Möchtegern-Miss-Hogwarts hatte es heute auf Luke Zabini abgesehen, dessen kleine Schwester jetzt schon eine männermordende kleine … ein kleines Monster war! Sie passten zusammen, doch das war nicht meine Angelegenheit, viel schlimmer war die Tatsache, dass Bella mir tatsächlich zutraute, mich nochmal auf Alex eingelassen zu haben und noch dazu eine meiner besten Freundinnen zu verletzen! War ich wirklich so schlimm, dass man etwas Derartiges von mir denken konnte?
An meinem Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus Schock und Ekel darstellte, las Bella wohl, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte und so schwenkte sie schnell um und legte mir ihren nächsten Vorschlag vor: „Also nicht Pucey… Zabini! “, nun musste ich an mich halten, um nicht laut loszulachen. „Bella, es hat keinen Sinn. Du kommst durch Raten nicht auf den Namen, wirst mich aber auch niemals in Ruhe lassen, was das angeht.“, Bella verschränkte die Arme und zeigte mir ihren berühmten Schmollmund, mit dem ich persönlich, ihr niemals etwas übel nehmen konnte. „William.“, ich fühlte mich so nüchtern wie lange nicht mehr und spürte, dass sich Wurzeln aus meinen Schuhen in den Flurboden schlugen, die zu verhindern wussten, dass ich nicht umkippte. „William Yaxley“, der Name kam über meine Lippen, als sei er ein alltäglich gebrauchtes Wort, Bella hingegen schloss einen Moment die Augen und es kam mir vor wie die Ruhe vor einem Orkan. Sie umklammerte sich selbst mit ihren Armen und atmete zweimal tief durch, um dann die Augen aufzuschlagen und mich mit dem schockiertesten und zugleich vorwurfsvollsten Blick anzusehen, den sie zu bieten hatte. „Wiederholst du das bitte nochmals?“, sie sprach langsam und legte etwas unnahbar Kaltes in ihre Stimme, auch kam keine Regung in ihren starren Blick, als ich Yaxleys Namen nochmals wiederholte. Sie verkrampfte sich und ließ dann ihre Arme sinken. Nun sah sie eher hilflos aus, so kannte ich sie überhaupt nicht. Das war nicht meine Bella, das war…sie erinnerte mich an ein Küken, dass soeben geschlüpft war und dann war ihm seine Mama davon gerannt und es konnte sie nicht einholen.
„Aber wie…“, begann sie und blickte mich traurig an. Weshalb war sie denn nun traurig?! Warum hast du mir nichts erzählt und wann…hast du…habt ihr…“, druckste sie herum und etwas Wütendes trat in die tiefe Schwärze ihrer Augen. Ich seufzte resigniert. „Ich hatte es ehrlich gesagt bei der Hochzeit schon wieder vergessen. Es war ein Moment und als er vorbei war, war es mir egal. Vor allem, weil William mich auf der Hochzeit einfach nur ignoriert hat und er …“, ich hielt inne, denn ich merkte, dass ich unzusammenhängendes Zeug plapperte. Bella sah zuerst zu Boden, dann kam sie auf mich zu und hakte sich bei mir ein. „Also. Wir setzen uns jetzt hin und dann erzählst du mir die Sache von Anfang an.“, von der Wut oder der Enttäuschung war nichts mehr zu merken, allerdings war Bella sichtlich bemüht mich nicht anzufallen. Dennoch, in solchen Momenten liebte ich sie einfach nur, dafür dass sie immer da war, dafür dass sie versuchte mich zu verstehen, und dafür dass sie mir eine Chance gab.
