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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Ein Nachmittag in London

von SynthiaSeverin

Langsam lichteten sich die Besucherscharen in Flourish&Blotts und der Buchladen konnte endlich wieder aufatmen. Wie schon bei ihrer Ankunft erfüllte gleichförmiges Gemurmel den Verkaufsraum als ob sich nun der Kreis schließe.
„Ein sehr interessanter Vortrag, nicht wahr?“, erhob Percival mit einem Schmunzeln seine Stimme über das leise Reden und Tuscheln in allen Ecken. Die Frage war an Kendra gerichtet, welche sich eng ans Holzgeländer des Treppenaufgangs drängte. Sie ließ einen vielsagenden Blick über Albus schweifen.
„Es war in der Tat eine sehr kurzweilige Stunde“, antwortete sie dann sanft, doch nicht ohne den Unterton einer leisen Mahnung.
Albus seufzte und ließ die Schultern hängen. Er wusste, dass seine Mutter es gar nicht mochte, wenn man sich zu sehr in den Mittelpunkt drängte. Doch musste sie ihm gerade jetzt die Freude verderben?
„Nun, ich schätze, du wirst wohl noch etwas mehr Lektüre von Flamel brauchen, wenn du dein Vorhaben in die Tat umsetzen willst“, erklärte sie im nächsten Moment mit einem versöhnlichen Lächeln und so schnell Albus‘ gute Laune einen Dämpfer erlitten hatte, kehrte sie auch wieder zurück.
„Ich wollte ohnehin noch einmal nach Kochbüchern schauen“, fuhr sie mit einem selbstvergessenen Blick die Treppe hinauf fort, „Eve Irene Daughter soll einige sehr gute neue Backbücher herausgebracht haben.“
Albus spürte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Im gleichen Augenblick wandte sich sein Vater, der gerade einem Zauberer in einem silbern-blau-gestreiften Umhang gewunken hatte, wieder zu ihnen um.
„Ich komme mit nach oben, wollte ohnehin noch nach einem Reiseführer für unsere Expedition schauen und ich kann ja nicht zulassen, dass du dich mit den Einkäufen ganz alleine abmühst“, sagte er und betrat schon die erste Stufe. Kendra aber hielt ihn zurück.
„Das wird nicht nötig sein“, entgegnete sie hastig, „Ariana und Aberforth können mir zur Hand gehen. Deinen Reiseführer können wir dir dann auch mitbringen. Es ist muss nicht sein, dass wir beide gehen.“
Aus den Augenwinkeln sah Albus, wie seine Geschwister, die bis eben miteinander getuschelt hatten, einen verdutzten Blick tauschten. Und auch sein Vater runzelte die Stirn.
„Kendra?“
„Bitte, Percival“, erwiderte sie eindringlich, „Wir kommen schon zurecht. Wieso machst du dir mit Albus nicht einen schönen Tag in der Stadt?“
Für einen Moment schaute sie ihm tief in die Augen, bis Percivals Miene plötzlich aufklarte.
„Oh“, sagte er ein wenig zu betont, „Oh, aber natürlich. Ja, ich denke, das ist eine glänzende Idee.“
Albus ließ seinen Blick von seinem Vater zu seiner Mutter und wieder zurück schweifen. Dann musste er glucksen, als ihm ein Licht aufging. Zum Glück hörten sie ihn nicht, denn es hätte ihren wunderbaren Plan durchkreuzt. Was ihr Getue zu bedeuten hatte, das wusste er ganz genau. Er war nicht der Einzige, der bald ein Jahr älter werden würde. Nur wenige Tage vor ihm feierte sein Vater Geburtstag. Deswegen gab es im Sommer immer ein großes Fest, um die Jubiläen gemeinsam zu begehen.
„Nun, Albus, du hast deine Mutter gehört“, erklang im nächsten Augenblick auch schon Percivals Stimme.
Grinsend verstaute Albus das Buch von Flamel in seiner Ledertasche und zupfte seinen Zopf in Form, während sein Vater sich vom Rest der Familie verabschiedete. Dann setzte er eine Unschuldsmiene auf und folgte ihm hinaus auf die Straße. Erst als die Ladentüre hinter ihnen ins Schloss gefallen war, wagte er es, wieder zu sprechen.
„Vater, was glaubst du wohl, welches Buch sie dir schenken werden?“
Percival, der gerade den Bürgersteig hinab spähte, schüttelte den Kopf.
„Du bist wirklich schlimm, Albus, weißt du das?“, schimpfte er. Doch sein Lachen verriet, dass er es nicht so ernst damit meinte, „Nun, dann wollen wir mal sehen, was der Tag noch für uns bereit hält. Komm mit!“
Albus blickte auf und lächelte ihn an. Gemeinsam schritten sie über den Rinnstein und versanken im Trubel der Masse.

