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Fanfiction

Learn to fight, learn to kill - you're a Pureblood - Die Nacht der tanzenden Toten

von LadyPeverell

Das riesige Herrenhaus, in mitten Irlands, umgeben von schier endlosen, weiten Wiesen, schien im eisigen Licht des kalten Mondes verlassen und bedrohlich. Die riesenhaften Gärten, vom Rest des Landes durch eine hohe, dunkelgraue, steinerne Mauer getrennt, von einem monströsen, eisernen Tor mit spitzen Stacheln unterbrochen, durch die sich ein langer, geschwungener Weg aus schwarzen Granitplatten wand, wirkten mystisch und geisterhaft. Doch so leer und abweisend es auch wirkte, durch die hohen Fenster des riesenhaften Hauses fiel kaltes, buntes Licht, hinaus in die tiefschwarze Nacht, die sich über das Land legte wie ein Mantel und selbst das Licht des silbernen Mondes nur als schwachen Schimmer wirken ließ.
Die Gesellschaft tanzte. Die Kristalle des riesigen Kronleuchters, der die, mit kunstvollen Ornamenten geschmückte Decke zusätzlich zierte, brachen das warme Licht, das die unzähligen, zu hunderten im Saal verstreut platzierten Kerzen ausstrahlten und strahlten den Raum mit den Farben des Regenbogens aus. Die schwarzen Wände und der spiegelglatte, marmorne Boden strahlten in einen majestätischen Glanz und neben den Schatten der Gäste hüpften die Lichter auf und ab. Ein langsamer Walzer erfüllte die Hallen des Hauses und leise Gespräche in vielen Ecken des Hauses ließen darauf schließen, dass die Gesellschaft nicht aus kopflosen Geistern oder anderweitigen Kreaturen bestand, die es nicht vermochten eine Unterhaltung zu führen.
Trotz all dem kam es mir genauso vor. Überall Männer in schwarzen Anzügen, Damen in edlen, schlichten und doch auffallenden Kleidern, Mädchen die verträumt dem Jungen ihres Herzens hinterher blickten und junge Herren, die gelangweilt am Rande der Versammlung weilten und sich ab und an ein paar Wortfetzen zuwarfen. Die Zauberer und Hexen die am heutigen Abend die Villa Peverell bevölkerten, waren doch keine lebendigen Menschen mehr! Sie waren steif, unemotional und wirkten wie Untote. Nun gut, ich war selbst sehr abweisend und zeigte meine Gefühle nicht gerne – schon gar nicht in der Öffentlichkeit – doch nicht ein Lachen ertönte in den langen Gängen, nicht ein hasserfüllter Schrei erfüllte die Luft, nicht ein Wort mit Gefühl, das meine Ohren vernehmen mochten. Ich hasste diese Gesellschaft – nicht nur jene, die heute hier anwesend war, für Gesellschaft generell war ich nicht geschaffen. Die einzigen die ich in meiner Umgebung ertragen konnte, waren meine beste Freundin und Vertraute, Bellatrix Black, sowie meine beiden liebsten Haustiere, einem Aethon, das den Namen ‚Vic‘ trug und dem großen Waldkauz mit Namen ‚Dschinghis Khan‘. Letzterer wurde gerne von ‚R.I.P‘ terrorisiert, der Schleiereule des Jungen, den Bellatrix förmlich anbetete. Rodolphus, ein geborener Lestrange, war Bella meiner Meinung nach nun wirklich nicht würdig. Nun gut, sein Blut war rein, er war groß gewachsen, hatte aschfahle Haut und sah zudem nicht schlecht aus, doch was sie an dem jungen Herrn so unglaublich attraktiv fand, war mir ein Rätsel. Meinen Geschmack traf eher der junge Malfoy. Er war zwar drei Jahre jünger als ich und besuchte erst die Vierte Klasse, doch er traf voll und ganz meinen Geschmack. Er war groß gewachsen, hatte ein schmales Gesicht, seine Augen waren so kalt wie der tiefste Winter. Er hatte Benehmen und beim Anblick seiner Haare verspürte ich jedes Mal das Bedürfnis meine Finger durch die langen, weißblonden Strähnen gleiten zu lassen.
Doch von einer solchen Partie war ich weit entfernt. Mein werter Vater gab diesen Ball mir zu ehren, wollte er doch sicher gehen, dass ich noch vor meinem Abschluss, den ich dieses Jahr machen würde, den passenden Mann in die Familie holte. Vier Monate noch, dann war das Schuljahr um und ich hatte es bisher noch immer nicht für notwendig gehalten seinen Wünschen nachzugehen, weshalb er nun eben einen Ball ausrichtete. Er wollte mich vorführen wie ein Zuchtross, doch ich würde ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Ich war nicht das brave, kleine Mädchen, das er noch immer in mir sah – ich war eine junge Frau, die ihre Entscheidungen selbst treffen konnte und - auch wenn es für unsere Zeit unüblich war – würde ich mich mit all mir verfügbaren Mitteln gegen eine arrangierte Hochzeit stellen. Ich hatte nie begriffen, warum die Männer in unserer Zeit das sagen hatten, spuckten sie doch meist nur mit großen Tönen um sich und zogen den Schwanz ein, wenn es brenzlig wurde. Vor allem verstand ich nicht und wollte wahrscheinlich auch gar nicht verstehen, warum die Väter über das Wohl ihrer Töchter entschieden. Doch solche Gedanken waren für die Lady aus feinem Hause natürlich verboten – wir dürften weder hinterfragen was die Männer taten, noch unsere Meinung sagen.

