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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Ein mürrisches Portrait

von SynthiaSeverin

Es roch köstlich. Bis hinaus auf die Straße musste der Duft von gebackenen Kartoffeln, Zwiebeln und geschmolzenem Cheddar wohl ziehen. Albus hob die Nase und sog ihn kräftig ein. Mit jedem Schritt, dem er sich dem Esszimmer näherte, knurrte sein Magen lauter und lauter. Er war hungrig. Noch größer aber als sein Hunger war sein Appetit und das gab seinen Füßen erst richtig Feuer. Er nahm die Strecke zwischen dem Garten und der Esszimmertür mit dem Ehrgeiz eines Marathonläufers in Angriff. Doch dann-

„Halt! Nicht so schnell, junger Mann!“, rief ihm eine strenge Stimme hinterher, als er schon die Hälfte des Wohnzimmers durchquert hatte. Albus stöhnte, blieb abrupt stehen und wandte sich um. Die Stimme kam von einem der Gemälde über dem storchbeinigen Ziertischchen, auf dem ein Blumentopf mit einer großen Geranie stand. Sie gehörte zu einem alten Zauberer, dessen Lippen sich gerade schlossen, als Albus‘ Blick ihn traf.
„Guten Abend, Großvater“, sagte Albus förmlich und versuchte zu lächeln. Auch wenn er kein bisschen begeistert war. Der alte Mann im Rahmen aber schien das zu ignorieren.
„Was ist das für Art, hier durchs Wohnzimmer zu rennen“, schimpfte er und musterte seinen Enkel kritisch, „Und wie siehst du überhaupt aus? Die Haare völlig zerzaust, das Hemd hängt aus der Hose, die Träger lose, die Strümpfe verrutscht…“
Albus hörte seinem Schimpfen nicht zu, sondern warf einen verstohlenen, sehnsüchtigen Blick hinüber zur Esszimmertüre, auf die er sofort zusprinten würde, sobald die Stimme seines Großvaters verstummt war. Doch sie verstummte nicht. Im Gegenteil.
„He Bursche, ich rede mit dir! Nimm sofort Haltung an!“, donnerte sie ihm entgegen.
„Aye, aye, Sir“, rief Albus blitzschnell und salutierte in übertriebener Betonung.
„Sind deine Hände rein?“
„So rein wie sie nur sein können, wenn man gerade aus dem Garten kommt.“
„Werd nicht frech, Bürschchen. Richte dein Hemd, zieh die Strümpfe hoch, binde deine Haare zusammen“
Albus griff sich hastig an den Hosenträger, doch noch ehe er sein Hemd packen konnte, zog es sich von selbst in den Hosenbund. Seine Haare strafften sich blitzschnell, die lose Haarbinde surrte sich fest und seine Strümpfe streiften sich über die Beine. Überrascht drehte Albus sich um. Und da stand sein Vater mit Aberforth, Ariana und einem gezückten Zauberstab.

„Danke, Wulfric“, wandte sich Percival mit dem unmissverständlichen Ton eines Machtwortes an das Gemälde. Der Mann auf der Leinwand starrte ihn mit finsterem Blick an, dann wandte er sich um.
„Diese neuen Sitten“, murmelte er vor sich hin, „Toben in meinem Haus. Kein Benehmen – keine Disziplin. Ich hab meine Kinder noch ordentlich erzogen. Diese neuen Sitten…“
Langsam zog er sich in den Bildhintergrund zurück, lies sich auf dem gemalten Sessel nieder, der wie ein Spiegelbild in natura seitlich zur Portätwand stand und steckte seine Nase in eine Zeitung.
Percival schien von seinem Verhalten nicht sonderlich überrascht zu sein, ja nahm noch nicht einmal groß Notiz davon.

„Geht euch die Hände waschen, Kinder“, sagte er ruhig und unterdrückte ein Gähnen. Wie er so oft versuchte, sich nach einem harten Arbeitstag seine Müdigkeit nicht anmerken zu lassen. Doch Albus kannte seinen Vater gut genug, um seine Erschöpfung zu durchschauen. Und noch etwas sah er, das dieser vor seinem Nachwuchs wohl eigentlich geheim halten wollte: Einen winzigen Hauch von Melancholie in dessen Zügen, als er Wulfrics Bild einen letzten Seitenblick zuwarf. Albus wurde sehr still. Wie eine leichte Sommerbrise spürte er, dass ihm mulmig wurde. Ein Ahnen von etwas ergriff ihn, das er nicht benennen konnte. Hatte das alles etwas mit ihm zu tun? Für einen Augenblick war die Senftorte vergessen. Schnell schaute Albus zur Seite, versuchte zu verbergen, was er fühlte. Weniger vor seinem Vater als vor Aberforth und Ariana, die sich ungerührt auf den Weg zu Badezimmer gemacht hatten. Sein Blick fiel auf die Ledertasche neben dem Kamin, in dem noch die Asche rauchte. Offensichtlich war Vater noch nicht lange zuhause. Wahrscheinlich hatte er nach seiner Ankunft nur schnell den Kuchen in Küche gebracht und war dann gleich herausgekommen, um sie drei zum Essen zu holen. Endlich fiel die Tür am anderen Ende des Wohnzimmers ins Schloss und Albus blickte wieder auf. Percival hatte seinen waldgrünen Zauberhut abgelegt und begonnen, den Umhang aufzuknöpfen, als die Augen seines Sohns ihn trafen.

