Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Mit Kind und Koryphäe

von SynthiaSeverin

„Vater, kann man mit ein paar Tropfen vom Elixier des Lebens eigentlich genauso gut heilen wie mit Phönixtränen?“
„Ich weiß nicht, das fällt eher in das Fachgebiet deiner Mutter“
„Und macht es einen Unterschied ob man Quellwasser, Seewasser, Flusswasser, Meerwasser oder Brunnenwasser für die Verwandlung nimmt?“
„Nun, ich denke nicht-“
„-Und… und kann man eigentlich noch andere edle Stoffe herstellen als Gold?“
„Du meine Güte, Albus, du stellst Fragen, die kein Mensch beantworten kann!“

Ein Schatten von der Mauer huschte über Albus‘ Brille, als sein Vater ihm mit gezogenem Zauberstab einen Seitenblick zuwarf. Albus grinste. Von der Tür, die hinter ihren Rücken langsam ins Schloss fiel, drangen lautes Lachen und angeregtes Gerede hinaus auf den Platz. Albus‘ Magen war herrlich warm von dem Eintopf, den sie gerade genossen hatten und auf seiner Zungenspitze lag noch immer der Geschmack von Kürbissaft. Er fühlte sich pudelwohl und war so guter Laune wie schon lange nicht mehr. Doch das lag nicht nur am leckeren Mittagessen. Seit Stunden, nein Tagen, nein Wochen, hatte er diesem Ausflug entgegengefiebert. Hatte Nächte wachgelegen, hatte jedes Buch in der Bibliothek seines Vaters verschlugen. Hatte sich wie ein Wurm durch die Seiten gefressen, die Worte aufgesogen wie ein Schwamm. Und obwohl er körperlich satt war, war sein Geist so hungrig wie nie. Schon als sie zuhause das Flohpulver in den Kamin geworfen hatten, schlug sein Herz vor Aufregung wie wild. Und jetzt meinte Albus, dass es ihm fast aus der Brust springen müsste, so laut dröhnte es in seinem Kopf, so schnell ging sein Puls. Nur noch eine halbe Stunde, nur noch ein kleines Stück Weg, dann wäre er es soweit. Dann würde er leibhaftig vor ihm stehen und ihn mit eigenen Augen sehen: Die Koryphäe der Alchemie; den großen Zauberer und Wissenschaftler; den ältesten Menschen der Welt - Nicholas Flamel. Und vielleicht würde Flamel ihm ein Autogramm geben, vielleicht würde er ihm sogar die Hand schütteln, vielleicht-

„-Mähähäh“, riss ein Geräusch Albus aus seinen süßen Träumen.
Nur den Bruchsteil einer Sekunde später spürte er einen heftigen Stoß gegen sein Bein, der ihn zur Seite taumeln ließ und ein Scheppern auf dem Boden ertönte.
„Aberforth!“, donnerte Kendras Stimme über den Hinterhof, ehe Albus überhaupt realisiert hatte, was geschehen war. Doch dann sah er es: Schräg vor ihm tauchte an der Mauerecke das Böckchen seinen Kopf in einen alten Kochtopf, der wohl mit Regenwasser gefüllt war. Sofort hastete Aberforth herbei.
„Komm, weg da, Pedro!“, rief er, schnappte sich das Seil, und zog die Ziege fort, „‘Tschuldigung, Mutter“
Kendra zog kopfschüttelnd an ihrem Zweitältesten vorbei, der verschämt zu ihr aufblickte, während Albus sich das Bein rieb.

Die Ziege Pedro war ein langer Kampf zwischen seinem Bruder und seinen Eltern gewesen. Erst nach einer Woche bockigen Trotzens, viel Geschrei, zugeknallten Türen, Stubenarrest und Abendbrotverweigerung sowie einem langen Gespräch mit Susans Vater und Aberforths verbürgtem Versprechen, sich selbst um die Ziege zu kümmern, wurde ihm erlaubt, das Böcken doch zu behalten. Seitdem war er wie ausgewechselt. So zufrieden hatte Albus seinen Bruder seit Williams Tod nicht mehr gesehen. Jeden Tag stand er schon morgens in der Frühe auf, um das Böckchen zu füttern und auch sonst sah man die beiden selten allein. Nach London hatte Aberforth Pedro mitgenommen, um in der Magischen Menagerie nach einer besseren Leine zu schauen. Hoffentlich würde er fündig werden. Nochmal mochte Albus nicht über den Haufen gerannt werden.

