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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Vertrauen ist ein Schwert

von LadyPeverell

…und nun liegt es an uns. Drücken wir dieses Schwert jemandem in die Hand, oder verteidigen wir uns selbst?

Vorwort:

Hallo meine Lieben,
Zu aller Erst muss ich mich aufrichtig entschuldigen, ich habe wahnsinnig lange nichts mehr von mir hören lassen und das tut mir wahnsinnig leid! In letzter Zeit war alles einfach ein bisschen viel, aber jetzt bin ich wieder regelmäßig für euch da, um euch mit neuen Kapiteln und/oder Geschichten zu beglücken – versprochen!
Damit wären wir übrigens auch schon bei Thema zwei, dass ich ansprechen wollte:
Ich habe hier eine Oneshot-Sammlung aufgemacht, in der ich unter anderem schon einen OneShot veröffentlicht habe, in dem sich alles um eine Person aus dieser FanFiction hier dreht. – Ich weiß das klingt nun wie Werbung, aber wenn ihr wollt, lest euch doch mal rein, vielleicht gefällt es euch ja und ich hoffe natürlich ihr habt beim Lesen so viel Freude daran wie ich sie beim Schreiben hatte. (Und ich würde mich wahnsinnig über Feedback freuen – wie immer eigentlich^^)
Wo war ich…ach, natürlich. Ich hab auch noch eine Frage an euch – auf zu Punkt drei:

Frage an Alle!!!
Interessieren euch die Aethon-Disziplinen oder habt ihr besondere Wünsche? Denn:
In Moment überlege ich an einem OneShot (vielleicht auch mit zwei oder Drei Kapiteln) über eine der Aethon-Disziplinen, beispielsweise über die Europameisterschaften, an denen Vic und Sigyn damals teilgenommen hatten. Ich würde natürlich wieder massenhaft OwnCharacters erfinden, aber ich spiele auf jeden Fall mit dem Gedanken. Wenn Interesse an einem solchen OneShot besteht, dann schreibt mir das doch einfach in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht – natürlich auch, wenn ihr andere Wünsche habt. Zum Beispiel einen OneShot über Misses Arthurs, oder andere Figuren die ihr mögt und noch ein wenig mehr von ihnen lesen wollt :) Für Ikarus oder die Drachen bin ich natürlich auch offen!

Danke fürs Zuhören und nun will ich mal nicht länger herumquatschen, sondern euch endlich (!) das neue Kapitel lesen lassen :)

LadyPeverell




Ich presste die Lippen aufeinander und meine Hand verkrampfte sich um den Türgriff. Mein wunderschönes Zimmer! Vollkommen verunstaltet und entweiht! Ich wusste ja, dass Regulus homosexuell war, doch das übertraf dann doch all meine Erwartungen. Vor mir, auf meinem wunderbar weichen Bett, auf der flauschigen, schwarzen Decke, räkelte sich Regulus, komplett nackt und vor ihm – vor ihm kniete Jack und zog meinen Ehemann eng an sich. Jacks Hände glitten durch Regulus' schwarzes, langes Haar und über seinen Rücken hinab, bis zu Regulus', zugegebenermaßen sehr aufreizenden Gesäßbacken . Regulus' Zunge schoss soeben in Jacks Mundhöhle und ich musste an mich halten, mich nicht auf meinen wunderschönen Parkettboden zu übergeben. Regulus' Hände waren scheins überall, auf Jacks reiner, weißer Haut, in seinen feuerroten Haaren, auf seinen Oberschenkeln und an Stellen, deren Betrachtung ich mir möglichst ersparen wollte. Gute Güte, das war doch nicht auszuhalten! Ich hatte niemals etwas gegen Regulus' Schwäche fürs gleiche Geschlecht einwenden zu gehabt und hatte es ihm ehrlich auch niemals verübelt, dass er sich eher für aufwendige Flechtfrisuren als für Quidditch interessierte, doch das ging eindeutig zu weit!