Wir hatten den letzten Tag ohnehin frei, allerdings fuhr um zehn Uhr wieder der Express nach London. Heute war, wie schon so oft erwähnt, unser letzter Schultag hier. Wir durchquerten den Gemeinschaftsraum, in dem sich gerade die letzten aufrappelten und zum Essen auf den Weg machten. Ich machte es mir auf der Tischkante des Ebenholzsekretärs bequem, während Bella das Sofa noch ein letztes Mal vorzog. „Es war mein Hochzeitstag.“, begann ich und sah schon Bellas Augenbraue nach oben hüpfen. Sie griff nach einem der grünen Kissen und drückte es eng an sich. Ich blickte noch einmal um uns herum, um mich zu versichern, dass niemand mehr hier war, der uns hätte hören können. Wir waren allein. Vollkommen allein. „Ich war gerade fertig geworden und hatte noch zwei Stunden Zeit. Plötzlich stand Will bei mir im Raum und nun ja, es kam wie es kommen musste. Das erste Mal hast du glorreich verhindert, dass Schlimmeres zwischen uns geschieht, diesmal hat sogar Merlin vorgezogen uns allein zu lassen.“, noch einmal ließ ich meinen Blick prüfend durch das Zimmer schweifen und fuhr dann mit meiner Kurzfassung fort, obwohl das eigentlich schon alles war. „Dann hast du mich abgeholt, William war zu diesem Zeitpunkt schon bei der Feier angelangt und den Rest des Abends wurde ich ignoriert oder spöttisch angelächelt. Es hätte mir klar sein müssen, dass es so endet, doch schon als ich später am Abend nach Hause kam und Regulus mit Jack…“, „Jack?!“, fiel mir Bella ungläubig ins Wort und beugte sich vor. „Der Jack aus dem ‚Steppenden Kobold‘?“, ich nickte und musste über Bellas ungläubigen Blick lächeln. „Nun ja, als ich die beiden in meinem Bett erwischt habe, hatte ich schon alles andere wieder vergessen. Es war bis heute eher ein unwichtiges Randdetail als ein wichtiges Ereignis in meinem Leben. Niemals hätte jemand davon erfahren, wenn ich nun nicht in diesen… unglücklichen Umständen stecken würde.“, endete ich und mein Blick wanderte zu Bella, die irgendwo ins Leere starrte. „In deinem Bett…“, murmelte sie, als ob das das Einzige sei, worauf sie Wert legte und ich verrenkte genervt die Augen. „Ja, in meinem Bett, Bella, aber das interessiert mich momentan nicht wirklich!“, Bellatrix sah auf und nickte dann langsam. „Natürlich. Also ist Yaxley der…Vater.“, ich schluckte und mir wurde wieder schmerzlich bewusst, dass ich ein Kind erwartete. Diese Information wollte einfach nicht in meinen Kopf gehen! Ich konnte so oft daran denken wie ich wollte, es war abartig! Ich konnte es drehen und wenden wie es mir beliebte, ich wollte es nicht kapieren!
„Du musst es Regulus sagen. Und Yaxley.“, Bella hatte schon wieder weiter gedacht, als ich selbst es in meinem momentanen geistig etwas angeschlagenen Zustand überhaupt vermochte. Natürlich. Ich dürfte mit den beiden reden und ihnen die freudige Nachricht überbringen. Eigentlich konnte ich mich doch gleich erhängen. Oder Bella bitten einen Todesfluch auf mich zu feuern…wobei, meine beste Freundin würde mich niemals verletzen, vielleicht war der Dunkle Lord höchst selbst doch eine bessere Wahl diese Aufgabe zu übernehmen. Oder Regulus, der nicht verkraften konnte, dass ich ihm fremdgegangen war, weil ich doch eine Frau war und immer das tun musste, was der Mann sagte und natürlich weil er fremdgehen dürfte und mir es nicht gestattet war mit einem anderen zu schlafen? Wobei ich ihn nicht einmal wirklich betrogen hatte, immerhin war es vor unserer Hochzeit gewesen. Und Yaxley…ich würde es ihm nicht erzählen. Ich konnte es nicht! Ich wollte kein Kind, ich wollte es niemandem sagen, ich wollte weiter mein gewohntes Leben leben! Gerade sieben Wochen war alles in Ordnung gewesen und ich hatte mich an meine neue Situation einigermaßen gewöhnt, doch nun wollte man mir schon wieder alles umschmeißen. Wollte mir das Leben ein Kind geben, das ich niemals haben wollte. Wollte mir mein Leben die Tatsache vor die Füße werfen, dass ich eine verheiratete Reinblüterin war, die von einem anderen ein Kind erwartete!
Aber, musste es wirklich so ausgehen? Ich wollte zwar kein Kind, doch ich wollte mein Leben auch nicht frühzeitig beenden und vor allem wusste ich nicht, was ich mit dem kleinen Lebewesen anfangen sollte, dass gerade in meinem Bauch wuchs. Ich würde Regulus alles beichten. Doch Yaxley würde nichts von mir und seinem Kind erfahren.
„Sigyn?“, Bella hatte mein Name es heute Morgen wohl wirklich angetan. „Bella, ich werde es Regulus sagen. Aber zu William, niemals nicht über meine und deine Leiche ein Wort! Niemals!“, ich stellte sie vor vollendete Tatsachen, was sie gerade ziemlich aus der Bahn warf. „Aber…“, setzte sie an, doch ich blockte mit einer Handbewegung ab. „Bitte, Bella.“, langsam begann sie zu nicken und ich atmete erleichtert auf. Nun musste ich nur noch mit Regulus reden.
