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Fanfiction

*(A) Das Zirkusmädchen mit den traurigen Augen - Das Zirkusmädchen mit den traurigen Augen - Teil 2

von Mabji

Als Severus am nächsten Morgen aufwachte, war er einen Moment lang irritiert und wusste nicht, warum er auf dem Sofa lag, doch schließlich erinnerte er sich und stand recht schnell auf. Es war schon kurz vor acht und er sollte wohl besser sehen, ob Esmeralda schon wach war, damit sie zum Frühstück gehen konnten.
Vorsichtig klopfte er an seine Schlafzimmertür, erhielt aber keine Antwort, daher entschied er sich erstmal ins Bad zu gehen und sich frisch zu machen.
Überrascht blieb er mitten im Raum stehen und starrte auf seine Badewanne, den dort drin lag die junge Frau und schlief tief und fest. Verwirrt sah er durch die Anschlusstür zu seinem Bett rüber. Es sah nicht so aus, als hätte sie da überhaupt drin gelegen.

Kopfschüttelnd setzte er sich auf den Rand der Wanne und berührte sie leicht an der Schulter. Esme zuckte sofort so heftig zusammen, dass sie sich den Kopf am Wasserhahn anschlug.
“Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken!”, sagte er leise und ging wieder von ihr weg. “Warum schläfst du hier und nicht im Bett?”
“Weil es sich sicher anfühlt.”, sagte sie leise, rieb sich die schmerzende Stelle am Kopf und kletterte dann aus dem Keramikbecken. Severus kommentierte das nicht weiter, öffnete seinen Spiegelschrank und holte eine verpackte Zahnbürste heraus, die er ihr hinhielt.
Dann nahm er seine eigene, packte sich Zahnpaster drauf und hielt der Frau die Tube ebenfalls hin.
Schweigend standen sie nebeneinander und putzten ihre Zähne. Das war wirklich skurril.

Nachdem sie sich beide wieder hergerichtet hatten, gingen sie gemeinsam zum Frühstück. Severus nannte ihr kurz die Essenszeiten und verfiel dann wieder in sein gelangweiltes Schweigen.
Er kannte diese Frau nicht, also wusste er auch nicht, wie er mit ihr Smalltalk führen sollte, andererseits machte sie auch nicht den Eindruck daran Interesse zu haben.
Als er sein Rührei schließlich mehrmals über den kompletten Teller geschoben hatte, ohne auch nur einen Bissen davon zu sich zu nehmen, legte er sein Besteck wieder weg und sah zu Esme rüber. Sie hatte auch nicht gerade viel gegessen, lediglich ein halbes Toast und einen Apfel, den hatte sie dafür aber so stark abgenagt, das kaum noch ein Nüssel vorhanden war.

Die Rundführung nach dem Führstück war ziemlich schnell zu Ende. Er hatte ihr alles gezeigt und ihr schließlich noch Irma vorgestellt, welche die junge Frau herzlich aufgenommen hatte. Es war offensichtlich, dass die Bibliothekarin sich ehrlich über die Hilfe freute, die sie von nun an bekommen würde.
Severus ließ sie schließlich alleine, als die beiden anfingen die verschiedenen Bereiche abzusprechen und die Regeln durchzugehen.
Am Abend klopfte es leise an der Tür, als er gerade zum Abendessen gehen wollte, und davor stand wieder die kleine Esme und sah etwas verlegen aus.

“Ich wollte meine Tasche abholen, Sir.”, sagte sie leise. Er ließ sie eintreten und beobachtete, wie sie ihre Sachen wieder einsammelte, die ohnehin nicht in seine Wohnung passten. Neben der Badezimmertür blieb sie unschlüssig stehen.
“Mein Herr, kann ich die Zahnbrüste mitnehmen, bitte?”, fragte sie schließlich und sah ihm schüchtern entgegen.
“Natürlich kannst du die mitnehmen und nenn mich nicht ‘mein Herr’! Ich bin Severus, nur Severus, kein Sir, kein Professor, kein Herr, einfach nur Severus!”, sagte er und geleitete sie dann zurück durch seine Wohnungstür hinaus. Auf dem Weg zurück hoch zur Eingangshalle schwiegen sie wieder, doch als sie vor der Tür standen, hielt Esme ihn plötzlich zurück.

