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Fanfiction

Another Charming Story - Book VI - Sectumsempra

von Madam Malkin

Hey Leute!Leider gebe ich Draco keine Chance sich zu erklären. Aber lest selbst! Es bleibt auf jeden Fall spannend, auch was Caras Gefühle betrifft! Also dran bleiben, auch wenn dieser Band schon bald wieder zu Ende geht. Ich bin schon am nächsten dran. Freue mich auf eure Kommentare!!!LG M.M
-----------------------------------------------------------------------------------Cara war schon wieder einen Monat in Hogwarts, als Katie zurückkehrte. Noch immer fehlte der Hufflepuff alle Erinnerung an das, was im Winter geschehen war. Jedoch wusste sie von ihren Freunden, dass sie sich mit Katie um eine Kette gestritten hatte, die verflucht gewesen war. Auch wenn sie sich darüber den Kopf zerbrach, weshalb sie das hätte tun sollen, fühlte sie sich irgendwie dazu gezwungen, sich bei ihrer Schulkameradin zu entschuldigen. Cara wusste, dass auch Katie sich nicht erinnern konnte, doch sie sprach sie trotzdem an. Harry bestand darauf sie zu begleiten und Cara insistierte nicht.„Hallo Katie“, sagte sie leise, als sie hinter der Gryffindor stand. Neben ihr sass Leanne, die Cara skeptisch musterte. Auch Katie drehte sich zu ihr um.„Hallo Cara, wie geht es dir?“„Gesundheitlich ganz gut aber … hör zu, ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Zwar hab ich keine Ahnung was vorgefallen ist, aber es tut mir Leid, dass ich dich in Gefahr gebracht habe, weil wir uns gestritten haben.“Katie lachte leise. „Du kannst nichts dafür, du hast das Medaillon ja nicht verhext.“„Aber ich habe es dir doch angeblich wegnehmen wollen, oder? Weisst du, warum ich das getan habe?“, sagte sie, noch immer sehr verwirrt. Katie verneinte und wandte sich zu Harry, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Nun schaltete sich Leanne ein und erzählte den dreien, was sie von diesem Nachmittag noch wusste. „Ich habe nicht gesehen von wem Katie das Päckchen bekommen hat, aber ich glaube der Grund, weshalb sie sich stritten war –“Leanne hielt abrupt inne und starrte auf eine Stelle in Caras Rücken. Sie und Harry drehten sich gleichzeitig um und entdeckten Draco am anderen Ende der Halle. „Du hast nur gesagt, dass du seine Freundin bist und es deshalb genauso gut überbringen könntest …“Cara riss die Augen auf. Draco soll das Päckchen an Katie weitergegeben haben?„Du bist dir sicher, dass er es Katie gegen hat?“, fragte Harry eindringlich.„Nein, vielleicht hat es sich Cara auch nur gedacht, weil er vorher gerade aus dem Klo kam …“Für Harry schien der Fall klar zu sein, dies hatte er ihr schon zuvor bestätigt. Er wandte sich ab und ging schnurstracks auf Draco zu. „Harry!“, rief Cara, um ihn zurückzuhalten, doch er war schon zu weit weg. „Ich muss los. Nochmals, es tut mir echt Leid, Katie, das mache ich wieder gut!“, sagte sie, während sie davonstolperte. Sie sah wie Draco hastig die Halle verliess und ihr Freund ihm folgte. Als sie in der Eingangshalle stand, hatte sie die beiden aus den Augen verloren. Sie musste sie um jeden Preis finden, also eilte sie weiter, hinab in den Kerker, wo sie Draco am ehesten vermutete. Doch als sie vor dem Gemeinschaftsraum der Slytherins stand, kehrte sie um, denn sie war Harry nicht begegnet und dies deutete darauf hin, dass Draco sich nicht dahin zurückgezogen hatte. Also rannte sie weiter. Wo konnte Draco sein? Der Astronomie-Turm? Nein, da würde in Kürze der Unterricht beginnen. Wo würde sie sich verkriechen? Vermutlich im Klo der Maulenden Myrthe. Doch da konnte er unmöglich sein. Aber im Bad der Vertrauensschüler im vierte Stock!

