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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Eine Schwarze Hochzeit und ein weißer Tod

von LadyPeverell

Meine Augen glitten über das Spiegelbild der Person, die soeben das Zimmer betreten hatte. Seine Augen starrten fest in die meines Ebenbildes. Diese Augen, diese ebenholzschwarzen, undurchdringbaren und doch unendlich tiefen Augen. Ach, zum Teufel, was dacht ich denn da schon wieder?! „Die Hochzeitsfeierlichkeiten finden auf dem Anwesen der Blacks statt.“, erläuterte ich ihm kühl und griff zu der silbernen Haarnadel, die die Form einer Drachenklaue hatte, um sie über dem schwarzen Lederband anzubringen, mit welchem Bella den feinen, aufwendigen Fischgrätenzopf zusammengebunden hatte, den sie mir von rechts nach links über den Hinterkopf geflochten hatte und der mir nun über die linke Schulter bis kurz unter den Brustkorb fiel. Merlin hatte seine Augen zu Schlitzen verengt und musterte seinerseits den Eindringling, welcher nun lächelte und ganz in das Zimmer eintrat. Er trug ein seidenes, dünnes Hemd, über dem eine lockere, graue Krawatte hing. Die Hose war gewohnter Weise aus aschfarbenem Leder und unordentlich in die Stiefel, mit der viel zu breiten Krempe gestopft.
„Ich weiß.“, oh Himmel, nun fing das wieder an! Wenn er es wusste, warum konnte er sich dann hier nicht einfach in Nebel auflösen, oder so schick in einer grünen Flamme verschwinden, wie es das Flohpulver bewirkte? Ich hatte momentan einfach keinen Nerv für den Mann, der mich – zugegebenermaßen - vollkommen verunsicherte. Noch immer war ich mir überaus sicher, dass das Eis um mein Herz, auch durch ihn nicht schmelzen würde, doch immerhin war mein Verlangen nach ihm so groß, dass schon als Bella begonnen hatte über ihn zu reden, mein Herz schneller geschlagen hatte. Ich war mir sicher, dass sich die Eisschicht seit unserer letzten Begegnung regeneriert hatte, doch konnte ich mir nicht sicher sein, dass sie bei noch solch einer Prozedur, nicht doch Schaden davon tragen würde und an vereinzelten Stellen Sprünge aufweisen würde.
„Wenn Ihr es wisst, was wollt Ihr dann hier?“, ich wollte ihn einfach nur so schnell irgend möglich aus meiner Villa expedieren. „Erstens, liebste Sigyn, waren wir bereits beim Du und zweitens, …ich wollte Dich sehen.“, kurz hielt ich in meiner Bewegung inne und warf einen prüfenden Blick in die Augen seines Spiegelbildes, die mich herausfordernd anfunkelten. Er wollte mich sehen? Sollte ich die Betonung dieses Satzes nun auf ‚mich‘ oder auf ‚wollen‘ legen? Beide Worte waren mir in diesem Augenblick unheimlich wichtig und langsam strich meine Hand über den langen Zopf und sank dann auf den Tisch.
Er WOLLTE mich sehen.
Er wollte MICH sehen.
Er WOLLTE MICH sehen.
Beide Worte waren gleich wichtig, entschied ich kurzerhand und bemühte mich, meine Augen nicht von seinen abzuwenden. Wenn ich seinem Blick nachgab, hatte er gewonnen – das konnte ich nicht riskieren.
Erst jetzt bemerkte ich aus dem Augenwinkel, den Statuen ähnlichen Drachen, der auf seiner Schulter thronte und elegant den Hals in die Luft reckte. Nun wurde mir auch bewusst, wen Merlin so gebannt anstarrte. Ein Mädchen also. „Wie unhöflich von mir.“, setzte ich an und wandte mich um, während Merlin mir auf die Schulter sprang und gefährlich nah an meinen Zopf kam, den er, so befürchtete ich, seit Bella begonnen hatte zu flechten, nur zu gern und mit größter Freude zerstören wollte. „Merlin, das ist William Yaxley. Und das auf seiner Schulter…“, Williams Blick glitt über mein Dekolleté zu der schwarzen Drachendame, die ihr Haupt eitel in die Höhe reckte und nicht viel von allem hier zu halten schien. Eine eitle kleine Dame – in irgendeiner Weise war sie mir sofort symphytisch.