“Danke, Severus!”, sagte sie leise und trat näher an ihn heran. “Ich werde das nie wieder bei dir gut machen können. Du hast mich gerettet! Du hast etwas bei mir gut, egal was es auch sein sollt! Wenn du je einen Wunsch haben solltest, komm damit zu mir. Ich werde alles tun, um diesen möglich zu machen!”
Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen schnellen, sanften Kuss auf die Lippen. Es dauerte nur eine Sekunde und schon war sie wieder verschwunden. Ohne sich noch einmal umzudrehen huschte sie durch die Tür und ließ einen verwirrten Severus zurück.
Seine Lippen brannten nach der unerwarteten Berührung wie Feuer und er war nicht dazu in der Lage, zu verstehen was gerade passiert war.
Hitze stieg in ihm hoch, er schnappte panisch nach Luft und musste ein paar Knöpfe seines Gehrocks öffnen, um besser Luft zu bekommen.
Es war ein großartiges Gefühl!

Doch als er ein paar Minuten später neben ihr am Lehrertisch saß, war es als wäre nie etwas passiert.

Die nächste Zeit über bekam Severus die junge Frau kaum noch zu sehen. Lediglich beim Abendessen saß sie weiter neben ihm und nahm stillschweigend ihre Mahlzeit ein. Hin und wieder bat er sie, ihm ein Buch aus der Bibliothek mitzubringen, wenn er dieses für den Unterricht brauchte. Ab und zu brachte sie ihm auch von sich aus eines mit, wenn sie der Meinung war, dass es ihm gefallen könnte und für gewöhnlich hatte sie mit diesen Vermutungen auch recht.
Sonst sprachen sie aber so gut wie gar nicht miteinander, existierten ruhig nebeneinander her und ließen den jeweils anderen seien wie er war, auch wenn Severus hin und wieder an den unschuldigen Kuss denken musste, welchen sie ihm Geschenkt hatte.

Irgendwann Mitte November, als gerade der erste Schnee gefallen war und Esme schon einen knappen Monat im Schloss wohnte, wurde er von einer streng wirkenden Minerva zu sich ins Büro gerufen.
Verdutzt kam er bei ihr an und wurde schon von einer besorgten Minerva und einer noch besorgteren Irma erwartet. Hinter ihnen funkelten die blauen Augen von Albus nachdenklich zu Severus herüber.
“Es tut mir leid, aber habe ich Probleme?”, fragte er skeptisch und ließ sich in einen Sessel fallen.
“Nicht unbedingt du, Severus. Viel mehr haben wir insgesamt ein kleines Problem und zwar mit unserer lieben Esme!”, sagte Irma leise und rieb sich müde übers Gesicht.

Nun war Severus endgültig sehr überrascht, denn er hatte nicht den Eindruck gehabt, dass Esme sich irgendwie falsch verhielt.
“Ich weiß nicht, was ihr meint! Sie ist doch sehr gut erzogen, höflich und hilfsbereit!”, sagte er daher und verteidigte die Frau sofort unbewusste, ohne dies wirklich zu wollen. “Was soll sie angestellt haben?”
“Das ist nicht das Problem, Severus! Du hast ja recht, sie ist ein Paradeexemplar für Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, aber sie isst nicht vernünftig!”, sagte Minerva nun unruhig und lief hinter ihrem Schreibtisch auf und ab. “Hast du sie mal beobachtet? Sie kommt nur zum Abendessen und nimmt dort nur kleinste Mengen zu sich. Irma hier sagt, dass sie immer mehr abnimmt. Ihre Hosen schlottern schon nur noch an ihr herum und dann auch noch diese andere Sache. Irma, erzähl du bitte.”

Irma holte tief Luft und sah ihn dann wieder an. “Ich habe sie gestern kurz in ihrer Wohnung besucht, Severus. Sie hatte ihr kleines Büchlein vergessen und ich wollte es ihr bringen.”, erklärte sie. “Und du wirst nicht glauben, wie ihre Wohnung aussah. Sie war komplett leer! Bis auf die eingebauten Möbel, wie die kleine Küche und ein Bücherregal hat sie nichts in ihrer Wohnung stehen! Sie hat nicht mal ein Bett! Als ich sie gefragt habe, wo sie schläft, meinte sie nur in der Badewanne. Severus, ich mache mir solche Sorgen. So kann das doch nicht weiter gehen!”
“Habt ihr sie da mal drauf angesprochen?”, fragte er und wurde etwas unruhig. Er wollte über so was nicht bescheid wissen. Dass sie in der Wanne schlief, störte ihn nicht, immerhin hatte sie es ihm erklärt und vielleicht aß sie ja einfach nur gerne alleine in ihrer Küche, wo es keiner mitbekam. Dies sagte er auch den beiden Frauen.