„Seid ihr soweit?“, fragte Percival skeptisch und Albus sammelte sich wieder.
„Aber sicher!“, rief er fröhlich, rückte sich die Brille zurecht und sprang seinem Vater zur Seite. Er konnte es kaum noch erwarten, endlich bei Flamel zu sein. Da tippte Percival auch schon den Stein in der Backsteinmauer des ‚Tropfenden Kessels‘ an, der sich sogleich in Bewegung setzte. Albus‘ Augen weiteten sich, als das Tor endlich den Blick freigab und er wortlos seinem Vater hinaus auf die Straße folgte. Es war Samstagmittag und die Winkelgasse mit Leben erfüllt. Überall huschten Hexen und Zauberer in den schillerndsten, buntesten Gewändern umher. Man sah Zipfelröcke aus schimmerndem, nachtblauem Samt und goldene Sonnen auf violetten Satingewändern. Irgendwo ragte ein Spitzhut hervor, der mit smaragdgrünen Efeuranken verziert war und ein Zauberer warf einen Blick auf seine Armbandsonnenuhr. Ein Knuddelmuff hüpfte Albus über den Weg. Crups und Kniesel jagten sich quer über die Gasse. Im Rinnstein hockte eine Kröte und quakte gemütlich ihr Lied. Kinder ließen Kreisel durch den Staub tanzen, aus deren Holz plötzlich luftige Flügel wuchsen und die unter den staunenden Blicken ihrer Besitzer in die Luft davon surrten. Ein Mädchen kam Albus entgegen, die eine laufende Puppe an der Hand führte und ein Stückchen weiter rollten sich zwei Jungen Murmeln zu, die mit einem Funkenregen und lautem Knallen explodierten und dabei einen würzigen Geruch verströmten. Auch andere Düfte drangen durch die Fensterritzen und Türschlösser, durch die Mauerspalten und Briefschlitze hinaus auf die Gasse: Myrre, Weihrauch und Sandelholz, Lavendel, Thymian, Pfefferminze und sogar ein bisschen Rosenduft. Hin und wieder landeten Eulen mit großen Paketen vor einem der Geschäfte, deren verschnörkelte Schilder und Schaufenster mit Schriftzügen aus goldenen Lettern verziert waren. Und unter den alten Dachgiebeln hingen Scharen von Fledermäusen.

Albus kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er war schon öfter hier gewesen, aber er vergaß jedes Mal aufs Neue, wie schön dieser Ort war. Doch nichts von all der Pracht kam gegen das quirlige Gefühl in seiner Brust an, das mit jedem Schritt, den sie dem Buchladen näherkamen, noch zunahm. Das Kribbeln der Vorfreude. Für eine Sekunde hielt Albus den Atem an, als er durch das Gedränge auf einmal eine Auslage mit alten, ledergebundenen Wälzern erspähte.
„Da wären wir“, erklärte Percival mit geheimnisvoller Stimme, als sie den Laden endlich erreicht hatten. Albus‘ Herz machte einen Hüpfer, während die altbekannte Letter auf dem Schaufenster las: ‚Flourish & Blotts‘. Er atmete tief ein und folgte mit einem Lächeln über beide Wangen seinem Vater über die Schwelle. Seine Mutter und seine Schwester taten es ihm gleich. Nur Aberforth blieb kurz zurück, um Pedro an einem Laternenmast anzubinden.

Im Inneren war es sehr dunkel. Noch dunkler, als Albus den Laden sonst kannte. Sämtliche Lichter blieben schwarz. Nur die kleine Verkaufstheke zu ihrer Rechten und ein Tisch am anderen Enden des Raums, den Albus nur vage durch ein schmalen Spalt zwischen den Leibern zweier molliger Hexen ausmachen konnte, waren mit dem sanften Licht eines erleuchteten Kandelabers erfüllt. Ansonsten war Flourish & Blotts so voll, wie Albus es noch nie erlebt hatte. Dichtes Gedränge versperrte einem überall den Weg und schien sich bis zu den Wänden zu dehnen, sofern man das in der Dunkelheit erkennen konnte. Im kläglichen Licht waren nur die höchsten Regale noch schemenhaft auszumachen. Ein einstimmiges Murmeln lag in der Luft wie das Surren von Mücken an einem schwülen Sommerabend und Albus fragte sich, ob der Laden unter dem Andrang nicht auseinanderbrechen würde.
„Lass uns einen Platz suchen“, flüsterte ihm seine Mutter ins Ohr und deutete auf eine Ansammlung von Stühlen, die vor Albus soeben zwischen den sich bewegenden Schatten der Besucher auftauchten. Sein Vater indessen wandte sich um und bahnte sich, wie es schien, einen Weg zu der kleinen Verkaufstheke.