„Das ist…werter Merlin, werte Sigyn, darf ich vorstellen: Veskala Yaxley.“, der Name war klangvoll, auch wenn ich keine tiefere Bedeutung dafür, in allen mir bekannten Sprachen fand. Der einzig ähnlich klingende Name, war mein eigener – Valeska – und mit diesem hatte Veskala dennoch nichts zu tun. Merlins Nasenflügel zitterten und er war sichtlich angespannt, als er es ihr gleichtat und den Kopf majestätisch in die Höhe reckte. Stimmt, für diese beiden wollte ich mich bei William auch noch bedanken…
Veskala musterte ihn desinteressiert und warf dann ihren Kopf in die andere Richtung, um unnahbar zu wirken. Merlin auf meiner Schulter wurde zunehmend angespannt und bohrte seine langen Klauen in meine Schulter, so wie sein Schwanz durch die Luft peitschte und die Falten meines Kleides glattstrich.
Das Schuppenkleid der schwarzen Drachin schillerte in einem dunklen Blau und wirkte durch diesen Glanz wie dunkelblaues Metall, dass die Drachendame umgab wie ein undurchdringbarer Nebel. Mir war keine Rasse mit einem derartigen Aussehen bekannt, schwarze Schuppen, die glänzten wie die tiefe See und mich schon wieder an Williams Augen erinnerten, die ebenfalls leuchteten – allerdings nicht von sich aus, sondern da sein Blick auf meinem schulterfreien Kleid lastete.
Kurz noch nahm ich mir Zeit das Mädchen genau zu mustern. Sie war grazil und elegant, ihr Kopf war dünn und sie hatte eine kurze Schnauze. Die Augen waren schwarz, wie Williams und mit langen, dunkel und hellblau glitzernden Adern durchzogen, welche das ganze Auge wirken ließen, wie eine separate Galaxie.
Ihr Hals war geschwungen, im Vergleich zwar recht kurz, was ihrer Schönheit allerdings keinen Abbruch tat. Die Krallen an ihren Flügeln und Pranken, erinnerten an geschliffenen Stahl, welcher mit einer schwarzen Kerbe durchzogen war. Ihre Schuppen schienen glatt und trocken, trotz des Leuchtens, wirkten sie nicht nass oder glitschig. Die Hinterbeine waren angewinkelt und glichen denen eines Greifen, nur ohne das Fell, sondern mit Schuppen bedeckt. Aus dem Ellbogengelenk der Vorderbeine bohrte sich eine stählern wirkende Klaue hervor, die ebenfalls jene Kerbe aufwies, welche ich schon an den Flügelkrallen bemerkt hatte. Diese Schwingen…Die langen, schwarzen Knochen, von dünnen ebenso rabenfarbenen Häuten verbunden lagen eng an ihrem schmalen Brustkorb, an dem sich die Rippen abzeichneten. Ihr Schweif peitschte wie Merlins, hinter dem Rücken ihres Herrschens und so ließ sie mich erkennen, dann am Ende dieses, ein langer, schwarzmetallener Stachel hing, den man hätte als spitzen Hammer oder als Meißel nutzen können. Kurz noch sah ich die langen, dünnen Stacheln, welche sich mit festen Häuten verbunden, immer größer werdend, den Schwanz hinauf zogen. Sie wurden auf ihrem Rücken fortgeführt und immer größer, bis sie kurz vor dem Kopfansatz unter einem langen Knochenkamm verschwanden, der, ähnlich wie die Flügel, von dünnen Häuten verbunden war und ihr wie festes Haar vom Kopf abfiel. Allerdings war es mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht als Zierde gedacht, sondern zum Abschrecken von Feinden, zumindest schloss ich darauf, dass sie diesen Kamm drohend ausfächern konnte, wenn ihr etwas nicht passte.
William hatte es geschafft seinen Blick von meinem Kleid zu lösen und folgte nun meinem Blick zu seiner Drachin. „Sie ist ein Finnischer Frostnebel*. Dies war doch deine Frage.“, lächelte er und strich ihr liebevoll über den Hals. „Eine neue Rasse?“, nun begannen auch meine Augen zu leuchten – wenn es um Drachen ging war meine Neugierde geweckt. „Ja. Sie ist erst vor sieben Tagen in meinem Reservat aufgetaucht und keiner hatte auch nur die geringste Ahnung, was es mit ihr auf sich hat.“, „Und sie hat Dir vertraut? Ich weiß ja nicht, ob sie nicht damit ihrem Leben selbst den Schlussstrich gesetzt hat.“, Williams Augenbraue hüpfte nach oben und ich lächelte. „Wir haben uns verstanden.“, erläuterte er mir und ich musste lächeln. „Ich glaube, Merlin ist auch recht angetan von deiner Schönheit. “, „Ein hübscher Name übrigens…Merlin. Es passt zu dem kleinen Witzbold.“, woraufhin Merlin den Kopf hob und Will verärgert anblickte. Im nächsten Moment ringelte er seinen langen Schwanz um meinen Arm und ließ sich nach unten baumeln, wobei seine langen Hörner dem feinen Saum meines Kleides gefährlich nahe kamen.