Ausser Atem erreichte Cara den vierten Stock. Sie kannte das Passwort zu dem Badezimmer, denn sie war schon einmal mit Draco dort gewesen. Als sie eintrat hörte sie ein lautes Krachen, dann einen Aufschrei. Damit die Jungen sie nicht entdeckten, versteckte sie sich neben dem Türrahmen. Vor ihr tauchte Harry auf, den Zauberstab auf seinen Gegner gerichtet. Sie sah Draco nicht, wusste aber, dass er direkt vor ihm stand. „Du hättest sie fast umgebracht – deine eigene Freundin!“, hörte sie Harry energisch sagen. „Denkst du, ich weiss das nicht?!“ Dracos Stimme zitterte. Weinte er etwa? „Sie hätte das Ding nie in die Finger kriegen dürfen!“
„Das hat sie aber! Und du hast in Kauf genommen, dass ihr etwas zustösst! Jemand hätte sterben können!“ Harry war wütend. So aufgebracht hatte Cara ihn selten erlebt. Er schrie auf und schleuderte Draco einen Fluch entgegen. Cara zuckte zusammen. Draco war dem Angriff ausgewichen, sodass der Zauber das Waschbecken getroffen hatte. Daraus schoss nun eine Wasserfontäne empor, einer der Spiegel war ebenfalls zerbrochen. Scherben lagen überall auf dem Boden verteilt. Ihr Freund holte zum Gegenangriff aus - Holz zerbarst, als der Fluch in eine der Toilettenkabinen einschlug. Weitere Zauber zerstörten die ganze Einrichtung – Spiegel zersplitterten, Wasser spritzte durch den Raum, Holz flog durch die Luft. Cara packte die Angst. Sie musste etwas unternehmen, doch sie wusste nicht, wie sie einen solchen Streit schlichten konnte. Also rannte sie erneut los. So schnell sie konnte, eilte sie zurück in den Kerker. Als sie Snapes Büro erreichte, klopfte sie wie wild gegen die Tür. Er öffnete mit mürrischer Miene. Doch als er das Mädchen sah, wurde seine Wut zu Besorgnis. „Sev! Du musst sofort kommen! Draco und Harry duellieren sich - oben im Vertrauensschülerbad!“ Snape packte ihre Hand und rannte mit ihr zurück in den zweiten Stock. Ihre Erschöpfung wich dem Entsetzten, welches sie beim Eintreffen überkam. Draco lag am Boden, sein Hemd war blutgetränkt. Der ganze Boden war mit Blut verschmiert. Severus kniete sich rasch neben ihm nieder. Harry stand daneben, den Zauberstab hatte er sinken gelassen. Entsetzt sah Cara zu Harry.
„Was hast du getan?!“, schrie sie ihn an. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt.
„Geht, wartet im Lehrerzimmer auf mich. Ich kümmere mich um ihn“, sagte Severus ruhig. Doch Cara zögerte. Sie warf ihrem Paten einen besorgten Blick zu. Dieser nickte, worauf sie aufsprang und Harry hinterhereilte, der schon aufgewühlt davongestapft war. Er ging schnell und Cara hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Während sie durch die Gänge eilten, redete sie auf ihren Freund ein. Doch er schien sie nicht hören zu wollen. „Harry!“ Sie packte ihn am Arm und drückte ihn gegen die Wand. „Hör mir zu!“ Seine grünen Augen leuchteten. Seinem Blick standzuhalten fiel ihr schwer, doch sie wollte dass er ihr zuhörte.
„Warum?! Warum hast du das getan?!“
„Für dich!“, meinte er mit Nachdruck. Einige Sekunden herrschte Schweigen und sie sahen sich in die Augen. Caras Hände zitterten und auch Harrys ganzer Körper bebte.
„Du hast es doch selbst gehört! Er hat Katie das Medaillon gegeben. Draco ist einer von ihnen, Cara! Er nimmt sogar deinen Tod in Kauf! Todesser kennen kein Erbarmen …“
„Das stimmt nicht, und das weisst du! Draco ist kein Todesser!“ Harry schüttelte traurig den Kopf. „Liebe macht blind, Cara …“, sagte er leise und sah dabei wehmütig zu Boden. Cara liess seinen Arm los und wandte sich von ihm ab. Dann ging sie weiter und blieb nicht stehen, bis sie das Lehrerzimmer erreicht hatte, wohlwissend, dass Harry ihr folgte.