Wenig später saßen sie alle fünf am Rand einer Stuhlreihe im vorderen Drittel und schauten erwartungsvoll auf den Tisch mit dem Kandelaber. Die kleine Bühne, wenn man sie so nennen konnte, war sehr festlich dekoriert. Edle Banner und Vorhänge aus bordeauxrotem Brokat hingen von den Decken und auf dem Tisch standen nebst Tintenfass und Feder auch eine kristallene Karaffe und ein langstieliges Glas mit Wein. Albus schloss seine schweißnassen Finger um das Buch, das Percival gerade erworben hatte und knabberte an seinen Lippen, um seiner Aufregung Herr zu werden. Hin und wieder schaute er auch hinab auf Seiten, die das Zauberstablicht seiner Mutter schwach erleuchtete und las ein wenig, um sich abzulenken. Die Lektüre war spannend, auch wenn Albus sich nicht wirklich darauf konzentrieren konnte. Gerade als er das Vorwort beendet hatte und mit dem ersten Kapitel beginnen wollte, erhob sich plötzlich eine feierliche Stimme.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin höchst erfreut zu sehen, dass Sie so zahlreich zu unserer Sonderlesung erschienen sind. Mit dem heutigen Tage begehen wir ein einzigartiges Jubiläum: Den 550. Geburtstag eines Mannes, der die hohe Wissenschaft der Alchemie wie kein Zweiter prägte und der sich bereit erklärt hat, uns einige Auszüge aus seinem neuesten Werk vortragen. ‚Das Gold der Leprachane im Lichte der Alchemie‘ bietet auch Unbewanderten einen tiefen Einblick in einen Zusammenhang, der sich nicht allen auf den ersten Blick erschließt. Selbstverständlich können Sie schon für wenige Sickel ein Exemplar bei uns erwerben. Doch nun will ich Sie nicht länger aufhalten, begrüßen wir also gemeinsam den Mann dieser Stunde: NICHOLAS FLAMEL!“

Das Publikum wurde von einer Sekunde auf die andere völlig still, nur um im nächsten Augenblick in schallenden Applaus auszubrechen, als aus der Dunkelheit hinter dem Tisch ein korpulenter Mann trat. Hastig schlug Albus das Buch zu, reichte es seinem Vater und richtete sich auf, um besser nach vorne spähen zu können. Jede Faser seines Körpers war gespannt und sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als der Mann einen prüfenden Blick über die Menge schweifen ließ, dann sich ohne ein Wort setzte, an dem Weinglas nippte und sein Exemplar des Buches aufschlug.

„Vielen Dank, Mr Blotts“, begann Nicholas Flamel seinen Vortag und legte ein Lesezeichen zwischen die Seiten, „Nun, die Lebensweise der Leprachane führte in der Alchemie bis zum heutigen Tage ein Schattendasein. Der Tierwesensforschung zugerechnet, sahen es Generationen von Alchemisten nicht als ihre Aufgabe an, ihr Wirken als Forschungsfeld zu erschließen. Zu Unrecht, denn in keinem anderen Phänomen der Natur lassen sich die grundlegenden Erkenntnisse unserer Disziplin so gut in ihrer praktischen Anwendung beobachten wie im Treiben der Leprachane. Ich möchte Ihnen heute einen Einblick in meine eigenen Forschungen hierzu gewähren.“
Und mit diesen Worten versenkte Flamel seinen Blick in das Buch und begann laut vorzutragen, was dort geschrieben stand.

