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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Kämpfe mit toten Seelen sind nicht zu gewinnen

von LadyPeverell

Warum um alles in der Welt hatte Bella ihren Schatz zu mir geschleppt?! Ich hätte ihr noch zugetraut William hier anzuführen, auf das wir unsere Differenzen ein für alle Mal klären könnten und die liebe Bellatrix sich sicher sein könnte, dass ich ihrer Familie keine Schande brachte – aber Rodolphus?!
„Bella, was macht Lestrange hier?!“, fauchte ich zu meiner besten Freundin, genau wissend, dass Rodolphus es sogar besser hörte als Bella – er stand ohnehin direkt vor mir.
„Zuerst einmal, guten Abend, Sigyn.“, „Abend.“, murrte ich Rodolphus entgegen und warf Bella in etwa denselben Blick zu, mit dem mich Merlin vor ein paar Minuten gestraft hatte.
„Rodolphus hatte den Wunsch geäußert noch einmal kurz mit dir zu reden.“, unmerklich verrenkte ich meine Augen und machte Anstalten wieder zurück in die Kutsche zu klettern. „Sigyn…“, schnurrte Bella warnend und ich schnaubte. Na gut, na gut…dann würde ich ihr diesen Gefallen eben tun. „Wie du willst… Also – was ist dein Anliegen, Rodolphus?“, langsam wandte ich mich wieder zu ihm um und stieg endgültig aus. Als hätte Bella Zweifel an der Ernsthaftigkeit meiner Worte, beeilte sie sich die Türe zu schließen und lief dann zu Vic, die sehnsüchtig zu dem Tor blickte. In Moment machte ich mir darüber allerdings keine Gedanken, denn Rodolphus hatte mir seinen Arm angeboten, den ich demonstrativ nicht ergriff. Wenn ich ihn Bella zuliebe schon nicht zu Rodolphus-Püree mit Lestrange-Glasur verwandeln dürfte, würde ich ihm eben anders zeigen, was ich von seinem Vorhaben hielt – auch wenn es lange nicht so effektiv war, zudem schätzten Merlin und Scale meine Küche und es tat mir doch außerordentlich leid, ihnen ein solch außergewöhnliches Mahl vorenthalten zu müssen.
So leicht war der junge Lestrange allerdings nicht zu beleidigen, denn mit einem Schmunzeln ließ er seinen Arm sinken und verschloss die Hände hinter dem Rücken.
Langsam begann er zu schlendern, peinlich darauf bedacht mich nicht zu verlieren und er begann unser Gespräch mit den Worten, die ich gehofft hatte niemals von ihm zu hören: „Meine liebe Großcousine…“, oh wie ich es hasste! Wieso war ausgerechnet ich mit einer solchen Familie gestraft?! Nicht dass ich etwas gegen die Lestranges hätte, war ich doch selbst eine halbe Lestrange, doch Raimond und seine Sprösslinge waren mir erstens zu sprunghaft, zweitens hatten sie fast jede Woche eine andere Freundin und drittens waren sie mir einfach viel zu eingebildet ! Ich selbst hatte ein Selbstbewusstsein, das eigentlich lediglich einem Drachen, aufgrund seiner Stärke und Größe, einem Drachen gebühren könnte, doch bei den Lestrange-Brüdern war es etwas anderes. Nicht nur dass sie selbst jeweils die wichtigsten Menschen in ihrem Leben waren, nein, auch dass sie ihre eigene Stimme am liebsten sprechen hörten, am besten noch das Lob an ihr Spiegelbild, wie gut es denn heute wieder aussah – zum Anbeißen ! Zu meiner Verteidigung, ich hatte nie etwas gegen Selbstgespräche, ab und an führte ich selbst das ein oder andere, vor allem wenn ich in meinem Kleiderschrank stand und wieder die Qual der Wahl zwischen dem schwarzen und dem schwarzen Galakleid hatte, doch von mir aus konnte auch Bella reden, ich musste nicht unbedingt die einzige sein, die den ganzen Tag unbeirrt vor sich hinplapperte.
„Was willst du, Rodolphus?“, fragte ich kalt und starrte gelangweilt auf den Weg, auf dessen hellem Sandstein meine Schuhe klackten. Er warf einen prüfenden Blick über die Schulter zurück und lächelte dann hochmütig. „Mit dir reden. Liebste Großcousine.“, das machte er mit Absicht! Gar kein Zweifel! „Ich Bin Nicht Deine LIEBSTE Großcousine!“, fauchte ich ihn ungehalten an. Ich war vielleicht seine Großcousine, aber ich war gewiss nicht lieb! Jedes Wort betonte ich einzeln und spuckte sie ihm förmlich vor die Füße. Er grinste nur schelmisch und ich musste an mich halten, ihm nicht hier und jetzt einen Cruciatus-Fluch auf den Hals zu hetzen.