Die Winkelgasse war ein fantastischer Ort, an dem es unzählige Wunder zu entdecken gab. Besonders dann, wenn man an einem herrlichem Spätfrühlingstag Zeit und Muße hatte, Stunde um Stunde zu vertrödeln. Natürlich gab es auch in Mould-on-the-Wold ein paar Zauberergeschäfte, doch nicht annähernd halb viele wie hier. Maggies Magiestübchen, der Krämerladen, war wohl noch das interessanteste von allen. Das erste Geschäft, das Albus und sein Vater am diesem Nachmittag betraten, war der Uhrmacherladen von Alice Rabbit, der praktischerweise fast gegenüber von Flourish&Blotts lag. Und während Percival einen sehnsüchtigen und faszinierten Blick auf eine Vitrine mit runenbesetzten Armbandsonnenuhren warf, die fast so aussahen wie jene am Handgelenk des Zauberers, dem sie auf dem Weg zum Vortrag begegnet waren, wurde Albus von einem wütenden, goldenen Kuckuck quer durch den Laden gescheucht, nachdem er vor der dazugehörigen Schweizer Uhr laut ausgesprochen hatte, dass diese ein wenig nachging. Gerade noch konnte er sich auffangen, ehe er in ein Regal mit Sanduhren stürzte, deren Körner nach oben rieselten. Besser erging es ihm im nächsten Geschäft, Zundermanns Zuckerhut, der Süßwarenladen mit dem großen, weißen Hexenhut auf dem Vordach, der von Bienen umschwirrt wurde. Bei so viel geballtem Zucker an einem Ort musste Albus seinen Vater geradezu über die Schwelle zerren und dieser folgte ihm auch nur mit verkniffenen Mundwinkeln. Doch für Albus selbst war der Laden ein kleines Paradies. Er kaufte sich von seinem Taschengeld eine ganze Tüte voll zischender Wisbies, die im Mund so aufregend prickelten und bekam zum Probieren sogar einen Frosch aus Schokolade geschenkt. Leider sprang dieser ihm davon als sie die Gasse betraten und wurde erst von der langen Zunge eines Knuddelmuffs wieder eingefangen. Dann kamen sie bei ‚Madam Malkins Gewänder für alle Gelegenheiten‘ vorbei, von deren Schaufensterpuppen eine bereits ein Modell der Hogwarts-Umhänge trug. Neugierig blieb Albus stehen und drückte seine Nase an der Scheibe platt. Er hatte noch nie einen solchen Umhang in natura gesehen, zumindest keinen, der so gut in Schuss war. Die seiner Eltern waren inzwischen nur noch mottenzerfressene Fetzen. Am Boden neben der Schaufensterpuppe stand ein Schild, das einen Preisnachlass auf Erstklässler-Spitzhüte versprach. Und als Albus wieder aufblickte, sah er anhand der Reflektionen auf der Scheibe, dass sein Vater hinter ihn getreten war.
„Ja, genau so einen wirst du nächstes Jahr auch tragen“, erklärte dieser leise und sprach damit aus, was Albus selbst gerade durch den Kopf ging, „Wollen wir mal reinschauen?“