Albus spitze seine Ohren, hörte auf jedes Wort, jede Nuance in der Stimme des Mannes und hatte bald das Gefühl, einer wahren Offenbarung zu lauschen. Wie ausgetrocknete Erde den Sommerregen sog er das, was Flamel erklärte, in sich auf. Wie ein Verdurstender nach dem Wasser gierte es ihm nach dessen Rede. Wissen, Wissen, Wissen – es war ein Füllhorn, das sich nie erschöpfte. Ein unschätzbarer Schatz. Und Albus war süchtig danach. Jeden kleinsten Goldkrumen musste er sammeln. Als Flamels Worte auf ihn wie warmer Regen auf ein zartes Pflänzchen herab rieselten, hatte Albus das Gefühl, dass sein Kopf sich dehnte, dass sein Geist sich weitete und ein Feuer in seinem Inneren aufloderte. Während Aberforth sich heimlich nach draußen geschlichen hatte, um Pedro Gesellschaft zu leisten und Ariana sich an ihre Mutter lehnend eingeschlafen war, rutschte er auf seinem Stuhl immer weiter nach vorne, bis sein Vater ihn schließlich fest an den Schultern packte und in ernsten Ton sagte: „Du fällst gleich runter, Albus.“
Doch Albus war das egal. Nicholas Flamel war eine Erscheinung, als er erzählte, dass die Leprachane die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft absichtlich in ein leichtes Missverhältnis brächten und ihr Gold daher nach einer Weile wieder zu seinen unreinen Urzustand zerfallen müsse. Er hing an den Lippen des Alchemisten. All die Fragen, die er sich und seinem Vater gestellt hatte, brachen wieder in ihm auf. Und Albus ahnte, nein, er wusste, dass es doch einen Menschen gab, der seine Fragen beantworten konnte: Nicholas Flamel.