Stumm sassen sie in ihren Sesseln vor dem Kamin. Cara hatte die Arme verschränkt und Harry drehte seinen Zauberstab nervös in der Hand herum. Professor Flitwick hatte die beiden angewiesen hier auf die Professoren McGonagall, Sprout und Snape zu warten. Die Hauslehrerin der Gryffindors erschien als erste. „Mr. Potter, Sie enttäuschen mich sehr. Ich glaube Sie werden diesmal nicht um eine Strafe herumkommen …“, meinte sie, während sie sich zu ihnen setzte. „Und Sie sind auch schon wieder hier, na wunderbar …“, sagte sie, als sie Cara entdeckte. Das Mädchen schnaubte. Harry sah sie an, doch sie erwiderte seinen Blick nicht. Sie starrte mürrisch in die Flammen des Kaminfeuers und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Wenig später betraten Professor Snape und Professor Sprout den Raum. Cara sprang sogleich auf und wandte sich an ihren Paten. „Wie geht es Draco? Wird er wieder gesund?“, fragte sie unter Tränen. „Ja, keine Sorge“, sagte er wenig begeistert und nahm sie in den Arm. Professor McGonagall lächelte ihrem Kollegen sanft zu. „Was denkst du Pomona, brauchen wir Miss Diggory noch?“ Professor Sprout schüttelte den Kopf. „Sie können gehen“, sagte sie zu Cara.
„Aber ich denke wir sollten zuvor Hufflepuff zehn Punkte anrechnen. Immerhin hat Mr. Malfoy Ihnen wohl sein Leben zu verdanken“, meinte McGonagall mit einem Seitenblick auf Harry. Caras Miene hellte sich ein wenig auf und sie löste sich von Severus. „Danke, Professor“, sagte sie und ging zur Tür. „Kommst du alleine zurecht?“, fragte Severus bevor sie den Raum verliess. Sie nickte und trat hinaus auf dem Gang. Draussen hörte sie noch, wie Professor McGonagall das Wort ergriff. „So, und nun zu Ihnen, Mr. Potter …“

Cara konnte noch immer nicht glauben was Harry ihrem Freund angetan hatte. Es war das schlimmste Bild gewesen, welches sie jemals vor Augen gehabt hatte. Nicht einmal Cedrics Toter Körper hatte sie so entsetzt. Harry, den Zauberstab noch immer in der Hand, auf den Boden starrend, Draco der reglos vor ihr lag, das viele Blut auf dem Fussboden der Toilette. Sie hatte sogar davon geträumt und noch immer liessen sie diese Bilder nicht los. Harry war einer ihrer besten Freunde. Sie verstand nicht, wie er dies tun konnte. Sie hasste ihn dafür, was er Draco angetan hatte. Sie hatte kein Wort mehr mit Harry gesprochen und behandelte ihn auch sonst wie Luft. Man hatte ihr untersagt Draco im Krankenflügel zu besuchen, ehe es ihm nicht besser ging. Es waren bereits drei Tage vergangen seit dem Vorfall im Vertrauensschülerbad und noch immer gab es keine Neuigkeiten. Zu ihrem Entsetzen fiel Harrys Strafe auch noch sehr milde aus. Bis zum Ende des Jahres sollte er bei Severus nachsitzen. Sie hatte darauf gehofft, dass er eine mächtige Abreibung erhielt, doch dem war nicht so. Deshalb setzte sie darauf, dass Severus ihm das Nachsitzen zur Hölle machen würde. Ein kleiner Trost für sie war es, dass Harry das letzte Spiel der Gryffindors verpasste. Am Samstagmorgen machte sich Cara mit gemischten Gefühlen auf den Weg zum Quidditch-Feld. Das Spiel war für Cara kein Vergnügen. Nicht nur, dass sie noch immer krank war vor Sorge um Draco, sondern wie sie es auch drehte, Gryffindor oder Ravenclaw würde Hufflepuff vom ersten Platz stossen und den Pokal gewinnen. Dennoch freute sie sich vor allem für Ginny, die an Harrys Stelle den Schnatz fing und dafür den Sieg für Gryffindor einheimste. Auch wenn sie den ersten Platz verfehlten, verteidigten die Hufflepuffs ihre Position gut und blieben auf dem zweiten Rang. Eigentlich war ihr nicht zum Feiern zumute, aber dennoch begleitete sie ihre Freunde zu ihrer Siegesfeier. Sie begegnete Harry zwangsläufig im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, doch dieses Aufeinandertreffen verlief weit entspannter, als gedacht. Denn als er vom Nachsitzen zurückkam rannte Ginny schon auf ihn zu und umarmte ihn. Die beiden waren sich näher gekommen, ganz klar, doch Cara traute ihren Augen kaum, als Harry die Rothaarige unverhofft küsste. Ihre Freundin erwiderte den Kuss ganz selbstverständlich, obwohl sie alle Anwesenden beobachteten, die klatschten oder pfiffen. Cara lachte und schüttelte den Kopf. Für Ginny ging ein Traum in Erfüllung und dies machte Cara beinahe so glücklich wie ihre Freundin. Doch für Harry konnte sie sich nicht so recht freuen.