Es war mehr eine Einladung als eine Frage. Albus nickte stumm und nur Sekunden später ließen sie die Türglocke des Ladens erklingen, der, wie Percival erklärte, als altes Traditionsgeschäft schon seit Generationen die Schuluniformen für Hogwarts schneiderte. Im Geschäft herrschte sehr großer Andrang. Die drei Schneiderinnen waren vollauf mit Kundschaft beschäftigt, so dass sie keine große Notiz von Albus und seinem Vater nahmen und sie ungestört die Kleiderständer durchstöbern konnten. Bald schon hatte sich Albus einen der Hogwartsumhänge übergeworfen und einen Erstklässler- Spitzhut aufgesetzt. An den Ärmeln war ihm das Gewand noch etwas schlabbrig, doch in der Länge passte es wie angegossen. Sein Vater warf ihm einen bewundernden Blick zu.
„Fast schon ein richtiger Hogwartsschüler“, bemerkte er anerkennend. Und weil Albus bei diesen Worten der Übermut packte, zerrte er sich noch vier Schals in Farben der Schulhäuser von der Stange und warf sie sich alle um den Hals. So trat er vor den Spiegel und musste glucksen, als er sich selbst sah. Er gab einfach einen urkomisch Anblick ab. Und auch Percival, der hinter ihm stand, konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Dann aber wurde Albus wieder ernst. So lustig er auch anzuschauen war und so ungewohnt ihm diese Aufmachung auch erschien, war es doch irgendwo auch ein feierlicher Moment, sich selbst so zu sehen. Fast ein bisschen als würde man in eine Glaskugel schauen und die Zukunft darin erblicken.
„Vater“, fragte er leise, „Was glaubst du eigentlich, in welches Haus ich einmal kommen werde?“
Einen Moment lang schien Percival nachzudenken.
„Das ist eine gute Frage“, entgegnete er und legte dann statt fortzufahren seine Hand auf den Spitzhut. Für eine Sekunde fragte sich Albus, was das solle, da begann Percival den Zipfel zu bewegen und verkündete mit verstellter Stimme: „Gryffindor oder Ravenclaw? Ravenclaw oder Gryffindor? Ich sehe großen Wissensdurst, doch auch Mut. Mut, den größten Alchemisten der Geschichte auszufragen.“
Albus konnte nicht mehr. Mit einem schallenden Lachen, das der Trubel im Laden zum Glück überschallte, brach er fast auf dem Boden zusammen. Und noch ehe der Hut sein Urteil verkünden konnte, begann er sich der Hogwartskleidung wieder zu entledigen und legte alles ordentlich zurück an seinen Platz.
„Warum eigentlich nur Gryffindor und Ravenclaw, Vater? Was ist mit Hufflepuff oder Slytherin?“, fragte er nachdem er mit dem Aufräumen fertig war.
„Nun ja“, erklärte Percival nun wieder ernst, „Meist geht es nach Familien. Und da ich in Gryffindor war und deine Mutter in Ravenclaw, ist wohl anzunehmen, dass auch ihr in eines der beiden Häuser kommen werdet. Wobei, bei deinem Ehrgeiz könntest du auch nach Slytherin passen. Und Hufflepuff? Na, wir wollen mal sehen, wie sich dein Bruder noch macht. Naturburschen können sie dort immer gebrauchen. Aber was dich angeht, möchte ich einen Flugbesen fressen, wenn es nicht Ravenclaw wird.“
„Nach dir, bitte“, ergänzte er und hielt Albus die Ladentüre auf.