„Vielen Dank“, beendete dieser nach einer knappen Stunde seine Lesung und wieder drang von allen Seiten heftiges Klatschen auf Albus ein. Mr Blotts trat mit erhobenen Händen in den Lichtkegel des Kandelabers und brachte das Publikum mit einer beschwichtigenden Geste zum Schweigen.
„Mr Flamel wird Ihnen nun noch eine Weile zur Verfügung stehen, um Ihr Exemplar seines Werkes zu signieren.“
Der hagere Mann in der weinroten Robe und mit den knochigen Fingern hatte kaum zu Ende gesprochen, da ging bereits ein Stühlerücken durch den Saal und die Ersten erhoben sich von ihren Plätzen. Albus tauschte einen Blick mit seinem Vater und in Windeseile waren auch sie auf den Beinen, um sich unter die Wartenden einzureihen. Die Schlange war noch nicht allzu lang und mit jedem, der sie vor ihnen mit einem unterschriebenen Exemplar von ‚Das Gold der Leprachane im Lichte der Alchemie‘ wieder verließ, hatte Albus das Gefühl, dass ihm mehr und mehr der Schweiß ausbrach und etwas seine Kehle zuschnürte. Wie mechanisch tauchte Nicholas Flamel seine Feder ins Tintenfass und setzte seinen Namen auf die Buchseiten. Nur selten schaute er auf und niemals lächelte er. Als endlich Albus in den flackerenden Lichtkegel trat und auf den großen Mann der Alchemie herabblicken konnte, hatte er das Gefühl, sein Herz sinke tiefer und tiefer. Tausend Fragen lagen ihm auf der Zunge, sein Mund aber war wie ausgetrocknet und so schob er Flamel das Buch seines Vaters schweigend unter die Nase. Wie schon zig Male zuvor signierte der Alchemist es ohne jede Gefühlsregung, doch als er es Albus wieder in die Hände zurückdrückte, da geschah es. Albus nahm allen Mut zusammen und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter.
„Sir?“, fragte er leise und wie er hoffte, höflich, „Dürfte ich Sie etwas fragen?“
Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sein Vater die Stirn runzelte und irgendwo hinter ihnen erschallte ungeduldiges Schuhtreten. Nicholas Flamel aber blickte auf.
„Ja?“
Die dunklen Augen durchbohrten Albus regelrecht und er musste erneut schlucken, ehe er fortfahren konnte.
„Ich habe all Ihre Bücher gelesen, also alle, die ich kenne meine ich, auch das Grundwerk zur Alchemie. Sie schrieben, sie schrieben, dass man nach Gamps Gesetzen der magischen Transfiguration und Ihren eigenen Forschungen einen so reinen Stoff wie Gold nicht mit gewöhnlichen Verwandlungszaubern herstellen kann, sondern nur in einem komplizierten Prozess, bei dem man ein unreines Ausgangsmaterial braucht.“
„Das ist richtig“, entgegnete Flamel und in seine Augen trat ein leichter Glanz. Wirkte er zunächst recht mürrisch, so weichten unter der Ansprache seines Fachgebiets seine Züge allmählich auf und auch seine Stimme nahm einen warmen Ton an. Eine Wärme, die ausreichte, um Albus‘ Feuer zu entfachen.
„Also, wenn man… wenn man jetzt aus einem alten Blecheimer Gold machen kann, kann man dann nicht auch aus einem einfachen Kieselstein einen Diamanten machen? Also ich meine, ein Diamant ist ja auch rein. Und wenn man aus unreinem Metall edles Metall machen kann, dann müsste man doch auch Edelsteine machen können. Oder geht das nicht? Oder muss man das anders machen, weil Metalle und Steine anders beschaffen sind? Muss man vielleicht auf ein anderes Verhältnis der Elemente achten. Oder braucht-“
„-Das ist in der Tat eine interessante Frage“, unterbrach Flamel ihn, ehe Albus‘ Stimme sich überschlagen konnte, „Bisher hat dies noch niemand untersucht.“
„Niemand?!?“
Albus Aufschrei musste bis ans Ende der Schlange zu hören gewesen sein. Er war entsetzt.
„Aber-aber, das ist doch wichtig! Also ich hätte das sofort untersucht“, erklärte er kopfschüttelnd.
Flamel lächelte, ja, er lächelte wirklich, wenn auch etwas zaghaft.
„Nun ja, die Alchemisten beschäftigten sich bisher vor allem mit der Frage der Herstellung von Gold und des Steins der Weisen“, erklärte er. Dann auf einmal trübten sich seine Augen wieder und er begann Albus intensiv zu mustern.
„Wie alt bist du eigentlich, Junge?“
„Zahn“, antwortete Albus verwirrt. Was bezweckte Flamel nur mit dieser Frage?
„Zahn?“, wiederholte der Alchemist und in seinen Blick trat ein Funken von Erstaunen.
„Naja, eigentlich noch neun“, korrigierte sich Albus kleinlaut, „Aber nicht mehr lange. In vier Wochen habe ich Geburtstag und dann werd ich zehn.“
Das Erstaunen wandelte ich in Bewunderung.
„Und wie ist dein Name?“
„Dumbledore, Albus Dumbledore“
„Nun, Albus“, erklärte Flamel bedeutungsschwer, „Solltest du jemals im Selbstversuch erforschen, ob sich mit den Prinzipien der Alchemie auch Kieselsteine in Diamanten verwandeln lassen, so kannst du mir eine Eule schicken. Ich wäre sehr interessiert an den Ergebnissen.“

Und noch ehe Albus die Bedeutung der Worte ganz verstanden hatte, griff Flamel in seine Robe und holte ein kleines, hölzernes Kästchen hervor. Er schlug es auf, entnahm ein Kärtchen und reichte es Albus. Albus, dessen Augen sich augenblicklich weiteten. Dieses Papierchen war nichts Geringeres als Nicholas Flamels Visitenkarte. Mit zittrigen Fingern nahm er sie entgegen, schloss sie behutsam in seine Hand, als wäre ihm gerade der Orden des Merlin überreicht worden. Er konnte nicht begreifen, was geschehen war. Er musste träumen. Es konnte doch nicht sein, dass der große, berühmte Nicholas Flamel, sich tatsächlich für ihn interessierte!
„Danke, Sir“, murmelte Albus überwältigt und blickte voller Demut in Flamels Gesicht. Irgendwo in der Ferne erschallte wie durch Watte gedämpft ein Lachen, das entfernt nach der Stimme seines Vaters klang. Und jemand strich Albus über den Kopf, ehe eine Hand ihn packte und sanft vom Tisch wegschob. Flamels Silhouette verdunkelte sich, als dieser sich auch schon dem nächsten Buch zuwandte, um es zu signieren. Doch Albus bekam all das nur am Rande mit. Wie auf Wolken schwebte er davon und war erst wieder ganz bei sich, als er und sein Vater vor dem Aufgang in den ersten Stock auf Ariana, Aberforth und seine Mutter trafen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz