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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Zauberstabbäume

von SynthiaSeverin

„Abber… nicht so hoch! Nicht so hoch!“

Die aufgebrachte Mädchenstimme tönte genauso schrill wie das Gefiepse einer Maus, doch wesentlich lauter, über den Rasen. Albus steckte seine Nase noch ein bisschen tiefer in die vergilbten Seiten des lederbeschlagenen Buches, biss noch ein wenig kräftiger auf den Grashalm in seinem Mund, rückte noch ein Stückchen weiter von der Wurzel der Kastanie fort. Doch es half alles nichts. Arianas Geschrei war einfach zu laut. Entnervt verrollte er die Augen, legte die Phönixfeder in das Buch, damit der Wind die Seite nicht umblätterte und schaute sich um. Am Baumstamm, schräg zu seiner Rechten stand seine Schwester in ihrem luftigen weißen Spitzenkleidchen mit dem breiten rosa Seidenband um den Bauch und blickte ins Geäst des Baumes hinauf. Hoch über ihrem Kopf waren zwischen dem grünen Laub nur noch ein nacktes Kinderbein, ein heruntergerutschter Strumpf und ein brauner Halbschuh zu sehen.
„He, was ist denn los?“, rief Albus seiner Schwester zu, „Bei dem Geschrei kann kein Mensch lesen!“,
„Abber ist hochgeklettert. Obwohl Mama es verboten hat!“, rief Ariana überhastet, die kleinen Hände fest gegen den Stamm gepresst.
„Hab glaub‘ ich nen Bowtruckle gesehen“, drang es aus der Krone.
„Bowtruckle gibt’s bei uns nicht. Die gibt’s nur in Süddeutschland“, erklärte Albus nüchtern und vertiefte sich wieder in sein Buch. Warum mussten seine Geschwister ihn eigentlich immer genau dann stören, wenn er gerade mitten in einem Kapitel war?
„Mensch, Albus, du könntest mir echt mal helfen!“, regnete die ärgerliche Stimme seines Bruders auf ihn herab, als er gerade das erste Wort des nächsten Absatzes gelesen hatte. Albus schloss für eine Sekunde die Augen, atmete tief ein, stöhnte. Dann schnappte er sich wieder die Phönixfeder, schlug das Buch zu und sprang auf.
„Er … er wird noch runterfallen und sich was brechen“, schniefte Ariana, als er den Baumstamm erreichte.
„Wird er nicht“, erklärte Albus ruhig und im nächsten Augenblick erhob sich das alte Tischtuch, auf dem die Kinder gelagert hatten und verknotete sich mit den Zipfeln an den untersten Zweigen, so dass eine Art Sprungtuch im Baum hing.
Bewundernd schaute Ariana zu ihrem ältesten Bruder auf.
„Hast du das absichtlich gemacht?“
Sie blinzelte erstaunt.
„Wahrscheinlich“, sagte Albus. Er hatte noch nicht ganz herausgefunden, wie er es angestellt hatte, doch konnte er nicht verleugnen, dass er sich genau das gewünscht hatte. Es war nicht das erste Mal. In letzter Zeit passierten die Dinge häufiger so, wie er sie sich gedacht hatte, während es im Winter noch reine Zufälle gewesen waren. Seine Eltern würden wohl sagen, dass er begonnen hätte, seine Magie kontrollieren zu lernen. Und vermutlich auch, dass er damit ziemlich früh dran war. Denn noch war Albus erst neun Jahre alt. Wenn auch nicht mehr lange. Ein letztes Mal schaute er auf Ariana hinab, dann setzte er seinen Fuß auf die Strickleiter und folgte seinem Bruder den Baum hinauf.
„Wenn das wirklich ein Bowtruckle ist, dann ist unsere Kastanie ein Zauberstabbaum. Dann brauchen wir vielleicht nie zu Ollivander. Dann können wir uns unsere Zauberstäbe selbst machen, wenn ich noch mehr darüber lerne.“
„Du bist echt `n Streber, Albus“, rief Aberforth ihm von aus oben zu, während Albus sich durchs Geäst kämpfte, aufpassen musste, dass seine langen Haare sich nicht in den Zweigen verhedderten. Mit jedem neuen Ast, den er erklomm, kam wieder ein Stückchen mehr von seinem Bruder zum Vorschein: Ein zweiter Schuh, ein zweites Bein, dann eine kurze, braune Hose mit umgestülpten Taschen, der Saum eines weiten, hellblauen Hemdes und schließlich eine Mütze, unter der kurze Stoppeln kastanienbraunen Haares hervorschauten. Eine Frisur, viel praktischer zum Klettern und Toben als seine eigene Mähne. Gerade hatte Albus den Ast erreicht, auf dem sein Bruder ein Bein links, ein Bein rechts hockte, als Aberforth plötzlich mit dem den Kopf zuckte.
„Was ist?“, rief Albus, während er sich an den Oberzweigen festhaltend auf ihn zu balancierte.
„Ich glaub ich hab ihn gesehen“, hauchte Aberforth und deutete ohne sich zu ihm umzudrehen auf ein großes Kastanienblatt, das über ihm im Wind schaukelte, „Mist! Entwischt! Siehst du ihn noch irgendwo?“

