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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Von Ruhm und Ehren

von SynthiaSeverin

„Lokomotor Geschirr“
Kendra schnippte mit dem Zauberstab und die leeren Teller schwebten hinaus in die Küche, gesellten sich zu Besteck und Schneidebrettern im Waschtrog. Die Läden waren inzwischen geschlossen worden und der Kronleuchter tauchte den Esstisch in schummriges Kerzenlicht. Die Abendwärme drängte sich zu einer Decke aus schwüler Luft im Zimmer zusammen, die Bastus auf Albus‘ Nebenstuhl bereits in den Schlummer gewiegt hatte und auch den Rest der Tischgesellschaft einzuschläfern drohte. Doch dann riss ein Wort zumindest die Kinderschar wieder aus ihrem dösigen Halbschlaf: „Nachtisch!“

„Oh, für mich nicht. Du weißt, ich mag diese süßen Sachen nicht sonderlich“, sagte Percival, während Kendra vor drei blitzenden Augenpaaren und gierigen Leckermäulern begann die Torte aufzuschneiden.
„So, wie darf ich dann den Spitznamen verstehen, den du mir gegeben hast, Perc?“, entgegnete sie schmunzelnd, „Als den Ausdruck deiner tiefen Abneigung, eine Beleidigung?“
Percival, der sich in seiner beigen Robe auf dem Stuhl zurückgelehnt hatte, lachte auf.
„Du, Candy, bist eine Ausnahme. Dich mag ich schon allein aufgrund deines Humors“.
Er stand auf und drückte seiner Frau einen zärtlichen Kuss auf die Wange, wobei sie unter dem Kitzeln seines Schnurrbarts kurz erschauerte. Ariana verzog das Gesicht und schlug sich die Hände davor, als hätte sie etwas ganz Ekliges gesehen. So wie Haferschleim mit Grütze oder faulige Würmer. Doch zwischen den Fingern lugte sie noch immer neugierig hindurch und strafte damit ihrem Ekel Lügen.
„Wart’s nur ab, Prinzessin“, wandte Pericval sich schmunzelnd seinem Töchterchen zu, „In zehn Jahren wirst du froh sein, wenn auch dir ein hübscher junger Zauberer den Hof macht. Accio Pfeife“
Er beschwor Feuer herauf, ließ sich rauchend wieder auf seinem Stuhl nieder und lächelte zufrieden. Die Standuhr in der Ecke zählte leise tickend die Minuten, doch niemand achtete auf sie. Es war, als hätte die Zeit in diesen Zimmer, das von Lachen und Gemütlichkeit erfüllt war, ihre ganze Macht verloren.

„Der Kuchen schmeckt vorzüglich, Percival“, sagte Kendra nach einer Weile, als auf den Tellern ringsumher fast nur noch Sahnespuren übrig geblieben waren. „Warst du etwa noch bei Madam Fortescue?“
„Oh nein“, antworte Percival und zog gemütlich an seiner Pfeife, „Sie ist auf der Institutsfeier übrig geblieben. Magret und die anderen Damen sagten auch, sie sei wunderbar und doch wollte keiner ein zweites Stück. Wahrscheinlich meinten sie wunderbar für einen Evanesco.“
„Die Institutsfeier?“, fragte Kendra, während sie sich Sahne von den Lippen tippte, „Aber ich dachte, die wäre erst übermorgen?“
„Sie wurde vorgelegt, weil Chame und seine Frau die Reise zu ihrem fünfzigsten Hochzeitstag schon morgen antreten wollen. Daher schied er bereits heute aus dem Amt. Für Slughorn war das natürlich eine Überraschung. Traf ihn ziemlich unvorbereitet.“
Albus hörte seinem Vater zu, doch verstand er kein Wort. Wie selbstverständlich schienen die Erwachsenen über etwas zu sprechen, in das die Kinder nicht eingeweihten waren. Er warf Ariana und Aberforth einen Blick zu. In den Augen seiner Geschwister spiegelte sich das gleiche Unverständnis.
„Wie macht er sich denn als neuer Repräsentant des Institutes und des Museums? Ich hoffe, er ist sich der großen Ehre bewusst?“
„Ich denke, er ist der richtige Zauberer für diese Aufgabe. War bei der Antrittsrede natürlich furchtbar aufgeregt. Kein Wunder unter diesen Umständen. Ich bin gespannt, was der Tagesprophet morgen über ihn berichten wird. In der Abendausgabe stand noch nichts dazu. Er nannte es einen Meilenstein seiner Arbeit, zum Direktor ernannt worden zu sein – und vermied es dabei, mich anzusehen. Wirklich komisch, dass er mich jetzt noch immer als Konkurrent betrachtet. Wobei, ganz verdenken kann man es ihm nicht. Chame drückte mir heute noch einmal sein Bedauern über meinen Entschluss aus und sogar der Tagesprophet wollte mich dazu interviewen. Ich habe den Reporter natürlich stehen gelassen, diese Presseleute sind furchtbar aufdringlich. Noch Tee, Kendy?“

