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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Grün bedeutet nicht immer Hoffnung und Feuer ist nicht immer rot

von LadyPeverell

Bellatrix Augen funkelten wie Diamanten im Licht des Mondes, als sie von mir zu Regulus sah und man schier hätte die Spannung zwischen uns knistern hören. Ich unterdrückte ein giftiges Fauchen und wandte mich zum Gehen um. Meine Hand fasste bereits nach dem Türknauf, als sich Bellas Fingernägel wie so oft in meinen Oberarm. „Was tust du da?!“, zischte sie mir zu und meine Augen versuchten ein Loch durch ihre perlenschwarzen Augen zu bohren, doch die Perlen schienen zu hart für meine stechenden Blicke. „Nach was sieht es denn aus?!“, zischte ich leise und versuchte meinen Arm aus ihrem Griff zu ziehen. „Das ist gegen jede Manier, Sigyn!“, gleichgültig zuckten meine Schultern nach oben. In diesem Haus lebte eine halbblütige Hexe, die wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung vom Benehmen in Reinblut-Haushalten hatte, ein Hauself, der herumlief als sei er in einen weißen Farbeimer gefallen – wobei ich zugeben musste, dass ihm das weiß stand – zudem war er ein freier Diener dieser…dieser Schneiderin, die die Jahrtausende alte Tradition eines mit Lumpen bekleideten Hauselfen mit Füßen trat und zu guter Letzt war da noch Regulus Arcturus Black, der achtzehnjährige, der noch dieses Jahr mit mir und Bella die Schule beenden würde und den ich wohl oder übel einen Tag vor Ende dieser Ferien, ehelichen würde! Warum also sollte ich nicht einfach gehen? In diesem Raum befanden sich lediglich Menschen, die es bei mir vollkommen verspielt hatten und solche, die tief unter meinem Niveau lagen…und nicht zu vergessen ein Hauself, bei dessen Anblick ich den Wunsch verspürte ihm meine Stiefelspitze ins Rückgrat zu rammen! Alles in allem, ich hatte die besten Gründe den Raum wutschnaubend zu verlassen!
„Na und? Wen würde es hier schon kümmern ob ich mich reinblütig verhalte, oder nicht!?“, fauchte ich Bella zu, die ihre Augen zu warnenden Schlitzen zusammen kniff.
„Mich.“, Regulus erhob sich und sah mich aus seinen dunklen, braunen Augen an. Also erstens, er hatte wirklich ausnehmend gute Ohren und zweitens, anscheinend war er sich nicht bewusst, dass er gerade sein Todesurteil gesprochen hatte. Bella funkelte mich warnend an und mit Leichtigkeit entwand sich mein Arm ihrem Griff. „Ach ja?“, meine Augen verengten sich zu Schlitzen, meine Hände, meine Muskeln, mein Körper spannte sich vollkommen an und ich fühlte mich wie eine Kobra, die sich drohend vor ihrem Angreifer aufbaute und mit einem Mal vorschnellen konnte, ihre Giftzähne in den Nacken ihres Opfers bohren konnte und mit diesem Biss das Leben desjenigen so schnell es ihr beliebte beenden konnte. „Und was willst du, Regulus Arcturus Black bittschön dagegen tun?“ züngelte ich und nährte mich dem hageren Mann mit kleinen, bedachten Schritten. „Verdammt Sigyn! Was hast du?“, ein lautes und falsches Lachen drang aus meiner Kehle und meine Blicke bohrten sich in seine Augen.
„Was ich habe? Was ich HABE? Ich habe einen guten Freund verloren, indem er mich hintergangen hat. Ich habe eine Hochzeit vor mir, die ich niemals feiern wollte. Ich habe mich meines Vaters entledigt um dieser Hochzeit zu entgehen. Ich habe ein schwarzes Hochzeitskleid und vor allem habe ich das mieseste Gefühl, dass man überhaupt fühlen kann, denn mein bester Freund hat mich zu seinem eigenen Vorteil gekauft und mich nicht einmal nach meiner Meinung gefragt – ach und übrigens, das war an meinem Geburtstag. DAS habe Ich!“, zählte ich in einem immer lauter werdenden Fauchen auf und Regulus zog respektvoll die Luft ein. Darauf war er wohl nicht gefasst gewesen. Anscheinend Bella jedoch genau so wenig, denn sie sah mich mit offenem Mund an und mir tauchte das Bild im Kopf auf, wie eine Elster kleine Äste heranschleppte und sich auf ihrer vollen Unterlippe hockend, daran machte ihr Nest in Bellatrix Mund zu errichten.
Regulus reckte mir seine Hand entgegen und ich musste an mich halten um ihm nicht auf die Finger zu hauen, die nun an einer meiner gelockten Haarsträhnen spielten, die mir über meine Schulter fielen.
„Lass das.“, riet ich ihm mit einem warnenden Unterton und schnaubte. Sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben und sein Blick glitt von meinen Haaren, zu meinen Augen. Meine Hand schnellte herauf und die Handseite mit dem kleinen Finger fuhr auf sein Handgelenk nieder. Erschrocken zuckte er unter meiner improvisierten Schneideattacke, der sichtlich das Messer fehlte, zusammen. „Was…“, ich schnaubte und reckte meine Nase in die Luft. „So endet es, wenn man mich nicht fragt, ob man etwas mit mir oder meinem Leben tun darf.“, Regulus schüttelte sein Handgelenk und sah sich die Stelle an, auf der die Seitenknochen meiner Hand gelandet waren.