Albus schaute sich um, arbeitete sich vorsichtig vor und lugte über den Kopf seines Bruders in die Ferne. Zwischen den Blättern schoben sich vor einem sanft bewölkten Himmel die moosbefleckten Dachziegel des Hauses in sein Sichtfeld und der Schornstein, aus dem grauer Rauch quoll. Nur ein Stückchen ließ er seinen Blick weiter wandern und schon änderte sich das Bild. Er sah die Cottages und Häuser von Mould-on-the-Wold mit ihren verwilderten Gärten und morschen Gartenzäunen, die schlammige Zufahrtsstraße, auf der sich von Ochsen gezogene Wägen durch den Matsch wühlten, so dass die Räder ganz schmutzig wurden. Er sah die goldenen Weizenfelder und die blühende Heide, die das Dorf umgaben. Sah Prozessionen aus Bauern mit hochgekrempelten Ärmeln und Hosenbeinen sowie Mägde in braunen Miedern und mit weißen Hauben, die alle staubverdreckt und verschwitzt von den Ländereien heimkehrten, Harken und Rechen als Reliquien vor sich hertrugen. Er sah die großen Gehöfte am Rande des Dorfes, mit ihren Holzställen zwischen denen Kühe und Kälber auf Weiden grasten und Fohlen ihrer Mutter ausgelassen entgegensprangen. Sah den Bach sich zwischen dem Schilfgras und Findlingssteinen gemächlich dahin schlängeln - immer der verfallenen, breiten Steinbrücke entgegen, auf der ein paar Jungen Reifen vor sich hertrieben. Sah vom glitzernden Turm der alten Kirche eine aufgeschreckte Schar Vögel in die Abendsonne davon flattern, als die Glocken zur vollen Stunde schlugen und einen Straßenköter, der gefolgt von einem kleinen Mädchen gemächlich eine Gasse herauf trottete. Doch nirgendwo sah Albus etwas von einem Bowtruckle.