Regulus war mein bester Freund und seit heute Nacht zudem mein Ehemann, ich mochte es nicht mit ihm zu streiten, doch ein solches Verhalten…
Anscheinend sahen mich die beiden nicht, bislang hatten sie mich zumindest noch nicht bemerkt. Vielleicht war es besser so. Ich machte zwei Schritte rückwärts und zog die Tür mit mir zu. Als sie auch beim dem Klang einer ins Schloss fallenden Türe nichts anderes als lautes Stöhnen von sich gaben, beschloss ich es dabei zu belassen. Ich war nicht eifersüchtig – bei Gott, niemals wäre ich es gewesen, doch die Tatsache, dass es MEIN Bett war, in dem sie sich in MEINER Hochzeitsnacht vergnügten, schlug mir doch etwas auf den Magen. Wie sagte meine Mutter immer? Wo die Liebe hinfällt… Und sie hatte Recht. Man konnte es nicht ändern, wenn zwei Menschen eine tiefere Zuneigung für das Gegenüber empfanden und leugnen sollte man es nach Möglichkeit auch nicht. Gut, Reinblüter waren da noch etwas anders, immerhin waren sie ja Reinblüter. Aber Jack…Jack MacRhys… das gab mir dann doch etwas zu denken.
Während ich so sinnierend da auf dem Gang stand, hätte ich fast die Zeit vergessen. Es war immer noch stockfinster und in etwa fünf Stunden würde die große Standuhr im Gang sieben Uhr morgens, am Sonntag schlagen, einen Tag vor Schulbeginn. Ich machte mich auf den Weg ins untere Stockwerk. In Merlins Zimmer, dem alten Arbeitszimmer meines Vaters, war es dunkel, auch die Aethons schienen in einen Dornröschenschlaf gefallen zu sein, nun gut, wer konnte es ihnen allen verübeln? Vor allem da der kleine Ikarus ohnehin schon so unwahrscheinlich müde gewesen war, als wir hierher zurückgeflogen waren. Die Einzige, die nicht schlafen konnte war – wie sollte es anders auch sein – ich. Gedankenverloren stiefelte ich in die große Küche, meine Schuhe klackten verräterisch auf dem Granitboden und machten dem Stöhnen der beiden Männer im Obergeschoss Konkurrenz, das man wahrscheinlich noch im Umkreis von zwei Kilometern deutlich wahrnehmen konnte. Die lange Schleppe meines Kleides begann in der Finsternis des Hauses weißlich zu schillern und ich sah zu dem hohen Fenster, durch das der Mond die Hallen der Villa Peverell erhellte.
Ich war verheiratet.
Mein Mann war schwul.
Mein Mann war mit einem Barkeeper zusammen.
Und die beiden lagen gerade zusammen in meinem Bett, in meinem Zimmer, in meinem Haus und vergnügten sich so laut, dass wahrscheinlich bald der ganze Wald aufwachen würde, der um mein Haus lag.
Während ich mir Tee einschenkte und einen Löffel mit einem Fingerwink dazu brachte gleichmäßig in der Flüssigkeit herum zu rühren, wurden die beiden zwar noch lauter, doch ich versuchte es auszublenden. Kurzerhand winkte ich der Teetasse, sie solle mir folgen und begab mich, durch eine schwarze, schwere, ebenhölzerne Tür, deren Angeln die Form von grazilen Lilien hatten, eine Treppe hinab, in den Keller der Villa. Nun gut, Keller war etwas untertrieben, unter dem Erdgeschoss lag eine riesige Halle, die Decke war gewölbt und im Raum standen einige Regale, Tische und mein allerliebstes Möbelstück in dem Haus – gleich nach meinem Bett versteht sich – eine schwarze, lederbezogene Liege, über deren Lehne eine Decke, bezogen mit Kaninchenfell und ein Hausmantel lagen. Früher hatte ich oft hier unten genächtigt. Immer wenn ich Albträume gehabt hatte, hatte ich mich aus meinem Bett hier hinunter geschlichen. Bevor ich nun allerdings in der Finsternis stolperte, schickte ich einen Lichtkegel an die Decke, der sobald er dort angekommen war, in einzelne, kleine, weiße Lichtkugeln splitterte und auf die, im Raum verteilten Lampen zuschoss, in denen die verschiedenfarbigen Lichter zu glimmen begannen und den Raum in ein helles, aber nicht aufdringliches Blau tauchten. Erst jetzt erkannte ich die, bis dato nur schemenhaft zu erahnenden, riesenhaften Messingringe, die an allen Wänden verteilt hingen und an deren gekreuzten Mittelstangen die verschiedensten Pflanzen wucherten. Insgesamt sah es hier aus wie in einer Hexenküche, nur viel gemütlicher. Mein Vater hatte hier unten immer Zaubertränke gebraut, so standen in den hüfthohen Regalen, die den Raum wenigstens so etwas unterteilten, unzählige Gefäße mit Pulvern, Eingeweiden und Gedärmen der verschiedensten Tiere, Pflanzen, Metalle und Utensilien, die man für Zaubertränke benötigte. Ich durchquerte den Raum und griff nach der Decke, die ich mit einem Zauberstabwink über der Liege ausbreitete. Dann ließ ich mir das Kleid über die Schultern fallen und zog mich in meinen Dessous unter die warme Decke zurück. Der Tee machte sich nach etwa zehn Minuten bemerkbar, als ich endlich auf das monotone Geräusch des rührenden Löffels aufmerksam wurde. Schon zu sehr damit beschäftigt zu schlafen, ließ ich die Tasse einfach auf einem Tisch absetzen und ließ den Löffel zum Stillstehen kommen. Ich hörte Regulus und Jack nicht mehr, ich hörte keine Geräusche der Nacht hier in diesem Bunker – es war einfach nur wunderbar erholsam still.