„Sigyn! Du träumst?“ ein hysterisches, hohes Lachen ertönte neben mir und ein paar lange, dürre Finger schlossen sich um meinen Unterarm. Ich unterdrückte einen Aufschrei und sah entgeistert zu Bellatrix, die sich neben mir aufgebaut hatte. „Natürlich träume ich nicht! Wie könnte ich!“ fauchte ich sie an und sie kicherte leise. „Du kannst! Und ich weiß auch das du da nicht hinunter willst, doch…“ sie machte mit der Hand eine öffnende Bewegung und ich hätte auf das Anwesen meiner Familie schwören können, das so etwas wie Schadenfreude in ihrem Blick lag. Ihre Haut strahlte in einem bleichen Ton und ihre Lippen waren blutrot, was einen auffallenden Kontrast darstellte und sie wirken ließ, wie einen Vampir, der sich soeben, nach Blut lechzend auf eines seiner Opfer gestürzt hatte. Ihre schwarzen Augen waren groß und wirkten wie gläserne Perlen, ihre Nase wirkte noch spitzer, als sonst. „Starr mich nicht so an.“ Knurrte ich ihr unfreundlich zu und sie verzog die Lippen zu einem Grinsen.
„Ach Sigyn. Wer wird denn gleich hysterisch werden?“ eine wirklich gute Frage, auf die eigentlich nur eine Antwort passte: Bellatrix Black. Doch anstatt zu antworten wandte ich meinen Blick wieder nach vorne, in Richtung der langen, schwarzen Marmortreppe, die mich gleich mitten hinein in die Gesellschaft aus Reinblütigen Zauberern und Hexen bringen würde. Bisher hatte ich an der gesamten Feier nur von hier oben, aus sicherer Entfernung teilgenommen, doch sobald mich mein Vater ankündigte, würde ich mein einigermaßen geschütztes Versteck verlassen müssen und hinunter schreiten dürfen, mitten hinein in eine Horde heiratsfähiger junger Männer, von denen ich, oder besser mein Vater, einen auswählen würde. Seinen Wünschen entsprachen sie alle, doch meinen Ansprüchen genügte kein einziger. Wo man auch hinsah, überall nur solch steife Reinblütige Zauberer, denen allen samt das gewisse Etwas fehlte. Immer noch spürte ich Bellatrix Blick auf mir, der sich förmlich in meine Haut zu brennen schien, doch für den Moment versuchte ich es zu ignorieren. Es war warm im Saal, für meine Verhältnisse zu warm. Unter dem dunkelgrünen Samt, begann ich langsam zu kochen, ich fühlte mich wie Ratatouille, das zu lange im Ofen verweilen musste und langsam verging. Mein Kleid war eigentlich recht leicht, der Oberkörper mit dem viereckig wirkenden Ausschnitt war aus feinem, leicht fallendem dunkelgrünen Samt und die langen Ärmel waren aus feinster Seide gefertigt, die in der Mitte anstatt mit einer Naht, mit zwei langen Bändern zusammen gehalten wurden, durch deren Zwischenräume meine weiße Haut schimmerte. Der Rock des Kleides war ebenfalls aus grünem Samt und ging nahtlos in das Oberteil über.
Inzwischen hatte Bellatrix ihren Blick von mir abgewandt und suchte mit den Augen in der Menge nach Rodolpholus. Ich nutzte die Gelegenheit, den unbeobachteten Moment und musterte sie einmal. Ihr Abendkleid war, wie nicht anderst zu erwarten, komplett schwarz und um ihren Hals schlang sich ein feines Lederband, an dem ein verschnörkeltes ‚B‘, aus glänzendem Silber hing, was sowohl für Black, als auch für Bellatrix stehen konnte. Mein Blick wanderte von ihr, hinüber zu dem riesenhaften Kristallleuchter, der direkt vor mir von der Decke hing und mich fast verzweifeln ließ.
Früher hatte ich mir immer gewünscht zu dem Leuchter zu fliegen und einen der Kristalle abzupflücken, als würde man Äpfel von einem Baum holen. Ich hatte es nur einmal gewagt wirklich zu meinem persönlichen Apfelbaum zu fliegen, doch zu meiner Enttäuschung war der Kristall den ich in Händen gehalten hatte weder regenbogenfarben, noch funkelte er, wie an den Abenden, wenn die Kerzen leuchteten. Er hatte sogar ein paar winzige Dellen und Kratzer gehabt.