„Nein, nichts zu sehen“, rief er Aberforth zu, „Ich hab’s dir doch gesagt. Hier gibt’s keine.“
„Aber ich hab doch zwei dunkle Augen gesehen“
„Wahrscheinlich war’s ein Käfer oder sonst ein Insekt. Komm, lass uns wieder runterklett-“
Albus hielt inne. Durch die Blätter hatte er selbst gerade zwei Augen schimmern sehen. Keine von einem Bowtruckle. Menschliche Augen, blitzend und hellblau. Augen in einem vertrauten Gesicht. Ein Gesicht mit einer großen Hakennase, einem gepflegten Schnurrbart und langem, kastanienbraunem Haar zu den Seiten.
„Vater!“, rief Aberforth freudig, als der Mann im waldgrünen Umhang sich gegen die Hauswand neben der Gartentüre lehnte und Ariana, die sich längst schon an ihn drückte, liebevoll über den Kopf streichelte.
„Guten Abend, ihr beiden“, rief er zum Baum hinauf blickend, „Schönes Plätzchen habt ihr da gefunden. Dachte im ersten Moment, dass unsere Kastanie heute aber merkwürdige Früchte trägt. Doch dann hab ich gesehen, dass es nur meine Söhne sind, die da in den Zweigen hängen. Hat euch eure Mutter eigentlich erlaubt, auf den Baum zu klettern?“
Aberforth und Albus tauschten vielsagende Blicke.
„Vea victis!“, rief Letzerer erschrocken dem Ersten zu, der gerade beschämt den Kopf gesenkt hatte, dann aber mit hoch gezogenen Augenbrauen wieder zu seinem Bruder aufblickte.
„Was heißt denn das?!?“
Percival am Boden lachte einmal kurz und heftig auf - amüsiert und zugleich darum bemüht, es sich zu verkneifen.
„Wehe den Besiegten, Aberforth. Albus hat offensichtlich sein Latein gelernt. Nun, wenn es nach mir ginge, könntet ihr noch ein Weilchen da oben bleiben. Aber ich war gerade in der Küche und nach den Neuigkeiten, die ich dort erfuhr, sollte ich euch um eurer selbst willen wohl langsam da runter pflücken. Das Abendessen ist nämlich fertig.“
Seelenruhig wartete Percival darauf, dass sie herabklettern würden. Aberforth, der ob der ausgebliebenen Standpaukte wohl wieder neuen Mut gefasst hatte, kam plötzlich in Bewegung.
„Vater, stell dir vor, wir haben einen Bowtruckle hier im Baum!“, platze er mit weit aufgerissenen Augen heraus.
„Was! wirklich? Wo?“, fragte Percival mit gespielter Überraschung.
Albus beobachtete das Schauspiel mit finsterer Miene. Warum musste sein Vater den Unsinn seines Bruders eigentlich immer bestätigen? Es brannte ihn unter den Nägeln, ihn zu verbessern.
„Ist doch gar nicht wahr! Das bildet Abber sich nur ein. Hier gibt’s doch gar keine Bowtrucklel!... hmm, was gibt’s denn heut zum Essen?“
„Nun, wenn man dem Duft trauen darf, dann wohl den besten Cumberland Pie in ganz Mould-on-the-Wold. Und für den Nachtisch habe ich euch noch etwas Senftorte aus London mitge-.“
Mit einem Schlag kippte Albus‘ Stimmung.
„Senftorte?“, rief er vergnügt und spürte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Er zögerte keine Sekunde. Sofort taumelte er den Ast nach vorne, stieß Aberforth beinahe vom Baum -
„He, pass doch auf!“
- und sprang direkt hinab in das Tischtuch. Dann rappelte er sich wieder auf, rauschte auf seinen Vater zu, ließ ihn links liegen und stürmte durch die offene Gartentüre ins Haus.
„Senftorte! Ich komme!“, schallte es noch in den Garten hinaus.
Percival lachte laut auf.
„Du meine Güte, was habe ich nur für Leckermäuler gezeugt“, rief er und schaute Albus kopfschüttelnd hinterher. Dann wartete er auf Aberforth, der den langsameren und sichereren Weg abwärts nahm und brachte seinen Nachwuchs ins Haus.
Unter der Kastanie im Garten blieb nur noch ein altes Buch in einem Ledereinband liegen. „Zauberstabkunde“ blitzte der Titel im letzten Sonnenlicht golden auf. Und der Frühlingswind fuhr leise durch die Fasern der Phönixfeder.


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