„Sigyn, du musst mich verstehen.“, abermals drang ein hysterisches Kichern aus meiner Kehle. „Ach, muss ich das?“ Endlich hatte Bella sich wieder gefangen und sah aus dem Augenwinkel meine Hand, die ich anspannte und schon erneut zu einem Schlag ausholen wollte, diesmal allerdings in sein Gesicht.
Geistesgegenwärtig fasste sie mein Handgelenk und warf mir von der Seite einen warnenden Blick zu. „Es wäre besser du gehst jetzt Regulus.“, riet sie dem schwarzhaarigen mit einer solchen Bestimmtheit, dass er ohne zu zögern nickte und zwei Schritte zurück trat. Mein Herz schlug stark, doch gleichmäßig. Wut war in letzter Zeit ein sehr bekanntes Gefühl für mich geworden, doch dass ich einmal auf Regulus würde wütend sein, hatte ich bis dato nicht erwartet. Er nahm seinen Umhang auf und sah mich gleichgültig an. „Auf Wiedersehen Misses Arthurs, danke für den wirklich vorzüglichen Kaffee.“, rief er in den Raum hinein, ohne den Blick von mir abzuwenden und meinte dann an mich gewandt: „Ich war hier um zu reden, doch der Hass scheint dich blind zu machen, Sigyn. Es war nur zu deinem besten.“ Damit ging er ohne jeden Stolz, aber zu meinem Leidwesen, auch ohne Reue, zur Tür, öffnete sie mit einem letzten, nichtssagenden Blick zu mir und verschwand in den Garten. Man konnte noch die Jarveys schimpfen hören, bis diese endlich hinter ihm ins Schloss fiel.
Ich starrte ihm nach, hatte das Gefühl um mich herum wäre ein Schneesturm ausgebrochen, der meinen Körper mehr und mehr vereiste, in Moment kroch mir eine kalte Eisschicht den Hals hinauf und schien meine Stimmbänder zu vereisen. Dieser arrogante Mistkäfer! Zu MEINEM Besten! Der einzige der aus dieser Verbindung seine Vorteile ziehen konnte, war er! Hätte ich ihm zuhören sollen?
„Es wäre vielleicht nicht das Schlechteste gewesen ihm wenigstens einmal zuzuhören.“, antwortete Bella auf die Frage, die mein Verstand dem Eisklotz den ich in meiner Brust mit mir herumschleppte, gestellt hatte. Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu ihr und blickte sie durchdringend an. Entschuldigend senkte sie den Blick zu Boden und ließ mein Handgelenk los. Bellatrix? Bellatrix Black hatte sich tatsächlich meinem Blick entzogen? Was für eine verkehrte Welt. Über mir ertönte in regelmäßigen, langsamen Abständen das Geräusch von sich lösenden und wieder aufsetzenden nackten Füßen, auf den hölzernen Stufen der Treppe. Misses Arthurs hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt ohnehin recht ruhig verhalten, ich hätte ihr zugetraut sich mitten in unserer Schreierei mit einem strahlenden Lächeln und einem versöhnlichen Blick, zwischen die Fronten zu werfen und uns Tee und Kekse anzubieten, aber wir sollten doch bitte, bitte nicht mehr streiten. Epsilon hatte vor der Türe verweilt und sah nun mit fragendem, ängstlichem Blick zu seiner Herrin auf. Mit einem Blick auf den drolligen Elfen, der in diesem weißen Anzug so unseriös aussah, wie es sonst nur ein Troll im pinken Cocktailkleid hätte übertrumpfen können, dass ich fast hätte lächeln müssen. Diese übergroßen Füße, in den weißen Schuhen, die an kleine Segelschiffe erinnerten, die schneeweiße Kappe, welche schief über seinem Kopf hing und sogar mit einem Loch für sein überdimensional riesiges Ohr ausgestattet war, die beige Weste, die ihn wirken ließ, wie einen unbeholfenen Buttler und die weiße Hose, die sich deren Schneiderin wohl bei einem der feinen englischen Muggelgeschäftsleute abgeschaut hatte, die gerne mit Spazierstock und so etwas abartigem wie einem Schnurrbart, durch Dublins Straßen irrten. Alles in allem sah er so unbeholfen aus, dass es schon wieder ans niedliche grenzte. Der Hauself – oder die Schneiderin seiner Garderobe – hatte bei seinem heutigen Outfit wirklich alles so kombiniert, dass es in irgendeiner Weise lachhaft wirkte. Ein verirrter Buttler, der bei der Marine gelandet war.
„Miss Peverell?“, Misses Arthurs kam die letzten paar Stufen der Treppe hinab und über ihrem Arm hing ein überlanger Fetzen Stoff, den sie schon einige Male zusammen gefaltet hatte, der jedoch immer noch den Boden zu putzen schien – obwohl dieser im Sonnenlicht, dass durch die Fenster strahle fast zu strahlen schien. Eines musste man Epsilon lassen, er mochte nicht so behandelt werden wie die Elfen bei mir zuhause, doch obwohl er das Privileg genoss Kleidung zu tragen, kümmerte er sich hervorragend um das Haus seiner Herrin.
In Misses Arthurs Blick lag ein wenig Sorge, aber vielleicht verstand sie nun, warum mein Hochzeitskleid hatte schwarz sein sollen. Kurz musterte ich die Frau, deren langes rotes Haar am heutigen Tage ordentlich geflochten war und in einem Kranz um ihren Kopf lag.