Seine Zunge hing ihm nach unten aus dem Maul und er wirkte, als würde er sich freuen, wie ein kleines Kind, dass zum ersten Mal die Schönheit einer Winterwelt erkundete. Der kleine Drache war ein Spaßvogel, doch damit konnte er Veskala scheinbar nicht sonderlich beeindrucken, denn die Drachin würdigte ihn nicht eines Blickes. Fragend dreinblickend zog er seine gespaltene Zunge wieder zurück in sein Maul und legte den Kopf schief, was so kopfüber einfach nur ulkig wirkte. Meine freie Hand griff nach seinem Nackenwirbel, den ich auch zu fassen bekam und der Griff seines Schweifes um meinen Arm lockerte sich. Mit einem wohligen Knurren schloss er die Augen und ließ sich auf meine Hand fallen. Eigentlich war er mittlerweile selbst kleingezaubert schon so groß, dass lediglich sein Halswirbel noch in meiner Hand Platz fand, doch da er wie ein Vogel hohle Knochen hatte, fiel etliches seines Gewichtes weg.
Zu Bellas Verwunderung war es dennoch äußerst schwer, einen Drachenknochen zu zerkleinern, oder gar zu brechen. In der fünften Klasse hatten wir einen Trank mit jener Zutat brauen sollen und keiner hatte es geschafft den Knochen zu brechen, weder Fluch noch Mörser hatten geholfen. Schlussendlich hatten wir erfahren, dann allein ein Drachenzahn es vermochte die harten Knochen zu zermürben und auch dies nur in äußerst kleinem Maße . Würden die Knochen eines Drachen bei jedem Biss eines anderen zu Bruch gehen, existierten diese majestätischen Geschöpfe schon längst nicht mehr, so musste man den Knochen stundenlang mit einem Zahn bearbeiten, auf dass sich wenigstens ein bisschen Staub davon ablöste. Eine schweißtreibende und langwierige Prozedur, von der Bellatrix irgendwann abgelassen hatte.
Merlin blickte mich aus großen Augen an, als ich ihm grinsend eine goldene Kette hinhielt, an der ein blauer Saphir pendelte. Er war nicht besonders groß, doch er funkelte und Merlins Augen spiegelten sich unzählige Male in dem Stein. Seine Vorderpranken griffen gebannt danach und er machte sich lang, um an den Stein zu kommen. Grinsend übergab ich ihm das Mineral und setzte ihn lächelnd auf dem Boden ab. Schnell breitete er seine Schwingen aus und fing sich leicht flatternd in der Luft ab, bevor er sich vom Boden abstieß und vor mir in die Luft ging. „Geh sie beeindrucken.“, riet ich ihm, woraufhin er den Edelstein betrachtete, dann von mir zu Veskala blickte und letztendlich freudig auf sie zusteuerte. Veskala bemerkte ihn aus dem Augenwinkel und wandte sich sichtlich genervt ab, denn sie kletterte von Wills Schulter hinab, um es sich auf einem Kissen gemütlich zu machen, das auf dem langen, schwarzen Sofa lag.
Merlin landete direkt vor ihr, mit stolzgeschwellter Brust und keinem Blick mehr für andere Anwesende in diesem Zimmer, legte er ihr den Saphir vor die Sitzgelegenheit.