Nun, da ich die vielen Farben auf den glatten, schwarzen Wänden tanzen sah, stellte sich mir die Frage, ob es bei mir denn nicht ähnlich war, wie bei meinem geliebten Kristall-Apfelbaum – ich leuchtete und schillerte im richtigen Licht, doch kaum erlosch dieses, sah man meine Makel und die Ecken und Kanten, obwohl doch alle von mir erwarteten perfekt zu sein. Eines meiner Makel war meine Abneigung gegen eine feste Bindung. Man erwartete von mir, dass ich einmal die perfekte Hausfrau und Mutter würde, doch das war ich nicht. Bisher hatte mir noch kein Junge wirklich so gefallen, dass ich mir hätte vorstellen können etwas mit ihm anzufangen, ebenso konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden Mutter zu werden oder eine perfekte kleine Hausfrau abzugeben.

„…Und hier, der Grund, weshalb wir uns heute überhaupt hier zusammen gefunden haben – meine liebreizende Tochter: Sigyn Valeska Rania Peverell, mit der wir heute ihren siebzehnten Geburtstag feiern!“ riss mich die tiefe Stimme meines Vaters aus meinen Gedanken und ich schluckte. Bellatrix Fingernägel bohrten sich in meinen Arm und ich biss die Zähne zusammen. Jetzt einfach nicht stolpern…sagte ich immer wieder zu mir selbst und schritt langsam die glatten Stufen hinab. Mit den ebenfalls recht rutschigen Sohlen meiner hochhackigen Schuhe, hatte ich jeden Moment das Gefühl ich könne in der nächsten Sekunde ausrutschen und nach hinten fallen. Bellatrix lief etwa zwei Stufen hinter mir, doch ich hatte keine Garantie, dass sie mich auffangen würde, eher wäre ihre Reaktion ein erschrockener Sprung zur Seite und ein entgeistertes Quietschen des Crutiatus-Fluches. Seit sie neben Rodolpholus, der ja ebenfalls sichtliches Interesse an ihr Zeigte, auch noch für den selbsternannten dunklen Lord schwärmte, der immerhin ganze fünfundzwanzig Jahre älter war als sie, konnte man sich nicht mehr sicher sein, ob sie einen nun für Feind oder Freund hielt, geschweige denn sich beherrschen konnte und nicht sofort nach ihrem Zauberstab griff.
Alle Augen waren auf mich gerichtet und als ob mir nicht ohnehin schon warm genug wäre, fühlte ich die Hitze und Aufregung in mir steigen.
Kaum hatte ich die letzte Stufe überwunden und stand einigermaßen sicher auf dem schwarzen Boden, begann die Gesellschaft zu applaudieren. Einige Blicke verschiedener junger Männer hafteten an mir und zogen mich förmlich aus, doch ich versuchte krampfhaft die Gaffer zu ignorieren und schritt mit hoch in die Luft gereckter Nase hinüber zu meinem Vater. „Alles Gute meine Wunderschöne Tochter!“ meinte er und nahm mich in den Arm. Ich hasste das. Er tat so, als wäre alles perfekt, doch hinter der Fassade fiel das Haus in sich zusammen. Ich sah in die Runde, versuchte den hasserfüllten Gesichtsausdruck zu unterdrücken, der im Normalfall das einzige war, was man auf solchen Veranstaltungen von mir zu sehen bekam. Der junge Jasper Flint starrte mich aus großen Augen an. Seine Lippen kräuselten sich zwar zu einem hämischen Lächeln, doch die Augen waren bekanntlich die Fenster zur Seele und in ihnen schillerten gerade tausende Gedanken – allen voran jener, einen Plan zu schmieden mich möglichst schnell unter sich, auf den Boden oder in eins der vielen Betten im Haus zu bringen. Des Weiteren streifte mein Blick noch Michael Crabbe, der neben Gordon Goyle Wurzeln geschlagen hatte und beiden war an den Gesichtern abzulesen, dass sie danach lechzten mir die Kleider vom Leib zu reißen. Einer der Wenigen die nicht so dreist auf mein Dekoltee starrten war Luke Zabini, der sich recht angeregt mit Nott zu unterhalten und mich nicht einmal wahr zu nehmen schien.
Nun gut, mir sollte es egal sein – es war mir Stern wie Schnuppe ob sich einer dieser eingebildeten Schnösel für mich interessierte oder mich nicht wahr nahm, ich hatte ohnehin nicht die geringste Lust hier zu sein, also was kümmerte es mich?
„Sigyn, willst du nicht ein paar Worte sagen?“ raunte mir mein Vater zu und nein – das wollte ich nicht. Das wollte ich ganz und gar nicht! Mein Vater sah mich mit herrischem Blick an und ich wusste, dass ich mich schlecht aus dieser Situation herausreden konnte, so ratterte ich kurzerhand meinen auswendig gelernten Text herunter, der in etwa beinhaltete, wie sehr ich mich doch freute, dass alle Freunde und Verwandten so zahlreich zu der Feier meines siebzehnten Geburtstags erscheinen waren, dass es für meine Familie – und ganz besonders für mich, eine überaus große Ehre darstellte, die Malfoys und andere hohe Ministeriumsangestellte in unserem bescheidenen Hause begrüßen zu dürfen und so weiter und so fort. Nach einer gefühlten Ewigkeit endete ich und lud zugleich zum festlichen Essen und forderte den Beginn eines Walzers.