Ich wollte Bella nicht nochmal meinen ganzen Gedankengang erläutern, der hinter dem Befehl, es William nicht zu erzählen, steckte, weshalb ich heilfroh war, dass Bella es einfach so hinnahm und mich nicht weiter nach Antworten löcherte, zwar sah ich ihr an, dass sie es mir übel nahm, dass ich die Entscheidung einfach so aus heiterem Himmel getroffen hatte, noch dazu, weil sie diesen Entschluss für den falschen hielt, doch sie hielt sich zurück.
In eben diesem Moment schwang die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und Veratrix und Selene stürmten herein, Vera gefolgt von Alex, dessen Finger sich locker mit den ihren verhakt hatten und Selene mit Regulus im Schlepptau. „Jasper hat uns erzählt, dass ihr hier seid.“, Jasper Flint diese alte Quasseltante! Kaum hatten Bella und ich den Gemeinschaftsraum betreten, hatte er sich auf den Weg zum Frühstücken gemacht und sofort wahrscheinlich die Information unseres Verbleibs brühwarm an unsere besten Freundinnen weitergeleitete. Und an Regulus. Bella warf mir einen auffordernden Blick zu und ich spannte mich zum gefühlten hundertsten Mal an diese Morgen komplett an. Jeder meiner Muskeln schien sich zu verhärten und meine Finger verkrampften sich. Ja, Bella, nun hör doch schon auf, mich so extrem vorwurfsvoll anzusehen! Du solltest zu mir halten, als meine beste Freundin! Vera sah mich prüfend an und blickte mich dann so durchdringend an, als wollte sie einen wild gewordenen Elefanten allein mit ihrem Blick zum Stehen bringen. Zum Glück war ich kein Elefant und ich war auch nicht wild geworden, was auch der Grund war, warum mich dieser Blick tierisch zu nerven begann. Ich wusste, Vera wollte mich ohne Worte zum Sprechen bringen, doch für heute hatte ich genug von Geschichten, die ich niemals erzählen sollte. Selene ließ sich neben Bella fallen und selbst bei einer solch banalen Tätigkeit, in der schwarzen, schlichten Schuluniform, sah sie noch aus wie eine verirrte Fee, die etwas von einem wunderschönen, gefallenen Engel hatte. Ihr fehlten nur riesige weiße Schwingen, ab und an von einer schwarzen Feder durchbrochen, dass man sie zu dem schönsten Wesen der bekannten Welt gekürt hätte. Ihr langer, peitschender, seidig kohlfarben glänzender, hoch gebundener Pferdeschweif, der ihre hohen, eckigen Wangenknochen betonte, machte ihr Gesicht zwar streng, doch gleichzeitig wirkte sie, als sei sie einem Magazin für die schönsten Frauen entsprungen, eins wie diese, die ich immer an Bahnhöfen in der Muggelwelt sah. Die Frauen auf den Titelseiten waren nur nicht halb so schön wie Selene. Sie machte ihrem Namen an sich ohnehin alle Ehre. An sich war ihr Name eigentlich ägyptisch und bedeutete in einer gröberen Übersetzung Mond, manche sagten auch Mondtochter. Sie war wirklich so schön wie der aufgehende Mond.