„Dein Drache bezirzt meine Veskala.“, stellte Will schmunzelnd fest und ich wandte mich wieder meinem Spiegelbild zu. Die Drachen konnten tun und lassen was sie für richtig hielten – ich würde heute heiraten und bei dem Typ, der laut einigen Muggel irgendwo weit über uns, auf einer Wolke herumdümpelt und Wasser zu Wein wandelt, ich würde heute nichts…
Williams Hand fuhr um meine Hüfte, schien wie Schnee auf dem schwarzen Stoff. Meine Atmung verkürzte sich drastisch, mein Herz begann gleichzeitig schneller zu schlagen, doch ich versuchte die Anzeichen zu ignorieren, dass ich ihn wollte, dass ich nichts lieber wollte als ihn. Seine Finger waren mittlerweile über meinen Bauch gewandert und hatten sich auf meinen Beckenknochen, auf der anderen Seite gelegt. Im nächsten Moment hatte er mein Becken fest gepackt und mich zu sich gedreht, so dass der Rock meines Kleides gegen den Spiegel peitschte. „Komm schon, Sigyn…du willst mir nicht erzählen, dass du so kalt bist, wie du dich anfühlst.“, ich schnaubte und stierte ihm eisigen Blickes in die Augen. Verdammt, nein! „Ich werde dir überhaupt nichts erzählen, William.“, auf sein Gesicht trat ein spielerisches Lächeln und langsam neigte er seinen Kopf zu meinem hinab. Wegdrehen, wegdrehen, wegdrehen! Verdammt was war nur mit mir… ich kam nicht dazu jenen Gedanken zu vollenden, denn schon senkte William seine Lippen vollständig auf meine und in mir machte sich wieder das Gefühl dieses unbändigen Feuers breit. Langsam öffnete ich meine Lippen und stieg auf seinen Kuss ein. Meine Hände suchten sich den Weg über seinen Rücken und zogen sein Hemd immer weiter mit, Stück für Stück aus dem Bund seiner Hose. Kurz löste er seine Lippen von den meinen und blickte mich tatsächlich fragend an, woraufhin er begann, ohne auf eine Reaktion zu warten, die Knöpfe meines Kleides auszuhaken. Langsam legte er seine Lippen abermals über meine und nachdem sich unsere Lippen kurz geschmeckt hatten, schlüpfte seine Zunge hervor und erbat bei meinen Lippen um Einlass. Ich gewährte.
Mit immer wilder werdenden Küssen schob er seine Hand unter den Saum meines Kleides, das nun zweigeteilt an meinem Rücken hing und zog mich in Richtung des Sofas. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, war es wirklich das, worauf ich die letzten drei Wochen gewartet hatte? War er das, worauf ich gewartet hatte?
Langsam schob er mir mein Kleid von den Schultern, während meine Hände unablässig über seinen Oberkörper wanderten und abwechselnd zwischen seinen Gürtel und Körper glitten. Endlich war ich aus dem Hochzeitskleid befreit – ja, es war mein Hochzeitskleid, doch er war nicht mein Bräutigam und doch waren es seine Hände, die nun über meine nackten Oberschenkel strichen und an der Spitzenunterhose zupften, sowie meine nun endlich die Schnalle seines Gürtels geöffnet hatten und vollständig in seine Hose glitten. Er warf sein offenes Hemd auf den Boden, neben mein Kleid und ließ sich auf das Sofa sinken, von dem aufgeschreckte Drachen hochflatterten, die bis dato damit beschäftigt waren, sich in die Augen zu starren. Nun flogen sie beleidigt zum Fenster hinaus, Merlin immer verfolgt von seiner Veskala, der sein Geschenk offensichtlich gefallen hatte. Seine Hände wanderten über meinen Rücken und er zog mich über sich. Seine Lippen wanderten von meinem Mund, über meinen Hals, verweilten einen Augenblick an meinem Schlüsselbein, während ich mein Becken gegen seines Bewegte. Ich wusste nicht, ob das alles eine gute Idee war, wusste ehrlichgesagt nicht einmal, was ich da tat, doch ich genoss es. Er begann zu stöhnen und zog mich fester an sich. Im nächsten Moment hatte er sich aus seiner Hose befreit und mich abrupt auf den Rücken gedreht.
Diesmal kam keine Bella dazwischen…

Meine Finger spielten mit dem Stoff, der wieder ordentlich um mich lag. Der Ausschnitt saß so perfekt wie zuvor, die Knöpfe am Rücken des Kleides waren geschlossen und zu meiner Verwunderung saß auch meine Frisur noch fast genauso, wie vor der Begegnung mit William . Was hatte ich da eigentlich getan? Meine bleiche Haut wirkte wie Schnee, meine grauen Augen schienen zu leuchten, die Falten meines langen Hochzeitskleides lagen ordentlich übereinander und die langen Stacheln, die über meinen Handrücken lagen, wirkten wie die Klauen eines Drachen. Vor nicht einmal drei Stunden war ich schon einmal eben so, vor eben jenem Spiegel gestanden, in dem ich mich nun skeptisch betrachtete. Wieso hatte ich zugelassen, dass William bekam was er wollte? Wieso war ich nicht weggelaufen, vor ihm und vor Regulus? Und wo war Bella gewesen, um mich davon abzuhalten? Oder Merlin? Nun gut, der Drache hätte nicht wirklich etwas tun können, schwebte er doch gerade auf einer pinken Wolke über den Himmel, die Königin Veskala auf einem Wolkenthron bezirzend…. Waren sogar Drachenmännchen wie die Männer?