Ich schlug die Beine aus dem Bett und sah mich um. Wie jeden Morgen war ich eine der ersten im Schlafsaal, die sich dazu bewegte unter die kalte Dusche zu springen. Meine Heirat war nun sieben Wochen her und heute war mein letzter Tag auf Hogwarts. Die Abschlussprüfungen waren geschrieben und meine Sachen standen schon gepackt bereit. Andächtig glitten meine Finger über die feinen Schnitzereien des ebenhölzernen Bettpfostens. Vor mir schnarchte Selene und ich fragte mich wahrlich, wie aus einem so dünnen Körper ein so lautes Geräusch ertönen konnte. Veratrix hingegen, die gegenüber von Selen in ihrem Bett lag, wälzte sich auf den Bauch und murmelte unverständliche Wörter vor sich hin . Ich ließ meinen Blick weiter schweifen und zuckte einen gefühlten Meter zurück, als ich in Bellas Augen starrte, die mich in der Dunkelheit anfunkelten wie schwarz metallischer Obsidian. „Bella, Herrgott!“, fauchte ich in die Dunkelheit und warf meiner besten Freundin einen finsteren Blick zu, den sie in der Dunkelheit wahrscheinlich wirklich sehr finster fand, da sie ihn nicht sah. „Entschuldige, Sigyn. Ich bin schon seit ein paar Minuten wach und wollte niemanden aufwecken.“ Wie nett von ihr. Wirklich, aber sie hätte ja auch Rücksicht nehmen können, ob sie mich zu Tode erschreckte! Ich gab ein unverständliches Knurren von mir und fasste meinen Morgenmantel. Die schwarze Seide legte sich um meinen Körper wie Luft und ich zog das kohlefarbene, seidene Band zu, das dem bodenlangen Mantel als Gürtel diente. Auch Bella schlug leise ihre Decke zurück und griff nach ihrem eigenen Mantel. Sie hatte den hellgrauen Samtmantel bevorzugt und schlüpfte nebenbei noch in ihre ledernen Hausschuhe, ich zog es vor, barfuß zu laufen.
Leise schlichen wir über den kalten, glatten Marmorboden unseres Schlafsaals, den Gang entlang und die sieben Treppenstufen hinauf, in den Gemeinschaftsraum. Die Kugeligen Lampen glommen nur schwach in einem dunklen grünen Licht um diese Uhrzeit und in etwa einer halben Stunde würde hier alles zum Leben erwachen.