Doch Irma zerschlug diese Vermutung direkt wieder mit der Aussage, dass der Kühlschrank leer gewesen sei.
“Hör zu, du hast sie hier hergebracht, doch dadurch scheint es ihr nicht unbedingt besser zu gehen!”, sagte Minerva und es klang vorwurfsvoll. “Wir haben uns dazu jetzt etwas überlegt und du kannst nicht nein sagen, damit das klar ist! Wir werden Esme die Wohnung wieder weg nehmen und behaupten, dass diese renoviert werden muss. Für diesen Zeitraum soll sie dann wieder zu dir ziehen. So können wir sicherstellen, dass du ihre Essgewohnheiten überwachen kannst und vielleicht schaffst du es ja auch, sie aus der Badewanne raus zu bekommen.”

Widerwillen kam in Severus auf, weniger weil er Esme aufnehmen sollten, als viel mehr weil man dies einfach über seinen Kopf hinweg entschieden hatte.
“Ihr habt wohl vergessen, dass ich häufig nachts aufstehen muss, um den Tränken weiter Zutaten beizufügen. Soll sie etwa genau so schlecht schlafen, wie ich?”, fragte er wütend, doch seine Kollegen schienen ganz und gar nicht beeindruckt von seinem Argument.
“Red keinen Quatsch, Severus! Ihr sollt euch nicht ein Bett, sondern nur eine Wohnung teilen!”, sagte Minerva mit hochgezogener Augenbraue. “Und jetzt geh bitte, räum der Kleinen eine Schublade in einer Kommode frei und sei nett zu ihr!”
Grummelig verließ er das Büro wieder und ging zurück in seine Wohnung. Von dem Gespräch, das danach noch in dem Büro stattfand bekam er so natürlich nichts mehr mit.

“Ich weiß nicht, Albus!”, sagte Minerva besorgt und drehte sich zu dem Portrait von ihrem alten Freund um. “Bist du dir wirklich sicher, dass das eine gute Idee ist mit den beiden?”
“Es gibt keine andere Lösung mehr für die Beiden, Minerva meine Liebe!”, antwortete der alte Mann ruhig. “Du siehst doch selbst, wie schlecht es auch Severus geht. Er vegetiert genau so ziellos vor sich hin, wie die kleine Esme und es gibt nur noch eine Chance, sie da heile wieder raus zu holen. Sie sind zwei Ertrinkende, weit draußen auf offener See und es gibt nur eine Schwimmweste. Wenn sie nicht ertrinken wollen, dann haben sie keine andere Wahl, als sich fest aneinander zu klammern und einander zu vertrauen. Andernfalls werden wir sie beide verlieren und das sicherlich noch bis Ende des Schuljahres!”
“Ich hoffe wirklich, dass du recht hast Albus!”, sagte Irma und blickte zweifelnd auf die geschlossene Tür.

oOoOoOoOo

Als Severus an diesem Abend am Lehrertisch ankam, war Esmeralda schon da und schaute ihm schüchtern entgegen. Er fühlte sich etwas unwohl, lächelte ihr aber dennoch schwach entgegen und setzte sich dann wie immer neben sie.
Sie räusperte sich leise. “Ähm, ich… Verzeihung, Severus. Hat man dich schon über die Veränderungen in Kenntnis gesetzt?”, fragte sie leise und blickte ihm offen in die Augen.
“Ja, das hat man mir schon gesagt. Ich hoffe, das bereitet dir kein all zu großes Unbehagen.”, sagte er ruhig. Esme schüttelte heftig den Kopf.
“Nein, das ist schon okay. Ich denke, wir bekommen das hin, oder?”, fragte sie und grinste leicht. Severus schnaufte kurz.
“Ja, das wird schon!”, sagte er und wandte sich dann wieder seiner Suppe zu. “Hier, die solltest du probieren! Die ist echt gut!”

Tatsächlich füllte sie sich daraufhin eine Kelle auf ihren Teller und aß das ganz brav auf. So schwer würde das wohl nicht werden, mit dem Essen.
Als sie schließlich beide fertig waren, begleitete er sie zu ihrer Wohnung, damit sie ihre Sachen holen konnte und brachte sie dann zurück in die Kerker, nannte ihr das Passwort, Weidenkätzchen, und zeigte ihr dann die freie Schublade.
Schweigend und peinlich berührt standen sie kurze Zeit später nebeneinander im Bad und putzten sich die Zähne. Danach setzte sich Severus noch für zwei Stunden an die Korrektur von Hausaufgaben, während Esme auf dem Boden lag und ein Buch aus seinem Regal aufmerksam las.