„Na gut – Sigyn, meine geniale Großcousine,…“, super – glaubte er, Alliterationen machten das Ganze hier besser?! „…Du musst mir helfen.“, brachte er nun endlich sein Anliegen hervor und musterte mich aus dem Augenwinkel, um irgendeine Reaktion aufzuschnappen. Helfen? Ein verwirrter Ausdruck trat auf mein Gesicht und ich bemühte mich, ihn schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mein lieber Großcousin verlangte also meine Hilfe - …jetzt hatte ich es ja auch gesagt! Bei allen alten und dem neuen Gott – dieser blöde Lackaffe! Dennoch, er hatte mich am Haken. „Wobei?“, ich versuchte krampfhaft nicht zu interessiert zu wirken, doch konnte ich mein Interesse nicht leugnen und auch sein triumphierendes Grinsen konnte ich nicht so gut ignorieren, wie ich mir das gedacht hatte.
„Bella.“ Aha. Ging sie ihm etwa schon auf die Nerven? Er wollte mit ihr Schluss machen – obwohl, waren sie überhaupt zusammen? – ohne zerflucht zu werden oder er brauchte irgendein Rezept für einen Schlaftrunk, auf dass Bella endlich einmal den Mund halten würde und er auch mal wieder zu Wort kam – wobei ich mir beim besten Willen keinen stillen Rodolphus Lestrange vorstellen konnte. „Könntest du deutlicher werden?“, verlangte ich barsch und verlangsamte meinen Schlender-Gang nochmals. „Nun ja, ich habe zuerst eine Frage. Seit etwa deinem Geburtstag…“, oh nein – bitte sag nicht, was ich denke, flehte ich ihn gedanklich an, ohne jedoch eine Miene zu verziehen. „…Wir sind zusammen.“, ich schickte ein stilles Stoßgebet gen Himmel und bat den Teufel nebenbei bitte die Erde zu öffnen und Rodolphus Lestrange zu seinem Festgelage in den Schlund der Hölle zu ziehen. Wirklich gläubig war ich nicht, doch in solchen Momenten wären ein oder mehrere Götter und ein Teufel oder einige Totengötter durchaus nützlich gewesen. „Wenn du ihr wehtust, breche ich dir das Genick – mit bloßen Händen.“, hatte ich das gerade laut gesagt? Rodolphus sah mich mit gemischten Gefühlen an und ja, ich hatte es laut ausgesprochen.
Schnell wandelte sich der Anflug von Angst in ein hämisches Grinsen. „Für was hältst du mich?“, „Soll ich dir das wirklich sagen?“, feixte ich und stierte auf den Sandsteinweg vor mir. „Sigyn – wirklich.“, er setzte einen vorwurfsvollen Blick auf und irgendwie erinnerte er mich an Merlin, als ich ihm versehentlich Bellas Gemüseauflauf vorgesetzt hatte. Es scheint, als wären wirklich alle Jungs gleich gestrickt.
„Ich habe nicht vor ihr wehzutun.“, beteuerte er und blickte zum Horizont, wo die Sonne die Wolken in ein rot-goldenes Licht tauchte, wodurch sie an gesponnenes Gold erinnerten, auf dessen Spitzen wilde Feuer loderten. Prüfend musterte ich ihn, konnte jedoch kein unsicheres Lächeln oder sonstige versteckte Anzeichen für eine Lüge entdecken. „Ich will sie heiraten.“, es schien ich hörte den dumpfen Aufprall meines Unterkiefers auf den Sandsteinplatten und ich blieb abrupt stehen. Rodolphus machte noch zwei Schritte, bis er merkte, dass ich nicht das geringste Interesse daran hatte ihm zu folgen. Er wandte sich um und musste grinsen, als er mich so verwirrt dastehen sah. „Deshalb wollte ich dir eigentlich zwei Fragen stellen. Die erste wäre gewesen, ob du damit einverstanden bist, dass wir – also Bellatrix und meine Wenigkeit nun etwas mehr miteinander haben, als nur die Freundschaft, die uns verbindet.“, ein Bett oder was? Gedanklich rümpfte ich meine Nase, allerdings wurde mir mein Großcousin zunehmend sympathischer – immerhin hatte er mich gefragt, ob ich damit leben konnte und das war nicht selbstverständlich….Mit Bella hingegen würde ich noch ein Hühnchen rupfen – nun gut, wahrscheinlich würde Merlin mir wieder die Arbeit abnehmen wollen und den Vogel einmal komplett durchrösten, aber Bella würde mir nicht einfach so davon kommen!
Fast hätte ich nach meinem Kiefer getastet, um zu prüfen, ob er noch an der richtigen Stelle saß, doch ich besann mich eines besseren und prüfte kurzerhand mit einem festen Biss nach, ob alle Zähne noch waren, wo sie hingehörten. Gut – mein Kiefer war noch da, meine Gedanken kreisten allerdings noch immer um Rodolphus' Worte. „Sigyn?“, riss er mich aus den Gedanken und blickte mich mit einem spitzbübischen Grinsen an. „Entschuldige, ich musste diese Ansage gerade erst einmal verarbeiten…“, ich schluckte, denn das Folgende fiel mir sehr schwer auszusprechen: „Nein, Rodolphus, mein lieber Großcousin, ich habe nichts dagegen…“, da war es ja schon wieder! War ich heute so verwirrt, dass ich ihn als ‚lieb‘ bezeichnete?! „Allerdings… warum erzählst du mir das und, vor allem… weshalb darf Bella es nicht hören?“, mein Verstand begann wieder zu arbeiten und steckte die Information, dass Rodolphus Bella ehelichen wollte, erst einmal in eine Schublade.