Sie verließen Madam Malkins. Doch von diesem Besuch an schien sich Percival einen Spaß daraus zu machen, so zu tun, als wäre es bereits ein Jahr später und sie würden gerade die Einkaufe für Albus‘ erstes Hogwartsjahr erledigen. In Eeylops Eulenkaufhaus schwirrte er selbst wie ein quirliger Kauz um die Käfige und spekulierte darüber, ob wohl ein Waldkauz oder ein Uhu, eine Schleiereule oder ein Steinkauz den Aufnahmebrief von Hogwarts bringen würde. Dann mahnte er Albus, der sich vor Lachen längst die Hand vor den Mund geschlagen hatte, mit strenger Miene, dass er jeden Tag nachhause schreiben müsse, schließlich müssten seine besorgten Eltern ja über all seine Schandtaten Bescheid wissen. Zur Belohnung versprach Percival, jeden Tag ein zischendes Wisbie nach Hogwarts zu schicken. Doch wehe Albus würde auch nur ein Mal seine Pflicht vergessen, dann gäbe es stattdessen einen Heuler. In Potages Kesselladen erteilte er seinem Sohn eine intensive Lehrstunde über die verantwortungsvollen Umgang mit Feuer und heißen Zaubertränken und erinnerte Albus in drohendem Tonfall daran, einen brodelnden Kessel niemals aus den Augen zu lassen. Dazu erzählte noch einmal die Anekdote, wie Albus als Krabbelbaby fast vom Tisch in den Stärkungstrank seiner Mutter geplumpst wäre, als diese einmal kurz auf Toilette war und nur ein gnädiges Schicksal sie gerade noch rechtzeitig hatte zurückkommen lassen. Als der Ladenbesitzer auf sie aufmerksam wurde und mit einem breiten Lächeln und wissendem Blick erklärte, dass wohl ein Zinnkessel für den Zaubertrankunterricht gesucht werde, entgegnete Percival in gespielter Empörung, dass für seinen Sohn nur das Beste infrage käme und deutete auf einen goldenen, mit schimmerndem Permultplatten besetzten Kessel in einer abgeschlossenen Vitrine. Der Verkäufer ließ seinen Blick zum Kessel gleiten und dann wieder zurück zum Vater-und-Sohn-Gespann. Während dieser Bewegung hatten sich seine Augen geweitet und die Augenbrauen gehoben. Und erst als Percival lächelnd erklärte, dass er sich einen Scherz erlaubt hätte und man sich eigentlich nur ein wenig umschauen wolle, wich die Überraschung des Mannes einer Spur von Ärger.
„Wie Sie wünschen“, erklärte er ungehalten. Doch da Albus‘ Vater der Schalk im Nacken saß, ließ er sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
„Nichts für ungut, wir werden Sie nicht weiter stören“, entgegnete er freundlich und schob seinen Sohn lächelnd aus dem Laden - nur um ihm im nächsten, Wiseacres Zauberausrüstung, die Funktionen sämtlicher magischer Gerätschaften zu erklären und Albus zu prophezeien, dass er gewiss auch einmal ein berühmter Erfinder werden würde, wenn er in Hogwarts nur gut aufpasse. Sie verließen den Laden mit einem kleinen, billigen Kupferanhänger: der Hohlform eines Globus, der an einem Lederband um Albus‘ Hals baumelte.

Strahlend und gedankenversunken trottete Albus weiter hinter seinem Vater her durch die Straße, während er mit seinen Fingern am Kupfermodell herumspielte. Er konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so viel Spaß miteinander gehabt hatten und war noch immer ganz von Pericvals Worten gefangen. Unter seinen Erzählungen war Hogwarts lebendig geworden und Albus sah sich selbst schon in einer schwarzen Schuluniform die Schwelle des Schlosses übertreten, den sprechenden Hut aufsetzen, Zaubertränke brauen, mit Teleskopen den Himmel absuchen und Briefe an Flamel und seinen Vater schreiben, dem die Augen fast übergingen, als er las, was sein ältester Sohn alles lernte. Die Vorfreude kribbelte Albus unter der Haut und ließ sein Herz hüpfen. Verträumt hob er seine Kette an und blickte auf das Blitzen und Funkeln des rötlichen Metalls im Sonnenlicht, als sich auf einmal der Himmel über ihm verdunkelte. Er schaute auf und sah direkt auf den Rücken seines Vaters, der dicht vor ihm stehen geblieben war.
„Wart mal, Albus, ich glaube, ich muss eben etwas erledigen“, erklärte Percival im beiläufigen Ton. Neugierig trat Albus zur Seite und blickte am Profil seines Vaters vorbei auf die Schaufenster des dunklen, alten Ladens, vor dem sie Halt gemacht hatten. Rote Samtkissen waren dort ausgestellt, auf denen Holzstäbe lagen. Sie standen quasi auf der Fußmatte von Ollivanders, Großbritanniens ältestem Fachgeschäft für Zauberstäbe. Sofort kamen Albus die Familienkastanie und Großmutter Urnindes Zauberstab in den Sinn. Gedankenversunken ließ er den Kupferglobus los. Da ging auch schon eine helle Türglocke und Percival deutete ihm, nachzufolgen.