Doch was dachte ich denn da schon wieder! Wieder war ich vollkommen abgeschweift und hatte mir dafür schon mehr als nur einen warnenden Blick von Bella eingefallen. „Jetzt sind wir extra hier herunter gehetzt und dann ist nicht einmal etwas passiert.“, stellte Alexander fest, wofür er sich einen warnenden Blick von Vera einfing. Unsere Elfe konnte sich wirklich zu einem wütenden Feuer entwickeln, was sie nicht zuletzt ihren feuerroten Haaren zu verdanken hatte und das wussten wir alle – Alex mit eingeschlossen, weshalb er auch den Mund wieder zuklappte und angestrengt versuchte, mich nicht anzusehen. Veratrix hatte, als sie mit ihm zusammen gekommen war, noch nicht gewusst, wie ich unter ihm gelitten hatte, seit sie mit ihm allerdings über alles und jeden sprach, war sie vorsichtig geworden, wenn es darum ging uns beide miteinander in ein und denselben Raum zu stellen. Und schon wieder war ich abgeschweift. „Nein, es ist nichts, Vera… Regulus?“, mein Ehemann sah mich schon eine ganze Weile direkt an und nun zuckten seine Ohren, als er seinen Namen hörte . Zum ersten Mal fiel mir auf, dass seine Ohren ziemlich spitz waren und dass ihm ein leichter Drei-Tage-Bart gewachsen war. Er erinnerte mich stark an einen der Lestrange-Brüder, nur dass diese beiden noch nicht wirklich an Bart angesetzt hatten . Um genau zu sein, sah er den beiden sogar ziemlich ähnlich, ein schmales Gesicht, schulterlanges, schwarzes, leicht gewelltes Haar und dazu der Blick, der einen alles um einen herum vergessen lassen konnte. Nur die Nase passte nicht ganz ins Bild, aber an sich war Regulus nicht gerade hässlich und auf seine Art und Weise sogar sehr anziehend. Anders als Sirius. Herrgott, was war nur los mit mir?! „Ja, Sigyn?“, war das nur Einbildung oder wurde mein Name heute Morgen häufiger gebraucht als im restlichen Jahr? „Ich muss mit dir sprechen. Allein.“, ohne weitere Fragen zu stellen oder sich gar darüber zu wundern, nickte er und stieß sich von der Lehne des Sofas ab, auf die er sich bis dato gestützt hatte.
Ganz gentlemanlike, bot er mir seinen Arm an und dankbar hakte ich mich bei ihm unter. Er führte mich aus dem Gemeinschaftsraum hinaus und ich warf noch einen letzten Blick auf die Uhr, die gerade fünf Minuten vor acht Uhr anzeigte. Um zehn Uhr fuhr der Express, ich hatte also genug Zeit. Mit einem warnenden Augenkontakt zu Bella, schloss sich die Tür hinter uns und wir stiegen noch ein letztes Mal hinab in die Kerker. Ich liebte diesen Ort, die alten Säulen, die schon teilweise zusammen gefallen waren, die Torbögen, die sich hier noch lange Wege entlang erstreckten und das Geräusch des Donnerns der Seegischt an die Steilklippen über uns. Früher war ich oft hierhergekommen, schon allein um einmal zwei Stunden lang meine Ruhe zu haben und nun brauchte ich noch ein letztes Mal Ruhe in diesem Schloss. Ohne zu überlegen ließ ich mich auf eine der steinernen, abgetretenen Stufen sinken und lehnte mich an die Säule, die direkt neben der Treppe aus dem Stein geschlagen war. Regulus setzte sich neben mich und sah mich ruhig an. Es war lange her, dass wir einfach nur so nebeneinander gesessen hatten und den Moment genossen, nichts was zwischen uns stand, nichts was hätte verschwiegen werden müssen, nichts was uns hätte peinlich sein sollen. Gott, wie ich diese Momente doch vermisst hatte. Ja, Bellatrix war meine Seelenverwandte und meine beste Freundin, doch manchmal hatte ich Hemmungen ihr etwas anzuvertrauen, wobei ich bei Regulus immer schon das Gefühl hatte, ihn mit jedem meiner Probleme belasten zu können.
Er begann nicht zu sprechen, das rechnete ich ihm hoch an. Er wartete, bis ich bereit war mich ihm mitzuteilen, ein weiterer Grund, was ich so lange vermisst hatte. Im Dunkel der Kerker wirkte er wirklich wie ein Lestrange . Sein rabenschwarzes Haar schillerte im Dunkel wie der Schwarze See, wenn er des Nachts unberührt und vollkommen ruhig am Fuße Hogwarts lag, wenn keine einzige Welle vom Wind getrieben seine spiegelglatte Oberfläche durchbrach und ihn wirken ließ, als sei er aus purem schwarzen Diamant. Seine dunklen Augen waren tiefer als der ungnädige Atlantik, der an die Klippen vor meiner Villa schlug, dennoch schien man ein Leuchten darin entdecken zu können, das der Schönheit eines Sternes in nichts nachstand und die Andeutungen eines Bartes standen ihm ebenfalls recht gut. Wenn er nicht auf Jack gestanden hätte…vielleicht hätte ich ihn in eben diesem Augenblick sogar geküsst, aber ich wusste, dass ich nichts tiefer für ihn empfand –oder doch. Ich empfand tiefste Freundschaft und fühlte mich bei ihm immer geborgen und deshalb begann ich nun auch ihm zu beichten. Auf einmal hatte ich sogar das Bedürfnis ihm von meinem Dilemma zu berichten.