„Nun ja…ich bräuchte deine Hilfe.“ So? Na das klang ja interessant. „Ich will Bella zur Frau nehmen, allerdings habe ich noch zwei Jahre Schulzeit vor mir und …nun ja, ich habe ehrlich gesagt nicht den leisesten Schimmer, wie ich sie fragen soll.“, kurz musste ich auch an dieser Aussage herumüberlegen, nur um dann an mich zu halten und nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Er wusste tatsächlich nicht, wie er um ihre Hand anhalten sollte!
„Also, Rodolphus…ist das dein Ernst?!“, er zog eine Augenbraue nach oben und nickte dann betroffen. Kichernd fasste ich nun doch seinen Arm und wir begaben uns langsam auf den Weg zurück zur Kutsche. „Es ist recht einfach – bei anderen Frauen würde es mir eventuell schwerer fallen dir eine Anleitung zum richtigen Ablauf einer Verlobung zu geben, bei Bellatrix ist es ein Kinderspiel.“
Kurz machte ich eine Pause und suchte nach dem richtigen Ansatz, zwar wusste ich so gut wie alles über Bella, dennoch war ich mir noch immer nicht sicher, ob Rodolphus das alles ernst meinte: „Wo willst du dich denn verloben?“, kurzerhand zuckte er die Schultern und sah mich mit einem Blick an, den ich bei einem Lestrange vorher noch nie gesehen hatte – er bat doch tatsächlich um Hilfe! „Nun gut…Bella…entweder du ziehst alle Aufmerksamkeit auf dich und fragst sie gleich beim Essen, oder du machst einen beiläufigen Kommentar oder du nimmst sie mit an einen besonderen Ort,…“ nicht unbedingt das Ehebett deiner Eltern , fügte ich in Gedanken hinzu, „…und machst ihr einen Antrag mit Kniefall – aber keinesfalls Heimlichtuereien!“ legte ich ihm nahe, in der Hoffnung das wenigstens er den Anstand besaß sich daran zu halten.
„Also soll ich nicht Regulus um einen weiteren Rat fragen?“, grinste er schelmisch und ich schnaubte verächtlich, woraufhin er lachte und verlegen zu Boden sah. In irgendeiner Weise konnte ich Bellatrix' Gefühle für den jungen Schwarzhaarigen ja doch nachvollziehen – aber nur zum Teil. Das Gefühl, dass er sie verletzten würde, würde ich wohl niemals loswerden. „Wenn du Regulus fragen willst – wieso bist du dann zuerst zu mir gekommen?“, lachend gab er mir einen Handkuss und ich verdrehte die Augen. „Weil man sich über solche Themen doch eher mit einer reizenden Dame als mit einem krautzupfenden Thestralverschnitt, der anstatt Fleisch auf Möhren- und Brokkolisuppe fliegt, unterhält.“, die Kurzbeschreibung des Regulus Arcturus Black ließ mich schrill auflachen und Rodolphus neben mir, stimmte mit ein, worauf ich einen eifersüchtigen Blick von der nicht mehr weit entfernten Bellatrix erntete, die bei Vic stand und meiner Aethonstute etwas säuerlich über das Fell strich.
„Letzte Frage: Was schenkst du ihr zur Verlobung? Einen Ring?“, von mir aus konnte es auch ein Pferd, ein Pantoffel, oder ein Beet Mohrrüben sein, Hauptsache er tat ihr nicht weh. „Eine Kette.“, meine Augenbrauen hüpften in die Höhe und ich schmunzelte. Interessanter junger Mann dieser Rodolphus Lestrange….Apropos Kette, ich hatte ja auch noch ein Geschenk für Bella.
Inzwischen waren wir wieder bei der elfenbeinfarbenen Kutsche angelangt und Bella hakte sich auf der anderen Seite bei Rodolphus unter. Demonstrativ drückte sie dem etwa anderthalb Köpfe größer Gewachsenen einen Kuss auf die Wange und signalisierte mir so, dass sie Besitzansprüche erhob. Grinsend löste ich meinen Arm von dem seinen und trat einen Schritt zurück. Bella funkelte mich noch einmal an, woraufhin ich ihr einen beruhigenden Blick zuwarf, der sie wissen ließ, dass ich nicht die Absicht hatte, ihr ihre Romanze zu zerstören.

Zu allem Übel hatte nun Tante Amatha bemerkt, dass die Kutsche vor dem, von unzähligen Schlingpflanzen umrankten, Gittertor des Black Anwesens parkte und mit dem Wink ihres Stabes, schwang das Tor mit einem leisen Quietschen etwas auf. Also bitte – hier fand heute eine Hochzeit statt, wieso um alles in der Welt war das Tor nicht geölt, oder wenigstens unhörbare Lautstärke gezaubert?! Na wunderbar – nun machte ich mir doch Gedanken über meine unerwünschte Hochzeit. Aber wie oft würde ich in diesem Leben auch noch zum Heiraten kommen?