Ich ließ mich auf das Sofa sinken und legte die Beine gestreckt neben mich, während Bella sich auf dem Sessel neben mir zusammen kauerte und dem See aus dem Fenster hinaus böse Blicke zuwarf, weil er die Temperaturen meiner Meinung nach hier immer so konstant angenehm hielt, Bella war es einfach schlichtweg zu warm. „Hast du auch so einen Hunger?“, fragte ich in die Stille hinein, doch Bella schüttelte nur den Kopf. „Ich will hier nicht weg. Noch nicht.“, beklagte sie sich und irgendwie konnte ich sie verstehen. Hogwarts war mit der Zeit ein zweites Zuhause geworden. Hier hatten wir unsere Freunde, Menschen mit denen wir lachen konnten, hier hatten wir Vera und Selene und hier war natürlich Rodolphus. Aber Bella würde ohnehin niemals wieder ohne ihren geliebten Verlobten sein, weshalb ich sie gerne damit aufzog, sie solle sich nicht so anstellen, sie hätte ich ohnehin die nächsten siebzig Jahre ihres Lebens an der Backe . „Bellatrix Black, sei kein solches Mädchen!“, neckten ich sie, woraufhin sie eine Augenbraue hob und mir zynisch wiedersprach: „Sigyn Black, ich BIN ein Mädchen.“ Das hatte gesessen. Da war er wieder, der Name, den ich niemals hatte tragen wollen. Bislang hatte ich mich noch immer nicht daran gewöhnt nun Misses Black gerufen zu werden, auch die Lehrer hatte noch so ihre Probleme mit meinem neuen Namen, doch was sollte ich machen? Eine Scheidung kam nicht in Frage, ich war ein Reinblut und offiziell ehelich mit Regulus verbunden, vor allem da wir in einem Haus wohnten und – so nahmen zumindest alle an – miteinander das Bett teilten . Meine Haare glitzerten golden im Licht der Lampen, obwohl sie so verwuschelt waren wie die Wasser, an denStellen, an denen ein Wasserfall auf die glatte Oberfläche eines Flusses traf. Bellatrix hatte mich einst als gefallenen Engel bezeichnet, als sie mich mit meiner morgendlichen Frisur neben Pucey hier auf dem Sofa gefunden hatte. Ein Engel. Ich! Das war grotesk! „Kein Mädchen, eine starke, junge Frau.“, korrigierte ich und hörte meinen Magen knurren. Das gab es doch wohl nicht! Ich hatte nicht einmal an etwas zu essen gedacht und doch machte sich nun wieder der Heißhunger auf ein Stück Hasenfleisch mit Sauce Hollondaise bemerkbar. Was war das überhaupt für eine Kombination?! Bellatrix musterte mich von oben bis unten und fuhr mit ihren langen Fingern durch ihre spirallockigen Haare. „Lass uns etwas essen gehen. Es ist unser letzter Tag hier, wir sollten alles noch einmal richtig genießen.“, schlug sie vor und von diesem Vorschlag hielt ich mehr als ich zugeben wollte – Himmel, ich hatte wirklich sehr großen Hunger.
So rappelten wir uns auf und schon zwanzig Minuten später hatten wir uns auch bereits in der Großen Halle eingefunden, wo ein paar Gryffindors verschlafen in ihrem Frühstück herumstocherten, einige Hufflepuffs schon am frühen Morgen etwas gefunden hatten, worüber sie lachen konnten und einige Ravenclawschüler, die typischerweise mit einem dezenten Ton über irgendein vollkommen uninteressantes Thema philosophierten – solche waren immer die Ersten, die aufstanden. Am Slytherintisch hatten sich bis dato nur Regulus und Zabini eingefunden, und bei ihrem Anblick wurde mir so übel, dass ich am liebsten auf der Stelle wieder kehrt gemacht hätte. Waren diese beiden nun etwa … ich wollte den Gedanken nicht zwangsläufig zu Ende führen, Fakt war, dass mir diese Begegnung den Tag bislang nicht unbedingt verschönerte.