„Regulus…ich…“, ich wusste nicht wirklich, wie ich es sagen sollte, doch dann entschied ich mich, ihm sofort die bittere Wahrheit vorzulegen. Zum Teufel mit der Regel, sich nicht in die Karten schauen zu lassen! „Regulus.“, begann ich von Neuem. „Ich bin… ich erwarte ein Kind.“ Ohne dass ich es beabsichtigt hätte, fuhr meine Hand zu meinem Bauch und scheinbar war mir nun endlich richtig bewusst geworden, was das eigentlich bedeutete. „Ich weiß es selbst erst, seit einer knappen halben Stunde und bin deshalb einfach nur komplett überfordert und ich weiß nicht, was ich tun soll und verdammt nochmal, es tut mir leid!“, plapperte ich los und hielt dann plötzlich inne. Zerknirscht sah ich zu meinem Ehemann. Jeder andere hätte mich aufgrund der Informationsflut erst einmal angesehen wie ein Aethon, dem man gerade gesagt hatte, es sollte die Fester putzen und danach nach Möglichkeit noch Kaffee kochen und eine Käfersammlung als Sachbuch verfassen, nicht Regulus. Ich zog meine Beine an und schlang meine Arme darum, als wollte ich mich verstecken und hier versteinern.
Regulus hatte ein Bein ausgestreckt und das andere angewinkelt, auf diesem hatte er auch seinen Arm abgestützt. Er sah mich einfach nur an. „Was tut dir leid?“, fragte er schließlich und ich zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Ich hatte zuerst erwartet, dass er mich fragte, von wem das Kind sei, doch scheinbar wollte er nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen.
Es tut mir leid, dass ich dir nichts davon erzählt habe, dass es vor unserer Heirat noch einen anderen gab. Es tut mir leid, dass ich nun hier sitze und dir etwas vorheule, obwohl ich mich eigentlich strangulieren sollte. Es tut mir leid, dass ich dir das antue! „Ich weiß es nicht…“, flüsterte ich und merkte, dass meine Stimme sich nicht wirklich mit der Situation angefreundet hatte. Sollte ich denn jetzt etwa schon heulen müssen?! Das wäre ja noch gelacht! Regulus' Hand glitt über meinen Rücken und er fasste um meine Schulter, um mich an sich zu ziehen. Zuerst etwas widerwillig schmiegte ich mich an ihn, dann drückte er mich fester an sich und ich begann mich von Sekunde zu Sekunde wohler zu fühlen. Regulus nahm einen Teil der Anspannung einfach von mir und griff meine Beine, um sie über seine zu ziehen. Ich war eigentlich nicht der Typ Mädchen, der sich an einen Jungen schmiegte und somit förmlich um seine Hilfe schrie, doch im Moment war ich von meinen eins vierundsiebzig Metern Körpergröße einfach nicht überzeugt und fühlte mich im Arm meines mindestens zehn Zentimeter größeren besten Freundes und Ehemannes einfach nur wohl. Sein linker Arm schloss sich immer enger um mich und seine rechte Hand strich über mein Knie. Ich legte meine Hände auf seine Brust, wo sich meine Finger ungewollt in den Stoff seines Seidenhemdes krallten und sich abermals verkrampften. An meiner Wange fühlte ich seinen Schulterknochen, der hart unter seinem Hemd hervor stand. Ich fühlte mich trotz allem so wohl, wie schon lange nicht mehr. „Danke.“, flüsterte ich gegen seine Brust und er drückte mir einen Kuss auf mein Haar.
Wieso hatte ich nun das dringende Bedürfnis… Langsam hob ich meinen Blick und legte meinen Kopf so in den Nacken, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Seine markanten Gesichtszüge, seine feinen Bartstoppeln und die Lippen, bei denen ich mir schon so oft gedacht hatte, dass sie bestimmt wunderbar küssen könnten.