Bellatrix lange Finger schlossen sich schon wieder um meinen Arm und ich war in irgendeiner Weise froh, sie an meiner Seite zu haben. „Hast du Rodolphus schon gesehen? Er sieht unbeschreiblich gut aus…“ hauchte sie und meine Blicke suchten den jungen Mann. Er war zwei Jahre jünger als Bella und meine Wenigkeit, doch er sah weitaus erwachsener aus, als die meisten Jungen unseres Alters. Aus dem Augenwinkel sah ich Bellatrix an, deren Blick an Rodolphus klebte und ihre langen Krallen bohrten sich immer weiter in meinen Oberarm. „Erde an Bella – kommst du wieder aus deinem Schwerlosigkeitszustand zurück zu mir?“ Bella klimperte ein, zwei Mal mit den Augenliedern und sah mich verstört an. Sie war kleiner als ich, zwar nicht viel, doch es reichte aus, dass sie zu mir hinaufblicken musste. „Was ist denn los Sigyn?!“ maulte sie mich leise an und ich zuckte die Schultern.
In diesem Moment setzte sich Rodolphus in Bewegung und kam direkt auf uns zu. Bella folgte meinem Blick und man schien zu merken, dass ihr Herz einen Satz nach vorne machte.
„Miss Peverell.“ Lestrange machte direkt vor uns halt und lächelte charmant. Es war ein warmes Lächeln, seine Zähne strahlten weiß wie Perlen, seine pechschwarzen Haare waren ordentlich gekämmt und seine dunklen Augen sahen schwarzen Diamanten gleich. Ich konnte recht gut nachvollziehen, was Bella an diesem jungen, äußerst attraktiven Mann fand, doch er war kein Typ zum Verlieben. Sicher, im Bett erfüllte er wahrscheinlich alle Wünsche, doch ein Leben mit diesem Prachtexemplar war für mich ausgeschlossen – vor allem verstieß es gegen meine Vorsätze. Er gehörte Bella – sie hatte ihn schließlich zuerst gesehen.
„Mister Lestrange.“ antworte ich und sah ihn kalt an. Sein Lächeln wurde einen kurzen Moment unsicher, doch er hatte sich binnen weniger Sekunden wieder gefangen. „Ich gratuliere zum Geburtstag und will euch meine besten Wünsche mit in euer siebzehntes Lebensjahr geben.“ Meinte er, verneigte sich ein wenig und fasste meine Hand für einen Kuss auf meine weiße Haut. Ich nickte und Bella neben mir wurde zunehmend unruhig. „Nun Miss Peverell, würdet ihr mir den ersten Tanz schenken?“ ich wusste das er mich lediglich aus Höflichkeit aufforderte und sah, dass seine Aufmerksamkeit Bella galt, weshalb ich Rodolphus meine Hand entzog und einen Schritt zurück trat. „Ich muss leider ablehnen Mister Lestrange, habe ich den ersten Tanz doch meinem besten Freund versprochen.“ Er nickte leicht und ohne sein strahlendes Lächeln abzulegen, wandte er sich an Bella. „Miss Black. Würdet ihr mir die Ehre erweisen?“ mit einem Mal war Bella wieder ganz die Alte. Sie reckte das Kinn in die Luft und sah Rodolphus missbilligend an. Dann fasste sie mit einer Ruhe, die sonst nur ein Faultier an den Tag legte, Lestranges Hand und ein verführerisches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich werde mir gewiss nicht das Vergnügen entgehen lassen, meinen ersten Tanz mit euch zu tanzen.“ damit entfernten sich die beiden von mir und ich blieb am Rand der Tanzfläche zurück.
In irgendeiner Weise passten die beiden zusammen wie Eis und Schnee. „Na Sigyn? Wie ist die Party?“ ohne neben mich zu sehen, wusste ich wem die Stimme gehörte. „Da bist du ja endlich! Ich dachte schon du tauchst gar nicht mehr auf!“ fauchte ich spielerisch zur Seite und der junge Herr fasste meine Hand, wie eben schon Lestrange um mir einen flüchtigen Handkuss zu geben. „Alles Gute zum Geburtstag meine Hübsche.“ Ich lächelte und betrachtete den siebzehnjährigen, mit dem ich mich zu Beginn meiner Schulzeit angefreundet hatte. Regulus war mein bester Freund, Bellatrix Cousin und ebenfalls ein Slytherin. „Wo hast du Sirius gelassen?“ neckte ich ihn, da mir genau bewusst war, wie sehr er seinen Bruder doch hasste. Ein Gryffindor im Stammbaum der Blacks, die noble Familie hatte sich zunächst nichts anmerken lassen, als Sirius dann jedoch von zuhause abgehauen war, hatte jeder andere gemerkt, wie verhasst der junge Black doch bei seiner Familie, allen voran bei seiner eigenen Mutter Walburga Black war.