Dennoch hing noch ein langer, ebenfalls geflochtener Zopf, fast bis zu ihrem Bauch hinab und fiel somit über das hellgrüne Kleid, welches sie heute trug. Wieder hing es nur mit lockeren Trägern über ihren Schultern, welche in der Mitte ihrer Schultern von zwei goldenen Knöpfen zusammen gehalten wurden. Das Kleid war ansonsten bodenlang und fast durchgehend hellgrün, es verfärbte sich erst ab etwa der Höhe der Knie immer heller und ging schließlich von einem sehr blassen grün in ein edles weiß über, dass mich an Edelweiß erinnern ließ.
Ich warf ihr einen feindlichen Blick zu, konnte ich den Blick mit dem sie auf mich zugekommen war, doch aufs Äußerste nicht ausstehen. Der Hauself starrte peinlich Berührt zu Boden und seine Herrin beschloss der peinlichen Stille ein Ende zu bereiten. „Miss Peverell, Miss Lestrange, hier habe ich Ihre Kleider. Das Hochzeitskleid konnte ich leider nicht ganz nach Wunsch fertigen.“ Ich verdrehte die Augen – würde heute denn noch irgendetwas klappen? Meine Augen suchten in der Masse von Stoff die über ihrem Arm lag, nach meinem Kleid, doch als hätte sie meinen Blick richtig gedeutet, wies sie mich kurzerhand an, ihr zu folgen und führte mich, wie am Vortag schon, in die Mitte des Raumes. „Hier, Miss Peverell, das hier ist Eure Hochzeitsgarderobe.“, säuselte sie und ich hatte das Gefühl sie würde um mich herum springen wie ein junges, aufgeregtes Reh. Dann schwang sie ihren Zauberstab, woraufhin zwei dünne, hellblaue Tücher von zwei Schneiderpuppen flogen und den Blick auf wirklich wundervolle Kleider freigaben.
Das von mir aus gesehene Rechte war schlicht, blutrot und erinnerte mich irgendwie an eine Rosenblüte, was an der dunkelbraunen Kordel liegen konnte, welche um die Taille des einfarbigen Cocktailkleides umschlang und von einer silbernen, rosenförmigen Nadel zusammen gehalten wurde. Das Kleid hatte einen Karree Ausschnitt und weit geschnittene Ärmel, so dass es eher wirkte, als sei es aus den vorherigen Jahrhunderten.
Das von mir aus linke war wie gewünscht schwarz und in einem schulterfreien U-Boot-Ausschnitt geschneidert, ansonsten war der Oberkörper in schlichtem schwarz gehalten, die Ärmel waren eng und reichten in einem breiten Stachel bis über die Handflächen. Der Oberkörper ging nahtlos in den Rock über, der weit fiel und in mehreren, verscheiden langen Schichten übereinander gelegt war. Die Schleppe war über die Maßen lang und lag schön ausgebreitet in einem Halbkreis um die Schneiderpuppe. Bella fasste, wie so oft in letzter Zeit meinen Arm, doch diesmal nicht um mich von etwas abzuhalten, was ich später noch bereuen würde, sondern um nicht umzufallen. Es war eine gute Idee gewesen, Misses Arthurs die Aufträge für unsere Kleider zu geben. Sogar die Schuhe hatte sie gefertigt bekommen, auch wenn ich ihr dies in einer solch kurzen Zeit nur unter sehr irrealen Bedingungen zugetraut hätte. Dennoch, die Kleider waren wundervoll und soweit ich es auf den ersten Blick beurteilen konnte, gut gelungen. Auch wenn ich nicht verstand, warum Misses Arthurs gemeint hatte, sie habe es nicht ganz so anfertigen können, wie wir es besprochen hatten, ich entdeckte nicht die kleinste Abweichung meiner Skizze, doch beschloss ich mir darüber in Moment keine Sorgen zu machen. „Wollt Ihr es anprobieren?“, Misses Arthurs sah mich fragend an und ich nickte. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Das Kleid war ein Traum, vielleicht ja sogar ein guter Traum…

„Na Vic? Morgen ist es soweit…“, murmelte ich in die Mähne der rostroten Stute, die ihren Kopf über meine Schulter gelegt hatte. Ikarus lag an mein Bein gelehnt und hatte die Vorderbeine von sich gestreckt, mit denen er hin und wieder nach einem Schmetterling schlug, der scheins nicht verstand, dass auf eben jener Blume, die er sich auserlesen hatte, die Gefahr herrschte von den kleinen Hufen des Aethonfohlens zerschlagen zu werden. Es war Freitag, ein schwarzer Freitag, so wie ich das sah, denn morgen war der Tag meiner Hochzeit und am Monat sollte der letzte Abschnitt des Schuljahres beginnen, mein letztes Jahr auf Hogwarts würde enden, mein Leben als unglückliche Ehefrau beginnen.
In den letzten anderthalb Wochen, die seit dem Zusammentreffen mit Regulus, in Misses Arthurs Schneiderstube vergangen waren, hatte ich genug Zeit gehabt über seine Worte nachzudenken und ich war zu einem Schluss gekommen: Es war richtig, dass ich wütend auf ihn war, denn er zwang mich zu einer arrangierten Ehe, andererseits hatte er es wohl wirklich nur gut gemeint, als er damals bei meinem Vater um meine Hand angehalten hatte, weshalb ich in diesen Tag auch mit gemischten Gefühlen gestartet war.