Ich schüttelte den Kopf und blickte mich nochmals prüfend an. Es klopfte und mein Magen verkrampfte sich. Nein, es war nicht William, er war vor einer Stunde gegangen, nur um mich auf der Hochzeit wieder mit seinem Anblick zu quälen.
In einem Traum aus blutrotem Stoff trat Bella in das Zimmer ein. Ihre pechschwarzen Haare hoben sich von dem dunklen Rot ab, um ihre Taille schlang sich die Kordel, die mit der silbernen Rose zusammengehalten wurde und auf ihrer Schulter weilte Scale, die Drachin, die ähnlich wie Veskala zuvor, ihren Kopf vornehm in die Höhe reckte, jedoch unmerklich Ausschau hielt, ich vermutete nach Merlin. Der Drache konnte nicht von meinem Anwesen herunter, aufgrund der Schutzzauber musste er hier irgendwo auf dem Gelände sein. Bella lächelte leicht und ihre schwarzen Augen schienen wie Kohle und hoben sich ebenso wie ihre blutroten Lippen, von der weißen Haut ab. Sie musterte mich von hinten und kam dann hinter mich, wie Will es schon getan hatte und diese Situation weckte ungute Erinnerungen in mir.
„Die Kutsche steht bereit.“, ich seufzte und nickte. „Danke, Bella. Für alles.“, sie lachte leise und – wie sollte es anders sein – etwas hysterisch, um dann mit dem Kopf in Richtung Tür zu deuten.
Langsam schritten wir den langen, gewundenen Weg von der Villa, zu dem großen, stählernen Tor, vor dem eine elfenbeinweiße Kutsche wartete. Vor sie war Vic gespannt, was mich zu einem kleinen Lächeln verleitete. Wie die elegante Stute da weilte, mit einem weißen Blumenkranz um ihre Brust gelegt, mit goldenen Ringen, die die weißen Lederriemen zusammen hielten, geschmückt, das Fell gebürstet, bis nicht mehr das kleinste Staubkorn darin Platz fand und die Hufe lackiert, bis sie im Sonnenlicht schillerten wie Obsidian. Es war alles so furchtbar kitschig, das einzige was nicht in das Bild der perfekten Braut passte, war ich. Es lag noch nicht einmal an der Farbe meines Hochzeitskleides, es lag an mir. Ich passte weder in diese Situation, noch in diese Kutsche, noch zu jenem Kleid, das so fabelhaft meine Taille umspielte.
Scale stieß sich von Bellas Schulter ab und flog freudig nach oben. Ein kühler Windstoß fuhr mir durch die Haare und ich wandte mich um. Im Westen sank soeben die Sonne, das Tor zu dem Anwesen lag im Norden. Die Fassade meiner Behausung wurde in feurige Farben getaucht und es schien, als tanzten Flammen auf dem schwarzen Stein und den vielen Efeuranken, die die Mauern umgarnten und schmückten.
Vor mir auf dem Boden hockte Merlin, der sich auf seine Hinterbeine gestellt hatte und sich wie ein Känguru mit dem Schwanz am Boden abstützte. Der Kleine blickte mich so niedlich an, dass ich mir ein Lächeln abringen konnte, woraufhin er seine Zunge hervorschießen ließ und sich einmal um das Maul schleckte. An Bellas Blick war deutlich zu erkennen, dass sie den kleinen herzallerliebst und einfach nur goldig fand und genau das wollte er mit diesem Blick bezwecken.
Leider hatten solche Blicke bei mir noch nie ihre Wirkung verfehlt und so reckte ich ihm meine hohle Hand entgegen, in welche er seinen Kopf drückte. Um seine langen, glitzernden, goldenen Hörner, lagen goldene Ketten, an denen grüne Edelsteine funkelten und auch er wirkte wie frisch aus einem Waschzuber entflohen. Sogar die Drachen hatte Bella auf Hochglanz poliert.