„Musste diese Frage jetzt sein?“ fauchte Regulus und ich schenkte ihm ein eiskaltes Lächeln. „Ja, das musste sein, Mister Black.“ Er schüttelte den Kopf und beäugte mich von der Seite. „Lust zu tanzen?“ ich seufzte. „Erstens, habe ich dir ohnehin den ersten Tanz versprochen und zweitens: Wenn ich jetzt nicht endlich einmal beginne zu tanzen fällt mein Vater tot um.“ machte ich eine Anspielung auf meinen Vater, der mich streng anblickte und jeden Moment zu explodieren schien. Ich hätte es ihm ehrlich gegönnt, doch im nächsten Moment zog mich Regulus schon auf den spiegelglatten Boden und lächelte mich charmant an. Schnell fanden wir uns in den Takt des Walzers ein und Regulus war ein recht schwungvoller Tänzer, was mich immer wieder erstaunte. Wie immer, wenn er mit mir tanzte, kam in mir die Frage auf, wo er so tanzen gelernt hatte oder besser mit wem.
Von einem Mädchen stammte dieses Können sicherlich nicht, den Grund dafür kannten allerdings nur ich und Bellatrix. Warum er es ausgerechnet erzählt hatte, als Bella dabei war, war mir bis heute ein Rätsel, doch sie behielt es immerhin für sich. Für mich war das Ehrensache – Regulus war mein bester Freund, mein Vertrauter. Ich konnte mit ihm über alles und jeden reden und wenn er mich darum bat das Geheimnis seiner Homosexualität für mich zu behalten, dann würde ich es niemals jemandem weiter erzählen. Der Stein den seine Mutter in ihrer Brust mit sich herum schleppte würde zerbrechen, würde sie es erfahren, Sirius würde sich höchstwahrscheinlich über die gesamte Familie lustig machen und Bellatrix, Narzissa und Andromeda würden nur irgendwelche unsinnigen Dinge tun, was drei weitere Gründe waren, niemandem zu erzählen, dass Regulus eher auf Flint als auf mich stehen würde.
Neben uns wirbelte Rodolphus eine sichtlich von ihm angetane Bella durch den Raum und Regulus hielt Ausschau nach seiner Cousine Narzissa, der er nicht hatte glauben wollen, dass sie eine Begleitung hatte. „Warum eigentlich ausgerechnet einen Ball?“ fragte er mich und schenkte mir wieder seine Aufmerksamkeit, nachdem er Narzissa mit Lucius Malfoy entdeckt hatte. „Weil mein Vater in mir eine heiratsfähige junge Dame sieht, die seiner Meinung nach am besten schon vor zwei Jahren verheiratet worden wäre.“ Black lächelte und wechselte den Schritt. „Schön und Gut – aber du hältst doch von den meisten hier nichts?“, „Ja allerdings…“ ich stockte und sah ihn warnend an. „Was heißt hier von den meistens?!“ er grinste und zuckte im nächsten Schritt die Schultern. „Ich meine ja nur – Lestrange ist sehr ansehnlich, Jasper hat ein Auge auf dich geworfen und Zabini scheint auch recht angetan von deinem Antlitz. Mir entfuhr ein Schnauben, was ihn dazu animierte belustigt eine Augenbraue zu heben. „Flint hat kein Auge auf mich geworfen, sondern auf, oder besser in mein Dekoltee und Luke – sag mal, hast du noch alle Zacken in der Krone? Luke Zabini ist der eingebildetste Lackaffe, den diese Welt jemals gesehen hat und wenn er überhaupt von etwas an mir angetan ist, dann ist das meine flache Hand, deren Abdruck in seinem Gesicht sein wird, wenn er auch nur versucht mich anzutatschen!“ fauchte ich meinem besten Freund zu, der an sich halten musste, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
„Ach Sigyn, jetzt leugne es doch nicht! Du magst ihn!“ Nein! Nein, nein, nein – ich hasste diesen eingebildeten Schnösel! Aber bevor ich mich auf eine Diskussion mit Regulus einließ, wechselte ich lieber das Thema. „Zurück zu meinem Vater – bitte.“ Flehend blickte ich zu ihm hinauf und er nickte seufzend. Die Musik endete und wir blieben stehen. Eine kurze Verbeugung seiner Seits, ein Knicks von mir und wir bewegten uns langsam wieder auf den Rand der Tanzfläche zu. „Gut getanzt, Sigyn.“ Als hätten wir seinen Namen einmal zu oft erwähnt, stand Luke plötzlich neben mir. So wie er das Kompliment aussprach, könnte man meinen Spott lag in seiner Stimme und ohne nachzudenken sprach ich genau das aus: „Willst du dich über mich lustig machen Zabini?!“ erstaunt hob er eine Augenbraue und verneinte dann: „Nichts läge mir ferner, Miss. Allerdings würde ich dich gerne zum Nächsten Tanz bitten – falls deine Begleitung es zulässt, versteht sich. „Nun weißt du, eigentlich wollten wir gerade noch etwas besprech…“ setzte ich schon zu einem Versuch an ihn los zu werden, als Regulus mir ins Wort fiel: „Aber sicher bin ich damit einverstanden. Die junge Lady ist nicht an mich gebunden, für den nächsten Tanz gehört sie dir!“ also – das war ja wohl die Höhe! Es war doch wohl immer noch meine Entscheidung ob ich mit Zabini einen Tango hinlegen wollte! Doch ich kam nicht dazu den Gedanken zu Ende zu führen, denn in diesem Moment fasste Luke bereits meine Hand und legte seine Hand auf meine Taille.