Schon etwas schlechter gelaunt ließen wir uns an unseren gewohnten Plätzen, Bella mit dem Rücken zum Gang, ich bevorzugte die Wand hinter mir zu wissen, sinken und blickten uns noch einmal in der riesigen Halle um. Von draußen drangen die ersten Sonnenstrahlen zu uns hinein und in meinen Fingern kribbelte es. Vielleicht würde es ja doch noch ein guter Tag werden. Regulus sah mich etwas verwundert an und ich fragte mich, was das nun wieder zu bedeuten hatte, doch als ich auch Bellas Blick bemerkte, musste ich zwangsläufig an mir hinunter sehen. Meine Schuluniform sah ganz normal aus, kein Fleck, kein Haar, meine golden glänzenden Locken lagen über meine linke Schulter gekämmt und vielen bis zu meinen Rippen über die Schuluniform hinab und vorsichtshalber griff ich noch nach der Serviette und tupfte mir um den Mund, doch auch die Serviette war vollkommen sauber. Was hatten die beiden nur? „Sigyn?“, Veratrix war hinter mir aufgetaucht und ich war zusammen gezuckt, als ich nun ihre Stimme vernommen hatte. Mit etwas säuerlichem Blick wandte ich mich zu meiner Freundin um, die diesen Blick gar nicht wahrzunehmen schien, sondern eher etwas verdutzt auf meinen Teller starrte. Kurzerhand folgte ich ihrem Blick und sah mein Frühstück. Gebratener Speck mit Spiegelei und geröstetem Brot, daneben ein Weißbrot mit Erbeermarmelade und eine weitere Brothälfte, mit Nussnougatcreme bestrichen und dazu noch ein paar Saure Gurken, die zwar mit ihrem grünen Farbton nicht ganz in das Bild passten, aber in irgendeiner Weise gefiel mir das Bild. Rührei wäre auch nicht schlecht gewesen, wenn ich nun so darüber nachdachte. „Du bist sicher, dass du das alles essen willst?“, warf Selene mir nun vor, die sich schon neben Bella gesetzt hatte und sich selbst ein Spiegelei griff. Ich zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und begann dann langsam zu nicken. „Ja, ich bin mir sehr sicher. Heute ist unser letzter Tag hier und…“, „Wir wollen das auskosten.“, vollendete Bella meinen Satz und lud sich in etwa ebenso viel auf wie ich mir zugemutet hatte. Irgendwie war ich richtig gerührt von der Geste, Bella würde mich wirklich niemals, unter gar keinen Umständen allein lassen. Vera zuckte die Schultern und ließ sich neben mich fallen. Ihre roten Locken waren zu einem dicken Zopf geflochten, den sie sich über die rechte Schulter gelegt hatte, Selenes schwarzes Haar fiel aus einem strengen Pferdeschweif über ihren Rücken, der sie nur noch besser aussehen ließ, als sie es ohnehin schon tat. Manchmal beneidete ich meine Freundinnen um ihr perfektes Aussehen. Selene war groß, rankenschlank, hatte seidig weiches, rabenschwarzes, langes Haar und die Gesichtszüge einer Königin, zudem hatte sie wundervoll große Lippen und eine spitze, kleine Nase, ihre helle, weiße Haut bildete einen interessanten Kontrast zu ihren glitzernden, vor Energie sprühenden, großen Katzenaugen und ihre Finger und Arme waren so dünn, dass ihr jede Farbe und jedes Kleid stand, dass man sich nur erträumen konnte. Zudem war sie nett, verständnisvoll, zwar etwas kühl und rational, sie neigte niemals zu Gefühlsausbrüchen und alles in allem war sie die perfekte Reinblüterin.
Mein Blick wanderte zu Veratrix. Ihre feuerroten Haare und ihre wunderschönen stahlgrauen Augen gaben ihr etwas Mystisches, sie lachte viel und gerne, hatte immer einen flotten Spruch parat und konnte immer ein bezauberndes Lächeln aus ihrem Ärmel schütteln, wenn Pucey in der Nähe war. Auch sie war gertenschlank, im Gegensatz zu Selene ziemlich klein, aber wirkte dafür umso mehr wie eine Elfe, was sie selbstredend ganz und gar nicht war – eher ein Greif, majestätisch und abweisend, doch kannte man sie besser, war sie eine Sonne, um die sich alles drehte und wahrscheinlich war es auch sie, die uns vier so eng zusammen hielt. Ohne Vera hätten Bella und ich uns niemals mit der hochnäsigen, allzeit von Slytherinjungen umgarnten Selene angefreundet, geschweige denn jemals damit aufgehört sie zu hassen.