Die Worte verklangen unter dem Geräusch von Wasser, das aus einer Kanne gegossen wurde. Und Albus war auf einmal ein Licht aufgegangen. Das heißt, ein Kandaleber an Lichtern. Ein Kronleuchter, der den ganzen Raum erstrahlen ließ.

Sein Vater, Percival Dumbledore, arbeitete in einem Forschungsinstitut, das sich „Institut für Verwandlungshistorie und -Archäologie“ nannte. Es war angegliedert an ein Museum im London, in dem angeschlagene Zauberschachfiguren aus dem alten China sich müde über ihre Schachbretter schleppten; ein mittelalterliches Spinnrad eines kleinen, mürrischen, deutschen Zauberers (der sogar in einem Mugglemärchen verewigt worden sein soll) Stroh zu Gold spann und zig Tafeln dem interessiertem Besucher erzählten, wann und wo und von wem der erste Desillusionierungszauber ausgeführt worden war. Der Direktor dieses Museums und zugleich der Leiter des Institutes war Leon Chame: ein alter, kleiner Zauberer mit wässrigen Augen und schütterem Haar. Albus hatte ihm schon drei Mal die Hand geschüttelt. Zwei Mal bei einem Besuch im Museum, ein Mal hier zuhause beim Tee. Doch noch häufiger hatte er ihn gesehen. Im Tagespropheten, abgelichtet von zig Kameras. Wann immer es eine Sonderausstellung im Museum gab, das Institut einen sagenhaften Fund gemacht hatte oder berühmte Zauberer und Hexen dort Vorträge hielten, war sein Bild in der Zeitung zu sehen. Man konnte sagen, dass Leon Chame berühmt war. Wahrscheinlich nicht ganz so berühmt wie Nicolas Flamel. Denn Albus hatte seinen Namen niemals in einem Buch gelesen. Doch immerhin dürfte er wohl berühmt genug sein, um all diese Berühmtheiten persönlich zu kennen. Und wenn Albus das, was sein Vater gerade seiner Mutter erzählt hatte, richtig verstanden hatte, dann bedeutete das, dass… dass…

Albus‘ Puls schoss in die Höhe. Aufgeregt über seine plötzliche Erkenntnis lugte er ein zweites Mal zu seinen Geschwistern hinüber. Offensichtlich war er nicht der einzige, dem etwas aufgefallen war.