Er war ein guter Tänzer, zugegeben. Vor allem war er besser als Regulus, was ich mir schmerzvoll eingestehen musste. Er tanzte wirklich gut.
Doch auch dieser Tanz ging vorüber und meine Einstellung Luke gegenüber hatte sich nicht geändert, er war und blieb nun einmal ein überaus eingebildeter Lackaffe! Nach dem schwungvollen Tango stolzierte ich hoch erhobenen Hauptes auf Regulus zu, der mir frech entgegen grinste. „Sigyn – was hast du denn? Es sieht aus als schwebe über deinem Kopf ein riesiges Gewitter, das droht jeden Moment auf dich nieder zu brechen und deine kunstvolle Frisur zu zerstören!“, „Sogar als begossener Pudel sähe ich noch besser aus als du Regulus!“ konterte ich die frechen Worte des Regulus Arcturus Black und schenkte ihm einen giftigen Blick. Könnten Blicke töten, wie die des Basilisken würde ich diese Nacht wirklich zur Massenmörderin mutieren. „Warum tust du mir so etwas wie Luke Zabini an?!“ knurrte ich ihm hasserfüllt zu und sein Grinsen wurde noch breiter. „Weil ich wirklich dachte er gefällt dir.“ Ich schnaubte und sah ihn missbilligend an. „Und? Immer noch dieser Meinung?“ er schüttelte, zu meinem Glück, den Kopf. „Nein, deinem Gesicht nach zu urteilen hasst du ihn nun nur noch mehr wie zuvor.“ Zustimmend nickte ich und mein Blick traf wieder meinen Vater, der mich fragend und auffordernd musterte. Na super – wenn er jetzt auch noch dachte ich sei mit Regulus liiert…nicht auszudenken, was das wieder für einen Aufstand geben würde, wenn ich ihm am nächsten Morgen erklären musste, das dem nicht so war und ich mich für keinen der Anwesenden jungen Herren interessiert hatte.
Regulus folgte meinem Blick und nickte unmerklich in Richtung der schweren Ebenholztür, die uns aus dieser Halle hier bringen würde.
Dankbar lächelte ich und wir schoben uns langsam zum Ausgang.
Kaum war ich aus der riesigen Halle heraus und stand in dem kalten Flur, ging es mir besser. Die gesamte Anspannung des Abends fiel von mir ab und mit dem Schließen der Tür verflüchtigte sich auch den gesamten Geräuschpegel des Ballsaales. Ich atmete tief durch, erleichtert nicht länger am Rande der Tanzfläche, auf den schwarzen, spiegelglatten Boden verweilen zu müssen, in ständiger Angst davor von einem der Jungen zum Tanzen aufgefordert zu werden, die sich die Hoffnung macht mich mit ins Bett zu schleifen, oder von allen Seiten beäugt zu werden, wie ein Bergtroll im pinken Rüschenkleid.
„Geht’s dir besser?“ Regulus klang plötzlich so überaus verständnisvoll, was mich einerseits irritierte, andererseits gab es mir aber auch ein gutes Gefühl einen Mann um mich zu heben, der endlich einmal nicht darauf bedacht war mir seine Zunge in den Hals zu stecken oder mich zu verheiraten.
Ich nickte und lächelte. „Wollen wir rausgehen?“ so kannte ich ihn gar nicht. Er war so gefühlvoll, so anders. Dennoch nickte ich abermals und wir machten uns langsam auf den Weg nach draußen in die Nacht. Kaum hatten wir die kleine, schwere Türe passiert, die uns in einen Teil des riesenhaften Gartens des Familienanwesens der Peverells brachte, schlug uns die Kühle Nachtluft entgegen und hüllte uns in ein eisiges Gewand. Irgendetwas war anderst. Ich wusste nicht was es war, aber der Garten war erfüllt von einer seltsamen, leisen Musik, die mich in ihren Bann zog. Über uns am Himmel prangte der Mond, an dem abwechselnd kleine Wolken und Thestrale vorbei zogen. Ich sah den anmutigen, schwarzen, knochigen Wesen nur zu gerne beim Fliegen zu. Sie erinnerten mich an meine Mutter, die vor etwa drei Jahren an einer unbekannten Krankheit verstorben war und wegen der ich die edlen Geschöpfe des Todes überhaupt sehen konnte.
