von Spulenwurzel
Nachdem Leon amüsiert bis zum abgesprochenen Teil gelesen hat, weckt er Alice sanft mit einem Kuss auf, um wie versprochen den letzten Teil laut vorzulesen. Er liest vor:
1.Juli
Hallo liebes Tagebuch!
Entschuldige bitte, dass ich so lange nichts mehr von mir hören lassen habe! (Seit den Sommerferien letztes Jahr, um genau zu sein). Ich bin erst diese Woche von Hogwarts zurückgekehrt und vermisse es doch schon wieder sehr. Das war ein supertolles Jahr und ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Teil der Ausbildung ebenso oder fast noch lieber haben könnte als den ersten bis zum UTZ! Besonders gefällt mir, dass wir unsere Fächer und Module selber wählen können und damit unseren eigenen Stundenplan kreieren, der genau auf uns und unsere Ziele zugeschnitten ist. So kommen wir auch vermehrt mit Leuten von anderen Häusern in Kontakt, was ich immer spannend finde! Und obwohl ich hin und wieder die alten Gemeinschaftsräume vermisse, habe ich mich ohne weiteres im neuen Schlosstrakt eingewöhnt, wo ebenfalls diese ganz besondere und heimelige Atmosphäre herrscht…
So, jetzt will ich dir aber lieber über diese Sachen schreiben, die niemand anderes dir erzählen könnte. Also mit anderen Worten will ich dir ein Geheimnis anvertrauen, das noch kein anderer von mir weiss, und über dessen Richtigkeit ich mir selbst noch nicht im Klaren bin. Natürlich geht es um einen Mann. Um Leon. Er ist schon 20 (in der 2.W) und ein Ravenclaw. Kennen tue ich ihn ja schon seit meiner Kindheit, denn wir sind beide Torhüter unserer jeweiligen Quidditchmannschaft und begegnen uns somit gezwungenermassen immer wieder mal auf dem Spielfeld. Aber jetzt in der Weiterführenden haben wir einige Module und Kurse mit Schülern aus allen drei Stufen. So habe ich dieses Jahr sogar vier Module mit Leon besucht: Meerisch, Anatomie, Sportgeschichte und Sportkritikschreiben. Wir haben nicht besonders viel mit einander gesprochen, denn meistens waren wir halt in den altbekannten Grüppchen. Doch manchmal ergab sich ein Gespräch und einmal machten wir sogar gemeinsam eine Arbeit über „Wassermenschen und ihre Erziehungsweisen“. Ich fühlte ein aufregendes Knistern zwischen uns und denke, dass er mich eigentlich noch mag, denn seine Blicke geben mir unter – leider! - heftigem Erröten schon ab und an mal das Gefühl, anziehend auf ihn zu wirken… Aber den Haken an dem Ganzen habe ich noch nicht erzählt: Er ist der beste Kumpel von meinem Cousin Finn. Und Finn ist ja quasi auch MEIN bester Freund, deshalb ist die ganze Sache sehr heikel, wenn du verstehst, was ich meine. Finn ist in dieser Hinsicht nämlich seltsamerweise unglaublich ignorierend und will ich etwas über Leon bei ihm herauskitzeln, ecke ich jedes Mal an – Finn wechselt dann nämlich immer das Thema und gibt mir das Gefühl, ich hätte mit der betreffenden Frage eine gewaltige Grenze überschritten. Die Sache ist also nicht ganz einfach…
Genug für heute, ich verabschiede mich und hoffe, mich bald wieder melden zu können!
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