Als es schließlich zehn Uhr schlug, klappte sie das Buch wieder zu und richtete sich auf.
“Verzeihung, aber musst du noch ins Badezimmer? Sonst würde ich jetzt schlafen gehen!”, sagte sie und ihre großen Augen leuchteten sanft.
“Nein, danke. Gute Nacht!”, sagte er und blickte ihr nach, als sie in dem gefliesten Raum verschwand. Auch wenn sie das Bett nicht nutzen wollte, so würde er ihr doch weiter diese Option lassen und auf der Couch schlafen. Ein paar Minuten nach ihrem Weggang legte auch er seine Unterlagen beiseite und legte sich Schlafen.

Er fiel in einen Albtraum hinein. Zurück in die Nacht, als er dem Dunklen Lord von Potters geplanter Flucht berichtet hatte und zusehen musste, wie seine Kollegin erst getötet und dann gefressen wurde.
Schweißgebadet wachte er um kurz vor Mitternacht wieder auf und lief torkelnd ins Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Wieder blieb er überrascht im Raum stehen, denn er hatte völlig vergessen, dass Esme ja in seiner Badewanne schlief.
Keuchend stand er da und starrte zu ihr runter, wie sie leise atmete und zusammengerollt dalag.
Ohne ausführlich darüber nachzudenken, schnappte er sich einfach seinen Zauberstab, vergrößerte die Wanne so, dass er auch platz darin hatte und kletterte dann ebenfalls rein.
Vielleicht hatte sie ja recht und das Becken konnte einem wirklich irgendwie das Gefühl von Sicherheit geben. Mehr wollte er jetzt nicht.

Ungelenk versuchte er eine bequeme Liegeposition zu finden, doch er war einfach zu groß, um sich ausstrecken zu können und letzten Endes fand er sich überraschend in Löffelchen-Stellung hinter der Frau mit den blonden Haaren wieder und musste sich eingestehen, dass dies die einzig gemütliche Option war, in der er vielleicht würde schlafen können.
Müde zauberte er sich ein Kopfkissen und eine Decke her. Als letztes legte er vorsichtig seinen Arm über die Hüfte von Esmeralda, nicht weil er sie begrabschen wollte, sondern einfach nur weil er sich nach menschlicher Wärme sehnte. Doch Esme zuckte heftig vor ihm zurück und brachte mehr abstand zwischen ihre Körper.
Sofort zog Severus den Arm weg und legte ihn über sein Bein. Er entschuldigte sich leise und kurze Zeit später war er wieder eingeschlafen.

In dieser Nacht hatte er zum ersten Mal keine Albträume mehr und als er am nächsten Morgen wieder aufwachte fühlte er sich so warm und geborgen, dass er sich einfach nicht dazu durchringen konnte die Augen aufzumachen.
Nach und nach tauchte sein Gehirn aus den dämmrigen Untiefen auf und er bemerkte allmählich, dass sein Arm über Nacht wohl doch wieder seinen Weg um Esmes Taille gefunden hatte, denn er konnte ihren weichen Bauch unter seinen Fingern spüren und ihren warmen Rücken, der sich gegen seine Brust drückte.
Nach dem sein Gehirn diese Eindrücke verarbeitet hatte, war es aufnahmefähig für ein weiteres Detail, nämlich, dass Esme offenbar schon wach war, denn sie streichelte sanft über seine Finger auf ihrem Bauch und spielte etwas an seinen Fingernägeln rum.

Aus versehen entfuhr ihm seliges seufzen und kaum hatte dieses Geräusch seine Lippen verlassen, war die Wärme, samt dem dazugehörigen Körper verschwunden.
Verwirrt rieb er sich über die Augen und öffnete diese dann langsam. Esme stand mit großen Augen am Waschbecken und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Gerade öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, da hob Severus auch schon abwehrend die Hände.
“Sag einfach nichts, okay?”, bat er sie leise. “Es ist doch nichts passiert! Wir haben nur in derselben Wanne geschlafen und uns gegenseitig etwas Wärme geschenkt, daran ist nichts falsch!”
Sie nickte, drehte sich von ihm weg und putzte sich dann die Zähne.

