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Um das Leben meiner Schwester - Flamel zum Abendbrot

von SynthiaSeverin

Dunstschwaden über Dunstschwaden waberten über den gefliesten Küchenboden, als Albus aus der kleinen, angrenzenden Toilette zurückkehrte. Die Küche war inzwischen leer. Der Rührlöffel drehte sich auf dem Kohleherd in einem Kochtopf mit Kohlblättern von selbst um und auch die Bürsten putzten im Waschtrog Schneidebrettchen, Reiben und Messer ganz von allein. Nur zu Füßen des Kachelofens räkelte sich friedlich Bastus, der Knieselkater, auf einem Weidekorb mit Holzscheiten. Albus warf ihm einen Blick zu, schnappte sich den gefüllten Brotkorb vom schmalen Küchentisch und verschwand in Richtung Esszimmer. Bastus folgte ihm und auch ein ganzes Geschwader an Messern und Kuchengabeln, Trinkgläsern und Untersetzern, großen und kleinen Tellern, die plötzlich überall durch die Luft schwirrten, als Albus das Esszimmer betrat. Blitzschnell und gerade noch rechtzeitig wich er einem Messer aus, das sich in tödlicher Geschwindigkeit auf ihn stürzte, tauchte unter den Tisch und an seinem Platz wieder auf.

Er wusste noch nicht, was geschehen war, als auf einmal ein „Oh nein!“ in der Stimme seiner Mutter durch den Raum schallte. Doch er sah es, als er mit der Tischplatte auf Augenhöhe kam. Bei seinem Ausweichmanöver hatte er das Tischtuch ein Stück weit mitgezerrt. Und dieses hatte wiederum den Kelch mit dem Kürbissaft in einen gefährlich schwankenden Kreisel verwandelt, der dem Tischtuch nun ein hübsches Sprenkelmuster verpasste.

Ariana kicherte, Bastus maunzte und Kendra, die noch in der Kochschürze Geschirr und Besteck von der Vitrine zum Tisch dirigiert hatte, runzelte die Stirn.
„Sieht wohl so aus, als bräuchten wir eine neue Tischdecke“, sagte sie, als der Kürbissaftkreisel durch ein Schnippen ihres Zauberstabs zum Stillstand kam.
„Ich geh schon“, murmelte Aberforth, der am nächsten zur Türe saß, nachdem sich nach einer halben Minute noch kein anderer Freiwilliger gefunden hatte.
„Wo ist der Wäscheschrank heute?“
„Heute ist Montag, Abber“, sagte Albus lächelnd.
„Und das heißt?“, fragte Aberforth finster.
„Auf dem Dachboden“, gluckste Ariana, die sich noch immer nicht eingekriegt hatte.
Aberforth blieb im Türrahmen stehen, starrte seine Geschwister einen Augenblick lang an und zog dann leise vor sich hin schimpfend von dannen.
„Ob er es sich wohl noch einmal merken wird, wenn Dinge ihren Platz wechseln?“, fragte Percival und blickte seinem Sohn besorgt hinterher. Er war gerade mit der Abendausgabe des Tagespropheten unterm Arm zur Türe hereingekommen, nachdem er Umhang und Hut in die Garderobe gebracht hatte.
Kendra schwieg für einen Augenblick. Dann seufzte sie leise.
„Ich will es hoffen. Er wird sich in Hogwarts sonst noch böse verirren.“
Und mit einem weiteren Schlenker ihres Zauberstabs schwebten der dampfende Topf und die Auflaufform ins Zimmer, landeten zielgenau in der Mitte des Tisches.

Der wandernde Wäscheschrank oder besser gesagt die wandernde Besenkammer, in der sich der Wäscheschrank befand, war nicht die einzige Absonderlichkeit des kleinen Bauernhauses in Mould-on-the-Wold, welches die Familie Dumbledore bewohnte. Das ganze Anwesen war voller Rätsel und Wunderlichkeiten, die einem Muggle wie die Erscheinungen eines merkwürdigen Traums vorgekommen wären. So wie die sprechenden Porträts; der schmutzige Spiegel, der sich von selbst reinigte, je gründlicher man sich wusch oder die Treppe zum Obergeschoss, die sich in Bewegung setzte, sobald jemand älter als sechzig war oder an einer Verletzung litt, die das Gehen beeinträchtigte. Doch war noch nie ein Muggle weiter in das Anwesen eingedrungen als bis zum Gartenzaun. Zumindest keiner, der nicht mit den Dumledores eng verwandt gewesen wäre. Und so blieb das Wunderhaus ein wohlgehütetes Familiengeheimnis.