Und dann war da noch Bella, Bellatrix Black, meine Seelenverwandte und beste Freundin. Wir waren uns einfach so unergründlich ähnlich. Nicht nur unsere Haare, Gesichter und der irre Ausdruck, der manchmal in unseren Augen lag, oder das verrückte Lachen, dass gewisse unwürdige Schlammblüter zusammenzucken und das Weite suchen ließ, nein, auch ansonsten waren wir vollkommen gleich und doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Meine Gabel stach in den gebratenen Speck und ich ließ mir den Geschmack wirklich auf der Zunge zergehen. Ich wusste nicht, ob dieser Speck nach einem Rezept der Helga Hufflepuff zubereitet worden war, doch falls dies der Fall sein sollte, gab es nun auf jeden Fall wenigstens einen Grund den Hufflepuffs zu danken. Beim zweiten Bissen, den ich auf der Gabel hatte, war mein Hunger allerdings schlagartig verschwunden. Als hätte mir dieses eine Speckstück vollkommen gereicht, starrte ich das Stück Spiegelei auf den vier Zinken meiner Gabel nun eher angeekelt an und ließ die Gabel sinken. Nun war mir auch noch schlecht. Was hatte ich gestern Abend nochmal gegessen? Pilzsuppe und Weißbrot. Und danach? Nichts mehr. Waren die Pilze etwa irgendwie verdorben gewesen?
Bellatrix ließ ihre Hände sinken und sah mich besorgt an. „Ist alles in Ordnung Sigyn? Du bist ziemlich blass.“, „Das haben Reinblüter so an sich.“, erwiderte ich mit einem gehässigen Blick zu Zabini, der amüsiert den Mund verzog und mir ein: „Küss die Hand, Sigyn, so gut gelaunt heute Morgen?“, erwiderte. Bella lächelte und wandte sich wieder ihrem Essen zu, mit der Versicherung, dass es mir gut ginge.
Wie in Zeitlupe stand ich auf und bewegte mich langsam nickend auf die Tür zu. Bella, Vera und Selene riefen mir noch hinterher, ob alles in Ordnung sei, doch ich konnte nicht antworten. Von jetzt auf gleich war mir speiübel geworden und ich fühlte, wie mein Magen begann sich umzudrehen und mir der ätzende Mageninhalt die Speiseröhre hinauf in den Mund kroch. Ich lief schneller und drückte meinen Handrücken vor den Mund, landete in dem Moment auf der nächstgelegenen Toilette, als der verdaute Brei wieder hinauf in meine Mundhöhle geschossen kam und ich mich noch geistesgegenwärtig über eine der Kloschüsseln beugen konnte . Glücklicherweise war die Tür zu der Klokabine offen gestanden, hätte ich noch eine Klinke drücken müssen, wäre die Sache nicht mehr ganz so glimpflich ausgegangen. Wieso hatte ich nur diese Pilzsuppe gegessen?! Und nun hatte ich an meinem letzten Schultag, an meinem letzten Tag auf Hogwarts, ein Magenproblem! Das war ja wieder einmal typisch ich – immer zu den ungelegensten Zeitpunkten!
Ich atmete tief durch und fühlte schon, wie es mich das nächste Mal würgte und ein übelriechender Brei in der Kloschüssel landete. Dieser säuerliche Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, den ich zuletzt vor drei Jahren geschmeckt hatte. Damals hatte ich tagelang mit einem flauen Gefühl im Magen das Bett gehütet und ich war nicht erpicht darauf, diese Prozedur nochmal mitzumachen. Abermals atmete ich tief durch und hatte das Gefühl, dass nun alles was in Frage käme, von meinem Magen unbedingt wieder ans Tageslicht bugsiert zu werden, seinen Weg nach draußen gefunden hätte und ich mich ein wenig entspannen konnte.
Tief durchatmend ließ ich mich gegen die Wand der Kabine sinken und versuchte den bitter-sauren Geschmack zu ignorieren, der sich über meine Zunge zog. „Sigyn!“, der schrille Schrei ging von Bella aus, die nun zu mir geeilt kam und sich neben mich sinken ließ. „Alles in Ordnung…“, versuchte ich sie zu beruhigen, als es mir zum dritten Mal den Magen umdrehte und ich mich so schnell ich konnte wieder über die Kloschüssel beugte. Diesmal zog mir Bella die Haare von der Schulter und strich mir beruhigend über den Rücken, was ich ihr wirklich hoch anrechnen musste. Ich konnte nicht mehr zählen, wie oft sie mir einfach nur zur Seite gestanden war und ihr niemals in den Sinn gekommen wäre, mich etwas allein durchstehen zu lassen. Nun gut, ich war auch immer für sie da gewesen, doch zu wissen, dass Bella eine wahre Freundin war, gab mir in irgendeiner Weise immer Kraft. Mein Vater hatte einst gesagt, dass Vertrauen wie ein scharf geschliffenes Schwert sei, das man am besten nicht aus der Hand gäbe, denn die Menschen verwendeten es sonst gegen einen, doch ich hatte ein Schwert aus meiner Waffensammlung einst Bella in die kleine, zierliche Hand gedrückt und seit diesem Tag beschützte sie mich mit all ihrer Macht und auch ich hatte eine Waffe bekommen, die ich immer gegen jeden ihrer Feinde schwingen würde, doch niemals würde eine von uns auf die Idee kommen, die Waffe auf die andere zu richten, eher würden wir uns Rücken an Rücken stellen und gegenseitig unser Schutzschild sein.
