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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Die Ziegenhirtin

von SynthiaSeverin

„Eins, zwei, drei… vier-fünf… Stein … sieben-acht… neun.
Sieben-acht… Stein… vier-fünf… drei… zwei… eins“

Albus gähnte. Die Buchstaben vor seinen Augen verschwammen zu einem schwarzen Brei, während Arianas Stimme ihn wie eine Mücke umschwirrte. Seine Lider senkten sich. Die Nachmittagssonne brannte ihm auf die Schädeldecke, schmorte sein Gehirn. Keinen einzigen Satz konnte er aus dem Kopf übersetzen. Selbst die frühgelernten Vokabeln erschienen ihm plötzlich fremd. Es war vier Uhr vorbei und sengende Hitze hatte Mould-on-the-Wold in einen Backofen verwandelt. Vom Bach stieg feuchtwarmer Dunst auf, vom Pfad trockener Staub. Die porösen Steine unter Albus‘ Po waren knochenhart. Drei Schulranzen lehnten an der Brückenmauer.

Von eins Uhr bis drei waren er, Ariana und Aberforth in der Schule gewesen. Das hieß, wenn man denn die kleine Kammer der Sakristei als solche bezeichnen konnte. Üblicherweise wurden Kinder aus Zaubererfamilien zuhause unterrichtet, bis sie alt genug waren, Hogwarts zu besuchen. In Mould-on-the-Wold aber tickten die Uhren ein wenig anders. John Suffergreen, ein hagerer alter Mann mit spitzen langen Fingern und ebensolcher Nase, grauem Kraushaar und einem Monokel im linken Auge, war der Küster des Dorfes - und ein Squib. Wie viele andere Sprösslinge aus Zaubererfamilien, die das magische Talent nicht geerbt hatten, hatte er eine Muggleschule besucht. Danach war er in die Dienste des Pastors getreten. Nach einigen Jahren aber schien es ihm nicht mehr zu reichen, jeden Sonntag die Glocke zu läuten und so gründete er eine Schulklasse für den Zauberernachwuchs des Dorfes. Böse Zungen behaupteten, er hoffe heimlich darauf, sich von seinen Schülern selbst noch das Zaubern abschauen zu können. Doch schickten sie ihre Kinder gerne zu ihm. Warum, wusste Albus nicht so genau. Aber vielleicht war ihnen die Aufgabe lästig, so ähnlich wie den Garten zu entgnomen. Stören tat es Albus nicht. So war er ein bisschen unter Gleichaltrigen. Und da ihr Lehrer in beiden Welten aufgewachsen war, wusste er, worauf es ankam. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen standen vor allem Fremdsprachen auf dem Stundenplan. Und es war wohl kein Zufall, dass Suffergreen ausrechnet Latein und Griechisch lehrte: die Sprachen der Zaubersprüche.

Die Schulstube war ein kleiner Raum mit kargen Holzbänken, einem schiefen Dach in dessen Gebälk Fledermäuse hausten und einer alten, zerkratzen Tafel, von der das Grün bereits abblätterte. In einem Schrank seitlich zum Pult stapelten sich Lehrbücher, den Tisch daneben teilten sich ein Globus und ein Abakus. An der Wand hing eine zerschlissene, vergilbte Karte von England, an der Tafel ein Zirkel. Ganz hinten im Raum stand ein Regal voller Bibeln. Von neun bis eins kamen Mugglekinder hier her, um ihre Griffel über Schiefertafeln zu ziehen. Von eins bis drei gehörte der Raum den Zaubererkindern. Die Klasse bestand aus elf Schülern. Drei davon hießen Dumbledore, abermals drei Crabbe, zwei Brown, zwei weitere Greengrass und einer Goyle. Und alle waren irgendwo über hundert Ecken miteinander verwandt. So wie die Greengrass-Cousinen. Zwei sieben- und achtjährige Mädchen, die trotz ihres zarten Alters schon genauso große Klatschbasen waren wie ihre Mütter. Ihre Lieblingsbeschäftigung war es, in der Ecke zu sitzen, zu tuscheln und zu kichern, während sie mit dem Finger auf Mister Suffergreen zeigten – oder wer auch immer gerade in ihr Blickfeld kam. Sie lästerten ausschließlich auf Englisch, denn bisher hatten sie kein einziges Wort Latein oder Griechisch gelernt. Auch Ruby Brown, ein stilles Mädchen von sechs Jahren, beherrschte die Fremdsprachen bisher nur leidlich. Doch lag es bei ihr daran, dass sie lieber aus dem Fenster schaute als zur Tafel und von Wolkenschlössern ohnehin viel mehr verstand als von den kryptischen Zeichen, die Suffergreen an die Tafel kritzelte. Sie war Arianas beste Freundin und zugleich Albus‘ Cousine 2. Grades. Ihr Bruder Rudolph dagegen schrieb Wort für Wort mit wie ein Sekretär, hing regelrecht an Suffergreens Lippen und hatte bei jeder Frage sofort die Hand oben. Albus hatte einst versucht, sich mit seinem Cousin näher anzufreunden. Sie schienen nicht nur verwand zu sein, sondern auch dieselbe Leidenschaft zu teilen. Doch dann stellte sich heraus, dass Rudolph sich außerhalb der Schulstube keinen Pfifferling für Bücher interessierte und nur darauf bedacht war, sein Taschengeld durch gute Schulleistungen um ein paar Knuts aufzustocken. Albus‘ Enttäuschung hatte keine Worte gefunden. Er vermisste Emily. Emily Brown, ebenfalls eine Cousine 2. Grades. Mit ihr konnte man wunderbar Bücher wälzen. Aber Emily war inzwischen zwölf Jahre alt und das hieß, sie war schon lange fort an Hogwarts.