Killer – Plain White T’s


Noch am gleichen Abend erhielt Cara die Nachricht, dass sie nun zu Draco durfte und so eilte sie hoch in den Krankenflügel. Als sie dort ankam schlich sie sich durch die Tür und hoffte, dass Madam Pomfrey sie nicht entdeckte. Es war keine Besuchszeit, aber sie wollte unbedingt wissen, wie es Draco ging. Außer ihm war niemand mehr im Raum. Draco schrak auf, als sich Cara auf die Bettkante setzte. Sie legte beruhigend eine Hand auf seine. „Schh, schon gut. Ich bin’s …“ Doch er zog sie gleich wieder zurück und setzte sich auf. Es bereitete ihm Schmerzen, denn er verzog das Gesicht. Sein Oberkörper war mit Bandagen eingebunden. Darüber trug er ein Hemd, das er nicht zugeknöpft hatte. Er zog die Ärmel weiter nach unten, über seine Hände. „Was machst du hier?“, wollte er wissen.
„Nach dir sehen. Ich hab’s nicht ausgehalten, ich musste wissen wie es dir geht.“ Draco lächelte leicht. „Nicht gut, wie du ja sehen kannst.“ Sie nickte und sah dann bedrückt zu Boden. „Was war das für ein entsetzlicher Zauber?“, fragte sie vorsichtig. Draco stiess scharf die Luft aus. „Keine Ahnung. Frag doch Potter! Wenn ich den in die Finger kriege …“ Seine Züge verfinsterten sich und er biss die Zähne zusammen. „Reg dich nicht auf“, sagte Cara gleich, denn sie sah, dass Draco sich den Bauch hielt. „Du brauchst Ruhe. Lass Harry Dumbledores Sorge sein.“ Dracos Gesicht verriet, dass er damit überhaupt nicht einverstanden war. Cara wusste, dass er keine Ruhe geben würde, ehe er sich an ihm gerächt hatte. Er war in letzter Zeit ohnehin sehr reizbar und oft wütend gewesen, doch dies schien ihm nun den Rest gegeben zu haben. Draco spürte wie er zornig wurde. Er wollte Potter am liebsten auf der Stelle den Gar ausmachen. Doch er konnte sich kaum rühren, ohne von einer Welle Schmerzes erfasst zu werden. Das machte ihn noch aggressiver. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug. Seine Augen verengten sich und er ballte die Fäuste. Dann sah er zu seiner Freundin hinüber, die ihn besorgt musterte. Sie schien bedrückt. Er kannte sie nun lange genug, um zu merken, wenn etwas mit ihr nicht stimmte. Und er wusste auch, was der Grund war. Sie war enttäuscht von Harry. Er war einer ihrer besten Freunde und Draco wusste, dass er ihr sehr viel bedeutete. Es schien, als hätte nun auch Harry ihr Herz gebrochen. Das machte ihn nur noch wütender. Sie hatte sonst schon so viel zu bewältigen. Vor etwas mehr als einem Jahr war ihr Bruder gestorben, nun der plötzliche Tod ihrer Eltern, die ganze Geschichte mit Snape und jetzt auch noch das. Ganz zu schweigen davon, was er selbst ihr angetan hatte … Ausserdem belog er sie nun schon seit Anfang des Schuljahres. Er schämte sich so sehr, er machte sich Vorwürfe und er war wütend auf sich selbst. Sie wollten ehrlich zueinander sein – und was tat er? Das hatte sie wirklich nicht verdient … Dann entschloss er sich ihr die Wahrheit zu sagen, jetzt und hier. Egal was sie sagen würde, egal ob er von der Schule fliegen würde, egal ob ihn die Todesser töteten. Er konnte ihr nicht länger wehtun.