„Sigyn! Liebes!“, all meine Muskeln spannten sich bei dem Klang der glockengleichen Stimme meiner Tante an, die in einem Traum aus stahlgrauer orientalischer Seide heranschwebte, ihre schwarzroten Haare umspielten ihr Gesicht, das auf der Stirn zwei kleine Falten aufwies und dem eigentlich eine halbe Seite fehlte, wie Flammen, die aus schwarzer Kohle loderten. Ihre spitze, lange Nase erinnerte mich Treffen um Treffen mehr an einen Haken, obwohl das alles wahrscheinlich nur Einbildung war und ihrer Schönheit keinen Abbruch tat. Sie war zwei Jahre jünger als mein Vater, unwahrscheinlich groß, überragte sogar Rodolphus um einen halben Kopf, weshalb ich froh war Heels zu tragen – ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich gefühlt wie ein Einhorn unter Abraxanern. Aber was sollte Bella da erst sagen? Mit meinen eins vierundsiebzig UND den sieben Zentimeter hohen Heels überragte ich sie ohnehin um einen Kopf, und nun noch diese eins neunzig Meter hohe Riesin… Amatha war eine schlanke Hexe, ihr Alter konnte man eigentlich nur anhand ihres Geburtsjahres erschließen, an sich wirkte sie wie eine dynamische Frau Mitte dreißig, was nicht zuletzt ihrem vortrefflichen Gesichtszauber zu verdanken war.
In ihrem vierten Schuljahr war sie einst von dem zwei Jahre älteren Theodore Nott mit einem Dämonsfeuer bedroht worden, das die Gestalt eines geflügelten, Gift geifernden Wolfes angenommen hatte.
Nott wollte sie damit erpressen, ihr jedoch nichts tun. Gefunden hatte er den Zauber in einem alten Buch der Bibliothek seines Vaters. In dem alten Skript war zu seinem Glück auch der Gegenzauber aufgelistet, dennoch hatte er seinem Dämon nur kurz nicht die volle Aufmerksamkeit gewidmet und die Flammen des Wolfes zerfraßen Amathas rechte Gesichtshälfte, drohten sich weiter an ihrem Körper entlang zu fressen und so beendete Theodore geistesgegenwärtig das schwarz-magische Feuer. Meine Tante hingegen hatte niemals wieder etwas gesagt, was der Familie Nott schaden könnte , ebenso hatte sie einzig meinem Vater erzählt, was sie einst so entstellt hatte. Der Schulleitung hatte sie erzählt, sie sei versehentlich gestolpert und mit dem Gesicht voran ins Kaminfeuer gefallen . Erst Theodore hätte sie gerettet. Ich hatte sie nie verstanden, warum sie es dem einst gutaussehenden jungen Theodore nicht auf gleich schreckliche Art und Weise heimgezahlt hatte, doch seit dem Tag an dem sie meinem Vater all dies erzählt hatte, war niemals wieder ein Wort über das Dämonsfeuer oder Theodore Nott über ihre Lippen gekommen, sie hatte in vielen alten Büchern geschmökert und war letztendlich fündig geworden, ein magischer Nebel und täglich zu erneuernde magische Haut verbargen ihr Leid vor der Öffentlichkeit, überdeckten die teils geschwärzten und bröckelnden Knochen ihrer Wange, so auch die blanken weißen Zähne, über denen nur noch die Überreste der Oberlippe hingen und das verschmorte Zahnfleisch, unter welchem man den Knochen hatte sehen können.
Immer schon war mir unklar gewesen, wie sich das Feuer nur so langsam hatte ausbreiten können, ich vermutete, es war nur eine einzige Stichflamme gewesen, die zu nahe an ihre Wange gezüngelt war und sofort die Haut ihrer Schläfe und das Augenlied zerfressen hatte, dann hatte Nott seinen Dämon auch schon wieder zurückgerufen und sie – wie auch immer – von den sich schnell verbreitenden Flammen befreit.
Sie lief nun mit langen Schritten auf mich zu und schloss mich in die Arme, nur um dann erschrocken wieder zurückzuspringen und auf meinen Bauch zu starren. Etwas irritiert glitt mein Blick nach unten und ich sah direkt auf den schuppigen, langen Kopf meines Drachen, der Tante Amatha bitterböse musterte. Den Kleinen hatte ich ja ganz vergessen!