Im Esszimmer, dessen Möbel aus zwei sich gegenüberstehenden, wuchtigen Vitrinen, einem zierlichen Sideboard mit Hängeregal, einer schweren Standuhr und dem großen Esstisch bestand, waren es die Stillleben an der dunkelblau und beige gestreiften Tapete, die das Haus als Zaubererheim verrieten. Im Herbst, wenn das Kanonenöfchen in der Ecke angefacht wurde, zeigten die Bäume sich in leuchtenden Feuerfarben, im Winter fiel auf vielen Bildern Schnee. Und jetzt, im Frühling, wiegten die Blumen und Blüten ihre Köpfe wie im Sommerwind.

Albus warf einen kurzen Blick auf ein Bild mit blühenden Hortensien, dann griff er sich den Teil des Tagespropheten, den sein Vater liegen gelassen hatte. Das Geräusch der Kelle, die in den Kochtopf tauchte und sich dann in seinen Teller entleerte, störte ihn wenig. Und auch die Gläser seiner Lesebrille, die sich mit heißem Essensdunst beschlugen, waren schnell abgewischt. Wie ein Spiegelbilder saß er Percival, beide in ihre Zeitungen vertieft, er die kleinere Ausgabe seines Vaters. Ariana stieß ihre Gabel in den Pie, Aberforth seine in den Kohl. Von einem goldenen Käfig hinter den Stühlen ertönte wohliges Schnarchen. Ein Abendessen wie jeden Tag.

Nicolas Flamel plant Jubiläum mit Lesung zu begehen, las Albus die Bildunterschrift des ersten Fotos. Es zeigte einen gedrungenen Zauberer in einer weinroten Samtrobe, der dem Beobachter ohne den leisesten Anflug eines Lächelns mit einem goldenen Kelch zuprostete. Zeitgleich erklang zu Albus‘ Linken erst Zeitungsrascheln, dann die säuselnde Stimme seines Vaters.
„Der Pie duftet köstlich, Kendy. Und was ist das eigentlich für ein Kohl? Ich kann nicht erinnern, jemals solche Blätter gesehen zu haben.“
„Drachenblaukraut. Eine von Thelmas eigenen Züchtungen, ausschließlich mit Drachenmist gedüngt. Sie hat mir eine ganze Kiste vermacht, als Anzahlung, da sie nach ihrer neuesten Errungenschaft etwas knapp bei Kasse sei.“
„Ach nein“
„Ja. Und das, obwohl ich ihr schon zig Mal gesagt habe, dass sie mir nicht mal einen Knut zu geben bräuchte, nach allem, was sie schon für uns getan hat.“

Zur Feier seines 550. Geburtstages plant der berühmte Alchemist ein Kapitel aus seinem neuesten Werk vorzutragen, las Albus, stockte, ging an den Anfang der Zeile zurück und las den Satz nochmal.
Zur Feier seines 550. Geburtstages… 550. Geburtstages… 550…
Irritiert starrte er das Zeitungspapier an.

„Ach, du kennst sie doch Kendra. Sie ist einfach unverbesserlich. Wie geht es ihr eigentlich?“, fragte Percival. Zwischen Gabelgeklapper, Messerkratzen, Schmatzen, Schnarchen und Schnurren ging seine Stimme fast unter.
„Kuriert allmählich aus“, antwortete Kendra, „Der Verband war heute fast trocken. Meinte doch glatt, ich sei ein Glücksfall fürs Dorf. Auf so eine gute Pflege könnte man in St. Mungo lange hoffen. Ich fürchte, langsam baut auch ihr Gedächtnis ab.“
Sie machte eine Gedankenpause, seufzte leise und fuhr in gedämpften Tonfall fort.
„Ich hab ihr nicht gesagt, dass ich mir wünschen würde, dass sie in Zukunft mit der Wahl ihrer Haustiere etwas vorsichtiger wäre. Ich frage mich, was in diese Cindarella Scamander gefahren ist so stolze und gefährliche Tiere wie Hippogreife zu züchten und sie dann an gutgläubige, alte Hexen zu verkaufen, für die ein Wesen mit perlmuttglänzendem Fell nur ein zahmes Engelchen sein kann. Aber es ist wohl wahr, was Mutter immer sagte. Die Aussicht auf ein schnell gemachtes Pfund oder auch schnell gemachte Galleonen verdirbt jeden Charakter. Arme Thelma. Und dann noch nicht einmal ein Fläschchen Diptam im Haus. Alles für die Pflanzen, aber nichts für sie. Gibt es eigentlich etwas Neues aus dem Institut?“

…550…
Albus blinzelte. Doch die Zahl veränderte sich nicht. Da stand tatsächlich 550. Aber wie konnte das sein? Kein Mensch, den er je kennengelernt hatte, war jemals so alt geworden. Nicht einmal die Hexen und Zauberer seiner Verwandtschaft, von denen es manche immerhin auf stolze 150 Jahre gebracht haben mussten, wenn man der Ahnengalerie trauen durfte. Neugierig las Albus den Artikel zu Ende, stopfte sich abwesend Kohl und Cumberland Pie in den Mund. Die Lesung würde in wenigen Wochen im Sommer in der Winkelgasse stattfinden. Ob er seinen Vater wohl überreden könnte, mit ihm dort hinzugehen?