„Was ist denn mit Mister Chame?“, meldete Aberforth sich zu Wort, der dem Gespräch ebenso neugierig gefolgt war, doch es scheinbar nicht verstanden hatte.
„Er geht in den Ruhestand“, antwortete Percival ruhig, während er die Teekanne wieder auf dem Untersetzer abstellte, „Das heißt, er ist nicht mehr länger der Museumsdirektor. Sein Nachfolger ist Gordon Slughorn. Ihr habt ihn schon einmal kennengelernt. Ein recht wohlbeleibter Mann, trägt gerne lindgrüne Roben.“
„Aber sie wollten dich, Vater. Sie wollten, dass du Direktor wirst!“, platzte Albus heraus.
Percival wandte sich um, sah ihn an, völlig ruhig.
„Ja, das stimmt, Albus“, sagte er blinzelnd „Chame hatte zuerst mich gefragt, ob ich in seine Fußstapfen treten wolle. Aber ich habe abgelehnt.“
„Warum?!?“, keuchte Albus kopfschüttelnd, „Du hättest doch berühmt werden können!“

Vor seinem inneren Auge sah er unzählige schwarzweiße Fotos auf Zeitungspapier. Percival Dumbledore, der das Band zu einer Ausstellung über Zauberer aus deutschen Mugglemärchen durchschneidet. Percival Dumbledore, der in einer afrikanischen Höhle stolz Malereien von Animagi präsentiert. Percival Dumbledore, der einen Vortrag von Nicolas Flamel ankündigt, zusammen mit seiner Familie, die fröhlich in die Kamera lächelt. Zusammen mit ihm, Albus. Doch dann knüllten sich all diese Bilder auf dem Zeitungspapier zusammen und eine Hand warf sie in den Kamin. Und niemand wusste, wer Percival Dumbledore war oder dessen ältester Sohn.

„Ruhm ist nicht alles, Albus“, antwortete Percival ernst, während er seinen Blick hielt, „Wenn ich das Angebot angenommen hätte, dann wäre ich ab heute wohl ein vielbeschäftigter Mann. Viel Verantwortung würde auf meinen Schultern lasten, im Guten wie im Schlechten. Und ich hätte wohl kaum eine freie Minute mehr. Weder für meine Forschungen und Expeditionen noch für euch. Und das wäre wohl nicht unser aller Sinne.“
Albus hatte jedes Wort gehört. Doch starrte er seinen Vater noch immer ungläubig an. Seine Rede flog an ihm vorüber wie ein Schmetterling durch die Frühlingsluft. Er konnte nicht begreifen, wie jemand Ruhm nur so ablehnen konnte, am allerwenigsten bei seinem Vater. War vielbeschäftigt sein nicht das, wonach sich alle Erwachsenen sehnten? War berühmt zu werden nicht jedermanns Traum? So viele Menschen, die zu einem aufblicken würden, die einen bewundern und beneiden würden!