„Guten Morgen Sigyn.“, ich zuckte zusammen, Vic riss erschrocken ihren großen Kopf nach oben und fächerte ihre eindrucksvollen Flügel aus, mit denen sie es vermochte selbst mich einzuschüchtern und Ikarus war vor Schreck aufgesprungen und stakste nun über die Wiese, auf der Suche nach einem neuen Spielgefährten. Den Schmetterlingsstrauch hatte er wohl noch nicht bemerkt. Ich zog meine dünne Weste enger zusammen und wandte mich um. „Was willst du?“, ich hätte schwören können, ich würde diesen Typen niemals wieder zu sehen, die blonden Haare, die dunklen, verführerischen Augen, die schmalen Lippen, die sich so gut auf meiner Haut angefühlt hatten. William Yaxley.
„Ich hatte dich netter in Erinnerung.“, feixte er und ich musste lächeln. „Du hast mich ja auch nur eine halbe Stunde lang kennen gelernt.“, langsam stütze ich mich auf das Gatter und fühlte mich etwas falsch angezogen für eine Begegnung mit Will, so trug ich eine schwarze Lederhose, Hohe Reitstiefel aus Krokodilleder und meine Reitweste, über einem Hemd. Natürlich sah ich nicht schlecht aus, doch etwas unangemessen. Früher war ich immer heilfroh gewesen, wenn ich nicht passend für die Begegnung mit einem der Lackaffen aus meinem Hause gekleidet war, denn ich wollte lediglich meine Ruhe, doch William schaffte es, mir das Gefühl zu geben ich sei nicht genug für ihn, wenn ich nicht mit einem tiefen Ausschnitt vor ihn trat. „Da muss ich Euch nun wieder Recht geben, Miss Peverell.“, schnell musterte ich ihn, seine Kleidung war verhüllt von demselben schwarzen Mantel, den er schon bei seiner ersten Begegnung getragen hatte und seine Augen funkelten mich herausfordernd an. „Dennoch, Ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet.“, von irgendwo her, kannte ich dieses Gespräch und auch er schein sich zu entsinnen. Lachend holte er eine Tasche hervor, welche bis dato wohl um seine Schulter gehangen hatte. „Ich habe hier etwas für euch.“, meine Augenbraue hüpfte ungewollt in die Höhe und Vic trappelte neben mich, nur um Yaxley äußerst skeptisch zu mustern und mit einem verächtlichen Schnauben, welches wohl an seine Tasche gerichtet war, ihren Flügel auszubreiten und um mich zu legen.
Ikarus machte hinter und Bocksprünge, denn er hatte endlich einen weiteren Schmetterling entdeckt, welcher die Frechheit und den Mut besaß sich auf der Nase des jungen Hengstes nieder zu lassen.
„Mister Yaxley…“, schon nach den ersten beiden Worten dieses Satzes hielt er es für nötig mich zu unterbrechen: „Sigyn, wir waren bereits beim Du.“ Abermals huschte ein Lächeln über mein Gesicht, dieser junge Mann hatte eine komische Wirkung auf mich und so versuchte ich mit allen mir verfügbaren Mitteln zu verbergen, dass ich etwas an ihm Fand.
Gleichgültig hob ich den schweren, maßangefertigten Sattel meiner Aethonstute vom Zaun, den ich zuvor hier platziert hatte und schleifte ihn zu Vic, welche Will immer noch sehr misstrauisch begutachtete. „Soll ich Euch helfen, Mi Lady?“, mir entfuhr ein hysterisches Kichern und ich schüttelte belustigt den Kopf. „Wirke ich wirklich so schwach, Mister Yaxley?“, grinsend zuckte er die Schultern und lehnte sich gegen das Gatter. „Nun ja, es schickt sich wenig für eine Dame das Aufsatteln selbst zu übernehmen.“, ohne große Anstrengung hievte ich den ledernen, hellbraunen Sattel auf Vics Rücken, der perfekt zu ihrer Fellfarbe passte. „Weißt du, William…“, begann ich zu erläutern, während ich den leichten englischen Sattel zurecht rückte und mir unter den acht Strängen, mit denen der Sattel an verschiedensten Körperteilen der Aethons befestigt wurde, einen heraus griff: „…ich habe lieber einen Sattel, den ich selbst aufgelegt habe und bei dem ich sicher sein kann, dass wenn etwas schief geht, es kein Mordanschlag war, sondern ich selbst einen Fehler gemacht habe.“, lächelnd fischte ich den breitesten Gurt heraus, welchen ich aus dem Gewirr von vier Strängen zog und hinunter fallen ließ.
William beobachtete mich interessiert, während ich um Vic herum ging und auf der anderen Seite eine Schnalle öffnete. Ich glaubte sich seine Lippen kräuseln zu sehen und seinen Blick zu meinem, in einer schwarzen Lederhose steckenden, Hintern gleiten zu sehen, als ich mich bückte um den Gurt, den ich gerade auf der anderen Sattelseite entheddert hatte, unter Vics Bauch hindurch zu ziehen und ihn hinter ihrem Flügel in der gerade geöffneten Schnalle zu verankern.
Vic stand ruhig da, ganz im Gegensatz zu ihrem Sohn welchen gerade in diesem Moment einfiel, dass es Zeit für ein zweites Frühstück war und Ikarus zu uns getrabt kam um seinen Kopf zwischen Mamas Hinterbeinen zu verstecken. Mit einem Schmatzen signalisierte er, dass es ihm schmeckte und ich musste grinsen. Der Kleine war einfach herzallerliebst, ganz entgegen Yaxley, der nun seine Tasche abstellte und über den Zaun sprang.