Meine Finger entkrampften sich und ich kuschelte mich enger an Regulus. Es hätte nur die Bemerkung ‚Und so wurde aus der Raubkatze ein Haustiger‘, gefehlt und in diesem Fall hätte ich nicht einmal etwas dagegen gesagt. Vor der Hochzeit hatte ich mich unheimlich lange darüber echauffiert, dass ich heiraten würde, dass ich Regulus heiraten würde und dass ich als Hausfrau enden würde. In eben diesem Moment, in der Kälte der Kerker, die uns umhüllte, war mir endgültig klar geworden, was ich doch eigentlich für ein Glück hatte. Ich war mit dem Mann verheiratet, der mich so liebte wie ich war, zwar war er nicht in mich verliebt, aber er liebte mich. Ich konnte mit ihm reden und Regulus würde es niemals wagen mir Vorschriften zu machen, dazu kannte er mich viel zu gut. Er würde mir immer all meine Freiheiten lassen, würde mich niemals zu etwas zwingen und wäre dieser unglückliche Zwischenfall nicht gewesen, hätte ich niemals Kinder bekommen müssen und das schönste Leben geführt. Frei von allem Zwang und immer mit dem Wissen einen der besten Freunde, die man sich wünschen konnte, an der Seite durch Höhen und Tiefen zu gehen.
Regulus lächelte mich warm an und in diesem Moment konnte ich verstehen, was Jack an ihm fand. Ich konnte ihn wirklich verstehen. Regulus war, was das anging, perfekt. Urplötzlich richtete ich mich ein wenig auf und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Regulus lächelte noch immer, wenn auch etwas verunsichert. „Danke für alles.“, wiederholte ich mich, diesmal lauter, doch noch gleich weich. „Du weißt doch, dass ich immer für dich da sein werde, komme was da wolle.“, Regulus' Finger strichen mir eine Strähne hinters Ohr und nun kam wirklich eine Frage in mir auf, die ich mich früher niemals getraut hätte zu stellen. „Küss mich.“, es war eher eine Aufforderung als eine Frage und in seinen Augen sah ich einen Moment Verwirrung, weshalb ich hinzusetzte: „Ich weiß, dass du nichts für mich fühlst, ich fühle auch nichts für dich, zumindest nicht so etwas. Ich frage dich nur nach einem Kuss.“, Regulus lächelte breiter und zog mich auf seinen Schoß, sodass ich mit seinem Kopf nun direkt auf einer Höhe war. „Sigyn, ich liebe dich. Nicht so wie man einen Ehepartner lieben sollte, ich liebe dich, weil du, einfach du bist und weil du meine beste Freundin bist. Wenn du also mit ‚so etwas‘ etwas Derartiges meinst, dann kann ich deine Gefühle erwidern.“, mit dieser Ansprache hatte er mir sogar ein kleines Lächeln entlockt und in diesem Moment zog er mich enger an sich und legte seine Hände auf meine Hüfte. Ich selbst fuhr mit meinen Armen unter seinen Hindurch und krallte mich an seinem Rücken in sein Hemd, während er langsam seine Lippen auf meine senkte.
Wie sehr ich dieses Gefühl doch vermisst hatte. Langsam öffneten sich seine Lippen und ich ließ mich in den Kuss fallen. Auch meine Lippen öffneten sich und ich knabberte sanft an seiner Unterlippe, woraufhin er mich noch enger an sich zog und seinen Mund ganz öffnete. Auch ich drückte mich fester an ihn und genoss das Spiel unserer Lippen. Langsam schnellte seine Zunge hervor und drückte sanft gegen meine Lippen, durch die ich ihm Einlass gewährte und meine eigene Zunge auf seine zu schnellen ließ, als sie sich trafen, strömte wieder dieses elektrisierende Gefühl durch meinen Körper, das mich dazu verleitet, meine Hände über seinen Rücken fahren zu lassen. Seine Zunge fuhr um meine herum und er drückte meinen Kopf enger an seinen. Meine Lippen spürten nun wieder seine absolut weichen Lippen und unsere Zungen schienen einen Kampf auszutragen. Auch seine Hände begannen über meinen Körper zu wandern und scheins hatten wir im selben Moment den gleichen Gedanken, denn wir zogen unsere Zungen zurück und er knabberte nochmal an meiner Unterlippe, bevor er seine wunderbar weichen Lippen von meinen löste und wir die Augen öffneten. Man merkte uns nicht wirklich an, dass wir außer Atem waren, ich musste immer noch lächeln und Regulus strich mir abermals eine Strähne aus der Stirn. „Es ist mir egal, Sigyn. Es interessiert mich nicht im Geringsten, von wem das Kind ist. Fest steht, ich werde auf dich …ich werde auf euch aufpassen. Ihr seid meine kleine Familie.“ Als er begonnen hatte diesen Satz zu sprechen, war ich erst verwirrt gewesen, nun stieg unbändige Freude in mir auf. Hätte ich ihn nicht gerade schon geküsst, nun würde ich es auf der Stelle tun. Stattdessen erwiderte ich nur schlichtweg: „Danke, Regulus. Danke.“, meine Stimme war wieder in den Flüsterton übergegangen und ich war mir gerade wirklich im Klaren darüber, wie glücklich ich doch sein konnte, ihn zu haben und wie glücklich ich sein konnte, dass er mir nichts vorwarf, sondern sogar sagte, er passte auf mein ungeborenes Kind auf, es sei seine Familie. Ich war ihm unendlich dankbar.