„Meine Güte! Was ist das?“, Amatha rümpfte ihre Nase und reckte dem kleinen vorsichtig einen ihrer Spinnenfinger entgegen, denn sie hielt ihn wahrscheinlich für eine Stickerei - die allerdings unwahrscheinlich schlecht zu meinem Kleid gepasst hätte. Merlin bleckte die Zähne und erschrocken zog meine Tante ihre Hand wieder zurück. „Speit es Feuer?“, es klang, als sei Merlin eine einfache Sache, vor der man allerdings größte Vorsicht haben sollte. Langsam nickte ich und wusste, dass meine Tante einen großen Bogen um mich machen würde, so lange Merlin an meiner Seite weilte. „Welch ein diabolisches Viech!“, meinte sie ängstlich und in ihrem linken Auge war tatsächlich eine Emotion wie Angst zu erkennen. Ihr rechtes Auge, das ebenso dunkelblau strahlte wie ihr linkes, sprach dagegen nur mit Leere zu der Welt um sie herum. Auch dieses Stück ihres Körpers war von dem Dämonsfeuer angefallen worden und, nachdem ihr Augenlicht erloschen war, hatten sich die Flammen binnen Sekunden durch den Augapfel gefressen und sich in höllische Schmerzen gewandelt. „Hallo Tante Amatha.“, versuchte ich die Situation zu retten, während Merlin seinen langen Schweif um meine Hüfte löste und von meinem Bauch, über meinen Rücken, auf meine Schulter kletterte, um dort seine glänzenden Klauen in meine schneeweiße Haut zu schlagen und Amatha mit vernichtendem Blick und verächtlichem Züngeln zu begutachten und / oder zu vergraulen.
„Ja… Hallo Sigyn.“, führte sie aus und wirkte etwas säuerlich, dass sie mich nun nicht mehr fest drücken konnte, stattdessen ließ sie ihren Blick an mir auf und ab wandern, immer auf der Suche nach einem Makel, glaubte sie doch sie müsse nach dem Tod meiner Mutter ab und an die Mutterrolle übernehmen. Das einzige was jedoch wirklich auf sie wirkte war Merlin, der sie anblickte, als wolle er im nächsten Moment ihre andere Gesichtshälfte ebenfalls von Flammen zu nichte machen lassen – und das alles, weil sie ihn zuerst übersehen und dann für eine Stickerei gehalten hatte.
Er war doch wirklich äußerst nachtragend!
Wenn wirklich alle Jungs gleich gestrickt waren und Regulus mir ebenfalls noch nicht verziehen hatte, konnte ich mich auf einige Jahre Schweigen im Hause einrichten – wobei mir das nicht einmal so unrecht gewesen wäre.
„Nun, Tante… ich denke, Bellatrix wird mich hinein begleiten.“, wie aus einer Trance erwacht, blickte sie auf und sah mich etwas verwirrt an. Allerdings fing sie sich schnell wieder und nickte dann, bevor sie energisch den Kopf schüttelte. „Nein, Liebes, ich hole Raimon. Du brauchst einen Mann an deiner Seite, der dich zum Altar begleitet!“, „Das, liebe Amatha, ist meine Aufgabe.“, meldete sich Rodolphus zu Wort, den Bella und ich gleichzeitig entgeistert anstarrten. Ruckartig riss auch Merlin seinen Kopf herum und verfehlte meine Schläfe mit seinen Hörnern nur knapp.
Rodolphus blickte etwas verunsichert durch unsere fragenden Blicke, von mir zu Bella, zu Tante Amatha und letztendlich zu Merlin, der die Augen zusammengekniffen hatte und ihn skeptischen Blickes betrachtete. Amatha schüttelte den Kopf, so dass die langen Haare umher flogen und wand sich um. „Wie dem auch sei, ich werde Regulus von eurem Eintreffen in Kenntnis setzten. Die Zeremonie fängt in wenigen Minuten an.“, bestimmte sie und wandte sich mit wallendem Kleid um.
Ich betrachtete das große Gittertor, das zum Black Anwesen Eingang gewährte und erst jetzt fiel mir auf, dass wir nicht in London waren. Rodolphus war kurz vergessen und ich zog Bella mit mir hinein. Lestrange folgte uns mit einigem Abstand, wohl wissend, dass eine Störung bei unserem Gespräch das sichere Ende für seine perfekte Frisur und seinen Festumhang gewesen wäre.
„Bellatrix Black, du musst mir jetzt ein, zwei Dinge erklären.“, begann ich recht gelassen und zischte sie dann an: „Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit Rodolphus Lackaffe Lestrange liiert bist?!“, Bella versuchte ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, es war allerdings deutlich hörbar, dass sie etwas säuerlich war, dass Rodolphus es mir erzählt hatte.
„Erstens, wollte ich es dir zuerst mitteilen und nicht unbedingt am Tag deiner Hochzeit, ich weiß doch wie ungerne du das hier alles über dich ergehen lässt und zweitens, ich wollte es dir nicht erzählen, weil ich weiß, dass du ihn hasst, oder zumindest nicht unbedingt gut leiden kannst und weil du dir dann wieder Mordpläne überlegt hättest, ihn schnellstmöglich zu eliminieren!“, na gut – da war etwas Wahres dran…aber Bella war meine beste Freundin, wenn sie mit mir nicht über solch wichtige Angelegenheiten reden wollte… Aus meinem Schweigen schien Bella zu schließen, dass ich ihr Recht gab, was ich einerseits auch tat, andererseits war ich auch ziemlich sauer auf sie. Ich räusperte mich und setzte meine Rede fort: „Und warum sind wir um Himmels Willen bei dir Zuhause? Regulus lebt in London und ich dachte, Walburga will, dass ihr Sohn in ihrem eigenen Heim unter die Haube geht.“, Bellas Mundwinkel zuckten und auf ihr Gesicht trat ein breites Grinsen. „Es ist dir also aufgefallen. Nun ja, Walburga ist hier aufgewachsen und das Haus meiner Mutter ist nun mal größer und eher für Feste geschaffen, als die kleine Behausung der Blacks in London.“ Da hatte sie schon wieder Recht.
