von Spulenwurzel
--- Danke, Nane_93, für dein Review! :-) Ich hoffe, dass dir auch das nächste Kapitel gefällt! ---
Finn
Es ist später Nachmittag, als Finn zum dritten Mal an diesem Tage den Krankenflügel aufsucht, um seine Cousine Alice zu besuchen. Eigentlich erst das zweite Mal, denn den ganzen Morgen konnte man Alice keine Besuche abstatten. Ein Mediziner hat schliesslich um 10.00 Uhr verkündet, dass man Alice aufgrund ihres sehr kritischen Zustands nicht ins St.Mungo verlegen könne und deshalb weitere Spezialisten sich in Hogwarts um sie kümmere. Sie hätten die Ursache für den plötzlichen Zusammenbruch und die Symptome gefunden: Eine äusserst seltene Form einer Auto-Immun-Erkrankung, die durch einen Zykliden (Ähnlichkeit zu infizierten Parasiten der Muggel) ausgelöst wurde, den sie höchstwahrscheinlich im Ausland aufgelesen habe. Nachdem bestätigt worden ist, dass Alice letztes Schuljahr im Rahmen des Moduls „Uruguay und ihre magischen Bewohner“ einen Sprach- und Kulturaufenthalt in Uruguay gemacht hat, wurde klar, dass Alice dort den Zykliden aufgelesen haben muss. Leider hätten sie ihn immer noch nicht gefunden, weshalb Alices Zustand nicht stabilisiert werden konnte.
Als Finn den Krankenflügel betritt, empfängt ihn eine ganze Traube von Leuten: Alice Bruder Samuel, ihre Eltern Albus und Caroline Potter, sowie die Schulleiterin Mrs. Everhart und der Gryffindor-Hauslehrer der Weiterführenden, Mr. Sloan. Nach der Begrüssung fragt Finn sofort, wie es um seine Cousine stehe. „Man konnte die Zyklidenart einkreisen und dadurch ihren Zustand stabilisieren, wobei der Zyklid aber leider immer noch nicht gefunden werden konnte, und bis dieser nicht gefunden wird, gibt es vorläufig keine Aussicht auf Besserung.“, antwortet Caroline mit zittriger Stimme. Finn fühlt sich bestürzt, entsetzt. Er hat auf einen Schlag eine seiner besten Freundinnen dem Schwebezustand zwischen Leben und Tod abtreten müssen. So in Gedanken versunken bekommt Finn gar nicht mit, dass plötzlich alle Anwesenden aufstehen und ihn nun fragend ansehen. „Kommst du auch zum Abendessen runter?“, fragt schliesslich Albus. „Ich komme gleich nach“, erwidert Finn und setzt sich auf den frei gewordenen Stuhl neben dem Krankenbett. „Ach Alice, tue mir den Gefallen, und werde ganz schnell wieder ganz gesund!“, flüstert er Alice zu. Gerade in diesem Moment betritt Leon den Raum. Er errötet und stottert etwas Unverständliches.
„Leon, komm nur“, sagt Finn und bedeutet Leon, sich ebenfalls neben ihn zu setzen. Leon folgt der Einladung stumm und setzt sich.
„Schrecklich, oder?“, meint Finn.
„Ja!“, antwortet Leon. Dann verfallen beide in Schweigen. Finn denkt angestrengt nach, wie er das in Worte fassen könnte, was ihm schon lange und besonders jetzt beim Anblick seiner Freunde auf dem Herzen liegt.
Dann endlich beginnt er zögerlich zu sprechen: „Leon. Es tut mir Leid! Es tut mir Leid, dass ich immer vermeiden wollte, dass du und Alice euch näher kommen. Ich war einfach eifersüchtig und hatte Angst, meinen besten Freund zu verlieren! Aber jetzt erkenne ich besser denn je, was du für sie empfindest und meine, erahnen zu können, was auch sie für dich empfindet, und ich will mich nicht länger zwischen euch stellen.“
Leon ist so verblüfft über dieses plötzliche Statement, dass er erst gar nicht weiss, was er Finn erwidern könnte. Er sagt: „Danke.“, und sieht seinen Freund an. Als sich die Blicke der Freunde treffen, sind keine weiteren Worte mehr nötig – beide finden darin, was sie suchen!
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