Noch am selben Nachmittag hatte ich mich doch entschieden reinen Tisch zu machen und sobald ich meine Sachen Zuhause abgeliefert hatte, hatte ich Merlin, diesen Chaot, der versucht hatte Eleonore beim Spiegeleier zubereiten zu helfen und folglich die halbe Elfe und die halbe Kücheneinrichtung angekokelt hatte, großgezaubert und hatte mich auf Vic geschwungen. Ikarus war in den sieben Wochen meiner Abwesenheit gewachsen und gediehen, zudem hatte sich der kleine Aethon-Hengst mit einem Kaninchen angefreundet, das seinen Bau direkt unter seinem Schlafplatz errichtet hatte und dieses hatte ich kurzerhand Hades getauft. Die Ironie, die darin lag war unerhört, das Kaninchen war schwarz und hatte eine weiße Vorderpfote, sowie ein hellbraunes Ohr und einen kleinen Fleck in derselben Farbe auf einer der Hinterteilhälften und an sich sah der kleine Hoppler einfach nur herzallerliebst putzig aus – und er hatte wahrlich seidiges Fell -, da er aber aus dem Untergrund kam, hatte ich ihn ironischer Weise Hades getauft. Ikarus selbst hatte mittlerweile einige Fortschritte gemacht. Er flog ohne einen Befehl neben seiner Mutter und so hatte ich heute auf eine Leine verzichtet. Mittlerweile hörte er auch auf fast jeden meiner Befehle, was ein grandioser Fortschritt war, wenn man bedachte, dass ich nur an den Wochenenden kurzzeitig hier gewesen war, um mit ihm zu trainieren. Er war mittlerweile fast so groß wie ich selbst und brauchte auch nicht mehr viel, um seine Mutter einzuholen. Er hatte nicht mehr das süß-flauschige Fell eines Fohlens, sondern trug nun ein recht erwachsenes Fell, seidig schwarz glänzend erinnerte es mich immer an Onyx, der im Sonnenlicht glitzerte und einen metallischen Schein ausstrahlte. Sein Schweif und seine Mähne wuchsen auch schon kräftig, allerdings hatten sie noch die typischen Fohlen-Locken, was im Kontrast zu dem wunderbaren Fell, das dem eines arabischen Vollblüters gehören konnte, stand.
Jetzt stand ich vor einem riesigen Anwesen in Wales, etwa zwei Stunden Flugzeit hatte ich bis hierher geraucht und Vic stand grasend, mit eng angelegten Flügeln, angebunden auf der Innenseite hinter dem großen, schwarzen Eisentor, welches den Eingang zum Manor bildete. Ikarus hatte ich ebenfalls ein Halfter angelegt und so sprang der junge Hengst nicht herum, sondern suchte, mit der Schnauze am Boden, nach etwas Interessantem in der Reichweite, die ihm sein angebundenes Halfter ließ.
Meine Finger pochten auf das schwere Eichenholz der Eingangstüre und ich musste nicht lange warten, bis mir geöffnet wurde. Wo das Manor lag, wusste ich von meinem Vater, der hier einst noch einmal ausgestiegen war, als er mich in meinem ersten Jahr vom Gleis abgeholt hatte.
Ein Hauself sah mich von unten mit großen Augen an und ich blickte säuerlich zurück. „Hol deinen Herrn.“, „Sehr wohl.“, piepste die Elfendame und bat mich herein. Sie führte mich in einen Salon und fragte mich noch nach meinem Namen, dann war sie auch schon wieder weg. Ich fühlte mich hier recht wohl. Das Manor hatte etwas Ausladendes, die Wände waren Großteiles in Sandfarben und Weiß gehalten, man fand nur wenige Normale Fenster, vor allem hier in diesem Salon. Er war rund, mit einer langen Bank an der Außenwand und zwei langen, gläsernen Tischen, die etwa kniehoch waren und auf einem Fell standen, das wohl einst einen Wolf geschmückt hatte. Vier riesige Buntglasfenster waren in eben dem Halbrund des Salons angeordnet und die Mosaike der Scheiben spiegelten sich in den Farben des Regenbogens auf den weißen Marmorplatten am Boden des Raumes wieder. Zwei Sofas, bezogen mit weißem Leder standen vor den gläsernen Tischen und auf der jeweils anderen Seite standen den Sofas zwei weiße Sessel gegenüber. Schlicht weg – der Raum war ziemlich weiß . Nur die Holzleiste, die an dem Übergang von Wand zu Boden und die Schnitzereien, welche die Decke bedeckten, waren aus hellem Holz gearbeitet. Haselnuss, vermutete ich.