Am unauffälligsten waren die Crabbe – Geschwister, die spielbildlich zu den Dumbledores aus zwei Mädchen und einem Jungen bestanden. Sie waren in der Schule weder besonders gut noch besonders schlecht, weder besonders laut noch besonders leise, weder besonders frech noch besonders nett. Mit anderen Worten, sie waren so durchschnittlich, dass man vergessen konnte, dass es sie gab. Marc und Calvin spielten gerne Koboltstein, Eldora zeichnete Zauberpflanzen. Und dann gab es noch Gunnar. Gunnar Goyle, Sohn des Wirts der einzigen magischen Schenke in Mould-on-the-Wold. Ein einfältiger Neunjähriger, der nur schwerfällig Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt hatte, aber sich umso besser darauf verstand, anderen unbemerkt Flubberwürmer aufs Pausenbrot zu legen. Seine einzige nennenswerte Großtat hatte darin bestanden, seinen Kinderbesen an der Kirchhofsmauer zu Brennholz zerbrochen zu haben, als er Ariana und Ruby über den Haufen fliegen wollte. Das war im letzten Sommer gewesen, als die beiden noch fünf gewesen waren.

Träge wischte sich Albus eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht und quälte sich weiter zur nächsten Zeile. Seit einer Stunde schon kämpfte er in der schwülen Luft vergebens gegen seine Müdigkeit an. Doch er wollte unbedingt wissen, was in diesem Kirchenbuch geschrieben stand.

„Eins…zwei…drei… vier-fünf… sechs … Stein… neun… Stein… sechs… vier-fünf… drei… zwei… eins“, hämmerte Arianas Stimme auf seine Gedanken an. Sie hatte mit einem Stöckchen ein Hickelspiel in den Staub auf dem Brückenweg gezogen und sprang nun auf einem Bein von Kästchen zu Kästchen. Vom Bach war ein Platschen und Gluckern zu hören. Aberforth hatte sich die Schuhe ausgezogen, die Hosenbeine hochgekrempelt und watete durchs Uferschilf, jagte Frösche und Schmetterlinge, vielleicht auch eine Moke oder einen Imp. „Aqua“, entzifferte Albus endlich ein Wort und überlegte, ob er Aberforth nicht folgen sollte. Eine Abkühlung konnte er gut gebrauchen. Da hörte er plötzlich Hufgeklapper. Das Getrampel von zahllosen kleinen Füßen. Dann ein Blöken und Meckern.

Albus blickte auf, sah gerade noch, wie Ariana zur Seite wich und Aberforth die Böschung heraufkletterte. Da kam sie auch schon um die Biegung: Eine ganze Herde Ziegen. Die Tiere sprangen und trotteten auf die Brücke zu, nahmen den ganzen Weg in Beschlag. Und mitten unter ihnen: ein rotgesichtiges Mädchen in einem schmutzigen, karierten Kleid. Die Füße in einfachen Sandalen, den Gurt einer Ledertasche um die Schultern, einen großen Wanderstab in der Hand, eine weiße Haube auf dem Kopf. Sie blieb stehen und lächelte verlegen.