Das große, alte schlossähnliche Gebäude inmitten der englischen Idylle war wirklich eine Perle. Und ja, die vielen Gäste, die Walburga geladen hatte, hätten wahrhaftig nicht alle in der kleinen Wohnung in London Platz gefunden.

Mein Herz pochte bis zum Hals und ich hatte das Gefühl, es wolle meinen Brustkorb durchbrechen und davon hüpfen. Rodolphus hatte sich an einen Baum gelehnt und wartete, während Bella und ich uns vielsagende Blicke zuwarfen.
„Sigyn, wir sollten los.“, sprach er plötzlich in die Stille und stieß sich gelassen von dem Baum ab. Ich sah Bella an, welche lächelte und mich in den Arm nahm. „Ich bin direkt hinter dir.“, flüsterte sie und ich atmete einmal tief durch. Noch bildeten die Bäume eine Schallmauer, doch sobald wir das kleine Waldstück verlassen würden, würde mich die ganze Gesellschaft zu sehen bekommen und ich dürfte den Spießrutenlauf durch all die ungeliebten Verwandten, Freunde und Bekannten antreten. Merlin hangelte sich an meinem Rücken nach oben und betrachtete Scale, die unbeweglich auf einem Ast über Rodolphus hockte und einen übergroßen Waldkauz erinnerte, trotz der Flügel und Farbe.
„Ach, Bella, ich habe noch etwas für dich.“, plötzlich fiel mir wieder ein, was ich ihr noch überreichen wollte und suchend blickte ich mich nach Rodolphus um, der meinen Beutel unter seinem Umhang verstaut hatte, hatte ich doch heute keinen Gürtel oder ähnliches an, an dem man hätte etwas befestigen können. Mit einem Griff an seine Taille löste er den schwarzen Lederbeutel und warf ihn mir zielsicher zu. Etwas verdutzt sah mich Bella an, während ich die Kette mit dem silbernen Rabenkopf aus dem Leder zog.
Bellatrix' Augen weiteten sich und ungläubig blickte sie mich an. „Das ist…“, sie schluckte und blickte zwischen mir und dem Raben hin und her, „Das ist die Kette deiner Mutter.“, stellte sie dann fest und ich nickte. Um meinen Hals hing heute eine schwarze Diamantkette, an meinen Ohren funkelten ebenso kohlrabenschwarze Turmaline und die eigentliche Kette, an der der Schlangenkopf hing, war um mein Handgelenk gewickelt. Dieses zeigte ich Bella nun und griff ihre Hand. „Du musst wissen, dass du zu mir gehörst, wenn du irgendwann einmal als einsame Hausfrau endest.“, lächelte ich und drückte die verdutzte Bella nochmals fest, bevor ich mich zu Rodolphus aufmachte und mich bei ihm unterhakte.
Langsamen Schrittes traten wir aus dem kleinen Waldstück heraus, welches uns bis dato den Blick auf Black Manor versperrt hatte. Das sonst so groß und bedrohlich wirkende, von Rosenhecken umgarnte Herrenhaus, wirkte mit all den Menschen, die sich davor gesammelt hatten, gar nicht mehr so bedrohlich. Die granitenen Platten, die durch den Garten führten, waren von unzähligen bekannten und unbekannten Gesichtern übersäht. Auf den ersten Blick erkannte ich Zabini, der sich mit Goyle unterhielt, Flint, der sich angeregt mit Rabastan zu unterhalten schien, Walburga, die mit Druella in ihren schönsten Kleidern hier aufgelaufen war. Ich erkannte Jack, weshalb auch immer er hier war, der sich mit einer begeisterten Misses Arthurs unterhielt. Was machten die beiden hier?! Ich ließ meinen Blick weiter schweifen und entdeckte Amatha, die sich mit einer meiner besten Freundinnen unterhielt.
Im Slytherin Gemeinschaftsraum waren Bellatrix und ich meist in einer Gruppe von vieren anzutreffen. Wir waren alle grundverschieden, hatten in unterschiedlichen Jahreszeiten Geburtstag, entstammten allesamt reinblütigen Familien und waren uns nie für einen Streich zu schade gewesen, ebenso wenig dafür, den jungen Herren das Leben schwer zu machen. Amatha hatte sich Selene herausgepickt. Die große, dürre Hexe, mit den schwarzblonden, langen, glatten, seidigen Haaren, war eine geborene Gaunt und hatte ein schmales Gesicht. Den Namen hatte sie von ihrer Großmutter, die eigentlich mit einem Bole verheiratet worden war - nachdem Selenes Eltern allerdings bei einem mysteriösen Umfall ums Leben gekommen waren und Madam Bole ihren Mann in den Tod geschwatzt hatte, hatte sie ihrer damals sechsjährigen Enkelin ihren alten Nachnamen aufs Auge gedrückt.