„Bella, was soll das alles? Es ist…du weißt, ich will Regulus nicht heiraten.“, genervt verdrehte sie die Augen und nickte. „Ich weiß, ich weiß, aber wenn du schon einmal heiratest, dann sollst du gut aussehen! Und wo wir beim Heiraten sind, ich war diejenige, die Misses Arthurs gesagt hat, sie solle dein Hochzeitsgewand auf eine gewisse Weise verändern. Du wirst es bisher nicht bemerkt haben, so hoffe ich zumindest?“, verwundert blickte ich von ihr zu Scale, die begonnen hatte mit ihrer Flügelkralle an Bellas Kleid zu zupfen.
„Nein, bislang habe ich nichts Außergewöhnliches bemerkt – aber was hast du…“, mit einer raschen Handbewegung schnitt Bella mir das Wort ab. „Dann lassen wir es dahingestellt. Wenn du dich wohlfühlst, wie du bist, können wir es so lassen.“, „Jetzt, nach dieser Offenbarung fühle ich mich gewiss nicht mehr wohl.“, korrigierte ich Bella und sah sie durchdringend an. Kurz blickte sie unsicher an mir hinab und nickte dann. „Damit kann ich leben.“, belustigt schüttelte ich den Kopf und merkte wie sich Merlin auf meiner Schulter festkrallte.
Bellatrix schritt hoch erhobenen Hauptes durch das Tor und wollte gerade die Kutschentüre öffnen, als Eleonore aufgebracht angerannt kam. „Herrin, Ihr habt Euren Umhang vergessen, Ihr ebenfalls, Miss Bellatrix.“, augenverdrehend nahm Bella Eleonore ihren dunkelbraunen Jarveynerz ab. Skeptisch betrachtete ich den weißen Umhang, welchen Eleonore noch auf ihren zu groß geratenen Händen balancierte und blickte prüfend zu Bella, die gerade Scale in die Kutsche hüpfen ließ. Seufzend nahm ich Eleonore den Mantel ab, Bellas Unschuldsmine verriet sie jedes Mal aufs Neue. Eleonore verneigte sich höflich und war vom einen aufs andere Mal verschwunden. Diese Hauselfen.
Ein weiterer kühler Windhauch fuhr mir durch die Haare und kündigte die Abendstunden an. Im Sonnenuntergang heiraten… dass ich schon allein bei der Vorstellung nicht begann zu würgen, stellte ein kleines Wunder dar.
Zweifelnd schwang ich den Umhang um meine Schultern und kletterte hinter Bella in die Kutsche.
Vic setzte sich abrupt in Bewegung und begann zu traben. „Glaubst du, sie bekommt die Kutsche allein gezogen?“, Bella warf einen prüfenden Blick aus dem Fenster und schüttelte dann den Kopf. „Auf dem Boden ist es kein Problem für sie, aber in der Luft…na ja, sie ist ja auch nicht allein.“ Scale spie eine Stichflamme und Merlin hielt reflexartig seine Schwinge vor mein Gesicht. Schmunzelnd schob ich den Flügel zurück und betrachtete Bella wissend. Scale hatte im Übrigen aus dem Fenster gespien, doch zumindest wusste ich nun, dass ich mich auf Merlin im Falle eines plötzlichen Großbrandes verlassen konnte.
Zeitgleich ließen wir unsere Drachen auf die offenen Fensterrahmen klettern und zogen unsere schwarzen Zauberstäbe hervor, Bellas aus Walnussholz, meiner aus Schwarzdorn gearbeitet. Scale blickte zu Merlin, Merlin zu mir und ich grinste Bella an. „Maximus.“, meinte Bella und schwang ihren Zauberstab einmal von rechts nach links. „Maximus.“, sprach auch ich und richtete den Stab auf Merlin, der sich aus dem Fenster fallen ließ. Erschrocken reckte ich meinen Kopf aus dem Fenster und blickte in die weite Landschaft Irlands. Noch waren wir auf dem Boden, doch urplötzlich ging ein Ruck durch die weiße Kutsche und ich wandte meinen Kopf abrupt nach oben. Merlin war auf seine volle Größe von etwa zwölf Metern herangewachsen und hatte soeben die Krallen seiner Hinterpranken um die Kutsche geschlossen. Vic wieherte freudig, doch auch mit etwas Angst und die nun etwa fünf Meter lange Scale griff mit ihren Krallen die vordere Stange der Kutsche. Etwas holprig hob das ganze Gebilde vom Boden ab und ich war froh, dass Bella das alles hier noch mit einem Bann der unsichtbar machte, belegt hatte.