Cara holte ihn aus seinen Gedanken. „Draco? Alles ok?“ Er nickte und schluckte den Kloss in seinem Hals hinunter. Seine Stimme zitterte als er sagte: „Cara, ich muss dir etwas sagen …“ Sie sah ihn mit grossen Augen an und in seinem Bauch zog sich alles zusammen. Die Beherrschung zu verlieren, war das Schlimmste was ihm jetzt passieren konnte. Deshalb griff er nach seinem Wasser, das auf dem Nachttisch stand. Dazu musste er sich über Cara lehnen. „Warte, ich helf‘ dir“, sagte Cara, denn er stöhnte schon wieder auf. Als sie nach der Flasche griff, die auch Draco schon umklammerte, fiel ihr Blick auf seinen Arm. Sein Hemd war nach oben gerutscht. Unter dem Stoff erkannte Cara einen dunklen Fleck. Ihre erste Vermutung war, dass es eine weitere Wunde war, die noch nicht versorgt worden war. Doch sogleich schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf. „Was ist das?“, fragte sie unsicher. Draco zog seinen Arm sofort zurück und schob den Ärmel weiter nach unten. „Nichts …“, sagte er rasch, obwohl er sich gerade eben vorgenommen hatte ihr alles zu erzählen. Sie wusste auch so, dass er log. Sein Gesicht, die Schweißperlen auf der Stirn, die Falte zwischen seinen Augenbrauen, das Zucken seiner Nasenflügel – alles verriet ihr, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte. Sie dachte nicht darüber nach, was sie tat. Schroff packte sie Dracos Arm. Dass er vollkommen hilflos war in seiner Situation, war ihr egal. Wenn es das war, wofür sie es hielt, bedeutete das, dass Draco sie seit gut einem Jahr belog. “Sein Vater ist ein Todesser! – Und ihn haben sie bestimmt auch schon zu einem gemacht!“ Harrys Worte hallten in Caras Kopf wieder. Sie schob sein Hemd nach oben. Und da war es – das Dunkle Mal.

Cara erhob sich und liess seine Hand nur zögerlich los. „Das glaube ich jetzt nicht … Du hast mich belogen“, sagte sie mit zitternder Stimme. Sie konnte sich nichts mehr vorzumachen, die Beweislage war erdrückend. „Du bist einer von ihnen … Und ich habe dir vertraut!“ Draco sah verbissen auf seine Bettdecke. Das Mal hatte er wieder unter dem Stoff verschwinden lassen.
„Cara, lass mich das erklären –“
„Da gibt es nichts zu erklären. Er hat meine gesamte Familie ausgelöscht. Weißt du wie das ist, einen geliebten Menschen zu verlieren?!“ Ihr Ton war scharf und vorwurfsvoll, doch trotz allem konnte sie ihrer Wut keine Luft verschaffen. „Du hast keine Ahnung, wie sich das anfühlt … Aber weißt du was? Jetzt merkst du wie es sich anfühlt, dafür verantwortlich zu sein. Wenn du dich ihm anschließt, mache ich dich mitverantwortlich für ihren Tod. Du wählst den Feind, das bedeutet, dass wir das ab jetzt auch sind …“ Hilflos versuchte Draco etwas zu erwidern.
„Ich habe das doch nur für dich getan … für uns!“
„Für uns … dass ich nicht lache …“ Cara klang verbittert. Unbeholfen griff er nach ihrer Hand. Erklärungen waren zwecklos, denn was er getan hatte war mit nichts wiedergut zu machen.