„Bin gleich zurück“, flüsterte er Albus zu, als sie eingetreten waren und schritt dann schnurstracks auf den schmalen Kassiertisch zu, der mit seinem schwarzen Holz in dem düsteren Geschäft kaum auszumachen war. Albus schlich seinem Vater hinterher. Seinen Blick jedoch hatte er auf die hoch aufragenden Regale gerichtet, die dem Laden erst seine verwinkelte Struktur und sein geheimnisvolles, ein wenig unheimliches Flair gaben. Staunend betrachtete er die vielen, länglichen Schachtel, mit denen die Regalfächer regelrecht vollgestopft waren und merkte dabei gar nicht, dass er immer weiter vom Weg abkam. Hier lagerten sie also, die kostbarsten Gegenstände, die ein Zauberer besitzen konnte, die Werkzeuge seiner ganzen Magie. Wie sein eigener wohl einmal aussehen würde? Wäre es ein biegsamer oder steifer Zauberstab? Aus welchem Holz würde er gemacht sein und würde er wirklich einen Phönixfederkern haben, wie sein Vater vermutete? Geistesabwesend schaute Albus hinauf zu einer Schachtel in der obersten Regalreihe – und stieß plötzlich gegen etwas. Erschrocken sah er zurück zum Flur. Vor ihm stand eine sonst recht zierliche Frau mit einem kugelrunden Bauch, die ein paar Schachteln in ein Regal auf Augenhöhe einsortierte.
„Oh, Verzeihung, ich…ich wollte nicht“ murmelte Albus und spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss.
Die Frau aber lächelte nur still, wandte sich um uns schritt das Regal entlang weiter in den Laden hinein. Albus machte kehrt und lief zügig zu seinem Vater.

Noch bevor er dort ankam, begegneten ihm zwei graue Augen, die zu einem Mann gehörten, der gerade hinter der Ladentheke auftauchte.
„Ah, die Herren Dumbledore“, rief dieser, während er seinen Blick von Albus zurück zu Percival schweifen ließ und die Stirn runzelte, „Ich muss mich wohl in der Zeit vertan haben, hätte erst in einem Jahr mit Ihnen gerechnet.“
„Ich bin nicht wegen meines Sohnes hier“, erklärte Percival freundlich lächelnd, „Wir waren nur wegen eines Vortrags in der Gegend. Ansonsten komme ich aus beruflichen Gründen, im Auftrag des Institutes.“
„Flamels Votrag über das Leprachangold?“, erkundigte sich Mr Ollivander, als hätte er die letzten Sätze seines Gegenübers gar nicht gehört.
„Genau dieser“, erwiderte Percival souverän.
„Ich habe davon gehört. Ein sehr interessantes Feld, erinnert mich an ein altes Sprichwort: ‚Schätze gehortet ohne Herzen hold, sind all so viel wert als Leprachangold‘“
Während er sprach, ließ Mr Ollivander seinen Blick auf Albus ruhen, dann aber wandte er sich wieder Percival zu: „Nun, was kann ich für Sie und das Museum tun?“
Albus lauschte mit offenen Ohren, als sein Vater erzählte, dass ein Kollege in Kroatien auf einen mumifizierten Leichnam gestoßen sei, der neben einigen sehr alten Aufzeichnungen von Verwandlungszaubern, auch einen versteinerten Zauberstab mit einem Ziegenkopf bei sich trug und man nun hoffe, über die Identifizierung des Zauberstabs näheres über den Mann und das Alter der Verwandlungszauber herausfinden zu können. Noch während Percival sein Anliegen erklärte, war die Frau mit dem runden Bauch zu ihnen gestoßen und strich Mr Ollivander liebevoll über die Hand. Gerade als dieser erklärte, dass Zauberstäbe dieser Art bei Ziegenhirten sehr beliebt waren, er zur Sicherheit aber noch einmal in seinem ‚Großen Atlas der Zauberstäbe‘ nachschauen wolle, ließ ein helles Läuten sie alle vier aufhorchen.
„Ah, Kundschaft“, bemerkte Mr Ollivander und senkte an die Frau gewandt die Stimme, „Leona, würdest du Mr. Dumbledore vielleicht-“
Noch ehe er ausgesprochen hatte, nickte sie abermals stumm und verschwand zwischen den Regalreihen.
„Sie entschuldigen mich für einen Moment“, fuhr Mr Ollivander fort und im gleichen Moment wurde Albus von seinem Vater, der ihm ein knappes ‚komm‘ zuflüsterte, sanft zur Seite gezogen.