Merlins riesenhafte Schwingen, deren Spannweite mindestens das Dreifache seiner gesamten Körperlänge betrug, schlugen ruhig durch die Luft. Seine Vorderbeine hatte das Langhorn angezogen, seine riesigen Hörner überragten Vic und Scale und man hätte fast meinen können, Merlin wolle sie und die Kutsche wie ein überfürsorgliches Drachenweibchen beschützen. Sein Schwanz wechselte nur ab und an die Richtung, um die Balance zu halten. Woher wussten die Drachen eigentlich wohin es ging? „Sag mal Bella, wieso sind wir nicht einfach disappariert – es wäre um einiges einfacher gewesen, als den Drachen eine Karte zu erklären. “, die Schwarzhaarige grinste breit und erläuterte dann: „Vic führt die Drachen, Sigyn. Sie weiß wohin sie fliegen muss und die Drachen wissen, dass sie ihr folgen müssen. Warum wir in einer Kutsche fliegen? Zum einen, weil es sich für eine Braut gehört, in einer Kutsche vorzufahren und nicht mir nichts, dir nichts dort auftaucht! Zum zweiten, weil ich diesen Zauberspruch schon immer einmal ausprobieren wollte!“, ich schüttelte den Kopf. Meine Bella…sie war doch einfach unverbesserlich.
In irgendeiner Weise hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr nichts von Wills Besuch erzählt hatte, doch ich war weder darauf erpicht mit ihr zu streiten noch mich den ganzen Abend vor Regulus verstecken zu müssen, da Bella ihm in ihrer Wut alles gebeichtet hätte und die beiden nun Jagd auf mich machten . Regulus war zwar kein ernstzunehmender Gegner, konnte er doch besser mit Teufelsschlingen und Jarveys als seinem Zauberstab umgehen, doch musste ich die nächsten Jahre meines Lebens, vielleicht sogar den Rest davon, an seiner Seite verbringen und um ehrlich zu sein, konnte ich mir mittlerweile sogar Schlimmeres vorstellen. Immerhin würde ich machen können, wonach mir der Sinn stand, hätte mein Bett allein für mich und würde in meiner Villa wohnen bleiben, wollte Regulus sich doch schnellstmöglich von Walburga lossagen. Eine interessante Dame, allerdings war mit ihr auch nicht zu scherzen, weshalb Bella und ich es uns bei ihr auf jeden Fall verscherzt hatten.
Nur zu gerne dachte ich an unsere Aktionen in der dritten Klasse zurück, als wir der lieben Walburga, mit Mithilfe von Regulus, die Gnome in den Garten, die Jarveys in die Küche und die Augureys ins Schlafzimmer geschmuggelt hatten. Nicht nur dass es eine furchtbare Sauerei gegeben hatte, nein, Walburga hatte einen Tobsuchtsanfall und hätte Regulus fast zerflucht. Aber wir hatten etwas zu lachen.

Mit einem dumpfen Geräusch und einem extremen Wackeln setzten die Räder der Kutsche endlich wieder auf dem Boden ab. Ich sah aus dem Fenster und erkannte die Ländereien der Blacks, die ihr gut getarntes Anwesen umringten. In ein paar Minuten würden wir vor dem großen, schwarzen Tor stehen, das dem einer alten Festung glich und da Vic in einem freudigen, schnellen Trab voranlief, ging ich von etwas weniger als vier Minuten aus. „Holen wir die Drachen rein?“, Bella nickte kurzerhand, beugte sich aus dem Fenster und schrie ihrer Scale ein: „Parvus!“, entgegen. Merlin flog direkt über der Kutsche und reckte seinen Kopf zu mir herunter, woraufhin mein Zauber direkt seine Nasenflügel traf und er begann das Gesicht zu verziehen. Mit einem lauten Niesen und einer rotorangenen Stichflamme, schrumpfte der Drache wieder auf die Größe, mit der er zu mir gekommen war und die Flamme, die aus seinem Maul trat, war eindeutig zu groß, für das kleine Langhorn.
Er rieb seine immer noch juckende Nase an seiner schuppigen Vorderpfote und blickte mich mit einem bitterbösen Gesichtsausdruck an, mit dem es mir allerdings unmöglich war, den kleinen Rabauken ernstzunehmen – er war einfach herzallerliebst und so niedlich!