„Lass mich los, du ekelst mich an. Ich habe dir mein Vertrauen geschenkt, mein Herz, meinen Körper! Ich habe dein Verhalten gerechtfertigt und verteidigt. Aber du hast mich enttäuscht, und das immer wieder. Und immer wieder habe ich dir vierziehen und immer wieder hast du mein Herz aufs Neue gebrochen. Aber was erwartet man auch anderes von einem Todesser …“
Ihr Herz pochte, in ihrem Kopf hämmerte es. Dann drehte sie sich um und ging zur Tür, die sie geräuschlos, ohne ein weiteres Wort hinter sich schloss.
Draco lag in seinem Bett und starrte noch immer vor sich hin. Sie hatte ihn nicht angeschrien, sie hatte ihn nicht geschlagen, so wie er es erwartet hatte. Ihr Verhalten übertraf alles, was er sich vorgestellt hatte. Sie hatte ihre Worte so gewählt, dass sie ihn am meisten trafen. Er hatte sie enttäuscht, so wie er alle Menschen in seinem Leben enttäuschte. Eine Welle aus Schmerz und Verzweiflung erfasste ihn. Er konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten. Sein Schluchzen erfüllte die ganze Halle. Er beugte sich vornüber und verbarg sein Gesicht in seinen bandagierten Händen. Sein Körper schmerzte. Jedoch nicht nur von seinen Wunden. Auch sein Herz schien von einem Dolch durchstoßen worden zu sein. Er bäumte sich auf und stiess ein heiseres Keuchen aus. Noch nie in seinem Leben war seine Trauer und Verzweiflung so groß gewesen wie heute. Seine Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit Cara waren zunichte. Er würde nie wieder glücklich sein können. Ohne zu überlegen griff er nach dem Messer, welches Madam Pomfrey gebrauch hatte um die Bandagen zu kürzen und welches noch immer auf dem Beistelltisch lag. Dann schob er sein Hemd nach oben und blickte auf das Dunkel Mal. Er hatte das nicht gewollt. Es wurde ihm auferlegt, ohne dass er etwas dagegen hatte tun können. Diese Bürde zu tragen konnte und wollte er nicht länger aushalten. Er holte aus und stach zu. Das Messer durchbohrte das Mal und er schrie auf. Doch dieser Schmerz war ihm lieber als der andere. Als er es wieder herauszog, war da kein Blut, keine Wunde. Wieder durchstach er das Mal, zog das Messer darüber, fügte sich Schmerzen zu, doch das Dunkle Mal war unzerstörbar. Nur der Schmerz blieb, der seelische, sowie der körperliche. Das Ganze war nur innerhalb von Minuten geschehen, denn als Madam Pomfrey seine Schreie gehört hatte, war sie sofort losgerannt. Sie stürmte durch die Tür, auf Draco zu. Dann sah sie sein schmerzverzogenes Gesicht, das Messer in seiner Rechten. „Ja, bist du denn wahnsinnig, Junge?! Weg damit!“ Hastig nahm sie ihm das Messer aus der Hand. Draco war noch genug bei Sinnen gewesen, um daran zu denken, dass er das Mal verstecken musste, ehe ihn der Schwindel übermannte und er nach hinten auf sein Kopfkissen kippte. Alles um ihn herum verschwand und ihm wurde schwarz vor Augen. Nur das Dunkle Mal kreiste noch immer in seinen Gedanken und verfolgte ihn bis in seine Träume.

Cara rannte solange bis sie nicht mehr konnte und kraftlos an einer Mauer zu Boden sank. Ja, sie hatte es gewusst, Harry hatte sie gewarnt, sie hatte es gespürt. Doch auf den Schmerz, der sie nun erfasste, war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte nicht wahrhaben wollen, dass er nicht der Prinz war, den sie sich in ihren Träumen ausgemalt hatte. Sie hatte sich eingeredet, dass er zu den Guten gehörte, doch das tat er nicht, denn nun hatte sie Gewissheit.