Ich ließ mich nach hinten fallen und wieder überkam mich das Gefühl, dass es nun endgültig vorbei war und in meinem rebellierenden Magen nun endlich Ruhe einkehrte.
Bella sah mich etwas besorgt an und legte mir ihre Hand auf die Stirn. Ich wusste nicht warum, aber das tat sie immer, wenn es jemandem schlecht ging – und verrückter Weise half es bei mir auch noch immer. „Sigyn, was ist los?“, ihre Stimme war sanft, aber bestimmt. „Ich denke, die Pilzsuppe gestern Abend hat mir den Magen verdorben.“, antwortete ich, in der Hoffnung dass ich überzeugend genug klang, denn eigentlich müsste ich mich gerade ziemlich jämmerlich anhören. „Das ist schwer vorstellbar, immerhin haben Vera, Selene und noch an die hundert anderen Schüler dasselbe gegessen – mich miteingeschlossen.“ Das war mir bislang noch gar nicht in den Sinn gekommen. Aber vielleicht hatte sie sich mit einem anderen Gericht, oder gar mit dem gebratenen Speck nicht vertragen? Oder ich war wirklich krank? Bella schien meinen Gesichtsausdruck richtig zu deuten, denn sie richtete sich auf und reckte mir eine Hand entgegen. „Komm. Ich bring dich in den Krankenflügel.“ Bei diesem Wort zuckte ich zusammen. Ich hasste den Krankenflügel über alle Maßen. Ich mochte auch keine Hospitäler oder Ärzte, all das verband ich nur mit etwas sehr Schlechtem und ich wollte ungern zu einem der genannten Dinge, wenn es nicht zwingend notwendig war und ich fühlte mich doch auch schon wieder viel besser!
Bellatrix' Augenbrauen hüpften nach oben und sie schüttelte demonstrativ den Kopf. „Nein, Sigyn, ich weiß was du sagen willst und du kommst mit!“, seufzend erhob ich mich und überragte meine beste Freundin wieder um einen Kopf. „Bild dir bloß nichts ein. Ich hatte in den letzten Jahren keine Angst vor dir, daran wird sich nichts ändern.“, knurrte Bella freundlich und hakte sich bei mir unter.
So langsam es mir möglich war, lief ich neben Bella her, die schon bemerkt hatte, dass sich mein Körper und ich mich extremst dagegen sträubten in den Krankenflügel zu gelangen, doch es half nichts, die junge Black blieb hartnäckig und zog mich eisernen Willens voran.
Bei der großen Flügeltüre angelangt, stemmte ich meine Füße in den Boden und sah Bella bettelnd an. Es war eigentlich nicht meine Art, doch ich hasste solche Einrichtungen einfach bis aufs Blut und Bellatrix schleppte mich hier gerade in meine persönliche Hölle! Doch auch mein niedlichster Blick entlockte ihr nur ein amüsiertes Lächeln und so stieß sie die Tür zum Krankenflügel auf und trat ein. Auch sie mochte Madam Tyco nicht sonderlich, die mit ihrer Assistentin, Miss Pomfrey, die eines Tages wohl die Stelle der alten, hageren Dame übernehmen sollte, sofort auf uns zu geeilt kam. Madam Tyco war groß gewachsen, hatte das Gesicht eines Pferdes, schmal und lang, graues Haar, das sie meist mit einer ulkigen Haube zu einem Dutt steckte und zudem trug sie unter der weißen Schürze ein dunkelrosa Strickkleid, welches sie wohl selbst angefertigt hatte. Auf ihrer Nase saß eine Nickelbrille und früher war sie selbst wohl auch eine dieser beneidenswerten Frauen gewesen, denen einfach alles stand.