„Wie alt ist er?“, fragte er mit einem Blick auf den Junghengst, den ich bis zu diesem Zeitpunkt bei noch keinem Jungen gesehen hatte. „Zwei Wochen.“, antwortete ich knapp und entwirrte auch auf dieser Seite die Lederstränge, von denen ich mir einen reich verzierten griff und mich unter Vics Flügel hindurch duckte. „Darf ich…“, er deutete auf Ikarus und ich sah von ihm, zu dem schwarzen Fohlen, welches vor meinem Blick fast vollständig von Vics riesigem Flügel versteckt wurde. „Das musst du Vic fragen.“, lächelte ich und duckte mich auch noch unter dem großen Haupt der Stute hindurch, um auf der anderen Seite einen ebenso schmucken, jedoch etwas dünneren Strang zu greifen.
William warf der Stute einen fragenden Blick zu und diese legte die Ohren an, nachdem er jedoch abwehrend die Hände gehoben hatte, stellte sie ein Ohr wieder nach vorne und zog ihren Flügel an ihren Körper. Das bedeutete dann wohl ja. Es bereitete mir in irgendeiner Weise Sorgen, dass scheins auch Vic den Dunkelblonden zunehmend sympathisch zu finden schien. Um ihre Brust herum griff ich nach dem verzierten Lederband und zog es auf die andere Seite, während William sich Ikarus vorsichtig nährte. Der junge Hengst bemerkte ihn sofort und machte einen Schritt von seiner Mutter weg. Um seine weiche Schnauze klebte Milch und er betrachtete Yaxley unsicher. William ging in die Knie und beäugte den Kleinen interessiert, dieser drückte stolz seine Brust hervor und entfächerte seine schon ziemlich großen Flügel. Schnell zog ich den Lederriemen durch die dafür vorgesehene Schnalle und zog den anderen, dünneren auf die andere Seite, wo ich auch das Geschehen zwischen Ikarus und William besser verfolgen konnte.
Vorsichtig und ohne Scheu reckte Yaxley eine Hand nach vorne und wartete. Gespannt zog ich den Riemen durch die dafür vorgesehene Schnalle, so dass er unter dem anderen, dickeren verzierten lag.
Ikarus reckte ein Huf von sich und schien ihn in Wills Hand legen zu wollen. Dieser lächelte und erhob sich. Ikarus sah ihn freu an und tapste mit seinem Huf gegen Williams Bein. „Er scheint dich zu mögen.“, lächelte ich und prüfte nochmals, ob alle Schnallen saßen, dann schlug ich das Leder des Sattels hoch, um die Steigbügel auszuziehen.
William nickte und umrundete Vic einmal, um es mir auf der anderen Seite gleich zu tun. Ich grinste und zupfte die in den Sattel integrierte Decke zurecht, die unter dem Leder hervor lugte. „Geht das so mein Mädchen“, fragend blickte ich zu Vic, die ihren Kopf senkte und an einem Grashalm knabberte. Das hieß ja. „Wohin fliegst du, Sigyn?“, interessiert schielte William mich über Vics Rücken an. „Das wird Ikarus erster Flug außerhalb dieses Geländes.“, meinte ich und als hätte Ikarus alles verstanden, ließ er von dem Schmetterling ab, der sich auf einer Blume niedergelassen hatte und wohl um jeden Pries sein neu beanspruchtes Revier verteidigen wollte und sprang zu mir. Ich wuschelte dem Kleinen zwischen den Ohren über das Haupt und merkte, dass mich William musterte. Kurzerhand beschloss ich seine Gafferei zu ignorieren und besann mich darauf, dass ich ja noch die Halfter und Leinen holen musste.
William folgte mir und kaum hatte ich Vics Zaumzeug in der Hand, hatte er die Leinen geschnappt, die daneben hingen. „Was willst du?“, grinste ich ihn an und er zuckte spielerisch die Schultern. „Vielleicht einer schönen Lady zur Hand gehen?“ Wie so oft in den letzten Tagen verrenkte ich meine Augen und schüttelte den Kopf. Vic blickte uns interessiert an und ich begab mich, wie von einem anhänglichen Schoßhündchen verfolgt, zu ihr.
Mit zwei Handgriffen hatte ich ihr das Mundstück zwischen die Zähne geschoben und die Schnalle am Stirnriemen verschlossen. Ich warf die langen Zügel über ihren Hals und strich ihr über die Nüstern. Wie bei einem Indianer-Zaumzeug fehlte der Nasenriemen, allerdings hingen am Stirnriemen nicht diese nervigen Stofffransen, die den Tieren immer in die Augen fielen.
William beobachtete jeden meiner gekonnten Handgriffe genau und warf mir einen fragenden Blick zu. „Zu viel für Euch?“, neckte ich ihn und er schüttelte belustigt sein Haupt. „Nein, allerdings frage ich mich wo ihr dieses Zeugs hier anbringen wollt.“ Schnell warf ich einen Blick auf das Seilgewirr, das er in der Hand hielt und musste kichern. „Das, William, sind die Leinen für Ikarus.“ Er zog eine Augenbraue nach oben und löste einen Strang aus dem Knäul. Bevor ich mich fragen konnte, was er vorhatte, war er schon hinter mich getreten und hatte den Riemen um mich gelegt. „Was soll das?“, richtete ich die Frage an ihn, da ich in Moment keine sonderlich große Lust auf Fesselspiele verspürte.