In der Größe stand sie Amatha um nichts nach, weshalb sie sich auch einen der größten Jungen unseres Gemeinschaftsraumes geangelt hatte – der etwa eins fünfundneunzig Meter groß gewachsene Pike war der elfengleichen Slytherin überaus zugetan. Eigentlich waren alle in seiner Familie eher normal groß, er bildete die Ausnahme. Er war etwa zwei Jahre älter und hatte sie vor einem Jahr außerschulisch endlich privat kennengelernt. Amatha schielte so auffällig zu mir, dass Selene ihre hüftlangen Haare herum warf und mich und Rodolphus zuckersüß anlächelte. Sie nickte Amatha noch einmal zu, um sich dann in Bewegung zu setzten. Um ihren dürren Körper flatterte ein türkisgrünes Kleid, welches nach unten hin immer heller wurde und schließlich schneeweiß wurde. Um ihren langen, dünnen Hals legten sich die gekreuzten silbernen Träger des Elfenkleides und in der Mitte ihrer Brüste saß ein reiner, rund geschliffener Smaragd, welcher farblich ausgezeichnet auf den hellen Stoff passte. Anscheinend hatte das Kleid drei kurze, übereinander gelegte Schleppen, welche alle an einem Punkt oberhalb der Hüfte angebracht waren, denn die Tücher, die die schöne Schwarzblonde umspielten, flatterten nach hinten und erinnerten mich an einen frischen Sommerwind. Ihre vollen, großen Lippen waren zu einem lieblichen Lächeln verzogen, ihre weißen, kantigen Schultern schienen im Sonnenlicht wie aus Eis gearbeitet, als könnten sie bei jeder Berührung zerbrechen. Ihre schwarzblonden Haare hatte sie locker über die Schulter gelegt und ihre smaragdgrünen Augen leuchteten.
„Selene!“, ich lächelte und schloss die große Frau in die Arme. Neben ihr dürfte ich, trotz des wunderschönen Hochzeitskleides und des funkelnden Schmucks, wie eine Trolldame mit Zwergeneinschlag wirken.
„Hallo Sigyn.“, ihre Stimme war relativ tief und doch glockenklar, erst jetzt aus der Nähe bemerkte ich die schmetterlingsgleichen Schatten um die grünen Augen der großen Dame. Farblich passte alles perfekt und langsam konnte Bellatrix einem wirklich leidtun, denn neben Amatha UND Selene, dürfte sie sich recht mäusegleich vorkommen.
Doch wenn Selene hier war, dann war doch sicher auch irgendwo…
„Sigyn! Tauchst einfach hier auf, ohne mir Bescheid zu sagen!“, fauchte eine Stimme neben mir, während Rodolphus gerade Selene begrüßte. Na bitte, kaum hatte man an sie gedacht, war sie da. Lächelnd wandte ich meinen Kopf zu Veratrix Greengrass, die ihrem großen Bruder in nichts gleichsah.
Ihr Bruder hatte vor etwa sieben Monaten geheiratet und war ein großer, breitschultriger Vertreter der reinblütigen Gemeinschaft. Die zierliche, rothaarige Hexe hingegen, war eher klein und schlank. Ihre lockigen roten Haare hatte sie in einer aufwendigen Flechtfrisur zu einem kleinen Dutt gebunden, aus dessen Mitte ihre Haare heraus fielen wie ein flammender Wasserfall. Um ihre schmalen Schultern legte sich ein hochgeschlossener Traum aus Satin und Seide, welcher, soweit ich es beurteilen konnte, rückenfrei war. Das Schmuckstück, das sie trug, war bodenlang und silbern, fiel bis zur Hüfte eng am Oberkörper anliegend und flatterte ab der Hüfte um ihre Beine. Es war kein aufdringliches Silbern, eher ein dezentes Mondschein-Silber… wenn ich es recht bedachte, passte sie wahrhaftig besser zu Pucey, als meine Wenigkeit. Mit der, gegen die er mich ausgetauscht hatte, hatte der Typ schon nach einer Woche alles beendet und seit diesem Tag hatte er Vera angeschmachtet, welche ihn vor anderthalb Jahren dann auch endlich erwählt hatte und von da an, waren sie glücklich .
Ich spürte, wie sich etwas Spitzes in meinen Rücken bohrte und fuhr abrupt mit der Hand nach hinten, wo ich Merlins Schuppenkleid ertastete. Hatte der kleine etwa Angst vor den vielen Menschen? „Entschuldige mein Versäumnis Vera – ich freue mich so sehr, dass du gekommen bist.“, schmunzelnd stemmte sie eine Hand in die Hüfte und sah mich durchdringend an. „Ist doch Ehrensache.“, grinste sie schlussendlich und machte einen Schritt zur Seite, um besser auf meinen Rücken sehen zu können. Dass sie nicht laut aufkreischte, erstaunte mich etwas, stattdessen drang ein Laut aus ihrer Kehle, der einem Knuddelmuff hätte gehören können. „Der ist ja herzallerliebst!“, stellte sie fest und reckte Merlin ihre Hand freundschaftlich entgegen.