Ich hatte nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu der Frau gehabt, die sich, wohin sie auch kam mit einem Lächeln auf den Lippen und einem überheblichen Blick als ‚Misses Peverell, geborene Lyssa Lestrange‘ vorgestellt hatte. Sie war so unglaublich stolz auf ihr Blut gewesen, dass sie in einen Blutwahn verfallen war. Zudem war sie eine der ersten Anhängerinnen des Dunklen Lords gewesen und hatte sich durch seine ebenso starke Abneigung gegenüber Schlammblütern in ihren Annahmen nur noch bestärkt gefühlt. Ich hatte nicht eine Träne vergossen, als ich ihren leblosen Körper auf dem Bett hatte liegen sehen. Ihre Haut leichenblass, ihre goldblonden Haare, die sie von ihrer Mutter und ich von ihr geerbt hatte, in einem künstlerisch geflochtenen Zopf um ihren Kopf gelegt, ihre Augen geschlossen, als würde sie Schlafen. Eine weiße Rose zwischen den langen, dürren Fingern, die ineinander verhakt auf ihrer Brust ruhten, auf dem schwarzen Stoff ihres Kleides. Noch heute schwebte mir das Bild vor Augen, wie ein einzelner Sonnenstrahl durch die Wolkendecke gebrochen war, die an diesem Tag den Himmel verhangen hatte und direkt auf ihr linkes Augenlied getroffen war. Es wirkte, als weinte sie Licht, als liefen ihr Tropfen aus leuchtendem, flüssigem Gold über die bleiche Wange.
An mehr konnte ich mich nicht entsinnen, doch dieses Bild würde ich wohl auf ewig mit mir tragen.
Regulus legte einen Arm um mich und ich hörte noch immer auf die leise Musik. „Hörst du das?“ flüsterte ich und er sah mich fragend an. „Na die Musik.“ erläuterte ich und er schloss die Augen und lauschte in die Dunkelheit. Er schüttelte den Kopf und ich zuckte die Schultern. Ich hatte mir zwar noch nie Dinge eingebildet, die nicht wirklich existierten, doch ich schob das Ganze nun einfach auf diesen Abend und meinen Vater, der mich mit seinem Heiratswahn irgendwann noch in den Wahnsinn trieb. „Was willst du nun eigentlich tun? Dein Vater erwartet, dass du heute Abend endlich deinen Mann fürs Leben findest.“ Als hätte er meine Gedanken gelesen sprach er aus, was ich dachte. Allerdings konnte ich nichts weiter als ein Schulterzucken antworten.
„Ich weiß es nicht.“ Gab ich ehrlich zu und suchte den Garten nach einer Sitzgelegenheit ab. Es bot sich eine steinerne Bank an, auf die ich zielstrebig zusteuerte und Regulus folgte mir. Ich setzte mich langsam und starrte in den Himmel. Black ließ sich neben mich fallen und zog mich näher an sich. Zum zweiten Mal an diesem Abend legte er schützend seinen Arm um mich und langsam wurde es mir unheimlich. Er war doch sonst nicht so auf Körperkontakt aus und einen solch ausgeprägten Beschützerinstinkt hatte ich an ihm ebenfalls noch nie zuvor bemerkt.
Trotz allem fühlte es sich gut an, ich fühlte mich in seinem Arm geborgen, er gab mir das Gefühl, dass ich auch noch ein eigenes Leben hatte, was ich ansonsten nicht merkte.
Einige Sterne funkelten am Nachthimmel, machten dem extrem hell strahlenden Mond jedoch keine Konkurrenz. Regulus fasste meine Hand. „Du bist ja eiskalt!“ bemerkte er und klang wie eine überführsorgliche Glucke. „Das ist meine normale Körpertemperatur Black – kein Grund zur Aufregung! Deine Hand hingegen ist so warm, dass man glauben könnte du hättest Fieber!“ er lachte und strich mir über den Arm. Irgendwie kam mir dieses Verhalten seinerseits doch ziemlich merkwürdig vor, doch ich kam nicht dazu ihn darauf anzusprechen, denn schon hatte er wieder das Wort ergriffen. „Ich hab was für dich.“ Ich setzte mich abrupt auf und sah ihn fragend an. „Na, du hast doch Geburtstag.“ Meinte er, lächelnd über meine Reaktion. Stimmt, ich hatte Geburtstag. War mir ganz entfallen gewesen, bei all den Jungen und bei meinem Vater der mir sogar an einem solch besonderen Tag seinen Willen hatte aufzwingen wollen. Regulus griff in seine Jackentasche und zog einen kleinen Samtbeutel hervor. Ich war immer noch etwas überrumpelt, hatte ich doch überhaupt keine Geschenke erwartet.