Sie waren kaum einen Schritt in den Schatten eines größeren Regals getreten, als plötzlich eine dritte Männerstimme durch den Laden schallte.
„Percival?“
Sofort fuhren Vater und Sohn um. Von der Ladentür kam ein Mann auf sie zu, den Albus gleich erkannte. Es war der Zauberer in dem silbern-blau-gestreiften Umhang, dem sein Vater nach Flamels Vortrag gewunken hatte. Doch er war nicht alleine. Begleitet wurde er von einer rundlichen Frau und einem Jungen etwa in Albus‘ Alter, der seine langen, schwarzen Haare ebenso wie er mit einem Haarband zum Zopf gebändigt hatte. Sie tauschten einen tiefen Blick als der Junge vorrüberging und Albus blitzen zwei stolze, blaue Augen an.
„Ah, Joseph, so sieht man sich wieder“, erhob sich im nächsten Augenblick Percivals Stimme.
„Ja, wie der Zufall es so will. Konnte meinen Jungen ja nicht allein lassen. Das nächste Mal musst du mir aber einen ausgeben.“
„Das ist Mr. Prewett aus dem Museumsinstitut, Albus“, erklärte Percival und warf seinen Sohn einen Blick zu.
„Sehr erfreut, Sir“, entgegnete Albus und machte einen Diener.
„Schön, dich kennenzulernen“, erwiderte der Mann und wandte sich dann wieder Percival zu, „Dein Sohn scheint ja ein helles Köpfchen zu sein, so wie er Flamel um den Finger gewickelt hat.“
„Er überstrahlt uns alle“, witzelte Percival, mit einem Hauch von Stolz in der Stimme.
Albus blickte auf und lächelte seinen Vater an.
„So“, Prewett warf ihm einen anerkennenden Seitenblick zu, „Dann wirst du wohl noch vor Hogwarts deine Kräfte zu beherrschen lernen. Nun ja, hier ist ja auch der beste Ort dafür.“
„Das hat er bereits. Hat uns neulich mit einem Wingardium Leviosa überrascht“, wandte Percival blitzschnell ein, „Aber deswegen sind wir gar nicht hier. Ich dachte, ich könnte die Gelegenheit nutzen, abzuklären, was es mit Parkinsons Kroaten auf sich hat, nachdem er selbst keine Nachforschungen anstellt.“
„Ach ja, der Gute. Ein Meister im Aufspüren, aber sub omni canone in der Nachbereitung. Habe gehört, er sei jetzt in Wales in einem Gutsherrenhof auf einen alten Spiegel gestoßen, der einen wohl bei längerer Betrachtung in den Wahnsinn treibt. Wollte aber nicht schreiben, worin der Zauber genau besteht. Zu persönlich hieß es wohl in der Eule. Stattdessen brachte er den Vorbesitzer per Portschlüssel direkt in Slughorns Büro: Ein liebestoller Hundertjähriger, der weder richtig isst noch schläft, dafür mit trübem Blick dauernd von einer gewissen Claire redet. Aber-“
Mr Prewett unterbrach sich selbst und warf einen verstohlenen Blick zu den Regalen hinüber, wo Mr. Ollivander dem schwarzhaarigen Jungen gerade eine grau melierte Schachtel reichte.
„- Ich glaube, mein Typ wird verlangt. Ein wahrlich historischer Moment für einen Vater.“

Mit einem breiten Lächeln, blitzenden Augen und einer geschwellten Brust wandte Prewett sich um und lief zu dem Jungen hinüber, der gerade unsicher den Buchenholzstab anhob und ihn leicht schwenkte. Ein Rumpeln erklang und einige Schachteln fielen zu Boden. Erschrocken ließ der Junge den Zauberstab fallen und suchte den Blick seiner Mutter. Mr Prewett aber lachte und klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. Albus beobachtete die Familie und hatte wieder das Gefühl, in eine Kristallkugel zu sehen. Dann spürte er selbst einen warmen Fleck auf seiner Schulter wie von einer großen Hand. Er wandte sich um und blickte seinem Vater ins Gesicht. Percivals Augen glänzten schwärmerisch und ein breites Lächeln zierte seinen braunen Schnurrbart.
„In einem Jahr, Albus“, verkündete er verheißungsvoll, „werden wir genauso hier stehen.“
Albus fing seinen Blick und noch ehe die Worte ihn ganz erreicht hatten, breitete sich von seiner Brust ausgehend ein ungeheures Gefühl von Wärme in all seine Glieder aus und die ganze Welt um ihn schien zu erstrahlen. Er war Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, der älteste Sohn und ganzer Stolz seines Vaters. Eine glänzende Zukunft lag vor ihnen. Eine Zukunft, die sie beide gemeinsam bestreiten würden. Eine Zukunft, die bald schon begann. Strahlend wandte Albus sich um und folgte Percival hinaus auf die Winkelgasse, von der auf einmal Ziegenblöken zu hören war.


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