„Hallo Aberforth“

„Sue!“, rief der Angesprochene und hastete die letzten Schritte die Böschung hinauf.
„Wie geht es dir?“, fragte sie leise und nestelte zaghaft an ihrer Haube.
„Och, ganz gut“, antwortete Aberforth und raffte zwischen dem Gewusel der Ziegen seine Sachen zusammen. Albus beobachtete die Szene schweigend von der anderen Seite der Brücke aus. Susan war ihm nicht fremd. Er kannte sie vom Sehen, von schon vielen Begegnungen dieser Art. Doch irgendetwas war heute anders an ihr. Albus musterte sie und dann wusste er es. Üblicherweise trug Susan ihr rotblondes Haar zu zwei langen, akkurat geflochten Zöpfen, die links und rechts unter ihrer Haube baumelten. Heute war es nur ein einziger Zopf hinten. Ein ziemlich schräg geflochtener Zopf, so als hätte jemand versucht das ganze Haar von links nach rechts zu kämmen. Verwundert blickte Albus sie an. Doch was immer er sich auch gefragt hatte, beantwortete sich im nächsten Augenblick von selbst. Wind kam auf. Eine Böe rauschte durch den Baum, unter dem Susan gerade stand und ein Ast streifte ihre Haube. Büschel hellroten Haaren kamen zum Vorschein. Wild, verfranzt und raspelkurz. So als hätte sich jemand ungeschickt mit einer Schere oder einem Messer daran zu schaffen gemacht.
„Was ist das?“, rief Aberforth entsetzt und starrte sie an, „Wer hat dir die Haare geschnitten?“
Susan lief purpurrot an und wandte sich sofort von ihm ab.
„Ist… ist nicht so schlimm“, stotterte sie und stopfte sich verschämt die Fransen wieder unter die Haube, „Warn nur meine Brüder. Die ham gehört, dass Hexen rote Haare haben und die sofort nachwachsen, wenn man sie abscheidet. Und da wollten sie wissen, ob das stimmt. Aber ich bin wohl keine Hexe.“
Sie schaute betrübt zu Boden, versuchte die Tränen in ihren Augen zu verbergen.
Die Dumbledore-Geschwister tauschten alarmierte Blicke. Hastig stopfte Albus sich seinen Zopf ins Hemd, verschwand hinter seinem Buch und lugte nur vorsichtig über den Rand.
„Also wenn die das mit mir versucht hätte, ich hätte denen eine gescheuert, aber sowas von“, rief Aberforth wütend.
Susan schaute ihn mit großen Augen an.
„Oh, ich hab auch viel geschrien und getreten. Aber ist nicht so leicht, wenn gleich drei dich festhalten.“
„Haben deine Eltern denn gar nichts gemacht?“, fragte Ariana völlig perplex.
„Die waren nicht da. Waren noch auf dem Feld. Aber hinterher haben sie mächtig Ärger gekriegt. Vater hat sie ganz schön verdroschen. Also absichtlich. Nicht wie sonst, wenn er aus der Schenke kommt. Mutter meinte nur, sie wären ganz schöne Flegel geworden, jetzt wo Ben zwölf ist. Aber Dave wird ja bald schon vierzehn und dann hört das auf, sagt Mama. Ich hoff sie wachsen schnell nach.“
Sie presste die Lippen aufeinander und schaute den Ziegen hinterher, die allmählich in Richtung Dorfrand davon sprangen. Dann plötzlich wandte sie sich um und blickte Aberforth mitten ins Gesicht
„Magst du mitkommen auf die Weide? Ich hab ganz frisches Brot dabei und Äpfel und nachher muss ich noch melken. Vielleicht bleibt was für euch übrig.“
Aberforth strahlte, seine Augen funkelten.
„Ja, klar!“ rief er. Und dann war er nicht mehr zu halten. In Windeseile raffte er seine Schuhe und seinen Schulranzen und lief barfuß mit Susan und den Ziegen den Weg hinauf.

Erst als ihre Umrisse nur noch Schatten vor der Sonne waren, ließ Albus das Buch in seiner Hand wieder sinken, schlug es zu, verstaute es in seinem Schulranzen.
„Mutter meinte heute Morgen, wir sollen nochmal bei Großtante Thelma vorbeischauen“, rief er seiner Schwester zu ohne sie anzusehen. Auch Ariana packte ihre Schultasche, schwieg. Erst als alle Bücher verstaut waren, sagte sie wieder etwas - ganz leise.
„Du, Albus?“
„Ja?“
„Glaubst du, die wissen von uns?“
„Wer?“
„Die Muggel“
Er blickte auf, sah sie einen Moment lang an. Dann schüttelte er den Kopf.
„Nein, bestimmt nicht. Gibt doch überall Abwehrzauber. Die haben das sicher aus einem Märchen. Erinnerst du dich an das Spinnrad im Museum?“
„Ja“, sagte Ariana und lächelte sichtlich erleichtert. Sie beugte sich hinab, um ihren Schulranzen aufzuheben und sah nicht, dass Albus sich nervös umschaute. Dass er sich wie im Reflex an die langen Haare griff. Fast so, als ob hinter dem nächsten Gebüsch jemand mit einer Schere auf ihn lauerte.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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