Dennoch fühlte ich mich irgendwie unpassend angezogen. Ich trug ein dunkelgrünes Seidenhemd, eine schwarze, enge Lederhose und hohe, schwarze Stiefel, an deren Seite sich ein ebenso kohlefarbenes Lederband zur Schuhsohle hinunter wand. Um meinen Hals lag der Schlangenkopf und an meinen Ohren hingen die silbernen Spiralenohrringe, die ebenso bei jeder Bewegung tanzten wie es meine Locken taten, die ich in einem hohen Pferdeschweif zusammen genommen hatte.
„Wenn das mal nicht die junge Misses Black ist. Na, Sigyn? Was verschlägt dich hierher?“, ertönte plötzlich eine Stimme und ich fuhr herum. Da stand er. Wie er das letzte Mal schon einfach nur dagestanden und sich mustern hatte lassen. Heute trug er zur Abwechslung einmal ein weißes Hemd, das sich unheimlich mit seinen goldblonden Haaren stritt. Seine Hose saß perfekt und seine Schuhe waren noch immer dieselben schwarzen Lederstiefel, die mich so an die Seefahrt erinnerten. Was wollte ich nochmal hier?
Ich ging auf ihn zu und blickte ihn fest an. Merlin hangelte sich über meine Schulter und sah ihn prüfenden Blickes an. „Guten Tag, Mister Yaxley.“, antwortete ich so förmlich es mir irgend möglich war. „William…ich halte dich nicht lange auf.“, setzte ich erneut an und er grinste verschmitzt. „Du hältst mich nicht auf, Sigyn. Ich habe lediglich keine Zeit für Mädchen, die sich einbilden sie seien meine Freundin, weil sie es mit mir getrieben haben.“ Was?! „Etwas Derartiges habe ich mir niemals eingebildet. Ich wollte…“, plötzlich hielt ich inne. „Mach’s kurz, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, irgendwelchen uninteressanten Banalitäten zuzuhören, schon gar nicht von jemandem wie dir!“, na endlich zeigte er sein wahres Gesicht, so kannte man den jungen Slytherin doch, kühl, herablassend und ohne jegliches Fingerspitzengefühl. „Ich wollte mich lediglich bedanken.“ Williams Augenbraue hüpfte in die Höhe und ich führte aus: „Für Merlin und Scale hier.“, er nickte und winkte ab. „Keine Ursache, Sigyn. Ich hoffe, sie machen dir schön viel Dreck und nun, verschwende meine Zeit nicht länger, im oberen Stock warten zwei Damen auf mich, die mich gerne heute noch zurück hätten.“, ich rümpfte die Nase und nickte. Arschloch! „Gerne doch, William. Hat mich gefreut.“, damit drückte ich ihn zur Seite und stolzierte hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei. Es hätte mir klar sein müssen, er war nun mal eben doch William Yaxley, der Weiberheld, der mit den Herzen der Damen spielte. Auch ich war auf ihn hereingefallen, doch in Moment bereute ich nichts. Ich hatte meinen Spaß mit ihm, doch wie ich erwartet hatte, hatte auch er es nicht vermocht mein Herz aufzutauen und so konnte ich leichter damit umgehen. Vielleicht stärkte mich auch das Wissen, dass Regulus hinter mir stand. Ab jetzt für immer.
Merlin züngelte Yaxley noch einmal entgegen und drehte sich dann von ihm ab. Nach vorne schauen. Ja, warum eigentlich nicht? Wenn ich es Yaxley nicht sagte, würde er es niemals erfahren und ich hätte auf ewig Ruhe vor ihm. Er war ein Pferdearsch und daran konnte nicht einmal die Tatsache, dass ich ein Kind von ihm erwartete, etwas ändern.
Doch sollte das wirklich das Ende zwischen mir und William gewesen sein? Wenn es nach mir ginge: Ja! Wenn es nach ihm ginge: Ebenfalls Ja! Wenn es nach dem Leben ging: Auf gar keinen Fall!


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Ich war völlig panisch. Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.
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