Beim Frühstück war die ganze peinliche Sache schon wieder so gut wie vergessen. Esme saß gezwungener Maßen neben ihm, weil er sie einfach mitgenommen hat ohne sie nach ihren Plänen zu fragen und da sie schon mal da war, schaffte er es auch sie zu ein bisschen Orangensaft und einer Schüssel Müsli zu überreden.
Im Gegenzug forderte sie allerdings, dass er genau dasselbe aß, was ihn irgendwie verwirrte, sich aber gefallen ließ.

Der Abend kam sehr schnell, ohne das Severus hinterher hätte sagen können, was genau er getan hatte.
Wieder schlief er an diesem Abend unruhig auf seinem Sofa ein und wachte um kurz vor Mitternacht schweißgebadet auf.
Dieses Mal ging er ohne zu zögern direkt zu der Badewanne und legte sich wieder zu Esme. Erneut schob er sachte seinen Arm über ihre Hüfte und obwohl sie definitiv noch wach war, wies sie ihn dieses Mal nicht zurück, sondern legte einfach nur wortlos ihre Hand auf seine.
Das fühlt sich für Severus nach einem gewaltigen Sieg an und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schlief er ein.

Und so ging es die nächsten Wochen weiter. Morgens und abends aßen sie gemeinsam in der Großen Halle, immer gleichgroße Portionen und stachelten sich damit gegenseitig an, doch noch ein bisschen mehr zu essen. Sie redeten zwar weiterhin nicht sehr viel miteinander, doch immer mehr Bücher wurden zwischen ihnen hin und her gereicht.
Irgendwann hinterließ Esme zum ersten Mal kleine Zettel in einem Buch, auf denen sie Anmerkungen hinterließ, Fehler korrigierte und Fragen an Severus stellte.
Er freute sich sehr darüber, aus mehreren Gründen. Erstens, weil er so endlich ihre Handschrift kennenlernte, auf die er schon seit einer Weile neugierig war. Zweitens konnte er so problemlos herausfinden wie hoch ihre Intelligenz war und zu guter letzt, weil er ihr damit auch noch etwas beibringen konnte.

Nach dem Essen saßen sie weiter zusammen in Severus Wohnung, lasen und arbeiteten. Es machte Severus nach einer Weile immer mehr spaß.
Esme war immer die erste, die sich ins Bad zurückzog um zu schlafen.
Severus versuchte inzwischen gar nicht mehr auf dem Sofa zu nächtigen, sondern wartete einfach bis die Uhr 12 schlug und ging dann zu ihr. Allerdings fand er es nicht sonderlich angenehm immer auf der Seite schlafen zu müssen, daher hatte er nach der zweiten gemeinsamen Nacht begonnen, jeden Abend die Wanne noch ein kleines Stück größer zu machen.
Inzwischen war der Körperkontakt zwischen ihnen beiden zu etwas normalem und schönen geworden. Selten war es auch Esme, die für ihn das große Löffelchen war und ihn dann von hinten umarmte. Er konnte sich nichts Angenehmeres vorstellen.

In der fünften gemeinsamen Nacht musste er zum ersten Mal nachts aufstehen, um einem Heiltrank für die Krankenstation fertig zu machen. Um drei Uhr kletterte er im Halbschlaf aus dem warmen Becken und lief torkelnd zu seinem Privaten Labor.
Er war eine Weile beschäftigt und als er sich nach zwanzig Minuten das erste Mal zur Tür umsah, stand dort eine schlaftrunkene Esme, die ihn durch zusammengekniffene Augen musterte und seinen Morgenmantel über den Schultern hatte.
Nachdem endlich alle Zutaten im Kessel waren, lehnte er sich gegen den Tisch und wartete, denn der Trank musste nun noch eine halbe Stunde bei hoher Temperatur köcheln und war dann fertig.
Esme zögerte eine Sekunde lang unter seinem Blick, dann trat sie schwankend auf ihn zu, bis sie ganz dicht vor ihm stand und lehnte sich gegen seine Brust. Zufrieden schloss er seine Arme um ihren Körper, legte seinen Kopf auf ihren Scheitel und döste im stehen die letzten paar Minuten vor sich hin.

Nachdem die Zeit um war, löschte er das Feuer. Esme stellte ihm in der Zeit ein paar Flaschen bereit und hielt diese dann fest, während er den Trank dort hinein kippte.
Fünf Minuten später war alles fertig und sie liefen langsam wieder zurück, legten sich wieder hin und schliefen weiter.
Seit diesem Abend stand sie jedes Mal mit ihm zusammen auf, wenn er was zu erledigen hatte und half ihm, damit es schneller ging. Und jedes Mal standen sie in den Wartezeiten dicht beieinander und hielten sich in den Armen.


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