„Das ist eine Gefangennahme!“, erläuterte er mir mit gespieltem Ernst und ohne über seinen Witz zu lachen, befreite ich mich aus dem Riemen und winkte Ikarus zu mir. Mit einem Bocksprung kam der Hengst auf mich zu und sah mich aus seinen großen, rostroten Augen gespannt an. „Hast du mir mal das Halfter?“, fragte ich William, der etwas überfordert auf das Gewirr in seiner Hand starrte, letztendlich aber doch nach den richtigen Strängen griff. „Danke.“, meinte ich kalt und fragte mich selbst, was mit mir los war. Hatte ich etwa Angst? Vorsichtig schnupperte Ikarus an dem Halfter, dessen Anlegen wir in den letzten Tagen einige Male trainiert hatten. Aufgrund dieser Tatsache ließ er es sich dann auch bereitwillig anlegen. Ich schluckte, als ich das Wort wieder an William richtete, der mich entschuldigend mit einem Blick, eines Dackels würdig, ansah. „Willst du mir helfen?“ Seine Miene hellte sich etwas auf und ich entwirrte die Stränge, die er mir überreicht hatte. Konnte es ein, das er noch eine andere Seite hatte? Eine Seite, die nicht der des kalten Reinblüters glich? Eine Seite die ich sonst nur an verweichlichten Hufflepuffs bemerkt hatte? Was für eine abwegige Vorstellung! Kurzerhand schüttelte ich den Kopf und versuchte den Gedanken an einen knuddelmuffartigen William aus meinem Kopf zu verbannen – ein Slytherin mit Gefühlen für ein anderes Lebewesen, die nicht mit seinem eigenen Vergnügen zu tun hatten – gab es so etwas überhaupt? Ich drückte William das Ende einer Leine in die Hand. „Ikarus hat vorhin gezeigt, dass er dich sympathisch findet. Wenn du es schaffst, das hier an seinem Halfter zu befestigen, akzeptiert er dich als Freund.“, lächelte ich und ging mit dem anderen Ende des Stranges zu Vic, um es an einem Ring am Sattel zu befestigen. Als ich mich wieder umdrehte, hatte William das Ende bereits eingehakt und sogar geprüft, ob das Halfter gut saß.
Anerkennend zog ich eine Augenbraue nach oben, mehr würde er von mir nicht zu sehen bekommen, im allgemeinen neigte ich nicht dazu anderen Leuten Komplimente zu machen, dennoch, er schien meinen Blick richtig zu verstehen, denn er nickte mir lächelnd zu. Selbst warf ich noch einen prüfenden Blick auf das Halfter, doch ich musste feststellen, dass wirklich alles saß.
William schlenderte auf mich zu und grinste mich frech an – in diesem Moment fragte ich mich, wann er seinen Mantel über das Gatter gehängt hatte. Direkt vor mir, machte er halt. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und ein Kribbeln überzog meinen Körper. Wieso konnte man diese verdammten Gefühle nicht abschalten? Gab es denn wirklich nirgends einen Kopf oder einen Schalter den man umlegen konnte um das Kribbeln in mir abzuschalten, wenn er mir nahe war?
„Habt Ihr keine weiteren Verpflichtungen?“ fragte ich leise, um mich aus dieser unangenehmen Lage zu retten. „Nun ja…das hier wäre eine Option.“, lächelte er und senkte seinen Kopf. Fast hätte ich es noch mit der Kraft meiner Gedanken geschafft, meinen Kopf abzuwenden, doch schon lagen seine Lippen au f meinen und ich schmeckte ihn. Meine Hände wanderten zu seiner Hüfte, an der ich das Gefühl hatte mich festklammern zu müssen. Der Typ, der hier meine Lippen erkundete, war ein erbarmungsloser Killer, wie es schien ein sehr guter Liebhaber, mit viel Erfahrung und zudem anscheinend ein genauso verletzlicher Mensch wie all die anderen auch – auch wenn er es, ebenso wie ich, so gut es ging zu verbergen zu versuchte.
Wir Slytherins sind und waren schon immer gefühlskalt und emotionslos, doch sogar bei uns, konnte man hinter die Schicht aus Eis blicken und tief in unserem Inneren vielleicht so etwas wie Gefühle ausfindig machen, zu meiner Verwunderung, sogar bei einem solchen Weiberheld wie Yaxley. Doch, dürfte ich es zulassen? Konnte ich es mir leisten ihm zu zeigen, dass auch ich nur ein Mensch war?
Vielleicht musste ich es ihm auch gar nicht zeigen, denn mein Kuss verriet wahrscheinlich ohnehin schon genug über mich. Seine Zunge öffnete meine Lippen und seine Hände schlossen sich um meine Taille – zu meiner Verwunderung, blieben sie auch genau dort. Sie suchten sich keinen Weg unter mein Shirt, strichen nicht verführerisch über meinen Rücken, sie hielten inne und meine ganze Aufmerksamkeit wurde dem immer inniger werdenden Zungenkuss zuteil. Fühlte er tatsächlich etwas?