„Was ist geschehen?“, als sie näher getreten war, hatte sich ihre Miene verdunkelt, als ehemalige Hufflepuff konnte sie uns Schüler des Hause Slytherins nicht wirklich gut leiden, doch sie gab ihr Bestes uns nicht mit irgendwelchen Giften zur Strecke zu bringen. „Sigyn Peverell leidet unter Übelkeit und hat sich soeben übergeben.“, führte Bella aus und sah mich ernst an, scheinbar hatte sie in der Hektik ganz vergessen, dass ich nun den Namen Black trug. In ihren Perlenaugen schillerte ein Funke, für was auch immer, zumindest sahen ihre Augen in dem Licht das den Krankenflügel aushüllte einfach unglaublich mystisch aus. Rodolphus sollte niemals mit ihr hierher kommen… vor allem nicht in den frühen Morgenstunden, sonst könnte es passieren, dass er niemals wieder seine Augen von ihr abwenden könnte. Eine schlimme Vorstellung, wenn ich so darüber nachdachte, niemals wieder würde ich mit Bella einen Nachmittag lang einfach nur unbeobachtet shoppen gehen können…
Madam Tyco schnappte meinen Arm und führte mich schnurstracks zu einem Bett. „Miss Peverell?“, sprach sie mich an und die folgenden Worte kosteten mich mehr Überwindung, als hierher zu kommen. „Misses Black.“, verbesserte ich sie und ließ mich widerwillig in das kratzige Kissen sinken. Madam Tycos Blick wurde einen Moment steinern, dann wirkte sie verwirrt und ihre nächste Frage traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. „Sie sind also verheiratet. Wie lange ist ihre Hochzeit her?“, weshalb wollte sie das bitte wissen?! Das war ein unwichtiges Randdetail! Etwas verwirrt sah ich auf. „Etwa sieben Wochen.“, anscheinend hatte sie etwas verstanden, was ich bislang nicht wirklich kapiert hatte und auch Bella sah mich etwas verdutz an.
„Ich habe eine Vermutung woran die morgendliche Übelkeit liegen könnte.“, führte Madam Tyco aus und eilte zu einem Schrank, in dem sie alle möglichen Mixturen aufbewahrte. Anscheinend hatte nun auch Bellatrix verstanden, denn ihre Augen weiteten sich und sie machte sich auf den Weg zu mir, da sie bis dato ohnehin nur mitten im Zimmer herumgestanden war. „Sigyn?“, verwirrt sah ich sie an. „Ist dir das in den letzten Tagen schon einmal passiert?“, nun wirklich erschrocken schüttelte ich verneinend den Kopf und blickte Bella mit dem verständnislosen Gesichtsausdruck eines Aethons an, dem man gesagt hatte es solle Tango tanzen und danach die Fenster putzen. Ich verstand wirklich gar nichts mehr! „Hat sie in letzter Zeit…komische Essangewohnheiten?“, Madam Tyco stand nun wieder neben uns, schob den Ärmel meiner Schuluniform hinauf und träufelte mir irgendeine Flüssigkeit auf den Arm . „Nur heute Morgen…“, erwiderte Bella und blickte mich noch schockierter an. „Sigyn…“, es klang wie eine Warnung, doch ich konnte absolut nichts damit anfangen, weshalb ich die Schultern zuckte, womit ich Madam Tyco ein leises Fluchen entlockte, die gerade begonnen hatte einen Stab auf meine Haut zu drücken. Ich hatte keine Ahnung was sie da machte, nur merkte ich einen kurzen Stich und zwei Tropfen Blut quollen auf den Stab in ihrer Hand. „Du hast doch nicht…“, Bella verstummte, als mein wunderschönes dunkles, rotes Blut begann, sich in der zuvor auf meinem Arm verstrichenen Flüssigkeit zu verfärben. Der Tropfen wurde zuerst Himmel-, dann Nachtblau und schließlich nahm Madam Tyco den Stab von meinem Arm und sah sich mein Blut nochmal genauer an, als ob sie kurz zweifelte. Hatte ich nun schon blaues Blut?
„Was hat das zu bedeuten?“, fragte ich sie etwas verunsichert und sah zu meinem Arm, der genauso schneeweiß war wie immer. „Das, meine liebe Misses Black, hat zu bedeuten…“, sie machte eine kurze theatralische Pause. „Sie sind guter Hoffnung.“


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