Nach einigen Sekunden des bitterbösen ‚Ich-hab-dich-nicht-mehr-lieb-jetzt-nicht-und-nie-wieder-denn-ich-bin-ein-Drache-und-unser-Groll-bleibt-ewig-Blick‘ , schüttelte er allerdings dann doch seinen Kopf und kehrte auf meinen Arm zurück. Der Blick wandelte sich und sagte nun eigentlich nur noch eins aus: Ich hab dich doch wieder lieb, aber sei gewarnt – wenn das so bleiben soll, will ich ein Hühnchen!
Grinsend kraulte ich Merlin am Kinn, woraufhin aus seiner Kehle ein tiefes, wohliges Grummeln drang, er sich auf die Hinterpranken stellte und den Hals nur umso höher reckte.
„Wir sind da.“, Bella blickte schuldbewusst und lächelnd zu mir, woraufhin ich auf meine Schulter klopfte und Merlin sich unter dem Mantel an mein Kleid klammerte. Hoffentlich zerriss er es nicht vollkommen und wenn, bitte nur an jenen Stellen, die nicht dringendst bedeckt sein sollten. Gerade wollte ich an Bella vorbei, die Kutschentür öffnen, als sie bemerkte: „Sigyn – du riechst nach Zitrone.“ Zitrone?! Wieso denn Zitrone?! Ich schnupperte in der Luft und schüttelte den Kopf. Wahrhaftig, der Umhang duftete nach Zitrone… ich schloss einmal darauf, dass Eleonore ein neues Waschmittel erfunden hatte, oder ähnliches, vielleicht hatte sie sich auch entschieden ein Parfum zu kreieren, momentan war es mir egal. Es roch sogar einigermaßen angenehm.
Sanft schob mich Bella zurück und wies mich mit einem Blick an, zu warten. Widerwillig ließ ich mich nochmals zurück auf die weiße, lederbezogene Bank sinken, während Bella die Kutschentüre öffnete und ausstieg. Wahrscheinlich würde sie meinen Onkel holen gehen, einen von den vielen. Höchstwahrscheinlich würde ihre Wahl auf Raimon Lestrange fallen, den Vater der Lestrangebrüder, immerhin war er der Cousin meiner Mutter gewesen, womit die beiden Lestrangebrüder Rodolphus und Rabastan – so ungerne ich es auch sagte – meine Großcousins waren. Raimon bedeutete Glück und der Name passte unwahrscheinlich gut zu dem schwarzhaarigen Mann der Riddle-Generation. Es war wahrhaftig eine rätselhafte Generation.
Andererseits würde ich Bella aber auch zutrauen, mir meine verhasste Tante Amatha anzuschleppen, die Schwester meines Vaters, die mit einem weiteren Flint verheiratet gewesen war und glücklicherweise war er verstorben, bevor er noch weitere dieser ekelhaften Flintsprösslinge zustande bringen konnte. Der letzte Geschwisterteil meines Vaters war seine jüngste Schwester Aurora gewesen, die im zarten Alter von sieben Jahren auf mysteriöse Weise verstorben war.
Merlin unter meinem Umhang klang, als würde er sich in der Wärme recht wohlfühlen, denn er bohrte seine Schnauze in meine Armbeuge und seine Atmung war gleichmäßig, als würde er schlafen.
„Sigyn?“, ich zuckte zusammen, denn William hatte mich ebenso, in eben jener gleichen Haltung wie Bella nun dastand, heute schon einmal so angesprochen. „Ja?“, Bella nickte mir zu und bedeutete, ich könne aussteigen. Kaum hatte ich einen meiner schwarzen Heels auf den Boden gesetzt, nahm sie mir den Mantel ab und ich blickte in die Augen des Mannes, den ich hier, direkt vor der Kutsche, am wenigsten erwartet hätte. Über die Mauern des Anwesens drang das Stimmengewirr und das Lachen einiger Hochzeitsgäste, noch erwartete man mich also nicht und noch hatte man noch nicht bemerkt, dass man mit der Trauung würde in wenigen Minuten beginnen - ich konnte also noch wegrennen.
Der Mann mir gegenüber blickte mich durchdringend an, musterte mich von oben bis unten und nickte dann, als würde er bestätigen, dass ich mich so vermählen konnte. Aber was wollte er hier? Ein Familienmitglied sollte mich doch eigentlich zum Altar führen – was in drei Teufelsnamen, wollte dann ER hier?!


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