„Ja, allerdings“, antwortete Percival, „Es könnte sein, dass ich bald wieder auf eine Expedition gehen darf. India Johnson ist in Afrika auf eine Höhle gestoßen, deren Malereien scheinbar von Animagi berichten. Ihre Eule erreichte uns heute Morgen. Das arme Tier war völlig am Ende. Aber für die Wissenschaft müssen wohl alle Opfer bringen, auch Posteulen. Es wäre der älteste Beleg für Animagi, den wir bisher in Afrika entdeckt haben. Noch sind es vage Vermutungen. Aber das Museum ist bereits sehr interessiert. Hyroglyphia Tafelschief, unsere Expertin für alte Runen, hat bereits begonnen, die Tontafeln aus der Höhle auszuwerten, die India mitgeschickt hat. Hm – vielleicht war Gummiflügel ja auch deshalb so erschöpft? Nun, wie auch immer. Vorerst haben sie die Höhle mit sämtlichen Muggleabwehrzaubern belegt. Es sind einfach zu viele Großwildjäger dort unten unterwegs.“

„Vater“, platze Albus heraus, „Wie schafft man es eigentlich, 550 Jahre alt zu werden?“
Aberforth verschluckte sie beinahe an einem Kohlblatt: „550 Jahre?!?“
„Sprich nicht mit vollem Mund, Aberforth“
„‘Zeihung, Mutter“
Percival blinzelte seinen Ältesten an.
„Wovon sprichst du denn da, Albus?“
Er antwortete nicht, sondern reichte seinem Vater den Tagespropheten.
„Ah, natürlich, Nicolas Flamel, der wohl herausragendste Alchemist der Geschichte. Wusste gar nicht, dass er im Frühling Geburtstag hat.“
„Alchemie?“, fragte Albus mit glänzenden Augen. Mit jedem Wort seines Vaters hatte er mehr Feuer gefangen.
„Ja, eines der spannendsten und kompliziertesten Teilgebiete der Verwandlung. Und Flamel ist eine, nein, DIE Koryphäe. Ich durfte ihm einmal kurz die Hand schütteln zur Eröffnung einer Ausstellung. Bei Merlin, diesen Tag werde ich nie vergessen. Fragte mich doch glatt, ob es stimme, dass zur Feier des Tages ‚die Zauberkröte‘ aufgeführt würde. Man suche noch etwas Unterhaltung für den Abend. Er und seine Frau Perenelle sind die Einzigen bekannten Hersteller des Steins der Weisen musst du wissen.“
„Des Stein der Weisen?“, fragte Albus und erinnerte sich auf einmal an etwas, „Ich glaube, ich habe ein Buch, das so heißt.“
„Ja“, antwortete Percival verschmitzt, „Ich hatte auch mal eines in meiner Bibliothek. Aber es ist mir auf wundersame Weise abhanden gekommen. Manchmal habe ich das Gefühl, hier im Haus gehen Bücherdiebe um.“
Albus lief von einer Sekunde auf die andere puterrot an und senkte den Blick.
„Wie auch immer“, fuhr sein Vater fort, „Ich denke, ein Besuch bei Flourish&Blotts kann nie schaden. Und Flamel bei einem Vortrag zu hören, ist immer ein Erlebnis. Außerdem bleiben mir vermutlich keine 550 Jahre mehr, um auf den nächsten zu warten, zu dem ich meine Kinder mitnehmen kann.“
Albus blickte wieder auf und strahlte nun selbst wie die Abendsonne, die bereits hinter den Kornfeldern unterging. Mit seinem noch immer schamroten Gesicht sah er ihr tatsächlich ein wenig ähnlich. Er murmelte ein paar Worte, doch brachte vor Überwältigung kaum mehr als ein Danke zustande, worauf Percival ihm einen liebevollen Klaps auf den Hinterkopf gab.
Alle am Tisch lachten.

Alle – bis auf einen.

Aberforth saß still auf seinem Stuhl und blickte finster von seinem leeren Teller auf. Wortlos schien er alles aufzunehmen, was um ihn vor sich ging: Das laute Lachen Percivals, der sich Albus zugewandt hatte und das leise Lächeln Kendras, die sich den Mund abtupfte; Arianas Zahnlückengrinsen und die ungläubige Begeisterung im Gesicht seines Bruders. Es war schwer, zu erraten, was er genau dachte und fühlte, doch leicht zu erkennen, wem diese Gedanken und Gefühle galten. Nach einem kurzen Rundblick hatte er seine Augen unablässig auf Albus gerichtet. Und die Finsternis darin schwand erst, als Ariana im Überschwang seine Hand griff und sich an seine Schulter lehnte.


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