„Was ist, Albus? Willst du mir etwas sagen?“, fragte er sanft.
Albus hielt sich nicht mit Umschweifen auf.
„Großvater Wulfric, hat er mich eigentlich gemocht, Vater?“
Verwundert starrte Percival ihn an.
„Natürlich, wie kommst du denn auf den Gedanken, dass er dich nicht gemocht hätte?“
„Naja“, sagte Albus und warf dem Portrait, das noch immer vor sich hinmurmelte, einen Blick zu, „Er verbietet mir so viel. Das heißt, wenn er es könnte.“
„Es gibt überall Regeln an die wir uns halten müssen, Albus. Eine feste Hand, ein wenig Strenge hat noch keinem Jungen geschadet, auch dir nicht.“
„Das ist keine Strenge mehr. Er nennt uns verzogen, verliert nie ein gutes Wort über uns.“
Es war die Wahrheit. Albus konnte sich nicht erinnern, dass sein Großvater ihn jemals gelobt hätte. Wann immer er sich zu Wort meldete, beschwerte er sich über sein Betragen oder das seiner Geschwister. Und wenn sie sich zufällig einmal alle drei tadellos benahmen und Wulfric nichts zum Schimpfen fand, dann schwieg er oder erzählte Geschichten aus seinem Leben. Aber das war es auch schon.
Percival schien eine Weile zu überlegen, was er antworten sollte, dann beugte er sich zu seinem Sohn herab.
„Ja, da hast du wohl Recht, Albus. Zugegeben, Wulfric ist ein wenig mürrisch, war er schon zu Lebzeiten. Und du weißt ja, dass die Porträts sich nicht mehr ändern. Aber auch mürrische, ruppige Menschen können ihre Familie mögen. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.“
Albus blinzelte seinen Vater an, konnte ihm nicht ganz trauen.
„Hör mir mal zu“, sagte Percival eindringlich und griff seine Hände, „ Auch wenn es dir anders erscheinen mag, aber Großvater mag dich. Eben auf seine eigene Art. Als du noch ganz klein warst, kurz bevor er starb, da warst du einmal schwer krank. Und Mutter konnte sich nicht um dich kümmern, weil sie selbst im Bett lag.“
„Was hatte sie denn?“, platze Albus voll plötzlicher Sorge heraus, „Etwas Schlimmes?“
Zu seiner größten Verwunderung aber lachte Percival nur auf.
„Nein, nein. Es war nur eine, nennen wir es Kinderkrankheit. Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig. Jedenfalls - weißt du, wer da ihrer statt an deinem Bettchen saß und dich mit Heiltränken versorgt hat?“
„Großvater Wulfric?“, fragte Albus ganz leise, ganz verwundert.
„Genau - Großvater Wulfric“, antwortete Percival ruhig, „Und er war in genauso großer Sorge um dich wie wir.“
Albus kniff die Augen zusammen.
„Aber wenn er mich wirklich gemocht hat, warum gönnt er mir dann nie was? Warum bin ich ihm nie gut genug?“
Percival seufzte schwer und warf einen erneuten Blick zu dem Porträt hinauf.
„Weißt du, Albus, Menschen haben oft ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, was gut für Andere ist und nicht immer liegen sie damit richtig.“
Für einen Moment schwiegen Vater und Sohn sich an.
„Vater“, fragte Albus schließlich leise, „War… war er eigentlich auch schon zu dir so?“
Percivals Gesicht wurde auf einmal sehr ernst und er blickte Albus mit großen Augen an. Doch noch ehe er ein Wort sprach, ertönte ein lautes Magengluckern. Und es kam direkt aus Albus‘ Bauch.
„Hmm, höchste Zeit fürs Essen, glaub ich“, sagte Percival.
Albus grinste. Endlich nahm er den Duft wieder wahr, der vom Esszimmer ins Wohnzimmer strömte und vor seinem inneren Auge tauchte ein riesiges, köstliches Stück Kuchen auf, das er bald verschlingen würde.
„Senftorte!“, feixte er und sprang seinem Vater davon.

Das Bad neben der Küche war längst leer, als Albus seine Hände in die Waschschüssel tauchte und in den schmutzigen Spiegel blickte, der immer sauberer wurde, je gründlicher er sich wusch. Er konnte nicht sagen, ob sein Großvater ihm sonderlich sympathisch war. Großmutter Urninde mochte er viel lieber. Auch wenn sie kaum etwas sprach, meist nur stumm lächelte und schon gestorben war, als Albus zur Welt kam. Aber irgendwo gehörte auch Großvater Wulfric zur Familie und vielleicht hatte er ja genauso über Albus gedacht. Damals, als er noch lebte.


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