Sanft lösten wir unsere Lippen voneinander und einen kurzen Augenblick noch, hielt ich meine Augenlieder verschlossen und kostete nochmal den vollen Geschmack, nach Marmelade und Apfel aus, welcher schon langsam verflog. Als ich meine Augenlieder wieder aufschlug, blickte ich direkt in seine schwarzen Augen, in denen ich zu versinken drohte, wie in einem tiefen Ozean. Etwas zögernd löste ich mich von ihm und wich zwei Schritte zurück, bis seine Hände nur noch mit den Fingerkuppen auf meinem Becken ruhten.
„Ich muss mich wohl verabschieden.“, wisperte ich und trat einen weiteren Schritt zurück. Nun wo seine Hände sich vollkommen von mir gelöst hatten, kehrte die kühle Klarheit wieder zurück in meinen Kopf, die kurzzeitig von dem Feuer der Leidenschaft abgelöst worden war. Ich fasste Vics Sattel und saß ohne ein weiteres Wort elegant auf – nun ja, so elegant es eben ging. Vic sah mich von unten vielsagend an und Ikarus hatte uns seine Hinterhand zugewendet und graste desinteressiert vor sich hin. Was für ein höfliches Fohlen er doch war… „Das müsst Ihr wohl.“ Er kam mir hinter her gelaufen und platzierte seine Hand auf meinem Oberschenkel. „Geh nicht.“, „Wenn ich nicht gehe, passiert etwas, was ich bereuen könnte. Ich heirate morgen, William.“, er schluckte und zog seine Hand zurück. Seine Miene wurde steinern und er wirkte wieder wie der kühle Slytherin, den nichts und niemand aus der Ruhe zu bringen vermochte. Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte Worte zu finden. Ich konnte ihn unmöglich einladen – nicht nach all dem, was zwischen uns passiert war. Es würde mich vollkommen aus der Bahn werfen, würde ich ihn auf meiner Hochzeit antreffen! Ja, ich wollte Regulus nicht heiraten, aber es war in irgendeiner Weise der Letzte Wille meines Vaters gewesen, mich mit ihm vermählt zu sehen, es war zu seinem Vorteil und wenn ich es Recht bedachte, hatte er es einst sogar als Vorteil für mich auserkoren gehabt.
Verdammt, ich war wirklich verzweifelt, wenn ich sogar etwas Gutes an dieser vermaledeiten Hochzeit fand, die ich bis dato lediglich von dem Standpunkt: ‚Diese Hochzeit ist absolut bescheuert und ich will Regulus nicht heiraten, nicht einmal weil ich ihn nicht mögen würde und weil ich nicht zu schätzen wüsste, was er all die Jahre für mich getan hat, sondern einfach nur aus Prinzip!‘
„Dann gehe ich davon aus, wir werden uns am morgigen Tag erneut begegnen. Euer Vater hat mich schließlich als Gast zu Eurer Vermählung geladen.“ Und da war es wieder, dieser absolut miese Verräter! Es blieb dem Wind überlassen, der meine Gedanken davon trug, ob damit nun das Schicksal oder mein Vater gemeint waren, denn Ikarus hatte mich aus den Gedanken gerissen, in dem er ungeduldig damit begonnen hatte an meinem Stiefel zu knabbern. William huschte noch ein letztes Lächeln übers Gesicht, bevor ich die Zügel anzog und somit Vic darauf aufmerksam machte, dass ich noch auf ihrem Rücken weilte.
„Nun denn, William. Warten wir was der Morgen bringt.“, damit neigte ich meinen Kopf noch einmal zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Im nächsten Moment hatte ich Vic schon mit einem Schenkeldruck zu verstehen gegeben, dass ich hier dringend weg musste. William duckte sich gerade noch rechtzeitig, denn die Stute breitete ihre riesigen Flügel zu voller Spannweite aus und sie galoppierte an. Ikarus Seil war kurz davor sich zu spannen, als auch der junge Hengst bemerkte, dass er nicht länger warten musste.
Auch er spurtete los und hob noch vor seiner Mutter mit einem freudigen Wiehern vom Boden ab. Vic stieß sich mit einem eleganten Sprung vom Boden ab und schlug dreimal kräftig mit den Flügeln, bis sie sich auf die Luftströmung legte und ihr Haupt nach ihrem Nachwuchs umwand. Ikarus war etwas zurück gefallen, doch er gab sich alle Mühe wieder zu uns aufzuholen. Er würde uns zu verstehen geben, wenn er nicht mehr konnte und wenn es nötig sein müsse, würde ich ihm höchstpersönlich eine eigene Wolke zaubern, auf der er sich etwas ausruhen können würde – doch für den Moment hielt er ganz gut mit.
Vic drehte noch, hoch oben über meinem Anwesen, eine Runde und gewährte mir noch einen Blick auf Yaxley, welcher zu uns hinauf sah und aus dieser Höhe wirkte wie eine Stecknadel. Ikarus schüttelte erfreut und scheins durstig nach neuen Erfahrungen zu sein. Ich zückte meinen Zauberstab und schwang ihn einmal, womit ich die Zauber aufhob, die verhinderten, dass die magischen Wesen von meinem Anwesen und den dazu gehörigen Ländereien abhauen konnten. Für einen kurzen Moment lichteten sich die Zauber und Vic segelte elegant hindurch, gefolgt von Ikarus, hinter dem sich die Lücke der Zauber auch schon wieder schloss.