Durch den Aufschrei hatte uns auch der Rest der Gesellschaft endlich bemerkt und die Mienen einiger hellten sich auf, da sie wussten, die Zeremonie würde beginnen.
„Kannst du Merlin nehmen?“, bat ich Veratrix schnell, woraufhin sie nickte und ich spürte, wie sich die Krallen aus meinem Rücken lösten. Der kleine Drache hüpfte auf Veratrix' Arm und kletterte mit einem ängstlichen Blick auf ihre Schulter. Endlich trat auch Bella aus dem Waldstück zu uns heran, auf ihrer Schulter thronte Scale und musterte mich mit neutralem Blick, der einer kauenden Kuh gleichsah. Fast hätte ich bei der Vorstellung kichern müssen, allerdings war dazu nun wirklich keine Zeit.
Rodolphus zog mich aus der Mitte meiner Freundinnen heraus, Vera drückte mir noch einmal die Hand, Selene strich mir den Zopf glatt und trat dann ebenfalls einen Schritt zurück, als wüssten sie, dass ich nun bereit war.
Gerade begannen wir unseren Spießrutenlauf durch die Menge der Gäste, als mir zwischen den vielen Gesichtern, die ich nicht einmal mehr wahrzunehmen schien, ein einzelnes, breites Grinsen besonders auffiel. Misses Arthurs betrachtete mich mit einem solch wissenden Grinsen, dass es mir fast hätte Angst eingejagt. Sie hatte gesagt, sie hätte etwas an meinem Kleid geändert, auch Bella wusste, dass mit meiner Hochzeitsrobe etwas anders war als gewünscht, oder einfach noch etwas dazu gedichtet war, aber was war es?! Ich versuchte das Geräusch des schneidenden Verrates aus meinem Gehörgang und den Gedanken an irgendetwas Schlimmes aus meinem Kopf zu verbannen, doch es wollte mir permanent nicht gelingen. Was hatte sie geändert?!
Die Sonne war nun vollständig am westlichen Horizont versunken und mit den letzten Strahlen,die über den Horizont strichen, brach die Nacht über der Festgesellschaft herein.
Wir schienen immer langsamer zu werden und es kam mir vor wie Stunden, bis wir endlich an all den Menschen vorbei, am Altar angelangten. Da war Malfoy, Crabbe, Flint, Zabini, Bole, Derrick, sogar der Theodore Nott, der eigentlich nicht in meine Generation gehörte, stand am Rande des Geschehens. Ganz vorne neben dem Treppenaufgang, auf dem Regulus im schwarzen Festumhang auf mich wartete, erkannte ich nun Bellatrix, Selene und Veratrix, die mir aufmunternd zulächelten, doch ich nahm es nicht wahr. Wieso um alles in der Welt, konnte ich nicht hier und jetzt, auf der Stelle einfach umkippen, mich in Luft auflösen und irgendwo ans andere Ende der Welt reisen?
Meine Mutter hatte immer gesagt, ich solle meinem Schicksal folgen, mich vor nichts und niemandem fürchten, aber in jenem Moment keimte die Angst in mir. Was würde geschehen, trug ich nur erst den goldenen Ring am Finger, war es mein Schicksal hier zu enden? War es wirklich meine Aufgabe die Hausfrau für den Regulus Arcturus Black zu spielen? Wohl kaum… Doch kaum hatte ich alle möglichen Arten von hier zu verschwinden vor meinem inneren Auge abgespult, war es auch schon zu spät – ich war vorne am Traualtar angelangt und Rodolphus legte meine Hand in die von Regulus.
Ein Raunen ging durch die Menge und die ersten Strahlen des aufgehenden Mondes tasteten sich über den Horizont. Mit dem Entschwinden der Sonne war es kälter geworden und ein kühler, leiser Wind war aufgekommen, der nun an meinem Haar zerrte. Allerdings hatte man trotz der zunehmenden Dunkelheit nur zwei, mit blauer Flamme brennende Fackeln, neben dem Traualtar entzündet und vier kleine Fackeln, die ebenso dezent blau brannten, auf das auch alle Gäste der Gesellschaft etwas sehen konnten.
Aber warum starrten sie mich nur alle so an? Selbst Selene und der sonst so schlagfertigen Veratrix standen die Münder offen, Bella hingegen kraulte Scale dem Statuendrachen den Bauch und stierte angestrengt in eine andere Richtung. Sie steckte also dahinter… wenn nun Misses Arthurs auch… das breite Grinsen auf ihrem Gesicht hatte sich in ein Lächeln und ein stolzes Funkeln in ihren Augen gewandelt. Langsam neigte ich meinen Kopf nach unten, wandte meinen Blick von Regulus ab und sah an mir hinunter.
Das also hatte sie mit meinem Kleid angestellt…


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