„Gordon Slughorn“, mischte Kendra sich ein, „Hat er nicht auch Familie? Ich meine mich an einen Jungen und ein Mädchen zu erinnern, die schon einmal zum Tee hier waren.“
„Ja“, antwortete Percival zwischen zwei Zügen aus seiner Pfeife, „Josephine, seine Älteste, dürfte inzwischen zwölf oder dreizehn sein. Sein Sohn, Horace, ist etwa in Albus‘ Alter und teilt wohl auch seine Vorliebe für Süßes. Dann hat er noch eine kleine Tochter, Penelope, gerade einmal ein halbes Jahr alt das Mädchen. Ich weiß nicht, ob ein Vater in so hoher Position der Familie gut tut. Seine Frau Tulouse scheint seit der Geburt der jüngsten Tochter von schwächlicher Gesundheit und auf Unterstützung angewiesen zu sein. Und auch der Junge bräuchte wohl etwas ganz anderes als eine Schar von Reportern des Tagespropheten, die Tag und Nacht das Haus belagern. Von dem Baby einmal ganz zu schweigen. Aber Gordon wird in Zukunft wohl nicht dazu kommen, sich um seine Familie zu kümmern. Nun ja, zumindest will er mit dem Verdienst seiner Frau einen Hauselfen anschaffen.“
„Ich wünschte, wir hätten auch einen“, jammerte Aberforth, „Dann müsste ich nie mehr den Garten entgnomen.“
„Dazu haben wir kein Geld“, sagte Percival ruhig.
„Aber wir hätten es, wenn Vater die Stelle angenommen hätte“, platze Albus heraus, „Wir hätten mehr Ruhm und mehr Geld, nicht wahr, Vater?-“
„Das reicht!“, fiel Kendra ihm streng ins Wort „Ich dulde nicht, dass du so mit deinem Vater sprichst, Albus.“
„Verzeihung“, sagte Albus hastig und rang sich ein Lächeln ab, „Ich wollte nicht unartig sein. Ich- ich meinte ja nur.“
Percival seufzte, schwieg für einen Moment.
„War heute etwas Wichtiges in der Post, Kendra?“, fragte er schließlich.
„Oscar hat einen Brief geschickt. Der Postbote hat ihn heute Morgen gebracht.“
„Der Postbote?!? Du meine Güte, Oscar hat wirklich Sinn für Humor.“
„Ich finde das keineswegs amüsant, Percival. Was ist, wenn die Muggel hier im Dorf einmal mehr mitbekommen, als sie sollten? Unser Haus ist nicht durch Abwehrzauber geschützt und ich möchte keinen Ärger mit dem Ministerium riskieren. Warum kann dein Bruder nicht wie jeder normale Zauberer eine Eule schicken?“
„Ach, lass ihm doch den Spaß, Kendy. Du weißt doch, wie sehr er diese Mugglesachen liebt. Was schreibt er denn?“
„Er hat sich für Sonntag zum Tee angekündigt.“
Arianas Augen begannen auf einmal zu glänzen.
„Onkel Oscar kommt uns besuchen?“, fragte sie ganz aufgeregt.
„Ja, Liebes, ich schätze er dürfte um halb fünf hier sein.“
„Und bringt er wieder Geschenke für uns mit?“
Sie erhielt keine Antwort. Denn noch ehe Kendra etwas sagen konnte, kam ihr Percival zuvor.
„Erstaunlich“, bemerkte er und legte seine Pfeife beiseite, „Ich hätte nicht gedacht, dass er von seiner Nordeuropareise so schnell zurückkehrt.“
„Er hat von einem Postamt in Helsinki aus geschrieben. Meinte, sein Besen sei schon abflugbereit in Richtung Heimat. Die Muggle dort haben ihn wohl für einen Straßenkehrer gehalten. Du kannst es selbst nachlesen. Sein Brief steht dort hinten.“
Kendra deutete auf einen zerknitterten, unscheinbaren Umschlag, der auf einem Spitzendeckchen auf dem Sideboard lag. Dann stand sie auf und begann auf Hexenmanier das Kuchengeschirr abzuräumen. Auch Percival erhob sich und schritt hinüber zum Sideboard, wo er im Kerzenlicht und unter den noch immer kritischen Blicken seiner Frau den Brief entfaltete.

„Zumindest“, sagte er und beugte seine Hakennase über das Papier, „Ist es doch ein fröhlicherer Anlass zu dem uns unsere Verwandtschaft schreibt als vor zwei Wochen, nicht wahr?“

Plötzlich herrschte Stille, Totenstille. Percivals Worte gingen durchs Zimmer wie eine kühle Abendbrise. Ein Lufthauch von jener Sorte, der einem die Härchen auf der frühlingswarmen Haut aufrichteten konnte, ganz sanft. Keine Antwort folgte. Albus, Aberforth und Ariana sahen sich an. Reglose Augen. Niemand sprach ein Wort. Genau wie die Erwachsenen schwiegen sie, während das Kerzenlicht flackerte.
„Ich glaube, wir gehen besser“, flüsterte Albus schließlich seinen Geschwistern zu.
Und in einer stummen Prozession verließen sie das Esszimmer.


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