Und somit ließ ich für den Moment die Villa Peverell, Yaxley und meine Probleme zurück. Der kühle Wind peitschte mir ins Gesicht und schlug meine Haare zurück, die nur von einer großen Haarnadel zusammengehalten wurden. Ikarus schien es ebenfalls zu genießen, denn ich zügelte Vic etwas und in jenem Moment schoss Ikarus an uns vorbei, vollkommen drauf bedacht seine Mutter in einem Luftrennen zu schlagen. Für den Augenblick genoss ich einfach nur den Moment und versuchte mein Hirn auf Durchzug zu schalten, was mir letztendlich auch gelang.

Kaum, dass der Feuerball am Himmel zu sinken begann, hatte ich den Heimweg angetreten und erreichte die Villa Peverell, als die letzten Strahlen der Sonne über den Horizont strichen und die Wolken in rote, überdimensional große Zuckerwatte verwandelten.
Vics starke Hufe setzten donnernd wieder auf ihrer Wiese auf und sie trabte noch einige, lange Schritte bevor sie endgültig zum Stehen kam. Ikarus landete direkt hinter ihr. Weit weniger elegant und eher so, als fürchtete er sich vor dem Boden, auf dem seine kleinen, geschmeidigen Hufe nun aufsetzten. Er schien erschöpft, denn kaum dass seine staksigen, langen Beine wieder festen Boden unter sich spürten, wankte er noch zwei Schritte, nur um dann müde auf die Vorderbeine zu sinken, die Hinterhand nachplumpsen zu lassen und sich dann vollkommen auf die Seite zu legen, den Kopf von sich zu strecken, die Flügel noch einmal auszuschütteln und schlussendlich in einen tiefen Schlaf zu fallen.
Vic betrachtete ihn liebevoll und ich glitt von ihrem Rücken. Mit einigen, schnellen Handgriffen löste ich den Sattel von ihrem Rücken und nahm ihr das leichte Leder ab. Ich platzierte ihn auf dem Gatter und löste dann die Schleppleine, welche noch immer an Sattel und Ikarus Halfter befestigt war. Das Leder aufrollend lief ich langsam auf den Junghengst zu und zog ihm, als ich endlich bei ihm angelangt war, das Halfter vom Kopf. Dieses, immer noch an der Schleppleine befestigt, hängte ich mir über die Schulter und befreite auch Vic von ihrem Zaumzeug. Dankbar blickte sie mich an und stupste dann freundschaftlich gegen meinen Arm. Es schein, als wolle sie mich auf etwas aufmerksam machen und eben das, war ihr Plan gewesen.
Sie nickte in Richtung eines Bündels, dass ich bis dato ignoriert hatte. Es lag, an einen Pfosten des Gatters gelehnt und sah aus, wie eine Tasche.
Ohne zu zögern griff ich danach und betrachtete die dunkle Drachenledertasche. Ich erinnerte mich wage daran, dass Yaxley mir vorher offenbart hatte, er wolle mir etwas schenken und das es etwas mit dieser Tasche zu tun gehabt hätte. Ich zuckte die Schultern und öffnete den Verschluss der Tasche. Darin lagen zwei Gläser und ein Zettel war zwischen ihnen eingeklemmt. Vorsichtig stellte ich die Tasche vor mir auf dem Boden ab und griff nach dem sorgfältig zusammen gefalteten Zettel.
Schnell überflog ich die Zeilen:

Liebe Sigyn,
Ich wollte dir dies hier eigentlich persönlich überreichen, aber ich war leider verhindert.
Um ehrlich zu sein – ich habe nicht die geringste Ahnung was ich dir erzählen soll, geschweige denn, was ich dir hier aufschreiben soll. Mir fehlen die Worte.
Allerdings muss ich dir schnell ein paar Informationen geben, die du vielleicht benötigst:
-Beide sind für Dich gedacht, obwohl ich bezweifle, dass Du sie beiden behältst
-Sie sind ‚legal‘ zu dir gekommen und waren einst verkäufliche Güter der Klasse B, da man zum Verschenken allerdings keine Klassen beachten muss, hielt ich sie für ein passendes Hochzeitsgeschenk
-Sie futtern wahnsinnig gerne! Gib ihnen aber nicht zu viel, sonst werden sie träge
-Sie beide sind recht gutmütig und werden auf denjenigen hören, der ihnen einen Namen gibt, so habe ich das zumindest versucht zu zaubern.
-Lass die beiden nicht frei herumlaufen, sonst könntest du Ärger mit dem Ministerium bekommen
-Sie sind treu, haben sie sich einmal einem Menschen angeschlossen, halten sie ihm oder ihr die Treue
-Hier sind Zaubersprüche, die du eventuell benötigen könntest: ‚Parvus – Klein; Midi – etwa mittlere Größe; Maximus – normale Größe‘
-und zu guter Letzt noch, passe gut auf die beiden auf! Grün passt charakterlich vielleicht eher zu dir, als rot (das nur am Rande)
Ich hoffe die beiden überfordern dich nicht! Ebenso hoffe ich, du hältst mich in guter Erinnerung, wenn du die beiden siehst.
Wie ich dazu komme? Sie gehören zu meinem Aufgabenbereich!
William


William…ich überflog die Zeilen ein weiteres Mal, konnte mir aber beim besten Willen kein Bild davon machen, was er meinte.
Erwartungsvoll, aber auch mit Respekt öffnete ich die Tasche erneut und zog das Drachenleder so weit zurück, dass ich einen Blick in eines der Gläser riskieren konnte. Vor Verblüffen fiel mir der Zettel aus der Hand und ich wich zurück. Nein! Es war verrückt! Das war unmöglich! Das waren doch keine…


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