Sie zitterte am ganzen Körper, obwohl ihr der Schweiss von der Stirn lief. Alle Hoffnung, an die sie sich geklammert hatte, war dahin. Draco Malfoy, der Junge, den sie liebte, war ein Todesser. Die Knie angewinkelt, die Arme darum geschlungen, sass Cara in einer Ecke eines Korridors und fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben alleine. Erst jetzt realisierte sie, dass sie ihre gesamte Familie verloren hatte und den Teil, der einmal ihre Familie hätte werden können, war nun ebenfalls für immer verloren. Der Abgrund, der sich in ihrem Herzen auftat war riesig und verschlang alles, was darin an Freude und Hoffnung noch übrig geblieben war. Die Verzweiflung überkam sie, sodass sich erneut Sturzbäche über ihre Wangen ergossen. Es war anders als damals vor einem Jahr, als sie sich von Draco getrennt hatte. Damals war ihre Entscheidung nicht endgültig gewesen und sie hatten einen Neuanfang gewagt. Nun gab es kein Zurück, denn sie konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen, nach allem, was geschehen war. Draco Malfoy war der letzte Mensch auf Erden, mit dem sie jetzt noch etwas zu tun haben wollte.

Nachdem sie in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors geplatzt war und ihre Freunde entdeckt hatte, rannte sie sofort auf Harry zu und fiel ihm um den Hals. „Es tut mir so leid!“, schluchzte sie. Cara weinte so verzweifelt, dass Harry nicht recht wusste, was er tun sollte. Verwirrt erwiderte er ihre Umarmung, in der Hand hielt er noch immer die Rolle Pergament, auf der Dumbledore ihn für den selbigen Abend zu sich bestellt hatte. „Schhh, ganz ruhig … Alles in Ordnung …“ Über ihre Schulter sah er seine Freundin an und formte mit den Lippen die Worte: „Was ist passiert?“ Doch Hermine schüttelte bloss den Kopf. Auch Ron zuckte mit den Schultern. Nach einer Weile hatte sich das Mädchen in seinen Armen wieder etwas beruhigt und Harry löste sich von ihr. Jedoch war sie noch immer total aufgelöst, sodass Hermine sie zur Couch führte. „Komm, setzt dich.“ Auch ihre Freunde liessen sich neben ihr nieder und sahen sie fragend an. „Was ist passiert?“, wiederholte Harry seine Frage, diesmal laut. Cara wollte ihnen erklären, was vorgefallen war, doch über ihre Lippen kam nichts anderes als Schluchzen. Einige der übrigen Gryffindors standen neugierig um sie herum. Obwohl er genauso gespannt darauf war, was Cara zu erzählen hatte, machte sich Ron daran die Schaulustigen zu verscheuchen. Als er sich wieder setzte, hatte sich seine Freundin etwas gefangen. Es fiel ihr schwer darüber zu sprechen, doch dann atmete sie tief durch und sagte: „Ich war bei Draco …“ Ron verdrehte schon jetzt die Augen. Wieder stiegen Tränen in ihren Augen auf. Doch dann griff Harry nach ihrer Hand. „Ihr hattet Recht, alle drei.“ Cara senkte ihre Stimme. „Ich habe … es gesehen – das Mal. Er … er ist ein …“
„Todesser“, beendete Ron ihren Satz. Sie nickte und die Tränen lösten sich aus ihren Augenwinkeln. „Es tut mir so leid, dass ich dir nicht geglaubt habe …“, sagte sie zu Harry, ehe er sie erneut in die Arme schloss. „Schon okay …“ Er sah hinüber zu Ron und Hermine, die beide denselben besorgten Ausdruck auf dem Gesicht hatten, wie er selbst. Sie waren sich selbst nie sicher gewesen, es waren bloss Vermutungen. Bis jetzt bestand noch immer ein kleiner Funken Hoffnung, dass sie falsch lagen. Und insgeheim hatten sie sich das alle erhofft. Doch nun bestätigte ihnen Cara ihre schlimmsten Befürchtungen. Draco Malfoy war ein Todesser. Was ihnen nun bevorstand, war ihnen noch nicht klar. Doch es konnte nichts Gutes bedeuten. Bald darauf verliess Harry den Gemeinschaftsraum und schlug den Weg zum Büro des Schulleiters ein. Wenn jemand wusste, was zu tun war, dann er.


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