Er drückte mir den kleinen Beutel in die Hand und lächelte charmant. Im silbernen Schein des Mondes schienen seine schwarzen Haare wie Kohle und seine weiße Haut schien noch blasser als sonst. Eigentlich hatte jeder Reinblüter, mal abgesehen von Zabini und Stammbaum, weiße Haut, doch noch nie war mir aufgefallen, wie sehr das Licht des Mondes weiße Haut verändern konnte.
Langsam zog ich mit meinen langen Fingernägeln die Schnüre auf, mit denen das Beutelchen verschlossen war. Kaum hatte ich den schwarzen Samtbeutel geöffnet, fiel das Mondlicht in den Beutel und ließ etwas glänzen.
Es war ein wirklich ausnehmend schöner Ring, der nun auf meiner weißen Handfläche ruhte. Er war aus Silber und auf ihm saßen vier Edelsteine. Zwei große und zwei kleine. Die großen in der Mitte waren weiß und grün. Die kleinen hatten dieselben Farben, saßen jedoch neben dem jeweils andersfarbigen großen Edelstein. Die grünen waren eindeutig lupenreine Smaragde, bei den weißen schloss ich auf sehr reine Kristalle. Das Licht des kalten Mondes brach sich in den dunkelgrünen Smaragden und ließ sie in einem eisigen, grünen Schein strahlen. Meine Augen leuchteten und ich sah Regulus an, der immer noch verschmitzt grinste. „Ich wusste dass er dir gefällt.“ meinte er, bevor ich ein Wort des Dankes aussprechen konnte. „Danke Black.“ Ich lächelte und sah ihn dann doch etwas streng an. „Aber wie kannst du nur? Dieses edle Stück ist doch viel zu teuer! Und vor allem gehört es eher an den Finger einer Dame, nicht an meinen.“ Er nahm den Ring und griff meine Hand. „Du bist eine Dame.“ Damit schob er den Ring an meinen Ringfinger. Kurz betrachtete er das Schmuckstück und fügte seinem Satz dann hinzu: „Wenn du willst zumindest.“ ich schmunzelte. Dein solcher Nachsatz war wieder einmal typisch für den jungen Mann.
„Wir sollten wieder hineingehen. Dein Vater vermisst dich bestimmt schon.“ Ich seufzte theatralisch und nickte. „Geh schon einmal vor. Ich komme gleich nach.“ Wies ich ihn an und er ließ mich hier, auf der kalten Bank in dem dunklen Garten zurück. Noch einen kurzen Moment betrachtete ich den Ring, der meinen Finger umschloss, als sei er extra für mich geschmiedet worden. Wie konnte er nur! Mein bester Freund war doch einfach vollkommen verrückt mir so etwas zu schenken. Dennoch, eine noble Geste und für einen reichen Reinblüter war er nicht geizig, im Gegensatz zu manch anderen. Zudem hatte er als einziger den Anstand, mir ein Geschenk zu meinem Geburtstag zu machen, ohne einen Hintergedanken, oder irgendeine Gegenleistung dafür zu verlangen – das war ihm auf jeden Fall sehr hoch anzurechnen.

Kaum hatte ich den Ballsaal wieder betreten, kam mein Vater auch schon auf mich zu. Zu meiner Verwunderung, freudestrahlend. Ich wusste nicht was mit ihm in den letzten paar Minuten geschehen war, doch ich war erleichtert, dass er mir keine Standpauke hielt. „Sigyn!“ rief er mir entgegen und schon wieder keimte der Hass in mir, dass er unbedingt alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen musste.
„Vater?“ erwiederte ich etwas leiser und sah ihn unsicher an. „Aber meine liebe Tochter, ich darf es bekannt geben! Du machst mir damit eine solche Freude!“ ich verstand wirklich nicht ein Wort von dem was er da faselte, weshalb ich ihn nur verständnislos anstarrte. Er musterte mich und bot mir dann seinen Arm an. Zögernd hakte ich mich bei ihm unter und er führte mich zur Treppe. Wir steigen zwei Stufen nach oben, dort blieb er stehen und wandte sich an die Gesellschaft. „Meine Damen, meine Herren, werte Gäste, werte Freunde, werte Verwandte.“ Setzte er an und ich blickte immer noch sehr uninformiert und unbewusst über sein Vorhaben zu ihm auf. „Ich habe etwas zu verkünden!“ fuhr er fort und ich hatte kein wirklich gutes Gefühl dabei. Meine Augen schweiften durch die Menge und ich fand Bella, die an Rodolphus Schulter lehnte. Einerseits schien sie glücklich, andererseits fragte sie sich wohl ebenfalls was los war, denn sie sah mich ebenso verständnislos an, wie ich zu ihr blickte. „Meine Tochter, Sigyn Valeska Rania Peverell, hat sich heute, an ihrem siebzehnten Geburtstag -“ er machte eine kurze Pause und vollendete dann seinen Satz: „Sigyn hat sich heute, an einem solch besonderen Tag verlobt!“ mir blieb der Mund offen stehen und mein Herz rutschte irgendwo in meine Magengegend.
Verlobt?!


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